Fremdwort
20.11.2005, 19:02 |
Für Ã-konomieprofis: ein Erfolgsmodell Thread gesperrt |
-->Hi,
hätte hier irgendjemand Bauchschmerzen damit, wenn es ein grundgesetzliches Verbot für die Ausgabe öffentlicher Anleihen gäbe?
Die öffentliche kann sich schließlich über Umlagen (Steuern & Co) finanzieren. Eine Anleihe ist dann auch nur eine Steuereinnahme, für die sie einen Schuldschein ausgibt. Das ist mehr als bekloppt.
Gruß
|
Tarantoga
20.11.2005, 19:26
@ Fremdwort
|
Re: Für Ã-konomieprofis: ein Erfolgsmodell |
-->Hallo
Das Problem ist, man muss Polizei, Finanzamt und sehr vieles mehr bezahlen bevor es ein bißchen Steuern geben kann. Daher führt an der Fremdfinanzierung kein rechter Weg vorbei.
|
Fremdwort
20.11.2005, 19:28
@ Tarantoga
|
Re: Für Ã-konomieprofis: ein Erfolgsmodell |
-->>Hallo
>Das Problem ist, man muss Polizei, Finanzamt und sehr vieles mehr bezahlen bevor es ein bißchen Steuern geben kann. Daher führt an der Fremdfinanzierung kein rechter Weg vorbei.
Das muß IMMER aufgehen. Wenn die Mittel zu deren Unterhaltung in Form von Waren nicht aufgebracht werden können, taugt das Geld sowieso nichts.
|
Baldur der Ketzer
20.11.2005, 19:49
@ Tarantoga
|
Re: Fremdfinanzierung auch ohne Anleihen möglich |
-->>Hallo
>Das Problem ist, man muss Polizei, Finanzamt und sehr vieles mehr bezahlen bevor es ein bißchen Steuern geben kann. Daher führt an der Fremdfinanzierung kein rechter Weg vorbei.
Hallo,
dafür reicht doch ein Kontokorrentkonto mit Überziehungsrahmen....und nach ein paar Monaten muß ein Guthabenpuffer geschaffen worden sein. Und basta.:-)
Beste Grüße vom Baldur
|
thoughtful
20.11.2005, 20:27
@ Fremdwort
|
Re: Für Ã-konomieprofis: ein Erfolgsmodell |
-->>Hi,
>hätte hier irgendjemand Bauchschmerzen damit, wenn es ein grundgesetzliches Verbot für die Ausgabe öffentlicher Anleihen gäbe?
>Die öffentliche kann sich schließlich über Umlagen (Steuern & Co) finanzieren. Eine Anleihe ist dann auch nur eine Steuereinnahme, für die sie einen Schuldschein ausgibt. Das ist mehr als bekloppt.
>Gruß
-------------------------------------------------------
Hmm, dieses Thema wurde auf dem FDP-Server auch schon diskutiert.
http://forum.fdp-bundesverband.de/read.php?10,578036
th.
|
Tarantoga
20.11.2005, 21:45
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Fremdfinanzierung auch ohne Anleihen möglich |
-->>Hallo,
>dafür reicht doch ein Kontokorrentkonto mit Überziehungsrahmen....und nach ein paar Monaten muß ein Guthabenpuffer geschaffen worden sein. Und basta.:-)
>Beste Grüße vom Baldur
Nunja, und wenn der Staat nicht genug eingenommen hat? Ist er dann wieder weg? Und wer bezahlt dann zurück? Wer würde das sicherstellen? Würde die Bank nicht sagen, behalts lieber und zahl Zinsen? Sie würde immer noch mehr bekommen als andersrum...
Und würde unter diesen Vorzeichen jemand dem Staat etwas leihen?
Nein. Ein Staat ohne Schulden (der nicht Bodenschätze oder sonstiges Vermögen hat) würde nur funktionieren, wenn die Bürger seine Vorfinanzierung spenden würden. Und sei Dir eines gewiss: Ich würde niemals freiwillig etwas dafür geben, dass ich mich einer Verwaltungs- und Sanktionsmaschinerie ausliefere, die mir dann Knöllchen schreibt. Da kann Kant das noch so lange für unvernünftig halten. *g*
Grüße
|
Fremdwort
21.11.2005, 08:20
@ Tarantoga
|
Re: Kein Kapitalismus mehr. |
-->Hi,
>Nein. Ein Staat ohne Schulden (der nicht Bodenschätze oder sonstiges Vermögen hat) würde nur funktionieren, wenn die Bürger seine Vorfinanzierung spenden würden. Und sei Dir eines gewiss: Ich würde niemals freiwillig etwas dafür geben, dass ich mich einer Verwaltungs- und Sanktionsmaschinerie ausliefere, die mir dann Knöllchen schreibt. Da kann Kant das noch so lange für unvernünftig halten. *g*
Ein Staat (besser: das Gemeinwesen) braucht sich nichts leihen sondern kann Umlagen erheben. Er ist doch keine Person! Wer liehe sich den was von wem, wenn ein Staat sich etwas leiht? Doch letztlich die Bürger nur sich selber. Das ist Schwachsinn.
Ã-ffentliche Anleihen sind ausschließlich fiktives Kapital. Zinstragend ausserdem noch, da dafür gezahlt werden muß. Wenn diese wegfallen, ist das aber kein Kapitalismus mehr, weil Geld dann nicht mehr kapitalisiert werden kann --> es wäre eine dauerhaft stabile Wirtschaftsform.
Nimmt man die Staatsanleihen und erklärt sie zu Makulatur, haben die Gläubiger letztlich nur eine Sondersteuer gezahlt und DE würde finanziell so richtig gut dastehen. Da trifft es eh nicht die falschen und vernichtet wurde lediglich, was sowieso nie von Wert war. Im Moment finanzieren wir doch eh nur die Konkursverschleppung dieses Landes mit jeder Steuermark.
Gruß
|
imperator
21.11.2005, 09:45
@ Fremdwort
|
Zustimmung |
-->>Nimmt man die Staatsanleihen und erklärt sie zu Makulatur, haben die Gläubiger letztlich nur eine Sondersteuer gezahlt und DE würde finanziell so richtig gut dastehen. Da trifft es eh nicht die falschen und vernichtet wurde lediglich, was sowieso nie von Wert war. Im Moment finanzieren wir doch eh nur die Konkursverschleppung dieses Landes mit jeder Steuermark.
>Gruß
Zustimmung!
Aber da der Staat nun mal nicht wir sind... weil wir"nur" das Volk sind
(und Volk ist ja nicht gleich Staat)
bleibts dabei daß sich unter Bedingungen von der aktuellen"Diktatur des Kapitals" Dein Vorschlag nicht realisieren lassen wird!
IMPERATOR
|
ingobert
21.11.2005, 09:49
@ Fremdwort
|
Re: Kein Kapitalismus mehr. |
-->>Ein Staat (besser: das Gemeinwesen) braucht sich nichts leihen sondern kann Umlagen erheben. Er ist doch keine Person! Wer liehe sich den was von wem, wenn ein Staat sich etwas leiht? Doch letztlich die Bürger nur sich selber.
*** Nicht"die Bürger", sondern EINIGE BESTIMMTE Personen leihen dem Staat und damit der Allgemeinheit.
>Nimmt man die Staatsanleihen und erklärt sie zu Makulatur, haben die Gläubiger letztlich nur eine Sondersteuer gezahlt und DE würde finanziell so richtig gut dastehen. Da trifft es eh nicht die falschen
*** gut gebrüllt, Löwe! Aber laß mich raten: DU hast keine Staatsanleihen, richtig?
>und vernichtet wurde lediglich, was sowieso nie von Wert war.
*** für den einzelnen Staatsgläubiger ist es sehr wohl von Wert - nur nicht für alle gleichzeitig...
aloha!
|
Fremdwort
21.11.2005, 09:54
@ ingobert
|
Re: Kein Kapitalismus mehr. |
-->>>Ein Staat (besser: das Gemeinwesen) braucht sich nichts leihen sondern kann Umlagen erheben. Er ist doch keine Person! Wer liehe sich den was von wem, wenn ein Staat sich etwas leiht? Doch letztlich die Bürger nur sich selber.
>*** Nicht"die Bürger", sondern EINIGE BESTIMMTE Personen leihen dem Staat und damit der Allgemeinheit.
Er leiht sich damit aber unterm Strich nur selbst etwas im Allgemeinen! Ein Staat oder Land ist kein aktiver Marktteilnehmer sondern nur eine passive Struktur. Wo ist denn im Ablauf der Unterschied zur Einnahme einer Steuer? Auf einmal bleibt ein namenloser Schuldtitel übrig. Das ist schlicht bekloppt.
|
weissgarnix
21.11.2005, 10:13
@ imperator
|
Re: Zustimmung |
-->toller Vorschlag für exakt 1 logische Sekunde... aber was passiert denn danach? und wen glaubt ihr, wird's am stärksten treffen? das"Kapital" (vulgo"die Reichen")?
>>Nimmt man die Staatsanleihen und erklärt sie zu Makulatur, haben die Gläubiger letztlich nur eine Sondersteuer gezahlt und DE würde finanziell so richtig gut dastehen. Da trifft es eh nicht die falschen und vernichtet wurde lediglich, was sowieso nie von Wert war. Im Moment finanzieren wir doch eh nur die Konkursverschleppung dieses Landes mit jeder Steuermark.
>>Gruß
>Zustimmung!
>Aber da der Staat nun mal nicht wir sind... weil wir"nur" das Volk sind
>(und Volk ist ja nicht gleich Staat)
>bleibts dabei daß sich unter Bedingungen von der aktuellen"Diktatur des Kapitals" Dein Vorschlag nicht realisieren lassen wird!
>IMPERATOR
|
Fremdwort
21.11.2005, 10:15
@ weissgarnix
|
Re: Zustimmung |
-->>toller Vorschlag für exakt 1 logische Sekunde... aber was passiert denn danach? und wen glaubt ihr, wird's am stärksten treffen? das"Kapital" (vulgo"die Reichen")?
Alle, die in Staatsanleihen investiert haben. Dieses Geld ist eh nicht vorhanden und kursiert NICHT im einfachen Warenkreislauf! Es ist nur rein fiktiv und will dazu noch gefüttert werden. Dämlich, wer dummerweise darin investierte.
Anders lösen sich nunmal unsere Probleme nicht.
|
weissgarnix
21.11.2005, 10:55
@ Fremdwort
|
Re: Zustimmung |
-->>>toller Vorschlag für exakt 1 logische Sekunde... aber was passiert denn danach? und wen glaubt ihr, wird's am stärksten treffen? das"Kapital" (vulgo"die Reichen")?
>Alle, die in Staatsanleihen investiert haben.
als da wären:
- deine Lebensversicherung
- deine Pensionsversicherung
- die Bank, bei der du dein Girokonto hast (und die dann vermutlich pleite ist)
- Opa und Oma
- jeder Sparbuchbesitzer
>Dieses Geld ist eh nicht vorhanden und kursiert NICHT im einfachen Warenkreislauf! Es ist nur rein fiktiv und will dazu noch gefüttert werden.
das Geld ist natürlich vorhanden, und es ist keineswegs fiktiv. der Umstand, dass es"gefüttert" werden will, zeigt doch gerade, dass es sehr real ist.
>Dämlich, wer dummerweise darin investierte.
siehe oben
>Anders lösen sich nunmal unsere Probleme nicht.
ja genau: Operation gelungen, Patient tot. Hilft uns kollossal weiter
|
Fremdwort
21.11.2005, 11:13
@ weissgarnix
|
Re: Zustimmung |
-->>>Dieses Geld ist eh nicht vorhanden und kursiert NICHT im einfachen Warenkreislauf! Es ist nur rein fiktiv und will dazu noch gefüttert werden.
>das Geld ist natürlich vorhanden, und es ist keineswegs fiktiv. der Umstand, dass es"gefüttert" werden will, zeigt doch gerade, dass es sehr real ist.
Na dann heben wir mal alle unsere Kohle ab für eine Minute. Was meinst du, was passiert?
|
- Elli -
21.11.2005, 11:18
@ weissgarnix
|
Re: Bitte nicht ignorieren, @Fremdwort |
-->>>Alle, die in Staatsanleihen investiert haben.
>als da wären:
>- deine Lebensversicherung
>- deine Pensionsversicherung
>- die Bank, bei der du dein Girokonto hast (und die dann vermutlich pleite ist)
>- Opa und Oma
>- jeder Sparbuchbesitzer
|
Fremdwort
21.11.2005, 11:25
@ - Elli -
|
Re: oki |
-->>>>Alle, die in Staatsanleihen investiert haben.
>>als da wären:
>>- deine Lebensversicherung
>>- deine Pensionsversicherung
>>- die Bank, bei der du dein Girokonto hast (und die dann vermutlich pleite ist)
>>- Opa und Oma
>>- jeder Sparbuchbesitzer
Schauen wir uns das eben genauer an.
Meine LV ist eh nicht gedeckt, wenn mit Staatsanleihen. Heisst: durch schleichenden Bankrott weiß ich nicht, ob ich jemals überhaupt etwas ausgezahlt bekomme oder die Versicherung pleite ist.
Bei allen anderen Dingen genauso.
Der Witz ist, daß es ein riesiger Vorteil für alle wird, wenn z.B. gleichsam vonn all diesen Geldern ein Abschlag - sagen wir 30% - erhoben wird, damit sie durch Anlageinvestitionen in der Wirtschaft z.B. gedeckt sind.
Ich habe zwar 30%"eingebüßt", mein Geld aber dadurch nachhaltig und dauerhaft gesichert und die Wirtschaft brummt schlagartig, was eine stärkere Vermehrung des Geldes bedeutet.
Wo ist das Problem?
Natürlich müßte dazu der gesamte Euroraum einbezogen werden.
|
- Elli -
21.11.2005, 11:30
@ Fremdwort
|
Re: oki |
-->>Natürlich müßte dazu der gesamte Euroraum einbezogen werden.
Mehr nicht?
Weiter angenehme Träume.
|
weissgarnix
21.11.2005, 12:03
@ Fremdwort
|
Re: Zustimmung |
-->
>Na dann heben wir mal alle unsere Kohle ab für eine Minute. Was meinst du, was passiert?
das gleiche, was in jedem Geldsystem passiert, in dem es Formen von"Kredit" gibt (also auch im so häufig beschworenen Goldstandard). das hat mit Staatsschulden rein gar nichts zu tun.
|
Fremdwort
21.11.2005, 12:43
@ weissgarnix
|
Re: Zustimmung |
-->>
>>Na dann heben wir mal alle unsere Kohle ab für eine Minute. Was meinst du, was passiert?
>das gleiche, was in jedem Geldsystem passiert, in dem es Formen von"Kredit" gibt (also auch im so häufig beschworenen Goldstandard). das hat mit Staatsschulden rein gar nichts zu tun.
Stimmt nicht. Nach der Quantitätsgleichung muß das immer aufgehen.
|
Fremdwort
21.11.2005, 12:46
@ - Elli -
|
Re: oki |
-->>>Natürlich müßte dazu der gesamte Euroraum einbezogen werden.
>Mehr nicht?
>Weiter angenehme Träume.
im Prinzip müßte das sogar weltweit geschehen. Aber wir haben nunmal Euro und da kann man dieses fiktive Kapital nicht herausdividieren. Wenn nur DE das macht, geht es automatisch den anderen Ländern mit besser. Die haben aber exakt die selben Probleme.
Wo ist der Sinn, mir selbst einen Schuldschein auszustellen, bevor ich das Geld in meiner Brieftasche ausgebe? Genauso"intelligent" wäre es, als AN Kredit statt Lohn entgegenzunehmen.
|
weissgarnix
21.11.2005, 13:09
@ Fremdwort
|
Re: Zustimmung |
-->aha, die Quantitätsgleichung... die belegt nämlich deine Behauptung vom"fiktiven Geld" noch mal wie? oder fliessen Staatsausgaben neuerdings nicht mehr ins BIP ein, und die über Staatsschulden erzeugte Geldmenge nicht mehr ins M? und wie würde sich das Ergebnis der Quantitätsgleichung ändern, wenn es keine Staatsschulden mehr gäbe? was macht denn dann dieses berühmte M? oder erbarmt sich das v, und strampelt sich plötzlich ganz toll ab, um den Kollaps des lieben M zu kompensieren?
>>
>>>Na dann heben wir mal alle unsere Kohle ab für eine Minute. Was meinst du, was passiert?
>>das gleiche, was in jedem Geldsystem passiert, in dem es Formen von"Kredit" gibt (also auch im so häufig beschworenen Goldstandard). das hat mit Staatsschulden rein gar nichts zu tun.
>Stimmt nicht. Nach der Quantitätsgleichung muß das immer aufgehen.
|
ingobert
21.11.2005, 13:19
@ Fremdwort
|
Re: Kein Kapitalismus mehr. |
-->>Er leiht sich damit aber unterm Strich nur selbst etwas im Allgemeinen! Ein Staat oder Land ist kein aktiver Marktteilnehmer sondern nur eine passive Struktur. Wo ist denn im Ablauf der Unterschied zur Einnahme einer Steuer?
*** Schon richtig, aber weder du noch ich können sagen, wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist, da es sich im Grunde um reine Psychologie handelt.
Die breite Masse hat keinen blassen Schimmer von Geld-Basics. Die haben alle mal was von Staatsverschuldung gehört, wissen auch, daß das irgendwie nicht gut ist, aber was da eigentlich passiert, ist denen nicht klar. Solange das so bleibt, und solange der EINZELNE Gläubiger seine Anleihe termingerecht realisieren kann, funktioniert's weiterhin.
aloha ahoi!
|
Fremdwort
21.11.2005, 13:29
@ weissgarnix
|
Re: Zustimmung |
-->>aha, die Quantitätsgleichung... die belegt nämlich deine Behauptung vom"fiktiven Geld" noch mal wie? oder fliessen Staatsausgaben neuerdings nicht mehr ins BIP ein, und die über Staatsschulden erzeugte Geldmenge nicht mehr ins M? und wie würde sich das Ergebnis der Quantitätsgleichung ändern, wenn es keine Staatsschulden mehr gäbe? was macht denn dann dieses berühmte M? oder erbarmt sich das v, und strampelt sich plötzlich ganz toll ab, um den Kollaps des lieben M zu kompensieren?
Das ist ja der Witz daran, weshalb dieses Kapital nur fiktiv ist. Solche Strukturen kannst du auch auf dem Mars basteln. Steck einfach ein Brett in den Boden und schreibe auf die eine Seite"Schuld", auf die andere"Guthaben". Es passiert zwar nichts, aber die Quantitätsgleichung stimmt immer noch.
Sie ist nur formale Logik, damit lässt sich nur erklären, was kein Prozeß ist. Betrachtet man aber mit Dialektik den Prozeß´selbst, wird es klar.
|
ingobert
21.11.2005, 14:10
@ Fremdwort
|
"fiktiv" |
-->>Das ist ja der Witz daran, weshalb dieses Kapital nur fiktiv ist. Solche Strukturen kannst du auch auf dem Mars basteln. Steck einfach ein Brett in den Boden und schreibe auf die eine Seite"Schuld", auf die andere"Guthaben". Es passiert zwar nichts, aber die Quantitätsgleichung stimmt immer noch.
>Sie ist nur formale Logik, damit lässt sich nur erklären, was kein Prozeß ist. Betrachtet man aber mit Dialektik den Prozeß´selbst, wird es klar.
*** ich habe hier einen Bundesschatzbrief über 10.000€, lief 8 Jahre lang, rein zufälligerweise heute fällig. Ich kann mir den heute auszahlen lassen und mir ein Auto davon kaufen. Kannst du mir mal bitte erklären, was daran"fiktiv" ist?
|
Tarantoga
21.11.2005, 14:46
@ Fremdwort
|
Re: Kein Kapitalismus mehr. |
-->>Ein Staat (besser: das Gemeinwesen) braucht sich nichts leihen sondern kann Umlagen erheben. Er ist doch keine Person! Wer liehe sich den was von wem, wenn ein Staat sich etwas leiht? Doch letztlich die Bürger nur sich selber. Das ist Schwachsinn.
Klar ist das aus einer idealistischen Perspektive Schwachsinn. Aber wie bereits gesagt wurde ist der Staat nicht mit seinen Bürgern gleichzusetzen. Da liegt meiner Ansicht nach auch das Problem.
Aber ein Gewaltmonopol, welches auch und gerade gegen die eigenen Bürger wirken soll, muss eine eigenständige Rechtspersönlichkeit haben. Wenn es nicht so wäre, so wäre es unmöglich zu sichern, dass es nicht benutzt wird um im Einzelfall mit Hilfe einer Mehrheit die wahnwitzigsten Maßnahmen gegen eine Minderheit zu ergreifen. Nun mag man sagen, dass dann wenigstens eine Mehrheit den Staat für ihre Zwecke benutzen würde anstatt wie jetzt eine Minderheit, nur könnte den Maßnahmen keiner Grenzen setzen. Und da halte ich den Rechtsstaat mit entwickelten Bürgerrechten und allen möglichen Schranken für das Handeln der Rechtsperson Staat für letztlich besser und sicherer.
Stabilen Wirtschaftsverhältnissen steht das Gewaltmonopol und damit die Festlegung auf den Zwang als Ordnungsmittel entgegen. Das Problem sind die Kosten des Zwangs, die zum einen immer uneffizient sind und zum anderen keine meßbaren und damit abrechenbaren Vermögenswerte darstellen, so daß man sie von den Verursachern oder Nutznießern eintreiben könnte. Damit fehlt dann eine effizienzfördernde Regelkonstruktion, die kostenträchtiges Verhalten sanktioniert. So werden die Kosten der Ordnung uferlos und unwirtschaftlich und daran gehen die Staaten grad pleite.
Und nun nochmal einfacher formuliert: Das Problem ist, dass es keinen Anreiz gibt sich mit seinen Mitmenschen friedlich zu verständigen und die Kosten eines Streits gegen die möglichen Gewinne abzuwägen. Das Recht hat Vorrang, egal was es kostet und das müssen dann alle zahlen.
>Ã-ffentliche Anleihen sind ausschließlich fiktives Kapital. Zinstragend ausserdem noch, da dafür gezahlt werden muß. Wenn diese wegfallen, ist das aber kein Kapitalismus mehr, weil Geld dann nicht mehr kapitalisiert werden kann --> es wäre eine dauerhaft stabile Wirtschaftsform.
Ja, laut dottore und anderen funktionierte das ja bis vor etwa 5000 Jahren wunderbar. Dann kam der Staat.
>Nimmt man die Staatsanleihen und erklärt sie zu Makulatur, haben die Gläubiger letztlich nur eine Sondersteuer gezahlt und DE würde finanziell so richtig gut dastehen. Da trifft es eh nicht die falschen und vernichtet wurde lediglich, was sowieso nie von Wert war. Im Moment finanzieren wir doch eh nur die Konkursverschleppung dieses Landes mit jeder Steuermark.
Die Lösung muss eigentlich ausscheiden, weil die Verflechtungen zu groß sind. Erklärst du die Staatsanleihen für nichtig ist es alles Geld in deiner Tasche und auf deinen Konten mit einem Schlag auch. Deine Versicherungen wären alle weg. Jeder Bürger würde allem verlustig, was er an Vemögen durch Leistung geschaffen hat. Zuletzt wäre auch der Staat dann in großer Gefahr, weil er seine Leute mit nichts mehr bezahlen könnte.
Aber im Grunde wirds nur so etwa gehen. Um eine vernünftige Lösung für ein tabula rasa wird man letztlich nicht vorbeikommen. (klingt besser als Staatsbankrott, oder? *g*)
Grüße
|
Fremdwort
21.11.2005, 14:51
@ ingobert
|
Re:"fiktiv" |
-->>*** ich habe hier einen Bundesschatzbrief über 10.000€, lief 8 Jahre lang, rein zufälligerweise heute fällig. Ich kann mir den heute auszahlen lassen und mir ein Auto davon kaufen. Kannst du mir mal bitte erklären, was daran"fiktiv" ist?
Die Schuld wird vom Bund nicht eingelöst sondern durch Zahlungen anderer Gläubiger ersetzt.
Wer ist denn genau der Zahlungspflichtige? Alle! Letztlich auch du. Wenn nun jeder eine Anleihe hätte, müßte jeder diese eine Anleihe auch selbst bezahlen. Das ist Unsinn.
|
Fremdwort
21.11.2005, 14:56
@ Tarantoga
|
Re: lieber gleich als viel später |
-->>Die Lösung muss eigentlich ausscheiden, weil die Verflechtungen zu groß sind. Erklärst du die Staatsanleihen für nichtig ist es alles Geld in deiner Tasche und auf deinen Konten mit einem Schlag auch. Deine Versicherungen wären alle weg. Jeder Bürger würde allem verlustig, was er an Vemögen durch Leistung geschaffen hat. Zuletzt wäre auch der Staat dann in großer Gefahr, weil er seine Leute mit nichts mehr bezahlen könnte.
>Aber im Grunde wirds nur so etwa gehen. Um eine vernünftige Lösung für ein tabula rasa wird man letztlich nicht vorbeikommen. (klingt besser als Staatsbankrott, oder? *g*)
Eben. und genau das ist das Problem, daß das nicht erst morgen oder irgendwann in ferner Zukunft ansteht sondern daß schon heute jeder Euro nur 65 Ct. wert ist. Ist doch besser gleich klar Schiff zu machen als dahinzuvegetieren um dann garnix mehr an Kohle zu haben. Und ich wette, daß ohne gezielten Konkurs sich hier nichts ändern wird. Es geht überhaupt nicht, dieses fiktive Kapital beherrscht durch die Bank weg alle. Eine Regierung braucht es da garnicht, die Rudern nur herum.
Gruß
|
LOMITAS
21.11.2005, 15:22
@ Fremdwort
|
Re:"fiktiv" |
-->>>*** ich habe hier einen Bundesschatzbrief über 10.000€, lief 8 Jahre lang, rein zufälligerweise heute fällig. Ich kann mir den heute auszahlen lassen und mir ein Auto davon kaufen. Kannst du mir mal bitte erklären, was daran"fiktiv" ist?
>Die Schuld wird vom Bund nicht eingelöst sondern durch Zahlungen anderer Gläubiger ersetzt.
>Wer ist denn genau der Zahlungspflichtige? Alle! Letztlich auch du. Wenn nun jeder eine Anleihe hätte, müßte jeder diese eine Anleihe auch selbst bezahlen. Das ist Unsinn.
Wo er Recht hat hat er Recht.
Das Kapital an den Anleihen ist das Vertrauen darauf.
Wenn das weg ist sind auch die Anleihen zero und nichtig weil dann die nächsten Gläugiger im Kettensystem abspringen
LOMITAS
|
igelei
21.11.2005, 17:25
@ Fremdwort
|
Würde aber verhindern, dass gewisse Leute das Volksvermögen plündern können..mT |
-->... denn wie wir wissen, ist es in der Papiergeldwirtschaft NICHT notwendig, dass Krediten die gleiche Summe Sparguthaben gegenüber stehen, Kredite/Geld werden eben aus dem nichts geschaffen. Aber die Zinsen werden erwirschaftet und aus Steuereinnahmen gezahlt, oder Staatsbetriebe werden verkauft und dann fließt ein stetiger Strom in eben diese Taschen. Wenn der Staat keine Anleihen mehr begeben würde, wäre also der schöne Strom unterbrochen, dass werden diese gewissen Leute gar nicht gern sehen. Also werden sie es verhindern, ein Finanzminister, der so was planen würde, dürfte wahrscheinlich nicht allzu alt werden, sondern wohl eher von einer Bombe zerfetzt werden, wie ein gewisser früherer Deutsche Bank Chef in Bad Homburg oder wie ein ehemaliger Treuhandchef erschossen werden. Was sie dann alle einen würde, wäre, dass sie entweder Kredite erlassen wollten, Firmen sanieren und dann verkaufen (also viel weniger Kreditaufnahme durch die Treuhand), oder das Volksvermögen-Plündersystem komplett ausschalten würden. Ist nicht so gesund... ;-)
MfG
igelei
|
Fremdwort
21.11.2005, 19:21
@ igelei
|
Re: Das ist Dummheit hoch drei |
-->Wenn ich das Geld nicht durch Staatsanleihen vernichte, geht mein Geschäftsrisiko gegen Null! Da lässt es sich täglich frisch wieder richtig gut verdienen oder investieren. Diese"sichere" Anlage ist genau ihr eigenes Gegenteil: dort angelegt ist meine Fa. potentziell auch mit pleite.
|
ingobert
22.11.2005, 10:05
@ Fremdwort
|
Re:"fiktiv" |
-->>Die Schuld wird vom Bund nicht eingelöst sondern durch Zahlungen anderer Gläubiger ersetzt.
*** Ich wollte nur zeigen, daß aus der Sicht des einzelnen SEIN Kapital eben nicht"fiktiv" ist, jedenfalls noch nicht ;-) Aber ist schon klar, wie das funktioniert und was du meinst, brauchen wir nicht weiter drüber diskutieren.
>Wer ist denn genau der Zahlungspflichtige? Alle! Letztlich auch du.
*** auch klar
Wenn nun jeder eine Anleihe hätte, müßte jeder diese eine Anleihe auch selbst bezahlen.
*** Aber es ist eben nicht JEDER Staatsgläubiger, sondern logischerweise erst mal nur die, die Geld ÜBRIG HABEN zum anlegen. Das so eingangene Geld kommt nun in Form von Geahltszahlungen etc.pp der Allgemeinheit zu (also auch solchen, die selbst KEIN Geld übrighaben um es anzulegen).
Ansonsten sieht's genau andersherum aus: die GUTHABEN der Staatsgläubiger werden immer größer, aber diese Guthaben werden eben gesamtheitlich nicht realisiert, sondern stehengelassen, und nur"gezeigt". Es ist auch, wie wir wissen, gesamtheitlich nicht zu realisieren ("fiktiv")
und Gruß!
|
ingobert
22.11.2005, 10:29
@ Fremdwort
|
Re: Für Ã-konomieprofis: ein Erfolgsmodell |
-->>Hi,
>hätte hier irgendjemand Bauchschmerzen damit, wenn es ein grundgesetzliches Verbot für die Ausgabe öffentlicher Anleihen gäbe?
*** ich persönlich hätte da gar nichts dagegen
>Die öffentliche kann sich schließlich über Umlagen (Steuern & Co) finanzieren.
*** theoretisch ja. Aber das ist viel schwerer zu"verkaufen". Aus der Sicht der Regierung viel umständlicher.
Eine Anleihe ist dann auch nur eine Steuereinnahme, für die sie einen Schuldschein ausgibt. Das ist mehr als bekloppt.
*** Sagen wir's mal so:
Der Verkauf von Staatsanleihen ist der EINFACHSTE WEG, wie der Staat an das Geld derer kommen kann, die Geld übrig haben.
Nicht mehr und nicht weniger. Würde der Staat Steuern(Zwangsabgaben) erheben, hätte er mit erheblichen Widerständen zu kämpfen. Gibt er Anleihen aus, kommen die Leute sogar freiwillig...
Und Gruß!
|
Fremdwort
22.11.2005, 14:02
@ ingobert
|
Re: Für Ã-konomieprofis: ein Erfolgsmodell |
-->>*** Sagen wir's mal so:
>Der Verkauf von Staatsanleihen ist der EINFACHSTE WEG, wie der Staat an das Geld derer kommen kann, die Geld übrig haben.
>Nicht mehr und nicht weniger. Würde der Staat Steuern(Zwangsabgaben) erheben, hätte er mit erheblichen Widerständen zu kämpfen. Gibt er Anleihen aus, kommen die Leute sogar freiwillig...
>Und Gruß!
Das ist doch Unsinn! Der Staat fährt seit Jahren seine Steuern herunter und erhöht seine Schulden - FREIWILLIG!
Schau dir doch bitte endlich an, was sich dadurch einstellt: statt nach ausgeben der Steuergelder nichts zu haben, bleiben bei Anleihen Schulden stehen! Diese Papiere sind rein fiktiv. Da kann ich ja auch zum FA gehen und sagen: passt auf, ihr Trottel, Steuern kriegt ihr, aber ich will die zurück, verzinst. Stell dir vor, das macht konsequent jeder. Wovon soll ein Staat das bezahlen?
Oder anderes Gegenbeispiel: dein AG gibt dir statt Lohn einen Teil oder alles als Kredit für deine Arbeit. Das ist dasselbe in grün.
Gruß
|