drmabuse
27.08.2005, 11:41 |
Eröffnung einer Niederlassung in Polen Thread gesperrt |
-->Hallo,
kennt sich jemand mit der Eröffnung einer Niederlassung (GmbH) in Polen aus?
EU-Recht gilt auf jeden Fall, sodass man sogar auch eine Limited-Niederlassung eröffnen könnte.
Wie sind jedoch die anfallenden Gebühren für die Gewerbeanmeldung (+ laufende Kosten) sowie HR-Eintrag?
Wer kann helfen?
drmabuse
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H.P.
27.08.2005, 12:56
@ drmabuse
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Re: Eröffnung einer Niederlassung in Polen |
-->>Hallo,
>kennt sich jemand mit der Eröffnung einer Niederlassung (GmbH) in Polen aus?
>EU-Recht gilt auf jeden Fall, sodass man sogar auch eine Limited-Niederlassung eröffnen könnte.
>Wie sind jedoch die anfallenden Gebühren für die Gewerbeanmeldung (+ laufende Kosten) sowie HR-Eintrag?
>Wer kann helfen?
>drmabuse
Hallo!
Die Kosten für die Gründung einer GmbH (Spolki Ograniczona Odpowiedzialnoscia)
sind im Vergleich zu Ã-sterreich geringer,Insgesamt mit Notar und Anwaltskosten
plus Gebühren hat mich der Spaß um die 4.500 EUR gekostet.
Das ging alles rasch und ohne Probleme über die Bühne,als es dann aber um die Betriebsanlagengenehmigung ging kam es Faustdick, Gott sei Dank hab ich noch rechtzeitig Lunte gerochen, bevor ich das Areal mit 1500 m2 Halle gekauft habe.
Alles in allem hab ich ca.15.000 Eur in den Sand gesetzt.Das ist leicht verschmerzbar,hätte ich aber die Halle auch noch gekauft und die ganzen Maschinen schon hintransportiert,Extra für Polen gekauft,stehen jatzt rum.Dann
hätte das leicht zu einem finanziellen Fiasko für mich werden können.
Dennoch würde es mich trotzdem reizen es nochmal versuchen,aber ich kann die nur eines raten Augen auf zweimal hinschauen,und unbedingt einen guten Anwalt
nehmen der dich von A-Z begleitet. Und wenn die Polen sagen ach das ist überhaupt kein Problem das kriegen wir schon hin,dann mußt du gleich zweimal
aufpassen.Nicht weil dich die Leute linken wollen ganz und gar nicht,sondern weil ein Einheimischer natürlich irgend eine Lösung findet,aber als Ausländer
gibt es zwar auch eine Lösung nur ist die halt 10mal so teuer.
Ach eins noch aufpassen der Kamprad von Ikea wäre beinahe zum Alkoholiker geworden,die Polen sind numal ein sehr geselliges Volk,und es gibt nichts was nicht gefeiert werden muß.
Viel Glück
Gruß
H.P
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drmabuse
27.08.2005, 17:26
@ H.P.
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Re: Eröffnung einer Niederlassung in Polen |
-->>>Hallo,
>>kennt sich jemand mit der Eröffnung einer Niederlassung (GmbH) in Polen aus?
>>EU-Recht gilt auf jeden Fall, sodass man sogar auch eine Limited-Niederlassung eröffnen könnte.
>>Wie sind jedoch die anfallenden Gebühren für die Gewerbeanmeldung (+ laufende Kosten) sowie HR-Eintrag?
>>Wer kann helfen?
>>drmabuse
>Hallo!
>Die Kosten für die Gründung einer GmbH (Spolki Ograniczona Odpowiedzialnoscia)
>sind im Vergleich zu Ã-sterreich geringer,Insgesamt mit Notar und Anwaltskosten
>plus Gebühren hat mich der Spaß um die 4.500 EUR gekostet.
>Das ging alles rasch und ohne Probleme über die Bühne,als es dann aber um die Betriebsanlagengenehmigung ging kam es Faustdick, Gott sei Dank hab ich noch rechtzeitig Lunte gerochen, bevor ich das Areal mit 1500 m2 Halle gekauft habe.
>Alles in allem hab ich ca.15.000 Eur in den Sand gesetzt.Das ist leicht verschmerzbar,hätte ich aber die Halle auch noch gekauft und die ganzen Maschinen schon hintransportiert,Extra für Polen gekauft,stehen jatzt rum.Dann
>hätte das leicht zu einem finanziellen Fiasko für mich werden können.
>Dennoch würde es mich trotzdem reizen es nochmal versuchen,aber ich kann die nur eines raten Augen auf zweimal hinschauen,und unbedingt einen guten Anwalt
>nehmen der dich von A-Z begleitet. Und wenn die Polen sagen ach das ist überhaupt kein Problem das kriegen wir schon hin,dann mußt du gleich zweimal
>aufpassen.Nicht weil dich die Leute linken wollen ganz und gar nicht,sondern weil ein Einheimischer natürlich irgend eine Lösung findet,aber als Ausländer
>gibt es zwar auch eine Lösung nur ist die halt 10mal so teuer.
>Ach eins noch aufpassen der Kamprad von Ikea wäre beinahe zum Alkoholiker geworden,die Polen sind numal ein sehr geselliges Volk,und es gibt nichts was nicht gefeiert werden muß.
>Viel Glück
>Gruß
>H.P
OK, danke. Hört sich an als ob einiges schief gelaufen ist.
Wie hoch sind die Gebühren für die Gewerbeanmeldung und Handelsregistereintrag, für eine Niederlassung. Nach EU Recht hast du EU-Weit eine Niederlassungsfreiheit und brauchst keine neue Gesellschaft dort zu gründen.
drmabuse
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H.P.
27.08.2005, 19:53
@ drmabuse
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Re: Eröffnung einer Niederlassung in Polen |
-->>
Hallo!
Habe mir jetzt den Ordner nochmal durchgeschaut,die reinen Anmeldungskosten mit
Firmenbucheintragung und Sozialversicherung die kannst Du vergessen,das macht keine 1000 Euro aus,genauer kann ich es dir nicht sagen weil die in der Gesamtrechnung vom Anwalt und Notar enthalten sind,und da wiederum sind Steuern enthalten die eine völlige Neugründung betreffen.Das mit der Niederlassungsfreiheit stimmt zwar wie Du schreibst,aber um eine Betriebsanlagengenehmigung kommst Du nicht rum,bei einem Produktionsbetrieb.
Und das kann happig werden,wie in meinen Fall unbedenklichkeitsbescheinigung vom
Umweltamt,und Auflagen bezüglich Ausstattung der Halle nur zum Beispiel hätte ich die Auflage bekommen die gesamte Halle zu Isolieren,das war nicht der ausschlaggebende Punkt wo ich dann sagte nein danke,aber in meiner Branche ein völliger Nonsens.
Gruß
H.P.
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H.P.
27.08.2005, 20:02
@ H.P.
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Re: Eröffnung einer Niederlassung in Polen |
-->>>
Hallo!
Da ist mir noch ein wichtiger Punkt eingefallen,wenn du beabsichtigst eine Liegenschaft zu erwerben für die gewerbliche Nutzung, dann schau dir gleich als erstes an wie hoch die Grundsteuer ist die wird von der Gemeinde festgesetzt und
die haben aber einen Mindestsatz vorgeschrieben den sie verlangen müßen.Im gegensatz zu uns sehr teuer.
Gruß
H.P.
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crosswind
27.08.2005, 22:24
@ drmabuse
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Re: Eröffnung einer Niederlassung in Polen |
-->Ein kleiner Feedback meinerseits. Ich reise seit 4 Jahren regelmässig nach Polen. Die Firma, für die ich arbeite, hat noch Niederlassungen in diversen anderen Ländern Europas. ¨Fazit der Äusserungen der Topmanager dieser Firma: Polen ist schwierig. Und ich weiss, dass die Geschäfte dort nicht GUT laufen. Im Gegensatz zB zur Slowakei. Je östlicher, umso heikler.
In meinen Augen braucht es GANZ gewichtige Gründe, um dort einen Start zu wagen. Ist mE etwas für Leute, die mit einer Greifzange umgehen können. Oder die wissen, dass happig EU-Subventionen fliessen werden. Wenn Letzteres nicht zutrifft - na ja, ich würde keinen Cent da investieren. Am Besten wendest Du dich an Turon, der sollte wissen, wie es läuft.
Trotzdem viel Glück.
cw
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Turon
28.08.2005, 02:21
@ drmabuse
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Den Unfug den man hier immer wieder hört |
-->bei den meisten Ansagen will ich mal so quitieren.
Behörden in Polen: relativ stur, sie verteidigen Ihren Lebensraum.
Eine Firma in ehemaligen deutschen Gebieten aufzubauen ist nicht gerade einfach.
Dennoch gelten dort mittlerweile europäische Gesetze, sowohl bei Grundstückkauf, wie auch bei einer GmbH Gründung.
Mögliche Probleme bekommst Du grundsätzlich heute bei Grundstückkäufen.
Es liegt nicht daran, daß die Polen nicht verkaufen wollen - ganz im Gegenteil
- es liegt einfach daran, daß die Rechtslage in Hinblick auf Eigentümerrechte
schlicht und einfach ungeklärt ist.
Dieses Bla Bla, daß die Tschechei und Slovakei einfacher ist - kann ich in dieser Hinsicht zumindest noch zustimmen, Schließlich bekam ja die Tschechei und schon gar nicht mal die Slovakei nach dem Krieg einen Teil Deutschlands zugesprochen (mal von Sudeten abgesehen).
Es sollte auch noch nebenbei erwähnt werden, daß genauso wie mit Ostdeutschland es ausgerechnet die Bundesregierung Deutschlands hier maßgeblich ins Handwerk gepfuscht hat. Nach meiner Auffassung und Sicht der Dinge (wie zu 99% ohnehin
von jedem geteilt werden müßte) sind die Rechtsstreitigkeiten um Grundstücke und Besitztümer völlig falsch gelöst worden.
Zunächst spielt da eine Rolle, daß die Komunisten Niemandem Grundstücke tatsächlich verkauft haben. Die Grundstücke wurden lediglich für 99 Jahre überlassen (wobei man natürlich den vollen Kaufpreis verlangt habe).
Somit fand die Bundesregierung Deutschlands es für richtig, die Besitzfrage den Gerichten in Polen zu überlassen, und diese haben indirekt eine Anweisung
die Prozesse zu verschleppen.
Somit liegt der Schlüssel zur erfolgreicher Geschäftsgründung in Polen lediglich beim Kauf eines Grundstückes der einzig und allein dem polnischen Staat gehört und niemals veräußert worden ist, das selbe gilt dann aber auch
für das geltende Recht wenn es um Besitzansprüche der ehemaligen deutschen Eigentümern angeht.
Man muß also einen geeigneten Grundstück finden, und hier ist der Hund begraben. Desweiteren gibt es auch noch weitere Probleme. Trägheit und Unwissenheit der Staatsbeamten, zuweilen auch Sturheit - die man lediglich
mit Anwälten bewältigen kann.
Imho - wenn Du erfolgreich und schnell zum Zuge kommen willst - ist immer noch der beste Weg sich einen geeigneten Geschäftspartner in Polen zu suchen, der seine freiverfügbaren Ressourcen teilt.
Rein geschäftlich gesehen ist Polen selbstverständlich sehr schwierig - da der durchschnittliche Pole einfach immer einen Weg sucht um an an das Objekt seiner Begierde zu kommen.
Deswegen eignet sich Polen kurz und bündig nur für Geschäfte wo man für das EU-Ausland produziert.
Es wird Dich sicher kaum einer"alkoholisieren" - wenn Du dazu nicht bereit bist - ich habe hierfür eine Stammtischausrede:"...machen wir denn jetzt Geschäfte, oder trinken wir einen...". Wenn Dein Gegenüber dann sagt bei geschäftlichen Anlässen muß man einfach anstoßen, antworte ich - daß man erst
das Geschäft unter Dach und Fach bringen muß, und dann gibt es auch einen Grund um anzustoßen. Schließlich wollen wir beide verdienen, und wir wollen auch Menschen in ein Arbeitsverhältnis bringen.
Der Unsinn - dass irgendein Idiot von IKEA fast Alkoholiker wurde - kannst Du getrost vergessen. Der einfachste Weg ist - mach ein kleines Geschäft mit dem neuen Partner und laß ihm so handeln, wie er das gerne hätte.
Wenn der Geduldfaden Dir endgültig reist, findest Du sicher die Argumente,
die Deinen Geschäftspartner endgültig wachrütteln. Es ist reine Übungssache, aus den polnischen Partnern das Maximum rauszuholen.
Allerdings sollte man eines nicht vergessen. Polen die es merken, daß Du sie quasi mobbst - schalten auf stur. Sie werden alles tun, nur nicht das was Du willst. Das kostet Kopf und Kragen. Stets Achtung vor dem Gegnüber aufbewahren.
Nützlich ist es - für einen Deutschen - gewisse Kleinlichkeiten in kleinen Finger zu haben. Man muß zum Beispiel wissen, wer tatsächlich Enigma geknackt hat - das sind die selben Leute - die auch schon einen russischen Code geknackt haben. Als die UdSSR nach dem ersten Weltkrieg Polen angegriffen hat.
Und das kann man für eigene Zwecke nutzen.
Eine weitere Sache: mit diesen deutschen Unfug - anscheißen und herabwürdigen am Arbeitsplatz und am Arbeitsort, was an jeder Ecke und wo auch immer üblich ist, kommt man in Polen nur zum Insolvenzrichter.
Und ich finde - sehr wohl zu Recht. Wenn man sie nicht schätzen kann, hat man ohnehin in diesem Lande nichts verloren. Man kann es leicht erobern. Unterwerfen? Das gab´s in der Geschichte Polens noch nicht.
Gruß von T.
Wo soll denn die Geschäftsgründung eigentlich erfolgen? Vielleicht kann ich helfen.
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