dottore
25.04.2005, 10:47 |
Ifo-Index Thread gesperrt |
-->Hi,
aus einer Agentur unter diesem Titel:
Stimmung in der deutschen Wirtschaft verdüstert sich weiter
- Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich den dritten Monat in Folge verschlechtert.
- Geschäftsklimaindex sank von 94,0 auf 93,3 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit 19 Monaten.
Weiteres:
- Der Rückgang fiel noch stärker aus als von Analysten erwartet.
- Die rund 7.000 befragten Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Geschäftssituation als auch ihre Aussichten für das kommende halbe Jahr schlechter.
- Der Teilindex der Lage ging von 93,3 auf 93,1 Punkte zurück. Der Teilindex der Erwartungen fiel von 94,6 auf 93,6 Punkte.
In toto unter: http://www.ifo.de
Gruß!
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- Elli -
25.04.2005, 10:49
@ dottore
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Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) (o.Text) |
-->
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MC Muffin
25.04.2005, 13:33
@ - Elli -
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Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) (o.Text) |
-->[img][/img] Preiserhöhungen und Infaltion zur Zeit kein Thema in Deutschland!
Dies als Antwort auf die Frage wegen Zweitrundeneffekte wegen den Rohstoffen ( vor allem Ã-l ).
Grund = Wer Preise erhöht verliert sofort Umsatz, so das Zweitrundeneffekte zur Zeit kein Thema sind.
Vorhin auf Bloomberg
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Euklid
25.04.2005, 14:02
@ MC Muffin
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Re: Ifo-Index / kein Problem, erhöhen wir einfach die Preise ;-) |
-->Guten Morgen
Und Du meinst die kommende MWST-Erhöhung zahlt der Unternehmer aus seinem Sack oder wie soll ich mir das bitte vorstellen?
Ich glaube daß diese Sichtweise ziemlich naiv ist.
Es handelt sich zwar um eine sog. administrierte Erhöhung was aber nichts daran ändert daß man sie latzen muß.
Ich weiß jetzt kommt wieder das Argument daß man nicht mehr ausgeben kann wie man in der Tasche hat und blabla..........
Es geht aber bei Investitionen in der Gesamtbetrachtung nicht um diejenigen die jeden Cent in der alten Jackentasche suchen müssen,sondern um diejenigen die sich überlegen müssen ob sie weiter horten oder doch investieren sollten.
2% auf eine 6 stellige Investitionssumme ist eben schon allerhand Fett.
Gruß Euklid
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- Elli -
25.04.2005, 14:31
@ Euklid
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Re: Ein Orden für Euklid |
-->>Es geht aber bei Investitionen in der Gesamtbetrachtung nicht um diejenigen die jeden Cent in der alten Jackentasche suchen müssen,sondern um diejenigen die sich überlegen müssen ob sie weiter horten oder doch investieren sollten.
>2% auf eine 6 stellige Investitionssumme ist eben schon allerhand Fett.
... für die Gabe, selbst das stärkste Argument umzudrehen, Hauptsache stur bleiben ;-)
Viel Spaß beim Umdrehen. Kein Wort verstanden.
Aber alle anderen sind doof. Euklid, du machst dieses Wirtschaftsforum zum Kindergarten. [img][/img]
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/321725.htm
Entweder du hörst auf mit deinem"Wirtschaftsfachwissen" oder du wirst aufgehört. Ich bin es leid, das Niveau hier in die S****** ziehen zu lassen. Das Schlimme ist nämlich, manche glauben dir.
Hör einfach auf, die wirtschaftliche Zukunft vorhersehen zu wollen und warte ab.
--------------------
Dieses Posting hätte ich beinahe abgeschickt....
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MattB
25.04.2005, 14:52
@ - Elli -
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Re: Ein Orden für Euklid |
-->Hi,
vielleicht habe ich es nun falschverstanden ("beinahe abgeschickt"), aber gegen:
>...Entweder du hörst auf mit deinem"Wirtschaftsfachwissen" oder du wirst aufgehört.
möchte ich protestieren. Die Zukunft kennt keiner und die Wirtschaft
besteht ja sprichwötlich zu 50% aus Psychologie, also ist alles drinn.
Und selbst seine Heiligkeit d. war von dem im nachhinein ach so tollen
Trick der Buba zu"Gewinnverbesserung" überrascht. Der kocht also auch
nur mit Wasser und weiss nicht was kommt (sagt er ja auch).
Im Zweifelsfalle orientiere ich mich lieber an Euklid als an d.
Aber nein! Sperre Euklid, dann habe ich Gelegenheit mich vom Forum auch
emotional zu trennen und mich anderen Dingen zuzuwenden (ist eh' langsam
Zeit dazu).
Ich habe hier im Forum unglaublich viel gelernt, genauer es hat meine Sicht-
weise zu vielen Dingen total verändert und mich mindestens eine Stufe weiter-
gebracht... Danke dafür!
Gruss
MattB
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Prosciutto
25.04.2005, 15:03
@ MattB
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Alle anderen sind doof? |
-->Elli:
Wie darf ich deine Aussage:"Aber alle anderen sind doof." verstehen? Ich würde vorschlagen, dass das Thema Inflation und Deflation für einige Wochen zum Tabuthema erklärt wird. Sonst besteht auch noch die Möglichkeit, Euklid zu ignorieren. Und was du mit beinahe abgeschickt meinst, weiss ich auch nicht. Ich denke, du wolltest den Beitrag Euklid per E-Mail zukommen lassen.
Matt:
Ich sehe das ähnlich. Es ist schon so, dass Euklid inhaltlich (ausser zum Thema Bau und Stahlpreise) kaum etwas zum Forum beizutragen hat, aber er sorgt schon für Unterhaltung und Emotionen. Ich bin zwar auch stark davon überzeugt, dass wir in den meisten Bereichen (Ausnahme: Rohstoffe) demnächst eine deflationäre Phase erleben werden, aber ich würde Euklid reden lassen.
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- Elli -
25.04.2005, 15:15
@ MattB
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Re: Ein Orden für Euklid |
-->>Hi,
>vielleicht habe ich es nun falschverstanden ("beinahe abgeschickt"), aber gegen:
>>...Entweder du hörst auf mit deinem"Wirtschaftsfachwissen" oder du wirst aufgehört.
>möchte ich protestieren. Die Zukunft kennt keiner und die Wirtschaft
>besteht ja sprichwötlich zu 50% aus Psychologie, also ist alles drinn.
Natürlich, ich habe mich falsch ausgedrückt. Prognostizieren darf er natürlich wie jeder andere so viel er will.
>Und selbst seine Heiligkeit d.
Heiligkeit? Für dich vielleicht, für mich nicht.
>Im Zweifelsfalle orientiere ich mich lieber an Euklid als an d.
Treff dich doch regelmäßig mit ihm beim Stammtisch ;-)
>Aber nein! Sperre Euklid,
Nein, natürlich sperre ich ihn nicht, werde allenfalls gelegentlich was löschen, damit neue Teilnehmer nicht sofort wieder abhauen.
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Diogenes
25.04.2005, 15:45
@ MC Muffin
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Klar erhöht man die Preise, wo es geht |
-->>[img][/img] Preiserhöhungen und Infaltion zur Zeit kein Thema in Deutschland!
>Dies als Antwort auf die Frage wegen Zweitrundeneffekte wegen den Rohstoffen ( vor allem Ã-l ).
>Grund = Wer Preise erhöht verliert sofort Umsatz, so das Zweitrundeneffekte zur Zeit kein Thema sind.
Hi McMuffin,
Die Preise werden bei dem steigen, was man haben muß und fallen (oder stagnieren) bei dem was man nicht haben muß.
So oder so: Die Verkürzung der Produktionskette wird statt finden, weil sie zuvor durch Inflationierung künstlich ausgedehnt wurde. Dies hängt an den relativen Preisen, eine Infla oder Defla ändert daran nichts, weil es auf die Spanne ankommt.
Unternehmerisch betrachtet ist ein ansteigen/absinken auf der Kostenseite das gleiche wie ein sinken/steigen der Umsätze. Da sind viele Kombinationen denkbar.
Damit sollte die Sache klar sein. Über absolute Preise mag jeder raten, wie er will. Meine Spritrechung (muß ich haben) steigt jedenfalls, während der Benz (muß ich nicht haben) dann vielleicht günstiger wird, oder auch nicht.
Gruß
Diogenes
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CRASH_GURU
25.04.2005, 16:51
@ Diogenes
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Re: Klar erhöht man die Preise, wo es geht |
-->
>Hi McMuffin,
>Die Preise werden bei dem steigen, was man haben muß und fallen (oder stagnieren) bei dem was man nicht haben muß.
Sehr richtig, und der Staat mit 60% Anteil am BSP wird sich eh nehmen was er will.
Unternehmerisch betrachtet sind höhere Margen/ Preise in aller der Regel besser als höhere Umsätze.
Gruß
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Taktiker
25.04.2005, 16:51
@ - Elli -
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Aber wirklich! Wenn er mit seinem Latein am Ende ist, dann Schweigen im Walde |
-->Es wurde hier nun schon zur Genüge plastisch vorgeführt, in welcher Weise administrierte Preiserhöhungen in noch vergleichweise unregulierten Märkten zu Preisdruck führen. Noch und nöcher kam das hier vor.
Zugleich sieht man es doch in den Flyern diverser Handelsriesen, wie die Preise purzeln. Da haben wir eine Kombi von Terrassenstühlen+Tisch vor 4 Jahren für 1000,- DM gekauft. Am WE sah ich dasselbe Zeugs für 350,-€ in einem Prospekt. Die Liste ließe sich fortsetzen: Alles, was man so für den Haushalt braucht, Möbel, Fußboden, allerlei Hausrat, die vielen 1000 kleinen Sachen, durch die Bank weg kauft man das heute deutlich billiger als vor 3-5 Jahren. Weiter gehts bei Kinderspielzeug, Klamotten, vielen Lebensmitteln, usw, usf.
Und wie sieht die Reaktion von Euklid aus? Nichts. Dann regelmäßig keine Antworten mehr oder nur vage Vermutungen über jetzt schlechtere Qualität. Dafür kommen so weise Ratschläge, sich doch bitte für Immokäufe zu verschulden oder Gold zu horten... Na prächtig! Sehe ich doch in meinem Umfeld: Wer auch immer vor 6-9 Jahren ein Haus kaufte, sitzt heute auf einem 20-30% gesunkenen Wiederverkaufswert bzw. könnte sich für denselben Geldbetrag nominal 30% mehr an Hausrat, Reisen, Futter leisten als damals. Feine Geldvernichtung! Aber wir bekommen ja Inflation, Euklid, natürlich doch....
In unserem Wohnhaus wurde jetzt allen Mietern die Miete gesenkt, weil der Zampano einsah, dass er damit immer noch besser fährt, als wenn die Hütten leer stehen. Suuuper Immobilien, dolles Ding. Aber ich weiß ja, oho, die großen Amerikaner stehen schon vor der Tür und es wird bald so richtig teuer...
[img][/img]
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Euklid
25.04.2005, 19:48
@ Taktiker
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Re: Aber wirklich! Wenn er mit seinem Latein am Ende ist, dann Schweigen im Walde |
-->>Es wurde hier nun schon zur Genüge plastisch vorgeführt, in welcher Weise administrierte Preiserhöhungen in noch vergleichweise unregulierten Märkten zu Preisdruck führen. Noch und nöcher kam das hier vor.
>Zugleich sieht man es doch in den Flyern diverser Handelsriesen, wie die Preise purzeln. Da haben wir eine Kombi von Terrassenstühlen+Tisch vor 4 Jahren für 1000,- DM gekauft.
######Brauchst Du jedes Jahr eine Kombi weil die alte so gut war??;-)),oder müssen die Berliner sich jedes Jahr eine anschaffen weils keinen Miet- Keller mehr gibt und das Zeugs draußen vergammelt?
Die Liste ließe sich fortsetzen: Alles, was man so für den Haushalt braucht, Möbel, Fußboden, allerlei Hausrat, die vielen 1000 kleinen Sachen, durch die Bank weg kauft man das heute deutlich billiger als vor 3-5 Jahren. Weiter gehts bei Kinderspielzeug, Klamotten, vielen Lebensmitteln, usw, usf.
###### Ja ja die Möbel für Bastler von Ikea sind mir ein Begriff;-))
>Und wie sieht die Reaktion von Euklid aus? Nichts. Dann regelmäßig keine Antworten mehr oder nur vage Vermutungen über jetzt schlechtere Qualität. Dafür kommen so weise Ratschläge, sich doch bitte für Immokäufe zu verschulden oder Gold zu horten... Na prächtig!
Wo steht von mir ein einziger Beitrag von 15000 indem ich irgend jemand explizit dazu auffordere er möge Schulden für eine Immobilie machen!!!!!?
Hast Du etwas schlechtes geraucht?
Sehe ich doch in meinem Umfeld: Wer auch immer vor 6-9 Jahren ein Haus kaufte, sitzt heute auf einem 20-30% gesunkenen Wiederverkaufswert bzw. könnte sich für denselben Geldbetrag nominal 30% mehr an Hausrat, Reisen, Futter leisten als damals. Feine Geldvernichtung!
#######Ja vielleicht in Kreuzberg und im Osten
Und wie groß war die Durchschnittsrendite von Aktien in den letzten 6 Jahren;-))
>In unserem Wohnhaus wurde jetzt allen Mietern die Miete gesenkt, weil der Zampano einsah, dass er damit immer noch besser fährt, als wenn die Hütten leer stehen. Suuuper Immobilien, dolles Ding. Aber ich weiß ja, oho, die großen Amerikaner stehen schon vor der Tür und es wird bald so richtig teuer...
Na ja Du toppst sicher mit deinen andauernden Fehlprognosen die hier nachzulesen sind sowohl die amerikanischen Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt als auch den Durchschnittsindex des DAX ;-)),sodaß Du als Aktienanleger und Immobilienvermeider nicht zu toppen bist.
Und wahrscheinlich kriegen die Mieter in Berlin bald noch Geld dazu wenn sie in Berlin leben möchten;-))
Gruß Euklid
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Sascha
25.04.2005, 22:15
@ Taktiker
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Infla-Defla mkT |
-->Mhhh ;)
Was soll man dazu noch sagen?:)
Wie ich schon schrieb in einem Posting weiter unten. Momentan (ich betone dieses Wort) haben wir m.E. weder eine grassierende Infla noch Defla. Das mit den explodierenden Preisen ist m.E. (@ Euklid) genauso übertrieben wie die tollen Billigmöbel (das ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes wohl tatsächlich Billigware, auch in puncto Qualität).
Dazu brauche ich mir keine Preisstatistiken ansehen. Weder von der BuBa, noch vom Stat. Bundesamt und auch keinen Wiwo-Infla-Index oder sonstige Zinskurven. Fakt ist, daß meine private Lebensführung nicht viel billiger wird. Aber auch nicht viel teurer. Allerdings wird es für den Normalo-Bürger hierzulande immer schwieriger. Das Arbeitsplazrisiko ist heute gar nicht mehr mit den 70er-Jahren zu vergleichen. Nicht umsonst titelt der Spiegel heute mit einem Artikel über den"globalen Kapitalismus" der auch mal die negativen Seiten der Medaille nennt.
Da ich nicht arbeitslos bin aber andererseits auch nicht im Vorstand oder"middle management" tätig bin dürfte ich noch relativ nahe beim ø-Bürger angesiedelt sein.
Und ich sage sowohl dem Infla- als auch dem Defla-Lager: Ich für mich sehe weder das eine noch das andere. Ich habe vor zwei Tagen meine ganzen Kostenpositionen einzeln aufgezählt. Und für mich kommt unterm Strich heraus, daß das Ausgehen wieder leicht billiger geworden ist wie auch Textilien. Möbel und Hausrat sind auch etwas billiger geworden (aber sicher keine 50% bei gleicher Qualität). Auch Urlaubsflüge sind billiger geworden. Sogar drastisch. Aber meine Stromkosten sind bei gleichem Verbrauch gestiegen, auch die Grundsteuer und auch das Wasser ist teurer geworden. Für mich ist auch der Weg zur Arbeit teurer geworden. Auch der Croissant ist teurer geworden und auch die Parkgebühr und die Autowäsche. Ich verweise nochmal auf den von mir geposteten Artikel aus dem Stern. Man schaue sich die Teuro-Produkte an und kann ganz deutlich einen groben Trend erkennen. Teurer geworden sind Produkte die man relativ gut dem"täglichen Bedarf" zuordnen kann. Das müssen nicht unbedingt Produkte sein die man direkt zu den GRUNDlebenshaltungskosten zählen kann. Häufig handelt es sich auch um Produkte wie Kaffee und eine ganze Reihe von Lebensmitteln bis hin zum Cola die man aber noch fast zum täglichen Bedarf hinzuzählen kann.
Billiger geworden sind viele technische Produkte. Unter dem Strich kann - je nach Art des Warenkorbes - eine negative oder positive Infla-Rate rauskommen. Selbst bei kleiner Gewichtung im Warenkorb haben die technischen Artikel (Handys usw.) die sich u.a. darin befinden eine große Wirkung im Ergebnis da deren Preisverfall prozentual relativ groß ist.
Ich denke an der Diskussion vom 23.04. kann man relativ gut sehen, daß die Lager gespalten sind. H.P., Crash Guru oder auch Nachfrager sehen beispielsweise nicht unbedingt momentan eine Defla wenn ich deren Meinung richtig zwischen den Zeilen erkannt habe.
Ich selbst sehe sie im Moment unter dem Strich und bezogen auf den Normalbürger (diese Ergänzung bzw. Einschränkung erachte ich für wichtig) auch nicht. Wie gesagt: Für den ein oder anderem mit höherem Nettogehalt und freiem verfügbaren Einkommen mag sich die Lage durchaus anders darstellen. Das ist auch richtig!
Aber Crash Guru hat es m.E. relativ kurz und bündig auf den Punkt gebracht:
> Wie oft im Jahr kaufst Du denn Hausrat?
> Wie oft muss man KV, Miete, Benzin, öffentliche Verjehrsmittel, Eisenbahn, > etc. etc bezahlen?
Damit sind wir wieder beim gleichen Thema. Auf den eigenen Warenkorb kommt es an. Sonst könnt ihr hier womöglich noch ewig diskutieren.
Sicherlich ist es richtig, daß in der momentanen schwierigen Lage in vielen Branchen ein Preiskampf tobt. Das ist wahr. Aber auch dort werden nicht unbedingt die gleichen Produkte zu 20 % günstigeren Preisen verkauft. Ich arbeite im Handel und kann euch allen nur raten: Laßt euch nicht verarschen. Aktionen wie beim Media-Markt"Ich bin doch nicht blöd","Geht nicht, gibts nicht","Geiz ist geil" sind häufig auch nur Marketing-Gags. Die Zentrale für unlauteren Wettbewerb hat momentan alle Hände voll zu tun um die Sauereien zu unterbinden.
Außerdem handelt es sich oft nur um"scheinbar" den ganz genau gleichen Artikel. Die Unterschiede liege häufig im Detail.
Und noch was zu den Rabattaktionen: Schaut euch mal im Handel die"Anteile asiatischer Billigware" an... Nebenbei wird bei vielen technischen Geräten auch beim Service oder der Garantie gespart. Das sind alles Dinge die man auf den ersten Blick gar nicht so sieht. Auch bei den Möbeln gibt es viel viel Schrott im Moment.
Und noch was. Die Volkswirtschaftslehre ist nicht mit der Physik vergleichbar. Sicher haben die Volkswirte über Jahre hinweg Detailarbeit geleistet und sind durchaus zu befriedigenden Ergebnissen gekommen. Vieles kann man heute relativ gut mit diesen Kenntnissen abschätzen, vorhersagen/einschätzen. Aber die Formeln aus der VWL sind nicht mit physikalischen Formeln vergleichbar. Wenn in der Physik manchmal zwingend(!) gelten muß"wenn A > B dannn muß C > D sein" so kann das in der VWL die einzige logische Schlußfolgerung sein und dennoch hat die Zeit ab und an etwas"anderes gezeigt".
Vor allem in Bezug auf den"Eintrittszeitpunkt" versagt die VWL heute noch ständig. Es gibt zuviele Faktoren die man berücksichtigen müßte. Das finge mit der Psychologie verschiedener Menschen an und würde mit nicht vorhersehbaren Kriegen im nahen Osten mit Auswirkungen auf den Ã-lpreis" enden. Und was würde die Folge sein wenn ein Mensch irgendwann tatsächlich dem Ziel relativ nahe kommt ständig richtige Vorhersagen in Bezug auf die Entwicklung von Rohstoffpreisen oder Aktienkursen zu machen... Die Theorie würde als gegeben angesehen, die meisten Menschen sich dieser Theorie anschließen und damit wäre eine neue Theorie notwendig da eine grundlegende Verhaltensänderung erfolgen würde.
In der Wirtschaft bleibt immer eine große(!) Ungewissheit bestehen. Allein schon beispielsweise aufgrund von nicht vorhersehbarern politischen und militärischen Entwicklungen. Manchmal hängen Entscheidungen von einer einzelnen Person ab und haben gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung halber Kontinente.
Ich hatte damals auch eher mit einer Defla gerechnet. Doch sie ließ sich auf sich warten. Wie viele von uns hier im Forum hatten damit schon vor JAHREN gerechnet?
Heute weiß ich, daß sie irgendwann kommen wird aber ich kann nicht genau sagen WANN... Nicht mal annhähernd. Vorherzusehen, daß sie IRGENDWANN kommen wird oder kommen muß oder mal wieder auftauchen wird ist keine Kunst, genausowenig wie die Vorhersage, daß wir IRGENDWANN mal wieder eine Hyperinfla bekommen.
Die Kunst liegt darin den RICHTIGEN Zeitpunkt zu erwischen. Und ich glaube momentan tappt selbst unsere Bundesregierung, Experten von der Buba und der Rat der Wirtschaftsweisen oder die Volkswirte großer Konzerne und Banken häufig im Dunkeln.
Ob wir momentan Infla oder Defla haben kann ich euch nicht sagen. Ich rechne in Zukunft eher mit deflationären Tendezen. Aber vi Das Beispiel Japan zeigt aber, daß eine kleine Deflation nicht mehr - wie in den 30er-Jahren - den sofortigen Zusammenbruch der"halben Welt" bedeuten muß. Irgendwie hat der Mensch doch dazugelernt. Zumindest auf einer"höheren Ebene" denn das Verhalten der Kleinaktionäre während der New Economy Bubble war vergleichbar mit dem Verhalten von 1929.
Es gibt zahlreiche Gründe die für eine Deflation sprechen. Es gibt aber auch noch zahlreiche Gründe die dafür sprechen, daß dies noch eine ganze Weile dauern könnte. Vielleicht aber läßt sich auch irgendeiner eine"elegante" Lösung einfallen. Denn schließlich ist Deutschland nicht der einzige Staat der von dem Verschuldungsproblem betroffen ist. Da sind noch ganz andere mit im Boot, angefangen von Frankreich, der USA bis hin zu Italien.
Mal sehen was kommt. Interessant ist es allemal! Die Diskussionen sind interessant. Aber respektiert und toleriert euch. Sascha
Viele Grüße an alle aus dem Defla- und Infla-Lager,
Sascha
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Sascha
25.04.2005, 22:54
@ Diogenes
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Klar erhöht man die Preise, wo es geht [mkT] |
--> > Die Preise werden bei dem steigen, was man haben muß und fallen (oder > stagnieren) bei dem was man nicht haben muß.
[b] Hallo Diogenes!
Sehr richtig! Genau darauf basiert auch mein Ansatz der"verschiedenen Warenkörbe" betreffend Inflationsmessung.
Verlierer sind eindeutig die Normalbürger die unter den eh schon schwierigen Bedingungen (Arbeitsmarkt, kaum noch ein Arbeitsplatz ist sicher, Globalisierung, konjunkturelle Lage, Demographie, Staatsverschuldung....) kaum was übrig haben. Bei denen wird es noch ENGER. Die spüren natürlich - und da kann mir keiner was anderes erzählen - eine INFLATION. Und sonst nichts.
Die Deflation wird spürbar bei Artikeln die man nicht braucht. Und das ist der ganze High-Tech-Krempel.
Wenn also viele Menschen sagen es herrsche Inflation dann kann man ihnen das auch nicht unbedingt zum Vorwurf machen. Nicht jeder hat Wirtschaft studiert wie viele hier im Forum oder auch ich. Nicht bei jedem kann ich das voraussetzen. Rein rechnerisch kann es sein, daß ich acht Produkte habe die lebensnotwendig sind und zwei die es nicht sind. Angenommen alle zehn sind im Warenkorb und alle zehn haben das gleiche Gewicht. Wenn nun die acht Produkte des täglichen Bedarfs um 3 % im Preis steigen und eines der anderen beiden sinkt um 20 % im Preis und das andere um 40 % dann habe ich rein rechnerisch eine negative Infla-Rate. Und es könnte sehr wohl sein, daß in Wirklichkeit 75 % der Bürger vielleicht eine positive Infla-Rate in"ihrem Geldbeutel" verspüren weil es für den Kauf der"zwei Produkte" eh nicht gereicht hätte.
Ich beobachte die Infla-Defla-Debatte ja schon eine gewisse Zeit. M.E. ist das größte Problem die Definition.
- Über was spricht man (genau)?
- Über WELCHEN Preis oder über WELCHE Produkte unterhält man sich?
- Welchen Zeitraum meint man? Die Entwicklung der Preises in den letzten Jahren (Vergangenheit) bis heute? Oder die Entwicklung in naher Zukunft (2 Jahre?)? Oder langfristig?
- Wenn manche eine Infla oder Defla kommen sehen... Argumentieren diejenigen dann auch aufgrund von politischen Entwicklungen oder aufgrund von militärischen Entwicklungen? Wenn ich beispielsweise annehmen würde (warum auch immer, viele Meinungen regen ja die Diskussion an), daß bald ein großer Krieg anstünde... Wäre das nicht inflationsfördernd wenn die Rüstungsindustrie gewaltig verkaufen könnte und Ã-l und Rohstoffe in Massen"verheizt" würden?
--> Fazit: Alles ist möglich. Das Forum hat seit ich es kenne (ich schreibe ja auch seit rund fünf Jahren hier) immer kritische Meinungen gebracht. Jede Meinung ist für mich als Leser interessant. Manches mag für mich als Leser zu weit in Richtung"Verschwörung" reichen, in vielen Punkten habe ich andere Meinungen oder Ansichten. Aber gerade dies hat das Forum interessant gemacht und macht es interessant. Die Sicht vieler Menschen die zusammentrifft ist es. Es kann nicht jeder ein Volkswirt sein, es kann nicht jeder Wirtschaftswissenschaftler sein. Es braucht auch einen Teil gewöhnlicher"Volksmeinung" im Forum, einen Teil Juristen. Auch die Meinung - gerade von Normalbürgern - zu einigen Themen interessiert mich brennend da ich selbst leider auch zu den Wiwi's gehöre.
Lasset uns also wieder so diskutieren wie seit eh und je. Das was das Forum stark gemacht hat waren damals die Crash-Rufe. Wer damals den Crash prophezeite stand da wie ein begossener Pudel und manche Kommentare á la"Du gehörst doch ins Irrenhaus" kennt man noch zu gut. Wäre man konsequent danach gegangen dann müßten heute 90 % der damaligen Herausgeber von Börsenzeitschriften und Anlegerbriefen darin sitzen. Manche Meinungen klingen ab und an abenteuerlich und danach stellen sie sich mitunter als WAHR heraus.
Also lasset jedem seine Meinung und besinnt euch zurück auf Zeiten in denen das Forum mal den Crash am Aktienmarkt vorhersah.
Auch ich hatte damals einen Artikel geschrieben:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/3034.htm
http://www.saschajakobi.de/homepage/20010422boerse.htm
Mit der Meinung in diesem Artikel bin ich in vielen Foren auf viel Gelächter gestoßen. Aber wie sagt man so schön. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.
Naja was ich damit sagen will. Ich glaube niemand kann alles wissen. Jeder soll seine Meinung haben. Und wenn man jemanden überzeugen will dann hilft NIE ein Streit sondern einfach"Abwarten" und in x Jahren Bilanz ziehen. Wie sagt ein altes Sprichwort: Der Klügere gibt nach ;)
Das Forum lebt auch von Neulingen, es lebt von der Vielzahl der Schreiber die alle ein unterschiedliches Wissen und eine unterschiedliche Diskussionsart mit sich bringen. Wenn wir alle die gleiche Meinung hätten wäre die Welt ziemlich eintönig...
Viele Grüße,
Sascha
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