arvito
10.04.2006, 08:37 |
Dt. Telekom zahlt bei freiwilligem Abschied Abfindungen bis zu 225.000 Euro Thread gesperrt |
-->Die Dt. Telekom hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat (also gegen die ablehnende Verdi, die Kündigungen hatte vermeiden wollen, und in direkten Verhandlungen mit den Mitarbeitern) und auf einen Interessenausgleich geeinigt, um den geplanten Abbau von 20.000 Stellen bei der Festnetztochter T-Com in 2006 durchzusetzen.
Zum 1. April seien bereits 3700 Stellen abgebaut worden, im September sei der nächste Schritt geplant. Bis 2008 soll es jedoch keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
Die neuen Abfindungs-Angebote der Telekom stießen und stoßen bei den Beschäftigten offenbar auf reges Interesse. So hätten bereits 1100 Mitarbeiter adhoc eine der allerdings sehr großzügigen Abfindungen akzeptiert.
Der Konzern unterscheide dabei zwischen zwei Gruppen: Den 40-45jährigen, und den 45-55jährigen. Die Jüngeren erhielten zu dem bestehenden Angebot der Telekom jetzt einen Aufschlag zur bisherigen Abfindungshöhe von 50 Prozent, die Älteren sogar von 100 Prozent. Wer noch bei der alten Bundespost gearbeitet und damit einen besonderen Kündigungsschutze hatte, bekommt nun noch extra 25.000 obendrauf.
So sähe dann eine Rechnung für einen 42jährigen Ingeneur aus, der bspw. seit 1995 für die Telekom arbeitete: Erhielte der Mitarbeiter aufgrund seines Jahresgehalter von 50.000 Euro (also 13 x 3850/Monat - immerhin!!!!), aufgrund seiner Firmenzugehörigkeit (11 Jahre - auch nicht mehr) und seines Alters nach der bisherigen Rechnung eine Abfindung von 75.000 Euro, so zahle im die Telekom jetzt (plus 50 %) eine Prämie von 112.500 Euro.
Besser stünde sich ein „normaler“ 50-jähriger Techniker, der schon zu Post-Zeiten beim Unternehmen beschäftig gewesen wäre: Würden ihm wegen Gehalthöhe, Lebens - und Dienstalter ebenso 75.000 Abfindung zustehen, so erhält er nun den Sonder - Aufschlag von 100 Prozent und den Abstand für die Unkündbarkeit von 25.000 - macht zusammen 175.000 Euro. Im Höchstfall sind so bis zu 225.000 Euro Abfindung möglich.
Diese Offerten halte die Telekom für die Mitarbeiter der AG, also T-Com, Konzernzentrale und Beschäftigungsgesellschaft Vivento bis zum 31.8.2006 aufrecht.
Allerdings werde niemand gezwungen zu gehen. Und die Telekom behalte sich vor, bestimmte Mitarbeiter, die ausscheiden wollten, zu halten. In einem solchen Fall würde die Telekom auch bei Weggang keine Abfindung zahlen.
[b]abgekupfert in der letzten Woche aus div. online-Presse
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Dieter
10.04.2006, 08:47
@ arvito
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Wie läuft das mit den Beamten bei der Telekom? |
-->Die Telekom hat es zum Teil mit Beamten der alten Post bei ihren Mitarbeitern zu tun.
Wie läuft das bei denen? Wenn die bei der Telekom jetzt freiwillig gehen mit hoher Abfindung, behalten die dann trotzdem ihren Beamtenstatus und werden vom Bund weiter bezahlt?
Gruß Dieter
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Baldur der Ketzer
10.04.2006, 13:26
@ arvito
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Re: Beamten-Abfindungen und die Steuer und HIV und Co. |
-->Hallo,
ich kenne jemanden aus dem Telecombereich.
Aus dieser Sicht sieht das ar nicht soooo toll aus: natürlich müssen die Abfindungszahlungen voll versteuert werden. Da bleibt dann nur noch noch rund die Hälfte, meinetwegen 2/3 oder so übrig.
Der Rest muß im Falle dauerhafter Arbeitslosigkeit verfrühstückt werden, bis man bei Harzt4 und dem Sozialsuppentopf gelandet ist - was nach überschlägiger Rechnung bereits nach wenigen Jahren der Fall ist, dann ist das Geld einfach aufgebraucht, wenn es nicht gelingt, eine neue Einkommensquelle zu finden.
Und dafür den sicheren Beamtenstatus aufgeben? Das machen doch höchstens Leute in einem Alter, die die dann anschließende Frühpensionierung erreichen können, aber doch keine U40er.
Tolle Schlagzeile, riesen Beträge, wenig Hilfe.
Beste Grüße vom Baldur
(Abteilung: die Tatsache, daß es ein Problem gibt, bedeutet nicht, daß dafür auch eine Lösung existiert)
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LenzHannover
10.04.2006, 22:15
@ Baldur der Ketzer
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So ist das, einem Bekannten boten die wohl sogar 250.000 € |
-->Sein Kommentar: Cash im Koffer ja, sonst lohnt es sich nicht [img][/img]
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klingonenjoerg
11.04.2006, 00:07
@ arvito
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Re: Dt. Telekom zahlt bei freiwilligem Abschied Abfindungen bis zu 225.000 Euro |
-->>So sähe dann eine Rechnung für einen 42jährigen Ingeneur aus, der bspw. seit 1995 für die Telekom arbeitete: Erhielte der Mitarbeiter aufgrund seines Jahresgehalter von 50.000 Euro (also 13 x 3850/Monat - immerhin!!!!), aufgrund seiner Firmenzugehörigkeit (11 Jahre - auch nicht mehr) und seines Alters nach der bisherigen Rechnung eine Abfindung von 75.000 Euro, so zahle im die Telekom jetzt (plus 50 %) eine Prämie von 112.500 Euro.
>Besser stünde sich ein „normaler“ 50-jähriger Techniker, der schon zu Post-Zeiten beim Unternehmen beschäftig gewesen wäre: Würden ihm wegen Gehalthöhe, Lebens - und Dienstalter ebenso 75.000 Abfindung zustehen, so erhält er nun den Sonder - Aufschlag von 100 Prozent und den Abstand für die Unkündbarkeit von 25.000 - macht zusammen 175.000 Euro. Im Höchstfall sind so bis zu 225.000 Euro Abfindung möglich.
Vom Standpunkt Mitarbeiter ist das ja schon etwas beleuchtet worden. Aber wie kann sich ein Unternehmen das nur leisten, wo hier bei uns jeder sofort praktisch zum Nulltarif entlassen werden kann (Ausnahmen existieren, sind aber selten). Selbst oeffentliche Angestellte sind schnell rausgekickt, wenn die Steuern nicht ausreichen.
Fragt sich Joerg
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SchlauFuchs
11.04.2006, 07:43
@ klingonenjoerg
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Re: Dt. Telekom zahlt bei freiwilligem Abschied Abfindungen bis zu 225.000 Euro |
-->>Vom Standpunkt Mitarbeiter ist das ja schon etwas beleuchtet worden. Aber wie kann sich ein Unternehmen das nur leisten, wo hier bei uns jeder sofort praktisch zum Nulltarif entlassen werden kann (Ausnahmen existieren, sind aber selten). Selbst oeffentliche Angestellte sind schnell rausgekickt, wenn die Steuern nicht ausreichen.
>Fragt sich Joerg
Das kann das Unternehmen abschreiben und spart sich so schonmal die Hälfte durch die Steuer. Die Steuer holt es sich dann vom MA wieder. Den Rest bekommt das Sozialamt (die Gegangenen bekommen solange kein Harz4 bis sie die Abfindung verlebt haben)
Ciao!
SF
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