Baldur der Ketzer
20.05.2006, 04:27 |
Ein paar Gedanken zur Lage Thread gesperrt |
-->Hallo,
vorhin kam ein Bericht über das neue Museum von Chrysler in Stuttgart. Äh, Daimler-Chysler. Nein, angeblich von Mercedes. Mercedes-Benz.
Es war ganz interessant, weil es nochmals die Emotionen der fünfziger und sechziger Jahre wiederaufleben ließ.
Nein, nicht nur.
Es ging zurück bis zur Jahrhundertwende 19.-/20.JH, als der Blitzenbenz der Welt schnellster Rennwagen war. Oder die abenteuerliche Kiste, was man als solches bezeichnete.
Dann natürlich auch die große Zeit der Dreißiger, mit dem Mercedes 540K.
Trotz des verlorenen Krieges wiederum kurz danach die legendären 300SL. Skurrile Dinge wie die Rallye-Teilnahme eines Ponton-Mercedes Diesels, der praktisch im Vollgas und ohne zu bremsen durch die Mitbewerber düste und auf die vorderen Ränge kam.
Was für positive Emotionen, was für Erinnerungen. Der legendäre 300 SEL 6.3, in den Siebzigern der 450 SEL 6.9, der Rallye 450 SLC 5.0, auch heute noch Glanzlichter mit enorm viel Emotionsbonus, Ausdruck der jeweiligen Zeit.
Und dann?
Wenn man es sachlich und nüchtern betrachtet, wurde auch danach alles noch besser, die Autos brauchten weniger Kraftstoff, hatten weniger Schadstoffemissionen, wurden sicherer, immer mehr und noch mehr.
Aber sie verloren ihren unvergleichlichen, einzigartigen Charakter dabei.
Auch heute noch haben wir Schumacher als Aushängeschild, aber es ist so ziemlich der einzige Name dieser aktuellen Generation, im Gegensatz zu den Dreißiger oder Fünfziger Jahren.
Wieso sind die Daten objektiv betrachtet herausragend (ein kleiner Diesel hat heute mehr Kraft als damals ein großer V8 und braucht nicht mal die Hälfte an Kraftstoff), aber die Wahrnehmung hat sich derart gewandelt?
Wo sind die freudigen Emotionen geblieben, wo die Motivation?
Ich denke, es liegt an der grünbolschewistischen Miesmacher-Generation, die einem jeden Spaß verdarb, als Lebensmotto. Der Armee der Versager, der notorisch unbrauchbaren Verweigerer, der bornierten Trotzköpfe, der Berufsbedenkenträger und der agitatorischen Miesmacher sowie Nestbeschmutzer, die Phalanx der Cohn-Bandits und der turnbeschuhten parlamentarischen Steineschmeisser. Und dies inbesondere in Deutschland, mehr als sonst auf der Welt.
Zusätzlich kam nämlich ein Bericht darüber, daß der Mythos Waldsterben aus der Feder einiger weniger kam, und später unhinterfragt einfach immer und immer wieder abgeschrieben wurde. Als ein Beispiel von vielen. Mir fällt da noch ein Mythos ein, aber davon sag ich besser nichts.
Er hat sich nicht bewahrheitet, aber das Angstmachgefühl hat sich noch immer festgesetzt. Im Rückgrat oder Hinterkopf oder wo auch immer.
Der Duck-Reflex.
Der Schuld-Komplex.
Das vorauseilende Entschuldigen.
Die Erwartung von Keulen.
Das Kindergeld hat sich seit den Anfängen verhundertfacht, die Zahl der Kinder ist trotzdem zurückgegangen. Es hat seinen Sinn nicht erfüllt - wieso führt man es dann weiter?
Kein Schwein interessiert noch, ob irgendetwas im öffentlichen Medienbewußtsein etabliertes auch stimmt oder Sinn macht - Hauptsache, es ist politisch korrekt, oder bequem, weil die Frösche im Teich nicht quaken, wenn der Klempner tatenlos ab Ablaßhahn vorbeiläuft.
Es ist zum kotzen.
Nach dreißig Jahren politischer Geisterfahrt sind die Leute müde geworden und wie in einen Kokon gesponnen, weil sie wissen, es besteht keine Aussicht auf positive Wendung. Da ist kein Antriebsgeist mehr, keine Motivation.
Klar, daß da auch kein Gemeinsinn aufkommen kann auf einer durch und durch verlogenen Veranstaltung, von der jeder Grenzdebile weiß, wie sehr der Normalbürger verarscht wird.
Noch was, bis in die Siebziger hinein ging es stetig aufwärts mit dem individuellen Wohlstand in der BRD, seit zehn Jahren stagniert er oder nimmt spürbar, mitunter sogar drastisch, ab.
Es wird klar, daß die Sparer wieder einmal die Dummen sein werden.
Es wird aber auch klar, daß die Sozialfritzen nicht mehr gehätschelt werden.
Die ganzen unhaltbaren und widersinnigen, pervertierten Flausen haben nach dreißig Jahren Wildwuchs einen zerstörten Boden hinterlassen, haben alles erstickt, was fürher die Kraft der Nation ausgemacht hatte.
Pardon, natürlich nicht der Nation, sondern der Republik mit ihrer Bevölkerung darin.
Wer heute einen neuen Luxuswagen kauft, wird vielleicht den besten Gegenwert jemals überhaupt dafür bekommen, aber immer weniger können sich ihn wirklich leisten, und die Emotionen sind auch geschrumpft, nachdem man heute ja keinen Mercedes-Benz mehr kauft, sondern etwas von Daimler-Chrysler, das mehrheitlich genauso aussieht wie die Konkurrenz, und in den Pannenstatistiken unter Fernerliefen steht, während die Spitze in festen Händen der Japaner ist.
Nur am obigen Auto-Beispiel einmal festgemacht.
In eine solche entzauberte Stimmungslage bekommt man keinen Schwung mehr rein, die Du-bist-Deutschland-Aktion war ja denn auch mehr eine Peinlichkeit als eine Chance.
Jetzt haben sie nicht nur die Mehrabzocksteuer erhöht, nein, auch die Versicherungssteuer und die Pauschalsteuer auf Niedriglöhne.
Abzocke, wohin man guckt. Alles ohne schlechtes Gewissen von wegen gebrochener Wahlversprechen, äh, Wählerbetrug. Und was hört man in der Ã-ffentlichkeit, außer den Schlagzeilen von Bild? Nix.
Es ist alles gelähmt und lethargisch wie ein Insekt im Spinnenkokon - der Antriebskraft beraubt, nur noch vegetierend. Nicht mehr lebendig, aber auch noch nicht tot. Nur noch dazu gedacht, ausgesaugt zu werden, so lange es noch einen Tropfen Lebenssaft in sich hat, der abgezockt werden kann.
Klar war das als Folge abzusehen, als Willy damals proklamierte, wir wollen mehr Unsinn wagen. Er nannte es damals wohl anders.
Jetzt wird die Tzaziki-Rechnung für die wilde Schaumschlägerei präsentiert.
Die Dummen waren die ganzen Jahrzehnte über die Leistungsträger und Leistungserbringer, die werden jetzt aber immer noch nicht entlastet, die Abgaben steigen und steigen, das verfügbare Nettoeinkommen sinkt.
Ich sehe auch keinen Ausweg aus dieser Sackgasse, weil dazu der ganze leistungsfeindliche Hirnmüll von zwei Generationen beseitigt werden müßte, leider wird der auch heute noch Jahr für Jahr in den Schulen in die unschuldigen Köpfe hineinkontaminiert.
Der Fisch stinkt vom Kopfe her, und wiederum sitzt der in den Regierungen, hier in den Kultusministerien.
Von Parlamenten, die mehrheitlich von ausgehaltenen Profiteuren des Systems besetzt sind, lassen sich auch keine sinnvollen und durchdachten Entscheidungen erwarten.
Heute geht es dem Durchschnitt wahrscheinlich trotz allem um einiges besser als in den Sechziger/Siebziger Jahren, weil die dagegenstehende Staatsschuld nicht berücksichtigt wird.
Vielleicht muß erst der allgemeine *Wohlstand* wieder auf ein Nachkriegsniveau sinken, um den ganzen leistungshemmenden und eliteverhindernden Sozialfirlefanz zum Teufel zu jagen, samt seiner schmarotzenden VertreterInnen. Und EmpörungsbeauftragtInnen.
Ein voller Bauch kämpft nicht gerne, Brot und Spiele hat es noch genügend.
Das wird wohl noch mal zwanzig Jahre so weiter abwärts gehen. Und das, was dann demographisch von den deutschen noch vorhanden sein wird, ist entweder in der Welt verstreut oder verdient es nicht mehr, als relevant wahrgenommen zu werden.
Dann wird man auf das Nationalheiligtum in Berlin starren, das weltweit einzige Schandmal, das sich weltweit die einzige Nation selber errichten ließ. Und wird einen Zaun drum herummachen, und eine Überschrift dranpappen: <center>hier sehen sie den steingewordenen Ausdruck des perversen Ungeistes, der zum Niedergang eines einstmals blühenden Landes führte, dessen Erfinder und Industrielle einstmals die ganze Welt begeisterten, und dessen Steuerknechte vor ein paar hysterischen GutmenschInnen ihr Rückgrat verbogen und den Kopf in den eigenen Arsch zwängten, wie es in der freien Welt einzigartig war </center>.
Da ist echt Hopfen und Malz verloren.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: Nachgedanken: etwas Hoffnung gibt mir die ausbleibende Panik bei der Vöglergrippe-Kampagne. Auch die offizielle Erklärung für die Doppelturm-Beseitigung werden nur die wenigsten glauben. Es könnte durchaus sein, daß sich ein breiteres kritisches Bewußtsein irgendwann, quasi über das morphogenetische Feld, als stark genug erweist, die kritische Schwelle zu überwinden, und eine Umwälzung herbeizuführen, wenn die Zeit reif dafür ist. Schaun mer mal.
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Ventura
20.05.2006, 10:07
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ein paar Gedanken zur Lage |
-->Hallo Baldur,
du triffst, wie immer, den Kern.
Ich hab mir langsam angewöhnt: nicht ärgern nur wundern.
Ist wesentlich gesünder.
Dazu führe ich meinen eigenen"Krieg" gegen die DDR 2, bis jetzt erfolgreich.
Mein Krieg ist non lethal und beschäftigt sich nur mit legalen Löchern unter dem Zaun, derer gibt es genug. So etwas kann neben intakter Familie äußerst befriedigend sein.
Und irgendwann macht man es gerne, wie dieser Chaot Teufel, man sch... gerne auf den Tisch der DDR 2.
Hab gerade wieder einen Verwaltungsprozess gewonnen.
Gruß
V
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chiron
20.05.2006, 11:45
@ Baldur der Ketzer
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Hartes Brot für Skeptiker |
-->Hallo Baldur
Willkommen im Ego-Zeitalter. Niemand tut mehr etwas, ohne dass er davon ganz persönlich profitiert. Was waren dass noch für Zeiten, als Arbeitslose sich nicht arbeitslos meldeten - sofern die Finanzen dies zuliessen - weil dies ihre Ehre gekränkt hätte. Und man glaubt es kaum, solange ist dies noch gar nicht her, zumindest in der Schweiz galt dieses Phänomen noch vor ca. 20 Jahren als"normal".
Die Ego-Gesellschaft führt zu einer"the winner takes it all"-Mentalität. Den cleveren gehört die Welt, ein bisschen Lobbyismus da, ein bisschen Klüngel dort, Hauptsache die Kasse stimmt. Ich sehe heute eine Gesellschaft, die uniform in diese Richtung läuft, egal auf welcher Stufe."Geiz ist geil" gibt es überall, nur sind die Möglichkeiten nicht für alle die selben. Die Schere klafft dementsprechend auseinander und schneidet die Gesellschaft in zwei Hälften - die da oben und die da unten. Das Gedankengut hingegen ist grösstenteils vergleichbar -"ich nehme, was ich kriegen kann".
Historisch gesehen ist dies nix neues und entspricht dem plutonischen Zyklus, bis am Schluss die Bauern die Burgen stürmen. An diesem Zyklus kann niemand etwas ändern, ausser in seinem persönlichen Umfeld. Das einzige, was sich ändern lässt, ist die Einstellung dazu.
Ich hatte an dieser Stelle mal vor ein paar Monaten über den deutschen Chemiker Michael Werner berichtet, welcher seit Jahren nichts mehr isst und sich bester Gesundheit erfreut. Inzwischen habe ich ihn bei einem Vortrag selbst kennengelernt. Der Mann sieht die Lage ähnlich wie du, wie könnte er auch anders. Schliesslich lässt sich dies gut beobachten, wenn man die Scheuklappen ablegt und dennoch...so wichtig ist dies alles nicht. Irgendwann werden wir alle kapieren - so meine Ueberzeugung, dass das Spiel auf der Erde ein Zyklus ist, welchen wir mitmachen, bis wir durch Einsicht daraus wieder aussteigen - dann kehrt"der verlorene Sohn zurück". Die Basis des nicht mehr Essen müssens, ist das totale Vertrauen, dass wir nichts brauchen, um weiterleben zu können. Die Urschuld nach dottore gibt es nur in unserer Ueberzeugung und weil diese Ueberzeugung so stark ist, haben wir Mühe, dies loszulassen. Die gilt natürlich auch für alle anderen Ueberzeugungen.
Inzwischen gibt es bereits Hunderte wenn nicht Tausende, welche ohne zu Essen leben und dies sind ganz"normale" Leute, ohne lange Bärte und wallende Gewänder. Sie leben mitten unter uns, ohne dass sie sich bemerkbar machen oder dies von aussen erkennbar wäre. Uebrigens: nicht mehr essen zu müssen heisst nicht, dass diese Personen nie mehr essen dürfen. Gerade deshalb fallen sie auch nicht auf. Ihnen geht es nicht darum, jemanden zu überzeugen, weil dies sowieso nicht möglich ist. Sie wollten nur sich selbst überzeugen, dass wir tatsächlich nichts brauchen.
Unter solchen Umständen sieht die Welt immer noch genau so aus, wie du sie beschrieben hast, nur dass sie (fast) keinen Einfluss mehr hat auf die innere Zufriedenheit.
Gruss chiron
P.S. Das beschriebene Phänomen ist nicht neu. Dokumentiert ist der Fall von Therese Neumann (geb.1898) im süddeutschen Konnersreuth, welche noch vor ihrem dreissigsten Lebensjahr zu essen und zu trinken aufhörte. Ein anderes Beispiel ist der Schweizer Nationalheilige Niklaus von der Flüe (1417-1487), besser bekannt unter"Bruder Klaus" und besungen im Lied, dass jedes Schweizer Kind kennt"Frères Jacques", welcher nach einer tiefgreifenden mystischen Erfahrung die letzten 20 Jahre vor seinem Tod ohne Essen und Trinken gelebt hat.
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Student
20.05.2006, 13:30
@ chiron
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Re: Hartes Brot für Skeptiker / Zu hart. ;-( Schlecht für meine Zähne.:-) (o.Text) |
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Baldur der Ketzer
20.05.2006, 19:35
@ chiron
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Re: was brachte die grössten Fortschritte für die Menschheit? |
-->Hallo, chiron,
>Willkommen im Ego-Zeitalter. Niemand tut mehr etwas, ohne dass er davon ganz persönlich profitiert.
Ich finde, daß diese Motivation durchaus legitim ist. Letztlich ist sie die Triebfeder in einem freiheitlichen irdischen System.
>>Was waren dass noch für Zeiten, als Arbeitslose sich nicht arbeitslos meldeten - sofern die Finanzen dies zuliessen - weil dies ihre Ehre gekränkt hätte. Und man glaubt es kaum, solange ist dies noch gar nicht her, zumindest in der Schweiz galt dieses Phänomen noch vor ca. 20 Jahren als"normal".
Tja, und siehe, da geschah es, daß Heerscharen fremder Völker ins Land kamen und die vollen Kassen plünderten; doch höret, sie plünderten nicht, sondern waren als Gäste fürwahr hierzu eingeladen gewesen, auf dass die Kassenwärter rot vor Zorn wurden, doch waren ihnen die Hände gebunden durch das Wort des parlamentarischen Herrn.
Und als der Normalbürger sah, wer seine eingezahlten Beiträge abschöpfte, packte ihn das kalte Grausen, und auch er beanspruchte fortan, was geschrieben stand, das Seine zu sein......oder so - ist denn das ein Wunder? Das ist doch nur vernünftig - dass es kontraproduktiv ist, darüber brauchen wir beide uns sicher nicht zu streiten. Aber ethisches verhalten setzt eine ethische Umwelt voraus. Im Schweinestall kommst Du nicht weit, wenn Du eine buddhistische Grundhaltung pflegst, und wirst alsbald von den REüsseltieren anuriniert.....
>Die Ego-Gesellschaft führt zu einer"the winner takes it all"-Mentalität.
So weit, so gut, denn das erhöht die Motivation, wenn die Möglichkeit besteht, für ein bezogenes Los auch den vollen Gewinn bekommen zu können.
>>Den cleveren gehört die Welt, ein bisschen Lobbyismus da, ein bisschen Klüngel dort, Hauptsache die Kasse stimmt. Ich sehe heute eine Gesellschaft, die uniform in diese Richtung läuft, egal auf welcher Stufe."Geiz ist geil" gibt es überall, nur sind die Möglichkeiten nicht für alle die selben. Die Schere klafft dementsprechend auseinander und schneidet die Gesellschaft in zwei Hälften - die da oben und die da unten. Das Gedankengut hingegen ist grösstenteils vergleichbar -"ich nehme, was ich kriegen kann".
Nur, Ursache und Wirkung sollte man bitteschön nicht vergessen.
Ackerman und Schremmpp, Preuer und Khopper, als das sind gesellschaftspolitische GAUs. Na, klar. Aber in der Nachbarschaft findest Du hunderte von einheimischen und zugewanderten GAUs. Und irgendwann kippt das System eben....
>Historisch gesehen ist dies nix neues und entspricht dem plutonischen Zyklus, bis am Schluss die Bauern die Burgen stürmen. An diesem Zyklus kann niemand etwas ändern, ausser in seinem persönlichen Umfeld. Das einzige, was sich ändern lässt, ist die Einstellung dazu.
Das mag sein, ich hätte nichts einzuwenden, denn ein nahendes Gewitter verheißt hinterher klare, frische Luft und Ruhe für die nächste Zeit. Wer dann ein Holzhaus am höchsten Punkt des Hügels hat mit Heu im Dachboden drin und keinen Blitzableiter, hat selbst schuld.
>Ich hatte an dieser Stelle mal vor ein paar Monaten über den deutschen Chemiker Michael Werner berichtet, welcher seit Jahren nichts mehr isst und sich bester Gesundheit erfreut. Inzwischen habe ich ihn bei einem Vortrag selbst kennengelernt.... Die Basis des nicht mehr Essen müssens, ist das totale Vertrauen, dass wir nichts brauchen, um weiterleben zu können. Die Urschuld nach dottore gibt es nur in unserer Ueberzeugung und weil diese Ueberzeugung so stark ist, haben wir Mühe, dies loszulassen. Die gilt natürlich auch für alle anderen Ueberzeugungen.
Hm, das ist einerseits nicht von der Hand zu weisen, aber geht meiner Ansicht nach am Problem vorbei.
Die Menschheit hat enormes vollbracht, siehe medizinischer Fortschritt (Narkose, Implantate, Diagnostik), die jedem in seinem Lebensweg unmittelbar zugute kommen, wenn er Zahnschmerzen hat und Co., oder einen Autounfall hatte.
Sie hat Seuchen, wirkliches Elend und Not in den zivilisierten Gebieten weitgehend im Griff, das ist aus kosmischer Sicht irrelevant, aber nicht aus irdischer Sicht eines vernunftbegabten Menschen, der eine jenseitige Dimension ja nur vermuten kann, aber nicht beweisen, er muß sich also primär nach irdischen Gesichtspunkten orientieren, den Schwätzer Immanuel Kant hin oder her.
Währenddessen leben religiös motivierte Gemeinschaften im allgemeinen weltabgewandt, und haben entsprechend noch nie irgendeinen Beitrag zum Wohle der Gesamtheit beigetragen (auch wenn der Stirling-Motor angeblich von einem Pfarrer erfunden worden sein soll). Die Amishen mögen ja gutes Gemüse erzeugen, aber das Herumfahren mit Pferdekutschen grenzt schon an Borniertheit, wenn nicht pathologisch relevantes. Was leisten sie für einen Beitrag zum gedeihlichen Fortschritt aller? Nichts.
Die Bettelmönche schmarotzen an der Leistung anderer Armer, da erkenne ich nichts gedeihliches drin (ja, ich weiß, daß den Gläubigen eingeredet wird, das Geben und Spenden ehrte den Geber, nicht den Nehmer.....vielleicht hört das Peer Steinbrück irgendwann und kommt dann auch in Orange auf uns zu mit einer Schüssel:-).....).
Die sonstigen Transzendentalen und Geistlichen, wo liegt deren Beitrag zum Fortschritt der Menschheit, außer unbeweisbares abzusondern und die Leute in Angst und Schrecken sowie eingeredeter Schuld zu halten, sie aufeinanderzuhetzen und Zwietracht zu säen, bis hinein in manche perverse Ausprägung, deren Nennung durch einen StGB-Paragraphen verboten ist........?
Ich will nicht abstreiten, daß wenige davon durch Kräuterkunde und Krankenpflege einen Dienst an der Allgemeinheit taten, aber ginge es danach, säßen wir noch heute im Schwarzwaldhaus 1909 oder so, bei Dunkelheit mit kaltem Hintern.
Vielleicht wären wir glücklicher, wie der schwarze Kontinent es uns suggeriert, dieser unzweifelhaft sehr spirituelle Kontinent, der, außer Idi Amin vielleicht:-)..., noch absolut rein gar nichts produktives hervorgebracht hat, aber trotzdem denke ich, das kann nicht der Maßstab sein.
Dem Menschen wurde Intelligenz gegeben, um sie zu nutzen, nicht, um auf Urzeitniveau zu vegetieren.
Insofern sind auch die von Dir genannten, durchaus eindrücklichen Beispiele (sofern sie stichhaltig sind, bei Jasmuheen gibts Zweifel) nicht geeignet, daraus eine Handlungsanweisung für den durchschnittlichen Normalbürger abzuleiten, und damit etwas zum Gemeinwohl beizutragen.
Denn auch, wenn ich nichts esse, brauche ich ein Dach überm Kopf. Kleidung. Muß ab und zu zum Arzt/Zahnarzt, muß mich also um herrschenden Wirtschaftssystem nach dessen Spielregeln bewegen und damit trifft mich die Urschuld des Wirtschaftsdrucks eben doch, selbst als Nichtesser. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, es braucht auch sozialen Austausch.
Und konsequenterweise als Einsiedler in einem Wald zu hausen, kann wiederum nicht dem Sinn des Homo sapiens sapiens entsprechen, denk ich mir.
Das freiheitliche System ist ja nichts schlechtes an sich, und deswegen finde ich ja die sozialwahnologischen Pervertierungen für so verwerflich, weil sie das an sich angemessene und erfolgreiche System diskreditieren, obwohl das nicht sein müßte.
Die Auswüchse, die Du mit Recht anprangerst, sind allerdings Ausdruck der Frage, wer war zuerst da, die Henne oder das Ei, der Beschiß am Bürger oder durch den Bürger. Ich meine, klar den Beschiß am Bürger zu erkennen. Und wenn der dann äh pragmatisch wird und zurückbescheißt, kann man ihm das nicht verdenken, das ist Notwehr, nicht ein zu entschuldigendes, sondern sogar ein gebotenes Handeln im Unrechtsstaat.
>>Sie wollten nur sich selbst überzeugen, dass wir tatsächlich nichts brauchen.
Wir wollen ab und zu mal unsere Familienmitglieder besuchen, dafür müssen wir verreisen. Das entspricht dem sozialen Kern des Menschen.
Wir wollen mal andere Tapeten sehen (Urlaub), auch das ist etwas, das sich die Menschheit seit den antiken Kulturen gönnt - alles geht nicht, ohne etwas zu brauchen, nämlich Zahlungsmittel.
Da beißt die Maus kein´Faden ab....
So lange wir auf Erden sind, gelten für uns primär die hiesigen Spielregeln, nicht mehr nur die universellen der Schöpfung.
Und diese Welt ist nun mal kein Paradies, sondern ein verdammt grausamer Platz, wenn man genau hinsieht (Krankheiten und Co., Einflüsse von außen, Witterung, Bedürfnisbefriedigung). Das erfordert einen einfallsreichen, beweglichen, konstruktiven Schöpfergeist.
>Unter solchen Umständen sieht die Welt immer noch genau so aus, wie du sie beschrieben hast, nur dass sie (fast) keinen Einfluss mehr hat auf die innere Zufriedenheit.
Ich weiß nicht, ich kann da nicht abstrahieren, bzw., ich möchte es nicht tun. Denn das wäre eine Kapitulation vor der Unvernunft.
Ich denke, man muß beständig dagegenhalten, zumindest die Flagge hissen, daß es noch andersdenkende gibt, die sich Gehör verschaffen. Auch wenn sie den Gang der Welt nicht ändern können, aber sie sind mehr als passive Zuschauer, die sich ins Geschehen ergeben haben.
Es müßte ja nicht derart idiotisch zugehen, wenn nur etwas mehr Vernunft in die Hirne zurückfiele...(Herr, schmeiß Hirn rah...), vor ein paar Jahrzehnten war es ja auch noch näher am grünen Bereich, als es heute ausgeufert ist.
Ich habe kein Problem damit, mich mit einem zyklischen Verlauf der Dinge zufriedenzugeben, aber so gesehen muß auch ein Dieb seinen Unterhalt zusammenbekommen, dann müsste ich mich mit Diebstahl auch irgendwie abfinden, ihn als normal hinnehmen.
Wenn ich wiederum nicht betroffen bin, könnte es mir theoretisch wurscht sein, aber.......aber... eben, ich denke, das sollte es uns nicht.
Man sollte sich immer und überall für ein ethisch korrektes Verhalten einsetzen, auch, wenn man nicht selbst unmittelbar tangiert ist, und das kann durchaus dazu führen, einmal nachzutreten, damit das Schweinesystem eher umkippt und damit der gesunde Neuanfang ggf. schneller kommt.
Und im übrigen bin ich auch nicht dafür, den Dieb straflos ziehen zu lassen. Gerechtigkeit sollte schon sein, und zwar hier, nicht erst dann vielleicht irgendwo irgendwann sonstwo.
Ich kann nicht anders.
Wir leben hier aus irgendeinem bestimmten Grund, und wenn wir jetzt himmlische oder kosmische Maßstäbe anlegen würden, wäre das so wie eine alte Operndiva, die nach 50 Jahren noch immer in ihrer Traumwelt längst vergangener Erfolge teildebil dämmert, lebend in ihrer kleinen Traumwelt, geschützt durch die Mauern einer beschützenden Einrichtung - aber eben nicht mehr in der realen Welt, in die wir geboren wurden.
Denk ich mal. Mir tut es weh, wenn ich sehe, wie etwas gutes und sinnvolles mutwillig kaputtgetreten wird, das man nicht so weit hätte kommen lassen müssen und hätte retten können, aus meiner Sicht. Auch wenn es das vielleicht muß (kaputtgetreten, s.o.), damit der Same aus dem faulen Apfel neu keimen kann. Aus irdischer Sicht tut das einfach nur weh. Und dafür sollte der Schuldige hinhalten, nicht das Opfer.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
20.05.2006, 22:38
@ chiron
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Re: Nachtrag zum Ego - / Individuum |
-->Hallo, Chiron,
>Die Ego-Gesellschaft
ist der beste Garant und die einzige Alternative gegen die kollektivistischen Duckmäuser-Systeme, gleich, ob sie religiöser oder politischer Art sind.
Ein natürlicher Regulationsmechanismus ist das Leistungsprinzip, sofern das gilt, arbeitet *es*.
Erst, wenn gleichmacherische Umverteilung die unfähigen und unwilligen mit den fähigen und willigen auf eine Stufe stellt, gehts den Bach runter.
Alles andere, das Großmütige und Mildtätige, kommt hinterher, nicht vorher. Den auch der bereitwilligste Gebende kann keinen Pfiffer abgeben, wenn er selber nichts hat.
Denk ich halt - nix für ungut.
Beste Grüße vom Baldur
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Valerie
21.05.2006, 01:56
@ Baldur der Ketzer
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Bald wird der Hebel umgelegt |
-->So oder so - es kommt, wie es kommen muss.
Vielleicht findet sich ja eine (hoffentlich nonklerale) Persönlichkeit, die den aufgebauten Frust in"akzeptabler" Form kanalisieren kann.
"Die Entscheidung liegt bei uns, den Usern." (TRON)
Diese"Persönlichkeit" wird aber vermutlich nicht lang genug tätig sein können, um eine"Bewegung" aufrecht zu erhalten. Da gibt es wohl zu viele"geheime" Widerstände, die diese Bewegung rasch dem Tode zuführen werden.
Der Globalisierungsgegner John Zerzan (soeben auf Arte) meinte, man solle alle Industrie abreißen und bei der Steinzeit neu beginnen.
Ich meine, wir werden in diesem Sinne nicht"handwerklich" tätig sein müssen.
Wenn es uns dann noch gibt, brauchen wir nur zusehen, weil sich vermutlich alles von selbst regeln wird, denn verlassene Anlagen haben die Angewohnheit, von allein zu verrotten.
Die Natur wird sich an uns - und ziemlich perfide DURCH UNS SELBST - rächen!
Weil wir selbst zur Natur gehören, wird sie uns ganz simpel selektieren.
Wir liegen bereits auf dem OP-Tisch, die Betäubung wurde bereits eingeleitet und bald werden die Maschinen für die Vitalfunktionen abgestellt.
Na, und dann können wir doch mit unserer intellektuell-hochgeistigen Einbildungskraft im Nirwana mit einem Gedanken alles Wahr werden lassen, was wir uns schon immer wünschten.
Sind doch beste Aussichten! Man muss nur ganz fest daran glauben.
(War wieder ein toller Beitrag, Baldur)
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klingonenjoerg
21.05.2006, 05:57
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ein paar Gedanken zur Lage |
-->Hallo zurueck,
Es ist sinnlos, zu verlangen, dass die aeusseren Umstaende oder das Leben bestimmte Anforderungen von uns erfuellen muessen/sollten, damit wir uns gluecklich fuehlen koennen. Das Umgekehrte ist der Fall: was muss ich tun, damit ich unter den gegebenen Umstaenden gluecklich sein kann. Das ist die einzig sinnvolle Antwort auf unsere Existenz. Das Leben mit all seinen Widrigkeiten ist die Aufforderung an mich, etwas zu tun in Gedanken und Taten, damit ich den indivuellen Sinn in meiner Existenz erkennen kann, um weiter zu wachsen in Erkenntnis und Persoenlichkeit.
Bis vor einiger Zeit habe ich auch gedacht, dass das Leben meine Anforderungen erfuellen muss, bevor ich gluecklich sein kann. Was fuer ein Bloedsinn! Erst in einem konkreten Fall, der mir persoenlich sehr viel Leid zugefuegt hat, konnte ich erkennen, dass es genau andersherum ist. Das war ein riesengrosser AHA-Effekt, der mich, meine Ehe, Arbeitsleben und alle Beziehungen geaendert und verbessert hat.
In dieser Richtung gibt es wunderbare Buecher, die genau das beschreiben:"The 7 Habits of Highly Effective People" (ich weiss nicht, ob das uebersetzt ist ins Deutsche);"Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager" und sicherlich auch weitere Buecher von Prof. Viktor Frankl
Wirklich lesenswert, zusammen natuerlich mit den Heiligen Schriften, in denen es viele Beispiele gibt von Menschen, die diesen Aha-Effekt auch hatten. Ich denke da nur an die Josefsgeschichte in Genesis. Josef wird mit 17 Jahren von seinen Bruedern aus Neid als Sklave nach Aegypten verkauft - reichlich Grund zum verbittern. Was aber macht Josef? - Er nimmt die widrigen Umstaende an und macht das beste darus. Dann ein erneuter Rueckschlag: Pharaoh's Frau will ihn verfuehren und als das nicht gelingt klagt sie ihn an, obwohl er unschuldig ist. Er ist im Gefaengnis, wahscheinlich ein echtes Loch. Wieder reichlich Grund zum Verbittern. Aber Josef bleibt standhaft. Er tut weiterhin das Rechte. Nach Jahren in Haft schliesslich steigt er kometenhaft auf zum Reichsverweser. Als seine Brueder kommen, um ihn nach Brot zu bitten, da nimmt er nicht nur keine Rache, sondern hilft ihnen nach Aegypten zu ziehen, um der Hungersnot zu entkommen.
Gruss, Joerg
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chiron
21.05.2006, 10:58
@ Baldur der Ketzer
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Einspruch |
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>>Die Ego-Gesellschaft
>ist der beste Garant und die einzige Alternative gegen die kollektivistischen Duckmäuser-Systeme, gleich, ob sie religiöser oder politischer Art sind.
Hallo Baldur
Da muss ich dir vehement widersprechen. Als Egoist würde ich mich nie für allgemeine Interessen stark machen und mich auflehnen, höchstens"pro forma", um an einen Posten heranzukommen, der von den Wählern, Aktionären oder einfacher den Massen gut abgegolten wird.
Den cleveren Egoisten gehört heute die Welt, während die dummen Egoisten diesen auf den Leim kriechen. Der Sozialstaat hat dazu geführt, dass die Menschen ihr soziales Verhalten an den Staat delegiert haben.
Gruss chiron
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chiron
21.05.2006, 11:21
@ Baldur der Ketzer
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Re: was brachte die grössten Fortschritte für die Menschheit? |
-->>Hallo, chiron,
>>Willkommen im Ego-Zeitalter. Niemand tut mehr etwas, ohne dass er davon ganz persönlich profitiert.
>Ich finde, daß diese Motivation durchaus legitim ist. Letztlich ist sie die Triebfeder in einem freiheitlichen irdischen System.
>
Nein, das sehe ich völlig anders. Wenn ein Egoist an den Schalthebeln der Macht sitzt hat er kein persönliches Interesse an einem freiheitlichen System. Da werden dann die Diäten erhöht usw.
>>>Was waren dass noch für Zeiten, als Arbeitslose sich nicht arbeitslos meldeten - sofern die Finanzen dies zuliessen - weil dies ihre Ehre gekränkt hätte. Und man glaubt es kaum, solange ist dies noch gar nicht her, zumindest in der Schweiz galt dieses Phänomen noch vor ca. 20 Jahren als"normal".
>Tja, und siehe, da geschah es, daß Heerscharen fremder Völker ins Land kamen und die vollen Kassen plünderten; doch höret, sie plünderten nicht, sondern waren als Gäste fürwahr hierzu eingeladen gewesen, auf dass die Kassenwärter rot vor Zorn wurden, doch waren ihnen die Hände gebunden durch das Wort des parlamentarischen Herrn.
Bei diesem Bild fehlen mir die westlichen Grosskonzerne, welche in Afrika usw. sich um die menschlichen Werte der westlichen Gesellschaft foutieren. Und dann wundern wir uns, wenn Immigrationsdruck entsteht.
>Und als der Normalbürger sah, wer seine eingezahlten Beiträge abschöpfte, packte ihn das kalte Grausen, und auch er beanspruchte fortan, was geschrieben stand, das Seine zu sein......oder so - ist denn das ein Wunder? Das ist doch nur vernünftig - dass es kontraproduktiv ist, darüber brauchen wir beide uns sicher nicht zu streiten. Aber ethisches verhalten setzt eine ethische Umwelt voraus. Im Schweinestall kommst Du nicht weit, wenn Du eine buddhistische Grundhaltung pflegst, und wirst alsbald von den REüsseltieren anuriniert.....
>
Im persönlichen Umfeld - und nur darauf habe ich einen Einfluss - funktioniert dieses System hervorragend und dürfte, wenn der Sozialstaat zusammenbricht die einzige Alternative sein - finanziell, emotional ist und war es schon immer die einzige Alternative.
>>Die Ego-Gesellschaft führt zu einer"the winner takes it all"-Mentalität.
>So weit, so gut, denn das erhöht die Motivation, wenn die Möglichkeit besteht, für ein bezogenes Los auch den vollen Gewinn bekommen zu können.
Wenn das bezogene Los nur noch bezogen werden kann, wenn du die richtigen Eltern hast, die dir die richtigen Schulen bezahlen können und die richtigen Netzwerke pflegen, hat das mit liberalem Gedankengut nicht mehr viel zu tun. Wer heute in der Gosse aufwächst wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch in der Gosse enden. Die Tellerwäscherkarriere - das war einmal.
>>>Den cleveren gehört die Welt, ein bisschen Lobbyismus da, ein bisschen Klüngel dort, Hauptsache die Kasse stimmt. Ich sehe heute eine Gesellschaft, die uniform in diese Richtung läuft, egal auf welcher Stufe."Geiz ist geil" gibt es überall, nur sind die Möglichkeiten nicht für alle die selben. Die Schere klafft dementsprechend auseinander und schneidet die Gesellschaft in zwei Hälften - die da oben und die da unten. Das Gedankengut hingegen ist grösstenteils vergleichbar -"ich nehme, was ich kriegen kann".
>Nur, Ursache und Wirkung sollte man bitteschön nicht vergessen.
>Ackerman und Schremmpp, Preuer und Khopper, als das sind gesellschaftspolitische GAUs. Na, klar. Aber in der Nachbarschaft findest Du hunderte von einheimischen und zugewanderten GAUs. Und irgendwann kippt das System eben....
Wie oben so unten ;-) Du gewichtest die Probleme unten viel stärker als die Achermanns & Co. Ich vermute mal, dass du keine oder nur wenig Erfahrung mit dem Innenleben von Grosskonzernen hast. Hier geht es nicht um ein paar Personen, die das System zu ihren Gunsten ausnützen. Der italienische Fussball zeigt eindrücklich, wie weit wir schon sind.
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>Die Menschheit hat enormes vollbracht, siehe medizinischer Fortschritt (Narkose, Implantate, Diagnostik), die jedem in seinem Lebensweg unmittelbar zugute kommen, wenn er Zahnschmerzen hat und Co., oder einen Autounfall hatte.
>Sie hat Seuchen, wirkliches Elend und Not in den zivilisierten Gebieten weitgehend im Griff, das ist aus kosmischer Sicht irrelevant, aber nicht aus irdischer Sicht eines vernunftbegabten Menschen, der eine jenseitige Dimension ja nur vermuten kann, aber nicht beweisen, er muß sich also primär nach irdischen Gesichtspunkten orientieren, den Schwätzer Immanuel Kant hin oder her.
Haben sich nicht einfach die physischen Krankheiten auf die psychischen verschoben? Depressionen, Burn-out, Schlafstörungen usw. hat es dies vor der medizinischen Entwicklung auch schon in diesem Ausmass gegeben? Ich bezweifle dies. Wer eine Krankheit in den Griff bekommen möchte, verlagert sie einfach auf eine andere Ebene - so meine Wahrnehmung. Irgendwann muss das Problem, welches zur Krankheit führte gelöst werden.
>Währenddessen leben religiös motivierte Gemeinschaften im allgemeinen weltabgewandt, und haben entsprechend noch nie irgendeinen Beitrag zum Wohle der Gesamtheit beigetragen (auch wenn der Stirling-Motor angeblich von einem Pfarrer erfunden worden sein soll).
Keine Ahnung wovon du hier sprichst. Dies ging nicht aus meinem Beitrag hervor und die Personen, die ich kenne, sind gute Steuerzahler, selten bis nie krank und weit davon entfernt, weltabgewandt zu leben.
Gruss chiron
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