sensortimecom
01.08.2006, 21:56 |
Es könnte knapp werden... Thread gesperrt |
-->Der jetzige Einmarsch Israels in den Libanon (offensichtlich bis zum Litani-Fluss) stand ursprünglich nicht auf dem"Programm".
Der kommt notgedrungen zu Stande. Man hatte sich nämlich erhofft, dass die Hisbollah binnen 3 Wochen (diese Frist ist jetzt abgelaufen) zur faktischen Aufgabe des Südlibanon gebombt würde. Gleichzeitig wurde angenommen, dass fast alle Raketenstellungen binnen kürzester Zeit vernichtet würden. Auch das ist nicht der Fall.
Fazit: Das"Timing" ist aus dem Ruder. Israel muss unzählige Reservisten mobilisieren, deren Motivation alles andere als super ist, und muss jetzt wieder mit Luftunterstützung und mit allen Bodentruppen, die es rekrutieren kann, den gesamten Südlibanon besetzen. Gleichzeitig muss es alle Verbindungslinien zu Syrien zerstören, um den Nachschub abzuschneiden (und dies, ohne den bösen Nachbarn über Gebühr zu verärgern;-). Erst wenn diese Quadratur des Kreises gelungen ist - so glaubt man - könne eine politische Kompromiss-Lösung mit der Rest-Hisbollah gefunden werden (unter Vermittlung Syriens und des Irans!?!) und erst DANN sollte eine EU-Schutzmacht in das von Israel besetzte Gebiet einrücken können...
Die Chance, dass diese Rechnung noch aufgeht, liegt jetzt bei 50:50. Dies wurde auch von einem Experten gestern im ORF bestätigt, der für den Fall, dass die Sache schiefläuft, Benzinpreise von 1,50 bis 2 EURO voraussagte..
Der Anstieg der Edelmetall- und Rohölpreise in den letzten Stunden verheißt nichts Gutes.
Erich B.
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bernor
02.08.2006, 00:05
@ sensortimecom
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Re: Es könnte knapp werden... |
-->Der jetzige Einmarsch Israels in den Libanon (offensichtlich bis zum Litani-Fluss) stand ursprünglich nicht auf dem"Programm".
Das wäre noch zu kurz gesprungen, denn jenseits des Litani liegt ein etwa ebenso großes Schiitengebiet (bis kurz vor Sidon) - von dort aus können z.B. Naharija und Kirjat Schmona immer noch mit Raketen der bisher bekannten Reichweite beschossen werden.
Im übrigen erscheint die Quote"50:50" als noch recht optimistisch für Israel gesehen - die Ratlosigkeit im Land, die eher umständlichen als klaren Worte von Olmert, die bisher weitgehend untauglichen Aktionen einer sowohl überdimensionierten wie unangepaßt strukturierten Armee... das hat mehr von"Belsazars Festmahl" an sich.
Gruß bernor
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LeCoquinus
02.08.2006, 00:34
@ bernor
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Am verheerendsten ist... |
-->daß die israelische Armee ihren Mythos der Unbesiegbarkeit eingebüßt hat.
Die ach so moderne und schlagkräftige Armee schafft es einfach nicht, die Hisbollah,"nur eine Miliz", zu überwinden. Sie tritt bei hohen Verlusten einfach auf der Stelle.
Das wird Folgen haben.
Eins jedenfalls hat die Sache gezeigt: Die libanesische Armee war zu keinem Zeitpunkt in der Lage diese Miliz zu entwaffnen. Insofern sind die Vorwürfe der Tatenlosigkeit einfach nur grotesk.
Sollte sich die Sache in den nächsten Wochen weiterhin festfahren, werden die Hardliner Israels heulend an den Verhandlungstisch müssen. Und die zu leistenden Zugeständnisse werden schmerzen
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yatri
02.08.2006, 02:44
@ LeCoquinus
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Dank an die Experten für die Erklärung der zukünftigen Ereignisse?! |
-->Zitat:
"Man hatte sich nämlich erhofft, dass....
Gleichzeitig wurde angenommen, dass....
Israel muss unzählige Reservisten mobilisieren, deren Motivation alles andere als super ist,..."
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XERXES
02.08.2006, 07:39
@ LeCoquinus
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Das ist der Punkt |
-->>daß die israelische Armee ihren Mythos der Unbesiegbarkeit eingebüßt hat.
>Die ach so moderne und schlagkräftige Armee schafft es einfach nicht, die Hisbollah,"nur eine Miliz", zu überwinden. Sie tritt bei hohen Verlusten einfach auf der Stelle.
>Das wird Folgen haben.
##Sie (die IDF) war angetreten um Stärke zu demonstrieren und zeigt nichts als Schwäche.
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