Prosciutto
18.12.2005, 00:33 |
[Umwelt]: Wir vernichten täglich soviel Treibstoff wie in London gebrannt haben Thread gesperrt |
-->Vermutlich waren ja nicht alle Tanks ganz voll. Aber auch wenn nicht die ganzen möglichen 272 Millionen Liter Treibstoff in Flammen aufgegangen sind - die Bilder sind erschreckend. Pechschwarze Rauchwolken steigen in den Himmel über Flammen, die bis zu hundert Meter hoch schlugen, während die Feuerwehrleute auf Grund der Hitze hilflos dem Brand zuschauen mussten. Schockierend, apokalyptisch, die Szenen, die wir am Fernseher verfolgen konnten.
Und doch alltäglich. Nur nicht in dieser Form. Aber machen wir uns nichts vor - genau jenes Zeug, dass momentan einen Teil von Hertfordshire zu einer apokalyptischen Szenerie verwandelt, füllen wir in unsere Tanks - sei dies nun Auto oder Zentralheizung - und verbrennen es. Der gleiche Saft, der im Süden Englands den Himmel verdunkelt, treibt die Flugzeuge an, mit denen wir in den Urlaub fliegen. Und die Quantitäten, die jeden Tag verbrannt werden, sind grösser, als jene die nun so öffentlich in Flammen und Rauch aufgegangen sind und immer noch aufgehen.
Aus dieser Sicht ist dieser Brand auch keine ökologische Katastrophe. Zumindest keine grössere, als die tägliche, die wir an Tankstellen und beim Heizöleinkauf anrichten. Sicher, viele der Schadstoffe, welche in Hemel Hempstead durch die niedrige Brandtemperatur und zu wenig Sauerstoff entstehen, entweichen modernen Verbrennungsmotoren und Heizbrennern nicht mehr. Aber die Treibhausgase, die unser Klima womöglich zum Kippen bringen werden, sind dieselben. Der Unterschied ist vor allem die Offensichtlichkeit, mit der sie hier frei gesetzt werden.
... mehr: http://www.nachrichten.ch/kolumne/228765.htm
Ganz passend werden als"Links zum Thema" Autofahrberichte und -vorstellungen angegeben
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Praxedis
18.12.2005, 13:08
@ Prosciutto
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Katastrophen |
-->Die zivilisierte Menschheit ist derzeit auf dem besten Weg, weit(!) vor dem Eintreffen aller von Meteorologen und Ã-kologen prophezeiten apokalyptischen Umweltszenerien (gestiegene Meeresspiegel, Hurrikanhäufigkeiten, verdörrte Landschaften etc.) all ihre zur Verfügung stehenden atomar-fossilen Brennstoffe verheizt, verfahren und verflogen zu haben. Mit Überschreiten dieses Zeitpunktes beginnt sich die bereits jetzt schon anbahnende ökonomische und soziale Katastrophe vollends zu entwickeln. Und sie wird mit Vehemenz gerade in den Ländern wüten, deren Infrastruktur und soziales Miteinander zu 100 % auf das Verbrennen der atomar-fossilen Rohstoffe aufbaut. Es ist so einfach, sich durch die rosarote Brille die Welt schönzumalen, mit vollem Bewußtsein Peak Oil zu erkennen, diese Erkenntnis zu verdrängen, das Thema in die Zukunft zu verschieben in der Hoffnung, dass es andere treffen würde...
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moneymind
18.12.2005, 15:47
@ Praxedis
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Re: Amen. |
-->So what...?!
Ansonsten viel Spaß beim Weiterzittern. Und an alle, die besseres zu tun haben: frohes Schaffen.
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Praxedis
18.12.2005, 16:03
@ moneymind
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Ich habe keine Angst vorm Weiterzittern... |
-->...bin überzeugter Eisbader [img][/img] und soeben von einem erfrischenden Bad in der Nordsee (Elbmündung in Cuxhaven) bei +4,2 °C Wassertemperatur zurück...
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bernor
18.12.2005, 20:22
@ Prosciutto
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Schon wieder die bösen Treibhausgase... |
-->Hi,
Aus dieser Sicht ist dieser Brand auch keine ökologische Katastrophe. Zumindest keine grössere, als die tägliche, die wir an Tankstellen und beim Heizöleinkauf anrichten. Sicher, viele der Schadstoffe, welche in Hemel Hempstead durch die niedrige Brandtemperatur und zu wenig Sauerstoff entstehen, entweichen modernen Verbrennungsmotoren und Heizbrennern nicht mehr. Aber die Treibhausgase, die unser Klima womöglich zum Kippen bringen werden, sind dieselben. Der Unterschied ist vor allem die Offensichtlichkeit, mit der sie hier frei gesetzt werden.
... dazu hat moneymind kürzlich auf einige kritische Beiträge hingewiesen:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/341705.htm
Die Treibhauseffekt-Theorie als Erklärungsansatz für das wärmere Wetter in jüngerer Zeit ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie der moderne Wissenschaftsbetrieb so läuft, sobald viel (benötigtes) Geld im Spiel ist bzw. Ergebnisse politisch / unternehmerisch relevant sein können.
In diesem Fall läuft ohne Bewilligungen von Forschungsgeldern nicht viel - und darüber entscheiden bekanntlich Politiker, sofern nicht"Sponsoring" durch (im Regelfall"interessierte" Groß-)Unternehmen in Frage kommt.
Und Politiker möchten gerne wissen, welche Art von Ergebnissen ihnen am ehesten"etwas bringt" - dann kommen eben jene"Experten" zum Zuge, die zufällig mit Hilfe ihrer Computer (diese Dinger können ja so allerhand berechnen) das richtige = passende Modell gefunden haben.
Und daß im obigen Fall nicht die Sonnenaktivität, also etwas menschlich Unabänderliches, die Ursache sein kann, ist für einen demokratischen Politiker sonnenklar, weil der (im Gegensatz zu manchem Forumschreiber hier) kein Weltuntergangsfetischist ist, sondern"den Menschen Mut" machen = sie noch bei Laune halten muß.
Daß diesen"Menschen" alias Wählern hierbei auch noch gebauchpinselt wird ("Wir schaffen das - wenn wir nur wollen") ist angesichts der mentalen Verfassung des"modernen" Menschen, der Selbstvergottung (es gibt prinzipiell keine unlösbaren Probleme, auch kein"decline" - plus ultra!) eine zusätzliche Stütze für die o.a."populäre" Theorie.
Gruß bernor
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Baldur der Ketzer
18.12.2005, 21:50
@ bernor
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Re: Schon wieder die bösen rosanen Freudenhausdämpfe..... |
-->Hallo, bernor,
die gesamte bekannte Weltgeschichte ist durchzogen vom aufgezwungenen Gedanken, die normalen Menschen hätten per se irgendeine Schuld - oder Sünde - an sich - die es kostenpflichtig zu beheben gelte.
Da hat sich seit dem inquisitorischen Mittelalter nix geändert.
Alles miese Machtpolitik und billige, nein, sauteure Abzocke.
Oiwei sgleiche......
Beste Grüße vom Ketzer
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ingobert
19.12.2005, 15:10
@ bernor
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Re: Schon wieder die bösen Treibhausgase... |
-->>Die Treibhauseffekt-Theorie als Erklärungsansatz für das wärmere Wetter in jüngerer Zeit ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie der moderne Wissenschaftsbetrieb so läuft, sobald viel (benötigtes) Geld im Spiel ist bzw. Ergebnisse politisch / unternehmerisch relevant sein können.
*** Kann sein, ja. Vergleichbar mit der riesen-Hype"saurer Regen" damals.
Eines scheint doch aber klar auf der Hand zu liegen: Die fossilen Brennstoffe liegen seit Anno Tobak ungenutzt in der Erde. Buchstäblich in einem erdgeschichtlichen Augenblick haben wir jetzt schon so etwa die Hälfte von dem Zeug in die Atmosphäre geballert, und gleichzeitig werden die Sauerstoffproduzenten dezimiert. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war noch nie so hoch wie heute, Tendenz steigend. Und zufällig fängt das Klima JETZT an, mehr und mehr verrückt zu spielen.
Siehst du da keinen - wie auch immer gearteten - Zusammenhang?
Gruß!
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fridolin
19.12.2005, 15:40
@ ingobert
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Re: Schon wieder die bösen Treibhausgase... |
--> Der CO2-Gehalt der Atmosphäre war noch nie so hoch wie heute, Tendenz steigend. Und zufällig fängt das Klima JETZT an, mehr und mehr verrückt zu spielen.
<font color=#0000FF>Schon einmal hier gepostet: die Erde existiert seit mehreren Milliarden Jahren, Tiere und Pflanzen (ganz grob gesehen) so etwa seit 1 Milliarde Jahren.
Seitdem hat das globale Klima und auch der CO2-Gehalt der Atmosphäre um ganz andere Größenordnungen geschwankt. Grob gesehen befinden wir uns derzeit eher am unteren Ende der erdgeschichtlichen Durchschnittstemperatur und des CO2-Gehaltes der Erdatmosphäre. Statistiken, die aus Entwicklungen der letzten 100 oder 200 Jahre irgend etwas ableiten wollen, sind in diesem Zusammenhang einfach nur lächerlich.
Hier mal ein paar interessante Artikel dazu:
http://www.schulphysik.de/klima/alvens/klima.html
oder die ganze Übersicht in
http://www.schulphysik.de/klima.html
</font>
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