nereus
18.07.2005, 10:18 |
offtopic - von der Physik eines Nachrichtenmagazins Thread gesperrt |
-->Hallo!
Der SPIEGEL hat sich wieder einmal selbst ĂŒbertroffen.
In einem Artikel ĂŒber Hartmut Topf, einem Nachkommen der Erfurter Fa. Topf & Söhne (Lieferant der Krematorien fĂŒr die Konzentrationslager) wird ĂŒber eine hanebĂŒchene Verbrennungsleistung der Ă-fen fabuliert.
Im Artikel, unter http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,364909,00.html abrufbar, liest man u.a.
In der Ingenieursabteilung von Topf&Söhne machte man sich mit BeamtenfleiĂ daran, fĂŒr den sprunghaft ansteigenden Bedarf der Tötungsfabriken immer effektivere Ă-fen zu konstruieren. Der gröĂte hatte acht Brennkammern, in denen tĂ€glich 3000 Leichen verbrannt werden konnten.
Laut J.-C.-Pressac, dem einzigsten Autor, den die Political Correctnes als Techniker anerkennt, konnten in diesem Achtmuffelofen allerhöchsten 500 Leichen tÀglich verbrannt werden.
Quelle: Auschwitz: Technique and Operation of the Gas Chambers, 1989 (Beate Klarsfeld Stiftung, NY)
Schon die Pressac-Rechnung lĂ€Ăt aufhorchen!
Mit einer Brennkammer, auch Muffel genannt, ist der Verbrennungsraum fĂŒr die zu kremierende Leiche gemeint.
Sie wird heute zumeist mit Gas beheizt und wurde im Dritten Reich ĂŒberwiegend mit Koks befeuert.
Der Verbrennungsvorgang pro Leiche wird mit ca. 1 Stunde angegeben, wobei Schwankungen von 10 bis 15 Minuten nach oben und unten möglich erscheinen.
Im modernen DĂŒsseldorfer Krematoruim werden z.B. Verbrennungszeiten von 75 Minuten angegeben (siehe Link).
http://www.postmortal.de/Duesseldorf/D-Redaktion/Friedhofstag2002/OffeneTuerKrematorium/offenetuerkrematorium.html
In Hamm berichtet man von einer Stunde (siehe Link).
http://www.krematorium-hamm.de/html/einascherung.html
Da ein Rundumbetrieb technisch unmöglich ist, kann von einer max. Betriebszeit von etwa 21 Stunden je Tag ausgegangen werden.
Demnach könnten pro Brennkammer (Muffel) im Normalfall tÀglich zwischen 20 und 22 Leichen kremiert werden. Wird eine optimale Brenndauer von 50 Minuten unterstellt, können max. 25 Leichen in Ansatz gebracht werden.
Bei 8 Muffeln entspricht dies einer MaximalkapazitÀt von 200 EinÀscherungen je Tag.
Der Franzose Pressac hatte diese Zahl nun verdoppelt, allerdings vergessen zu begrĂŒnden, warum er dies tat.
Wie aus der ohnehin phantastischen Pressac-Zahl von 500 nun 3.000 im SPIEGEL werden können, das entsprÀche der 6-fachen Menge, erlÀutert die Autorin leider nicht.
Rechnen wir einmal ĂŒberschlĂ€gig nach.
Wenn 3.000 Leichen in einem Acht-Muffel-Ofen in 21 Stunden verbrannt wurden, dann ergÀbe dies eine durchschnittliche KapazitÀt von 375 Personen je Muffel und Tag.
Daraus ergibt sich eine Verbrennungsdauer von sage und schreibe von 3:36 Min. je Leiche!!!! [img][/img]
Die Nazis waren ganz sicher Verbrecher - aber ganz sicher auch keine Zauberer.
Wenn der SPIEGEL zukĂŒnftig noch erst genommen werden soll, tĂ€te er gut daran diesen Unsinn zu korrigieren.
mfG
nereus
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FOX-NEWS
18.07.2005, 11:09
@ nereus
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Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? |
-->Wer soll da munter und auf Trab gehalten werden?
Gruss
FOX-NEWS
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Tempranillo
18.07.2005, 11:31
@ nereus
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Re: Wie kann der Spiegel solchen Unsinn schreiben? |
-->Hallo nereus,
Du magst mich fĂŒr einen unverbesserlichen Naivling halten, aber ich nehme an, daĂ die Spiegel-Journalisten (mindestens) so viel Verstand haben wie wir beide und in den vier Grundrechenarten geĂŒbt sind.
Einen Taschenrechner werden sie doch auf dem Schreibtisch liegen haben? Falls nicht, oder wenn sie sich vertippen - derart heikle BeitrÀge werden vor der Drucklegung nicht nur auf Rechtschreib-, Grammatik- und Stilfehler abgeklopft, sondern auch auf inhaltliche SchwÀchen, und ob der Autor nicht in eine Paragraphen-Falle tappt.
Fritjof Meyer war/ist doch Spiegel-Redakteur und hat, wie auf berĂŒchtigten Seiten nachzulesen ist, hochkriminelle Vierteljahreshefte abonniert? [img][/img]
Ich nehme mal an, der Spiegel geht nicht freiwillig das Risiko ein, sich in aller Ă-ffentlichkeit zu blamieren.
Vielleicht ist in der Redaktion das Beispiel eines japanischen Magazins bekannt? Die asiatische Zeitschrift hat die Existenz bestimmter Einrichtungen bezweifelt, die mit den Muffeln in direktem Zusammenhang stehen und ist das daraufhin von einem global organisierten Anzeigenboykott in die Knie gezwungen worden.
"This magazine must perish!"
Der Druck scheint enorm gewesen sein, weil sogar Unternehmen aus LĂ€ndern, die mit der Auseinnandersetzung nichts zu tun hatten, ihre Inserate zurĂŒckgezogen haben: etwa Volkswagen, Cartier, Philip Morris, Mitsubishi Motors und Mitsubishi Electric.
Mit allen, und selbst den miesesten Machenschaften, soll offenbar das politisch-korrekte Geschichtsbild im Status des Sakrosankt-Seins gehalten werden.
Ist das jetzt eine weitere Steigerung der OrwellŽschen GehirnwÀsche oder versucht man hektisch die Risse im Mauerwerk des veordneten Geschichtsbilds zu gipsen? Der Spiegel-Bericht so viel wie eine Schale Molto-Fill?
Ist letzteres der Fall, wÀre darin eine besondere Niedertracht zu sehen, weil nÀmlich die Ansichten, die bekÀmpft werden sollen, gegen alle Regeln des journalistischen/akademischen Anstands weder benannt noch inhaltlich korrekt referiert werden.
BloĂ noch dreckig, das!
Aber die Hoffnung, daĂ ihnen ihre vier Buchstaben sakrisch auf Grundeis gehen, die lasse ich mir (noch) nicht ganz nehmen.
Tempranillo
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nereus
18.07.2005, 11:56
@ FOX-NEWS
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Re: Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? |
-->Hallo FOX-NEWS!
Du fragst: Wer soll da munter und auf Trab gehalten werden?
Meinst Du damit den SPIEGEL oder mich?
FĂŒr mich antworte ich: Es stand nun einmal im genannten Nachrichtenmagazin und ist seit ĂŒber einem Jahrzehnt Dauerthema.
Die Produkte der Fa. Topf & Söhne werden von den"VerantwortungstrĂ€gern" vor Ort als störanfĂ€llig beschrieben. Vielleicht versuchte man tatsĂ€chlich, diese Zahlen zu erreichen und hat die Ă-fen dabei stĂ€ndig durchgebrannt?
Das könnte sein, nur bei einer noch höheren Ausfallrate wÀre die KapazitÀt dann ja noch weiter gesunken.
Bei allem Entsetzen ĂŒber das Geschehen - die Dinge mĂŒssen nun einmal auch naturwissenschaftlich darstellbar sein.
Daher ist das alles etwas nebulös.
mfG
nereus
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Spartakus
18.07.2005, 12:06
@ nereus
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Re: offtopic - von der Physik eines Nachrichtenmagazins |
-->>Schon die Pressac-Rechnung lĂ€Ăt aufhorchen!
âJedes Krematorium hatte zwei eiserne Tragen zum Laden der Leichen in die Ă-fen. [...] Zwei HĂ€ftlinge legten die Leichen darauf. Sie legten sie so ab, dass die erste Leiche mit den Beinen zur Verbrennungskammer, dem RĂŒcken nach unten und dem Gesicht nach oben hingelegt wurde. Auf diese Leiche wurde ebenfalls mit dem Gesicht nach oben eine zweite gelegt, deren Kopf in Richtung der Verbrennungskammer zeigte.[...]
http://www.topfundsoehne.de/media_d...yktauber.php?subnav=henryktauber
WĂ€re also mal zwei zu multiplizieren. Wobei sich die Frage stellt, ob nicht noch mehr zusammengequetscht werden konnten/wurden.
> Im modernen DĂŒsseldorfer Krematoruim werden z.B. Verbrennungszeiten von 75 > Minuten angegeben (siehe Link).
Ein modernes Krematorium wird sicherlich erst angeheizt, dann die Leiche mit Sarg reingeschoben, dann AbkĂŒhlung und irgendwie muĂ die Asche ja noch in die Urne kommen. Kann mir vorstellen, dass das im Dauerbetrieb und vor allem ohne Sarg deutlich schneller ging.
> Der Franzose Pressac hatte diese Zahl nun verdoppelt, allerdings vergessen zu > begrĂŒnden, warum er dies tat.
Wenn, wie nach Augenzeugenberichten, zwei verbrannt wurden, macht es Sinn.
>Wie aus der ohnehin phantastischen Pressac-Zahl von 500 nun 3.000 im SPIEGEL
>werden können, das entsprÀche der 6-fachen Menge, erlÀutert die Autorin leider
>nicht.
Vermutlich gab es mehr als einen Ofen und die Zahl bezieht sich auf die Gesamtsumme der EinĂ€scherungen in den Ă-fen der Firma Topf&Söhne an einem Tag. Dies ist natĂŒrlich nur meine Vermutung.
"Als Beweis fĂŒr die Annahme Pressacs kann dabei ein Brief angefĂŒhrt werden, der an den SS- General Kammler in Berlin adressiert war. in diesem SchriftstĂŒck vom 20.6.1943 wird die Zahl der Verbrennungen mit 4756 innerhalb eines Tages angegeben."
http://www.judentum-projekt.de/geschichte/nsverfolgung/auschwitzluege/
Addiert man nun die mutmaĂlichen 3.000 aus den Ă-fen + diejenigen die in Verbrennungsgruben verbrannt wurden, dĂŒrfte man zumindest in dieser GröĂenordnung liegen.
>Wenn der SPIEGEL zukĂŒnftig noch erst genommen werden soll, tĂ€te er gut daran
>diesen Unsinn zu korrigieren.
Man sollte meinen, dass bei so sensiblen Themen mit mehr Sorgfalt gearbeitet wird. Aber seit der 9/11 Berichterstattung wundert mich bei diesem KĂ€seblatt gar nichts mehr.
GruĂ
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manolo
18.07.2005, 14:20
@ nereus
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Re: Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? |
-->>Hallo FOX-NEWS!
>Du fragst: Wer soll da munter und auf Trab gehalten werden?
>Meinst Du damit den SPIEGEL oder mich?
>FĂŒr mich antworte ich: Es stand nun einmal im genannten Nachrichtenmagazin und ist seit ĂŒber einem Jahrzehnt Dauerthema.
>Die Produkte der Fa. Topf & Söhne werden von den"VerantwortungstrĂ€gern" vor Ort als störanfĂ€llig beschrieben. Vielleicht versuchte man tatsĂ€chlich, diese Zahlen zu erreichen und hat die Ă-fen dabei stĂ€ndig durchgebrannt?
>Das könnte sein, nur bei einer noch höheren Ausfallrate wÀre die KapazitÀt dann ja noch weiter gesunken.
>Bei allem Entsetzen ĂŒber das Geschehen - die Dinge mĂŒssen nun einmal auch naturwissenschaftlich darstellbar sein.
>Daher ist das alles etwas nebulös.
>mfG
>nereus
guten Tag nereus,
und was sagt denn der verantwortliche Schreiberling ( ich weiĂ, meine Damen (?) und Herren Journalisten, die am Forum mitwirken, diese Berufs-Bezeichnung kommt nicht so gut)
man
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nereus
18.07.2005, 20:37
@ Spartakus
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Re: von der Physik eines Nachrichtenmagazins - Spartakus |
-->Hallo Spartakus!
Du zitierst: âJedes Krematorium hatte zwei eiserne Tragen zum Laden der Leichen in die Ă-fen. [...] Zwei HĂ€ftlinge legten die Leichen darauf. Sie legten sie so ab, dass die erste Leiche mit den Beinen zur Verbrennungskammer, dem RĂŒcken nach unten und dem Gesicht nach oben hingelegt wurde. Auf diese Leiche wurde ebenfalls mit dem Gesicht nach oben eine zweite gelegt, deren Kopf in Richtung der Verbrennungskammer zeigte.
Möglicherweise wurden die Leichen auf diese Art verbrannt, nur hÀtte dies wiederum ganz andere Probleme zutage gefördert.
Wird eine gleichbleibende ZufĂŒhrung von Brennstoff (in Auschwitz war das Koks) wie bei einer normalen Kremierung (1 Leiche je Muffel) unterstellt, bestĂŒnde die Gefahr der Nichterreichung der Mindestverbrennungstemperatur von mindestens 600 °C (eher höher). Damit wĂŒrden die Leichen nicht einmal vollstĂ€ndig verbrannt werden können, was nun sehr wenig Sinn ergĂ€be, da die Folgearbeiten den ganzen ProzeĂ in die LĂ€nge gezogen hĂ€tte.
Unterstellen wir jedoch eine höhere Brennstoffzufuhr, dann hĂ€tte das wiederum ungeahnte Folgen fĂŒr den Ofen selbst bzw. dessen Auskleidung. Die zwischenzeitliche Maximierung der KapazitĂ€t zöge einen erhöhten VerschleiĂ/Ausfall nach sich.
AuĂerdem hĂ€tte das auch eine Art Sonderanfertigung (leistungsfĂ€higere Brennkammer) dieser Ă-fen erfordert, welche es meines Wissens zumindest in Auschwitz-Birkenau nicht gab.
Generell darf man jedoch davon ausgehen, daà mehr Leichen auch eine lÀngere Verbrennungsdauer zur Folge haben. So viel Thermodynamik muà schon sein.
Hier also einfach nur den Multiplaktor 2 einzufĂŒgen, funktioniert leider nicht.
Wobei sich die Frage stellt, ob nicht noch mehr zusammengequetscht werden konnten/wurden.
Nein, auch wenn einige Zeugen dies gesehen haben wollen (z.B. Henryk Tauber).
Schon die SchachtgröĂe setzt hier Grenzen und wie oben berichtet, muĂ eine Mindesttemperatur erreicht werden, um ĂŒberhaupt zu einer vollstĂ€ndige Verbrennung zu gelangen. Dann kann man die armen Kreaturen auch gleich auf einen riesigen Scheiterhaufen legen, was mitunter sogar vorgekommen sein soll.
Ein modernes Krematorium wird sicherlich erst angeheizt, dann die Leiche mit Sarg reingeschoben, dann AbkĂŒhlung und irgendwie muĂ die Asche ja noch in die Urne kommen.
Auch die Krematorien der Konzentrationslager muĂten angeheizt werden. Da konnte man nicht monatelang ein âDauerfeuerâ halten, das hĂ€tten die Ă-fen nicht mitgemacht und dies wĂ€re auch andererseits unmöglich, da die Feuerroste wegen Schlackenanfall bei diesem Hochbetrieb gereinigt werden muĂten und zwar tĂ€glich.
Der Sarg spielt ĂŒbrigens keine Rolle, da zwar zunĂ€chst die Umhausung die Leiche âschĂŒtztâ und somit der Verbrennungsvorgang spĂ€ter einsetzt, aber spĂ€ter der Holzsarg als zusĂ€tzlicher Brennstoff fungiert, die Temperatur in der Brennkammer nach oben jagt und damit den Verbrennungsvorgang am Ende wiederum beschleunigt.
Es ist also egal, ob mit oder ohne Sarg - die Ănderungen wĂ€ren vernachlĂ€ssigbar.
Wenn, wie nach Augenzeugenberichten, zwei verbrannt wurden, macht es Sinn.
Ja, aber diese Aussagen dĂŒrfen nicht mit der Physik oder WĂ€rmelehre in Konflikt kommen. Auschwitz war ganz sicher ein schrecklicher Ort, aber die Naturgesetze dĂŒrften auch dort gegolten haben.
Vermutlich gab es mehr als einen Ofen und die Zahl bezieht sich auf die Gesamtsumme der EinĂ€scherungen in den Ă-fen der Firma Topf & Söhne an einem Tag. Dies ist natĂŒrlich nur meine Vermutung.
Die Dame hat sich mit ihrem Acht-Muffel-Ofen meiner Ansicht nach eindeutig positioniert.
..
Man sollte meinen, dass bei so sensiblen Themen mit mehr Sorgfalt gearbeitet wird.
Ja, hier stimme ich Dir ausdrĂŒcklich zu.
Dieses Thema ist viel zu ernst dafĂŒr.
mfG
nereus
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