Buchenberg
19.02.2006, 10:42 |
Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert Thread gesperrt |
-->Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert
Die derzeitige Auseinandersetzung im Ã-ffentlichen Dienst gegen die unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden hat eine unselige Vorgeschichte. Im Juli 2004 hatte die IG Metall in einem Haustarif mit Siemens vereinbart, dass für 4.000 Lohnarbeiter des Konzerns die Regelarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich erhöht wird.
Tarifrechtliche Grundlage für dieses schlimme Zugeständnis an die Profitinteressen war ein neuer Manteltarifvertrag in der Metallindustrie, der längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich"zur Verbesserung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit" und zur Sicherung der Beschäftigung zulässt.
Als die Gewerkschaftsführung sich auf diesen Deal einließ, hatte sie wohl gehofft, dass es sich dabei nur um"Krisenmanagement" handele, und dass es den Lohnarbeitern wieder besser gehe, wenn es den kapitalistischen Betrieben wieder besser gehe. Die Illusionen von den gemeinsamen Interessen von Lohnarbeitern und Kapitalisten gehen zunehmend in die Brüche. Längst machen die Unternehmen wieder gute Profite, trotzdem werden Stellen abgebaut, Lohnkosten gekürzt und Arbeitszeiten ausgedehnt.
Die Staatshierarchie folgt dem Pfad, den die Kapitalisten vorausgingen: Per Gesetz wurden die Arbeitszeiten für Beamte verlängert. Nun sollen die Arbeiter und Angestellten im Ã-ffentlichen Dienst folgen. Mit dieser Vorgeschichte stehen die Chancen denkbar schlecht, dass die Lohnarbeiter im Ã-ffentlichen Dienst die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen verhindern können - es sei denn, die IG Metall wechselt ihren Kurs und unterstützt durch wirksame Aktionen die Kämpfe der Lohnarbeiter im Ã-ffentlichen Dienst.
Die Wochenarbeitszeit ist in diesen Kämpfen nur eine Kampffront von vielen. Gleichzeitig schiebt die Regierung das Regel-Rentenalter immer weiter hinaus.
Da die große Mehrzahl der Rentner es gar nicht bis zum gesetzlichen Rentenalter schafft, werden die Einschnitte in die Rente immer tiefer.
Wie aus der Grafik 01 hervorgeht, liegt das tatsächliche Rentenalter in Deutschland knapp über 60 Jahre.
Für jedes Jahr, das zum gesetzlichen Rentenalter fehlt, wird die Rente um einige Prozent gekürzt. Nur noch 39 Prozent aller 55 bis 64jährigen haben einen Lohnarbeitsplatz.
Siehe Grafik 01
<center> </center>
Tatsächlich erreichen Lohnarbeiter in Deutschland ihren Maximallohn mit 55 bis 59 Jahren. Vor allem im Ã-ffentlichen Dienst ist das Einkommen je nach Lebensalter gestaffelt. Das soll aufhören. Vorbild dafür sind die USA und Großbritannien. In beiden Ländern erreichen die Lohnarbeiter ihren Maximallohn mit 40 bis 44 Jahren, von da an geht’s mit dem Lohn bergab: In den USA um 20 Prozent, in Großbritannien sogar um 40 Prozent. Dort verdienen die ältesten Lohnarbeiter nicht mehr als die Berufsanfänger. Schöne alte Kapitalistenwelt.
Wohin die Reise geht: Grafik 03:
<center>[img][/img] </center>
Die Lohnarbeiter zur Zeit Bismarcks malochten zwar 60 Stunden in der Woche und 50 Wochen im Jahr, erreichten aber selten eine Lebensarbeitszeit von 30 Jahren. Die rechnerische Gesamtarbeitszeit von 1885 lag bei 90.000 Stunden während eines Arbeiterlebens. In den Zeiten der Angela Merkel gibt es zwar Fünf-Tage-Woche mit 40 Wochenstunden (tatsächliche durchschnittliche Arbeitszeit), aber die Zeitspanne, in der wir Lohnarbeiter für das Kapital schuften müssen, hat sich fast verdoppelt. Macht eine rechnerische Gesamtarbeitszeit von 81.000 Stunden.
Falls nur die jetzigen Pläne zur Verlängerung der Arbeitszeiten um 2 Stunden und um 2 Arbeitsjahre verwirklicht werden, befinden wir uns - was die Dauer der Maloche angeht - wieder im 19. Jahrhundert.
Wal Buchenberg, 19.02. 2006
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Dieter
19.02.2006, 11:20
@ Buchenberg
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zum Vergleich, zum 19. Jahrhundert, |
-->Hallo Wal,
interessant und einzig aussagekräftig wäre ein Vergleich der Lebensarbeitszeit im Verhältnis zum Lebensalter.
Also wieviel Prozent seines Lebens muß man arbeiten um die anderen Prozente mit persönlichen Bedürfnissen und Konsum füllen zu können.
Hast Du hierüber Daten?
Von mir mal geschätzt:
Deine Ausgangsdaten zugrundegelegt würde es bedeuten, daß man damals bei 90.000 Arbeitsstunden bei einer geschätzten Lebenserwartung von 55 Jahren (480.000Std.) um 1880 18-19% seiner Lebenszeit arbeitete.
Menschen um die 40 haben heute eine Lebenserwartung bei über 80 = im Mittel mind. 700.000 Stunden, also würden man nur noch 11-12% seiner Lebenszeit arbeiten bei einem Rentenalter von 67 und hätte sogar noch einen deutlich höheren Standard als vor 100 Jahren.
Also irgendwie verstehe ich nicht, wie Du darauf kommst, daß man heute so viel arbeitet wie früher.
Gruß Dieter
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Buchenberg
19.02.2006, 12:00
@ Dieter
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Re: Reise rückwärts |
-->>Also irgendwie verstehe ich nicht, wie Du darauf kommst, daß man heute so viel arbeitet wie früher.
Hallo Dieter,
Habe ich das behauptet? Meine Rechnung ergibt 90.000 Arbeitsstunden im 19. Jahrhundert und 81.000 Stunden heute.
Dass die Verhältnisse im 19. Jahrhundert (noch) schlimmer waren, das steht außer Frage. Unsere Reise geht aber dorthin zurück. Mehr wollte ich nicht sagen.
Historische Daten:
Die durchschnittliche Lebenserwartung von 27-28 Jahren errechnet sich insbesondere aus der hohen Kinder- und Säuglingssterblichkeitsrate. Diesen Durchschnitt erreichten im copyrightyoungde 18.Jh. nur 30-40%. Dieser Durchschnitt stieg im Laufe des 19.Jh. beträchtlich. 1801 lag er bei 30 Jahren. 1850 betrug er 38 J. bei Männern, 41 Jahre bei Frauen. Bis 1913 stieg er noch einmal 10 Jahre höher. In Bordeaux lag 1823 die durchschnittliche Lebenserwartung bei 49 Jahren, bei Leuten aus dem Volk nur bei 33 Jahren. Die Sterblichkeitsrate bei Tuberkulose war bei den Armen doppelt so hoch wie bei den Reichen. Auch ein genießbarer Ruhestand wurde den Armen vorenthalten.
In der Regel galten bereits Männer und Frauen im Alter von 45-50 J. als alt. Außerdem hing die individuelle Lebenserwartung vom Beruf ab. Eine relativ hohe Lebenserwartung hatten Geistliche, Beamte, Kaufleute und Wirte. Die niedrigste hatten Handwerker, Soldaten und Bedienstete. In den Arbeitsstätten gab es keine hygienischen Schutzvorschriften oder ähnliches, man dachte eher an die Unterbringung der Maschinen als an menschenwürdige Arbeitsplätze. Die geringe Lebenserwartung von Werkstatthandwerkern resultierte aus der ungesunden Lebensweise in geschlossenen, ungelüfteten Räumen. Nur knapp die Hälfte eines Geburtsjahrgangs erreichte das Erwachsenenalter. Nur ein fünftel der Menschen hatte eine reelle Chance, alt zu werden, meist waren das nur die sehr reichen Leute.
Quelle
>Hallo Wal,
>interessant und einzig aussagekräftig wäre ein Vergleich der Lebensarbeitszeit im Verhältnis zum Lebensalter.
>Also wieviel Prozent seines Lebens muß man arbeiten um die anderen Prozente mit persönlichen Bedürfnissen und Konsum füllen zu können.
>Hast Du hierüber Daten?
>Von mir mal geschätzt:
>Deine Ausgangsdaten zugrundegelegt würde es bedeuten, daß man damals bei 90.000 Arbeitsstunden bei einer geschätzten Lebenserwartung von 55 Jahren (480.000Std.) um 1880 18-19% seiner Lebenszeit arbeitete.
>Menschen um die 40 haben heute eine Lebenserwartung bei über 80 = im Mittel mind. 700.000 Stunden, also würden man nur noch 11-12% seiner Lebenszeit arbeiten bei einem Rentenalter von 67 und hätte sogar noch einen deutlich höheren Standard als vor 100 Jahren.
>Gruß Dieter
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Theo Stuss
19.02.2006, 12:21
@ Buchenberg
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Re: seit wann liegt das am Kapitalisten? |
-->Es liegt am Staat!
Seltsam, daß unser Edelkommunist die zunehmende Verschmelzung von Staat und Kapital nicht wahrnimmt. Es ist doch egal, ob das Kapital den Staat übernimmt, oder der Staat das Kapital in"Volkseigentum" überführt.
Der Effekt ist immer derselbe: Tonnenideologie löst Kontraktideologie ab!
Das Gerede der Neoliberalen wird bei zunehmendem Globalismus eh immer sozialistischer, keiner merkt es. Schon das Blabla von der praxisbezogenen Ausbildung in der Grundschule macht einen stutzig.
Der Rückschritt ins 19Jhr. ist in Wahrheit ganz kommunistischer Art. Können die Staatstitel nicht mehr bedient werden, indem man den Bürger seinerseits über die Guthaben an der Steuervollstreckung des Staates partizipieren läßt, muß eine andere Methode her, um an der Macht zu bleiben. Konsumgüter werden nicht mehr verkauft, sondern nach einem Privilegienschlüssel verteilt."Geld" gibt es dann zwar weiter, wie auch in der DDR, aber in Wahrheit sind alles zinslose Endlosläufer. Wegen mangelnder Vollstreckbarkeit kann man für solches Geld auch nichts kaufen.
Man braucht sich doch nur die Gesetzes- und Verordnungsänderungen ansehen. Der Staat hat jetzt, schon lange bekannt, die absolute Priorität in der Kontrakterfüllung, wenn es um die Requisition von Produktionskapazitäten geht. Grundbedarfsicherung nennt man das.
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SchlauFuchs
19.02.2006, 12:30
@
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Re: Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert |
-->
>am besten wär natürlilch die die 0-std. woche bei vollem lohnausgleich, sprich hartz4x4 für alle; es lebe die diktatur der proleten
~ Fullquote sind laut Netiquette und Forenregeln zu vermeiden
~ Niemand mag <a href=http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_%28Internet%29>Trolle</a> die nur antworten um zu provozieren. Daher hör ich hier jetzt auch auf
Ciao!
SF |
Herb
19.02.2006, 12:37
@
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bitte benutz deine Verstand ein wenig |
-->und schwing hier nicht irgendwelche stumpfsinnige Parolen..
versuch die zusammenhäng zu begreifen und rede nicht anderen Leuten nach
und jetzt überleg dir mal warum es Harz 4 gibt und Millionen Arbeitslose wenn allein im jahr 2005 die Deutsche Industrie über 100 Milliarden Euro an RÜCKLAGEN gebildet hat.
Der eine Teil der Bevölkerung krank ist vor lauter viel arbeit und der andere Teil krank ist vor Sorge weil sie keine arbeit kriegen und darum Pleite sind
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prinz_eisenherz
19.02.2006, 13:37
@
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Re: Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert |
-->Mal ne Frage:
Was hat denn die BK Merkel mit den Wochenarbeitszeiten zu tun, wie in der einen Grafik suggeriert? Oder legt jetzt die Bundeskanzlerin, das deutsche Parlament, die Wochenarbeitszeit in Industrie und im Handwerk fest?
Ich bin der Meinung, das machen die in ihren Tarifverhandlungen unter sich aus und dabei hält sich die Politik meist weit genug heraus.
Aber so läßt sich ja die Welt viel einfacher erklären, das ist wahr.
Die Elbe hat Hochwasser und wer hat Schuld, der Kohl, ach nein, so war das ja vor sieben Jahren. Dazwischen waren die gnialen Baumeister von Grün/ Rot an den Hebeln. Aber jetzt, leider ist der Kohl nicht mehr da, jetzt muss für alles die Merkel herhalten.
Was für ein Schwachsinn. Ich muss ehrlich gestehen, wenn solche Bilder auftauchen, dann lese ich nicht mehr weiter. Entweder hat derjenige keine Ahnung, oder er weiß es besser und versucht Legenden in die Welt zu setzten, um nicht Lügen zu sagen und dazu auch noch so billig.
eisenherz
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FOX-NEWS
19.02.2006, 14:04
@ Herb
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Nur ruhig Blut! |
-->>Der eine Teil der Bevölkerung krank ist vor lauter viel arbeit und der andere Teil krank ist vor Sorge weil sie keine arbeit kriegen und darum Pleite sind
Mit den schwindenden Ressourcen... vor allem Energie... wird sich diese Entwicklung weiter zuspitzen. Ein physikalisches Wachstum durch ein Mehr an Waren wird es nicht mehr geben. Damit wird eine Klärung der Verteilungsfrage unumgänglich. Das ist näher, als viele denken!
Gruss
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Buchenberg
19.02.2006, 14:23
@ prinz_eisenherz
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Re: Merkel und Bismarck |
-->>Mal ne Frage:
>Was hat denn die BK Merkel mit den Wochenarbeitszeiten zu tun, wie in der einen Grafik suggeriert?
Hallo Eisenherz,
Da wird nichts suggeriert.
Die Konterfeien von Bismarck und Merkel sind optische Anzeiger für die Zeitepochen damals und heute.
Merkel und Merkel-Fans sollen stolz sein, dass sie mit dem Bismarck (fast) auf gleiche Stufe gestellt wird.
Bitte keine künstliche Aufregung über Nebensächlichkeiten.
Gruß Wal
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prinz_eisenherz
19.02.2006, 14:31
@ Buchenberg
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Alles klar, hatte ich ein wenig anders gesehen, muss am Frühling liegen:)) (o.Text) |
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Baldur der Ketzer
19.02.2006, 15:02
@ Buchenberg
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Re: grenzenlose Geschmacklosigkeit, mindestens |
-->Hallo, Wal,
>Merkel und Merkel-Fans sollen stolz sein, dass sie mit dem Bismarck (fast) auf gleiche Stufe gestellt wird.
ich bin der Ansicht, daß dies dem Andenken Bismarcks grob unangemessen ist und ihn verunglimpft.
Ich fühle mich in meinem reli, äh, politischen Gefühl schwer, nein, schwerstenstens verletzt!
Beste Grüße vom Baldur
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thoughtful
19.02.2006, 16:09
@ Buchenberg
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Re: Arbeitszeit: Zurück ins 19. Jahrhundert |
-->Ich kenne ein großartiges Forum für Sie. Dort werden Sie unter linken Neidern, Sozialisten und anderen Miesmachern mit offenen Armen aufgenommen.
Es ist das GeldCrash-Forum, http://f27.parsimony.net/forum67659/,
geführt von einem Mann mit großen *ROFL* wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnissen, Herrn Günther Hannich, seine genialen Ergüsse finden Sie auch in seinen Büchern.
th
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Buchenberg
19.02.2006, 16:44
@ thoughtful
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Re: Erstes Posting in diesem Forum |
-->von thoughtful: 27.12.05
von Wal Buchenberg: 29.10.2001
Gönnerhafte bis beleidigende Ratschläge, wo ich posten soll, kannst du dir sparen.
Gruß Wal
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thoughtful
19.02.2006, 17:29
@ Buchenberg
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Re: Erstes Posting in diesem Forum |
-->>von thoughtful: 27.12.05
>von Wal Buchenberg: 29.10.2001
>Gönnerhafte bis beleidigende Ratschläge, wo ich posten soll, kannst du dir sparen.
>
>Gruß Wal
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Es liegt mir völlig fern, Sie zu beleidigen. Nur etwas Satire sollten Sie bei Ihren wirtschafts-politischen Einstellungen schon ertragen.
Beiträge mit den von Ihmen angegebenen Daten kann ich nicht mehr nachvollziehen. So weit reicht das Archivsuchsystem hier nicht.
Zu Ihrer Art von GERECHTIGKEIT füge ich mal ein Zitat eines großen deutschen Philosophen an:
""Socialismus
Der Socialismus ist der phantastische jüngere Bruder des fast abgelebten Despotismus, den er beerben will; seine Bestrebungen sind also im tiefsten Verstande reactionär. Denn er begehrt eine Fülle der Staatsgewalt, wie sie nur je der Despotismus gehabt hat, ja er überbietet alles Vergangene dadurch, daß er die förmliche Vernichtung des Individuums anstrebt, als welches ihm wie ein unberechtigter Luxus der Natur vorkommt und durch ihn in ein zweckmäßiges Organ des Gemeinwesens umgebessert werden soll.
Seiner Verwandtschaft wegen erscheint er immer in der Nähe aller excessiven Machtentfaltungen, wie der alte typische Socialist Plato am Hofe des sicilischen Tyrannen, er wünscht (und befördert unter Umständen) den cäsarischen Gewaltstaat dieses Jahrhunderts, weil er, wie gesagt, sein Erbe werden möchte. Aber selbst diese Erbschaft würde für seine Zwecke nicht ausreichen. Er braucht die allerunterthänigste Unterwerfung aller Bürger vor dem unbedingten Staate, wie niemals etwas Gleiches existiert hat; und da er nicht einmal mehr auf die alte religiöse Pietät für den Staat mehr rechnen darf; vielmehr an deren Beseitigung unwillkürlich fortwährend arbeiten muß -- nämlich weil er an der Beseitigung aller bestehenden Staaten arbeitet--, so kann er sich nur auf kurze Zeiten, durch den äußersten Terrorismus, hie und da einmal auf Existenz Hoffnung machen.
Deshalb bereitet er sich im Stillen zu Schreckensherrschaften vor und treibt den halbgebildeten Massen das Wort"Gerechtigkeit" wie einen Nagel in den Kopf, um sie ihres Verstandes völlig zu berauben (nachdem dieser Verstand schon durch die Halbbildung sehr gelitten hat und ihnen für das böse Spiel, das sie spielen sollen, ein gutes Gewissen zu schaffen. -- Der Socialismus kann dazu dienen, die Gefahr aller Anhäufungen von Staatsgewalt recht brutal und eindringlich zu lehren und insofern vor dem Staate selbst Misstrauen einzuflössen. Wenn seine rauhe Stimme in das Feldgeschrei"soviel Staat wie möglich" einfällt, so wird dies zunächst dadurch lärmender, als je: aber bald dringt auch das entgegengesetzte mit umso grösserer Kraft hervor:"so wenig Staat wie möglich".
Friedrich Nietzsche
aus:"Menschliches, Allzumenschliches I" Colli/Montinari 1988, Gesamtausgabe, S.307""
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th.
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MC Muffin
20.02.2006, 07:37
@ thoughtful
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volle Zustimmung |
-->Die Kontinuität in Walls Beiträgen ist wirklich erschütternd.Ein typisches Beispiel, was eine Idiologie aus Menschen machen kann ( völliger Realitätsverlust ).
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apoll
20.02.2006, 22:35
@ Baldur der Ketzer
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Re: grenzenlose Geschmacklosigkeit, mindestens |
-->>Hallo, Wal,
>>Merkel und Merkel-Fans sollen stolz sein, dass sie mit dem Bismarck (fast) auf gleiche Stufe gestellt wird.
>
>ich bin der Ansicht, daß dies dem Andenken Bismarcks grob unangemessen ist und ihn verunglimpft.
>Ich fühle mich in meinem reli, äh, politischen Gefühl schwer, nein, schwerstenstens verletzt!
>Beste Grüße vom Baldur
Auch ich schließe mich Baldurs Protest an,Merkel und Bismark das sind 2 Welten.Das Merkel lebt von der Pressehure,der Bismark von seinen Leistungen.Der eine eine Persönlichkeit,das andere ein Nichts.Wal hat natürlich recht, bei der heutigen Produktivität würden 25 Stunden Arbeitszeit genügen,der Rest ist heute Ausbeutung. Sagte nicht heute ein Politiker in etwa so: Wir brauchen eine Kultur der Bescheidenheit, ist das nicht eine schöne Umschreibung für die laufende Verlendung und Verarmung weiter Kreise?!Ap.
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