Emerald
23.10.2005, 22:08 |
@Turon zu Polen-Wahlausgang Thread gesperrt |
-->mich würde interessieren, wie der Insider diesen Wahlausgang
von seiner Warte aus beurteilt.
Ich meine Tusk wäre für das Land b.a.w. die bessere Wahl, aber
was weiss ich schon?
Vielen Dank für eine kurze Einschätzung!
Emerald.
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Carpediem
24.10.2005, 10:22
@ Emerald
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Das ist gut.... |
-->...Kaczynski hat seine kleinen Problemchen mit Deutschland. Das schreckt unter Umständen Investoren. Ergo fallen die Preise für Liegenschaften.
Bis alle gemerkt haben das er durch die EU-Verträge eh nichts machen kann außer einiger Verbalinjurien gegen Deutschland, können die etwas cleveren Investoren günstig zugreifen.
MfG
Carpediem
Abtlg: Jetzt wird mein zukünftiges Gewerbegrundstück noch etwas billiger
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monopoly
24.10.2005, 11:19
@ Carpediem
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Re: Das ist gut.... |
-->>...Kaczynski hat seine kleinen Problemchen mit Deutschland. Das schreckt unter Umständen Investoren. Ergo fallen die Preise für Liegenschaften.
>Bis alle gemerkt haben das er durch die EU-Verträge eh nichts machen kann außer einiger Verbalinjurien gegen Deutschland, können die etwas cleveren Investoren günstig zugreifen.
>MfG
>Carpediem
>Abtlg: Jetzt wird mein zukünftiges Gewerbegrundstück noch etwas billiger
Unterm Strich wird eh nicht viel passieren, interessanter ist viel mehr
Porträt: Präsident Kaczynski will Korruption bekämpfen
56-jähriger Bürgermeister von Warschau gibt sich betont distanziert von Deutschland und Russland
Lech Kaczynski bei der Wahlfeier im Warschauer Kulturpalast
Warschau - Bei der Stichwahl um das Präsidentamt in Polen hat sich der Konservative Lech Kaczynski durchgesetzt. Im folgenden ein Kurzporträt des Wahlsiegers:
Der 56-Jährige ist Bürgermeister der Hauptstadt Warschau und gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Jaroslaw Parteichef der PiS. Die beiden konservativen Erben der Solidarnosc-Bewegung waren mit dem Aufruf zu einer moralischen Wende des Landes zur Parlamentswahl angetreten, gewannen sie aber im letzten Moment offenbar wegen ihres Versprechen, den Wohlfahrtsstaat zu erhalten und das Land nicht einem angeblich kalten liberalen Wirtschaftswind auszusetzen.
Vor allem in den ländlichen Gebieten Polens herrschen Arbeitslosigkeit und Armut. Viele Polen erleben die Modernisierung ihres Landes nicht als Chance, sondern als Bedrohung. Mit Äußerungen über eine Wiedereinführung der Todesstrafe und eine Einschränkung der Rechte für Homosexuelle reicht Kaczynskis Ausstrahlung weit nach rechts. Zudem hat der entschiedene Anti-Kommunist in einem zunehmend populistischen Ton Themen wie den Kampf gegen Verbrechen und Korruption in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes gerückt.
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Populismus wie überall
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Nach meinen Privaterfahrungen sind Ämtler und Polizei dort bestechlich wie eh und je. Interessanter sind die kleinen Sachen: ein Polnisches TÜV System nach Deutschem Vorbild in Planung?:
Mittwoch 5. Oktober 2005, 16:36 Uhr
Mutmaßliche Autoschieberbande ging der Polizei ins Netz
Köln (ddp-nrw). Eine fünfköpfige Bande von mutmaßlichen Autoschiebern ist der Polizei in Köln ins Netz gegangen. Die Männer im Alter zwischen 24 und 36 Jahren stehen im Verdacht, rund 140 Mittelklassewagen im Wert von 2,5 Millionen Euro gestohlen und nach Polen gebracht zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.
Gegen alle Tatverdächtige erging Haftbefehl. Die Ermittler gehen davon aus, dass noch weitere Personen an den Autoverschiebungen von Deutschland nach Polen beteiligt waren.
Seit Herbst 2003 war es in den linksrheinischen Stadtteilen von Köln, in Teilen des Rhein-Erft-Kreises und im angrenzenden Kreisgebiet bis nach Aachen zu einer Serie von Autodiebstählen hochwertiger Mittelklassewagen gekommen. Am vergangenen Freitag konnten die Fahnder schließlich drei Bandenmitglieder im Alter zwischen 31 und 36 Jahren in einem Naherholungsgebiet bei Elsdorf festnehmen.
Zwei weitere Mittäter im Alter von 24 und 29 Jahren gingen den Fahndern auf der A 2 bei Oelde ins Netz, als sie mit einem gestohlenen Wagen unterwegs waren.
(ddp)
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monopoly
24.10.2005, 12:47
@ Carpediem
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ReWo früher Deutsche lebten, sind die Menschen heute pro-europäisch |
-->>...Kaczynski hat seine kleinen Problemchen mit Deutschland. Das schreckt unter Umständen Investoren. Ergo fallen die Preise für Liegenschaften.
>Bis alle gemerkt haben das er durch die EU-Verträge eh nichts machen kann außer einiger Verbalinjurien gegen Deutschland, können die etwas cleveren Investoren günstig zugreifen.
>MfG
>Carpediem
>Abtlg: Jetzt wird mein zukünftiges Gewerbegrundstück noch etwas billiger
Wahlanalyse in Polen
Wo früher Deutsche lebten, sind die Menschen heute pro-europäisch
Mit der Präsidentenwahl ist in Polen ein Wahlmarathon zu Ende gegangen, es wurden Sejm, Senat und Staatsoberhaupt neu bestimmt. Erste Analysen dieser Wahlen bestätigen, was sich bereits beim EU-Referendum und den Europa-Wahlen 2004 abzeichnete: Mitten durch das Land zieht sich eine politische Grenze.
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Das zweigeteilte Polen
Grafik: Süddeutsche Zeitung
Der Norden und der Westen sind pro-europäisch und haben nun für die liberalkonservative Bürgerplattform (PO) und ihren aus Danzig stammenden Vorsitzenden Donald Tusk gestimmt. Der Osten und der Süden dagegen sind EU-skeptisch und haben sich mehrheitlich für den nationalpopulistischen Warschauer Oberbürgermeister Lech Kaczynski entschieden.
Es hat Diskussionen hervorgerufen, dass diese politische Trennlinie nahezu deckungsgleich mit der deutsch-polnischen Vorkriegsgrenze ist. Politologen sehen denn auch in der Geschichte die Ursachen für diese augenfälligen Wählerpräferenzen: In Masuren, Pommern, Schlesien gehört der Kontakt zu Deutschen zum Alltag der Bevölkerung. Denn dorthin sind in den letzten beiden Jahrzehnten Zehntausende von Heimatvertriebenen gereist.
Kontakte zu Deutschland
Mehr als 400 Gemeinden und Pfarreien haben seit Anfang der neunziger Jahre die Heimattreffen der einstigen deutschen Einwohner organisiert, die nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden. So organisiert die Landsmannschaft Ostpreußen seit Jahren gemeinsam mit polnischen Amtsträgern aus der Woiwodschaft Ermland und Masuren einen kommunalpolitischen Kongress.
Aus all diesen Kontakten folgt, dass Warnungen der Kaczynski-Zwillinge vor den Deutschen in diesen Gebieten nur ein geringes Echo finden. Auch der Vorwurf an die Adresse Tusks, sein Großvater habe als Bürger Danzigs in der Wehrmacht gedient, wird im Westen und Norden Polens eher gleichmütig zur Kenntnis genommen: Für die dort lebenden Minderheiten, die zweisprachigen Oberschlesier, die Kaschuben und Masuren, ist es Teil ihrer Geschichte, dass die Großvätergeneration zur Wehrmacht eingezogen wurde.
Hinzu kommt, dass die in die Oder-Neiße-Gebiete übergesiedelte polnische Bevölkerung überwiegend aus den Teilen Polens stammt, die im Zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion annektiert wurden.
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In deren kollektivem Gedächtnis hat sich tief der sowjetische Terror der Jahre 1939 bis 1941 eingegraben, als Tausende Angehörige der polnischen Elite ermordet und Zehntausende nach Sibirien und an den Polarkreis deportiert wurden. Hingegen wird die Erinnerung der Einwohner Zentral- und Südpolens vom deutschen Besatzungsterror beherrscht, der seinen Höhepunkt mit der Zerstörung Warschaus erreichte.
Dass nun der Bund der Vertriebenen in Berlin ein Zentrum gegen Vertreibungen einrichten möchte, wird daher von den Warschauern als Versuch der Geschichtsrevision angesehen und hat zu heftigen Protesten geführt, bei denen sich besonders der frühere Außenminister Wladyslaw Bartoszewski zu Wort meldet. Hingegen geht man in den ehemaligen deutschen Ostgebieten deutlich entspannter mit dem Thema um, weil die ältere Generation Augenzeuge der Vertreibung der Deutschen wurde.
(SZ vom 24.10.2005)
Hoffe das dein Grundstück im richtigen Teil Polens liegt...
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