Dieter
13.05.2006, 10:53 |
offtopic: Wer kennt diesen Baum/Strauch - für etwas Farbe ins Forum Thread gesperrt |
-->hier ein interessanter Baum bis 10m hoch, (bei uns oft nur strauchartig wachsend), der absolut winterhart ist und jetzt im Mai blüht.
Besonders interessant ist die Blüte direkt aus dem Stamm heraus. Diese Eigenart haben nur sehr wenige Bäume/Sträucher.
Wer kennt die Spezies (die Spanienfraktion ist hier im Vorteil). Die Art kommt mit leichtesten Böden zurecht und ist sehr anspruchslos.
Gruß Dieter
[img][/img]
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LeCoquinus
13.05.2006, 11:20
@ Dieter
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Re: offtopic: Wer kennt diesen Baum/Strauch - für etwas Farbe ins Forum |
-->Cercis siliquastrum auch Judasbaum genannt.
Leider Gottes ist in lehmigen Böden eine Anfälligkeit gegenüber dem Wirtelpilz zu beobachten, der auch andere Bäume wie die Catalpa anfällt.
Resultat: Innerhalb von 2 Wochen vertrocknet der Baum trotz bester Wässerung.
Hat man diesen Pilz im Boden (aus Schaden wird man klug), keinen nochmaligen Versuch starten!
Ansonsten ein ganz toller Kleinbaum!
Danke für das schöne Bild
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Dieter
13.05.2006, 12:00
@ LeCoquinus
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zum Pilz |
-->
>Hat man diesen Pilz im Boden (aus Schaden wird man klug), keinen nochmaligen Versuch starten!
Du bis gut.
Zum Pilz, wenn der im Boden ist muß man sich fragen was man noch an diese Stelle pflanzen kann. Denn es werden extrem viele Arten davon befallen.
Gruß Dieter
<ul> ~ zur Welke und betroffene Arten</ul>
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LeCoquinus
13.05.2006, 14:47
@ Dieter
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Re: zum Pilz |
-->Hallo Dieter,
zuerst danke für den Link.
Vermutlich triffst du den Pilz in so ziemlich jeden Boden an.
Wichtig für die Anfälligkeit gegenüber dem Wirtelpilz erscheinen mir jedoch die lokalen Umweltbedingungen zu sein. D.h. anfällige Arten können meiner Erfahrung nach in manchen Böden eher befallen werden als in anderen. Das Klima und Grundwasserstand spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Hier haben wir kalkhaltige (zeitweise tonige), trockene Lehmböden.
Mir ist deswegen schon mal ein Judasbaum eingegangen, 5 km weiter wächst der nächste völlig problemlos. Also hier in Rheinhessen ist das ein Lotteriespiel.
Vermutlich wäre mir das bei einem sandigen Untergrund wohl nicht passiert. Mit Trockenheit kommt dieser Baum zumindest bestens zurecht.
Mein Tipp daher: Eine alteingesessene lokale Baumschule aufsuchen und nach deren Erfahrungen fragen.
Als Alternative bietet sich bei uns die Robinia pseudoacacia"Casque rouge" an.
Siehe Bild dazu oben.
Absolut trockenresistent, nur in der Jugend etwas windbruchgefährdet da sie sehr schnell wächst (1,5 m / Jahr). Wirtelpilz habe ich bei der (hier bei uns) noch nicht festgestellt.
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Dieter
13.05.2006, 21:51
@ LeCoquinus
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Re: zum Pilz |
-->Hallo LeCoquuinus
nettes Bild, der Casque rouge. - und beweist Deine Kenntnis in dem Metier.
Mit dem Windbruch hast Du absolut Recht, normalerweise muß man die regelmäßig einkürzen, aber selbst dann kann sie später noch mal brechen, eine Eigenart, die die meisten Robinien vereint. Dagegen ist im Alter ihr Holz"unzerbrechbar". Ich hab vor 10-15 Jahren meine Gartenmöbel aus der normalen pseudoaccia gemacht, unbehandelt halten heute noch und stehen ganzjährig draußen.
Vom Wuchs kann man die Robinia Casque Rouge natürlich nicht mit der Cercis vergleichen, auch blüht die Robinia 3 Wochen später. Besser vom Wuchs würde passen Robinia hispida oder hispida Macrophylla, beide dann natürlich auf Stamm veredelt.
Mit den Bodenbedingungen hast Du natürlich Recht, wobei ein lehmig-toniger Boden der Cercis nichts ausmachen sollte, allerdings schon eher die Tatsache wenn Bodenverdichtungen mit Gefahr von Staunässe vorliegen. Man sieht die Cercis wild wachsen und ausgesamt vor allem in Griechenland und dem Balkan, teilweise auch in Spanien. In Griechenland auch viel in schweren Böden auf Kalkgestein. Meistens ist der Boden aber so steinig, daß eine gute Drainage gewährleistet ist.
>Vermutlich triffst du den Pilz in so ziemlich jeden Boden an.
>Wichtig für die Anfälligkeit gegenüber dem Wirtelpilz erscheinen mir jedoch die lokalen Umweltbedingungen zu sein. D.h. anfällige Arten können meiner Erfahrung nach in manchen Böden eher befallen werden als in anderen. Das Klima und Grundwasserstand spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
>
----dem stimme ich zu. Bestes Beispiel die Acer-Arten oder bei feucht-warmem Klima die Prunus-Arten.
>Hier haben wir kalkhaltige (zeitweise tonige), trockene Lehmböden.
>Mir ist deswegen schon mal ein Judasbaum eingegangen, 5 km weiter wächst der nächste völlig problemlos. Also hier in Rheinhessen ist das ein Lotteriespiel.
----Hier bei uns in Ostwestfalen haben wir von Sand bis Ton alles. Staunässe scheint mir das einzige Problem zu sein - und natürlich extreme Wintertemperaturen von 30 Grad und kälter über längere Zeiträume.
>Vermutlich wäre mir das bei einem sandigen Untergrund wohl nicht passiert. Mit Trockenheit kommt dieser Baum zumindest bestens zurecht.
>Mein Tipp daher: Eine alteingesessene lokale Baumschule aufsuchen und nach deren Erfahrungen fragen.
------Guter Tip.
>Als Alternative bietet sich bei uns die Robinia pseudoacacia"Casque rouge" an.
>Siehe Bild dazu oben.
>Absolut trockenresistent, nur in der Jugend etwas windbruchgefährdet da sie sehr schnell wächst (1,5 m / Jahr). Wirtelpilz habe ich bei der (hier bei uns) noch nicht festgestellt.
-----ich auch nicht. Meine Lieblingspflanze ist übrigens jetzt auch am blühen. Cornus nuttallii, wird aber leider auch gerne befallen vom Wirtelpilz. Ich hatte mal bis vor ca. 10 Jahren ein ca. 10m hohes Exemplar in meinem Garten, ein weiß-rosa Blütentraum von 6 Wochen Länge und dann die tolle Herbstfärbung. Jetzt bin ich auf die weniger empfindliche Cornus chin. Kousa ausgewichen, die natürlich längst nicht so auffällig in allem ist.
Gruß Dieter
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manolo
14.05.2006, 10:25
@ Dieter
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Re: zum Pilz - danke an die Experten |
-->guten Tag,
danke den absoluten Experten für diese Expertisen
Beide hier in Spanien, (aber auch früher in"D") noch nie bewußt gesehen,
es sei denn, ich verwechsele diese Pflanzenarten mit von mir geliebten,
aber nur selten zu registrierenden Blühern, deren Namen ich natürlich nicht kenne.
Schönen Sonntag.
man
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Dieter
14.05.2006, 12:32
@ manolo
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für die Spanier |
-->dann wirst Du sicherlich diese Arten aus Spanien kennen, wachsen überall, blühen hübsch im Winter.
Einige Arten sind auch für geschützte Lagen in Deutschland geeignet.
Ich kenne Stellen im Süden Portugals, da besteht die halbe Macchia aus der Gattung 1,50 bis 2 m hoch werdend, auf Schiefergeröll wachsend. Aber die niedrigen Arten findet man eigentlich überall als gemeines Unkraut.
Gruß Dieter
<ul> ~ Hier zu den Zistrosen</ul>
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