Buchenberg
29.11.2005, 08:51 |
RĂŒckkehr der Klassengesellschaft Thread gesperrt |
-->In Homers Odyssee prahlte der Schweinehirt von Odysseus ĂŒber den Reichtum seines Herrn: âNicht zwanzig MĂ€nner zusammen haben so viele ReichtĂŒmer.â (Odyssee, 14, 96f.)
Das Zwanzigfache eines Durchschnitthaushaltes war also im alten Griechenland Homers ein mÀrchenhafter Reichtum.
Rund 300 Jahre spĂ€ter, im 5. Jahrhundert v. Chr., erfahren wir von dem Landgut eines gewissen Buselos in Eleusis im Wert von 12.000 Drachmen, ohne dass dieser Reichtum Anlass zum Erstaunen gab. Der Besitz des Buselos war vierzigmal höher als die athenische Armutsgrenze, bis zu der ein Athener Anspruch auf staatliche UnterstĂŒtzung hatte. (vgl. Finley, Antike Wirtschaft, 113.)
In den USA gab es im Jahr 1892 gut 4.000 Dollar-MillionĂ€re. Vermögen im Wert von 1 Million Dollar galt damals als âReichtumsschwelleâ.
Rund hundert Jahre spĂ€ter, um 1982, musste man, um in die Forbes-Liste der 400 reichsten Familien der USA aufgenommen zu werden, schon ein âNettovermögen von 90 Millionen Dollarâ besitzen.
Im Jahr 2000 wurden erst Familien mit einem Vermögen von mehr als 725 Millionen Dollar in die Forbes-Liste aufgenommen. (nach: Economist, 16.6. 2001)
â1997 gab es in der Welt 7,2 Millionen Dollar-MillionĂ€re. Diese verfĂŒgten ĂŒber rund ein Drittel des Weltreichtums.â (Economist, 16.6. 2001)
Heute leben in den USA leben 170 MilliardĂ€re, jeder mit einem Vermögen, das 10-millionenmal so hoch ist wie ein ĂŒberdurchschnittliches Jahresgehalt von 100.000 Dollar. (Nach: âThe Economistâ 28. 11.98 und 30.05.98.)
<center> </center>
Die universitĂ€ren und verbeamteten Ă-konomen in Deutschland beginnen ihre Statistiken und Grafiken gerne mit einer"Stunde Null" und tun damit so, als hĂ€tte der Kapitalismus in Deutschland im Jahr 1945 begonnen. Diese zweite Grafik zeigt deutlich, dass die drei Jahrzehnte zwischen 1950 und 1980 ein Ausnahme von der kapitalistischen Regel bilden. Wir kehren nun wieder zu"normalen" KlassenverhĂ€ltnissen zurĂŒck.
<center> meine andere Staatskritik
<center>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> </center>
<center>Anmerkung: </center>
Die Einkommensverteilung gibt nur eine ungefĂ€hre Vorstellung von der Klassentrennung einer Gesellschaft. Es gibt einzelne Lohnarbeiter mit Einkommen von einigen Millionen Euro im Jahr, wĂ€hrend es andererseits Kapitalisten geben mag, die Ă€rmlich wie Schuster leben. Was die Kapitalisten von Lohnarbeitern unterscheidet, ist weniger ihr Geldeinkommen, als vielmehr ihre Macht ĂŒber die"ArbeitsplĂ€tze" und Produktionsmittel. Alle Lohnarbeiter, egal mit welchem Einkommen, arbeiten unter fremdem Kommando und fĂŒr fremden Reichtum. Alle Kapitalisten, egal mit welchem Einkommen, kommandieren ĂŒber fremde Arbeit, die ihnen Profit bringt.
GruĂ Wal Buchenberg
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SchlauFuchs
29.11.2005, 09:21
@ Buchenberg
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Re: RĂŒckkehr der Klassengesellschaft |
-->>Die Einkommensverteilung gibt nur eine ungefĂ€hre Vorstellung von der Klassentrennung einer Gesellschaft. Es gibt einzelne Lohnarbeiter mit Einkommen von einigen Millionen Euro im Jahr, wĂ€hrend es andererseits Kapitalisten geben mag, die Ă€rmlich wie Schuster leben. Was die Kapitalisten von Lohnarbeitern unterscheidet, ist weniger ihr Geldeinkommen, als vielmehr ihre Macht ĂŒber die"ArbeitsplĂ€tze" und Produktionsmittel. Alle Lohnarbeiter, egal mit welchem Einkommen, arbeiten unter fremdem Kommando und fĂŒr fremden Reichtum. Alle Kapitalisten, egal mit welchem Einkommen, kommandieren ĂŒber fremde Arbeit, die ihnen Profit bringt.
Auch die Kapitalisten habens nicht einfach. Die mĂŒssen nĂ€mlich mit ihrem Vermögen geradestehen, wenn die Wirtschaft nicht so lĂ€uft. Höheres Risiko, höhere Rendite. Kein Risiko, kein Grund zum Jammern ĂŒber geringes Gehalt. Niemand (auĂer die bundesdeutsche Regulierungswut und Abgabenlast) hindert einen, selbststĂ€ndig zu werden und selber Kapital zu bilden.
Kommunismus ist gelebte Neidtheorie - man gönne niemandem mehr als man selber hat. Lieber hat man selber fast gar nichts.
Ciao!
SF
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eesti
29.11.2005, 10:46
@ SchlauFuchs
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Ja, der SchluĂsatz war höchster StuĂsatz. |
-->>>Die Einkommensverteilung gibt nur eine ungefĂ€hre Vorstellung von der Klassentrennung einer Gesellschaft. Es gibt einzelne Lohnarbeiter mit Einkommen von einigen Millionen Euro im Jahr, wĂ€hrend es andererseits Kapitalisten geben mag, die Ă€rmlich wie Schuster leben. Was die Kapitalisten von Lohnarbeitern unterscheidet, ist weniger ihr Geldeinkommen, als vielmehr ihre Macht ĂŒber die"ArbeitsplĂ€tze" und Produktionsmittel. Alle Lohnarbeiter, egal mit welchem Einkommen, arbeiten unter fremdem Kommando und fĂŒr fremden Reichtum. Alle Kapitalisten, egal mit welchem Einkommen, kommandieren ĂŒber fremde Arbeit, die ihnen Profit bringt.
>Auch die Kapitalisten habens nicht einfach. Die mĂŒssen nĂ€mlich mit ihrem Vermögen geradestehen, wenn die Wirtschaft nicht so lĂ€uft. Höheres Risiko, höhere Rendite. Kein Risiko, kein Grund zum Jammern ĂŒber geringes Gehalt. Niemand (auĂer die bundesdeutsche Regulierungswut und Abgabenlast) hindert einen, selbststĂ€ndig zu werden und selber Kapital zu bilden.
>Kommunismus ist gelebte Neidtheorie - man gönne niemandem mehr als man selber hat. Lieber hat man selber fast gar nichts.
>Ciao!
>SF
Wenn es denn so einfach wÀre die Welt in geschundener Arbeiter und bösen Kapitalisten zu trennen! Unser Reichtum besteht doch auch darin, daà viele Arbeiter am Produktivkapital beteiligt sind und somit ein 2. Einkommen besitzen, das aber nicht, oder bestenfalls teilweise, in der Statistik erscheint.
Und selbst viele MillionÀre arbeiten bedeutend hÀrter, als jeder normale Arbeiter. Reichtum muà nÀhmlich erst erarbeitet werden, bevor man ihn hat. Das kann selbstredend auch schon vor einigen Generationen passiert sein. Sie sorgten sich um die Zukunft ihrer Kinder, gaben als Mitgit Kapital und selbstversorgende Lebenseinstellung mit, fernab von Bettelei, Prasserei und IndenTaghineinleberei.
Ich kenne einige Personen, die es aus wirklich nichts tzum MillionÀr gebracht haben. Manche BeamtenmentalitÀten denken, das kommt von allein.
Warum machen Deutsche keinen Döner auf? Warum sind viele EinzelhĂ€ndler AuslĂ€nder? Warum geht der Deutsche lieber zum Sozialamt, als sich selbst zu versorgen. Scheinbar geht es doch, trotz der Gesetzeswut? Warum ist meine BlumenhĂ€ndlerin vor der HaustĂŒre eine (erfolgREICHE) RuĂlanddeutsche? Warum kam kein normaler deutscher unterdrĂŒckter ALG2-EmpfĂ€nger auf so eine Idee. Sie hatte auch kein Geld vorher!
Manches koxxt mich sooo an. Karl Marx und Konsorten als stures Dogma ist tödlich. Obwohl er natĂŒrlich in Vielem sehr Recht hat.
GruĂ
LR
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Buchenberg
29.11.2005, 11:23
@ eesti
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Re: Die Wirtschaft aus Sicht des Kleinunternehmers |
-->Wirtschaft durch die Brille des Kleinunternehmers
Hallo,
dass wir derzeit nur noch einen Anteil von rund 5% selbstĂ€ndigen Gewerbetreibenden von allen ErwerbstĂ€tigen haben, liegt nicht zuletzt an den kapitalistischen GesetzmĂ€Ăigkeiten, wo die Kleinen von den GroĂen gefressen werden. Mit der Entwicklung neuer Branchen entsteht auch immer wieder neue Kleinbetriebe, die wachsen können - z.B. im Bereich Softare. Bis diese Branche"reif" ist fĂŒr GroĂunternehmen, die die Kleinen aus dem Markt werfen.
In neuen Branchen und Marktnischen leisten Kleinunternehmer fĂŒr den Kapitalismus wertvolle Pionierdienste. Gedankt bekommen sie es meist nicht.
Zweitens braucht mensch, um sich als kleiner Dienstleister und Warenproduzent auf dem Markt zu etablieren, Rundum-Kenntnisse, mit denen ein fertiges Produkt oder eine komplette Dienstleistung erstellt werden können.
Moderne Lohnarbeiter sind aber Teilarbeiter, deren Kenntnisse und FĂ€higkeiten auĂerhalb der Unternehmen nichts leisten und nichts bringen.
Das wird schon in unserem Schulwesen vorbereitet, das ja keineswegs"Rundum-Kenntnisse" liefert, geschweige denn Kenntnisse, mit denen man auf dem kapitalistischen Arbeitsmarkt als SelbstĂ€ndiger ĂŒberleben könnte.
Solche Kenntnisse werden meist nur im Familienbetrieb erworben.
Solche Rundumkenntnisse sind in rĂŒckstĂ€ndigen Gesellschaften in Ost- und SĂŒdeuropa noch hĂ€ufiger zu finden als bei uns - daher die russische BlumenhĂ€ndlerin und der tĂŒrkische Dönerbrater.
Drittens: Die ganze Dönerbraterei ist selber ein Armutsbeweis. FĂŒr je zwei Dönergrille, die neu eröffnen, schlieĂt ein gutes Restaurant mit genieĂbarer KĂŒche.
GruĂ Wal
>Ich kenne einige Personen, die es aus wirklich nichts tzum MillionÀr gebracht haben. Manche BeamtenmentalitÀten denken, das kommt von allein.
>Warum machen Deutsche keinen Döner auf? Warum sind viele EinzelhĂ€ndler AuslĂ€nder? Warum geht der Deutsche lieber zum Sozialamt, als sich selbst zu versorgen. Scheinbar geht es doch, trotz der Gesetzeswut? Warum ist meine BlumenhĂ€ndlerin vor der HaustĂŒre eine (erfolgREICHE) RuĂlanddeutsche? Warum kam kein normaler deutscher unterdrĂŒckter ALG2-EmpfĂ€nger auf so eine Idee. Sie hatte auch kein Geld vorher!
>Manches koxxt mich sooo an. Karl Marx und Konsorten als stures Dogma ist tödlich. Obwohl er natĂŒrlich in Vielem sehr Recht hat.
>GruĂ
>LR
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eesti
29.11.2005, 11:49
@ Buchenberg
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Angebot und Nachfrage |
-->Ja was soll ein Luxusrestaurant, wenn sich die Bevölkerungs-, Einstellungs- oder Einkommensstruktur geÀndert hat und die Leute lieber Schnellgerichte in sich rein schieben?
Darum geht es doch nicht. Der Markt wird immer fluktuieren.
Warum aber sind AuslÀnder oder Menschen mit auslÀndischen Wurzeln mit ihren GeschÀften mehr oder weniger erfolgreich, trotz Sprachproblemen etc.?
Der Markt gibt dewisse GeschĂ€fte her. Warum mĂŒssen wir AuslĂ€nder importieren, die diese MĂ€rkte ausfĂŒllen und die Einheimischen in die HĂ€ngeschaukel legen lassen?
Ich habe im Baltikum gesehen, wie man es anders machen kann.
Alle 2 km ist an den Autobanen o.Ă€. eine ImbiĂbude. FrĂŒher ein kleiner Herd mit ein paar Sitzen, jetzt alles nach europ. Standard. Diese Leute verdienten gerade so ihren Lebenunterhalt (und betrogen das Steueramt bis zum Umfallen). Aber was wichtig war, sie lagen dem Staat nicht auf der Tasche.
Mit dieser Methode schufen sie eine MentalitÀt (die war in Sowjetzeiten etwas kaputt gemacht worden), die minimalste Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum erzeugte.
Aus meinem Bertieb ist eine mittelgroĂe DĂŒngemittelanlage z.B. nach Litauen verlagert worden. Die Litauer kauften sie zum Schrottpreis und sie schaffte dort wieder Hundert(e) ArbeitsplĂ€tze. Hier bekamen wir neue HĂ€ngemattenplĂ€tze.
Mit dem Sozialismus a la DDR kommen wir auch zum Endergebnis der DDR.
GruĂ
LR
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politico
29.11.2005, 18:00
@ eesti
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Arbeitende MillionÀre |
-->>Und selbst viele MillionÀre arbeiten bedeutend hÀrter, als jeder normale Arbeiter. Reichtum muà nÀhmlich erst erarbeitet werden, bevor man ihn hat. Das kann selbstredend auch schon vor einigen Generationen passiert sein. Sie sorgten sich um die Zukunft ihrer Kinder, gaben als Mitgit Kapital und selbstversorgende Lebenseinstellung mit, fernab von Bettelei, Prasserei und IndenTaghineinleberei.
Fast alle MillionÀre die es selbst dazu gebracht haben arbeiten.
Nachzulesen in"The Millionaire next Door".
Richtig, sie arbeiten hÀrter als die meisten anderen.
Erst ab der 2. Generation beginnt die Prasserei.
Die Lebenseinstellung macht es. Und natĂŒrlich gehört auch Mut zum Risiko dazu.
Politico.
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politico
29.11.2005, 18:19
@ Buchenberg
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Das System ist gegen Unternehmertum |
-->>Zweitens braucht mensch, um sich als kleiner Dienstleister und Warenproduzent auf dem Markt zu etablieren, Rundum-Kenntnisse, mit denen ein fertiges Produkt oder eine komplette Dienstleistung erstellt werden können.
>Moderne Lohnarbeiter sind aber Teilarbeiter, deren Kenntnisse und FĂ€higkeiten auĂerhalb der Unternehmen nichts leisten und nichts bringen.
>Das wird schon in unserem Schulwesen vorbereitet, das ja keineswegs"Rundum-Kenntnisse" liefert, geschweige denn Kenntnisse, mit denen man auf dem kapitalistischen Arbeitsmarkt als SelbstĂ€ndiger ĂŒberleben könnte.
Ja, das Schulsystem bildet zu drittklassigen BĂŒrokraten aus. Sehr gut nachzulesen bei Gary North auf www.lewrockwell.com.
Gleichzeitig wird den Leuten durch die Gesellschaft eingeimpft, sie mĂŒssten nicht sparen. Nur konsumieren ist"gut".
Man braucht sich nur die Rangfolge der"beliebtesten Arbeitgeber" im Spiegel anzusehen, mit Siemens, BMW, etc. an der Spitze. Je grösser um so besser.
In Wirklichkeit sind das alles Schlangengruben, voll mit Intriganten und KarrieresĂŒchtigen. Die erziehen weiter zur AbhĂ€ngigkeit.
Wird ein Konzern durch einen noch grösseren ĂŒbernommen, bricht auf beiden Seiten das grosse Zittern aus. Wer verliert Job und Einfluss?
Ich bin selbst vor einigen Monaten bei einer solchen Ăbernahme in die SelbstĂ€ndigkeit"geflĂŒchtet". Meinem Ex-Chef musste ich vor kurzem Urlaub"verordnen", da er wie die meisten höheren Manager ein Wrack war.
Es wollen jetzt zwar viele heraus, aber eine SelbststĂ€ndigkeit kommt fĂŒr kaum jemanden in Frage.
Es ist jedenfalls besser, mehrere Kunden als eine"Schlangengrube" als Arbeitgeber zu haben.
Allein eine SelbststĂ€ndigenquote von nur 5% ist schon ein Grund, soetwas zu ergreifen als mĂŒhevoll einen"Tropy-Arbeitgeber" zu finden.
Politico.
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weissgarnix
29.11.2005, 18:26
@ Buchenberg
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nette charts, what's the point? - Re: RĂŒckkehr der Klassengesellschaft |
-->>In Homers Odyssee prahlte der Schweinehirt von Odysseus ĂŒber den Reichtum seines Herrn: âNicht zwanzig MĂ€nner zusammen haben so viele ReichtĂŒmer.â (Odyssee, 14, 96f.)
>Das Zwanzigfache eines Durchschnitthaushaltes war also im alten Griechenland Homers ein mÀrchenhafter Reichtum.
>Rund 300 Jahre spĂ€ter, im 5. Jahrhundert v. Chr., erfahren wir von dem Landgut eines gewissen Buselos in Eleusis im Wert von 12.000 Drachmen, ohne dass dieser Reichtum Anlass zum Erstaunen gab. Der Besitz des Buselos war vierzigmal höher als die athenische Armutsgrenze, bis zu der ein Athener Anspruch auf staatliche UnterstĂŒtzung hatte. (vgl. Finley, Antike Wirtschaft, 113.) >
>In den USA gab es im Jahr 1892 gut 4.000 Dollar-MillionĂ€re. Vermögen im Wert von 1 Million Dollar galt damals als âReichtumsschwelleâ.
>Rund hundert Jahre spĂ€ter, um 1982, musste man, um in die Forbes-Liste der 400 reichsten Familien der USA aufgenommen zu werden, schon ein âNettovermögen von 90 Millionen Dollarâ besitzen.
>Im Jahr 2000 wurden erst Familien mit einem Vermögen von mehr als 725 Millionen Dollar in die Forbes-Liste aufgenommen. (nach: Economist, 16.6. 2001) >
>â1997 gab es in der Welt 7,2 Millionen Dollar-MillionĂ€re. Diese verfĂŒgten ĂŒber rund ein Drittel des Weltreichtums.â (Economist, 16.6. 2001) >
>Heute leben in den USA leben 170 MilliardĂ€re, jeder mit einem Vermögen, das 10-millionenmal so hoch ist wie ein ĂŒberdurchschnittliches Jahresgehalt von 100.000 Dollar. (Nach: âThe Economistâ 28. 11.98 und 30.05.98.)
><center> >
>Da Reichtum eine sich historisch verĂ€ndernde GröĂe ist, ist Reichtum nur messbar als relative GröĂe an den produktiven Möglichkeiten der jeweiligen Gesellschaft. Reichtum in Europa ist etwas anderes als auf den Fidschi-Inseln. Ebenso ist Armut in Europa etwas anderes als dort. >
>Von den Reichen und Wohlhabenden in Deutschland wird uns jedoch mit Vorliebe die Armut in Afrika oder sonstwo in der Welt vorgehalten und behauptet, wir wĂŒrden"jammern auf hohem Niveau".
>Solche Unverfrorenheiten lernt mensch in VWL-Studium schon bei Adam Smith. Der schrieb in seinem"Reichtum der Nationen": [i] âIn zivilisierten und wohlhabenden Gemeinwesen ist das Sozialprodukt... so hoch, dass alle durchweg reichlich versorgt sind... Selbst ein Arbeiter der untersten und Ă€rmsten Schicht, sofern er genĂŒgsam und fleiĂig ist, kann sich mehr zum Leben notwendige und angenehme Dinge leisten, als es irgendeinem Angehörigen eines primitiven Volkes möglich ist.â[/i] (Adam Smith, Der Wohlstand der Nationen, 1776. EinfĂŒhrung.)
>Bis heute haben die Kanzelprediger des Kapitalismus noch keine besseren Argumente gefunden. Um die Armut groĂer Teile der Gesellschaft wegzulĂŒgen, wird unser Einkommen verglichen mit dem Einkommen irgendwelcher âprimitiver Völkerâ.
>
>Heraus kommt dann bei diesem Vergleichsspiel nicht, dass wir das zehn- oder hundertfache weniger hĂ€tten als unsere Kapitalisten, nein, es kommt heraus, dass wir möglicherweise das dreifache oder zehnfache von âprimitiven Völkernâ haben. >
>Von Adolf Hitler ist Anfang 1940 ein GesprĂ€ch ĂŒber Polen ĂŒberliefert: âDarin wird Polen zum âArbeitslagerâ bestimmt, dessen Insassen als Saisonarbeiter nur vorĂŒbergehend im deutschen Gebiet eingesetzt werden dĂŒrften.... Die Polen mĂŒssten so viel verdienen, dass sie etwas Geld an ihre Familien in der Heimat schicken könnten, aber âder letzte deutsche Bauer muss wirtschaftlich immer noch zehn Prozent besser stehen als jeder Poleâ.â (Hervorhebung von wb. - Der GesprĂ€chsfaden des Adolf Hitler ging so weiter: âAlle Intelligenten seien umzubringen, das sei ânun einmal das Lebensgesetzâ.â zitiert nach: Jochen v. Lang, Der SekretĂ€r. Martin Bormann: Der Mann, der Hitler beherrschte. dva 1977, 159.) >
>GegenĂŒber dieser Herrschaftslogik, die uns sagt: âDir geht es doch besser als jedem Polen!â kann unsere Antwort nur lauten: Wir schaffen den ganzen Reichtum und sollen uns mit Almosen zufrieden geben? Es wĂ€re genug fĂŒr alle da, wenn es die nicht gĂ€be, die ohne zu arbeiten, enorme ReichtĂŒmer anhĂ€ufen.
>Auch eine höhere Besteuerung der Reichen schĂŒtzt und bewahrt noch den Unterschied zwischen Arm und Reich - er soll jedoch nicht"zu groĂ" werden - was immer das heiĂen mag.
>Diese"Reichensteuer" landet erst mal bei den Staatsdienern, die fĂŒr sich davon einen groĂen Happen abschneiden - 25 Prozent aller Staatsausgaben in Deutschland sind Personalausgaben fĂŒr die Staatsdiener. Weitere 20 Prozent der Staatsausgaben sind Zinszahlungen an die GroĂglĂ€ubiger des Staates. Dieses Geld wandert also sofort wieder in die Taschen der Reichen. Der Staat samt Steuern und GebĂŒhren ist mit schuld an unserer Armut. Er ist Teil des Armenproblems und keine Lösung. >
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>Die universitĂ€ren und verbeamteten Ă-konomen in Deutschland beginnen ihre Statistiken und Grafiken gerne mit einer"Stunde Null" und tun damit so, als hĂ€tte der Kapitalismus in Deutschland im Jahr 1945 begonnen. Diese zweite Grafik zeigt deutlich, dass die drei Jahrzehnte zwischen 1950 und 1980 ein Ausnahme von der kapitalistischen Regel bilden. Wir kehren nun wieder zu"normalen" KlassenverhĂ€ltnissen zurĂŒck. >
><center> >
>1991 betrug der Anteil der Kapital-Einkommen aus (Netto)Gewinnen und Vermögen in Deutschland 27,9%, 2002 waren es schon 30,6%. Der Anteil der Nettolöhne am Volkseinkommen sank von 49,6% auf 43,7%, wĂ€hrend der Anteil der Sozialeinkommen von 22,5% auf 25,7% stieg - hauptsĂ€chlich wegen der gestiegenen Arbeitslosenquote. Die"Sozialeinkommen" werden aber ebenfalls zum allergröĂten Teil aus den Löhnen finanziert. Vergleiche dazu: meine andere Staatskritik
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><center>Anmerkung: </center>
>Die Einkommensverteilung gibt nur eine ungefĂ€hre Vorstellung von der Klassentrennung einer Gesellschaft. Es gibt einzelne Lohnarbeiter mit Einkommen von einigen Millionen Euro im Jahr, wĂ€hrend es andererseits Kapitalisten geben mag, die Ă€rmlich wie Schuster leben. Was die Kapitalisten von Lohnarbeitern unterscheidet, ist weniger ihr Geldeinkommen, als vielmehr ihre Macht ĂŒber die"ArbeitsplĂ€tze" und Produktionsmittel. Alle Lohnarbeiter, egal mit welchem Einkommen, arbeiten unter fremdem Kommando und fĂŒr fremden Reichtum. Alle Kapitalisten, egal mit welchem Einkommen, kommandieren ĂŒber fremde Arbeit, die ihnen Profit bringt.
>GruĂ Wal Buchenberg
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MC Muffin
29.11.2005, 21:38
@ SchlauFuchs
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Re: RĂŒckkehr der Klassengesellschaft |
-->Endlich mal wieder die alten Parolen gÀÀÀhhhhn.
Mein Vorschlag wir ĂŒberweisen alles Geld der Welt den Kommunisten, auf das sie es doch so sinnvoll umverteilen. ( Quasi wie in der BRDDR ) [img][/img]
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