-->guten Tag,
das macht einen regelrecht ferig - diese ewige Warterei....
man
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<font size="5">Spaniens Bauboom ungebrochen </font>
Nachfrage nach Ferienwohnungen wachse weiter und Preise seien weiter gestiegen
Vor vier Jahren habe es die iberische Firma Polaris World noch gar nicht gegeben. Doch mittlerweile setze das auf Feriendomizile spezialisierte Unternehmen 600 Mio. Euro im Jahr um und habe 4000 Beschäftigte sowie Niederlassungen in neun Ländern. Zu Silvester habe sich die Firma sogar den wohl teuersten Werbespot des Jahres im spanischen Fernsehen geleistet und präsentierte sich stolz als die Nummer eins in Europa im einträglichen Geschäft mit den Ferienwohnungen.
Dabei hätten die beiden Gründer Pedro Garcia Meroño und Facundo Armero aus Murcia einen guten Rieche gehabt, geschickt kauften sie im Jahr 2001 riesige Flächen an scheinbar wertlosem Agrarland zusammen. Doch sie waren sich sicher, daß diese Grundstücke bald als Bauland ausgewiesen würden."Recalificación", Umwandlung in bebaubares Terrain nennen die Spanier die an der Küste aber auch im Inland alltägliche Praxis. Inzwischen hätten die Polaris-Gründer 40 Mio. qm Fläche zur Verfügung in attraktiver Küstennähe. 35 000 luxuriöse Ferienwohnungen und zahlreiche Golfplätze sollen in den nächsten Jahren entstehen. Das erste Resort am Mar Menor mit 750 Häusern sei bereits fertiggestellt, vier weitere sollen ebenfalls bald schlüsselfertig sein. Das ehrgeizigste Resort-Projekt namens Condado de Alhama mit sieben Golfplätzen sei soeben in Angriff genommen worden.
Der Markt mit spanischen Ferienwohnungen habe in den letzten Jahren eine unglaubliche Dynamik gezeigt. Spanien gelte inzwischen als"Florida von Europa", der Ruhesitz im Alter, mit einem guten Klima und einwandfreien Infrastrukturen. Bei dem Beratungsunternehmen"Grupo i" gehe man davon aus, daß das Geschäft mit dem Ferienimmobilien bis zum Jahr 2010 bei den Einnahmen mit dem Tourismus gleichauf liegen werde, bereits für dieses Jahr erwarte man fast 30 Mrd. Euro.
An diesem lukrativen Geschäft wollen alle mitverdienen, bereits jetzt würden die Claims für die goldene Zukunft abgesteckt. Allerorts häuften sich die Erschließungspläne von der Costa Blanca bis zur Costa del Sol, natürlich nicht nur für Touristen aus dem Norden Europas, sondern auch für die kaufkräftigen Spanier selbst. Nun kämen auch die wenigen Küstenabschnitte an die Reihe, die bislang als Geheimtip galten. Allein in der chronisch wasserarmen Region zwischen Murcia und Almeria sollen in den nächsten Jahren 400 000 Wohnungen entstehen, die Bevölkerung der dünn besiedelten Provinz würde sich in den Sommermonaten vervierfachen.
Allein in dem verschlafenen Städtchen Vera bei Almeria mit 9000 Einwohnern könnten 118 000 Wohnungen entstehen, Bürgermeister Felix López habe kein Problem damit, 75 Prozent der Gemeindefläche bebauen: Das sei der einzige Weg, Arbeitsplätze zu schaffen und die jungen Leute hier zu halten - das sei unser gutes Recht, rechtfertige er die Pläne.
Auch an der recht saturierten Costa del Sol stapelten sich neue Bebauungspläne. So seien allein in der Provinz Málaga in den kommenden zehn bis zwölf Jahren 600 000 Wohnungen geplant.
Auch das Landesinnere könne sich kaum noch vor den Kränen retten. Für das küstennahe Dörfchen Benahavis mit seinen 2200 Einwohnern etwa seien 90 000 Wohnungen auf dem Reißbrett geplant. Die Leute gingen am liebsten in die Gegend um die Costa Blanca und die Costa del Sol, die am besten erschlossen seien, weiß Manuel Gandarias, Vorsitzendes des Verbands"Live in Spain", zu dem 40 Immobilienfirmen gehören.
Doch an die rasche Umsetzbarkeit der hochfahrenden Bebauungspläne glaubé er nicht. Es handele sich um reine Planzahlen, oft über einen Zeitraum von 20 Jahren angelegt. Es werden nicht mehr Wohnungen gebaut, als auch nachgefragt werden, beruhigt der Experte.
Es laufe aber gut für seine Zunft. Trotz der vielen Neubauten seien die Preise für Ferienwohnungen im letzten Jahr um 15 Prozent auf einen Durchschnittspreis von 210 000 Euro gestiegen, dieses Jahr sollen die Preise nochmals um 13 Prozent anziehen. Von den 116 000 Objekten, die letztes Jahr verkauft worden seien, sei die Hälfte an Ausländer gegangen, wobei die Briten vor den Deutschen zur stärksten Käufergruppe avancierten."Wenn die Konjunktur in Deutschland endlich wieder anzieht und das Vertrauen der Verbraucher zurückkehrt, dann rechnen wir mit vielen neuen deutschen Kunden", so Gandarias zuversichtlich.
Um das Thema Rechtssicherheit ist es allerdings manchmal nicht so gut bestellt wie es sein sollte. Denn in den letzten Jahren sei es explezit an der beliebten Costa Blanca oftmals zu Übergriffen gegen Eigentumsrechte gekommen, weshalb 15 000 Klagen, darunter viele von ausländischen Grundbesitzern, beim Europaparlament eingegangen seien. Grund des Zorns sei ein Gesetz namens LRAU gewesen, mit dem Eigentümer enteignet werden konnten, sofern ein Bauherr ein großes Erschließungsprojekt, einen sogenannten"Plan de Actuación Integrada" (PAI) vorgelegt habe. Mit Gesetzeskraft sei so mancher Garten, bei einigen sogar das ganze Haus abgerissen worden, als"Landraub" wurde das von den Betroffenen bezeichnet.
Das 1994 ursprünglich gegen baulichen Wildwuchs eingeführte Gesetz habe die valencianische Regionalregierung nun auf massiven Druck aus Brüssel hin abgeändert.
Doch ob die Rechte der Betroffenen jetzt besser geschützt seien, bleibe abzuwarten. Denn bis zum Inkrafttreten des neuen Regelwerks am 31. Januar seien in den Rathäusern der Gemeinden zwischen Valencia und Alicante täglich Dutzende von Projekten auf der Grundlage des alten Gesetzes eingegangen - und würden wohl noch ohne Probleme umgesetzt.
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