LenzHannover
20.03.2006, 22:35 |
Die Rente ist sicher - Blüm um 22:45 in der ARD Thread gesperrt |
-->22.45 - 00.00 Uhr ARD eckmann
Diesmal zu Gast bei Reinhold Beckmann:
- Karl Moik (TV-Entertainer) blickt zurück auf 25 Jahre"Musikantenstadl"
- Nina Ruge (TV-Moderatorin) spricht erstmals über den Krebstod ihrer Eltern und warum sie sich seitdem intensiv mit Medizin beschäftigt
- Norbert Blüm (Bundesarbeitsminister a.D.) erläutert, warum er heute immer noch an seinen legendären Satz"Die Rente ist sicher" glaubt [img][/img]
Den Eimer bereit halten
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chiron
20.03.2006, 23:00
@ LenzHannover
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Pensionskassen untergraben unsere langfristigen Interessen |
-->Weils grad zum Thema passt:
Pensions- und Rentenkassen gehören zu den Errungenschaften des vergangenen Jahrhunderts. Sie waren angetreten, der Altersarmut den Garaus zu machen. Lange lief alles gut und die schleichende Verlängerung des durchschnittlichen Lebensabends wurde aus populistischen Gründen unter den flauschigen Teppich der Staatsverschuldung gekehrt.
Die Logik, dass bei einer älter werdenden Bevölkerung auch der Beginn des Rentenalters heraufgesetzt werden muss, haben sich ganze Generationen verweigert. Jede Medaille hat zwei Seiten und dementsprechend ist auch ein längeres Leben nicht kostenlos zu haben. Politiker, welche sich dieser Logik verweigert haben, wurden frenetisch bejubelt und erfolgreich wieder gewählt unter dem Motto „Die Rente ist sicher!“.
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch/page/index.cfm?SelNavID=350&NewsInstanceID=1&NewsID=3786&StartRow=1</ul>
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mophistopheles
20.03.2006, 23:30
@ LenzHannover
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Es gibt auch ein Leben ohne TV!! |
-->Hallo,
Als wenn das tägliche TV-Programm irgendeinen, auch nur so kleinen Stellenwert in unserem Leben hätte.
-nur wenn ihr darüber redet macht ihr es interessant-
mophistopheles
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Taktiker
21.03.2006, 00:04
@ mophistopheles
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wie wahr! |
-->Habe in einem Anfall von Selbstgeisselung mal auf den großen Investigationssender n-tv gezappt. Dort begann soeben der"Auslandsreport" -oder so ähnlich. Erstes Thema: Milosevic.
Kluge Schnitte, wie immer andeutungsvolle Adjektive, wohlkalkulierter Plot,...und selbstverständlich kein Sterbenswort über alternative Sichtweisen, halt der übliche Brei von den bösen, verbitterten Serben. Kurz: so wie auf jedem Sender, so wie in jeder Zeitung.
Da bleiben einem dann zwei Möglichkeiten: sich ewig lang darüber ärgern oder abschalten....Und so sparte ich wieder etwas Strom. Es ist völlig müßig, das, was da abläuft, ernst zu nehmen. Man landete unweigerlich in der Klappse. Völlig sinnlos zu glauben, man könnte *konstruktiv* etwas daran ändern.
Wenn man wirkich etwas ändern will, dann muß man den richtig wunden Punkt suchen, den Knackpunkt, wo man dieses kalkulierte, repressive, verdummende, einschüchternde, mordende System packen kann. Es gibt ihn und voller Ironie ist er ganz sicher gänzlich unbewacht. Man sollte nur nicht glauben, dass man dieses Bollwerk per Frontalangriff überwinden kann. Genauso muß man sich diese auf hunderten gleichförmigen Kanälen durchlaufende Medienshow für Wasserhirne nicht zu Herzen nehmen. Seine innere Wut darf man sich gern bewahren, aber bloß den Blutdruck niedrig halten!
So, wie dieses System funktioniert und vor sich hin werkelt, wird -ja MUSS förmlich- seine Abschaffung in einer feierlichen Samstagabendshow vollzogen werden, mit 3-wöchiger Vorlaufzeit und"Teasern" dafür alle 30 Minuten. Für den Weg dahin dürfen wir alle mal ein wenig in bunten Phantasien schwelgen. Nur so wird es ausgehen, nicht anders.
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nEUROtiker
21.03.2006, 01:32
@ mophistopheles
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Hey mophistopheles, steht noch 'ne Entschuldigung meinerseits aus! |
-->War ein Missverständnis und ziemlich überzogen,
danke an Elli, der's gelöscht hat.
Gruss,
Klaus.
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nEUROtiker
21.03.2006, 02:09
@ Taktiker
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TV/Radio werden gerade überrollt, von unten (Internet in all seinen Facetten!) |
-->Hallo Taktiker!
Aber, wo isser denn, der"richtig wunde Punkt"?
Der"richtig wunde Punkt" ist, dass das Internet einfach andere und mehr Services KANN, als die zentralistischen Medien"TV/Radio".
Der klassische"Broacast": Einer an alle (TV/Radio) wird ersetzt durch"Jeder an Alle"! Das ist 'ne Revolution ;-)
Marketing-Experten - wenn sie schlau sind - gehen weg von dem"Authoritäts -Prinzip" hin zu"Smart-Mobs" - Menschen, die sich wie Schwärme verhalten und nicht mehr Authoritäten folgen (inwieweit das über die Werbemechanismen hinausgeht, werden wir sehen...)
Für die Freunde von Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Smart_Mobs
(ihr wisst schon, Copy and Paste)
Wikipedia-"Feinde" lesen besser gar nicht weiter ;-)
Die könne ja bei Bertelsmann gucken [img][/img] und ihren Think-Tanks...
Internet, hier kann jeder alles, und das ist die Faszination:
Stichwort"Service"
"Mitreden, mitteilen, mitgestalten: Millionen wenden sich von den alten Medienkonzernen ab, weil die ihre neuen Vorlieben nicht bedienen"
Die Zeit
Von Götz Hamann
Guts Nächtle,
der Klaus.
<ul> ~ http://www.zeit.de/2006/12/memedia?page=all</ul>
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LenzHannover
21.03.2006, 10:23
@ chiron
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und man hat wohl auch gedacht, mit Finanzmathematischen |
-->Methoden den zwingend notwendigen Nachwuchs weg rationalisieren zu können.
Schaut her, wir haben die Rentenkasse und brauchen keinen Nachwuchs mehr und 2000 brauchte ja keiner mehr arbeiten, weil die Börse Geld produzierte
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Taktiker
21.03.2006, 11:36
@ nEUROtiker
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Naja, ich schwanke noch. Sehe darin eher den erfolglosen Frontalangriff |
-->>Aber, wo isser denn, der"richtig wunde Punkt"?
Er ist wie gesagt genau dort, wo keine"Attention" ist. Weißt Du, was ich meine? Medienanstalten, Regierungseinrichtungen, Politiker, alles scharf bewacht, sowohl dinglich (Sicherheitsanlagen) als auch ideell (Gesetze, Vorschriften, loyale Staatsanwälte und Richter). Zwecklos, sich eine Revolution wie die Französische mit Barrikadenkampf auszudenken.
Der richtig wunde Punkt ist an ganz weichen, exponierten Stellen zu orten. Wenn ich ihn wüßte, hätte ich ihn schon mal massiert. So suche ich noch. Aber es gibt ihn. Ein Punkt, den eine einzige Person allein und an einem Tag auslösen kann, ohne Kraftanstrengung, ohne Hindernis, ohne Eile und ohne Verstellung.
Zum Beispiel: Nimm den Fakt, dass immer mehr originäre Aufgaben herausgelöst werden:"Presse" wird nicht mehr in Zeitungsredaktionen gemacht. Private PR-Agenturen machen das heute im gutbezahlten Auftrag und"spinnen" ihre Software in die üblichen Medien hinein. Wo aber stehen die harten Wachen? Vor den eigentlich belanglosen Verlagshäusern! Die privaten Agenturen dagegen, welche das eigentliche Geschäft machen, stehen irgendwo als kleine Büros in Innenstädten und deren angestellte Mietmäuler triffst Du mittags im Bistro. Auch unterliegen diese Agenturen keinem exklusiven wirtschaftlichen Schutz, sondern sind normale Konkurrenzsubjekte im freien Markt.
Oder anders: WER macht heute das Geschäft bei militärischen Einsätzen? Zum großen Teil sind das private Firmen,"Security Contractors", also ebenso normale zivile Subjekte.
Überlegungen sollten in diese Richtung gehen. Den Frontalangriff auf das Sichtbare halte ich für aussichtslos.
>Der"richtig wunde Punkt" ist, dass das Internet einfach andere und mehr Services KANN, als die zentralistischen Medien"TV/Radio".
Ich schwanke noch hierzu. Im Sinne der Le Bon'schen Theorien von der Massenmobilisierung gibt es durchaus Ansätze im Internet wie z.B. immer mal irgendwelchen witzigen Dinge, die durch Blogs aufgebauscht schnell breit publik werden. Aber ich kenne keine systemkritischen Stories, welche diesen Sprung geschafft hätten. Was 9/11 anbelangt, ging hier viel über Michael Moore & Co, aber die bedienten sich alle der Buch- und Filmform.
Im Sinne von Le Bon bräuchte man breit anerkannte Kompentenzträger mit einem"Nimbus". Das sehe ich durchs Internet mit seiner Kakophonie an Meinungen und Ansichten eher konterkariert. Stell doch mal an einem sonnigen Maisonntag einen indymedia-Artikel zum Jugoslawienkrieg auf dem Dorfanger von Klein-Kleckersdorf zur Diskussion... Und dann ein Kontra-Zitat von Franz Beckenbauer dagegen. Was wird passieren?
>Der klassische"Broacast": Einer an alle (TV/Radio) wird ersetzt durch"Jeder an Alle"! Das ist 'ne Revolution ;-)
Aber nur technisch. Hat die Ablösung des Radios durch das Fernsehen mehr wahre Demokratie, Hierarchieabbau, Informationsgewinn im Sinne von Durchblick gebracht? Wir haben heute 300 Kanäle über ne Satellitenschüssel, aber die Leute interessieren sich einfach nicht für tiefere Sachverhalte, Hinterfragen, konträre Sichtweisen. Weniger als je zuvor.
Früher reichte es dem Revolutionär, die zentrale Radiostation oder Zeitungsredaktion zu kapern. Kann man heute vergessen. Die publizistische Macht ist diversifiziert worden. Das ist eher die Stärke der heutigen Macht. Aber jede Stärke wird natürlich durch Exzess zu einer Schwäche. Dahin geht mein Ansatz. Per sé sehe ich im Internet zwar technisch ein wichtiges Instrument, aber medienpolitisch ist es eher ein Rückschritt.
>Marketing-Experten - wenn sie schlau sind - gehen weg von dem"Authoritäts -Prinzip" hin zu"Smart-Mobs" - Menschen, die sich wie Schwärme verhalten und nicht mehr Authoritäten folgen (inwieweit das über die Werbemechanismen hinausgeht, werden wir sehen...)
Das klingt vielversprechend und geht in meine Richtung. Hier haben wir es mit einem Exzess zu tun. Mit Geistern, die man rief und uU nicht mehr loswerden kann. Verselbständigung. NOCH aber zeigt sich, dass die Menschen eher zunehmend Autoritäten folgen, umso weniger diese zentral präsentiert werden. Im Gegenteil: Umso diversifizierter die Medienlandschaft *erscheint* (ohne es zu sein), desto leichter lassen sich Autoritäten vermarkten. Denn"hier gesehen und da gesehen" ="muß wichtig sein", obwohl hinter beiden Medien derselbe Spin Doctor steht. Die Fehlkalkulation beginnt dort, wo eine sorgsam aufgebaute Autorität aus dem Ruder läuft (z.B. Möllemann).
Vielen dank für die anregende Diskussion!
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chiron
21.03.2006, 11:43
@ LenzHannover
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Re: und man hat wohl auch gedacht, mit Finanzmathematischen |
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>Blüm war einfach eklig, einfach Beiträge rauf und es wird schon [img][/img]
Hallo LenzHannover
Ich habe ihn mir gestern bei Beckmann angesehen und war überrascht...oder vielleicht doch nicht....
Unglaublich, welch bescheidenen Sachverstand dieser Mann hat. Man kann ihm gar nichts vorwerfen, er kann und konnte es nicht besser. Viel mehr müsste der Umstand zu denken geben, dass er es auf der politischen Leiter so weit nach oben gebracht hat.
Im übrigen gefällt mir die Diskussion, dass wir aus oekonomischen Gründen Kinder auf die Welt stellen sollen, gar nicht. Im Gegenteil finde ich es haarsträubend, dass jetzt auch noch Kinder oekonomisiert werden sollen. Kinder, die nicht aus einer inneren Ueberzeugung auf die Welt gestellt wurden und werden, werden sicher nicht die Rente sichern.
Es gäbe eine viel einfachere Lösung, eine aber, die nur auf Freiwilligkeit beruhen kann und dafür ist die Menschheit wohl noch nicht bereit:
Noch nie gab es bei den Aeltesten so viel Geld und noch nie war das Geld so einseitig verteilt. Wenn also die Rentner sich gegenseitig helfen würden, müsste keiner darben. Unter Zwang lässt sich dies aber nicht regeln und ich würde es auch nicht begrüssen, selbst wenn es möglich wäre.
Gruss chiron
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Student
21.03.2006, 13:59
@ Taktiker
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Re:...für viele Männer immer noch wie eine Waschmaschine. ;-) |
-->Hi Taktiker!
>>Aber, wo isser denn, der"richtig wunde Punkt"?
>Er ist wie gesagt genau dort, wo keine"Attention" ist. Weißt Du, was ich meine? Medienanstalten, Regierungseinrichtungen, Politiker, alles scharf bewacht, sowohl dinglich (Sicherheitsanlagen) als auch ideell (Gesetze, Vorschriften, loyale Staatsanwälte und Richter). Zwecklos, sich eine Revolution wie die Französische mit Barrikadenkampf auszudenken.
Na ja, wenn er wund ist, der Punkt, dann ist erst mal Pause angesagt. Kampf und Revolution schon mal gar nicht.
>Der richtig wunde Punkt ist an ganz weichen, exponierten Stellen zu orten. Wenn ich ihn wüßte, hätte ich ihn schon mal massiert. So suche ich noch. Aber es gibt ihn. Ein Punkt, den eine einzige Person allein und an einem Tag auslösen kann, ohne Kraftanstrengung, ohne Hindernis, ohne Eile und ohne Verstellung.
Richtig. Völlig richtig. Laß' Dir helfen, der gärtnernde, studierende Hardy ist doch da.
Bitte, Link klicken.
>Vielen dank für die anregende Diskussion!
Gerne, keine Ursache.
Lieben Gruß
Hardy
<ul> ~ Hier ist er, der Punkt.</ul>
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LenzHannover
21.03.2006, 18:53
@ chiron
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Mein Reden bei Politikern: Die bekommen nicht zuviel Lohn; leider bekommen |
-->wir schlechtes Personal für das Geld [img][/img]
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