-->
Ferienflieger Aero Flight beantragt schon wieder Insolvenz
Nach einem gut dreiwöchigen Flugstop ist der Ferienflieger Aero Flight pleite. Die Fluggesellschaft mit Sitz in Oberursel reichte beim Amtsgericht Bad Homburg Insolvenzantrag ein, wie Sprecher des Unternehmens und des Gerichts bestätigten. Die Suche nach einem neuen Investor soll nun mit Hilfe des vorläufigen Insolvenzverwalters Ottmar Hermann weitergehen. Der renommierte Rechtsanwalt war auch bei der Pleite des Baukonzerns Philipp Holzmann tätig.
Das Luftfahrt-Bundesamt hatte Aero Flight Anfang November die Betriebsgenehmigung nicht verlängert. Dem Vernehmen nach bestanden Zweifel an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Seitdem blieben die sechs Airbus-Maschinen des Ferienfliegers am Boden. Von dem Flugstop waren einige tausend Gäste deutscher Reiseveranstalter und Individualreisende betroffen, die auf andere Airlines umgebucht werden mußten. Die Löhne und Gehälter der 360 Beschäftigten sind durch das Insolvenzausfallgeld noch für drei Monate gesichert.
Seit Wochen suchte das Unternehmen, das 2004 nach der Pleite der traditionsreichen Fluggesellschaft Aero Lloyd gegründet worden war, nach einem neuen Geldgeber. Als potentieller Investor war die isländische Avion Group im Gespräch, die sich aber nach eingehender Prüfung gegen ein Engagement entschied. Zum 1. Oktober hatte die Investmentfirma CS Ltd. Aero Flight nach unbestätigten Berichten vollständig übernommen und plante eine Abkehr vom Geschäftsmodell des klassischen Ferienfliegers.
Aero Flight war 2004 von dem ehemaligen Aero-Lloyd-Miteigentümer Bogomir Gradisnik (84) und dem Insolvenzverwalter Gerhard Walter zur Sicherung eines Teils der ursprünglich mehr als 1000 Arbeitsplätze gegründet worden. Bereits im Februar soll die Kapitaldecke von einst 22 Mio. Euro auf sieben Mio. Euro zusammengeschmolzen gewesen sein.
-----
Auch die LTU kommt nicht aus den Miesen
Großaktionär REWE-Chef Achim Egner musste gestern dem LTU-Chef Jürgen Marbach in einem Mitarbeiter-Rundschreiben den Rücken stärken, nachdem wieder einmal Ablösegerüchte des Chefs der zweitgrößten deutscher Chartergesellschaft (nach Air Berlin) die Runde machten.
Offensichtlich kommt der Düsseldorfer Ferienflieger nicht aus den Miesen und fliegt weit von der Gewinnzone entfernt und Großaktionär REWE (40 %) hat schon wieder eine Kapitalspritze verabreichen müssen.
Heute will Marbach an die Ã-ffentlichkeit treten und erneut mal wieder Restruktuierungs - bzw. Besserungspläne für die Zukunft vorlegen, das heisst:" über neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die Zukunft der LTU" berichten.
tschuess
G.C.
|