Prosciutto
25.07.2005, 13:07 |
Mein Berufswunsch: Journalist. Muss man ihn begraben, wenn man gehörlos ist? Thread gesperrt |
-->Die Gehörlosigkeit ist ein Teil des LEOPARD-Syndroms (d = deafness). Ohne Hörgeräte höre ich zwar nichts, aber dank meinen Hörgeräten ist eine direkte Kommunikation mit mir schon ziemlich gut möglich. Ich glaube, dass es nicht meine Berufung ist, als Informatiker zu arbeiten. Es war eher der Vorschlag meiner Eltern. Nun, meine Ausbildung/Lehre habe ich trotzdem letztes Jahr erfolgreich beendet (eidg. Informatiker Richtung Systemtechnik). Seither bin ich auf der Stellensuche. Vielleicht haben mir die zahlreichen Absagen das Gefühl gegeben, ich sei nicht geeignet für diesen Job.
Aber definitiv ein grosser Berufswunsch von mir ist Journalist. Ich habe schon immer gerne gelesen (Zeitungen, Zeitschriften, Fachbücher und sonstige Schnipsel, die mir zwischen die Finger kamen) und geschrieben. Während meiner Ausbildung haben mir mehrere Leute unabhängig voneinander mitgeteilt, dass ich das Zeug zum Schriftsteller hätte - und ich lebe beileibe nicht in einem Umfeld, in dem viel gelobt wird.
Um Journalist zu werden, muss man ein Studium in Sachen Journalistik und Medienwissenschaften machen. Dazu gehört auch, sich mit verschiedenen Medien (u.a. mit dem Radio und dem Fernsehen) auseinanderzusetzen und sie zu analysieren. Da ich aber meistens das Gesicht der Person, die mit mir spricht, sehen muss, ich nur mit grosser Mühe telefonieren kann (gut, inzwischen bin ich ausschliesslich schriftlich erreichbar) und keine Stimmen aus dem Radio oder Fernsehen verstehe (bin auf Untertitel angewiesen bei TV-Sendungen), kann ich mich wohl während einem Studium nicht mit den Medien Radio und Fernsehen auseinandersetzen. Und Personen zu interviewen dürfte wohl auch noch ein Problem darstellen (z.B. weil ich die Antworten nicht immer verstehe).
Aber es wäre schon grossartig, bei einer grösseren Tageszeitung tätig zu sein und sich mit diversen Themen auseinanderzusetzen, Skandale aufzudecken, über verschiedene politische Angelegenheiten zu schreiben, über Ereignisse berichten, Hintergrundinfos zum aktuellen Weltgeschehen liefern, Recherche betreiben, am Puls der Zeit zu leben und blitzschnell zu erfahren, wo was läuft und darüber zu berichten. Mein Interessengebiet ist so gross: Weltgeschehen, Politik, Wirtschaft, Technik & Computer, Kultur, Literatur, Unterhaltung, Sport und teilweise auch Geschichte. Dies und mein Hobby (und zugleich auch Fähigkeit), gut schreiben zu können möchte ich miteinander verknüpfen. Ich glaube, dass Journalistik meine Berufung ist - und nicht die Informatik!
Ich glaube einfach, dass ich psychisch leide, wenn ich noch weiter in diesem Berich tätig bin. Informatiker zu sein ist ein einsamer Job. Viele Infomatiker sind nicht gesellschaftsfähig, haben wenige soziale Kontakte und kein wirkliches Leben. Durchgeknallt wäre evtl. auch noch eine Bezeichnung. Ich möchte auf jeden Fall einen Beruf, in dem ich mehr Kontakt zu Menschen als zu Maschinen haben. Manche Informatiker sprechen von Computern so wie andere Leute von ihrer Freundin. Nein danke! Aber es tut mir schon sehr gut, eine angesehene Person zu sein in meinem Umfeld und das Gefühl zu haben, dass ich gebraucht werde. Es tut gut, für seine soziale Umgebung eine erste Anlaufstelle zu sein bezüglich PC-Problemen - ausgenutzt fühle ich mich nicht (Zeit habe ich ja genug). So schlecht ist es schon nicht in der Informatik - aber auf Dauer?
Vor allem die Ergebnisse der Arbeit eines Informatikers ist unbefriedigend - man sieht häufig die Arbeit dahinter nicht. Besonders krass ist es bei Software. Da kann man jahrelang einen Code entwickeln. Das Ergebnis ist nur ein Programm.
Es tut mir gut, den Frust von der Seele zu schreiben. Allmählich sehe ich klarer. Aber die Suizidgedanken werden trotzdem nicht verdrängt.
Beste Grüsse
Prosciutto
PS: Ich hoffe natürlich schwer, dass PCM/dottore meinen Beitrag liest und mir auch antwortet. Allerdings erwarte ich eher eine ernüchternde Antwort...
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Prosciutto
25.07.2005, 13:20
@ Prosciutto
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Nachtrag: Eingescannter Leserbrief |
--><center>[img][/img] </center>
Nee, der Leserbrief ist nicht von mir. Ich gestatte mir aber folgende Anmerkung: Es ist schon interessant, dass bei den letzten Familiendramen in der Schweiz fünfmal (!) ein Informatiker der Täter war. Sind Informatiker einfach durchgeknallte Menschen? Oder verändert der Beruf sie so sehr? In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass die besten Informatiker weder Familie noch Freunde haben, jederzeit einsetzbar sind, immer (!) bereit zu Überstunden bis in die tiefe Nacht sind, etc.!
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Plutarch
25.07.2005, 13:42
@ Prosciutto
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Re: Nachtrag: Eingescannter Leserbrief |
-->Das ist ja Stammtisch-Polemik übelster Sorte!
-"... ist ihr Gehirn in der Informationstechnik außer Kontrolle geraten."
Wie bitteschön hat man sich ein außer Kontrolle geratenes Gehirn vorzustellen? So wie damals, in Cpt. Future, das schwebende Gehirn (Simon Wright)? [img][/img]
-"Bekanntlich bedienen sich Informatiker des Kokses."
Und bekanntlich sind alle Kreter Lügner. Ja gehts noch?!?! Ich bin selber Informatiker, und kenne viele andere Informatiker (mit außer Kontrolle geratenem Gehirn *g*) - unnötig zu erwähnen daß von denen keiner kokst.
-"Kein Wunder, wenn bei Leuten, die tagaus, tagein Zugriff auf alles haben,... die (Fantasie-)Sicherungen durchbrennen."
Ich würde den Satz gerne umdrehen: Wie kann man, in Anführungszeichen,"normal" bleiben, wenn man tagtäglich Zugriff auf unglaublichsten Informationen hat?
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Holmes
25.07.2005, 14:28
@ Prosciutto
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Re: Computer und Menschen |
-->Hallo Prosciutto,
ich arbeite viel mit Informatikern zusammen, habe mit mehreren zusammen gewohnt und programmiere auch selbst (bin selbst aber Psychologe an einem Informatik-Forschungsinstitut). Meine bisherigen Erfahrungen sind eher normal. Es gibt da ähnlich durchgeknallte Typen wie bei den Psychos, oder den E-Technikern:-) Und es gibt auch normale Leute darunter, von daher glaube ich nicht, dass das Studium einen zum Seltsamwerden zwingt. Was Du z.T. beschreibst, sind typische"workaholic"-Muster, die jeden treffen können. Hier ist das allgemeinere Phänomen von Suchtmustern zu erkennen, die Flucht vor unangenehmen und ungelösten Problemsituationen in beherrschbare und belohungsspendende oder einfach nur ablenkende Situationen. Das kann jeden treffen, Arbeitssüchtige gibt es in allen Berufen.
Allerdings: die Informatik bzw. das Programmieren sind auch etwas besonderes, weil man extrem viel mit geistigen Abläufen zu tun hat und dadurch auch anfängt, sein eigenes Leben mit Informatik-Konzepten zu betrachten. Das ist z.T. auch nicht schlimm, in der Psychologie gibt es eine Forschungsrichtung namens"Kognitive Psychologie", die in den 70-80er Jahren das Denken über das Denken damit vorangebracht hat, dass man den Computer als Modell für das Gehirn nahm.
Die amerikanische Soziologin Sherry Turkle hat in dieser Zeit zwei sehr interessante Bücher geschrieben, die sich mit der Frage beschäftigen, wie stark der Computer die Art und Weise verändert, wie sich Menschen selbst sehen:
The Second Self: Computers and the Human Spirit
New York: Simon and Schuster, 1984.
Paperback edition, New York: Touchstone, 1985.
Second edition with new introduction, Cambridge: MIT Press, 2005..
Life on the Screen: Identity in the Age of the Internet
New York: Simon and Schuster, 1995.
Paperback edition, New York: Touchstone, 1997.
Beide gibts auch in Deutsch.
Turkle arbeitet selber am MIT und lebt unter Informatikern, kann sie also sehr gut beobachten. Und es gibt sehr interessante"Deformationen", die aus der allzu direkten Übernahme der Computermodelle als Modelle für Menschen resultieren, z.B. das Problem der Emotionen. Computer haben offensichtlich keine Gefühle, aber Menschen haben welche. Wenn ich mich selbst als Computer sehe, wozu habe ich dann Gefühle? Bin ich eine"meat machine", deren Gefühle nur hinderlich sind weil ich sie nicht begründen kann? In der Tat gibt es in den Turkle-Büchern ein paar Leute, die sich so sehen.
Leider ein Irrtum, meint Antonio Damasio, ein Hirnforscher:
Damasio, Antonio R. 2001: Descartes Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. München, 6. Aufl.
Damasio hat Patienten, die aufgrund einer Verletzung oder einer Krankheit keine Gefühle mehr haben, sie handeln rein logisch, weil das Gefühlszentrum zerstört ist. Sind diese Leute jetzt perfekt Handelnde, weil sich nicht mehr von irrationalen Gefühlen beeinflußt werden? Nein, denn sie schaffen es nicht einmal, sich morgens zu entscheiden, welche Hose sie anziehen sollen. Dafür gibt es nämlich gar keinen logischen Grund bzw. diese Entscheidung kann man gar nicht logisch treffen. Es gibt keinen Algorithmus, der die"Hosen-Entscheidung" trifft, weil es keine"vernünftige" Entscheidung ist. Bei diesem armen Menschen kann man erkennen, wieviele Entscheidungen des Alltags nicht logisch getroffen werden, sondern aus dem Bauch heraus. Man"kann" es gar nicht wissen, was das Beste ist, aber es muss etwas getan werden. Gefühle sind u.a. dazu da, in diesen Situationen eine Entscheidung zu treffen. Gleichfalls sind Gefühle oft das Endresultat einer sehr komplexen Verarbeitung unseres Gehirns, dessen Prozesse uns nicht einsichtig sind (Kann ich sehen/hören/fühlen, wie ich denke? - Also, ich nicht). Das bedeutet aber, dass ich als Programmierer zwar das"Denken" des Computers kontrollieren kann, aber nicht das eigene Denken. Das nervt und macht noch unsicherer. Also noch mehr Flucht in die Arbeit...
Hier hilft vielleicht ein bißchen Philosophie: der dänische Denker Sören Kierkegaard sagte einmal:
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man es aber vorwärts!"
Trifft auch ein bißchen auf die Börse zu, aber was für ein Wunder, denn schliesslich ist nach André Kostolany die Börse sowieso nur Psychologie
In dem Sinne, folge dem Motto der Eintagsfliege: Carpe diem!
Beste Grüsse,
Holmes
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NaturalBornKieler
25.07.2005, 14:29
@ Prosciutto
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Re: Mein Berufswunsch: Journalist. Muss man ihn begraben, wenn man gehörlos ist? |
-->Ahoi Prosciutto,
aus dem, was Du schreibst, entnehme ich, dass die Informatik wohl tatsächlich nicht das Richtige für Dich ist, auch wenn ich Deine negativen Eindrücke von Informatikern nicht teilen kann (bin selbst einer und habe inzwischen gelernt, im Gespräch ganze Sätze zu bilden und ein normales Leben zu führen [img][/img] ).
Journalismus bzw. Schriftstellerei kann doch auch als freier Beruf ausgebübt werden, oder ist das in der Schweiz anders? D. h. Du brauchst nicht unbedingt eine bestimmte Ausbildung, sondern kannst eigentlich sofort loslegen (gerade dann, wenn Du bereits eine andere Berufsausbildung hast). Jedenfalls hindert Dich niemand daran, zu schreiben und Deine Manuskripte Verlagen anzubieten. Das ist natürlich auch eine Ochsentour, niemand hat sozusagen auf Dich gewartet, aber andererseits kannst Du es sofort tun. Also mach es doch einfach.
Ob und inwieweit die Gehörlosigkeit ein Hindernis darstellt, musst Du in der Praxis herausfinden. Manchmal wird etwas für Dich schwieriger sein als für andere, aber das geht uns allen so. Meine Frau ist z. B. 50% schwerbehindert, und als ich sie kennenlernte, nahm ich an, sie müsste dadurch im Alltag und im Beruf deutlich benachteiligt sein. Nun lebe ich seit über 10 Jahren mit ihr zusammen und habe gelernt, dass ich manches besser kann als sie - und sie manches besser als ich! Wie bei jedem anderen Paar auch! Und für Dich gilt wie für jeden anderen Menschen: Nutze Deine Stärken, und arbeite an Deinen Schwächen, bzw. kompensiere sie.
HTH/NBK
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Toby0909
25.07.2005, 14:36
@ Prosciutto
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Versuch es halt mal damit |
-->1. zu dem Leserbrief: So ein Schmarrn. Gut vielleicht ist das in der Schweiz so. Vielleicht erträgt das Schweizer Hirn keine Bits und Bytes....
Aber von den Informatikern die ich kenne nimmt keiner Koks. Einige rauchen vielleicht Hasch oder Gras... Auf der anderen Seite: Keiner von den Leute die ich kenne, die Koks nehmen sind Informatiker....
2. Um zu"reden und Meinungen auszutauschen" ist vielleicht dieses Forum hier auch sehr gut geignet: http://www.med1.de/Forum/Psychologie/
3. Wenn du gerne schreibst und dich für alles mögliche interessierst, dann leg halt mal los. Schreib ein Fachbuch über Informatik - oder ein EinsteigerBuch"Informatik für Anfänger" oder - wahrscheinlich noch besser, wenn du"leicht depressiv veranlagt" bist: Nimm das ganze auf die Schippe und schreibe über geisteskranke Informatiker. Wie sie sich gegenseitig runterziehen und im Internet Programm-Kriege führen und sich dann am Ende zu Tode koksen - das ganze als makabere Satire... Wenn du eh Zeit hast, dann schreib mal nen 30-Seiter und dann reichst du das Manuskript mal zum Probelesen ein."Verrückte" Verlage gibt es genug....
--> Fachbuchverlage, genauso wie kleinere Verlage sind heutzutage froh, wenn jemand ein GUTES Buch einreicht.
--> übrigens: von den Journalisten die ich kenne arbeiten 50 % nicht in dem gelernten Beruf. Sie versauern in irgendwelchen PR-Agenturen oder Werbeagenturen und müssen schlechtbezahlte Idioten-Jobs machen (nichtmal kreativ dürfen die sein). Weitere 30 % sind ständig fast pleite. 10 % dürfen nur Tickermeldungen aus den Nachrichtenagenturen abtippen und ein bisserl eigenen Senf daugeben. Naja - und der Rest kommt in der Regel nur weiter, wenn er sich auf irgendwas spezialisiert hat und dort gut ist. Und übrigens: Von dem"Rest" haben wahrscheinlich 50 % wiederrum keine Journalistische Ausbildung, sondern sind irgendwie"reingerutscht".
Toby
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BillyGoatGruff
25.07.2005, 14:52
@ Prosciutto
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Re: Nachtrag: Eingescannter Leserbrief - kenne sehr nette Informatiker |
-->- auch nette Polizisten, Steuersekretäre, Metzger, Lehrer usf. Es geht halt querbeet mit der Nettigkeit oder fieser Sauertöpfigkeit. Hat wohl nichts mit dem Beruf zu tun, eher mit der Kinderstube, wo Liebe und Geborgenheit und gegensseitige Rücksichtnahme die heranwachsende Person formten oder eben nicht.
Die netten Informatiker:
-Berufsschullehrer, der mir in Abendkurs MSPowerpoint beigebracht hat, sodass ich es gebrauchen kann.
-Kollege, der viele Jahre ein für sich massgeschneidertes Büroprogramm mir zur Verfügung gestellt und es für meine Zwecke angepasst hat.
-Informatik-Händler, der mir vor Jahren den internet-Zugang eingerichtet hat, als es noch ziemlich kryptisch war.
Oder auch Prof.N. Wirth (ETH Zürich), der als einer der Ersten eine"verständliche" Programmiersprache (Pascal, später auch andere) geschaffen hat. Den kenne ich aber nur aus der Zeitung, nicht persönlich.
Für Dich hatte ich mal an einen"Flying PC-Doctor" gedacht, als Du Deine Arbeitslosigkeit hier mitgeteilt hattest, es aber nicht gepostet. Nun halt jetzt: ein Smart-Vehikel, ein par Werkzeuge, eine Dose komprimierte Luft, ein paar Analyse- und Reparaturprogramme, eine Ausrüstung zur Datenrettung dahingegangener Festplatten/Compis würden für eine selbständige Berufsausübung in einem der bevölkerungsreichsten Kantone der Schweiz bestimmt genügen! Dann noch vernünftige Preise (wenn ich daran denke, was Computerhändler der Mamma abzocken, wenn Junior wieder einmal die Kiste mit einem ausgeliehenen PC-Spiel geschlissen hat und sie die e-Mails nicht mehr abrufen kann - übel!!) und Du könntest Dich wohl über mangelnde Arbeit nicht beklagen! Müsstest nicht einmal Reklame machen, wenn Du gut bist und günstige Preise verlangst.
Aber es scheint, dass Dich das nicht mehr lockt...Wenn ich die Wahl hätte, angestellt oder selbständig tätig zu sein - ich würde wohl immer die Selbständigkeit wählen. Als Journalist könntest Du das übrigens auch; musst nur gut sein, sodass die Agenturen Artikel/Reportagen bei Dir bestellen.
Gruss
(schön, dass Du Licht am Ende des Tunnels siehst - wer hat nicht schon trübe Gedanken gehabt - man muss die nur zu verjagen lernen, ja lernen! Der Mensch ist ausserordenlich lernfähig, wenn er nur will.)
BGG
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dottore
25.07.2005, 15:05
@ Prosciutto
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Re: Nein |
-->Hi Prosciutto,
im Journalismus geht für jemand, der Dein Handikap hat, vieles natürlich nicht. Journalismus ist ein extrem kommunikativer Beruf. Außerdem muss Kommunikation aus Gründen der Aktualität sehr schnell erfolgen.
Nun, was wäre dennoch möglich?
1. Layout. Das liegt in vielen Bereichen im Argen. Ich meine nicht das laufende Tages-Layout in einer Redaktion, sondern jenes, das unter dem schönen Wort"Relaunch" zusammengefasst wird, also eine grundlegende Neugestaltung eines Publikationsorgans. Du kaufst Dir also einen Packen Zeitungen oder Zeitschriften und schaust sie Dir an. Was könntest Du verbessern? Gänzlich anders machen? Das Ergebnis dann an die betreffende Redaktion schicken und auf die Reaktion warten. Kreative Layouter sind rar.
2. Werbung, quasi indirekter Journalismus bzw. Umgehen mit Bild und Text. Erfinde eine Kampagne, z.B. für bisherige Nicht-Werber oder Werber, deren Auftritt Deiner Meinung nach zu verbessern wäre. Dann an die Betreffenden schicken.
3. Wissenschaft. Das ist die große Wachstumsbranche im Journalismus. Gerade mittlere und kleinere Publikationen können sich keine eigenen Wissenschaftsredakteure leisten und die Agenturen, die solches speziell anbieten, sind gefragt. Dazu müsstest Du die wichtigsten Standard-Publikationen (Science, Nature, medizinische Fachzeitschriften aller Art, usw., usw.) sorgfältig durchgehen; die meisten gewähren auch direkten Vorab-Zugriff auf die noch kommenden Beiträge (lässt sich per e-mail regeln). Ein ensprechender Service für mehrere Zeitungen/Zeitschriften sollte erfolgreich sein: Deine Beiträge würden dann in mehreren zugleich erscheinen (sog."Bauchladen") und Du könntest Dir auch schöne Marktnischen heraussuchen.
4. Neuerscheinungen. Verlage anschreiben und nach kommenden Büchern fragen. Diese sich dann als Fahnen oder in Pre-Print-Versionen kommen lassen und daraus entsprechende Artikel stricken. Erscheinungs-Termine werden mit den Verlagen agestimmt.
5. TV-Programme. Dazu diese rechtzeitig im Voraus durchflöhen und bei interessanten Stoffen um die Unterlagen bitten. Diese dann aufbereiten und an die Redaktionen schicken. Diese würden sie dann zum Sendetermin ins Blatt heben.
6. Geschäftsberichte. Werden von vielen Firmen sehr lieblos gehandelt und könnten enorm verbessert werden. Firma schickt Dir die Zahlen, Statements, usw. und Du sorgst dafür (Fotos anfordern oder sich selbst gute Optiken einfallen lassen), dass die Inhaber (Aktionäre) zur GV etwas Feines in Händen halten.
7. Ausstellungen. Dazu brauchst Du kein Hörgerät, sondern ein gutes Auge, Kenntnisse (leicht recherchierbar), Urteilskraft und Schreibkunst.
In jedem Fall beim VSJ sich als"Freier" anmelden. Den"Freien" geht es zwar insgesamt nicht so besonders, aber wer was kann und wer Einfälle hat oder Marktnischen besetzt, kann sich nicht beklagen.
Grundsätzlich arbeitest Du"extern", was aber nicht bedeutet, dass Du nicht regelmäßig bei Deinen Kunden vorbeischauen könntest.
Wenn Du mit all den Punkten oben durch bist, wirst Du Dich wundern, wie interessant die Zeit doch sein kann - mit Erfolgen und mit Misserfolgen. Und warum darauf verzichten?
Und nicht warten, sondern gleich mit dem Nächstbesten beginnen. 100 Franken in die Tasche, zum nächsten großen Kiosk - und dann mal schauen, was"die Journalisten" so drauf haben (und was nicht).
Irgendein"Studium" brauchst Du nicht (Zeitverschwendung). Allerdings Begabung und die scheinst Du ja zu haben. Das mit"einem Job" schlag Dir aus dem Kopf. Die Stoffe, die zu anzubieten hast, entscheiden.
Los, los - und Input holen!
Und jetzt: Zum Thema"Wissenschaft" haben die Standard-Nachrichtenagenturen (DPA, AP, RTR, AFP, DDP usw.) seit dem 20. (!) Juli buchstäblich nicht eine einzige (!) Meldung über ihre Dienste ("Ticker") laufen lassen. Also eine ganze Woche lang hat kein Mensch auf Erden etwas erforscht, entdeckt, vorgetragen, gemutmaßt, publiziert, usw.???
Und das bei ca. 20.000 wissenschaftlichen Zeitschriften allein, die stetig erscheinen, bei ununterbrochen laufenden Kongressen an irgendeinem Ort der Welt???
Die Basis des Journalismus ist Neugier. Da kann jemand wie Du diesen Pennern aber mächtig auf die Sprünge helfen.
Alles Gute, Gruß + los!
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Christian
25.07.2005, 15:13
@ Prosciutto
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Re: Berufswunsch: Journalist. Wunsch und Wirklichkeit |
-->Die Gehörlosigkeit ist ein Teil des LEOPARD-Syndroms (d = deafness). Ohne Hörgeräte höre ich zwar nichts, aber dank meinen Hörgeräten ist eine direkte Kommunikation mit mir schon ziemlich gut möglich.
Fein, das ist doch schon mal gut für die Welt der Hörenden. Was sprichst du sonst noch? DGS?
Ich glaube, dass es nicht meine Berufung ist, als Informatiker zu arbeiten. Es war eher der Vorschlag meiner Eltern. Nun, meine Ausbildung/Lehre habe ich trotzdem letztes Jahr erfolgreich beendet (eidg. Informatiker Richtung Systemtechnik). Seither bin ich auf der Stellensuche. Vielleicht haben mir die zahlreichen Absagen das Gefühl gegeben, ich sei nicht geeignet für diesen Job.
Bei uns im Haus wohnt auch jemand, der im vergangenen Jahr seine Informatiker-Ausbildung abgeschlossen hat. Der hat nun ein Informatik-Studium drangehängt. Bei ihm war es wohl ähnlich - stupider Job, wenig Aussichten auf Wechsel oder Aufstieg. Eine vielleicht unangemessene Frage in so einem Gesprächskreis wie diesem Forum: Bekommst du langsam aber sicher Minderwertigkeitskomplexe, weil dich keiner einstellt? Ich habe so etwas selbst erlebt, als ich vor 13 Jahren mit einem abgelaufenen Redakteurs-Zeitvertrag in die Freiheit entlassen wurde. Ich war einer von insgesamt sechs Jungredakteuren, denen man mit warmem Händedruck und allem Zipp und Zapp versichert hatte, dass es Festanstellungen gäbe. Nicht einer wurde weiter beschäftigt - der Verlag musste (oder wollte) den Gürtel enger schnallen. Damals brach für mich eine Welt zusammen: Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle, Ungeliebtsein - die ganze Palette, unter den eine große Anzahl Arbeitsloser leidet. Nach einigen Monaten hatte ich endlich geschnallt, dass es nichts Persönliches war.
Aber definitiv ein grosser Berufswunsch von mir ist Journalist. Ich habe schon immer gerne gelesen (Zeitungen, Zeitschriften, Fachbücher und sonstige Schnipsel, die mir zwischen die Finger kamen) und geschrieben. Während meiner Ausbildung haben mir mehrere Leute unabhängig voneinander mitgeteilt, dass ich das Zeug zum Schriftsteller hätte - und ich lebe beileibe nicht in einem Umfeld, in dem viel gelobt wird.
Deinen Wunsch kann ich gut verstehen, war bei mir vor 17 Jahren auch so. Dass du immer gerne gelesen hast - welche Publikationen auch immer - zeugt davon, dass du an allerlei Dingen interessiert bist. Sicherlich ein großes Plus im Alltag und im Berufsalltag. Dass du gerne schreibst, ist sicherlich auch eine gute Voraussetzung, um in den Journalismus einzusteigen. ABER: Journalismus und Schriftstellerei sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Journalismus ist in erster Linie Handwerk. Lyrische oder epische Adern musst du auch als Journalist in deiner Freizeit ausleben. Nicht ohne Grund gibt es sehr viele Journalisten, die sich als (meist ziemlich mittelmäßige) Romanautoren versuchen. Redaktionsalltag hingegen bedeutet oft Routine - die im übrigen auch ganz schön ätzend sein kann - aber nicht sein muss.
Um Journalist zu werden, muss man ein Studium in Sachen Journalistik und Medienwissenschaften machen. Dazu gehört auch, sich mit verschiedenen Medien (u.a. mit dem Radio und dem Fernsehen) auseinanderzusetzen und sie zu analysieren. Da ich aber meistens das Gesicht der Person, die mit mir spricht, sehen muss, ich nur mit grosser Mühe telefonieren kann (gut, inzwischen bin ich ausschliesslich schriftlich erreichbar) und keine Stimmen aus dem Radio oder Fernsehen verstehe (bin auf Untertitel angewiesen bei TV-Sendungen), kann ich mich wohl während einem Studium nicht mit den Medien Radio und Fernsehen auseinandersetzen. Und Personen zu interviewen dürfte wohl auch noch ein Problem darstellen (z.B. weil ich die Antworten nicht immer verstehe).
Nun mal immer schön der Reihe nach. Du musst weder Journalistik noch Medienwissenschaften studieren, um Journalist zu sein. Du schreibst gerne und findest jemanden, der deine Geschichten veröffentlichst? Schön, dann nenn dich Journalist. So einfach ist das, und deshalb hat es diese Berufsgruppe auch nicht immer besonders einfach (übrigens aus verständlichen Gründen). Anders ist es bei der Berufsbezeichnung Redakteur (bzw. Redaktor, wie man in der Schweiz sagt). Um dich Redakteur nennen zu dürfen, musst die ein Volontariat bei einer Tageszeitung, Zeitschrift oder sonst einem Medium absolviert haben, welches auf Papier oder auch über Funk publiziert. Mittlerweile gibt es auch Volontariate bei Online-Medien. Also: Journalist ist jeder, der es sein möchte (ob gut oder schlecht, das ist pupsegal). Redakteur darf sich jemand nennen, der ein Volontariat gamcht hat. Soviel zu diesem kleinen Unterschied.
Zu deiner Gehörlosigkeit, die dich im Journalismus sicherlich hemmen dürfte: Ich erinnere mich an eine einmonatige Schulung während meiner Volontärszeit. An einem Tag war auch ein Journalist zu Gast, der uns über seine Tätigkeit informiert hat. Seine Spazialität: Reportagen über Randgruppen. Der Mann war ein körperlich extrem Fehlgebildeter Mensch, was gängige Maßstäbe angeht: Buckel, sehr kleiner Körperwuchs - nicht gerade geeignet, um in Badehose Werbung für H&M zu machen. Aber gerade das war seine Stärke. Durch seine eigene Erscheinung bekam er viel schneller und besser Zugang zu denjenigen, die am Rand der Gesellschaft leben.
Warum ich diese Episode erwähne? Ganz einfach: Suche ruhig die vermeintlichen Schwächen in dir - und nutze sie dann zu deinem Vorteil. Als gehörloser Journalist hättest du beispielsweise mit Sicherheit viel besseren Zugang zu anderen Gehörlosen. Weil sie dich ernst nehmen, weil du mit ihnen auf Augenhöhe kommunizierst und weil du selbst Gehörlosenkultur lebst. Hast du dich mal in dem Bereich schlau gemacht? Ich könnte wetten, dass es da interessante Möglichkeiten bzw. Medien gibt.
Aber es wäre schon grossartig, bei einer grösseren Tageszeitung tätig zu sein und sich mit diversen Themen auseinanderzusetzen, Skandale aufzudecken, über verschiedene politische Angelegenheiten zu schreiben, über Ereignisse berichten, Hintergrundinfos zum aktuellen Weltgeschehen liefern, Recherche betreiben, am Puls der Zeit zu leben und blitzschnell zu erfahren, wo was läuft und darüber zu berichten.
Ha! Den Zahn würde ich dir gerne ganz schnell ziehen. Skandale aufedecken, ja? Auf welchem Stern lebst du? Skandale werden zu 95 Prozent aufgedeckt, weil irgend jemand irgendeinen anderen bei den üblichen verdächtigen Medien anschwärzt! Was glaubst du, warum die schönsten Skandale in Wahlkampfzeiten auftauchen?
Wenn du bei einer Tageszeitung arbeitest, dann wirst du deinen Lesern sicherlich viel Hintergrundinfos liefern können (je nach Blatt mal mehr oder weniger). Aber in den seltensten Fällen wirst du sie auch selbst verfassen. Geliefert wird eigentlich alles von den Agenturen, welche das Blatt abonniert hat: dpa, ddp, reuters, KNA, epd, AFP und so weiter und so fort. Als Redakteur in einer Nachrichtenredaktion bist du fast immer ein Nachrichtenverwalter. Als redakteur in einer Lokalredaktion bist du hingegen fast täglich damit beschäftigt, eigene Geschichten zu schreiben. Über das neue Programmheft des Kneipp-Vereins um die Ecke, über stundenlange Stadtratsitzungen, über verdammt miese Kirchenchorkonzerte, über den Verkehrsunfall mit 350 Euro Sachschaden (der wird allerdings in Rohfassung von der Polizeipressestelle gemailt). Ich denke nicht, dass das jemanden mit schriftstellerischen Ambitionen vom Hocker reißt, oder?
Mein Interessengebiet ist so gross: Weltgeschehen, Politik, Wirtschaft, Technik & Computer, Kultur, Literatur, Unterhaltung, Sport und teilweise auch Geschichte. Dies und mein Hobby (und zugleich auch Fähigkeit), gut schreiben zu können möchte ich miteinander verknüpfen. Ich glaube, dass Journalistik meine Berufung ist - und nicht die Informatik!
Gut, dann tu es! Aber hoffe nicht darauf, dass man dich mit offenen Armen empfängt. Du scheinst ein Generalist zu sein, der sich in vielen Bereichen wohl fühlt und gut auskennt. Mach deinen Bauchladen nicht zu voll, denn man kann nicht von allem richtig Ahnung haben. Übrigens: Wenn du schreiben möchtest, dann interessiert dich der Journalismus, nicht di Journalistik. Diese ist nämlich die Forschung in Sachen Journalistik. Was im übrigen zeigt, dass die Absolventen eines Journalistik-Studiums nicht auch unbedingt gute Journalisten sind. Sie wissen nur gut über die Mechanismen des Journalismus bescheid.
Ich glaube einfach, dass ich psychisch leide, wenn ich noch weiter in diesem Berich tätig bin. Informatiker zu sein ist ein einsamer Job. Viele Infomatiker sind nicht gesellschaftsfähig, haben wenige soziale Kontakte und kein wirkliches Leben. Durchgeknallt wäre evtl. auch noch eine Bezeichnung.
Sei nicht zu überrschaft, wenn du es im Journalismus mit sehr vielen durchgeknallten Menschen zu tun bekommst. Und vor allem mit sehr vielen Menschen, die unglaublich eitel sind - und die ihrer Meinung nach garantiert besser texten als alle anderen, vor allem besser als du.
Ich möchte auf jeden Fall einen Beruf, in dem ich mehr Kontakt zu Menschen als zu Maschinen haben.
Da gibt es aber mehr als nur den Journalismus. Warum nicht Dozent fürs Gebärden? (Ohne dich da in eine bestimmte Ecke drängen zu wollen.)
...es tut mir schon sehr gut, eine angesehene Person zu sein in meinem Umfeld und das Gefühl zu haben, dass ich gebraucht werde.
Ja, das tut jedem gut. Und damit hätte sich schon fast wieder der Kreis meiner Antwort geschlossen: Arbeitslosigkeit bringt meist das Gefühl, nicht gebraucht zu werden.
Vor allem die Ergebnisse der Arbeit eines Informatikers ist unbefriedigend - man sieht häufig die Arbeit dahinter nicht. Besonders krass ist es bei Software. Da kann man jahrelang einen Code entwickeln. Das Ergebnis ist nur ein Programm.
Da muss ich noch mal einhaken: Glaubst du allen Ernstes, die Leser hängen sich deine Artikel an die Wand? Nein, sie landen im Altpapier. Noch schlimmer ist es aus meiner Erfahrung mit Radiobeiträgen: Du arbeitest eine ganze Woche an 17 Minuten. Sie werden einmal gesendet - und weg sind sie. Glaub mir, das kann sehr frustrierend sein - besonders dann, wenn einem diese 17 Minuten sehr wichtig waren.
Es tut mir gut, den Frust von der Seele zu schreiben. Allmählich sehe ich klarer. Aber die Suizidgedanken werden trotzdem nicht verdrängt.
Frust von der Seele schreiben ist gut, manchmal hilft es aber auch, sich mit jemandem zu unterhalten, der sich damit auskennt. Ob wir deinen Zustand nun emotionale Sackgasse, Depression oder Ausweglosigkeit nennen wollen: Ich glaube, es täte dir gut, mal mit einem Therapeuten darüber zu sprechen. Nicht weil du bekloppt bist, aber weil du förmlich nach Hilfe schreist. Das tust du sehr professionell, und deshalb solltest du dir auch professionelle Hilfe gönnen.
PS: Ich hoffe natürlich schwer, dass PCM/dottore meinen Beitrag liest und mir auch antwortet. Allerdings erwarte ich eher eine ernüchternde Antwort...
Ernüchternd ist, was man selbst dafür hält. Traumschlösser helfen aber auch nicht weiter. Mach Pläne und versuche sie umzusetzen. Wenn es schief geht, mach neue Pläne. Das ist zwar mühsam, aber es sorgt dafür, dass sich das Rad weiter dreht.
Wenn du dich entschieden hast, ob und bei welchem Medium du es versuchen möchtest, können wir und gerne darüber austauschen. Vorausgesetzt du möchtest das. Wenn du dir bei deinen ersten Texten nicht sicher sein solltest, ob sie so funktionieren, dann redigiere ich sie gerne. Vorausgesetzt du möchtest auch das.
Gruß, Christian
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Gundel
30.07.2005, 06:39
@ dottore
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Dottore, ich antworte mal an seiner Stelle |
-->und sage Ihnen ein großes Danke, weil Ihr ausführliches Posting enorm inspirierend für meine journalistische Arbeit war.
(Abgesehen davon meine ich, dass ein Danke für erbetene und erhaltene Hilfe auch dann zum guten Ton gehört, wenn man gehörlos und depressiv ist...).
Für Journalisten habe ich auf der Suche nach Foto- und Nachrichtenagenturen eine, wie ich meine, sehr nützliche Website gefunden. Sie kennen sie wahrscheinlich längst...
Schönes Wochenende
Gundel
<ul> ~ Fundgrube für Journalisten</ul>
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