dottore
15.11.2005, 13:36 |
GB-Immo-Markt redivivus + paar grundsätzliche Gedanken Thread gesperrt |
-->Hi,
aus dem DT Erfreuliches. Der GB-Haus-Boom scheint wieder richtig loszugehen:
"Househunters are at last starting to come out of the woodwork
The number of people asking about buying a house last month rose at the sharpest rate for two years, suggesting that the property market is beginning to pick up.
The Royal Institution of Chartered Surveyors said it was the fourth consecutive increase. Around 20pc more chartered surveyors reported an increase in interest in October than a fall.
At the same time, the number of completed property deals rose for the fifth month in a row, and estate agents have the lowest amount of unsold property on their books since January.
House prices are still falling, according to the survey, but at the slowest pace for 15 months. John Frost, a chartered surveyor in Ashford, Middlesex, said the last month has been"busier than September," but that"many offers are lower than vendor expectations, and many new buyers are not in a proceedable position."
There have been several other signs of a strengthening housing market. The annual growth rate of the Nationwide index of house prices rose for the first time in 14 months in October, from 1.8pc to 3.2pc, and the number of mortgage approvals has risen from a low of 76,000 just under a year ago to 107,000 in September. The market has been buoyed by August's cut in interest rates.
There has been a fierce debate on whether the Bank of England should cut interest rates to stimulate growth, or raise them to control inflation. [Das hier schon des öfteren angesprochene Problem: Was soll die ZB bei sektoralen Inflas tun? - zur Erinnerung nochmals das Paper, das @Marco Feiten präsentiert hatte].
Today, the Office for National Statistics will release the latest inflation figures but yesterday it emerged that the cost of goods leaving factories, a key component of the overall inflation rate, fell by 0.1pc in October."
Das Problem der Dichotomie (besser: Polytomie) der Märkte und der darauf zu beobachtenden Preisentwicklungen dürfte uns noch weiter beschäftigen.
Ein historischer Rückblick: Ab den 1920er Jahren hatten wir in den den USA zunächst einen stark fallenden, dann im wesentlichen stabilen CPI. Gleichzeitig machten zwei bubbles die Runde:
1. Der Florida Land Boom (bis 1925/6 - dann Crash).
2. Der bekannte Aktien-Boom mit Crash Oktober 1929.
Und was machte die Fed? Nüscht, es schien auch alles gottgegeben. Erst als es ins 29er Jahr ging kam es zu einer interessanten Episode (der starke Mann der Fed, Ben Strong, war 1928 verblichen). Es ging um die Frage, Fed-Sätze rauf oder nicht. Einer der Teilnehmer meinte (sinngemäß, habe die Protokolle mal selbst vor Jahren eingesehen): Das würde der Wall Street das Genick brechen. Darauf ein anderer: "And I would be glad of that!"
Damals hatte es den Fedlern noch gestunken, wie"mühelos" sich andere reich machen konnten. Wie erinnerlich kam dann auch der - mit"Preisentwicklungen" in Main Street in keiner Weise zu begründende - Diskont-Spike, die kurzen Raten zogen kräftig an - und PENG!
Was aber werden die ZB-Fritzen heute machen, wenn sich außerhalb der immer so sorgsam betrachteten"Lebenshaltungskosten" ("Inflationsziel" - oje!) die bekannten Bubbles bis hin zu den Derivaten immer höher schaukeln? Im Gegensatz zu den 20ern (die Aktien mal außen vor) haben die Leute inzwischen auf breiter Front kapiert, was Leveragen bringt und das Leveragen von Leveragen.
Man muss sich doch bloß die schier unüberschaubare Vielfalt"moderner Finanzmarktinstrumente" ansehen, die so schön "Produkte" heißen, um dem Blödmann zu suggerieren, es handle sich nicht um Luft aus Luft, sondern um etwas ganz"Reales".
Was, wenn die"core inflation" wieder südwärts weist, die Zahl der Arbeitslosen hoch bleibt oder steigt (selbst im"Finanzprodukte"-Sektor wird eher abgebaut, schließlich hat man schlau programmierte Main Frames) und"man" also"gezwungen" ist, mit den"Leitzinsen" moderat daherzukommen? Dann macht das Leveragen noch mehr Sinn und zum Schluß wird's heißen: Jetzt können wir gar nichts mehr machen, da sonst das Gesamt-Gebilde kollabiert.
Ich darf nochmals in Erinnerung rufen, dass wir es nur bei straight-Titeln an den Welt-Kapitalmärkten mit einer Summe von 120 Billionen Dollar zu tun haben, der Derivate-Markt hat schon das Dreifache dieses Volumens. Dazu kommt noch, was zwischendrin herumschwirrt.
Alles lässt sich noch weiter aufpumpen, klar. Einzelausfälle à la LTCM lassen sich mit ZB-Hilfen"ausbügeln". Da dies allen klar ist, dass die ZBs einen größeren GAU"nicht zulassen" werden, wird weiter gezockt - schon aus Konkurrenzgründen.
Die"Finanzindustrie" zockt auf die Notenbanken. Die helfen schon, falls"was" passiert. Die"Realwirtschaft" zockt auf die"Sozialsysteme". Die helfen schon, wenn per Entlassungen die Kosten gesenkt werden"müssen".
Irgendwann werden sich die"Sozialsysteme" (als jene, die schneller unter Druck zu setzen sind) nicht mehr über den albernen Umweg"Staatsverschuldung" (Gläubigergeld) bedienen, sondern den Direkt-Zugang zur Notenbank suchen (Schuldnergeld). Das"große Ganze" hat schließlich Vorrang. Die Verfassungsgerichte werden klein beigeben, einschließlich EU-Gerichtshof.
Schließlich sitzen dort Herrschaften in pompösen Roben, die auch lieber selbst und für sich Geld sehen wollen als keins.
Wann und wo es"bricht" - wer weiß? Jedenfalls ist das"Demokratie"-Gewebe inzwischen schon so dünn, dass man durchgucken kann.
Spannend, spannend. Stay alert + Gruß!
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Holmes
15.11.2005, 13:52
@ dottore
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Re: lender of last resort - too big to fail - moral hazard |
-->Hi @dottore,
>Alles lässt sich noch weiter aufpumpen, klar. Einzelausfälle à la LTCM lassen sich mit ZB-Hilfen"ausbügeln". Da dies allen klar ist, dass die ZBs einen größeren GAU"nicht zulassen" werden, wird weiter gezockt - schon aus Konkurrenzgründen.
>Die"Finanzindustrie" zockt auf die Notenbanken. Die helfen schon, falls"was" passiert. Die"Realwirtschaft" zockt auf die"Sozialsysteme". Die helfen schon, wenn per Entlassungen die Kosten gesenkt werden"müssen".
Ist dieser"moral hazard" zwangsläufig? Ist das die Schattenseite des"lender of last resort"? Ist das nicht auch die fatale Mechanik des"too big to fail"?
Sprich, da man den Laden lange laufen lassen will, hält man schön die Hand untern Po, das Kind lernt, dass es ungestraft mehr S***** machen kann und am Ende ist alles voll...
Hätte man früher schon jemanden"fallen" lassen sollen? Wen?
Beste Grüsse,
Holmes
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fridolin
15.11.2005, 13:59
@ dottore
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1929er Ereignisse |
-->2. Der bekannte Aktien-Boom mit Crash Oktober 1929.
>Und was machte die Fed? Nüscht, es schien auch alles gottgegeben. Erst als es ins 29er Jahr ging kam es zu einer interessanten Episode (der starke Mann der Fed, Ben Strong, war 1928 verblichen). Es ging um die Frage, Fed-Sätze rauf oder nicht. Einer der Teilnehmer meinte (sinngemäß, habe die Protokolle mal selbst vor Jahren eingesehen): Das würde der Wall Street das Genick brechen. Darauf ein anderer: "And I would be glad of that!"
>Damals hatte es den Fedlern noch gestunken, wie"mühelos" sich andere reich machen konnten. Wie erinnerlich kam dann auch der - mit"Preisentwicklungen" in Main Street in keiner Weise zu begründende - Diskont-Spike, die kurzen Raten zogen kräftig an - und PENG!
<font color=#0000FF>Hallo,
mal eine Fortbildungsfrage in diesem Zusammenhang. In irgendeiner (nicht sehr fachlich gehaltenen) Publikation fand ich die Behauptung, der 1929er Crash in New York sei geplant gewesen und durch eine bewußte"Verknappung von täglich fälligem Geld" (soll wohl heißen: stark gestiegene Zinssätze für Tagesgeld) herbeigeführt worden. Es gibt da allerlei Verschwörungsgeschichten, welche interessierten Kreise dahintergesteckt haben sollen.
Was ist - wenn man das ganz grob zusammenfassen kann - an dieser Behauptung überhaupt dran? Soll es heißen, daß die Fed, um den"Aktionären und Spekulanten" einfach mal zu zeigen, was eine Harke ist, den Diskontsatz willkürlich hochgeschraubt hat, ohne sich groß um die Folgen zu kümmern?
Schönen Gruß.
</font>
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Cujo
15.11.2005, 14:24
@ fridolin
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Re: 1929er Ereignisse |
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>Was ist - wenn man das ganz grob zusammenfassen kann - an dieser Behauptung überhaupt dran? Soll es heißen, daß die Fed, um den"Aktionären und Spekulanten" einfach mal zu zeigen, was eine Harke ist, den Diskontsatz willkürlich hochgeschraubt hat, ohne sich groß um die Folgen zu kümmern?
>Schönen Gruß. > </font>
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Bush ernannte Shalom Bernanke zum neuen
Schutzpatron der Spekulations-Industrie
George W. Bush ernannte Benjamin Shalom Bernanke (re) zum neuen Chef der US-Bundesbank.
Ben Shalom Bernanke wird Alan Greenspan als Chef der amerikanischen Bundesbank (Federal Reserve Bank/FED) ablösen. Mit der Ernennung Bernankes blieb US-Präsident Bush der alten usraelischen Tradition treu, einen Juden zum Chef des mächtigsten US-Geldinstituts zu machen. Die FED ist ein Zusammenschluß von 12 Privatbanken (fast ausnahmslos jüdische Banken), die das Geld Amerikas, vertreten durch den jeweiligen Aufsichtsratsvorsitzenden (Chairman of the Federal Reserve Bank) herausgeben.
Die Währung der USA wird von diesem Privatinstitut herausgegeben, ohne daß die Regierung nennenswerten Einfluß ausüben kann. So ist es im"Federal Reserve Act" geregelt. Das von diesen Privatbankiers hergestellte Geld muß der Steuerzahler verzinsen. Also, noch bevor das bunte Papier in Umlauf gebracht wird, muß der amerikanische Steuerbürger dafür Zinsen in Form von Steuern bezahlen. Die Privatinstitution FED trägt bei der Herausgabe des Geldes weder ein Risiko noch ins Gewicht fallende Kosten.
Begründet wird die private Herausgabe des Staatsgeldes damit, daß Finanzexperten aus dem privaten Sektor diese Aufgabe viel besser lösen würden als Staatsbedienstete.
Dem ist aber nicht so, das Gegenteil ist der Fall. Die private Geldmaschine der USA ist alleine daran interessiert, daß der amerikanische Staat Schulden macht, wofür die FED das nötige bunte Papier druckt. Denn je mehr Papier die FED druckt, desto reicher werden die 12 privaten Eigentümer der Bundesbank. Wer die FED besitzt wird reicher und reicher und reicher. Und mächtiger und mächtiger, ohne Risikio, ohne nennenswerte Kosten.
Um zu gewährleisten, daß der Staat gezwungen ist, immer neue Schulden zu machen, steuert die FED einen ruinösen Geldkurs. DIE WELT überschrieb dieses Treiben mit dem Titel"Ein Meilenstein auf dem Weg zum finanziellen Ruin“, (29.10.2005, S. 19).
Amerikas Weg in den Ruin bzw. ins Verderben wird den jüdischen Chefs der US-Bundesbank zugeschrieben:
"Der zweite Meilenstein zum finanziellen Verderben ereignete sich anfangs der achtziger Jahre, als die Gesamtverschuldung der USA wesentlich schneller zu wachsen begann, als das nominelle Bruttosozialprodukt. So stieg die Gesamtverschuldung der Vereinigten Staaten im Vergleich zum Bruttosozialprodukt von rund 130 Prozent im Jahre 1980 auf zurzeit über 320 Prozent. Ein weiterer Meilenstein wurde 1987 gelegt, als zum ersten Mal die Nettovermögenslage der USA ins Negative abglitt. Seit dem hat sich die Nettovermögenslage auf Grund wachsender Ertragsbilanzdefizite noch wesentlich verschlechtert. Mit dem Ergebnis, daß heute Ausländer Vermögensgüter im Wert von rund zehn Billionen Dollar in den USA besitzen. Demgegenüber halten die Vereinigten Staaten Vermögensgüter im Ausland lediglich im Gegenwert von sechs Billionen Dollar. Die Vermögensschieflage beträgt somit vier Billionen Dollar oder knapp 30 Prozent des amerikanischen Bruttosozialprodukts. Die Position verschlechtert sich jährlich um das Leistungsbilanzdefizit, das zur Zeit im Jahr über sechs Prozent des Bruttosozialprodukts ausmacht. Die geradezu selbstmörderisch expansive Geldpolitik von Alan Greenspan in den letzten Jahren dürften einen weiteren Meilenstein zum finanziellen Fiasko aufgestellt haben, der nun mit der Ernennung von Ben Bernanke als Vorsitzender der Federal Reserve gekrönt wurde." (Die Welt, 29.10.2005, S. 19).
Es geht der FED in erster Linie darum, daß das Vermögen der Massen mit Hilfe der Spekulations-Industrie in die Taschen von ein paar Magnaten der Wall Street umzuleiten. Damit sich das Spekulationskarusell immer schneller dreht, die Menschen immer schneller ihr erarbeitetes Vermögen verlieren und der Staat immer neue Kredit von der FED aufnehmen muß, um die Spekulationsschäden höchstverzinslich auszugleichen, bedarf es eines eindeutig programmierten FED-Chefs. Und da verläßt man sich lieber auf einen Mann aus dem eigenen Kult.
Da die Enteignung der Massen und die Umleitung des Volksvermögens in die Taschen von ein paar Wenigen über die Börsen läuft, frohlockten die sogenannten Börsianer überschwenglich als bekannt wurde, daß dem alten jüdischen FED-Chef ein neuer folgen würde:"Fast alle Börsianer lieben Ben Bernanke," heißt es dazu in Die Welt, 26.10.2005, S. 17.
Wenn auch die Medienmacht der Israel-Lobby nicht müde wird zu wiederholen, daß es sich bei den FED-Chefs um einmalige, hochkarätige Fachleute handele, bleibt unter dem Strich die Tatsache bestehen, daß die Greenspans und Bernankes lediglich das seltene Talent besitzen, ganze Staaten und Völker zu Gunsten der Spekulations-Industrie zu ruinieren. Dementsprechend fielen die Lobpreisungen durch die Spekulations-Industrie für Bernanke in den höchsten Tönen aus:"‘Bernanke ist die ideale Besetzung’, meint David Rosenberg, [jüdischer] Chefvolkswirt bei Merrill Lynch in New York, erleichtert." Rosenberg versichert, daß"jeder Fondsmanager, der Bernanke einmal getroffen hat, gut über ihn redet." (Die Welt, 26.10.2005, S. 17) Das ist doch wohl selbstredend. Würden die Finanzhaie etwa schlecht über ihren neuen Schutzpatron reden?
Für die Spekulations-Raubritter spielt es keine Rolle, daß ihr neuer Held,"über keinerlei praktische Erfahrungen im Umgang mit Finanzverwerfungen verfügt." (Die Welt, 26.10.2005, S. 17) Als David Rosenberg nach dem speziellen Talent von Bernanke gefragt wurde, kam der unvergleichliche jüdische Humor durch als er grinsend antwortete:"Wir sind uns nicht sicher, ob es für das Drucken von Geld eines besonderen Talents bedarf." (Die Welt, 26.10.2005, S. 17)
Für die Raubritter im Börsengeschäft ist Fachkompetenz in monetären Angelegenheiten zweitrangig. Wichtig ist nur eines: Der Chef der FED muß die Raubzüge der Spekulations-Industrie schützen und fördern.
Selbst den deutschen Globalismus-Naivlingen ist klar, daß die Ernennung Bernankes einzig und alleine zum weiteren Gedeihen und Züchten von Spekulationsblasen erfolgte:"‘Bernanke wird wie Greenspan weiter die Setzung der Leitzinsen von der Entwicklung der Börsen abhängig machen’, prangert Folker Hellmeyer, Stratege der Bremer Landesbank die fehlende Autarkie an. ‘Es kann aber nicht zu den Hauptaufgaben der Geldpolitik gehören, die Kursgewinne an den Börsen oder die hohen Preise bei den Immobilien zu retten’." (Die Welt, 26.10.2005, S. 17)
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nereus
15.11.2005, 16:19
@ dottore
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Re: GB-Immo-Markt redivivus + paar grundsätzliche Gedanken - dottore |
-->Hallo dottore!
Sie schreiben: Die"Finanzindustrie" zockt auf die Notenbanken. Die helfen schon, falls"was" passiert. Die"Realwirtschaft" zockt auf die"Sozialsysteme". Die helfen schon, wenn per Entlassungen die Kosten gesenkt werden"müssen".
Das ist sehr fein beobachtet.
Wann und wo es"bricht" - wer weiß? Jedenfalls ist das"Demokratie"-Gewebe inzwischen schon so dünn, dass man durchgucken kann.
Was kommt danach?
Die Schallplatte"Globalisierung" dürfte vorerst im Schrank verschwinden.
Die will sicher viele Jahre lang niemand mehr hören.
Das Nationale wird wohl wiederkommen mit allen Vor- und Nachteilen.
Spannend, spannend.
Spannend wird es in Europa vor allem in den Großstädten mit hohem Ausländeranteil werden. Paris war da nur ein kleine Übung.
mfG
nereus
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