wettervogel
07.07.2006, 09:41 |
Abgeltungssteuer: Erste Proteste Thread gesperrt |
-->Abgeltungssteuer
Aktionärsschützer kritisieren Steuerpläne
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat die Pläne der Bundesregierung für eine einheitliche Abgeltungssteuer auf alle Kapitalerträge kritisiert. Dividenden bei Privatanlegern würden doppelt so hoch besteuert wie bisher, erklärte die SdK am Donnerstag in München. Eine Abgeltungssteuer von 30 Prozent im Jahr 2007 und 25 Prozent im Jahr 2008 stelle Anleger mit niedrigem Einkommen deutlich schlechter. Bei einer Einzelveranlagung bliebe die dringend notwendige Vereinfachung auf der Strecke. Die Kapitalflucht ins Ausland werde nicht gestoppt, denn für Anleger mit höherem Steuersatz gebe es keinen neuen Anreiz, im Inland zu investieren. Wenn künftig alle Kursgewinne besteuert würden, müßten auch die Verluste verrechnet werden können, forderte die SdK. [b]AP
|
wheely
07.07.2006, 10:09
@ wettervogel
|
SDK-Newsletter - krass |
-->Die SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger äußert sich kritisch zu den von der Bundesregierung vorgelegten Plänen für eine einheitliche Abgeltungssteuer auf alle Kapitalerträge.
Zwar entspricht die Besteuerung von Kapitalerträgen durch eine Abgeltungssteuer einer langjährigen Forderung der SdK und wäre daher grundsätzlich zu begrüßen. Die nun bekannt gewordenen Eckdaten lassen allerdings nach SdK-Ansicht erkennen, dass die anvisierten Ziele - nämlich ein Beenden der Kapitalflucht sowie eine Vereinfachung der extrem komplexen Besteuerung von Kapitalerträgen - verfehlt werden.
Dies betrifft insbesondere die Höhe der vorgesehenen Steuersätze. Da mit der Abgeltungssteuer das Halbeinkünfteverfahren bei Dividenden entfällt, werden in Zukunft Dividenden beim Privatanleger faktisch doppelt so hoch wie bisher besteuert. Dies bedeutet bei einer geplanten Abgeltungssteuer von 30% (im Jahr 2007) bzw. 25% (im Jahr 2008) für Anleger mit einem Einkommenssteuersatz von weniger als 30% bzw. 25% eine erhebliche Schlechterstellung. Wenn für diese Einkommensteuerklassen dann die Einzelveranlagung möglich sein soll, ergibt sich allerdings keinerlei Vereinfachungseffekt.
Für Anleger mit einem höheren Steuersatz entstünde indessen kein zusätzlicher Anreiz, im Inland in Dividendentiteln zu investieren. Eine Abgeltungssteuer von maximal 15 bis 20% wäre daher der bessere und richtige Weg.
Auch die Abschaffung der Spekulationsfrist und die vorgesehene Besteuerung aller Kursgewinne unabhängig von der Haltedauer (z. B. aus Dividendentiteln, aber auch aus zahlreichen Finanzinnovationen) ist nach Auffassung der SdK nur vertretbar, wenn zugleich die Möglichkeit der Verlustverrechnung gegeben ist - wie auch bei anderen Einkommensarten. Andernfalls würde es zu einer massiven Substanzbesteuerung des investierten Kapitals kommen.
In diesem Zusammenhang fordert die SdK zudem, dass die Festlegung des Stichtags für die Berechnung der Gewinne nicht rückwirkend erfolgen darf, sondern mit dem Datum zusammenfallen muss, von dem an die Abgeltungssteuer wirksam wird.
Um darüber hinaus die steuerliche Gleichbehandlung des Einzelanlegers mit Fondsanlegern zu gewährleisten, sollten Investmentfonds von der Abgeltungssteuer nicht ausgenommen werden. Andernfalls würde es zu einer Privilegierung dieser von den Banken betriebenen Anlageindustrie kommen, hingegen die Direktanlage für Privatpersonen völlig uninteressant werden.
Nur bei Berücksichtigung dieser Forderungen kann nach SdK-Ansicht die geplante Abgeltungssteuer zu den erwünschten Effekten führen. Die Nachteile für die Privatanleger gegenüber der bisherigen Regelung wären dann moderat, und zugleich könnte die Motivation zur eigenverantwortlichen Vorsorge mittels Kapitalanlage gestärkt werden.
München, 6. Juli 2006
Quelle: www.sdk.org
was soll eigentlich der Mist? Bei Gewinnen kräftig mit abkassieren, auf Verlusten bleibt man sitzen ohne Aufrechnung? Also 100% Verluste, aber max. 70% Gewinne. Bitte, wer tradet da dann noch bei diesem Chancenverhältnis???
(außer den Hardcoreprofis, die uns ständig einreden wollen praktisch nur Gewinne zu machen....*g*)
Gruß
wheely
|
weissgarnix
07.07.2006, 11:02
@ wheely
|
Re: SDK-Newsletter - krass |
-->die"Hardcore"-Profis würden damit am allermeisten verlieren. Denn selbst die kommen bestenfalls auf eine Quote von 70:30, soll heissen 70% Gewinntrades, 30% Verlusttrades... und mit dieser Annahme bin ich schon sehr großzügig, realiter liegt es vermutlich eher bei 55:45...
Eine derartige Regelung belohnt das"Verluste aussitzen" bzw. jegliche Art von"Buy und Hold"-Strategie, bestraft aber das schnelle Traden von Volatilitäten...
Von den echten Pros läßt sich das ganze aber natürlich umgehen, indem sie ihr Vermögen ganz einfach in eine GmbH einbringen... dann is nix mehr mit Abgeltungssteuer und Verbot von Verlustverrechnung...
>Die SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger äußert sich kritisch zu den von der Bundesregierung vorgelegten Plänen für eine einheitliche Abgeltungssteuer auf alle Kapitalerträge.
>Zwar entspricht die Besteuerung von Kapitalerträgen durch eine Abgeltungssteuer einer langjährigen Forderung der SdK und wäre daher grundsätzlich zu begrüßen. Die nun bekannt gewordenen Eckdaten lassen allerdings nach SdK-Ansicht erkennen, dass die anvisierten Ziele - nämlich ein Beenden der Kapitalflucht sowie eine Vereinfachung der extrem komplexen Besteuerung von Kapitalerträgen - verfehlt werden.
>Dies betrifft insbesondere die Höhe der vorgesehenen Steuersätze. Da mit der Abgeltungssteuer das Halbeinkünfteverfahren bei Dividenden entfällt, werden in Zukunft Dividenden beim Privatanleger faktisch doppelt so hoch wie bisher besteuert. Dies bedeutet bei einer geplanten Abgeltungssteuer von 30% (im Jahr 2007) bzw. 25% (im Jahr 2008) für Anleger mit einem Einkommenssteuersatz von weniger als 30% bzw. 25% eine erhebliche Schlechterstellung. Wenn für diese Einkommensteuerklassen dann die Einzelveranlagung möglich sein soll, ergibt sich allerdings keinerlei Vereinfachungseffekt.
>Für Anleger mit einem höheren Steuersatz entstünde indessen kein zusätzlicher Anreiz, im Inland in Dividendentiteln zu investieren. Eine Abgeltungssteuer von maximal 15 bis 20% wäre daher der bessere und richtige Weg.
>Auch die Abschaffung der Spekulationsfrist und die vorgesehene Besteuerung aller Kursgewinne unabhängig von der Haltedauer (z. B. aus Dividendentiteln, aber auch aus zahlreichen Finanzinnovationen) ist nach Auffassung der SdK nur vertretbar, wenn zugleich die Möglichkeit der Verlustverrechnung gegeben ist - wie auch bei anderen Einkommensarten. Andernfalls würde es zu einer massiven Substanzbesteuerung des investierten Kapitals kommen.
>In diesem Zusammenhang fordert die SdK zudem, dass die Festlegung des Stichtags für die Berechnung der Gewinne nicht rückwirkend erfolgen darf, sondern mit dem Datum zusammenfallen muss, von dem an die Abgeltungssteuer wirksam wird.
>Um darüber hinaus die steuerliche Gleichbehandlung des Einzelanlegers mit Fondsanlegern zu gewährleisten, sollten Investmentfonds von der Abgeltungssteuer nicht ausgenommen werden. Andernfalls würde es zu einer Privilegierung dieser von den Banken betriebenen Anlageindustrie kommen, hingegen die Direktanlage für Privatpersonen völlig uninteressant werden.
>Nur bei Berücksichtigung dieser Forderungen kann nach SdK-Ansicht die geplante Abgeltungssteuer zu den erwünschten Effekten führen. Die Nachteile für die Privatanleger gegenüber der bisherigen Regelung wären dann moderat, und zugleich könnte die Motivation zur eigenverantwortlichen Vorsorge mittels Kapitalanlage gestärkt werden.
>München, 6. Juli 2006
>Quelle: www.sdk.org
>
>was soll eigentlich der Mist? Bei Gewinnen kräftig mit abkassieren, auf Verlusten bleibt man sitzen ohne Aufrechnung? Also 100% Verluste, aber max. 70% Gewinne. Bitte, wer tradet da dann noch bei diesem Chancenverhältnis???
>(außer den Hardcoreprofis, die uns ständig einreden wollen praktisch nur Gewinne zu machen....*g*)
>Gruß
>wheely
|
Merlin
07.07.2006, 11:47
@ wettervogel
|
Wer profitiert in Verbindung mit der Halbierung der KöSt? Die Ausl. Hochfinanz! (o.Text) |
-->
|
nasowas
07.07.2006, 11:53
@ wettervogel
|
Und noch ein Hammer: „Substanzbesteuerung wo keine Substanz ist“ |
-->Meine Verachtungsrate hat gerade die 100% Marke der totalen Verachtung überschritten. Mir fällt zu solchen Lebewesen wirklich nichts mehr ein. Menschen können das jedenfalls nicht sein.
<font color=#0000FF>>>>„Wir sind bereit, darüber zu reden, Zinsen künftig nur noch begrenzt als Verlust zu akzeptieren“, sagte CDU-Finanzexperte Otto Bernhardt dem Handelsblatt. Heute gelten Zinszahlungen komplett als Kosten und können steuerlich geltend gemacht werden.<<<</font>
Jawohl, wenn eine Firma Kredite aufgenommen hat, um zu investieren, dann sind die Zinsen demnächst teilweise Privatvergnügen. Haben da einige Lumpen etwa Futterneid am Kapitalmarkt und wollen keine Firmenschuldner in Konkurrenz zum Staatsschuldner oder geht es hier wirklich nur um die Vernichtung von Unternehmen?
http://www.handelsblatt.com/Recht-Steuern/Meldungen/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!204867,204872,1104607/SH/0/depot/0/union-lehnt-substanzsteuer-nicht-ganz-ab.html
So etwas nennen die dann Substanzbesteuerung. Wo ist denn die Substanz bei einem Kredit?
böse Gedanken
[img][/img]
|
weissgarnix
07.07.2006, 12:42
@ nasowas
|
Re: Und noch ein Hammer: „Substanzbesteuerung wo keine Substanz ist“ |
-->Auch die Abzugsfähigkeit der Zinsen ist in D längst begrenzt, gerade dort, wo sie missbräuchlich verwendet werden könnte ("Thin Capitalisation rules"). Deutschland hat da erst in 2003 einen neuen Passus ins KStG eingefügt, der selbst im europäischen Vergleich extrem weit geht und vermutlich gegen EU-Recht verstösst...
das Sommerloch scheint wirklich um sich zu greifen...
>Meine Verachtungsrate hat gerade die 100% Marke der totalen Verachtung überschritten. Mir fällt zu solchen Lebewesen wirklich nichts mehr ein. Menschen können das jedenfalls nicht sein.
><font color=#0000FF>>>>„Wir sind bereit, darüber zu reden, Zinsen künftig nur noch begrenzt als Verlust zu akzeptieren“, sagte CDU-Finanzexperte Otto Bernhardt dem Handelsblatt. Heute gelten Zinszahlungen komplett als Kosten und können steuerlich geltend gemacht werden.<<<</font>
>Jawohl, wenn eine Firma Kredite aufgenommen hat, um zu investieren, dann sind die Zinsen demnächst teilweise Privatvergnügen. Haben da einige Lumpen etwa Futterneid am Kapitalmarkt und wollen keine Firmenschuldner in Konkurrenz zum Staatsschuldner oder geht es hier wirklich nur um die Vernichtung von Unternehmen?
>http://www.handelsblatt.com/Recht-Steuern/Meldungen/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!204867,204872,1104607/SH/0/depot/0/union-lehnt-substanzsteuer-nicht-ganz-ab.html
>So etwas nennen die dann Substanzbesteuerung. Wo ist denn die Substanz bei einem Kredit?
>böse Gedanken
>[img][/img]
|
Milly
07.07.2006, 12:44
@ Merlin
|
Wem denn sonst!!?? |
-->Hallo Merlin,
ja klar!
Es wurde ja auch von der Münteferingschen Heuschreckenpartei der Boden für die Hedgefonds bereitet. Und die neuen"Gedankenspiele" (eingeschränkter Zinsabzug etc.) läßt nur noch Arbeitsplätze mit höchster Kapitalrendite am Leben; alle anderen werden auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt bzw. in den 1-Euro-Zwangsdienst überführt. Daß volkswirtschaftlich ein Arbeitsplatz mit 0% Kapitalrendite noch tausendmal besser ist als Alimentation, da sch...en die auch drauf.
Inzwischen wird immer klarer, auf wessen Lohnlisten unsere Herrschenden stehen. Leider sind die steuerrechtlichen Zusammenhänge und ihre Auswirkungen viel zu kompliziert, um vom Normalbürger verstanden zu werden, zumal die Bresse Teil des Komplotts ist.
Es ist wirklich faszinierend, wie raffiniert unsere Geheimdiktatur aufgebaut ist, im Gegensatz zu der offenen in der DDR/UdSSR. Die öffentlich zur Schau gestellte mitunter unglaubliche Tolpatschigkeit unserer Vorzeigedemokraten dient auch perfekt der Verschleierung der Hinterlist.
|
uluwatu
07.07.2006, 14:35
@ wettervogel
|
ab ins Ausland |
-->Ab ins Ausland wer es kann!
Verstehe ich das richtig?
1000€ Plus mit Daimler und 1000€ Minus mit BMW: Auf den 1000€ Miesen bleib ich sitzen und die +1000€ müssen versteuert werden?
Ist das wirklich so gemeint oder verstehe ich da etwas nicht?
|
Dieter
07.07.2006, 15:08
@ uluwatu
|
nicht unbedingt |
-->>Ab ins Ausland wer es kann!
>Verstehe ich das richtig?
>1000€ Plus mit Daimler und 1000€ Minus mit BMW: Auf den 1000€ Miesen bleib ich sitzen und die +1000€ müssen versteuert werden?
>Ist das wirklich so gemeint oder verstehe ich da etwas nicht?
Da hast Du etwas falsch verstanden. Es geht um die Besteuerung von Kapitalerträgen und nicht um die Besteuerung von Spekulationsgeschäften.
Daimler wird vermutlich keine Minus-Dividende zahlen, sondern höchstens eine Nulldividende. Vermutlich werden dann aber keine Werbungskosten mehr angerechnet.
Die ganze Sache hat aber einen ganz anderen Aspekt.
Bislang waren Fesstverzinsliche z.B. des Bundes für Hochverdiener immer unattraktiv, da sie aufgrund des hohen pers. Steuersatzes und des relativ geringen Zinssatzes über dem Inflationssatz eher immer eine reale Minusrendite einbrachten.
Mit dem Zinsabschlag wird das erstmalig anders. Jetzt werden auch die Festverzinslichen für Höchstverdiener in Deutschland attraktiv, zumal man nicht zwangsläufig von einer weiterhin stabilen Konjunktur mit Aktienboom ausgehen kann.
Diese Maßnahme könnte den BuFu recht hoch treiben.
Gruß Dieter
|
uluwatu
07.07.2006, 15:20
@ Dieter
|
Danke alles klar |
--> Beim Traden kann dann nach wie vor der Verlust mit dem Gewinn verrechnet werden. Alles andere wäre doch Wahnsinn und gesetzlich sicher nicht haltbar
|
Dieter
07.07.2006, 15:25
@ uluwatu
|
Re: Danke alles klar |
-->> Beim Traden kann dann nach wie vor der Verlust mit dem Gewinn verrechnet werden. Alles andere wäre doch Wahnsinn und gesetzlich sicher nicht haltbar
Zuzutrauen ist denen alles mögliche. Aber wenn sie die Verrechnungsmöglichkeit von Spekulationsverlusten mit Spekulationsgewinnen kappen sollten, dann bleibt einem nur noch das Trading als Gewerbe anzumelden. Dann müßte man auf jeden Fall gegenrechnen können.
Gruß Dieter
|
NaturalBornKieler
07.07.2006, 15:28
@ Dieter
|
doch, genau so |
-->>Da hast Du etwas falsch verstanden. Es geht um die Besteuerung von Kapitalerträgen und nicht um die Besteuerung von Spekulationsgeschäften.
Falsch. In den politischen Absichtserklärungen, und mehr ist es ja derzeit nicht, wird meist in einem Zug von Kapitalerträgen und Spekulationsgewinnen gesprochen. Gleichzeitig wird ja auch noch über einen vollständigen Wegfall der Spekulationsfrist philosophiert, und über die Einbeziehung privater Veräußerungsgewinne. (siehe u.a. Handelsblatt von heute,"Anleger in Angst vor Abgeltungsteuer")
Mag sein, dass die betroffenen Schnellsprecher das einfach nur durcheinanderbringen (der Herr Bernhardt ist mir noch aus Schleswig-Holstein als kompetenz-defizitär bekannt), aber bei dem derzeitigen Qualitätsstandard unserer Gesetzgebung kann das sehr schnell geltendes Recht werden.
Ahoi
NBK
|
Der Einarmige Bandit
07.07.2006, 15:43
@ Merlin
|
Das ist friedliche Kooexistenz! Ein Teil muss geben ein Teil muss nehmen!:-( (o.Text) |
-->
|
Dieter
07.07.2006, 15:51
@ NaturalBornKieler
|
Re: doch, genau so |
-->>>Da hast Du etwas falsch verstanden. Es geht um die Besteuerung von Kapitalerträgen und nicht um die Besteuerung von Spekulationsgeschäften.
>Falsch. In den politischen Absichtserklärungen, und mehr ist es ja derzeit nicht, wird meist in einem Zug von Kapitalerträgen und Spekulationsgewinnen gesprochen. Gleichzeitig wird ja auch noch über einen vollständigen Wegfall der Spekulationsfrist philosophiert, und über die Einbeziehung privater Veräußerungsgewinne. (siehe u.a. Handelsblatt von heute,"Anleger in Angst vor Abgeltungsteuer")
>Mag sein, dass die betroffenen Schnellsprecher das einfach nur durcheinanderbringen (der Herr Bernhardt ist mir noch aus Schleswig-Holstein als kompetenz-defizitär bekannt), aber bei dem derzeitigen Qualitätsstandard unserer Gesetzgebung kann das sehr schnell geltendes Recht werden.
>Ahoi
>NBK
Hallo NBK,
solltest Du Recht behalten, dann wäre das eine Riesenankurbelung für Staatspapiere fürs Big Money. - mit der Folge: Weg von Aktien, hin zu hochverz. Staatspapieren. Der Kleinanleger wäre allerdings der Bedepperte, der hätte nur Nachteile.
Geschäftsidee: Gründung eines Handelsbetriebes mit dem Ziel: An- und Verkauf von Wertpapieren (Autos, Grundstücken, usw.).
Gruß Dieter
|
prinz_eisenherz
07.07.2006, 18:13
@ wettervogel
|
Abgeltungssteuer! So wie in Ã-sterreich? |
-->##...........und eine Reihe europäischer Staaten besteuert bereits heute private Zinserträge mit ermäßigten, abgeltenden Steuersätzen unterhalb des jeweiligen Höchststeuersatzes. In Ã-sterreich wurde bereits 1994 eine Abgeltungssteuer in der in Deutschland diskutierten Form, d.h. unter Beibehaltung einer höheren Steuerbelastung auf Unternehmensgewinne eingeführt.
Wo ist da bei der deutschen Abgeltungssteuer das Problem?
bis denne
eisenherz
|
NaturalBornKieler
08.07.2006, 11:44
@ prinz_eisenherz
|
Re: Abgeltungssteuer! So wie in Ã-sterreich? |
-->>Wo ist da bei der deutschen Abgeltungssteuer das Problem?
Das Problem fängt da an, wo Spekulationsgewinne per Abgeltungssteuer versteuert werden, entsprechende Verluste (und Nebenkosten) aber nicht geltend gemacht werden können. Bei Zinsen und Kapitalerträgen allein (so wie in Ã-sterreich) ist das nicht so gravierend (obwohl auch hier z. B. Zinskosten dagegen stehen könnten).
Aber z. B. beim Handel von Wertpapieren und Derivaten entstehen mal Gewinne, mal Verluste. Der gesamte Gewinn, der normalerweise per individuellem Steuersatz zu versteuern ist, ist die Summe aller dieser Gewinne und Verluste. Bei einer Abgeltungssteuer aber werden nur die Gewinne sofort und pauschal versteuert, die Verluste dagegen nicht berücksichtigt. Damit wird jedweder Handel von solchen Wertpapieren ad absurdum geführt. Man kann dann nur noch an der Börse handeln, wenn man dafür eine Firma gründet und sich von der Abgeltungssteuer befreien lässt. Privatanleger gibt es dann nicht mehr.
HTH/NBK
|