Herrmann12
04.04.2006, 19:50 |
Fragen nach Auslandskonto Thread gesperrt |
-->Hallo Mitglieder in diesem Forum!
Ich bin neu hier und möchte Euch um Eure Meinung oder Erfahrung zu einem Konto im Ausland fragen. Bevor ich ein solches Konto eröffne, möchte ich zuerst über Besonderheiten und evtl. Hindernisse Bescheid wissen:
In welchem Land (Ã-sterreich, Kleinwalsertal, Schweiz, Liechtenstein) bleibt das Bankgeheimnis am ehesten erhalten? Meint Ihr, dass man in der Schweiz oder in Liechtenstein sicherer ist, als in einem EU-Land wie Ã-sterreich oder Luxemburg?
Könnt Ihr mir gute und gleichzeitig günstige Banken empfehlen, die für meine Anlageabsichten wie Sparkonto, Anleihen, Aktien oder auch Direkt-Banking geeignet sind?
Ab welchem Anlagebetrag kann man bei einer Schweizer Kantonalbank ein Konto eröffnen?
Wie bringt man das Geld am sichersten über die Grenze? Was ist dabei zu beachten?
Wie geht man am besten vor bei der Kontoeröffnung? Welche Dokumente müssen bei Banken in Ã-sterreich oder in der Schweiz vorgelegt werden?
Muss man etwas besonderes beachten?
Ich hoffe auf zahlreiche und informative Antworten, damit ich mir ein Bild davon machen kann, ob sich ein Auslandskonto für mich lohnt.
Vielen Dank, Herrmann
|
Ventura
04.04.2006, 20:12
@ Herrmann12
|
Re: Fragen nach Auslandskonto |
-->Hallo"HerrMann",
vom FA? - geht gar nicht - so naiv kann man nicht sein.
Warum denn ins Ausland? Hier ist doch alles super!
Gruß
V
|
Baldur der Ketzer
04.04.2006, 20:52
@ Herrmann12
|
Re: Fragen nach Auslandskonto |
-->Hallo, Herrmann,
>>ob sich ein Auslandskonto für mich lohnt.
lohnen wird es sich nie, denn die Kosten sind höher und die Guthabenzinsen geringer. Die Motive für ein Konto in einem freien und fairen Land sind keine primär lohnenden.
>In welchem Land (Ã-sterreich, Kleinwalsertal, Schweiz, Liechtenstein) bleibt das Bankgeheimnis am ehesten erhalten?
Am ehesten.....hm. Ã-sterreich und Kleinwalsertal ist ja eh das gleiche, aus gesetzlicher Hinsicht.
Schweiz und Liechtenstein sind jetzt Schengen-Mitgliedsländer, zumindest de facto (FL) und in Kürze (CH), so daß eine Amtshilfe und ein Informationsaustausch gewähleistet werden muß.
Wer zwar sein Geld in Sicherheit bringen will, aber selber mit seinem Hintern in Erich-Zwei-Land bleibt, hat die Situation nicht durchdacht. Alle Probleme rechtlicher und tatsächlicher Art kommen nur dadurch, daß eine Steuerpflicht in der BRD besteht. Fällt die weg, fallen die Probleme weg.
Alle Kompromisse aufgrund von faktischen Zwängen sind unsauber und unbefriedigend.
>>Meint Ihr, dass man in der Schweiz oder in Liechtenstein sicherer ist, als in einem EU-Land wie Ã-sterreich oder Luxemburg?
Schweiz und Liechtenstein unterliegen zumindest nicht auf Anhieb dem Zwang der EU, wobei man in der Realität davon ausgehen muß, daß im Falle einer Zugriffsaktion eine gemeinsame Aktion aller erfolgen wird - aus meinem Dafürhalten.
Was die Schweiz betrifft, und aus meiner Sicht betrachtet, werden die sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ins eigene Fleisch schneiden, nur, um ein paar Ausländer/Steuerflüchtlinge zu schonen.
Was Liechtenstein betrifft, so sind die aktuellen Abkommen mit der EU oder den deutschsprachigen Nachbarstaaten nicht so weitgehend wie im Falle der Schweiz, aber durch die EWR-Zugehörigkeit, die OECD, und multilaterale Abkommen im Bereich der Sicherheitszusammenarbeit sind durchdringende Infos nicht ausgeschlossen - meine ich jedenfalls. Irgendwann mal.
Merke: wenn eine Lösung gut und belastbar sein soll, kann sie nicht billig und trivial sein. Das glauben aber viele Schlaumeier (ich meine nicht Dich damit), die auch noch ihre mittägliche Konsumationsrechnung aus Zürich oder Vaduz beim heimatlichen Räuberverein steuermindernd geltend machen wollen.
>Könnt Ihr mir gute und gleichzeitig günstige Banken empfehlen, die für meine Anlageabsichten wie Sparkonto, Anleihen, Aktien oder auch Direkt-Banking geeignet sind?
Wichtiger als das Institut sind brauchbare Ansprechpartner. Die meisten Banken sitzen auf sehr hohem Roß, haben neue Kunden im normalen Guthabenumfang nicht nötig -. Gut und günstig schließt sich wohl gegenseitig aus.
>Ab welchem Anlagebetrag kann man bei einer Schweizer Kantonalbank ein Konto eröffnen?
Nur als Konto wohl mit jedem Betrag, die kostenpflichtige Vermögensverwaltung setzt dann wohl ab 100.000 oder so aufwärts ein.
>Wie bringt man das Geld am sichersten über die Grenze? Was ist dabei zu beachten?
So weit ich weiß, gab es früher mal Bestimmungen nach dem Außenwirtschaftsgesetz der BRD, die zu beachten waren. Kenne die aktuelle Rechtslage nicht. Wer nichts zu verbergen hat, steckt es sich ein und fährt los. Ist es mehr als 15.000 Euro an der Person und kommt man in eine Fahndungskontrolle, ergeht Meldung ans heimische Finanzamt.
Grundsätzlich ist eine ausländische Bankverbindung nicht unzulässig, sofern man die (Zins- u.a. - ) Erträge in der heimischen Steuererklärung deklariert.
>Wie geht man am besten vor bei der Kontoeröffnung? Welche Dokumente müssen bei Banken in Ã-sterreich oder in der Schweiz vorgelegt werden?
Ausweis, ggf. Herkunft der Mittel (zeitnaher Auszahlungsbeleg vom heimischen Konto), Deklaration des wirtschaftlich Berechtigten, Zeichnungsberechtigte
>Muss man etwas besonderes beachten?
Man kann unter die Räuber fallen. Siehe den Prozess des Ex-Scorpions-Schlagzeugers in Vaduz, der sich von Treuhändern übers Ohr gehauen fühlte....große banken bieten weniger attraktive Konditionen als kleinere, es gibt keine Einlagensicherung wie in der BRDDR, im Pleitefall ist das geld futsch, es sei denn, Bank mit Landesgarantie
>Ich hoffe auf zahlreiche und informative Antworten, damit ich mir ein Bild davon machen kann,
Du solltest Dir erst beantworten, was Du Dir von einem ausländischen Konto erwartest, welche Vorteile Du haben möchtest.
Erst dann kannst Du Dir ein Bild machen, ob es sich *lohnt* oder nicht.
Die meisten Vorteile sind nur dann Vorteile, wenn Du Deinen in der BRD für dort Steuerpflichtige geltenden Pflichten nur vergeßlich nachkommst. Die Folgen davon können gravierend sein. Das muß jeder mit sich ausmachen.
Konsequenter und problemloser, aber für viele nicht praktikabel, ist, selbst wegzugehen, und sein Geld schlicht mitzunehmen. Dann gibts auch keinen Ärger mehr mit dem Steuervogt.
Beste Grüße vom Baldur
|
Trixx
05.04.2006, 11:19
@ Herrmann12
|
Re: Fragen nach Auslandskonto |
-->Direct Banking auf dem Auslandskonto? Damit bist Du kontrollierbar und kannst dir das Auslandskonto sparen.
|
Toby0909
05.04.2006, 12:23
@ Herrmann12
|
macht euch nicht strafbar! |
-->Hallo Herrmann,
also ich kann den Forumisten nur dringend davon abraten, dir irgendwelche"Tips" zu geben. SChließlich könnten sie sich damit durch Beihilfe zur Steuerhinterziehung, bzw. Geldwäsche strafbar machen.
Vor allem die Formulierung:"Sicher über die Grenze" würde mich sehr spitz.
An den Grenzen wird man eigentlich selten überfallen - also kann es nur darum gehen, Gelder ausser landes zu schaffen. Gelder von denen keiner was weiß, weil sie illegal erworben wurden oder eben Gelder deren Erträge zukünftig nicht der Steuer unterliegen sollen - obwohl sie eigentlich steuerpflichtig wären.
Für den 2. Fall rate ich dir einen guten Berater aufzusuchen. Es gibt soviele Wege in D legal sein Geld anzulegen ohne diesen ganzen Steuerstreß....das lohnt sich nicht.
Für den ersten Fall gibt es keinen Rat. Außerdem finde ich es mehrfach moralisch verwerflich Steuern im größeren Stil zu hinterziehen, bzw. organisierte Kriminalität zu betreiben.
Toby
|
Baldur der Ketzer
05.04.2006, 13:01
@ Ventura
|
Re: auch Spitzel und Denunzianten haben ein Privatinteresse... |
-->Hallo, Ventura,
neulich wurde am Grenzübergang Diepoldsau-Hohenems die Gattin eines deutschen Staatsanwalts mit diversen brisanten und für den Gatterich hochnotpeinlichen Papierchen hochgenommen.
Man sieht, die Gesetze beruflich vertreten, ist das eine, seine privaten Interessen zu vertreten, ist das andere.
Wie wir auch aus der Politik, oder dem Kommunismus/Sozialismus kennen....
Im Übrigen ist meiner Kenntnis nach der Kapitalverkehr innerhalb der EU ohnehin geschützt, knifflig wird es doch erst, wenn dieses als Vorbereitungshandlung für eine spätere Steuerhinterziehung oder eine Leistungserschleichung gilt. Wobei bei den aktuellen Mickerzinsen die Erträge eh minimal und die Steuern darauf noch geringer wären.
Und selbst, wenn man hier eine konkrete Bankadresse angeben würde - na, und?
Die Tatsache, daß man ein Auslandskonto hat, ist für sich nicht strafbar, wenigstens, noch nicht .
Das hätten die Fiskal-Gestapo-Fritzen zwar gerne, aber da ist - gottseidank - die EU vor.
Es gibt etliche nichtfiskalische Aspekte für ein solches Konto, ich geh als Antwort bei Toby noch drauf ein.
Beste Grüße vom Baldur
|
Baldur der Ketzer
05.04.2006, 13:29
@ Toby0909
|
Re: macht euch nicht strafbar! So weit ist es also schon? Mooooment mal.... |
-->Hallo, Toby,
die Adresse eines Saunaclubs weiterzugeben, ist also schon Beihilfe zum Ehebruch?
Das Mitführen des Werkzeugs ist schon Indiz für eine Vergewaltigung?
Na, toll, willkommen im Stalinismus.
Aber Deine Befürchtungen sind ja nicht im luftleeren Raum, irgendwann wird das wohl auch noch so kommen, wenigstens, wenns um geld geht, das der Staat will - da wird jedes Mittel recht sein...
>Vor allem die Formulierung:"Sicher über die Grenze" würde mich sehr spitz.
Dann stelln mer uns doch mal jianz domm und fragen nach der Dampfmaschinn.
Innerhalb der EU sollte das AWG keine Bedeutung mehr haben, deklariert werden muß auch nichts, mangels Grenze, dann nehmen wir doch mal den lieben Fall einer Fahrt nach Luxembourg her.
Herrmann fährt irgendwo bei Saarbrücken oder so, ein Grünling in gelber Warnweste rudert mit den Ärmchen und einer Kelle (die zementfarbene vom Maurer ists nicht) und Herrmann muß auf einen Parkplatz rausfahren, wenn er nicht verfolgt werden und 50 Euro Strafe zahlen will.
Er wird nach Geld gefragt - ob beim Hin- oder herfahren ist egal, weil bei der schlechten Wirtschaftslage ja auch Geld zurückfließen könnte.
Wenn man jetzt der ständigen Fernsehberichterstattung glaubt, dann dürfe bei Beträgen von weniger als 15.000 Euro, die eine einzelne Person auf sich trägt, zwar gezählt und geärgert werden, aber keine Kontrollmitteilung ergehen. Ich weiß gar nicht, ob ma erklären muß, was man mit dem Zaster vorhat.
Gut, sich ein Auto im Wert von 15.000 anzusehen, ist kein allzu seltenes Unterfangen...Schecks könnten gestohlen oder ungedeckt sein...bares wird bevorzugt.
Der Witz beginnt scheinbar erst, wenn es 15.000 erreicht oder überschreitet. Dann ergeht Kontrollmitteilung ans FA.
Wenn man das Geld von seinem Konto abgehoben hat - na, und? Dann laß sie doch melden...die Kapitalherkunft ist damit belegt.
Motive für ein Auslandskonto?
Was ist, wenn Pfändungen laufen, die man als unberechtigt ansieht? (OK, dann Vorsicht mit Angaben wie *vermögenslos*, immerhin an eidesstatt)
Was ist, wenn eine Erpressung befürchtet wird von Insidern der eigenen Finanzsphäre?
Was ist, wenn eine Ehescheidung heraufdämmert?
Was ist, wenn ich einfach nen dicken Hals kriege, daß jeder dahergelaufene Beamtenzipfel in meinen Konten stöbern und schnüffeln kann?
Was ist, wenn eine Vererbung absehbar ist und man vermeiden möchte, daß das Konto erst einmal dichtgemacht wird?
Was ist, wenn ich mit der Kreditvergabepolitik deutscher Banken die Schnauze voll habe und mir eine bessere Bankverbindung im Ausland aufbauen möchte, die mir auch mal Kredit gibt, ggf. Lombardkredit etc.? Im Ausland können die diesbez. Konditionen besser sein, da fehlende Mindestreservepolitik etc.
Das alles sind primär nicht *ertragsmaximierende* bzw. *steuerhinterziehende* Motive, die meisten davon kollidieren allenfalls mit Privatrecht, nicht mit Steuer- oder Strafrecht.
Leistungserschleichung (ALG2, Hartz4, Sozi, was weiß ich) geht auch, wenn man die rudimentäre Rest-Kohle einfach in die Matratze steckt. Dazu brauchts doch kein Konto.
15.000? Viel oder nicht viel? Wer, sagen wir, 100 oder mehr außer Landes bringen will, hat bisher gepennt oder ist komplett ahnungslos, was gegen die Annahme spricht, daß er 100+ überhaupt hat.
Ein Durchschnittsbürger hat nicht so hohe Ersparnisse, wie die Finanzgestapo das gerne zum Abgreifen hätte, die haben ja schon vorher jedes Jahr kräftig zugelangt.
Wenn es 29.000 sind, und er eine Partnerin hat, beide in Zugewinngemeinschaft leben, wo ist das Problem? (höchstens oben beim Punkt Ehescheidung).
Egal, welche Motive hinter Herrmanns Frage liegen mögen, er braucht doch nur ein wenig zu sörfen und findet jede Menge Bankadressen. Klar würde es einen aus dem Firma Ondrazecke wurmen, daß es noch Länder gibt, die mit ihren Anlegern nicht wie mit Fußabstreifern, Verbrechern und Untertanenknechten umgehen, aber ändern kann er es - noch - nicht, es sei denn, es würde wieder eine Mauer gebaut und/oder die Schweiz und Liechtenstein würden zum vollen Informationsaustausch gezwungen.
Und selbst dann würde jemand mit einem etwas höheren Anlagebetrag einen Weg finden, sich dem zu entziehen. Wegzug, Aufgabe der Staatsangehörigkeit, Einbringen in einen aktiv tätigen Gewerbebetrieb mit mehreren Anteilseignern (Obacht, Gesellschaftsanteile sind in der Steuererklärung anzugeben), mein Gott, ein Finanzfritze kennt doch das Außensteuergesetz selber und die legalen Möglichkeiten, die selbst dieses offenläßt.
Merke: erwirtscht werden immer nur die langsamen, die gutgläubigen, die uninformierten, die unbeweglichen, oder die Geizhälse. Also die Normalos. Und kriegt einer von der Gestapo auch ohne einen Forumsbeitrag.
Ich kann - noch - nicht erkennen, daß eine Diskussion um rechtliche Tatbestandsmerkmale bereits eine strafbare Beihilfehandlung darstellte.
Falls dies so wäre, bitte ich um einen kurzen Hinweis.
Beste Grüße vom Baldur
>An den Grenzen wird man eigentlich selten überfallen - also kann es nur darum gehen, Gelder ausser landes zu schaffen. Gelder von denen keiner was weiß, weil sie illegal erworben wurden oder eben Gelder deren Erträge zukünftig nicht der Steuer unterliegen sollen - obwohl sie eigentlich steuerpflichtig wären.
>Für den 2. Fall rate ich dir einen guten Berater aufzusuchen. Es gibt soviele Wege in D legal sein Geld anzulegen ohne diesen ganzen Steuerstreß....das lohnt sich nicht.
>Für den ersten Fall gibt es keinen Rat. Außerdem finde ich es mehrfach moralisch verwerflich Steuern im größeren Stil zu hinterziehen, bzw. organisierte Kriminalität zu betreiben.
>Toby
|
Taktiker
05.04.2006, 14:02
@ Toby0909
|
Kontoeröffnung im Ausland ist aber keine Straftat |
-->Das Bewirten eines späteren Bankräubers in einem Restaurant ist ja auch keine justiziable Beihilfeleistung, wenn es auch eine physische ist.
|
Herrmann12
06.04.2006, 18:20
@ Toby0909
|
Re: macht euch nicht strafbar! |
-->Hallo Toby,
kannst Du mir einen konkreten legalen Anlagetip in D geben?
Gruß, Herrmann
|
Herrmann12
06.04.2006, 18:26
@ Trixx
|
Re: Fragen nach Auslandskonto |
-->Hallo Trixx,
habe leider keine Ahnung, wie Direct Banking im Ausland funktioniert.
Gibt es keine Verschlüsselung, die die Aufgabe einer Kauforder bei der Bank per Internet oder Telefon sicher macht??
Grüße!
|
Herrmann12
06.04.2006, 18:36
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Fragen nach Auslandskonto |
-->Hallo Baldur,
erst mal herzlichen Dank für Deine ausführlichen und auch kritischen Antworten.
>Was die Schweiz betrifft, und aus meiner Sicht betrachtet, werden die sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ins eigene Fleisch schneiden, nur, um ein paar Ausländer/Steuerflüchtlinge zu schonen.
Haben nicht die Schweiz oder Liechtenstein ein Interesse, Ihre Kunden zu schützen und damit ihre Bankplätze zu erhalten? Was meinst Du, mit welchen Mitteln könnte die EU die Schweiz oder Liechtenstein erpressen, damit die ihre ausländischen Kunden vertreiben?
Grüße, Herrmann
|
mophistopheles
06.04.2006, 18:49
@ Herrmann12
|
Re: Fragen nach Auslandskonto- Schweiz überfallen! |
-->Hallo,
die Frage stellt man sich seit Menschengedenken.
Die Schweiz wird nie ihr Bankgeheimnis aufgeben.
Es sei denn sie wird militärisch dazu gezwungen - was Blödsinn ist.
Eventuell totale wirtschaftliche Blockade der EU gegen CH
>Hallo Baldur,
>erst mal herzlichen Dank für Deine ausführlichen und auch kritischen Antworten.
>>Was die Schweiz betrifft, und aus meiner Sicht betrachtet, werden die sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ins eigene Fleisch schneiden, nur, um ein paar Ausländer/Steuerflüchtlinge zu schonen.
>Haben nicht die Schweiz oder Liechtenstein ein Interesse, Ihre Kunden zu schützen und damit ihre Bankplätze zu erhalten? Was meinst Du, mit welchen Mitteln könnte die EU die Schweiz oder Liechtenstein erpressen, damit die ihre ausländischen Kunden vertreiben?
>Grüße, Herrmann
|
Baldur der Ketzer
06.04.2006, 19:15
@ Herrmann12
|
Re: Fragen nach Erpressungswiderstand CH/FL |
-->Hallo, Herrmann,
gerne geschehen. Es wird viel herumerzählt, viele Legenden werden gebildet, die Wirklichkeit ist ganz profan und übersichtlich. Alles kein Zauber.
Und wieso die führenden Parteibonzen gleich welcher Farbe ihre dubiosen Winkelzüge über offshore-Lösungen machen, nun, irgendwelche Vorteile wird es wohl bieten, da kann man als kleines Licht doch nur davon lernen und sich was abschauen....siehe aktuell die österreichische BAWAG/Karibik-Connection.
>Haben nicht die Schweiz oder Liechtenstein ein Interesse, Ihre Kunden zu schützen und damit ihre Bankplätze zu erhalten? Was meinst Du, mit welchen Mitteln könnte die EU die Schweiz oder Liechtenstein erpressen, damit die ihre ausländischen Kunden vertreiben?
Es ist hinter verschlossenen Türen ein offenes Geheimnis, daß es vorwiegend zwei Antriebskräfte des Ganzen gibt: einmal möchte London die Vorherrschaft im Finanzgeschäft in Europa haben, und zum anderen sind es die Hochsteuerstaaten D und F, die Druck machen. Das erinnert dann an die Frage, wieso denn der Herr Gatterich mal Entspannung im Puff sucht, wenn doch seine liebe, zärtliche, leidenschaftliche Gattin daheim so toll wäre, wie sie selbst denkt...alles hat seinen Grund, oder so. Der zählt aber strafrechtlich nicht.
Klar haben die Standorte der Finanzzentren ein Interesse am Schutz ihrer Kunden, wie dies auch ein Treuhänder haben sollte - das half Schockemöhle und Co. aber nichts, als bei DDr. Batliner die Datensätze durch einen Mitarbeiter unterschlagen und verteilt wurden....
Also, erstens, shit häppenz, und zum zweiten gibt es den subtilen internationalen Druck, wie man mitunter in der EU sieht (Beitrittsverhandlungen mit Kroatien).
Bezüglich Deutschland kommt es immer mal wieder zu schikanösen Kontrollen am deutschen Zoll - natürlich ist das idiotisch, weil es die dringend benötigte schweizerische Kundschaft vergrault, aber so weit reicht ein beamtetes Polithürn nicht......aber es zeigt die Muskelspielchen.
Die Anflugkorridore auf den Flughafen Zürich sind auch ein interessantes Beispiel.
Im Übrigen sind viele Schweizer der Ansicht, daß Bundes-Bern die Politik nicht für sie, sondern für die EUler, die Internationalen Lobbyisten und die Ostküste macht. Daß alles ein gigantischer Betrug ist, bei dem das Schweizervolk verraten und verkauft wird.
Und wenn schon die Schweizer selbst verraten und verkauft werden sollten, wieso soll dies dann bei ausländischen Untertanen anders sein?
Wenn es um internationale Zusammenarbeit/Erpressung geht, werden kleine Lichter üblicherweise geschoren und rasiert, und zwar rücksichtslos. Vielleicht noch mit einem achelzuckenden Ausdrucks des Bedauerns oder so, blah.
Die Erpressung der Schweiz durch Eizenstad, Fagan und Co. ist ja auch noch in guter Erinnerung. Kurz darauf gab es ein Sonderabkommen mit den VSA, das jetzt eine Sonderrolle für US-Kunden bei Schweizer Banken durchgesetzt hat, ebenso in Liechtenstein.
Auf OECD-Ebene gibt es auch Erpressungsdruck, was nicht-kooperationswillige Staaten betrifft, diese werden ggf. vom internationalen Zahlungsverkehr ausgeschlossen, wenn ein selbsternanntes Gessler-Gremium das so beschliessen sollte. Klar, daß dies ein undenkbarer Schlag gegen die Wirtschaft dieses Landes wäre.
Es wird hoch gepokert hinter den Kulissen, man wahrt das Gesicht, aber jedesmal schmelzen die Zugeständnisse etwas vom Felsblock ab, und irgendwann ist alles so löchrig, daß es zusammenkracht - das Bankgeheimnis.
Im Übrigen ist das CH-Bankgeheimnis aus meinem Dafürhalten den Namen nicht mehr wert, schon jetzt gibt es umfangreiche Angriffsmöglichkeiten ausländischer Behörden, die im Rahmen von Schengen noch stärker werden.
Allerdings trifft dies nur Leute, die die Aufdeckung fürchten müssen. Wer in einem Staat wohnt und steuerpflichtig ist, der seine Bürger nicht rasiert, mit Füßen tritt und sie als Knechte behandelt, hat ja keine Probleme - die kommen nur, weil jemand in einem Hochsteuerland wohnen bleiben will und trotzdem Vorteile generieren. Tut es jemand, und fällt rein, hält sich das Mitleid allerorten in Grenzen, denn es gibt ja auch saubere Lösungen, die unangreifbar sind.
Aus Sicht des Finanzplatzes läuft immer alles legal, die Schwierigkeiten entstehen nur im Hochsteuerland.
Ich selbst würde mir nicht mehr trauen, unter einer deutschen Adresse ein Konto in der Schweiz zu eröffnen. Die Schweizer Banken, die ich kennengelernt habe, würden sich keinen Fingernagel abbrechen, um einem Kunden Probleme zu ersparen, wenn sie denn auf jemanden aufgrund gesetzlicher Vorschriften zukämen.
Dann schiebt es der eine auf den anderen, schuld ist keiner, jeder hat Mitgefühl, keiner kann was dafür - die Vorschrift, sie verstehen....sülz. Das halte ich für systembedingt und nicht nur in der Schweiz für gegeben, damit mußt Du überall rechnen, allen voran bei deutschen Banken, weil die die Gesetze eh 105%ig durchziehen, im vorauseilenden Gehorsam.
Ein Konto in Deutschland - das ist die schlechteste aller Möglichkeiten aus der hoffenden Sicht eines kleinen Sparers, im Falle des großen Übernacht-Zugriffs noch ein paar mühsam ersparte Kröten zu retten....
In der Schweiz oder Liechtenstein kenne ich auch kein gutes Online-Banking nach Vorbild etwa von Comdirect.
Beste Grüße vom Baldur
|
LenzHannover
06.04.2006, 22:46
@ Herrmann12
|
Toby's Arbeitgeber in München sollte bekannt sein |
-->Ich kann Schweiz u.ä. nur für eines empfehlen: Volle Verfügungsgewalt über das Geld, hier ist das im Todesfall manchmal absurd.
Ich hatte hier neulich ein Fall, wo ein unwilliger Miterbe alles für fast 1 Jahr blockiert hat, keine Erbschein, kein Geld.
Ausland lohnt sich absolut nicht, die"Ausländer" kassieren Gebühren wie die Deutsche Großbanken. Wenn es billiger wird, hätte ich Angst um mein Geld und der Service ist auch nicht so toll.
Und:"Massig" Schwarzgeld kann man nur schlecht verwenden.
Gut gemacht, hält sich das mit den Steuern wirklich in Grenzen.
|