-->aus http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/2561040/
- Der Gedankenwelt von Kommißköppen ist es fremd, daß sie mit jedem getöteten Hisbollah-Kämpfer zwei neue hervorbrachten, mit jedem zerfetzten libanesischen Baby hundert, mit jedem getöteten Zivilisten zehn und daß sie mit jeder Ausweitung des Krieges ganze Völker als Gegner hineinziehen.
Ihnen ist nicht klar (oder sie wollen nicht wahrhaben), daß parallel zu den rein militärischen Ergebnissen eines Krieges immer ein Kampf um die Herzen der Menschen gefochten wird und daß sie dabei sind, diesen zu verlieren. Nicht nur die Herzen der Menschen im Libanon haben sie schon verloren, nicht nur die der Menschen in der arabischen und islamischen Welt, sondern auch und gerade da, wo ihre wichtigsten Rückhalte lagen: In der europäischen und nordamerikanischen Bevölkerung. Selbst unter Juden, die nicht schon der Friedensbewegung angehörten und selbst im eigenen Land Israel beginnt sich bereits Entsetzen zu verbreiten.
Ist doch nett, dass sich mal einer um das usraelische Terroristenzuchtprojekt kümmert. Wie ich die Geschichte kenne, wird es den nestbeschmutzenden Juden nichts nützen, sie werden der Einfachheit in einen Topf geworfen werden, alles andere hiesse, die Welt als ein komplexes System wahrzunehmen. Diese Fähigkeit kann man zwar vom Homo sapiens erwarten, dabei wird es aber auch bleiben. Abgesehen davon hat die andere Seite schon reagiert.
- Vor dem Krieg war die Hisbollah ganz knapp in der Minderheit (wie auch die Wahlen gezeigt haben) gegenüber den Christen und den Sunniten sowie „Anderen“, heute stimmen 85% für die Hisbollah.
... Wären mit der libanesischen Regierung, der nur eine Minderheit von Hisbollah-Mitgliedern angehört, vor dem Krieg noch Vereinbarungen möglich gewesen, die eine Übergabe der Hisbollah-Waffen an die libanesische Armee beinhaltet hätten, ist dies nun genau umkehrt.
... Der Chefredakteur der Beiruter Zeitung „Morning Star“ wird in Newsweek mit der Aussage abgedruckt, daß kurz vor dem Waffenstillstand bereits 80% der Christen im Libanon die Hisbollah-Attacken auf Israel unterstützen. Israel hat in Wirklichkeit den Libanon verloren, nicht gewonnen.
Das hängt von der Betrachtungsweise ab. Aus der Sicht eines Terroristenzüchters ist die Mission vollauf gelungen. Der Nährboden für flächendeckende Bombenteppiche gedeiht prächtig. Der Autor weist übrigens selbst darauf hin:
- Vielleicht ist diese Politik auch nicht hirnverbrannt, sondern voll beabsichtigt. Wenn man auf der anderen Seite niemand mehr hat, der den Frieden will, sondern jene fundamentalistisch-extremistischen religiösen Gruppen, wie Hamas und Hisbollah, die von Israel ausgerüstet und unterstützt wurden, um die PLO zu bekämpfen, so wird man endgültig den Druck los, Frieden machen zu sollen.
Das deutsche Kaiserreich hätte im Ersten Weltkrieg spätestens Ende 1916 sehen müssen, daß der Krieg verloren war und versuchen, zu einem Frieden unter annehmbaren Bedingungen zu kommen. Stattdessen... (man lese in den Geschichtsbüchern nach).
Genauso scheinen jetzt die Regierungen der USA und Israels auf das Desaster zu reagieren: Noch mehr Krieg und Bomben, noch mehr Überfälle, noch weit mehr Truppen.
Ist einmal die Logik tollwütiger Hunde durchgebrochen, gibt es kein zurück mehr, es geht nur nach vorne. Und was heißt das?
Vgl. @Andrés Karte -> http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/360436.htm
- Frau Rice hat es in einem unbedachten Moment bereits gesagt: „Der Neue Nahe Osten“ (Genau gesagt, muß man auf deutsch übersetzen: „Nahe und Mittlere Osten“, wenn im Englischen „Middle East“gebraucht wird, das ist das Gebiet vom Suezkanal bis zur indischen Grenze unter Einbeziehung von Aserbeidschan, das betrifft also außer Israel zunächst Teile von Ägypten, dann Palästina und Jordanien, Libanon, Syrien, Irak, Iran, Saudi-Arabien, die Emirate, Jemen, Kuweit, Oman, Qatar, Aserbeidschan, Afghanistan und Pakistan.)
Die Rice’sche Aussage dürfte auch als eines der größten diplomatischen Desaster in die Geschichtsbücher eingehen, denn in dem Moment, in dem der arabischen und muslimischen Ã-ffentlichkeit bewußt wurde, was da gesagt worden war, hatte Frau Rice den Krieg verloren. Ihre Aussage heißt nichts anderes, als daß USA/Israel sich dieses ganze Gebiet unterwerfen und auf Dauer militärisch kontrollieren wollen. Das ist objektiv unmöglich.
Es passt alles zusammen.
Die Amis auf Kurs
kosh
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-->Hallo sensortimecom
Entschuldigung für das Ausbleiben einer Antwort.
Ich teile die Meinung des Autors nur in bestimmten Belangen, zB. gerade bei dem von Dir zitierten Satz würde ich folgende Kritik anbringen: der Point of no return ist längst überschritten, was die USA jetzt noch tun können, beschränkt sich auf Schadensbegrenzung. Dennoch, das Argument (des Autors) mit dem tollwütigen Hund als worst case Szenario werde ich nicht aus den Augen verlieren. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit dafür klein ist, besteht neben einer strategisch absolut nicht mehr nachvollziehbaren Invasion noch die strategisch und real weiterhin durchziehbare (durchgeknallte) Möglichkeit des Abwurfs von Atombomben, zB.:
aus http://www.jungewelt.de/2005/09-12/004.php
- Laut Washington Post hat das Pentagon unter Federführung von General Richard B. Myers, Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs, in den letzten Jahren die US-Nuklearwaffendoktrin überarbeitet, um sie mit der Präventivkriegsstrategie kompatibel zu machen, die Bush im Dezember 2002 zum ersten Mal vorgestellt hatte..... Kern ist, das die US-Spitzenmilitärs den Präsidenten um die Freigabe von Nuklearwaffen bitten können, um einem vermuteten bzw. geplanten Angriff mit Massenvernichtungswaffen auf die USA zuvorzukommen.
Ich kann nicht von der Hand weisen, dass wir inzwischen mit Samthandschuhen an die Folgen derartiger Waffen herangetragen werden, der Gewöhnungseffekt tut seine Arbeit. Wer interessiert sich noch für DU-Waffen und ihre Folgen? Gab es etwa einen entsetzten Aufschrei nach der US-Drohung für den Einsatz von Atombomben? Interessiert sich die Ã-ffentlichkeit überhaupt noch (politisch relevant) für derartige Anliegen?
aus Tages-Anzeiger (23.8., S.6), der einstige Bush-Redenschreiber Gerson:
- Präsidiale Entscheidungen würden nicht nach den Vorgaben der öffentlichen Meinung gefällt, sondern allein vom nationalen Interesse diktiert. Im Gegensatz zu den Europäern und ihrer scheinbar unendlichen Geduld werde Bush nötigenfalls nicht zögern, so Gerson, Teheran den Griff nach der Bombe mit Gewalt zu verwehren.
Ok, gesagt ist nicht getan, trotzdem möchte ich Dir beschreiben, was mir dabei aufgefallen ist:
1) Die öffentliche Meinung, auch als nationale Meinung darstellbar, stimmt nicht mit dem nationalen Interesse überein.
2) Das nationale Interesse wird diktiert.
3) Der willkürlich von den USA definierte iranische Griff nach der Bombe wird von den USA mit Gewalt verwehrt.
1) und 2) sind nichts anderes als das Eingeständnis der US-Diktatur (diktiert). Die Nation wird per Meinungsumfragen abgetastet, welche von einem noch näher zu definierenden Personenkreis:-)) nicht in nationale Interessen übersetzt wird (es verhält sich eher umgekehrt, die öffentliche Meinung wird den nationalen Interessen angepasst: Propaganda). Im übrigen sehe ich in derartigen Missverhältnissen eine hervorragende Chance für Dottore, Bsp. der Machttheorie am Zahn der Zeit zu beobachten.
3) bedeutet in letzter Konsequenz, dass ein Invasionsheer ersatzlos einer nuklearen Variante Platz zu machen hat, weil wie auch Du erkannt hast, dieses Invasionsheer nicht existiert.
Was in diesem Zshg. viel zu wenig diskutiert wird, ist Haltung der direkten Konkurrenten der USA, insbesondere Russland (als Hegemon) und China (als Energieverbraucher).
Ich bin mir nicht sicher, wie genau Du das gemeint hast,...
>Die USA und Israel werden den Iran und Syrien höchstens aus der Luft angreifen. Mit allem was sie haben.
... jedoch würde das nach meiner Interpretation auch bedeuten, Atombomben. Auf Actio folgt Reactio, wenn die Iraner nicht dumm sind, werden sie sich tiefer eingegraben haben als jedem konventionellen Kriegsherr lieb sein kann. Ausserdem dürfte inzwischen auch dem dümmsten Waffeneinkäufer aufgefallen sein, dass hetuzutage eine schlagkräftige Luftabwehr das A und O einer Verteidigung gegen die USA darstellt. Wollen die USA ihre Drohungen nur annähernd wahr machen, läuft es zwangsläufig auf Nuklearschläge vs. Luftabwehr hinaus. Oder auf die Meldung von @Vanitas
aus http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/362238.htm
Wie aus gut informierten Kreisen in China zu erfahren war, besitzt Iran seit kurzem die Atombombe.
Diese neue Situation habe ich in meiner Antwort auf @Vanitas kommentiert.
Grüsse
kosh
PS: Könntest Du mir kurz erklären, wie ich eine Antwort als"Re:" oben auf der Seite platzieren kann?
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