--></font size="4">Berkshire-Hauptversammlung: Spekulationen über Buffetts Favoriten </font>
New York -[b]Bloomberg - An diesem Wochenende ist es wieder soweit. Warren Buffett lädt mehr als 20 000 Aktionäre zur Jahreshauptversammlung seiner Investmentholding Berkshire Hathaway nach Omaha, Nebraska. Seine Gefolgsleute versuchen schon im Vorfeld zu erraten, welches Unternehmen der milliardenschwere Investment-Guru als nächstes Übernahmeziel ins Visier nehmen wird. [/b]
Zwei heiße Kandidaten sind Harley-Davidson und Mattel, sie zählen zu den 20 US-Unternehmen, die die von Buffett im Jahresbericht von Berkshire aufgeführten Kriterien erfüllen. Beide liegen beim Marktwert zwischen fünf und 20 Mrd. Dollar. Harley-Davidson ist der weltweit profitabelste Motorradbauer, Mattel der größte Spielzeughersteller mit Marken wie Barbie und Fisher-Price.
"Er betont immer wieder, daß die Produkte der Unternehmen über einen langen Lebenszyklus und einen beständigen Markennamen verfügen müssen", sagt David Braverman, Vizepräsident von Standard & Poor's Portfolio Advisors in New York. Er veröffentlicht zweimal im Jahr eine Liste von Unternehmen, die seinen Berechnungen zufolge die Kriterien von Buffett erfüllen."Gemessen daran machen Harley-Davidson und Mattel das Rennen."
Beide Unternehmen wurden in letzter Zeit etwas gebeutelt. Der Aktienkurs von Harley ist seit Jahresbeginn 2,8 Prozent gefallen. Am 12. April hatte das Unternehmen aus Milwaukee erklärt, der Umsatz im ersten Quartal sei so schwach gewachsen wie zuletzt 2003. Die Aktien von Mattel haben sich seit dem Hoch im März 2005 um 24 Prozent verbilligt. Letzten Monat gab Mattel bekannt, der weltweite Umsatz mit den Barbie-Puppen sei das zehnte Quartal in Folge gefallen. Grund sei die wachsende Konkurrenz der Bratz-Puppen von MGA Entertainment. Zu Mattel gehören auch die Marken Hot Wheels, Scrabble und die American-Girl-Puppen. Harley und Mattel sind die Art Unternehmen"die er sich sicherlich ansehen wird", bekräftigt Andrew Kilpatrick, Autor des Buches"Of Permanent Value: The Story of Warren Buffett."
Auch andere Investoren, die eine ähnliche Substanzwert-Anlagestrategie wie Buffett verfolgen, haben bereits ihr Auge auf die beiden Unternehmen geworfen. Zweitgrößter Aktionär von Harley war am Jahresende die Gesellschaft Davis Advisors, geleitet von Christopher Davis, zugleich fünftgrößter Aktionär von Berkshire. Drittgrößter Aktionär sowohl von Harley als auch von Mattel ist die Investmentgesellschaft Harris Associates.
Zu den Kriterien von Buffett zählt auch ein Vorsteuergewinn von mindestens 75 Mio. Dollar, kontinuierliche Gewinne, eine"gute" Eigenkapitalrendite und"keine oder wenig Schulden". Die Top-Manager müssen bei den Unternehmen bleiben, die eine"einfache" Geschäftsstruktur haben sollen. Auf diese Kriterien hat die Nachrichtenagentur Bloomberg mehr als 5000 börsengehandelte US-Unternehmen geprüft. Ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis durfte höchstens 15 sein. Außerdem mußte das Fremdkapital weniger als 50 Prozent des Eigenkapitals betragen. Der Gewinn sollte über einen Zeitraum von fünf Jahren zehn Prozent jährlich anziehen.
Zu den Kandidaten, die diese Anforderungen erfüllen, zählen VF, der Anbieter von Wrangler- und Lee-Jeans, und Sherwin-Williams, der größte US-Farbenhändler. Allerdings besitzt Berkshire bereits Benjamin Moore, einen direkten Konkurrenten von Sherwin-Williams. Die Suche ergab auch zwei Unternehmen, an denen Buffett bereits beteiligt ist: Der Versicherer Torchmark und der Finanzdienstleister H&R Block.
Allerdings liegen Buffetts Gefolgsleute beim Ratespiel, welchen Zug er als nächstes macht, fast immer daneben."Niemand kann voraussagen, was er als nächstes kaufen wird", erläutert Kilpatrick."Ich habe mir seit 20 Jahren die Versuche angehört und noch nie lag jemand richtig." [b][i]Bloomberg
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