Wallenstein500
24.07.2005, 11:27 |
@Elli: Physisches Gold? Thread gesperrt |
-->Hallo Elli,
ich habe in den letzten Tagen die kontroverse Diskussion"Deflation vs. Inflation" hier im Forum verfolgt.
Für mich sind aber leider die Konsequenzen für den Einzelnen, die sich aus Deinem und aus dottores Deflations-Szenario ergeben, unklar geblieben.
Also meine Frage ist, kann man sich gegen die Folgen Eurer prognostizierten Deflation und gegen die in ca. 5 Jahren erwarteten umwälzenden Ereignisse irgendwie schützen?
Wie ist Deine und dottores Meinung zu physischen Gold oder Silber, kurzfristig und langfristig?
Vleie Grüsse ins sonnige Spanien,
Wallenstein
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Alana
24.07.2005, 11:46
@ Wallenstein500
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Re: @Elli: Physisches Gold? |
-->>Vleie Grüsse ins sonnige Spanien,
>Wallenstein
hallo,
eben habe ich gehört im WDR,"der Regen soll aber im Laufe der kommenden wärmer werden..."
Grüße
al.
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spieler
24.07.2005, 11:54
@ Wallenstein500
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Da bin ich auch gespannt und schließe mich der Frage an:-) owT (o.Text) |
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Amstrand
24.07.2005, 13:31
@ Wallenstein500
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Mad Max |
-->Hallo Herr Wallenstein,
war der 30jährige krieg nicht evtl. auch ein Deflations-Inflations-Szenario?
Der östtereichische Kaiser war pleite (wie meist), die deutschen Fürsten ebenso, Deflation.
Dann suchten sie Rettung bei der Eroberung des jeweils anderen. Die außenstehenden (Schweden, Dänen, Franzosen) mit weniger Deflation hatten aber Liquiditätsvorteile und kauften die Söldner und Waffen.
Also: Wenn der US-Dollar crasht, dort Land kaufen (und am besten die Waffen und Söldner gleich dazu, um sich vor den Vorbesitzern und ihren Militias zu schützen, Macht!)
Um zu wissen, was du in 5, 6 Jahren brauchst, schau dir die Mad-Max-Filme an, besonders MM2 gibt Aufschluss. Gold und Silber nützt wenig. Wenn es keinen Markt mehr dafür gibt, handelt es auch keiner und keiner gibt dir dafür, was du wirklich brauchst. Fürs Tauschen gibt es stärkere Waren. Schau dir MM1 und MM2 eher mit anderen harten Jungs an als mit deiner Freundin, MM3 ist harmloser.
Uhh, wie pessi bin ich denn heute drauf.
Amstrand
>Hallo Elli,
>ich habe in den letzten Tagen die kontroverse Diskussion"Deflation vs. Inflation" hier im Forum verfolgt.
>Für mich sind aber leider die Konsequenzen für den Einzelnen, die sich aus Deinem und aus dottores Deflations-Szenario ergeben, unklar geblieben.
>Also meine Frage ist, kann man sich gegen die Folgen Eurer prognostizierten Deflation und gegen die in ca. 5 Jahren erwarteten umwälzenden Ereignisse irgendwie schützen?
>Wie ist Deine und dottores Meinung zu physischen Gold oder Silber, kurzfristig und langfristig?
>Vleie Grüsse ins sonnige Spanien,
>Wallenstein
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---Elli---
24.07.2005, 13:36
@ Wallenstein500
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Re: @Elli: Physisches Gold? |
-->>Hallo Elli,
>ich habe in den letzten Tagen die kontroverse Diskussion"Deflation vs. Inflation" hier im Forum verfolgt.
>Für mich sind aber leider die Konsequenzen für den Einzelnen, die sich aus Deinem und aus dottores Deflations-Szenario ergeben, unklar geblieben.
>Also meine Frage ist, kann man sich gegen die Folgen Eurer prognostizierten Deflation und gegen die in ca. 5 Jahren erwarteten umwälzenden Ereignisse irgendwie schützen?
>Wie ist Deine und dottores Meinung zu physischen Gold oder Silber, kurzfristig und langfristig?
>Vleie Grüsse ins sonnige Spanien,
>Wallenstein
<table><table border="0" width="60%"><tr><td><div align="Justify">
-----------------------------------
Konkrete Ratschläge bleiben immer schwierig bis unmöglich, denn erstens gibt es kein Patentrezept, weil niemand weiß, was passiert und zweitens kommt es auch immer auf die persönlichen Umstände an. Selbst wenn es zum deflationären Kollaps kommt (und nur dann wird´s ernst, nicht bei einer leichten, wenn auch langwierigen Deflation à la Japan), dann ist noch lange nicht absehbar, was im Einzelnen passiert. Außer, dass Sachwerte im Preis kollabieren, aber auch das ist kein Problem, solange man nichts verkaufen muss. Das wichtigste in einer Deflation (auch in einer leichten) ist, dass man keine Schulden hat - und auch möglichst wenige regelmäßige Zahlungsverpflichtungen. Das ist das A und O. Selbstgenutzter Wohnraum, schuldenfrei, handwerkliche Begabung, teilweise Eigenversorgung, vielleicht ein Stück Wald, vielleicht eine eigene Quelle....
Für die nächsten Jahre oder Jahrzehnte sehe ich die ideale Lebensform in einer Art"Dorfgemeinschaft" oder zumindest einer Wohngemeinschaft, möglichst auf dem Land, bei der jeder etwas einbringt, je nach Fähigkeiten. Weitgehende Selbstversorgung, oder zumindest solte etwas"Lebensnotwendiges" produziert werden, was man vekaufen oder tauschen kann.
Im Aboforum wurde mal eine"Trader-WG" angedacht, zu der sich einige Paare/Familien zusammentun könnten. Jeder bringt sich ein und ein Team macht Daytrading ;-) Ich weiß, dass es geht (Trading), es scheitert nur manchmal (auch bei mir noch) an der Konsequenz bei Stops. Und das geht im kleinen Team vermutlich besser. Es gibt für diesen Zweck viele Herrenhäuser, Schlösser u. ä., die man gemeinsam kaufen und renovieren/unterhalten könnte. Bei solchen Gemeinschaften darf man auch nicht vergessen, dass man älter wird, und gegenseitige Hilfe/Unterstützung/Krannkenpflege wird immer wichtiger, weil unsere Sozialsysteme in den nächsten Jahren mit ziemlicher Sicherheit immer mehr zerbrechen werden.
Ob man sich damit retten kann, weiß ich nicht, aber wenn, dann vermutlich nur so und nicht als Einzelperson in der Stadt, die auf Nahrung von ALDI und Strom aus der Steckdose und Wasser aus dem Hahn angewiesen ist.
Auf längere Sicht wird es nach meiner festen Überzeugung ohnehin zu einer massiven Korrektur auch dieser Blase kommen:
[img][/img]
Aber man möchte ja vielleicht zu den 500 Mio. Menschen weltweit gehören, die einen"Neuanfang" erleben. Ich bin übrigens ebenfalls überzeugt, dass es in der Geschichte der Menschheit oder sogar der Erde schon mal einen oder mehrere solcher bereinigenden"Neuanfänge" gegeben hat (z. B. die"Sintflut").
So, genug abgeschweift. Tun wir mal so, als würde alles weiter laufen wie bisher.
Aus Elliott-Sicht, und daran habe ich keinen Zweifel, wird das Gold"in den nächsten Jahren" (wann genau weiß ich nicht) mindestens 2000 - 3000 $ pro Unze erreichen (und Silber mind. 50 $):
<IMG src="http://www.elliott-waves.com/020613xau1896.gif" alt="http://www.elliott-waves.com/020613xau1896.gif">
Die Frage ist allerdings, was der Dollar dann noch wert sein wird, z. B. zum Euro (falls es ihn dann noch gibt). Ich vermute, dass 3000 $ dann nur noch 500 € sein werden, wenn überhaupt.
Woran ich aber keinen Zweifel habe: Gold wird immer einen"Wert" haben. Es gibt die Aussage:"Für eine Unze Gold konnte und kann man immer einen Anzug kaufen." Oder 300 Pfund Brot oder so ähnlich.
Bei Gold (und Silber) geht es m. E. in erster Linie um Werterhalt, nicht um Spekulationsgewinne. Wer also Geld übrig hat und möglichst ein schudenfreies Dach über dem Kopf und vielleicht auch sich ein wenig selbst versorgen kann und für die Ausbildung der Kinder gesorgt hat (möglichst weit weg von D), kann als werterhaltende Reserve über physisches Gold und Silber nachdenken.
Was den kurzfristigeren Ausblick angeht, kann man mit Gold oder Minen spekulieren, wie mit allem anderen auch, dann aber nicht physisch wegen der hohen Spreads. Und wer etwas über meine mittelfristige bullische Elliottsicht erfahren möchte, muss in ein Abo investieren ;-)
So weit erstmal, ich muss jetzt mit dem Wochenupdate weiter machen.
</div></td></tr></table></font>
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politico
24.07.2005, 21:30
@ Wallenstein500
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Physisches Gold? JA |
-->Wenn ich mich einmischen darf:
Douglas V. Gnazzo zitiert in dem Bericht im Link Antal Fekete:
When the fragile confidence in the value of irredeemable currency snaps, commodities are bought up and all bids for bonds are withdrawn."
"The linkage may turn the inflation/deflation cycle of Kondratiev into a runaway vibrator. The ever wider fluctuations in the rate of interest and price level threaten the entire world economy with destruction. This is the threat of runaway inflation on a global scale, something that the world has never before experienced." [Fekete - Deflation or Runaway Inflation]
Am Ende sind Deflation und Hyperinflation in einem Fiat-Money-System Siamesiche Zwillinge. Alles hängt vom Vertrauen in die Währung ab.
Wenn das Vertrauen schwindet (auch bei massiven Ausfällen in der Deflation), beginnt die Flucht ins Gold. In welche Währung soll man sonst hin, es ist doch alles Fiat.
Beispiel Argentinien:
- massive Deflation der Assets
- massive Inflation (durch Abwertung des Peso) bei Konsumgütern.
Dort hat man die Währung auf etwa einem Drittel stabilisiert.
Wenn das gleiche den USA passiert, dann gute Nacht.
Aber ein paar Jahre wird man schon noch warten müssen, bis dann alles vorüber ist.
Ich hoffe, dass ich irgendwie helfen konnte.
Politico.
<ul> ~ Douglas V. Gnazzo</ul>
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Gundel
27.07.2005, 17:28
@ ---Elli---
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Re: @Elli: Physisches Gold? Oder Silberbarren als Wurfgeschosse |
-->>Konkrete Ratschläge bleiben immer schwierig bis unmöglich, denn erstens gibt es kein Patentrezept, weil niemand weiß, was passiert...
Auch ich habe nach der Infla-Defla-Diskussion mal ein bißchen gegründelt.
Via Google stieß ich über den eingegeben Begriff"Hyperdeflation" bei Wikipedia auf eine interessante Seite zur Weltwirtschaftskrise 1929. Ich erkenne da eine Menge Parallelen zur heutigen Zeit. So z.B. das Auftreten der WASG (damals NSDAP), was vergleichbare Folgen haben könnte wie damals. Wikipedia:"Am 14. September 1930 wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen zweitstärkste Partei und sofort wuchsen die Kreditabzüge in schwindelerregende Höhen, denn im Ausland war man von der politischen Entwicklung beunruhigt." Das spricht Bände, nicht nur wegen der akustischen Ähnlichkeit des Parteinamens und des Wahltermines...
Auch <a href=http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=136>Uwe Warmbeins Statement zu den Kondratieff-Zyklen</a> lassen keinen anderen Schluss zu, als dass hier zu Lande derzeit tiefster Winter herrscht. Alle Leitungen eingefroren, und beim geringsten Tauwetter wird sich vielleicht zeigen, dass sie längst geborsten sind. Die Fontaine wird jeden pitschnass machen, der keinen Schirm hat.
>und zweitens kommt es auch immer auf die persönlichen Umstände an. Selbst wenn es zum deflationären Kollaps kommt (und nur dann wird´s ernst, nicht bei einer leichten, wenn auch langwierigen Deflation à la Japan), dann ist noch lange nicht absehbar, was im Einzelnen passiert.
Ja, deflationärer Kollaps, das gefällt mir. Rascher Abzug von Geld durch ausländische Investoren (schließlich haben die selbst das von langer Hand eingefädelt), Bankenkrisen, Bankenpleiten, Fälligstellen von Forderungen durch die klammen Banken via Notdekret, Ausnahmezustand, Börsencrash, Bankfeiertage. Und alles kommt ganz plötzlich, wie aus"heiterem Himmel". Nur weil die WASG zweitstärkste Partei geworden ist.
>Außer, dass Sachwerte im Preis kollabieren, aber auch das ist kein Problem, solange man nichts verkaufen muss.
Ja, wäre fatal, wenn die Omma ihr klein Häuschen zu 10% seines einstmaligen Wertes hergeben müsste, nur weil die Bank in ihrer Not die Resthypothek vorzeitig fällig stellt.
Aber das betrifft ja"nur" das Privateigentum. Die in Gemeinschaftseigentum befindlichen Sachwerte wurden ja schon längst spottbillig eingekauft, von ausländischen Investoren, über Börsenkurs- und sonstige Manipulationen. Man denke nur an den niederrheinischen Chemieriesen, dessen Anteilseigner nur noch zum geringsten Teil Germanen sind.
>Das wichtigste in einer Deflation (auch in einer leichten) ist, dass man keine Schulden hat
Ja, und wenn das nicht möglich ist, weil da noch ein paar Raten auf die Burg Erbenschreck abzuzahlen sind (wenn auch ab demnächst zu 3,42 %, wie kürzlich gepostet), dann muss man eben zu einer kleinen List greifen. Na ich will doch hoffen, dass das im Fall der Fälle auch funktionieren wird.
>- und auch möglichst wenige regelmäßige Zahlungsverpflichtungen. Das ist das A und O. Selbstgenutzter Wohnraum, schuldenfrei, handwerkliche Begabung, teilweise Eigenversorgung, vielleicht ein Stück Wald, vielleicht eine eigene Quelle....
Absolut richtig. Mit einem Städter möchte ich wirklich nicht tauschen.
..
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>Woran ich aber keinen Zweifel habe: Gold wird immer einen"Wert" haben. Es gibt die Aussage:"Für eine Unze Gold konnte und kann man immer einen Anzug kaufen." Oder 300 Pfund Brot oder so ähnlich.
Es gibt da eine gegenläufige Prophezeiung, ich glaube von Bertha Dudde. Die glaubte, dass man eines Tages die Kühe an goldenen Ketten würde anbinden können. Sprich: Völlige Wertlosigkeit der gelben Häufchen, die man einst so mühsam aus der Erde gebuddelt hat, um sie in erdfeier Form in eigens dafür gebauten Hochsicherheitslöchern erneut zu versenken.
>Bei Gold (und Silber) geht es m. E. in erster Linie um Werterhalt, nicht um Spekulationsgewinne. Wer also Geld übrig hat und möglichst ein schudenfreies Dach über dem Kopf und vielleicht auch sich ein wenig selbst versorgen kann und für die Ausbildung der Kinder gesorgt hat (möglichst weit weg von D), kann als werterhaltende Reserve über physisches Gold und Silber nachdenken.
Hmm, ich müsste doch auch noch so ein paar güldene Miss Marples hier herumliegen haben, wo könnten die denn nur sein *grübel*. Und der Silberbarren, vor zig Jahren für 200 Geld bei Ebay gekauft, wo hab ich den denn zuletzt gesehen? Und was kann man damit machen, außer den kiloschweren Handschmeichler im Ernstfall als stabiles Wurfgeschoss einzusetzen...
Na, lassen wir das mal alles auf uns zu kommen.
Also wenn Oskar kommt, wirds spannend, denke ich. Wenn nicht, dann auch, nur nicht so schnell.
Gruss Gundel
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eesti
28.07.2005, 09:03
@ Gundel
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Re: @Elli: Physisches Gold? Oder Silberbarren als Wurfgeschosse |
-->Natürlich braucht man weder Au noch Ag zum Leben.
Aber weil es seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungsmittel funktioniert hat und auch Korea in der Asienkrise damit die schlimmsten Spitzen abfedern konnte ist es m.E. falsch so darüber zu schreiben. Wer sein Vermögen in nennenswertem Anteil in physisches Metall umschichtet ist möglicherweise etwas irr, aber doch nicht völlig weltfremd.
Gold braucht kein Mensch, wenn die Wirtschaft funktioniert.
Aber ich habe gesehen, wie die Russen nach der Krise gelebt haben (dort geht es jetzt endlich auch für die kleinen Leute aufwärts). Sie konnten sich wie wir jährlich einen Urlaub im Süden leisten. Hätten sie damals einen Teil ihres Geldes in Gold angelegt, so hätten sie bei jetziger Grundrente von 50€/Monat ein schönes Strartkapital gehabt, zumindest in der ganz schwierigen Zeit menschlich leben können. Viele können das jetzt noch nicht. Ich hatte meiner russischen Exfreundin mal ein altes Buch gezeigt, wo die Lebensbedingungen deutscher Arbeiterfamilien während irgendeiner Krisenzeit in Deutschland gezeigt wurden (wir hatten ja schon oft solche Krisen). Sie war ganz entsetzt, daß wir genauso leben mußten, wie die Russen in Folge der Jelzinschen Krisenzeit vor 10 Jahren.
Mit nur einer Unze Gold konnte man in solchen Zeiten eine Familie ein halbes Jahr durchbringen. Aber wer denkt an sowas in guten Zeiten. Die Russen taten es ja auch nicht, bis es zu spät war.
5% in Edelmetall sollten schon sein. 10% wären in meinen Augen die Grenze, denn echte Rendite darf man nicht erwarten.
Gruß
LR
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LenzHannover
29.07.2005, 22:34
@ eesti
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Sehe ich genau so, 5-10% in Unzen angelegt tut nicht weh und hilft |
-->ggf. ganz mächtig. 1945 gab es fast nix, 1950 wäre so etwas ein heftiger Vorsprung.
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Gundel
30.07.2005, 20:17
@ eesti
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Nun denn, dann lieg ich mit meinen Miss Marples ja gar nicht so falsch ;-)) |
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