mond73
12.01.2001, 14:14 |
Heinsohn/Steiger in DIE WOCHE zu DotComCrash Thread gesperrt |
Hallo Freunde,
bin fleißig am lesen, komme aber leider nur selten zum posten.
Was ich sehr spannend finde, ist, dass sich HS wohl rumsprechen. Diese Woche in DIE WOCHE
"Profit oder Anarchie
...Heute, ein Jahr später, ist der Glaube an das Wirtschaftswunder im Cyberspace angeknackst. Abstürzende Technologie-Aktien, Dotcom-Sterben und das lange Warten auf Online-Profite kulminieren in der Frage: Unter welchen Voraussetzungen ist ein Online-Kapitalismus überhaupt möglich?
Die grundlegende, aber von den Wirtschaftswissenschaften bislang nur ungenügend ausgelotete Institution des Kapitalismus ist das Eigentum. Genauer sind es"immaterielle REchtstitel an Eigentum und nicht die Beschaffenheit von Gütern, aus denen das Wirtschaften vom Eigentum hervorgebracht wird", heben die Bremer Ã-konomen Heinsohn und Steiger in ihrem 1996 erschienenen Werk"eigentum, Zins und Geld" hervor.
Solche Rechte sind auch in der Sphäre der digitalen Güter - also Software, Musik, Videos oder netzbasierte Dienstleistungen - vorhanden. Hier existieren sie in Form von"Patenten, Lizenzen, Kundenkarteien, Programmsprachen", so HS.
Das Problem ist jedoch, dass im Netz diese Eigentumstitel nichts gelten.
Zitat Ende
DIE Woche diese Woche
jaja, so ist es. auch hier findet der debitismus wieder eine erklärung.
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Jochen
12.01.2001, 15:16
@ mond73
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Re: Heinsohn/Steiger in DIE WOCHE zu DotComCrash |
Vielen Dank für den Hinweis!
Die WOCHE leistet sich gelegentlich mal eine eigene Meinung (ca. 1x pro Jahr), z.B. AIDS, Naturschutz.
Gruß
Jochen
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dottore
12.01.2001, 16:46
@ mond73
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Re: Schwarzes Loch Internet! |
Super-Hinweis, vielen Dank!
In mir verfestigt sich mer und mehr die Meinung, dass"The Coming Internet Depression" unseres Freundes von Business Week nicht wirklich eine Depression ist, sondern ein megagroßes Schwarzes Loch.
Oder anders: Das haben wir nun davon, dass wir den Quatsch mit"immateriellen" Rechten (Copyrights, Patente usw.) eingeführt haben. Jetzt verdampfen sie vor unseren Augen (mein Sohn ist ein Meister der CD-Brenner-Techniken). Übers Web ist bald alles umsonst zu haben, demnächst auch noch die aktuellsten Nachrichten mit Exklusiv-Fotos und -Streamers (große dicke BILD arbeitet daran), die man inzwischen schon per e-mail an jedermann verschicken kann.
Die Vorstellung, im Cyberspace sei jemals Geld zu verdienen wird sich im selbigen verflüchtigen. Dann erst werden alle merken, was sie sich selbst angetan und angerichtet haben. Und dann werden sie versuchen, auszuhalten, um der letzte zu sein, der den Stecker rauszieht, in der irrigen Annahme, mit Bannern oder In-Between-Provisionen bei Büchern, Reisen, Videos und all dem Zeugs ließe sich jemals Geld verdienen, wenn man nur lange genug die Cash-Burn-Maschinen laufen ließe.
Es ist wie im 15. / 16. Jh.: Von Gutenberg angefangen gingen fast alle Drucker pleite, bis sie schließlich das Copyright erfanden bzw. mit Holzschnitten arbeiteten (die waren ihre Firewalls), die man nicht nachmachen konnte. Cranach ist damit z.B. reich geworden. Und wer den wirklichen Text (z.B. Luther) lesen wollte und nicht einen"Raubdruck" (unsicher), musste halt Geld raustun.
Wenn die Leute aber schon im Quellcode von MSFT rumstöbern können - auweia! Und wie das mit Premiere World auf Dauer funktionieren soll, weiß auch keiner so recht, weil der Schlüssel längst zum Download bereit steht.
Auf einen intelligenten Kopf kommen zehn, die nur darauf lauern, das zu entschlüsseln, was er sich ausgedacht hat. No win game!
d.
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