Cujo
22.04.2006, 10:53 |
Sebnitz II? Thread gesperrt |
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Im Verhör rufen sie nach ihren Mamas!
1. VerdÀchtiger: Björn L. (29) lebt bei seiner Mutter und ist Bodybuilder
2. VerdÀchtiger: Thomas M. (30) hat kurze Haare und ist aufbrausend
Am Tatort, einer Bushaltestelle, haben viele BĂŒrger Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt
Sie haben rasierte SchĂ€del - wie Neonazis! Sie sitzen im Verhör und bestreiten die VorwĂŒrfe! Aber die Ermittler sind sicher: Diese beiden MĂ€nner (29, 30) sollen die brutalen SchlĂ€ger sein, die einen Deutsch-Ăthiopier (37) ins Koma prĂŒgelten!
Gestern Abend Haftbefehle! Kurios: Die harten Kerle rufen nach ihren MĂŒttern! Sie sollen ihre Alibis bestĂ€tigen.
(...)
Am Ostersonntag wird der Deutsch-Ăthiopier Ermyas M. (37) an einer StraĂenbahnhaltestelle in Potsdam (Brandenburg) ins Koma geprĂŒgelt. Per Zufall kann die Tat ĂŒber das Handy des Opfers auf einer Mailbox mitgeschnitten werden. Darauf ist zu hören, daĂ die TĂ€ter ihr Opfer als âNiggerâ und âSchweinâ beschimpften (BILD berichtete).
Der Mitschnitt wird von der Sonderkommission âCharlottenhofâ (25 Beamte) veröffentlicht. Unmittelbar danach gehen erste Hinweise bei der Polizei ein. Am Donnerstag geraten zwei MĂ€nner ins Visier der Fahnder, die der rechtsextremen Szene angehören sollen. Björn L. (29) und Thomas M. (30) aus Brandenburg!
Unter strengster Geheimhaltung beschlieĂt die Einsatzleitung: Die TatverdĂ€chtigen werden von Elite-Polizisten observiert. Als sich im Laufe des Nachmittags die Hinweise verdichten, gibt der Generalbundesanwalt das Kommando:
DER ZUGRIFF
Um 16.45 Uhr wird Björn L. in seiner Wohnung bei Potsdam von SEK-MĂ€nnern ĂŒberwĂ€ltigt. Um 19.25 Uhr wird nahe der Autobahn 115 bei Potsdam-Babelsberg von der Polizei eine Ampel auf Rot geschaltet, eine StraĂensperre errichtet.
Mit Pistolen umstellen die vermummten Beamten einen Wagen, ziehen Thomas M. und eine Bekannte heraus (sie darf spÀter wieder gehen).
DIE VERHĂ-RE
Die ganze Nacht werden beide verhört und erkennungsdienstlich behandelt. Die Fahnder nehmen FingerabdrĂŒcke und Speichelproben, die MĂ€nner werden sogar vermessen. Ein Beamter: âSie streiten alles ab. Beide TĂ€ter haben angeblich ein Alibi, das wir noch genau ĂŒberprĂŒfen werden.â
Der Anwalt von Björn L. sagte BILD, daà sein Mandant im Tatzeitraum am Ostersonntag zu Hause gewesen sei.
Auch der zweite VerdĂ€chtige gab zu Protokoll, er sei zur Tatzeit daheim gewesen. KURIOS: Beide VerdĂ€chtigen wollen dies durch ihre MĂŒtter bezeugen lassen. Eine Mutter zu SPIEGEL TV: Ihr Sohn sei krank gewesen und habe Medikamente nehmen mĂŒssen. Deshalb sei sie sich sicher, daĂ er daheim geblieben sei.
Was macht die Polizei dennoch so sicher?
Die hohe, piepsige Stimme von Björn L. (29) soll von Zeugen auf dem Mailbox-Mitschnitt erkannt worden sein. AuĂerdem wurde am Tatort eine Flasche mit Blutanhaftungen gefunden, die von einem der MĂ€nner stammen sollen.
Der Generalbundesanwalt: âDas Bestreiten einer Tat ist fĂŒr uns ein alltĂ€glicher Vorgang. Es gibt erhebliche Verdachtsmomente dafĂŒr, daĂ die Tat auf Grund einer rechtsextremistischen Gesinnung begangen wurde.â
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Aha, Verdachtsmomente also...und dann die Ăberschrift:"Sie rufen nach ihren Mamas"...sauber
<ul> ~ http://www.bild.t-online.de/BTO/news/aktuell/2006/04/22/potsdam-schlaeger/potsda</ul>
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bernor
22.04.2006, 22:26
@ Cujo
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Re: Sebnitz II? |
-->Hi,
hierzu aus den heutigen AOL-Nachrichten:
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Tathergang wirft Fragen auf
VerdĂ€chtige bestreiten Ăberfall - TĂ€ter provoziert?
Potsdam/Berlin - Auch nach den Haftbefehlen gegen zwei VerdĂ€chtige wegen des rassististischen Mordversuchs auf einen Deutsch-Ăthiopier in Potsdam ist der Tathergang weiter unklar. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe wollte Medienberichte nicht kommentieren, wonach das Opfer die TĂ€ter kurz vor dem Ăbergriff provoziert habe.
Einem"Focus"-Bericht zufolge gaben Zeugen an, das Opfer habe vor dem Ăberfall in einer nahe dem Tatort gelegenen Discothek eine tĂ€tliche Auseinandersetzung mit zwei Personen gehabt. Das Magazin berichtet auch davon, dass bei dem 37 Jahre alten Deutschen Ă€thiopischer Herkunft nach dem Ăbergriff am vergangenen Sonntag 2,08 Promille Alkohol im Blut festgestellt wurden. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft nahm dazu keine Stellung. Es werde weiter ermittelt."Jetzt ist kriminalistische Feinarbeit gefragt."
TĂ€ter beschimpft und getreten?
Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikums, Wilhelm Kahle, wollte keine Auskunft ĂŒber eine mögliche Alkoholisierung des Opfers zum Tatzeitpunkt geben. Laut"MĂ€rkischer Allgemeinen" hatte der 37-JĂ€hrige in der Tatnacht an der Haltestelle"Charlottenhof" die spĂ€teren TĂ€ter mit dem Wort"Schwein" beleidigt und zumindest einen zu treten versucht. Konkrete Quellen nennt die Zeitung nicht und beruft sich auf Zeugenaussagen.
Ein einziger, wuchtiger Faustschlag?
Im Anschluss hĂ€tten die Angreifer dem Ingenieur einen einzigen, wuchtigen Faustschlag versetzt und ihm dadurch den SchĂ€delknochen an einem Auge zertrĂŒmmert, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft dem Blatt. Nach Angaben der Klinik befindet sich der zweifache Familienvater nach wie vor in Lebensgefahr.
VerdÀchtige bestreiten Tat
Am Freitag war auf Antrag der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen die beiden 29 und 30 Jahre alten VerdÀchtigen erlassen worden. Die Bundesanwaltschaft geht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus. Beide VerdÀchtigen haben erklÀrt, mit der Tat nichts zu tun zu haben.
Anwalt:"Es gibt klare Beweise gegen TĂ€terschaft"
Der Anwalt des 29-JĂ€hrigen, Veikko Bartel, sagte:"Es gibt klare Beweise gegen eine TĂ€terschaft meines Mandanten." So könne die auf der Handy-Mailbox der Frau des Opfers festgestellte Stimme nicht von dem 29-JĂ€hrigen stammen, da er seit Wochen an einer KehlkopfentzĂŒndung leide."Er krĂ€chzt seit sechs Wochen nur noch und dafĂŒr liegen Beweise wie Krankenschein, Aussagen seines Arbeitgebers sowie sichergestellte Medikamente vor."
(...)
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Jeder Mensch hat - bekanntlich? - aufgrund des spezifischen Frequenzmusters seiner Stimme eine Art âStimmabdruckâ, egal, ob etwas in natura oder auf die Mailbox gesprochen wird - warum gibt sich der BILD-Rechercheur dann mit der Information â... von Zeugen... erkanntâ zufrieden?
Der Fall wird immer interessanter - mal abwarten, was wessen âBeweiseâ wirklich wert sind.
GruĂ bernor
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Taktiker
23.04.2006, 00:49
@ Cujo
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Interessante Wendung: Jetzt mal Kay Nehm im Visier |
-->Der n-tv-Artikel liest sich richtig erfrischend. Nach einer faktenfreien Hetzjagd jetzt mal nĂ€here Untersuchungen zu den BeweggrĂŒnden einer derartig schamlosen Politisierung. Und im Fadenkreuz der ehrenwerte Herr Nehm, der zuletzt schon einige Male bzgl. einer sehr speziellen Interpretation seiner Rolle als Generalbundesanwalt aufgefallen ist.
Wenn anhand dieses Falles das eingeĂŒbte Reflexmuster auĂer Kraft gesetzt werden sollte, dann Prost Mahlzeit den zugehörigen Strategen. Gut einstudierte Spins ziehen plötzlich nicht mehr. Der Fall entwickelt sich offenbar zu einem Bumerang.
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Taktiker
23.04.2006, 00:50
@ Taktiker
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sorry, hier der Link... |
-->...
<ul> ~ n-tv zum Fall</ul>
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