Marco Feiten
04.12.2005, 17:23 |
Zum Glück hatten wir Gold gekauft Thread gesperrt |
-->Zum Glück hatten wir Gold gekauft
von Marco Feiten
Lange Zeit hielt man ihn im Ort für einen Spinner, denn er sprach unentwegt davon dass das Ende der Welt nahe sei. Als er im Jahr 2000 damit begann dachten die meisten an die übliche Millennium-Panik, doch Opa meinte mit"Zeitenwende" die sich abzeichnenden Wenden zweier Pfeiler unserer damaligen Weltwirtschaftsordnung: die demografische Entwicklung und das Erdöl. Immer wieder hob er hervor dass die demografische Wende und der Höhepunkt der Erdölproduktion ("Peak Oil") zusammenfallen würden und die Welt auf den Übergang nicht vorbereitet sei. Auch ich verstand damals nicht was er meinte. Als ich 2003 meine ersten Aktien kaufte und nach wenigen Wochen mein Geld verdoppelt hatte hielt ich mich für ein Genie - doch Opa sprach von Inflation und verstand offensichtlich nicht, dass auch schon ein 12-Jähriger Börsenmagazine lesen konnte. Bis zu meinem 15. Geburtstag hatte ich mein Geld verdreifacht und Ende 2005 deutete wenig darauf hin was bevorstehen würde. Nur Opa nervte immer wieder mit seinem Gold und mahnte dass man"am Ende keines mehr bekommen würde" - dabei diskutierte doch der neue Finanzminister Steinbrück den Verkauf der deutschen Goldreserven. Das waren immerhin 3.430 Tonnen! Sicher, auch das Gold hatte in 2005 zugelegt und ich hatte - um Opa zu beruhigen - ein Goldzertifikat gekauft. Doch das reichte ihm nicht - er drängte die ganze Familie, Freunde, Bekannte, fast jeden aus unserem Ort dazu physisches Gold zu kaufen - es war einem fast schon unangenehm. Aber mein Opa gab nicht nach und lud uns, d.h. die gesamte Familie an Weihnachten 2005 zu einem Abendessen ein. Es war allen klar dass er wieder vom Ende der Welt faseln würde - doch dieses Mal war etwas anders. Der steigende Erdölpreis und die sich zuspitzende Lage im Irak, die Diskussionen um die ausufernde Verschuldung und die stetig steigende Arbeitslosigkeit, ich weiß nicht mehr warum aber dieses Mal hörten wir Opa wirklich zu.
Er erklärte dass die Welt wie ein großes Monopoly-Spiel sei und die Zentralbanken die Kontrolle über das"Los-Feld" hätten. Während aber das Monopoly-Spiel auf eine bestimmte Anzahl an Straßen beschränkt sei würde es in der Weltwirtschaft immer noch Potenzial für Erweiterungen, für Wachstum, für Konsum geben. Daher sei es prinzipiell nicht kritisch dass die Geldmengen global wüchsen - solange sie im Einklang mit der Wirtschaft zunähmen. Dies sei aber seit einigen Jahren nicht mehr der Fall und wegen der hohen Verschuldung sei es wahrscheinlich dass die Schere zwischen realer Entwicklung und Finanzökonomie weiter auseinanderklaffen werde. Dies würde zu steigenden Preisen führen. Doch mein Onkel entgegnete dass doch Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und nicht die Geldmenge. Opa antwortete:"Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, aber die Geldmenge das Preisniveau." Er erläuterte dies am Monopoly-Spiel:"Würde nicht ständig durch das"Los-Feld" neues Geld dazu kommen könnten die Preise nicht steigen - es wäre einfach zu wenig Geld da." Das machte Sinn. Opa erklärte dass die Menge an Geld in Relation zu Waren und Dienstleistungen die Kaufkraft bestimme - in jedem Land und somit für jede Währung. Geld sei heute Ausdruck eines Schuldverhältnisses und letztlich ein Versprechen. Je billiger das Geld zu bekommen sei - der Preis sei der Zins - desto eher würden diese Versprechen nicht eingehalten werden können. Der Preis des Geldes sei zu lange zu niedrig gehalten worden - weiltweit. Die US-Notenbank habe die Geldschleusen geöffnet um ihre Konsumentenwirtschaft zu stützen und die Asiaten und Europäer hätten ebenso gehandelt um ihre Exportwirtschaften anzukurbeln bzw. um Währungsanpassungen zu verhindern. Daher gäbe es zu viel Geld - und zu viele Schulden. Auch wenn bis dahin alle folgen konnten schien das Ende der Welt doch noch in weiter Ferne zu sein.
Opa erklärte dass die Staatsverschuldung nicht in diesem Maße weiter zunehmen könne."Irgendwann kommt der Punkt an dem die Schulden für jeden offensichtlich nicht mehr zurückgezahlt werden können und dann werden die Währungen unter Druck kommen. Der Zinseszinseffekt wird dafür sorgen dass die Geldmengen letztlich schneller wachen als die reale Wirtschaft, denn während dies ein rein mathematisches Wachstum sei gäbe es in der Realität kein unentwegtes Wachstum." Mein Onkel der gerade am Bauen war verwies jedoch darauf dass er sich gerade mit dem etwa 10-fachen - also 1000% - seiner jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet habe, Deutschland sei jedoch nur mit 70% seines Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Dies relativierte auch die japanische Staatsverschuldung die sich auf 160% des BIP belief. Doch Opa entgegnete:"Überlege wer Gläubiger ist und wer die Schulden zurückzahlen muss. Es sind die eigenen Bürger, oftmals auch gleichzeitig Gläubiger, etwa wenn sie eine Staatsanleihe gekauft haben. Nun wird jedoch Peak Oil die Preise für Energie und damit letztlich die Preise von allem nach oben treiben weil sich die Produktion und der Transport verteuern. Was das ganze für die Bürger westlicher Industrieländer kritisch werden lässt ist der immer stärker wirkende Einfluss der Schwellenländer, insbesondere Chinas und Indiens. Zunächst für die Konsumenten noch vorteilhaft durch sinkende Preise vieler Güter kommen jedoch die Margen hiesiger Unternehmen unter Druck sodass jene - wenn sie können - Arbeitsplätze in billigere Länder verlagern. Gleichzeitig führt die riesige Nachfrage nach Rohstoffen insbesondere durch China dazu dass die Preise anziehen - das erleben wir nun schon seit einigen Jahren. In der Summe ergibt sich damit dass die Arbeitslosigkeit in westlichen Ländern zunimmt, der Teil der noch Arbeit hat bei gleichem oder gar sinkenden Lohn zu immer stärkeren Leistungen gezwungen ist und die sinkenden Preise für einige in China oder Indien produzierten Güter deutlich durch die anziehenden Preise bei Energie und Nahrung überkompensiert werden."
"Ja, aber das Ende der Welt sehe ich nach wie vor nicht" entgegnete mein Vater. Opa blickte mit düsterer Mine."Wir erleben einen Transfer von Wohlstand in die Schwellenländer. Doch wie sollen dann die Schulden der Industrienationen beglichen werden? Die Bürger und Unternehmen sind selbst in nicht unerheblichem Maße verschuldet. Durch den demografischen Wandel wird langfristig zudem das Potenzial jener welche in der Lage sind diese Schulden zu tilgen verringert. Die Baby Boomer, die geburtenstarken Jahrgänge werden sehr bald in den Ruhestand gehen. Die arbeitende Bevölkerung soll demnach die eigene Vorsorge, die Rente der Baby Boomer, den eigenen Konsum und die stetig wachsende Staatsverschuldung schultern - und dies bei steigenden Preisen und damit real fallenden Einkommen. Der Druck wird immer stärker werden." Allmählich verstanden wir worauf Opa hinaus wollte. Aber warum dann Gold kaufen?"Global betrachtet haben wir eine Schulden- und Vermögensblase. Die Vermögensblase schwappt von einem Sektor in den nächsten, immer auf der Suche nach Ertrag und führt dort zu Preisblasen. Ich erkannte das bereits 1998 als die Mania bei Technologieaktien lief. Zu jener Zeit wollte niemand etwas von Rohstoffen und rohstoffreichen Ländern wissen. Heute sieht das natürlich anders aus. In Australien wurden gar Minenunternehmen zu Internetgesellschaften transformiert. Viel zu spät haben die Notenbanken gegen gesteuert. Mit dem Platzen dieser Blase begann die nächste - im Immobilien- und Anleihenmarkt. Hier steht das nächste Beben an, auch wenn es wohl zunächst nicht so dramatisch wie der Aktiencrash werden wird. Die Menschen werden einen"sicheren Hafen" suchen, nicht unbedingt als Anlage sondern im Hinblick auf die steigenden Preise und die ungewisse Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten zum Erhalt der Kaufkraft. Kauft physische Edelmetalle, denn wenn das Ende der Welt kommt werden Papierkonstrukte keinen Wert mehr haben."
Wie Recht er damit behalten sollte. Als die USA im Frühjahr 2006 in Syrien einrückten dauerte es nicht lange bis der Iran den US-Truppen in den Rücken fiel. Israel reagierte umgehend mit Luftschlägen gegen den Iran. Ein gewaltiger Aufruhr erfasste die Menschen in der islamischen Welt. In Saudi Arabien kam es zu einem Umsturz und die Sauds mussten aus ihrem Land fliehen. Nachdem der Iran versuchte die Straße von Hormuz zu blockieren besetzen US-Truppen unterstützt durch NATO-Truppen die erdölreichen östlichen Teile Saudi Arabiens. Der Erdölpreis war zwischenzeitlich auf fast 200 US-Dollar gestiegen, der Goldpreis erreichte gar über 1.000 US-Dollar und es kam zu einem Crash der globalen Anleihenmärkte. Zahlreiche Verwerfungen bei Hedgefonds lösten eine zerstörerische Kettenreaktion bei den Derivaten aus welche das Finanzsystem drohte aus den Angeln zu heben. Nur durch eine konzertierte Aktion der Notenbanken bei welcher teils ganze Banken aufgekauft wurden konnte man eine Stabilisierung erreichen. China gab Ende 2007 seine Währungsanbindung an den US-Dollar auf um die extremen Preissteigerungen bei Rohstoffen kompensieren zu können. Dies führte jedoch zu einer neueren Welle steigender Preise weil dadurch alle chinesischen Produkte teurer wurden und andere asiatische Länder dem Vorgehen Chinas folgten. Nach den Olympischen Spielen 2008 fiel China in Taiwan ein, was weltweit Empörung hervorrief. Die USA - militärisch wegen des noch immer lodernden Krieges im Nahen und Mittleren Osten völlig überlastet - reagierte mit strengen Handelssanktionen, was jedoch die Preise im Inland umso schneller steigen ließ. Es kam weltweit immer mehr zu sozialen Massenunruhen. Der Konflikt zwischen den USA und China spitze sich indes weiter zu, während sich die Lage im Mittleren Osten nicht wesentlich besserte.
Im Sommer 2009 entsandte China ausgerüstet mit hochmoderner russischer Kriegstechnologie Truppen in den Mittleren Osten - offiziell zur Stabilisierung, doch allen war klar dass China nicht akzeptieren würde dass sich die USA bzw. die NATO die gesamten Erdölreserven des Mittleren Osten einverleiben würden. Die Medien verbreiteten immer mehr Panik und längst war vom 3. Weltkrieg die Rede. Opa sollte Recht behalten: Jenen Anteilseignern von Papierinstrumenten die nach dem"Derivate-Unfall" Ende 2006 weiter auf Papierlösungen setzten wurde nun massenhaft durch die Emittenten gekündigt und eine"faire Prämie" überwiesen, welche aber nicht im Ansatz den Buchgewinnen entsprach die sich angehäuft hatten. Edelmetalle waren kaum noch physisch erhältlich, wer welche bekommen hatte war nicht bereit zu verkaufen. Eine neue Verkaufswelle erfasste die weltweiten Finanzmärkte. Panikartig versuchten Anleger von Finanz- in Sachwerte zu wechseln was die Immobilienmärkte zunächst stützte. Die Preise für Edelmetalle schienen täglich um drei bis fünf Prozent zu steigen - der Goldpreis notierte inzwischen in US-Dollar wie auch in Euro über der Marke von 2.000. Im Herbst 2009 wurde dann zunächst in den USA und dann auch an anderen Weltbörsen der Handel"auf unbestimmte Zeit" hin ausgesetzt. Zu einem Krieg zwischen China und den USA kam es indes nicht. Die Truppen wurden Ende 2010 großteils zurückgerufen, um im Heimatland die soziale Ordnung zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Die Geschehnisse in New Orleans nach dem Hurrikan in 2005 wurden noch weltweit mit Entsetzen verfolgt - nun sah es in nahezu allen Ländern ähnlich aus.
Im Sommer 2010 kam es zum finalen Zusammenbruch des Weltwährungssystems. Was man noch vor einigen Jahren eher symbolisch betrachtet hatte wurde Wirklichkeit: Hubschrauber ließen Geldscheine auf die Städte prasseln weil es kein Bargeld mehr gab. Opa hatte schon früher einmal davor gewarnt dass es zwar zu viel Buchgeld gäbe, aber nur wenig gedrucktes Zentralbankgeld. Solange die Märkte einwandfrei funktionierten war das kein Problem, doch als 2009 die Börsen den Handel aussetzen und auch nach Wochen nicht wieder aufnahmen fehlte es an Möglichkeiten an Geld zu kommen. Auch die Preise für Immobilien kamen nun deutlich unter Druck weil immer mehr Menschen aus Liquiditätsmangel verkaufen mussten. Indes nahm die Hyperinflation der Preise bei Produkten des täglichen Leben ihren Lauf, die Globalisierung war durch Handelskriege und Erdölmangel welche den Transport extrem verteuerte zum Erliegen gekommen. Banken blieben geschlossen, denn für die panikartigen Anstürme der Bevölkerung gab es schlichtweg keine vorrätigen Banknoten mehr. Bis zum großen Crash im Herbst 2009 schienen die Preise exponentiell zu steigen, doch mit dem Zusammenbruch der Märkte kam es zu einer gigantischen Liquiditätskrise. Das größere Problem waren aber die Versorgungsengpässe in Folge des Benzinmangels. In vielen Städten rund um den Globus waren Nahrungsmittel knapp geworden. Insbesondere in den Ländern der Dritten Welt kam es zu riesigen Hungersnöten, doch Hilfe war unmöglich, waren doch alle Länder mit eigenen Problemen beschäftigt. Erst Ende 2012 traten alle Regierungen zusammen und verkündeten dass ein Neuanfang gemacht würde.
Opa erlebte all das nicht mehr, er starb im Sommer 2006. Kurz vor seinem Tod rief er uns abermals alle zusammen um sich zu verabschieden. Er hatte Krebs, eine Behandlung lehnte er ab:"Warum soll ich mein Leiden verlängern? Unsere Gesellschaft kann noch immer nicht mit dem Tod umgehen aber das wird sich ändern." Opa verabschiedete sich von jedem einzeln und gab einem jedem ein paar Worte auf den Weg. Am Ende des Tages rief er nochmals alle zusammen und drängte abermals dass das Ende der Welt nahe sei - und in Anbetracht der Entwicklungen im Mittleren Osten waren auch wir nun besorgt. Wir kauften nochmals, nachdem wir bereits zur Jahreswende 2005/06 einen großen Bestand an physischen Edelmetallen gekauft hatten, ein Kilo Gold in Form von Münzen dazu. Opa führte an jenem Tag aus dass das Ende der Welt auch der Beginn einer neuen Welt sei:"Ihr steuert auf eine globale Krise des Haben zu. Der initiierte Kampf der Kulturen ist Ausdruck eines wahrgenommenen Mangels und Festhaltens an der überholten Idee exponentiellen Wachstums und des Sachzwangs. Nur die wenigsten würden heute eine Welt in der man nicht mehr arbeiten muss um die eigene Existenz zu erhalten nicht als Utopie abtun. Und jene die eine solche Welt denken können würden besorgt fragen worin dann die Aufgabe des Menschen stecken soll. Auch wenn wir technisch also so weit sind fehlt bei den meisten Menschen die Bereitschaft wirklich in Freiheit zu leben, weil sie dann vor einem anderen großen Problem stünden: dem der eigenen Wahl."
"Wir werden eine letzte Schlacht des Habens sehen bevor sich das Bewusstsein für das Sein öffnen kann. Mit dem Ende des Erdölzeitalters und der demografischen Wende beginnt eine neue Welt, eine neue Wirtschaftsordnung wird geboren werden. Die großen Geister entwerfen jene bereits. Die Menschheit bewegt sich auf eine Krise hin, die schon Jahrzehnte latent im Verborgenen schlummert. Diese Krise wird als Finanz- und Wirtschaftskrise inszeniert werden, doch dahinter steht eine gesellschaftliche kollektive Sinnkrise. Die Menschheit hat noch immer nicht den „Tod der Götter“ verkraftet, den sie selbst herauf beschworen hat. Wir haben beobachtet, geforscht, nahmen den Schleier des Mythischen, pressten den Zauber der Natur in Formeln und verloren dabei den Glauben, das Gefühl der Geborgenheit welches"höhere Kräfte", der Glaube an Gott bot. Bonifatius nahm den Germanen mit der Donareiche ihre kollektive Identität, doch er ersetzte sie durch eine neue. Die moderne Wissenschaft jedoch hat keinen Ersatz geschaffen. Die Arbeit nahm uns die Bürde der eigenen Sinngebung. Eine Welt ohne den Zwang zur Arbeit würde dem Menschen viele Möglichkeiten eröffnen - doch wir sind noch nicht so weit. Wir scheuen noch davor zurück Verantwortung für uns selbst zu übernehmen, selbst Sinn zu definieren. Doch auch die Zeit dafür wird kommen."
Was er mit diesen Worten damals meinte ist mir noch immer nicht wirklich klar geworden. Wir leben jedenfalls heute wieder ein halbwegs normales Leben. Arbeit gibt es genug. Allein der Wiederaufbau des Mittleren Ostens zieht gewaltige Arbeitskräftezahlen an. Und viele haben Anteil an den internationalen Bemühungen um neue Antriebstechnologien. Ungeklärt ist weiterhin wie man mit den Alten umgehen soll. Durch den Zusammenbruch der Finanzmärkte sind auch die Sozialsysteme kollabiert. Es sieht sehr danach aus dass der Staat nur noch für jene ohne Familie aufkommen wird. Da Erdöl noch immer sehr teuer ist und weite Transporte vermieden werden sollen hat die Regionalversorgung sehr an Bedeutung gewonnen. Die neue Regierung hat das Programm"Zukunft 2100" gestartet. Ziel ist dass jeder Ort, jede Stadt sich selbst versorgen können soll. Das Güterangebot ist heute nicht mehr so breit wie vor der Krise, aber wirklich stören tut das niemanden. Nach der Währungsreform wurden wir wie alle anderen Edelmetall- und Grundstücks- sowie Immobilieneigentümer mit einer Sondersteuer belastet. Ebenso die Gewinner der Inflation - jene müssen eine Schuldgewinnabgabe leisten. Gold hat seinen festen Platz in der neuen internationalen Währungsordnung - das war notwenig um das Vertrauen wiederherzustellen. Ehemalige Sparguthaben sind verloren, lediglich Steuervergünstigungen erhalten jene die nachweislich über hohe Sparbestände verfügten. Die meisten mussten bei Null anfangen. Wir haben kürzlich die Hälfte unseres Goldes verkauft. Mit dem Erlös refinanzieren wir zu einem großen Teil ein neues Null-Energie-Haus. Uns geht es heute vergleichsweise gut - dank den ewig mahnenden Worten Opas denen wir gefolgt waren. Zum Glück hatten wir Gold gekauft.
Marco Feiten
03.12.2005
<ul> ~ http://www.new-sense.net/wirtschaft/artikel/feiten031205.htm</ul>
|
Hasso
04.12.2005, 20:00
@ Marco Feiten
|
Danke! Tolle Geschichte...,ich finde mich wieder..... zum Aufbewahren!!! (o/T) |
-->>Zum Glück hatten wir Gold gekauft
>von Marco Feiten
>Lange Zeit hielt man ihn im Ort für einen Spinner, denn er sprach unentwegt davon dass das Ende der Welt nahe sei. Als er im Jahr 2000 damit begann dachten die meisten an die übliche Millennium-Panik, doch Opa meinte mit"Zeitenwende" die sich abzeichnenden Wenden zweier Pfeiler unserer damaligen Weltwirtschaftsordnung: die demografische Entwicklung und das Erdöl. Immer wieder hob er hervor dass die demografische Wende und der Höhepunkt der Erdölproduktion ("Peak Oil") zusammenfallen würden und die Welt auf den Übergang nicht vorbereitet sei. Auch ich verstand damals nicht was er meinte. Als ich 2003 meine ersten Aktien kaufte und nach wenigen Wochen mein Geld verdoppelt hatte hielt ich mich für ein Genie - doch Opa sprach von Inflation und verstand offensichtlich nicht, dass auch schon ein 12-Jähriger Börsenmagazine lesen konnte. Bis zu meinem 15. Geburtstag hatte ich mein Geld verdreifacht und Ende 2005 deutete wenig darauf hin was bevorstehen würde. Nur Opa nervte immer wieder mit seinem Gold und mahnte dass man"am Ende keines mehr bekommen würde" - dabei diskutierte doch der neue Finanzminister Steinbrück den Verkauf der deutschen Goldreserven. Das waren immerhin 3.430 Tonnen! Sicher, auch das Gold hatte in 2005 zugelegt und ich hatte - um Opa zu beruhigen - ein Goldzertifikat gekauft. Doch das reichte ihm nicht - er drängte die ganze Familie, Freunde, Bekannte, fast jeden aus unserem Ort dazu physisches Gold zu kaufen - es war einem fast schon unangenehm. Aber mein Opa gab nicht nach und lud uns, d.h. die gesamte Familie an Weihnachten 2005 zu einem Abendessen ein. Es war allen klar dass er wieder vom Ende der Welt faseln würde - doch dieses Mal war etwas anders. Der steigende Erdölpreis und die sich zuspitzende Lage im Irak, die Diskussionen um die ausufernde Verschuldung und die stetig steigende Arbeitslosigkeit, ich weiß nicht mehr warum aber dieses Mal hörten wir Opa wirklich zu.
>Er erklärte dass die Welt wie ein großes Monopoly-Spiel sei und die Zentralbanken die Kontrolle über das"Los-Feld" hätten. Während aber das Monopoly-Spiel auf eine bestimmte Anzahl an Straßen beschränkt sei würde es in der Weltwirtschaft immer noch Potenzial für Erweiterungen, für Wachstum, für Konsum geben. Daher sei es prinzipiell nicht kritisch dass die Geldmengen global wüchsen - solange sie im Einklang mit der Wirtschaft zunähmen. Dies sei aber seit einigen Jahren nicht mehr der Fall und wegen der hohen Verschuldung sei es wahrscheinlich dass die Schere zwischen realer Entwicklung und Finanzökonomie weiter auseinanderklaffen werde. Dies würde zu steigenden Preisen führen. Doch mein Onkel entgegnete dass doch Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und nicht die Geldmenge. Opa antwortete:"Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, aber die Geldmenge das Preisniveau." Er erläuterte dies am Monopoly-Spiel:"Würde nicht ständig durch das"Los-Feld" neues Geld dazu kommen könnten die Preise nicht steigen - es wäre einfach zu wenig Geld da." Das machte Sinn. Opa erklärte dass die Menge an Geld in Relation zu Waren und Dienstleistungen die Kaufkraft bestimme - in jedem Land und somit für jede Währung. Geld sei heute Ausdruck eines Schuldverhältnisses und letztlich ein Versprechen. Je billiger das Geld zu bekommen sei - der Preis sei der Zins - desto eher würden diese Versprechen nicht eingehalten werden können. Der Preis des Geldes sei zu lange zu niedrig gehalten worden - weiltweit. Die US-Notenbank habe die Geldschleusen geöffnet um ihre Konsumentenwirtschaft zu stützen und die Asiaten und Europäer hätten ebenso gehandelt um ihre Exportwirtschaften anzukurbeln bzw. um Währungsanpassungen zu verhindern. Daher gäbe es zu viel Geld - und zu viele Schulden. Auch wenn bis dahin alle folgen konnten schien das Ende der Welt doch noch in weiter Ferne zu sein.
>Opa erklärte dass die Staatsverschuldung nicht in diesem Maße weiter zunehmen könne."Irgendwann kommt der Punkt an dem die Schulden für jeden offensichtlich nicht mehr zurückgezahlt werden können und dann werden die Währungen unter Druck kommen. Der Zinseszinseffekt wird dafür sorgen dass die Geldmengen letztlich schneller wachen als die reale Wirtschaft, denn während dies ein rein mathematisches Wachstum sei gäbe es in der Realität kein unentwegtes Wachstum." Mein Onkel der gerade am Bauen war verwies jedoch darauf dass er sich gerade mit dem etwa 10-fachen - also 1000% - seiner jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet habe, Deutschland sei jedoch nur mit 70% seines Bruttoinlandsproduktes verschuldet. Dies relativierte auch die japanische Staatsverschuldung die sich auf 160% des BIP belief. Doch Opa entgegnete:"Überlege wer Gläubiger ist und wer die Schulden zurückzahlen muss. Es sind die eigenen Bürger, oftmals auch gleichzeitig Gläubiger, etwa wenn sie eine Staatsanleihe gekauft haben. Nun wird jedoch Peak Oil die Preise für Energie und damit letztlich die Preise von allem nach oben treiben weil sich die Produktion und der Transport verteuern. Was das ganze für die Bürger westlicher Industrieländer kritisch werden lässt ist der immer stärker wirkende Einfluss der Schwellenländer, insbesondere Chinas und Indiens. Zunächst für die Konsumenten noch vorteilhaft durch sinkende Preise vieler Güter kommen jedoch die Margen hiesiger Unternehmen unter Druck sodass jene - wenn sie können - Arbeitsplätze in billigere Länder verlagern. Gleichzeitig führt die riesige Nachfrage nach Rohstoffen insbesondere durch China dazu dass die Preise anziehen - das erleben wir nun schon seit einigen Jahren. In der Summe ergibt sich damit dass die Arbeitslosigkeit in westlichen Ländern zunimmt, der Teil der noch Arbeit hat bei gleichem oder gar sinkenden Lohn zu immer stärkeren Leistungen gezwungen ist und die sinkenden Preise für einige in China oder Indien produzierten Güter deutlich durch die anziehenden Preise bei Energie und Nahrung überkompensiert werden."
>"Ja, aber das Ende der Welt sehe ich nach wie vor nicht" entgegnete mein Vater. Opa blickte mit düsterer Mine."Wir erleben einen Transfer von Wohlstand in die Schwellenländer. Doch wie sollen dann die Schulden der Industrienationen beglichen werden? Die Bürger und Unternehmen sind selbst in nicht unerheblichem Maße verschuldet. Durch den demografischen Wandel wird langfristig zudem das Potenzial jener welche in der Lage sind diese Schulden zu tilgen verringert. Die Baby Boomer, die geburtenstarken Jahrgänge werden sehr bald in den Ruhestand gehen. Die arbeitende Bevölkerung soll demnach die eigene Vorsorge, die Rente der Baby Boomer, den eigenen Konsum und die stetig wachsende Staatsverschuldung schultern - und dies bei steigenden Preisen und damit real fallenden Einkommen. Der Druck wird immer stärker werden." Allmählich verstanden wir worauf Opa hinaus wollte. Aber warum dann Gold kaufen?"Global betrachtet haben wir eine Schulden- und Vermögensblase. Die Vermögensblase schwappt von einem Sektor in den nächsten, immer auf der Suche nach Ertrag und führt dort zu Preisblasen. Ich erkannte das bereits 1998 als die Mania bei Technologieaktien lief. Zu jener Zeit wollte niemand etwas von Rohstoffen und rohstoffreichen Ländern wissen. Heute sieht das natürlich anders aus. In Australien wurden gar Minenunternehmen zu Internetgesellschaften transformiert. Viel zu spät haben die Notenbanken gegen gesteuert. Mit dem Platzen dieser Blase begann die nächste - im Immobilien- und Anleihenmarkt. Hier steht das nächste Beben an, auch wenn es wohl zunächst nicht so dramatisch wie der Aktiencrash werden wird. Die Menschen werden einen"sicheren Hafen" suchen, nicht unbedingt als Anlage sondern im Hinblick auf die steigenden Preise und die ungewisse Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten zum Erhalt der Kaufkraft. Kauft physische Edelmetalle, denn wenn das Ende der Welt kommt werden Papierkonstrukte keinen Wert mehr haben."
>Wie Recht er damit behalten sollte. Als die USA im Frühjahr 2006 in Syrien einrückten dauerte es nicht lange bis der Iran den US-Truppen in den Rücken fiel. Israel reagierte umgehend mit Luftschlägen gegen den Iran. Ein gewaltiger Aufruhr erfasste die Menschen in der islamischen Welt. In Saudi Arabien kam es zu einem Umsturz und die Sauds mussten aus ihrem Land fliehen. Nachdem der Iran versuchte die Straße von Hormuz zu blockieren besetzen US-Truppen unterstützt durch NATO-Truppen die erdölreichen östlichen Teile Saudi Arabiens. Der Erdölpreis war zwischenzeitlich auf fast 200 US-Dollar gestiegen, der Goldpreis erreichte gar über 1.000 US-Dollar und es kam zu einem Crash der globalen Anleihenmärkte. Zahlreiche Verwerfungen bei Hedgefonds lösten eine zerstörerische Kettenreaktion bei den Derivaten aus welche das Finanzsystem drohte aus den Angeln zu heben. Nur durch eine konzertierte Aktion der Notenbanken bei welcher teils ganze Banken aufgekauft wurden konnte man eine Stabilisierung erreichen. China gab Ende 2007 seine Währungsanbindung an den US-Dollar auf um die extremen Preissteigerungen bei Rohstoffen kompensieren zu können. Dies führte jedoch zu einer neueren Welle steigender Preise weil dadurch alle chinesischen Produkte teurer wurden und andere asiatische Länder dem Vorgehen Chinas folgten. Nach den Olympischen Spielen 2008 fiel China in Taiwan ein, was weltweit Empörung hervorrief. Die USA - militärisch wegen des noch immer lodernden Krieges im Nahen und Mittleren Osten völlig überlastet - reagierte mit strengen Handelssanktionen, was jedoch die Preise im Inland umso schneller steigen ließ. Es kam weltweit immer mehr zu sozialen Massenunruhen. Der Konflikt zwischen den USA und China spitze sich indes weiter zu, während sich die Lage im Mittleren Osten nicht wesentlich besserte.
>Im Sommer 2009 entsandte China ausgerüstet mit hochmoderner russischer Kriegstechnologie Truppen in den Mittleren Osten - offiziell zur Stabilisierung, doch allen war klar dass China nicht akzeptieren würde dass sich die USA bzw. die NATO die gesamten Erdölreserven des Mittleren Osten einverleiben würden. Die Medien verbreiteten immer mehr Panik und längst war vom 3. Weltkrieg die Rede. Opa sollte Recht behalten: Jenen Anteilseignern von Papierinstrumenten die nach dem"Derivate-Unfall" Ende 2006 weiter auf Papierlösungen setzten wurde nun massenhaft durch die Emittenten gekündigt und eine"faire Prämie" überwiesen, welche aber nicht im Ansatz den Buchgewinnen entsprach die sich angehäuft hatten. Edelmetalle waren kaum noch physisch erhältlich, wer welche bekommen hatte war nicht bereit zu verkaufen. Eine neue Verkaufswelle erfasste die weltweiten Finanzmärkte. Panikartig versuchten Anleger von Finanz- in Sachwerte zu wechseln was die Immobilienmärkte zunächst stützte. Die Preise für Edelmetalle schienen täglich um drei bis fünf Prozent zu steigen - der Goldpreis notierte inzwischen in US-Dollar wie auch in Euro über der Marke von 2.000. Im Herbst 2009 wurde dann zunächst in den USA und dann auch an anderen Weltbörsen der Handel"auf unbestimmte Zeit" hin ausgesetzt. Zu einem Krieg zwischen China und den USA kam es indes nicht. Die Truppen wurden Ende 2010 großteils zurückgerufen, um im Heimatland die soziale Ordnung zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Die Geschehnisse in New Orleans nach dem Hurrikan in 2005 wurden noch weltweit mit Entsetzen verfolgt - nun sah es in nahezu allen Ländern ähnlich aus.
>Im Sommer 2010 kam es zum finalen Zusammenbruch des Weltwährungssystems. Was man noch vor einigen Jahren eher symbolisch betrachtet hatte wurde Wirklichkeit: Hubschrauber ließen Geldscheine auf die Städte prasseln weil es kein Bargeld mehr gab. Opa hatte schon früher einmal davor gewarnt dass es zwar zu viel Buchgeld gäbe, aber nur wenig gedrucktes Zentralbankgeld. Solange die Märkte einwandfrei funktionierten war das kein Problem, doch als 2009 die Börsen den Handel aussetzen und auch nach Wochen nicht wieder aufnahmen fehlte es an Möglichkeiten an Geld zu kommen. Auch die Preise für Immobilien kamen nun deutlich unter Druck weil immer mehr Menschen aus Liquiditätsmangel verkaufen mussten. Indes nahm die Hyperinflation der Preise bei Produkten des täglichen Leben ihren Lauf, die Globalisierung war durch Handelskriege und Erdölmangel welche den Transport extrem verteuerte zum Erliegen gekommen. Banken blieben geschlossen, denn für die panikartigen Anstürme der Bevölkerung gab es schlichtweg keine vorrätigen Banknoten mehr. Bis zum großen Crash im Herbst 2009 schienen die Preise exponentiell zu steigen, doch mit dem Zusammenbruch der Märkte kam es zu einer gigantischen Liquiditätskrise. Das größere Problem waren aber die Versorgungsengpässe in Folge des Benzinmangels. In vielen Städten rund um den Globus waren Nahrungsmittel knapp geworden. Insbesondere in den Ländern der Dritten Welt kam es zu riesigen Hungersnöten, doch Hilfe war unmöglich, waren doch alle Länder mit eigenen Problemen beschäftigt. Erst Ende 2012 traten alle Regierungen zusammen und verkündeten dass ein Neuanfang gemacht würde.
>Opa erlebte all das nicht mehr, er starb im Sommer 2006. Kurz vor seinem Tod rief er uns abermals alle zusammen um sich zu verabschieden. Er hatte Krebs, eine Behandlung lehnte er ab:"Warum soll ich mein Leiden verlängern? Unsere Gesellschaft kann noch immer nicht mit dem Tod umgehen aber das wird sich ändern." Opa verabschiedete sich von jedem einzeln und gab einem jedem ein paar Worte auf den Weg. Am Ende des Tages rief er nochmals alle zusammen und drängte abermals dass das Ende der Welt nahe sei - und in Anbetracht der Entwicklungen im Mittleren Osten waren auch wir nun besorgt. Wir kauften nochmals, nachdem wir bereits zur Jahreswende 2005/06 einen großen Bestand an physischen Edelmetallen gekauft hatten, ein Kilo Gold in Form von Münzen dazu. Opa führte an jenem Tag aus dass das Ende der Welt auch der Beginn einer neuen Welt sei:"Ihr steuert auf eine globale Krise des Haben zu. Der initiierte Kampf der Kulturen ist Ausdruck eines wahrgenommenen Mangels und Festhaltens an der überholten Idee exponentiellen Wachstums und des Sachzwangs. Nur die wenigsten würden heute eine Welt in der man nicht mehr arbeiten muss um die eigene Existenz zu erhalten nicht als Utopie abtun. Und jene die eine solche Welt denken können würden besorgt fragen worin dann die Aufgabe des Menschen stecken soll. Auch wenn wir technisch also so weit sind fehlt bei den meisten Menschen die Bereitschaft wirklich in Freiheit zu leben, weil sie dann vor einem anderen großen Problem stünden: dem der eigenen Wahl."
>"Wir werden eine letzte Schlacht des Habens sehen bevor sich das Bewusstsein für das Sein öffnen kann. Mit dem Ende des Erdölzeitalters und der demografischen Wende beginnt eine neue Welt, eine neue Wirtschaftsordnung wird geboren werden. Die großen Geister entwerfen jene bereits. Die Menschheit bewegt sich auf eine Krise hin, die schon Jahrzehnte latent im Verborgenen schlummert. Diese Krise wird als Finanz- und Wirtschaftskrise inszeniert werden, doch dahinter steht eine gesellschaftliche kollektive Sinnkrise. Die Menschheit hat noch immer nicht den „Tod der Götter“ verkraftet, den sie selbst herauf beschworen hat. Wir haben beobachtet, geforscht, nahmen den Schleier des Mythischen, pressten den Zauber der Natur in Formeln und verloren dabei den Glauben, das Gefühl der Geborgenheit welches"höhere Kräfte", der Glaube an Gott bot. Bonifatius nahm den Germanen mit der Donareiche ihre kollektive Identität, doch er ersetzte sie durch eine neue. Die moderne Wissenschaft jedoch hat keinen Ersatz geschaffen. Die Arbeit nahm uns die Bürde der eigenen Sinngebung. Eine Welt ohne den Zwang zur Arbeit würde dem Menschen viele Möglichkeiten eröffnen - doch wir sind noch nicht so weit. Wir scheuen noch davor zurück Verantwortung für uns selbst zu übernehmen, selbst Sinn zu definieren. Doch auch die Zeit dafür wird kommen."
>Was er mit diesen Worten damals meinte ist mir noch immer nicht wirklich klar geworden. Wir leben jedenfalls heute wieder ein halbwegs normales Leben. Arbeit gibt es genug. Allein der Wiederaufbau des Mittleren Ostens zieht gewaltige Arbeitskräftezahlen an. Und viele haben Anteil an den internationalen Bemühungen um neue Antriebstechnologien. Ungeklärt ist weiterhin wie man mit den Alten umgehen soll. Durch den Zusammenbruch der Finanzmärkte sind auch die Sozialsysteme kollabiert. Es sieht sehr danach aus dass der Staat nur noch für jene ohne Familie aufkommen wird. Da Erdöl noch immer sehr teuer ist und weite Transporte vermieden werden sollen hat die Regionalversorgung sehr an Bedeutung gewonnen. Die neue Regierung hat das Programm"Zukunft 2100" gestartet. Ziel ist dass jeder Ort, jede Stadt sich selbst versorgen können soll. Das Güterangebot ist heute nicht mehr so breit wie vor der Krise, aber wirklich stören tut das niemanden. Nach der Währungsreform wurden wir wie alle anderen Edelmetall- und Grundstücks- sowie Immobilieneigentümer mit einer Sondersteuer belastet. Ebenso die Gewinner der Inflation - jene müssen eine Schuldgewinnabgabe leisten. Gold hat seinen festen Platz in der neuen internationalen Währungsordnung - das war notwenig um das Vertrauen wiederherzustellen. Ehemalige Sparguthaben sind verloren, lediglich Steuervergünstigungen erhalten jene die nachweislich über hohe Sparbestände verfügten. Die meisten mussten bei Null anfangen. Wir haben kürzlich die Hälfte unseres Goldes verkauft. Mit dem Erlös refinanzieren wir zu einem großen Teil ein neues Null-Energie-Haus. Uns geht es heute vergleichsweise gut - dank den ewig mahnenden Worten Opas denen wir gefolgt waren. Zum Glück hatten wir Gold gekauft.
>Marco Feiten
>03.12.2005
|
Christian
04.12.2005, 21:51
@ Marco Feiten
|
Re: Zum Glück hatten wir Reis gekauft |
-->Feine Geschichte, hat nur einen Haken. Mit Gold im Keller überlebt man die Krise nur, wenn man bei Lebensmittelknappheit das Gold gegen entsprechende Waren tauschen kann. Das haben die Betroffenen anscheinend nicht nötig gehabt - denn sie hatten nach der Krise ja noch ihr Edelmetall, um damit das Null-Energie-Haus zu finanzieren. Ich frage mich: Was haben die gefuttert, wenn es doch kaum Nahrungsmittel gab. Am Goldtaler gelutscht?
Ich plädiere dafür, für Krisenzeiten mit Lebensmittelvorräten gewappnet zu sein. Am einfachsten geht das meiner Meinung nach mit Reis. Nimmt wenig Platz weg, ist bis zu drei Jahre lagerfähig und macht satt. Unsere dreiköpfige Kleinfamilie dürfte mit 750 Gramm Reis pro Tag auskommen. Macht 267 Kilogramm, die pro Jahr benötigt werden. Da passt ein Mehrfaches von locker in den Keller.
Gruß, Christian
|
yatri
04.12.2005, 22:19
@ Christian
|
Jau, wenn deine familie als einzige satt wird, was passiert dann wohl... (o.Text) |
-->
|
Marco Feiten
05.12.2005, 08:03
@ Christian
|
Stimmt schon, aber... |
-->ich wollte ja kein Buch schreiben... http://www.bbk.bund.de/cln_027/DE/00__Home/homepage__node.html__nnn=true
Mir ging es jedenfalls vorrangig darum aufzuzeigen dass eine Krise binnen weniger Jahre enorme Dimensionen erreichen kann und dass man - um Vermögen zu sichern - auf jeden Fall auch PHYSISCHE Edelmetalle kaufen sollte.
Beste Grüße,
Marco Feiten [img]img/smilies/smile.gif" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
|
nereus
05.12.2005, 09:59
@ Marco Feiten
|
Re: Stimmt schon, aber...- Marco |
-->Hallo Marco!
Ich greife mal ganz frech in „Deine“ Geschichte ein.
Als die USA im Frühjahr 2006 in Syrien einrückten dauerte es nicht lange bis der Iran den US-Truppen in den Rücken fiel.
Als US-Truppen in Syrien einrückten, eskalierte die Situation im Irak vollständig.
Der Iran marschierte im Irak ein, stürzte die Marionettenregierung, nahm mindestens 10.000 US-Soldaten als Kriegsgefangene und bereitete einen neuen persischen Staatenbund vor.
Der UNO-Sicherheitsrat kam aller drei Tage neu zusammen und forderte die Freilassung der Gefangenen.
Im Nordirak verstärkten sich die Abspaltungsbemühung der Kurden.
Türkische Truppen wurden daraufhin in Bewegung gesetzt.
Die NATO verwarnte die Türkei, Präsident Bush verfiel zusehends dem Alkohol. Ein Amtsenthebungsverfahren wurde vorbereitet.
Aus Deutschland wurden größere Unruhen aus Berlin-Kreuzberg berichtet, da Bundeskanzlerin Merkel Ankara mehrfach mit diplomatischen Schritten drohte.
Israel reagierte umgehend mit Luftschlägen gegen den Iran.
Die Palästinenser-Proteste nahmen bislang unbekannte Ausmaße an.
In Ägypten schwankte die Regierung Mubarak bedrohlich.
Aus dem Libanon wurden neue Unruhen gemeldet und die Scharmützel an der Grenze zu Israel nahmen zu.
Nach dem ersten israelischen Luftschlag gegen Teheran drohten die Mullahs mit der Tötung aller US-Gefangenen, wenn Israel nicht umgehend die Kampfhandlungen einstellt.
Der neue US-Präsident Cheney kündigt einen atomaren Schlag gegen den Iran an.
Michael Moore gibt eine weltweit beachtete Pressekonferenz mit zwei noch lebenden, aber vermeintlichen Todespiloten der Flüge ins WTC von 2001.
Moskau übt sich daraufhin in Geheimdiplomatie mit Tel Aviv und Washington und erwägt, lt. Insider-Informationen, mit der Veröffentlichung bislang geheim gehaltenen Materials aus dem II. Weltkrieg.
Aus dem Heiligen Land sind daraufhin ungewöhlich versöhnliche Töne zu vernehmen und man signalisiert generelle Verhandlungsbereitschaft für die baldige Gründung eines Palästinenser-Staates.
Das Verfahren gegen Saddam Hussein wurde eingestellt.
Im Kuwait bereiten sich der Emir und seine Familie auf ein neues Exil vor.
Der ehemalige US-Präsident Bush beginnt eine mehrmonatliche Behandlung für Alkoholkranke.
Im vorweihnachtlichen Krippenspiel"Der Stern von Bethlehem" darf er in der kurzfristig zusammengestellten Laienspielgruppe mitwirken.
Er bekommt die Rolle eines Schafes zugewiesen, nahe dem Stall wo Maria..
[img][/img]
mfG
nereus
|
arvito
05.12.2005, 10:04
@ Marco Feiten
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->>ich wollte ja kein Buch schreiben... http://www.bbk.bund.de/cln_027/DE/00__Home/homepage__node.html__nnn=true
>Mir ging es jedenfalls vorrangig darum aufzuzeigen dass eine Krise binnen weniger Jahre enorme Dimensionen erreichen kann und dass man - um Vermögen zu sichern - auf jeden Fall auch PHYSISCHE Edelmetalle kaufen sollte.
>Beste Grüße,
>Marco Feiten [img]img/smilies/smile.gif" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
guten Tag Herr Feiten
ich will jetzt die Diskussion über die Erkenntnisse n i c h t wieder neu entfachen. Die Erkenntnisse nämlich, die uns richtig ältere boardmitglieder oder halt relativ ältere (60 und drüber), die entweder sogar noch selbst, oder aber von ihren Eltern überliefert Erkenntisse aus der"schlechten >Zeit" rüberbrachten:
Dass nämlich in den schlimmen Horror-Nachkriesgjahren,
k e i n e r, oder kaum einer mit seinem Gold viel anfangen konnte, bzw etwas zum Fressen dafür bekommen hat.
Und geschmeckt hat es auch nicht, geschweige, dass es auch nur einmal satt gemacht habe
Die Bauern, die im Besitz der zum Überleben notwendigen Lebensmittel waren, haben händeringend a n d e r e Tauschobjekte gesucht oder auf gute Beziehungen hin geholfen, gedealt, aber eben n i c h t gegen Gold oder ähnlichen Schnickschnack.
Das wurde hier schon öfters breit berichtet, und wurde mir persönlich auch von älteren Verwandten genauso bestätigt!
Fragen Sie mal Ihren leibhaftigen leiblichen Opa (oder Menschen aus den Jahrgängen 1910 rum (die beide Nachkriegswiren mitgemacht haben) und nicht den Phantom-Opa den Sie halt in Ihrem Geschichtchen hier halt für Ihre Horrorvisionen brauchten!
Dieser Phantom-Opa war augenscheinlicht n i c h t dabei, als alles zweimal richtig scheisse war.
Aber, wie gesagt, ich wollte das nicht aufwärmen. Sie werden es doch nicht hören wollen, und können es ja auch nicht in Ihrem Horrorszenario gebrauchen.
Jedenfalls erscheint auch mir Christians Alternative Reis weitaus sinnvoller, weil nahrhafter als der Goldquatsch, zumindest wenn es ums blanke Überleben geht.
Daß man mit GoldBarren (als Tauschobjekt), natürlich eher als mit Papieren gleich welcher Art, nach einem Überwinden eines an die Wand gemalten Horror-Deseasters irgendwann mal ein Haus bauen kann, das mag sein.
Zunächst ginge es mir aber darum, was zum (Fr)essen zu haben.
_________________________________________________________
Was mich aber viel mehr interessiert ist, und da frage ich ja mit Ihnen keinen Geringeren als den Geschäftsführer des
TRIERER AKTIENCLUB 2000:[http://www.tac2000.de/]
Welche Aktienquote hat denn das soooo erfahrene Gremium im Moment bewilligt, und wieviel Prozente physisches GOLD lagert denn im Musterdepot, was man ja (ich wenigstens finde es nicht) nicht im Netz sehen kann bekommt, dafür aber ein lustiges Fotos der so überaus erfahren dreinblickenden Investmentstrategen und gutgelaunten Jungmillionäre
Dürfen Sie das mal verraten?
Gruß
arvito
|
NaturalBornKieler
05.12.2005, 10:08
@ Marco Feiten
|
Wenn ich den Text lese, dann weiß ich, welcher Preis WIRKLICH steigt: |
-->Nämlich der Preis für Kommas!
Man sieht, der Autor kann sich schon jetzt kaum noch ein Komma leisten! Das ist halt der Preis der Globalisierung, wahrscheinlich haben die Chinesen schon alle Kommas aufgekauft, und hierzulande muss man sich mühsam mit ein paar wenigen Gedankenstrichen über Wasser halten!
Kauft Kommas!
Cheers
NBK
|
Cujo
05.12.2005, 10:33
@ arvito
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->
>Fragen Sie mal Ihren leibhaftigen leiblichen Opa (oder Menschen aus den Jahrgängen 1910 rum (die beide Nachkriegswiren mitgemacht haben) und nicht den Phantom-Opa den Sie halt in Ihrem Geschichtchen hier halt für Ihre Horrorvisionen brauchten!
Moin,
ich kenne dieses Argument (kein Gold gegen Brot beim Bauern). Mein Großvater (1904 - 1995) hat hingegen in beiden WK's Gold gegen alle Waren getauscht (auch Nahrungsmittel auf Gutshöfen, aber auch Zigaretten). Aber das wichtigste, das er getauscht hat war sein Leben. Mit seiner goldenen Taschenuhr hat er sich seinerseits von der ihm drohenden Erschießung freigekauft.
Desweiteren bestätigte er mir, dass sein Gold ein hervorragender Wertspeicher gewesen sei. Übrigens Opa Otto hat sein Gold bis zu seinem Tod gehalten. Ein echter Goldbug.
Gruß
Cujo
|
le chat
05.12.2005, 10:40
@ arvito
|
Wann, nach der Währungsreform, hat der Goldhandel wieder aufgemacht? |
-->Hi,
wer weiss wann nach WK II der offizielle Goldhandel wieder möglich war.
Gold gegen Geld. Oder war der überhaupt geschlossen? Inland, Ausland?
Oder konnte man nach der Währungsreform das Gold als Sicherheit verpfänden gegen neue Kredite?
beste Grüße
le chat
|
VictorX
05.12.2005, 10:57
@ Cujo
|
Richtig, und.... |
-->wer spekuliert denn schon bei Abschluss einer Unfallversicherung auf den Eintritt des Schadensereignis?
|
albert
05.12.2005, 11:09
@ Marco Feiten
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->>>Mir ging es jedenfalls vorrangig darum aufzuzeigen dass eine Krise binnen weniger Jahre enorme Dimensionen erreichen kann und dass man - um Vermögen zu sichern - auf jeden Fall auch PHYSISCHE Edelmetalle kaufen sollte.
>Beste Grüße,
>Marco Feiten
Supertext.
Danke
Albert
Ps. Hoffentlich kommt alles anders.
|
Marco Feiten
05.12.2005, 11:11
@ arvito
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->Guten Tag,
">Dass nämlich in den schlimmen Horror-Nachkriesgjahren,
>k e i n e r, oder kaum einer mit seinem Gold viel anfangen konnte, bzw etwas zum Fressen dafür bekommen hat."
Das mag sein. Mögen Sie eben ein Reislager anlegen. Mir ging es darum Vermögen über einen möglichen Systemkollaps bzw. -wechsel zu erhalten. Was die Vorsorge hinsichtlich Leben und Überleben betrifft sollte doch jedem klar sein dass es Gold allein nicht sein kann.
"Welche Aktienquote[/b] hat denn das soooo erfahrene Gremium im Moment bewilligt"
Erfahrung ist relativ und nicht notwendigerweise eine Frage des Alters.
Es gibt nichts zu"bewilligen", so wie es auch kein"Gremium" gibt. Im Club hat jedes Mitglied genau 1 Stimme, was Sie auch in unserer Satzung nachlesen können.
Unsere Aktienquote liegt derzeit bei etwa 55%.
"und wieviel Prozente physisches GOLD lagert denn im Musterdepot, was man ja (ich wenigstens finde es nicht) nicht im Netz sehen kann"
Unser Depot findet sich zum einen unter Börse => Investments, zum anderen in unserem Forum. Wir legen in Aktien, Fonds und Zertifikat an. Es würde kaum Sinn machen gerade für eine Krise im Rahmen des Clubs Gold zu kaufen - das MUSS jeder für sich machen - so er/sie denn mag.
"Investmentstrategen und gutgelaunten Jungmillionäre"
Etwas weniger Polemik wäre wünschenswert, insbesondere wenn man sich wohl nur ein paar Minuten mit dem beurteilten befasst hat. Im Club sind noch überwiegend Studenten die alles andere als Millionäre sind. Und es versteht sich wohl niemand als"Investmenststratege" - wir sind schlichtweg ein Club, der private Interessen bündelt.
Beste Grüße,
Marco Feiten
|
Marco Feiten
05.12.2005, 11:14
@ nereus
|
Auch eine Möglichkeit |
-->Hallo nereus,
oder so... [img][/img]
Wer weiß schon was kommen wird. Es ist"nur" ein Szenario und könnte in einigen Jahren womöglich eher ein Schmunzeln denn ein Staunen hervorrufen. Dennoch ist mir die wesentliche Botschaft wichtig und ich denke dass man keinen Fehler macht wenn man einen Teil seines Vermögens in physische Edelmetalle investiert.
Grüße,
Marco
|
Marco Feiten
05.12.2005, 11:25
@ NaturalBornKieler
|
Re: Wenn ich den Text lese, dann weiß ich, welcher Preis WIRKLICH steigt: |
-->
Ja, mit den Kommas habe ich es nicht so... Nach der Rechtschreibreform erst recht nicht mehr. Habe mich für eine Deflation der Kommas entschieden...
Beste Grüße,
Marco Feiten
|
arvito
05.12.2005, 12:10
@ Marco Feiten
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->
>.........Etwas weniger Polemik wäre wünschenswert, insbesondere wenn man sich wohl nur ein paar Minuten mit dem beurteilten befasst hat. Im Club sind noch überwiegend Studenten die alles andere als Millionäre sind. Und es versteht sich wohl niemand als"Investmenststratege" - wir sind schlichtweg ein Club, der private Interessen bündelt.
>
>Beste Grüße,
>Marco Feiten
hallo,
Danke für die Informationen.
Sie schreiben: ...Erfahrung ist relativ und nicht notwendigerweise eine Frage des Alters.
Da bin ich anderer Meinung. Erfahrung ist notwendigerweise (alt = viel Erfahrung / jung = wenig(er) Erfahrung) ausschliesslich eine Frage des Alters.
Große/viel Erfahrungen brauchen nicht notwendigerweise großes Können ergeben, nur da stimme ich Ihnen zu.
Und warum soo empfindlich, daß Sie sich an dem wirklich bißchen Polemik reiben, aber sich selbst bei Ihrer"Kauft-Gold-PR-Kampagne" drastischst- eklatantester Ausgeburten bedienen?
Hätte ich da Unsachlichkeiten beanstanden sollen?
Danke jedenfalls nochmals für die Erhellungen.
Ich weiß nun, was ich wissen wollte.
Gruß
arvito
|
Marco Feiten
05.12.2005, 12:24
@ arvito
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->"Da bin ich anderer Meinung. Erfahrung ist notwendigerweise (alt = viel Erfahrung / jung = wenig(er) Erfahrung) ausschliesslich eine Frage des Alters."
Das schon, aber wie viel man aus ihnen lernt ist etwas anderes. Ich habe es entsprechend nicht klar genug ausgedrückt. Mea culpa.
"Und warum soo empfindlich, daß Sie sich an dem wirklich bißchen Polemik reiben, aber sich selbst bei Ihrer"Kauft-Gold-PR-Kampagne" drastischst- eklatantester Ausgeburten bedienen"
Ich mag generell kein Polemik, gerade weil oftmals die Meister dieser Technik selten etwas Konstruktives beitragen. Das ist nicht an Sie adressiert (eher schon an diverse Politiker) - bevor es zu Missverständnissen kommt.
Kampagne? Ich habe einen Artikel verfasst der ein mögliches Szenario für die Zukunft beschreibt."Ausgeburten" kann ich nicht erkennen - sofern Sie das so sehen bitte ich es zu entschuldigen.
Beste Grüße,
Marco Feiten
|
Christian
05.12.2005, 14:26
@ Marco Feiten
|
Re: Auch eine Möglichkeit - nur zur Klarstellung |
-->Hallo Marco, ich wollte keineswegs stänkern. Ich habe den Text zwei Mal gelesen und finde ihn nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr interessant. Dass man immer für möglichst viele Eventualitäten gewappnet sein sollte, darüber herrscht hier wohl Konsens. Also, in diesem Sinne: Besten Dank für den sicherlich aufwendig und in vielen Stunden verfassten Beitrag. Die Mühe hat sich gelohnt. Gruß, Christian
|
Pancho
05.12.2005, 14:57
@ Marco Feiten
|
Re: Zum Glück hatten wir Gold gekauft - weshalb ein so negatives Szenario? |
-->In den 60-/70-er Jahren ist Gold von 35 auf fast 900$ gestiegen, ohne das die Welt untergegangen ist. Und wenn es jetzt auf 3000$+ steigt, wird die Welt ebenfalls nicht untergehen. Zudem, was hier noch NIE angesprochen wurde: Beim Gold läuft nach der Seitwärtsbewegung in den 80-/90-ern die Welle 5 und die hat besondere Charakteristika: Erstens neigt diese Welle in commodities-Märkten zur Extension (was bekannt ist) und zweitens (um euch etwas die Ängste zu nehmen) ist der Anstieg in dieser Welle in der Regel fundamental NIE begründet bzw. gerechtfertigt.
Also zu dem grossen Weltenbrand wie man es tagtäglich im Prophezeiungsforum liest wird es nicht kommen. Auch die Frage, ob man Gold essen könne, wie man sie ebenfalls beinahe täglich von der Aktien- und DAX-Fraktion hier in unserem Forum zu hören bekommt, wird man nicht beantworten müssen, weils gar nicht zu solchen Schreckensszenarien kommen wird. Wir haben ganz einfach einen hundsnormalen (und sehr volatilen) Goldanstieg vor uns, wo die einen partizipieren und die anderen halt nicht. Schreckensszenarien (=Fundamentals) brauchts in dieser Welle 5 nicht. Womöglich verschärft sich die Lage verbal noch weiter (und die Irakbesetzung läuft noch viele Jahre weiter), aber zum grossen Schlagabtausch wirds nicht kommen.
viele Grüsse
Pancho
|
---Elli---
05.12.2005, 15:59
@ Pancho
|
Re: Goldpreis seit 1792 |
-->>In den 60-/70-er Jahren ist Gold von 35 auf fast 900$ gestiegen, ohne das die Welt untergegangen ist. Und wenn es jetzt auf 3000$+ steigt, wird die Welt ebenfalls nicht untergehen. Zudem, was hier noch NIE angesprochen wurde: Beim Gold läuft nach der Seitwärtsbewegung in den 80-/90-ern die Welle 5 und die hat besondere Charakteristika: Erstens neigt diese Welle in commodities-Märkten zur Extension (was bekannt ist) und zweitens (um euch etwas die Ängste zu nehmen) ist der Anstieg in dieser Welle in der Regel fundamental NIE begründet bzw. gerechtfertigt.
Volle Zustimmung! Chart und Zählung dazu:
[img][/img]
|
Cujo
05.12.2005, 18:43
@ Marco Feiten
|
Re: Stimmt schon, aber... |
-->>"Da bin ich anderer Meinung. Erfahrung ist notwendigerweise (alt = viel Erfahrung / jung = wenig(er) Erfahrung) ausschliesslich eine Frage des Alters."
>Das schon, aber wie viel man aus ihnen lernt ist etwas anderes.
---------------------
Moin,
das ist der zentrale Unterschied. Bernecker verfügt ja über 40 Jahre Börsen"erfahrung", es ist aber eben kein Wissen bzw. umgesetzte Erfahrung.
Polemik ist beispielsweise ein Ausdruck mangelnder Reife und damit negativ umgesetzter Lebenserfahrung. Reife und Weitsicht drücken sich m.M. eben durch Vorsorge etc. aus.
Betrachtet man beispielsweise die Politik. Wo ist da die Würde und Weisheit des Alters? Nur Netto-Lebenserfahrung, im Sinne eines zeitlich Kontinuums.
Hinweise, wie von Bernecker, auf die eigene ach so tolle Biographie und Lebenserfahrung, und auf das was man doch alles geleistet hat im Leben, machen sich nicht so gut in einer Diskussion. Schon gar nicht, wenn damit ein Jüngerer auf Grund seines Alters und mit Hilfe und vermeintlich nicht ungesetzter Lebenserfahrung zum Idioten stilisiert werden soll.
Bescheidenheit, Respekt und Einfühlsamkeit sind z.B. keine erfahrungsspezifische Automatismen, genauso wenig werden Anlagestrategien a posteori"besser".
Man muss kein guter Koch, um ein Essen zu beurteilen.
Gruß
Cujo
|
Cosa
06.12.2005, 13:21
@ Pancho
|
Re: Gold ziemlich lahm |
-->Hi Pancho,
die Goldpreisentwicklung ist eine Frage des Massstabes; nehme ich Gold uned Crude Oil seit dem 99iger Tief, ist noch Platz nach oben
viele Grüsse
Cosa
|
- Elli -
06.12.2005, 13:44
@ Cosa
|
Re: Gold ziemlich lahm |
-->>Hi Pancho,
>die Goldpreisentwicklung ist eine Frage des Massstabes; nehme ich Gold uned Crude Oil seit dem 99iger Tief, ist noch Platz nach oben
... oder für´s Ã-l nach unten ;-)
|
le chat
06.12.2005, 14:25
@ - Elli -
|
Re: Gold ziemlich lahm |
-->>>Hi Pancho,
>>die Goldpreisentwicklung ist eine Frage des Massstabes; nehme ich Gold uned Crude Oil seit dem 99iger Tief, ist noch Platz nach oben
>... oder für´s Ã-l nach unten ;-)
Du sagst immer"jeder Markt hat ein Eigenleben" ;-)
|