sensortimecom
22.09.2005, 13:01 |
OT: Erstaunliche Sozialleistungen in der Schweiz Thread gesperrt |
-->Hallo allerseits.
ZufĂ€llig hatte ich gestern Gelegenheit, im 3Sat die Sendung"Arm in der reichen Stadt" (nĂ€mlich ĂŒber FĂŒrsorgeabhĂ€ngige in ZĂŒrich) zu sehen.
Ich traute meinen Ohren nicht, was ich da vernahm:
Ein etwa 55-jÀhriger Arbeitsloser erhÀlt in der Schweiz ca. 4200 SFR.
Wird er vom Arbeitsamt ausgesteuert, so kriegt er vom Sozialamt immerhin noch 2200 SFR.
Eine alleinstehende Mutter mit 2 Kindern bekommt in ZĂŒrich von der FĂŒrsorge
3300 SFR Sozialleistung.
In der Sendung wurde die entsetzliche Armut dieser FĂŒrsorge-EmpfĂ€nger bejammert.
Dazu möchte ich nur feststellen, dass sich in Ă-sterreich ein Arbeitsloser alle zehn Finger abschlecken wĂŒrde, kĂ€me er auf diese Sozialleistungen. Die sind durchschnittlich DREIMAL so hoch wie in Ă-sterreich. Von Hartz IV in Deutschland gar nicht zu reden.
Ja, ja: HÀtt` man`s nicht, so tÀt man`s nicht...
Erich B.
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certina
22.09.2005, 17:49
@ sensortimecom
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Re: OT: Erstaunliche Sozialleistungen in der Schweiz |
-->>Hallo allerseits. > ZufĂ€llig hatte ich gestern Gelegenheit, im 3Sat die Sendung"Arm in der reichen Stadt" (nĂ€mlich ĂŒber FĂŒrsorgeabhĂ€ngige in ZĂŒrich) zu sehen.
>Ich traute meinen Ohren nicht, was ich da vernahm:
>Ein etwa 55-jÀhriger Arbeitsloser erhÀlt in der Schweiz ca. 4200 SFR.
>Wird er vom Arbeitsamt ausgesteuert, so kriegt er vom Sozialamt immerhin noch 2200 SFR.
>Eine alleinstehende Mutter mit 2 Kindern bekommt in ZĂŒrich von der FĂŒrsorge
>3300 SFR Sozialleistung.
>In der Sendung wurde die entsetzliche Armut dieser FĂŒrsorge-EmpfĂ€nger bejammert.
>Dazu möchte ich nur feststellen, dass sich in Ă-sterreich ein Arbeitsloser alle zehn Finger abschlecken wĂŒrde, kĂ€me er auf diese Sozialleistungen. Die sind durchschnittlich DREIMAL so hoch wie in Ă-sterreich. Von Hartz IV in Deutschland gar nicht zu reden.
>Ja, ja: HÀtt` man`s nicht, so tÀt man`s nicht...
>Erich B.
hallo,
das klingt wirklich immens"lukrativ" - aber das werden sicherlich unsere Schweizer Freunde noch zu"relativieren" wissen.
Was ich jedenfalls weiĂ ist, dass du mal in der Schweiz in einen Aldi (den es nicht gibt, damit fĂ€ngt es an...) gehen musst: Du zahlst dort 50 Prozent mehr (und mehr!) als im Vorarlberg fĂŒr 08/15 -Lebensunterhaltmittel.
Da fĂ€ngt es mal mit an. Von den"allgemeinen Lebenshaltungskosten" mal ganz zu schweigen. Miete etc. Die Schweiz ist nun mal sĂŒndgaft teuer - in allem, oder zumindest im meisten.
tschuess
G.C.
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sensortimecom
22.09.2005, 18:17
@ certina
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Re: OT: Erstaunliche Sozialleistungen in der Schweiz |
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>hallo,
>das klingt wirklich immens"lukrativ" - aber das werden sicherlich unsere Schweizer Freunde noch zu"relativieren" wissen.
>Was ich jedenfalls weiĂ ist, dass du mal in der Schweiz in einen Aldi (den es nicht gibt, damit fĂ€ngt es an...) gehen musst: Du zahlst dort 50 Prozent mehr (und mehr!) als im Vorarlberg fĂŒr 08/15 -Lebensunterhaltmittel.
>Da fĂ€ngt es mal mit an. Von den"allgemeinen Lebenshaltungskosten" mal ganz zu schweigen. Miete etc. Die Schweiz ist nun mal sĂŒndgaft teuer - in allem, oder zumindest im meisten.
>tschuess
>G.C.
Hallo.
Dennoch ist die Schweiz zu beneiden, weil sie NICHT Mitglied der EU ist. WĂŒrde die Schweiz den EU-Richtlinien unterworfen sein, dann geht erstens mal der gesamte staatliche Zuschuss, der ansonsten fĂŒr soziale UnterstĂŒtzungen und Arbeitslosengeld aufgewendet wird, als Schweizer NETTOZAHLUNG nach BrĂŒssel, und zweitens mĂŒssten die Löhne und GehĂ€lter sukzessive runter, um den Druck aus den BilliglohnlĂ€nder abzufangen (was ohnehin nur geringfĂŒgig möglich ist). Dass als Nebeneffekt das Einkaufen vielleicht um 10% billiger wĂ€re, na was macht das schon... Und vom SouverĂ€nitĂ€tsverlust gar nicht zu reden.
In Ă-sterreich verspĂŒren wir bereits die Angleichung an das Niveau der OstlĂ€nder auf allen Gebieten. Pensionen und Sozialleistungen sinken seit Jahren (unter Einrechnung der Inflationsrate). Die Arbeitslosigkeit stieg stetig an. Dass in Ă-sterreich die Arbeitslosenrate nur die HĂ€lfte derjenigen von Deutschland betrĂ€gt, ist ein MĂ€rchen. Wir bewegen uns um die 7 - 8% in Richtung 10%. Auch in krimeneller Hinsicht hat sich das Land zum Schlechten gewandelt. Es vergeht kein Tag, an dem es nicht zu x-fachem Mord- und Totschlag kommt, zu EinbrĂŒchen, DiebstĂ€hlen, RaubĂŒberfĂ€llen usw., wobei es nur eine EINZIGE Zeitung bzw. Medium hier gibt, die sich zu schreiben getraut, welcher Herkunft diese Leute sind. Tausende Soldaten des Bundesheeres bewachen die Schengen-Grenze nach Osten; vergeblich, es gibt stĂ€ndig neue Rekordzahlen an Schein-Asylanten, die Verbrechen nehmen zu: diese Leute reisen ganz ungeniert per Visum ein, und nach vollbrachter Tat wieder aus. Ich war unlĂ€ngst zugegen, als ein PapiergeschĂ€ft bestohlen wurde, drei AuslĂ€nder kamen mit RĂŒcksĂ€cken und leerten alles an Musik-CD`s rein, das sie schnappen konnten; ich wollte als KUNDE wenigstens einen aufhalten, der stieĂ mich zur Seite, die Polizei sagte anschlieĂend: HĂ€tten Sie ihn solange aufgehalten bis wir kommen und sich zusammenschlagen lassen, so könnten wir den Mann jetzt wenigstens einsperren, da rĂ€uberischer Tatbestand - aber so hĂ€tten wir ohnehin kaum eine Chance, nicht mal bei Festnahme...
mfg
Erich B.
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chiron
22.09.2005, 19:42
@ sensortimecom
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na ja |
-->Hallo Erich
Bei dieser Zahl sind die Gesundheitskosten nicht eingerechnet (Kopfpauschale) und mĂŒssen von eben diesem Betrag noch bezahlt werden - und - Zahnarztkosten gehören in der Schweiz nicht einmal zu den Gesundheitskosten und mĂŒssen separat bezahlt werden. (deshalb haben die Schweizer wohl weltweit die besten ZĂ€hne...)
...und dass die Lebenshaltungskosten in ZĂŒrich nicht ganz billig sind, muss an dieser Stelle nicht extra erwĂ€hnt werden ;-)
Trotzdem bin ich auch deiner Meinung, dass es sich in der Schweiz als SozialhilfeempfÀnger immer noch besser leben lÀsst als im benachbarten Ausland. Das soziale Stigma hingegen ist unvergleichglich grösser in einem Land, das praktisch keine Arbeitslosen kennt.
Gruss vom relativierenden chiron
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sensortimecom
22.09.2005, 22:38
@ chiron
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Re: na ja |
-->Hallo.
Ja, wie schon gesagt: Ein etwa 55-jÀhriger Arbeitsloser erhÀlt in der Schweiz ca. 4200 SFR.
Nun weiĂ ich schon, dass in der Schweiz Vieles teurer ist. Aber auch hier in Linz zahlst du ca. 700 EURO Miete fĂŒr eine 120 qm-Wohnung, dazu Gas & Strom separat (macht nochmal 200 dazu), dazu Telefon, Auto usw... Du kommst hier wie dort auf mehr als 1000 EURO Fixkosten im Monat.
Der Höchstsatz fĂŒr einen Arbeitslosen ist hier 1 050 EURO. Davon muss er ALLES selbst bezahlen. Nach spĂ€testens 9 Monate gibts kein Arbeitslosengeld hier, sondern sogenannte"Notstandshilfe": Die betrĂ€gt maximal an die 850 EURO. Davon muss er GENAUSO alles selber bezahlen, und er ist verpflichtet, JEDEN Job anzunehmen. Also auch ParkwĂ€chter, wenn er vorher Diplomingenieur war.
Das sind aber die Ausnahmen von der Regel: Also solche Leute, die vorher SEHR GUT verdient hatten, und LANGE ZEIT ArbeitslosenbeitrĂ€ge einbezahlt haben. Nimmt aber jemand z.B. einen Halbtagsjob (25 Std.), verdient brutto 1 000 EURO, und wird nach einem Jahr gekĂŒndigt, bekommt er höchstes 60% an Arbeitslosengeld. Also 600 EURO, die sich nach wenigen Monaten auf 550 EURO reduzieren, falls er keinen Job bekommt. AUCH VON DIESEM GELD HAT ER ALLE FIXKOSTEN selber zu bezahlen, also Miete, Strom, Heizung, Gas usw... Hunderttausende Ă-sterreicherInnen sind dadurch in extreme Armut abgeschlittert.
Etwas besser dran sind Sozialhilfe-EmpfĂ€nger, die noch nie regelmĂ€Ăig gearbeitet haben. Die mĂŒssen zwar ein Art Offenbarungseid leisten, dass sie keinerlei Vermögen haben, und sind SAMT ihren ANGEHĂ-RIGEN(!) verpflichtet, die erhaltene Leistung zurĂŒckzuerstatten, wenn wieder Geld auftaucht (Ă€hnlich Hartz IV), aber dafĂŒr erhalten sie etwa 500 EURO plus Erstattung der Miet- und Heizkosten.
Soviel also zum"Sozialstaat" Ă-sterreich.
Erich B.
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LenzHannover
24.09.2005, 23:08
@ sensortimecom
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Mein Meinung, die sind da, wo wir vor 10-20 Jahren waren:-( (o.Text) |
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