Elmarion
21.10.2005, 11:50 |
Denkfehler beim fortschritt? Thread gesperrt |
-->Technik und Innovationen bringen die Produktivität voran. Es enstehen Synergien und Effizienz. Immer mehr Output bei gleichem Aufwand. Computergesteuerte Roboter-Fabriken.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen physisch und psychologisch. Es geht vielen schlechter als vor einigen Jahren. Wie passt das zusammen?
Wo ist der Produktivitätsgewinn. Wieso wird es nicht angenehmer?
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Amstrand
21.10.2005, 12:09
@ Elmarion
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Re: Denkfehler bei dir |
-->>Gleichzeitig steigen die Anforderungen physisch und psychologisch.
Wie, was, wo? Das ist eine unzutreffende Behauptung von dir. Stell mal einen Kfz-Malocher vor die Wahl, ob er bei VW heute oder vor 20, 30 Jahren schrauben möchte. Da leben doch nicht nur die Betriebräte im Schlaraffenland. In den ernsthaften deutschen Betrieben (Maschinenbau etc.) sind die Produktionsbedingungen auch noch nie so angenehm gewesen. Entfremdung ala Kalle Marx ist doch eh eher ein Mythos, nicht zufällig sind Heimwerkermärkte die Sozialbegegnungsstätten Nr.1 für Männer geworden.
Setz die linke Brille ab, uns geht es (zu) gut
Amstrand
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Frank
21.10.2005, 12:17
@ Amstrand
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Re: Denkfehler bei dir/Volle Zustimmung |
-->Selbst den Arbeitslosen geht es heute so gut wie nie: Auto, Heimelektronik, billiger Schnaps, gesichertes Wohnen, soziale Absicherung. Wenn sie alles verrauchen und versaufen sind sie selber schuld.
Das"es geht uns/vielen schlecht" ist ein idiotisches Vorurteil, ein Spross der nicht totzukriegenden sozialistischen Religion, der stärksten Religion in der westlichen Welt.
F.
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sensortimecom
21.10.2005, 12:45
@ Amstrand
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Re: Denkfehler bei dir |
-->>>Gleichzeitig steigen die Anforderungen physisch und psychologisch.
>Wie, was, wo? Das ist eine unzutreffende Behauptung von dir. Stell mal einen Kfz-Malocher vor die Wahl, ob er bei VW heute oder vor 20, 30 Jahren schrauben möchte. Da leben doch nicht nur die Betriebräte im Schlaraffenland. In den ernsthaften deutschen Betrieben (Maschinenbau etc.) sind die Produktionsbedingungen auch noch nie so angenehm gewesen. Entfremdung ala Kalle Marx ist doch eh eher ein Mythos, nicht zufällig sind Heimwerkermärkte die Sozialbegegnungsstätten Nr.1 für Männer geworden.
>Setz die linke Brille ab, uns geht es (zu) gut
>Amstrand
Hallo.
Wenn dem wirklich so wäre, warum sind dann die Arztpraxen heute überfüllt mit Leuten mit Burn-Out, Depressionen, Angstzuständen, Psychosen etc. etc.?
Ärger als in der Nachkriegszeit!
Also das soll mir mal jemand genauer erklären. Wenn die Leute eine derart rosige Zukunft vor sich haben (ja paradiesische, möchte man fast sagen) - dann müsste sie doch hüpfen vor Freude...
E. B.
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CRASH_GURU
21.10.2005, 13:03
@ sensortimecom
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Re: Denkfehler bei dir - Depressionen, Angstzuständen, Psychosen etc. etc |
-->entstehen ja scheinbar besonders gut wenn es den Menschen zu gut geht, siehe Schweiz, seit fast 30 Jahren sind Psychologen dort gut beschäftigt.
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Amstrand
21.10.2005, 13:45
@ sensortimecom
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Re: Denkfehler bei dir |
-->Hallo E.B.,
das (Neurosen, Burnout, Ängste) sind alles Luxus-Erscheinungen,
Menschen, die um ihr Überleben kämpfen (z.B. Nachkriegszeit), haben keine Zeit für Neurosen,
in der Langeweile, was natürlich ein völlig unnatürlicher Zustand ist, denkt man sich schon mal was aus, um Interesse zu bekommen, zumal, wenn es in der heutigen Gesellschaft belohnt wird. Ich würde sogar sagen, dass alle diese Krankheiten von der Industrie, die davon lebt, inzeniert werden. Der Gelangweilte liest in der Fernseh-Zeitung von Burn-out und schwupps hat er's. Früher wurden die Leute einfach so alt und verbraucht.
Ist ja nicht zufällig, dass sich ein ganzer Zweig und die von dieser Industrie bezahlte Gesundheitsministerin so vehement gegen freiwilliges das-Leiden-selbst-beenden wehren und stattdessen erweiterte, teurere Technologie ankündigen.
Das Thema war aber ja Arbeitsbedingungen und Krankheit und da ist der Zusammenhang eindeutig umgekehrt. Die Arbeitstätten sind sauberer, sicherer und besser als je zuvor und die Werktätigen entspannter.
Dass wir in einer Zeit größter Bedrohung leben durch den globalen Bankrott der debitistischen Gesellschaften und die Überbevölkerung und ihre Folgen ist ein anderes Blatt. Das ist eine der negativen Folgen des Luxus und der verbesserten Hygiene.
Amstrand
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SchlauFuchs
21.10.2005, 13:56
@ Amstrand
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Du machst es dir zu einfach |
-->>Hallo E.B.,
>das (Neurosen, Burnout, Ängste) sind alles Luxus-Erscheinungen,
>Menschen, die um ihr Überleben kämpfen (z.B. Nachkriegszeit), haben keine Zeit für Neurosen,
>in der Langeweile, was natürlich ein völlig unnatürlicher Zustand ist, denkt man sich schon mal was aus, um Interesse zu bekommen, zumal, wenn es in der heutigen Gesellschaft belohnt wird.
Vermutlich würdest du anders argumentieren wenn du das mal hattest. ein Burnout ist mit sicherheit kein Wehwehchen das man sich einbildet, um mal mit nem Doktor ein Päuschen halten zu können. Daß die Selbstmordraten heutzutage höher den je sind in den industrialisierten Ländern zeigt, daß es da eine ganze Reihe von Probleme gibt, die wir uns selbst geschaffen haben.
Ciao!
SF
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sensortimecom
21.10.2005, 14:22
@ Amstrand
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@armstrand |
-->
>Dass wir in einer Zeit größter Bedrohung leben durch den globalen Bankrott der debitistischen Gesellschaften und die Überbevölkerung und ihre Folgen ist ein anderes Blatt. Das ist eine der negativen Folgen des Luxus und der verbesserten Hygiene.
>Amstrand
Naja, da kommen wir der Sache schon näher;-(
Ich meine, der Mensch hat eine Art Gefühl dafür, einen speziellen Sinn. Ähnlich, wie verschiedene Tierarten Erdbeben oder andere Katastrophen antizipieren können, was ebenso unerklärlich ist. Nur kann der Mensch nicht auf und davon rennen wie ein Tier. Er ist GEZWUNGEN, wie gewohnt weiterzumachen, will er nicht zum Außenseiter werden und sich in noch größere Existenzgefährung zu begeben...
Erich B.
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Shakur
21.10.2005, 15:34
@ Amstrand
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Du lebst auch im Märchenland |
-->#
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Servus,
Ich kenne aus beruflichen Gründen ein Ford-Werk und ein Stahlwerk sehr genau, unterhalte mich mit vielen Arbeitern dort.
Der Job ist im Durchschnitt gesehen wesentlich stressiger geworden, als er es noch vor 20 oder 30 Jahren war. Damals gab es wesentlich mehr Ruhezeiten im Arbeitsablauf, heute gibt es so gut wie keine mehr, die sind alle wegrationalisiert worden, was früher zwei machten, muss heute einer schaffen, das ist Realität.
Shakur
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JLL
21.10.2005, 16:01
@ sensortimecom
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Re: Das ist auch Ausdruck der Psychologenschwemme |
-->Die sind nun mal da und schaffen sich ihre Arbeit, ihren Markt durch allerlei neu benannte/erfundene Krankheiten selbst. Schon die treusorgenden Eltern fangen damit an, die lieben Kleinen nach jedem Beuerchen zum Psychologen zu schleifen und/oder einen Anwalt prüfen zu lassen, wen man dafür haftbar machen kann. Nebenbei beschaffen sich auch die Anwälte im wesentlichen ihre Arbeit selbst. Erst werden die Leute mit"besten Erfolgsaussichten" aufeinander gehetzt und nachher fröhlich verglichen. Bei einem klingelt die Kasse immer...
Schönen Tag
JLL
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Popeye
21.10.2005, 18:15
@ Elmarion
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Re: Denkfehler beim fortschritt? |
-->Wo ist der Produktivitätsgewinn.
Du konsumierst ihn - nur z.B.
"Die Arbeitsproduktivität, also das Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, stieg 2002 um 0,8 %. Je Arbeitsstunde lag der Anstieg bei 1,3 %, was vor allem auf eine Zunahme der Kurzarbeit und Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen sein dürfte.
Die Lohnkosten (Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer bzw. je Arbeitnehmerstunde) erhöhten sich im Berichtsjahr um 1,7 bzw. 2,4%. Die Lohnstückkosten (Verhältnis Lohnkosten zu Produktivität) nahmen pro Kopf um 0,9% und je Stunde um 1,1% zu, im vorangegangenen Jahr hatte die Zunahme bei jeweils 1,5% gelegen."
Quelle
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