-->Hi,

immerhin in einem Editorial steht dies (quotable, Unterstreichungen von mir):

The Interest Must Be Paid

"Recent stock market turmoil has been a plus for United States Treasury securities. Over the last couple of weeks, investor demand for safety has generally pushed up the price of the benchmark 10-year Treasury bond, making it cheaper for the government to borrow. But there is still plenty of reason to worry about the United States' borrowing binge.

By definition, federal borrowing eventually results in a transfer of income from American taxpayers, whose taxes go to pay the interest on the debt, to the investors who hold the Treasury bonds.

[Endlich kömmt's, wer Letztschuldner ist; von wegen US-Gov...]

As long as the bonds are owned by Americans, the transfer is simply from one group of citizens to another. Bond holders may get richer, while taxpayers who don't own bonds get poorer, which could add to troubling disparities in personal wealth. But shuffling the income between the two groups doesn't reduce America's overall wealth.

Today, however, 43 percent of the United States' publicly held debt of $4.8 trillion is held abroad, mainly by central banks in Japan, China and Britain and by offshore hedge funds. That's up from a 30 percent share in 2001, an extraordinary increase. Indeed, during the Bush years, 73 percent of new government borrowing has been from abroad.

Paying the interest on the foreign-owned portion of the debt will be a burden on future Americans, draining their wallets and siphoning off the nation's wealth.

Reliance on foreign lenders poses current dangers, as well. A shift in investor sentiment, away from dollar-based investments and into other countries' assets, could be very destabilizing, forcing a drop in the dollar, higher interest rates and higher prices. Such shifts can be sudden, as in the Asian financial crisis in 1998. [!]

Of course, no one knows the future. But we can size up our present reality: America is living beyond its means, and foreigners are increasingly supporting the excess — in exchange for a government guarantee that a chunk of America's future collective income will benefit them, not the Americans who earn it."

Was, wenn die USA ihre policy of benign neglect fortsetzen? Dann könnte eine USD-Krise aufscheinen (Zinsen rauf, wealth runter, usw.) und welche Americans können in einer US-internen Krise überhaupt noch so viel an"earnings" einfahren, dass sich daraus (i.e. den entsprechenden Steuereinnahmen) noch so etwas wie ein Staats-Budget konstruieren ließe?

Sicher scheint nur eins: Die"Abwicklung" (egal, ob über den"Markt", über USD-Repudiation, über eine special debt tax, usw.) wird eine höchst launige Geschichte werden, zumal der Schuldner (noch) sein Militär bezahlen kann.

Vorsichtiger Tip: Die nächste Große Revolution wird wohl drüben laufen; große Revolutionen gehen nie gegen bekannte strongmen, sondern gegen schwächelnde Figuren und Machtsysteme. Was auch erklären mag, dass die USA sich so tüchtig und mit allen Tricks und Täuschungen dem Strongfortismus verschreiben.

Ab Herbst wird Bush eine lame duck sein (obendrein ohne Mehrheiten in den Kammern) und dann werden wir mehr sehen. Viel mehr.

Gruß!

-->Bitte, was ist"Strongfortismus"? Danke!

-->Hi,

Strong = stark; forte = dito. Ersteres mehr Zustand, zweites mehr Ablauf.

Gruß!

-->Hi,

sehe gerade, die Ursprünge sind 30er Jahre, durch einen Mr."Strongfort". In D (US-Besatzer) kam's erst nach WK II rüber.

Das war sein Ideal:

[img][/img]

Gruß!

-->interessanterweise käpft dann der"rechts-konservative" Pro-Staat-Flügel (Neo-cons und ihre diversen Polizeien und Geheimdienste, Zionisten) gegen"rechts-konservativen" Anti-Staats-Flügel (ländliche Militias, anti-semitisch). Dann gibt es noch viele, viele christliche Fundamentalisten. Alle gut bewaffnet. Wie auch die städtischen Ghetto-Kids, die absolut nicht"rechts-konservativ" sind (aber auch rassistisch).
Armer aufgeklärter Mittelstand dazwischen.

Aber: es wird immer so getan, als ob das Vererben der Schulden an nachfolgende Generationen oder der Crash unausweichlich und übel sind. Der starke Staat kann doch einfach die Schuld annullieren, den ausländischen Gläubigern den Finger zeigen, die inländischen bankrott gehen lassen und alles ist easy. Evtl. ist da eine repressive Diktatur mit Plan gar nicht verkehrt ("im Kampf gegen den Terrorismus müssen wir leider unsere Staatsschulden auf Zero setzen!") The Balanced Budget Act without Pay-Back. Das sollte man machen bevor die Chinesen weiter aufgerüstet und Verbündete in Lateinamerika geworben haben.

Gruß,
Amstrand

-->Danke dottore, das bringt mir beim Jauch vielleicht ne Millionen!

-->Dann sind zwar die Schulden weg - und dann? Schnorren läuft jedenfalls nicht mehr. Die haben doch nix mehr für eine eigene Wertschöpfung!

Dann geht der Weltmachtstab nach China oder Indien.

-->>Aber: es wird immer so getan, als ob das Vererben der Schulden an nachfolgende Generationen oder der Crash unausweichlich und übel sind. Der starke Staat kann doch einfach die Schuld annullieren, den ausländischen Gläubigern den Finger zeigen, die inländischen bankrott gehen lassen und alles ist easy.

*** Nee, nee, nix easy - was glaubst du, was da los wäre... da gibt es viel zu viele direkte und indirekte inländische Staatsgläubiger.

ahoi!

-->>Dann sind zwar die Schulden weg - und dann? Schnorren läuft jedenfalls nicht mehr. Die haben doch nix mehr für eine eigene Wertschöpfung!
>Dann geht der Weltmachtstab nach China oder Indien.

ne ne ne,

dann macht man ne Währungsreform und alle fangen wieder mit 5o,--DM an angeblich.
Die ja an Land-Eigentum reichen US-Bürger holen sich Kredite in der neuen Währung (Amero, gemeinsam mit Mexis und Canadians, wird ja schon lanciert).

und produzieren den Krempel wieder selbst.

Das Problem ist der Auslandsbesitz der US-Firmen und Bürger. Der könnte in Bredouille geraten. Sofern es den gibt, und diese Anteile nicht schon verschleiert von Cayman aus gehalten werden.

Die Chinesen sind ohne die Dollar-Guthaben mega platt.

Die Inder? Das ist eh gehypet.

Russland ist stark wegen Rohstoffe und einer intelligent-autokratischen Regierung.

Es wird eher eine Zeit des Machtvakuums, was auch nicht unbedingt schön ist.

Amstrand

-->>Dann sind zwar die Schulden weg - und dann? Schnorren läuft jedenfalls nicht mehr. Die haben doch nix mehr für eine eigene Wertschöpfung!

[b]Das ist völlig richtig!

Ziemlich unbemerkt von der Ã-ffentlichkeit spielt sich ein unglaubliches Drama ab: Auch das US-Patentwesen ist in die Brüche gegangen. Ohne funktionierendes Patentwesen gibt es keine vernünftige Wertschöpfung, weil es keinen gewerblichen Rechtsschutz gibt. Jedes Produkt kann überall produziert werden.

Man will jetzt die Internet-Community für peer-review-Zwecke einspannen, um die ungeheure Flut an Patentanmeldungen auf"prior art" zu prüfen, nachdem die Prüfer des Patentamtes völlig überfordert sind, und immer wieder Patente auf ein und dieselbe Technologie erteilen, sodass es zu abertausenden sündteuren Prozessen kommt..

Peer Review durch die Community hätte allerdings für die USA-HiTech-Industrie sehr schwerwiegende Folgen: Die Zahl erteilter Patente würde auf 10% des derzeitigen Niveaus schrumpfen, und die Rechnung -> wir erfinden neue Technologien und patentieren sie (und haben damit weltweite RECHTSTITEL drauf), und lassen dann in Billiglohnländer forschen, entwickeln und produzieren.. -> geht nicht dann mehr auf.

E. B.
dazu ein wichtiger Artikel von Beth Novack:"The patent system is broken.."
<ul> ~ http://peertopatent.jot.com/WikiHome/P2Patent_Apr_2006.pdf</ul>

-->"... und produzieren den Krempel wieder selbst."

Das ist ja ok wenn sie selber wider malochen - aber Schlaraffenland ist abgebrannt!

-->>"... und produzieren den Krempel wieder selbst."
>Das ist ja ok wenn sie selber wider malochen - aber Schlaraffenland ist abgebrannt!

die meisten Bürger der USA sind hart-arbeitend (wesentlich weniger Feiertage und Urlaub als im Noch-Schlaraffenland BRD), fleißig und sagen auf"How are you?""Fine." Ich habe dort gern gelebt.

Es ist wie in Argentina. Ein bißchen Staatspleite, ein paar Gläubiger verlieren Kohle und dann geht es weiter. Der Niedergang der USA ist ein Wunschdenken hier. Die Pleite ist das beste, was ihnen passieren kann und ist noch nicht eingetreten, weil die chinesischen, japanischen und arabischen Gläubiger nichts so sehr fürchten wie das.

In den USA würde eine Streichung der Sozialhilfe nicht viel auslösen. Hier wird das übler.

Amstrand

-->>die meisten Bürger der USA sind hart-arbeitend (wesentlich weniger Feiertage und Urlaub als im Noch-Schlaraffenland BRD), fleißig und sagen auf"How are you?""Fine." Ich habe dort gern gelebt.

Stimmt, diese braven Bürger werden aber totzdem Opfer der Polit-Mafia.
Hier werden die Renten nicht bezahlt, dort verflüchtigen sich die Pesnionen.
Kommt aufs Gleiche raus.

Ich mag die Amis auch. Die korrupten Machthaber und Medien allerdings weniger!Ich war 3 mal dort. Hat mir gut gefallen - vor allem die Offenheit und Unkompliziertheit.
Das ändert aber nichts daran, dass die Vergangenheit (fossile Brennstoffe), die Zukunft (Schulden) und die Gegenwart (andere Staaten) nicht mehr lange angezapft werden können.

Da nähert sich ein Zyklus dem Ende!

Wir sitzen alle im einen (sinkenden) Boot - hüben wie drüben.

Wenn schon Nordamerika dann schon eher Kanada als Fels in der Brandung.

-->>Hi,
>immerhin in einem Editorial steht dies (quotable, Unterstreichungen von mir):
>The Interest Must Be Paid
>"Recent stock market turmoil has been a plus for United States Treasury securities. Over the last couple of weeks, investor demand for safety has generally pushed up the price of the benchmark 10-year Treasury bond, making it cheaper for the government to borrow. But there is still plenty of reason to worry about the United States' borrowing binge.
>By definition, federal borrowing eventually results in a transfer of income from American taxpayers, whose taxes go to pay the interest on the debt, to the investors who hold the Treasury bonds.

Die NYT ist aber ansonsten das Zentralorgan des US-Kommunismus, immer stramm auf Big Government Kurs. Erstaunlich, dass selbst die schon auf den Zinstrichter gekommen sind. Da ist das WSJ oder Barron's schon seit den 50er Jahren dran. Wuerde mich nicht wundern wenn demnaechst in der NYT wieder die Verdopplung des Mindestlohns oder gar die Verstaatlichung der US-Wirtschaft gefordert wird. Denen ist alles zuzutraun!

Joerg