Toby0909
27.03.2006, 13:45 |
mal was positives zum Euro - Wettbewerb der Sozialsysteme, Jugenarbeitslosigkeit Thread gesperrt |
-->Als der Euro eingeführt wurde dachte ich immer, daß es insofern problematisch ist, weil den Märkten somit die Ausgleichsfunktion fehlt.
Meine Behauptung damals war, wenn es das nicht mehr gibt, dann nehme ich an, daß in Europa eher eine Art"Wettbewerb der Sozialsysteme" stattfinden wird. Die Bürger gehen dahin, wo es ihnen besser geht - auch eine Art von Ausgleich. Damals dachte ich aber noch, daß es aufgrund der verschiedenen Sprachen eher schwieriger sein wird.
Aber inzwischen ist es wohl wirklich so. Die Leute hauen alle ab. Die Forumisten hier verkrümeln sich alle nach Spanien - das ist ja nichts Neues. Aber auch ansonsten habe ich in meinem (eher sehr kleinen) Bekanntenkreis und auch nicht allzu großen Kundenkreis doch eine ganze Menge Auswanderer in diesem Jahr:
Herzspezialisten nach Abu Dhabi (gleich die ganze Abteilung!)
Allgemeinmediziner zum Arbeiten"am Wochenede mal schnell nach London - da verdien ich soviel wie hier in einem ganzen Monat"
Handwerker aller Arten nach Ã-sterreich (Salzburg, Tirol, Wien).
Auf gut deutsch: Wenn hier die Leistungen (Arbeitslosengeld), bzw. die Verdienstmöglichkeiten zu gering werden, dann ist das GUT so. Die Leute hauen ab und liegen uns nicht mehr auf der Tasche und verdienen ihr eigenes Geld.
Ist doch gar nicht soo schlecht oder?
Übrigens: Thema Jugendarbeitslosigkeit:
Habe (glücklicherweise?) vor kurzem über meinen Nachbarn 3 junge Mädels kennen gelernt. Alle drei sind früh von daheim ausgezogen: 14, 17 und 18. Alle drei sind alleine von"Driebn""nibba gemacht" -"wegen dea Oabeit". Einen krassen Dialekt haben die drei ja schon.
Fazit meiner Unterhaltung: Selbst die jungen Ost-Deutschen behaupten von sich aus. Wenn man arbeiten will, dann findet man auch Arbeit. Selbst ohne Studium.
Weiß auch nicht warum sich alle aufregen, wenn man zu jemanden sagt, daß er zum Job umziehen soll. Wer arbeitet wirklich dort, wo er arbeiten will? Und wer will / wollte immer dort leben, wo er heute arbeitet?
Da kenn ich eigentlich fast niemanden.
Und wer keinen Job findet wegen schlechter Ausbildung: Selbst als ich ein Kind war - zu Wunderzeiten unter Kohl ohne Arbeitslosigkeit und ständigem Wachstum - ohne Integration der DDR - selbst damals wurde uns schon immer eingebläut, daß man ohne Leistung auch keinen Job findet - egal wie gut es der Wirtschaft geht.
Und wenn die Leute sich massenhaft dauer-ersaufen müssen, dann ist das doch kein Wunder.
Auf jeden Fall scheint sich der Verdacht zu bestätigen: Die Arbeitslosen bekommen immer noch viel zu viel und WOLLEN wirklich nicht arbeiten - abgesehen von Kranken, Kinderreichen und Alten bestätigt sich diese Einschätzung inzwischen nicht nur in Süddeutschland sondern auch für die anderen Bundesländer - jetzt eben inklusive Sachsen, Sachen-Anhalt und Thüringen.
Kann jemand diese Meinung teilen?
Übrigens: Unser Büro hat gerade eine ca. 50-Jährige Mutter eingestellt.
Zwar nichts hochqualifiziertes - aber sie meinte auch: Nachdem die Deutsche Bank sie nach 30 Jahren nicht mehr wollte ist sie froh, daß sie überhaupt wieder was hat.
Toby
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Merlin
27.03.2006, 14:30
@ Toby0909
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zur Arbeitslosigkeit |
-->Der Penny bei uns im Ort hat eine Kassiererin)gesucht.
Das hat an der Pennytür ausgehangen.
Als ich die Cheffin nach 3 wochen fragte, warum der Zettel (DinA4 unübersehbar) immer noch hinge,
antowortete sie, es hätte sich bisher keiner gemeldet!!!!
Das nach 3 Wochen!!!
Jetzt haben sie 2 Azubis da rumspringen
Ps: Alle hartz4 Empfänger des Ortes müssen durch die Tür
(8500 Einwohner)
Merlin
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LenzHannover
27.03.2006, 15:35
@ Merlin
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Als Angestellter bei Penny / Lidl würde ich mich richtig verarscht fühlen |
-->Manche Säufer holen sich dort den preiswerten Alc (und meckern dann noch gerne über lange schlangen) und die armen Angestellten müssen dort bis Samstag 20 Uhr arbeiten, danach noch etwas aufräumen und verlassen dann oft erst gegen 21 Uhr den Land [img][/img].
Absurdistan live
"PS" Nach 17 Uhr gehe ich am Samstag nicht einkaufen.
Bei Spiegel TV gab es einen netten Bericht über ein Billig-Hotel in Berlin (um die 7 Euro pro Nacht), eine Etage Polen die arbeiten, wohl mehrere Etagen mit HIV'lern, die gerne feiern.
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prinz_eisenherz
27.03.2006, 18:44
@ Toby0909
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Manche sind schon mit zwanzig steinalt und andere mit fünfzig putzmunter |
-->Hallo,
## Auf jeden Fall scheint sich der Verdacht zu bestätigen: Die Arbeitslosen bekommen immer noch viel zu viel und WOLLEN wirklich nicht arbeiten - abgesehen von Kranken, Kinderreichen und Alten bestätigt sich diese Einschätzung inzwischen nicht nur in Süddeutschland sondern auch für die anderen Bundesländer - jetzt eben inklusive Sachsen, Sachen-Anhalt und Thüringen.##
Bei den Jungen, da habe ich eine sehr gemischte Meinung, aber viele ältere, so ab Ende vierzig und höher, da sieht es grausam aus, besonders bei den Handwerkern, wieder einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen. Für mich zum Glück in soweit, als der eine oder andere mir exellent, für einen angemessenen Stundenlohn, mittelgroße Sanierungen an der Laube gemacht hat, die ich mir selbst nicht zutraue oder mit viel Murks wochenlang daran herumbastelen würde.
Jedoch, die ich so kennengelernt habe und bei der Arbeit beobachtet oder denen zugereicht habe, die waren zwar älter, aber so etwas von akkurat, bei denen konntest du anschließend vom Boden essen. Finden aber alle keine Arbeit mehr und hängen irgendwie herum. Bei den meisten haben ihre früheren Baufirmen dicht gemacht. Ehe sich das herumgesprochen hat was für ein Erfahrungspotential da verschleudert wird, auch wenn die etwas teurer als die Jungen sind, wird es wohl schon zu spät sein.
bis denne
eisenherz
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Dieter
28.03.2006, 07:22
@ LenzHannover
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Arbeitszeiten |
-->>und die armen Angestellten müssen dort bis Samstag 20 Uhr arbeiten, danach noch etwas aufräumen und verlassen dann oft erst gegen 21 Uhr den Land [img][/img].
Aus meiner Sicht ist eine Arbeitszeit bis 20 oder 22 Uhr, auch Samstags, 10 mal besser als Arbeitszeiten in anderen Berufen, die morgens um 6 oder 7 Uhr anfangen. - echt tödlich.
Andere machen als Krankenschwester am liebsten durchgängig die Nachtschichten - und mir war es immer unverständlich, wieso die Schule schon um 8 Uhr anfing, zu einer Uhrzeit, zu der man noch nichts merkt, wogegen gegen 13 Uhr, wenn man langsam zu einer guten Form auflief, sie schon wieder beendet war.
Zeiten sind individuell unterschiedlich. Ich würde für Arbeitszeiten vor 9/10 Uhr morgens immer eine Erschwernis-Zulage verlangen, dagegen abends oder am Wochenende nicht.
Gruß Dieter
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prinz_eisenherz
28.03.2006, 09:29
@ Dieter
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Arbeitszeiten |
-->Hallo Dieter,
## Andere machen als Krankenschwester am liebsten durchgängig die Nachtschichten ##
Nun, nun, das machen die in der Regel nicht weil sie sich dabei so besonders wohl fühlen, sondern weil es dafür zusätzliches Geld in Form von Nachtzuschlägen gibt, sie der manchmal überaus kranken Betriebsamkeit des vormittaglichen Stationsbetriebes entgehen, wo eine"absolut wichtige Ärztevesite" die andere jagd und weil sie wegen ihrer kleinen Kinder besser am Tage zu Haus sein wollen. Aber, auf Dauer gesehen, ist das keinesfalls besonders gesund und nach wenigen Jahren merken die es auch oder versuchen auszusteigen.
bis denne
eisenherz
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Dieter
28.03.2006, 12:27
@ prinz_eisenherz
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Re: Arbeitszeiten |
-->>Hallo Dieter,
>## Andere machen als Krankenschwester am liebsten durchgängig die Nachtschichten ##
>Nun, nun, das machen die in der Regel nicht weil sie sich dabei so besonders wohl fühlen, sondern weil es dafür zusätzliches Geld in Form von Nachtzuschlägen gibt, sie der manchmal überaus kranken Betriebsamkeit des vormittaglichen Stationsbetriebes entgehen, wo eine"absolut wichtige Ärztevesite" die andere jagd und weil sie wegen ihrer kleinen Kinder besser am Tage zu Haus sein wollen. Aber, auf Dauer gesehen, ist das keinesfalls besonders gesund und nach wenigen Jahren merken die es auch oder versuchen auszusteigen.
>bis denne
>eisenherz
Zum Teil hast Du natürlich Recht, Entscheidungen werden aus einem Gemenge von Sachverhalten gebildet.
Die, die ich pers. kenne, machen gerne Nachtschicht, zum einen, weil sie ohnehin ausgeprägte Morgenmuffel sind, zum anderen weil die Arbeit bei der Nachtschicht viel ruhiger mit viel weniger Streß abläuft. - und das zusätzliche Geld wird sehr gerne mitgenommen.
Wie hoch die prozentualen Anteile der Bevölkerung sind, die lieber Nachmittagssonne statt Morgensonne genießen, weiß ich allerdings nicht. Ich bin ja in einem Beruf tätig, der mir vormittags, nachmittags und abends Sonne ermöglicht, wenn sie denn scheint.
Gruß Dieter
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LenzHannover
28.03.2006, 13:12
@ Dieter
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Das stimmt natürlich, nur bei irgendwelchen Feten, Feiern u.ä. |
-->ist man da immer der Sepp der nicht da ist.
Während meines Zivil-Dienstes war das immer schön, meine Frühdienste waren das ideale Tauschobjekt [img][/img].
Vorteil Nachts / Wochenende: Keine Chefs da.
Nach meiner Studentenzeit hatte ich dann einen festen Vertrag und habe nach 2 Monaten gekündigt (innerlich nach 2 h), weil mir das einfach viel zu blöd war. Vorher, fast nur am Wochenende und abseits der Verwaltung war es ja nett. War für die in der Verwaltung wohl fast einmalig.
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