Baldur der Ketzer
30.08.2006, 23:58 |
Einige unliebsame Gedanken zum Kriegsausbruch 2.WK, Teil 1 Thread gesperrt |
-->Hallo,
nachdem neulich gefragt wurde, doch einmal ein paar Gedanken zu sammeln, möchte ich hiermit den kleinen Anfang machen.
Es geht um Gedanken aus dem Buch *Das Morgenthau Tagebuch*, Dokumente des Antigermanismus, wie der Morgenthau-Plan entstand und durchgesetzt wurde, aus der Aktenveröffentlichung des US-Senats (Nov.20, 1967, Morgenthau Diary, prepared by the Subcommittee to investigate the administration of the Internal Security Act and other internal security laws of the Committee on the Judiciary United States Senate - also der Sicherheits-Unterausschuß für Rechtsangelegenheiten des US-Senats), Druffel-Verlag, 1970.
Vielleicht schaffe ich noch einige Zusammenfassungen aus v.Ribbentrop, Otto-Ernst Remer, Walendy und Hoggan.
Jetzt erst mal zu diesem Buch:
es geht um Henry Morgenthau junior, 11.5.1891- 6.2.1967. Morgenthau war US-Finanzminister bis Juni 1945.
Der Senatsausschuß erzwang die Herausgabe der zugrundeliegenden Unterlagen.
Morgentaus Vater war ebenfalls einflußreich ( US-Multimillionär), ursprünglich aus Mannheim stammend. (Anmerkung Baldur: wieso muß ich grade an Oggersheim denken???)
Morgenthau sen. war Zeuge der Unterschrift unter die Versailler Verträge (für weissgarnix: am 28.6.1919 - damits schön quellennah und wissenschaftlich bleibt). Es wird bereichtet, Morgenthau habe damals schon erkannt, und geäußert, es seien nur die ersten sieben Jahre eines neuen Dreißigjährigen Krieges zu Ende gegangen (ab 1912, Balkan-Konflikt).
Morgenthau sen. wurde dann Mitglied einer US-Regierungskommission, um die Rechte der jüd. Minderheit in Polen zu regeln.
Morgenthau jun. war ein Spezl zu Roosevelt, seit den zwanziger Jahren. 1933 (im Herbst) stellte er im Auftrag Roosevelts die Beziehungen zu Stalin her, da die UdSSR von den USA bis dahin nicht anerkannt waren.
Ein interessanter Mosaikstein-Aspekt zum Thema Juden-Stalin-Bolschewismus, übrigens.
Bereits 1933 sollte das stalinistische Rußland ein Bollwerk gegen Japan und das dt. Reich sein.
Morgenthau habe 1933 geäußert (a.a.O., S.11), Deutschland müsse in eine Wüste wie nach dem Dreißigjährigen Krieg zurückverwandelt werden. Kurz später wurde Morgenthau jun. US-Finanzminister.
Er organisierte das Dreimächteabkommen (1935) mit UK und F zur gegenseitigen Währungsstützung, ebenfalls zur gemeinsamen Gegenposition zum dt. Reich, das gegen Versailles aufbegehrte.
Morgenthau hatte Probleme mit der angestrebten Verschuldungspolitik Roosevelts (deficit spending), bis sich die Hintertür zum Krieg (lt. US-Historiker Charles C. Tansill) als Ausweg und Konsens ergab.
Interessanterweise waren die brisantesten wirtschaftlichen US-Jahre 1937 und 1938......HÜSTL!!!!!
Millionenanstiege von Arbeitslosen......
Morgenthau forderte 1938 Sonderzölle auf deutsche Waren, und vermittelte Flugzeuglieferungen an Frankreich (das sich um die Begrenzungen des versailler Vertrages nicht scherte).
Übrigens war ein langjähriger Mitarbeiter Morgenthaus, und späterer Vize-Finanzminister, Harry Dexter White, in einen Spionagefall für die UdSSR verwickelt, ebenso wie sein Kollege Nathan Silvermaster, der jedoch durch seinen äh plötzlichen Schlaftabletten-Herztod ins Leere lief.
Es gab auch Verbindungen nach Rotchina, denn andere Mitarbeiter von Morgentahu tauchten dort unter als Berater von Mao Tse Tung: Frank Coe und Salomon Adler .
Es kann also sein, daß nicht nur Infos von den USA zu Stalin liefen, sondern Direktiven von Stalin in die USA, wie es Prof. Kubek für wahrscheinlich hielt.
Morgenthau plante 1939 die wirtschaftliche Blockade gegen das deutsche Reich (damals Aggressorstaat genannt.....hüstl....), befaßte sich später mit der Aufteilung Deutschlands und wollte bekanntlich einen Agrarstaat auf mittelalterlichem Niveau errichten, das Ruhrgebiet stillegen/zerstören, jeglichen Export zerstören, jegliche Forschung unterbinden, usw.
Ferner gab es (28.11.) 1944 einen Bericht über 1.765.000 getötete Häftlinge in Auschwitz und Birkenau, der sich auf drei anonym geblieben **Augenzeugen** berief. Diese Tatsache führte zur internen Kritik, wieso man ohne Nachprüfung solche Aussagen als quasi offiziell übernehmen konnte (Oswald F.Schuette-Briefwechsel mit Kriegsminister Stimson).
Die Rolle des Bankiers Bernard M. Baruch im Zusammenhang mit der Demontage/Reparation geht in Morgenthaus Plan auf, aber, wieder einmal ein aufschlußreicher Name......der kaum zu überraschen vermag.
Wieso der Morgentahu-Plan nicht zur vollen Umsetzung kam (5 Mio. Zwangsarbeiter aus D nach Rußland schicken, usw.), mag mit Englands Erkenntnis 1945 zusammenhängen, ein starkes Deutschland als Puffer gegen Rußland zu benötigen.
Jedenfalls blieb die Direktive ICS 1067 noch bis Sommer 1947 in Kraft und wurde umgesetzt, bekanntlich kam der große Hunger erst nach Kriegsende....hüstl........
Zusammenfassend kann folgende Meinung Morgenthaus stehen: (a.a.O., S. 389)
....schon vor dem ersten Weltkrieg waren die Deutschen dabei, die Welt industriell zu erobern, nach dem Kriege kam Deutschland bald wieder in Schwung...welche Maßnahmen auch gegen Deutschland und Japan ergriffen werden, in jedem Fall muß dazu die Beschränkung ihrer industriellen Betätigung gehören, um sie daran zu hindern, den englischen, französischen, holländischen, belgischen udn anderen Exporteuren und uns selbst auf dem weltmarkt Konkurrenz zu machen......die Beschränkung der deutschen Exporte wird zu einer Steigerung der Preise, Gewinne und des Produktionsvolumens der Mitglieder der vereinten Nationen führen........(Winter 1944).
Tja. Man fühlt sich an heute erinnert......
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
31.08.2006, 02:07
@ Baldur der Ketzer
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Re: Einige unliebsame Gedanken zum Kriegsausbruch 2.WK, Teil 2 |
-->Hallo,
weiter gehts mit Indizien, die aufzeigen, daß das deutsche Reich oft oder meist nur reagierte, statt zu agieren oder agitieren, wie es den Siegern und ihren Schreiberlingslakaien besser passen würde....
nachfolgend ein paar Zusammenfassungen aus: Zwischen London und Moskau, Erinnerungen und letzte Aufzeichnungen, Joachim von Ribbentrop, Druffel 1961. Von Ribbentrop war zunächst Botschafter in London und später Reichsaußenminister, wurde nach dem Nürnberger IMT gehenkt.
Ribbentrop betont nochmals explizit, er habe es als seine Lebensaufgabe gesehen, eine Verständigung mit Frankreich und England herbeizuführen, was ja nicht geglaubt wird - verweist in der Vorgeschichte auf die heute völlig unbeachtete Tatsache, daß Spanien bei einem Mißerfolg Francos zu einem bolschewistischen Vorposten in Europa geworden wäre, mit nachfolgend wahrscheinlichem Fall Frankreichs an den Kommunismus, und dann Deutschland...usw.
Hitler führte 1935 die allgemeine Wehrpflicht ein, nachdem Frankreich dies zuvor getan hatte.
Er beschreibt die ablehnende, voreingenommene Rolle von Lord Robert Vansittart (Permanent Secretary im engl. Außenministerium), über den man als Hasser alles deutschen einen eigenen Beitrag schreiben müßte, und der die britische Kriegshetze-Politik neben anderen wie Churchill oder Duff Cooper maßgeblich trug.
Er beschreibt Hitlers Bemühungen zur Revidierung der Versailler Diktate auf friedlichem, diplomatischem Wege, die eigentlich allesamt abgelehnt wurden (abgesehen vom Flottenabkommen). Der Völkerbund wurde zum Instrument der Verewigung Versailles, zum Instrument des Niederhaltens der Verlierer, eine Revision war nicht vorgesehen.
Ribbentrop erkennt die verborgenen (sekundären?) jüdischen, freimaurerischen, kirchlichen und gewerkschaftlichen sowie US-Ostküsten-Einflüsse auf die englische Außenpolitik, meint aber, das Hauptschwergewicht lag klar auf der (primären) balance of power in Europa, die England nicht tangiert sehen wollte. (Anm. Baldur: Darüber könnte man aus heutiger Sicht sicher streiten.)
Bereits 1935/36 ergab sich eine blockierende Feindseligkeit der Briten gegenüber Deutschland. Auch damals war die britische Presse genauso aggressiv und pöbelhaft, wie heute. bereits 1934 schrieb Neville Chamberlain (Tagebucheintrag 6.6.34, in: keith Feiling: The Life of Neville Chamberlain, London, 1946): wir können uns nicht auf Feindseligkeiten mit Japan und Deutschland vorbereiten, das letztere ist das problem, auf das wir uns konzentrieren müssen.....
Bei allen Verhandlungen erwies sich stets England als der größte, hemmende Gegner.
Frankreich brach den Locarno-Vertrag durch das Beistandsabkommen mit Rußland, worauf Hitler sich zur Rheinland-Wiederbesetzung entschloß. Natürlich wurde das dt. Reich im Völkerbund dafür verurteilt, Frankreich natürlich nicht. Man erinnere ich - Einschub Baldur - an die peinlichen Geplänkel der heutigen UNO.
Churchill sagte v.Ribbentrop in London offen, daß Deutschland wieder zerschlagen werde, wenn es zu mächtig würde. (aa.O., S. 97). Hitlers Politik nach 1935/36 war kein Grund, sondern die Folge der Vansittardschen antideutschen Ablehnungspolitik, in jedem Falle grundsätzlich hart gegen alles Deutsche zu bleiben, egal, wieso.
Der Weg in den 2.Weltkrieg war also 1935/36 bereits vorgezeichnet. Durch England.
Hitler gelang es nicht, England in den Antikominternpakt mit Italien und Japan einzubeziehen, wie er es gerne wollte. Klar, England wollte keine kommunistische Gefahr sehen. Kurz später hatte man mit ihr ja gegen Deutschland paktiert......die Feinde meines Feindes.....
Seitens der Alliierten wurde behauptet, Deutschland habe die Sudetenkrise selbst geschürt, verhinderte aber die Vorlage der Lageberichte der zuständigen Sektion für Minderheiten des Völkerbundsekretariats in Genf - warum wohl?
Die Unterdrückung der Deutschen in der Tschechoslowakei war zweifellos vorhanden, Konrad Henlein wurde zur vorsichtigen Behutsamkeit ermahnt, dennoch kam es zur volkspolitischen Rechtlosmachung der (Sudeten-) Deutschen. Es wurde die sogenannte Wochenendkrise postuliert, indem die Tschechen behaupteten, Deutschland hätte (gegen sie) mobil gemacht, was frei erfunden war, nur, um Druck auf die Wahlen auszuüben. Diese Erklärung, es sei nicht mobil gemacht worden, nahmen die Tschechen als Zurückweichen Deutschlands auf. Wen wunderts, daß Adolf dann, aber erst darauf hin, wirklich mobil machte? (28.5.38)
Die Sudetendeutschen verlangten Selbstverwaltung. Die Prager Regierung verhängte daraufhin das Standrecht in den deutschen Gebieten.
England plante da bereits den kommenden Krieg und spielte auf Zeit und Hinhaltetaktik, weil es mit der Rüstung noch im Verzug war, im August 1938 verlautete, man müsse die britische Luftwaffe in sechs Monaten in Ordnung haben.....(a.a.O., s.140, unter Bezugnahme auf ein Gespräch mit Rene Massigli (F).
Über die unkoordinierte, eigenständige Konspiration von Weizsäckers im Außenministerium mit England müßte man einen weiteren Beitrag verfassen.
Nach dem Treffen Hitlers und Chamberlains im September 1938 machte die Tschechoslowakei mobil....
Zum Münchner Abkommen gab es noch ein Zusatzprotokoll zwischen Chamberlain und Hitler, das den Flottenvertrag fortschrieb. Als Symbol, nie wieder Krieg gegeneinander führen zu wollen, sondern Konsultationen zu suchen.....
Anmerkung Baldur: wieso gibt es den 130er StGB? Wieso sind die Heß-Akten dicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag? Wenn doch nix zu verbergen ist, hüstl......
Drei Tage nach dem Münchner Abkommen drehte sich Chamberlain und verkündete die Aufrüstung um jeden Preis. (a.a.O., S. 146). England zielte auf die Einkreisung Deutschlands unter Einbeziehung Frankreichs und der USA.
Die Kriegspsychose in England gab es schon VOR der Eingliederung der tschechischen Gebiete.
Auf den Zerfall der Tschechei einzugehen, den drohenden Einmarsch der Ungarn (in die Karpatho-Ukraine), den kompromißlosen Druck Polens, auf die Schutzherrschaft über Tisos Slowakei, würde zu weit führen. Die Errichtung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren verlief unter einvernehmlicher Absprache mit dem tschechischen Präsidenten Hacha.
Daß russiche Flieger auf tschechischen Flughäfen eingetroffen waren und die CZ als Flugzeugmutterschiff aus Sicht des frz. Luftfahrtministers Pierre Cot galt, sei nur am Rande erwähnt.
Einkreisung eben. Natürlich frei erfunden und alles unwahr, das.
Chamberlain gestand zu, dies sei kein Bruch des Münchner Abkommens gewesen, da die CZ von innen her zerfallen war - zwei Tage später stellte er das auf den Kopf (Birminghamer Rede).
Zu Polen: Polen unterlag Minderheitenschutz-Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrag (28.6.1919), hat diese aber systematisch gebrochen (Entdeutschungsmaßnahmen). Auch durch das Abkommen zwischen D und PL von 1934 änderte sich daran nichts. Wie Pilsudski sagte, es gäbe eben eine tausend Jahre alte Deutschfeindlichkeit.....
1934 kündigte Polen die Zusammenarbeit mit dem Völkerbund betreffend den Minderheitenschutzverpflichtungen. Frankreich und England als Garantiemächte störte das nicht.
Hitler deutete Marschall Pilsudski gegenüber an, er könne sich einen analogen Verzicht wie zu Südtirol vorstellen. Auch bekam Polen das Olsagebiet.
Daß Polen damals Briefmarken herausbrachte, die Danzig als polnische Stadt zeigten, mag uns an den israelischen ECU erinnern - oder wars der Euro?
Es gab zwischen Beck (poln. AM), dem Botschafter Lipski, und v.Ribbentrop ein gutes Einvernehmen, allerdings gab es Einflußnahmen des amerikanischen Botschafters Bullitt, pers. Freund Roosevelts, auf Frankreich, das Desinteresse im Osten wieder aufzugeben, und sich wieder einzumischen.)
Interessant dürften die Erinnerungen Becks sein, die er 1952 in der Schweiz zu Papier brachte (Dernier-Rapport), die aber nirgends Beachtung fanden - wieso wohl?
Ansattt nach Polen zurückzufahren, fuhr Beck am 21.3.1939 nach.....London......woraus ein polnisch-englisches Bündnis entstehen sollte. Lipski lehnte alle angebahnten Vorschläge und Planungen daraufhin ab.
Insofern gab es die englische Garantie nicht erst seit 31.3., sondern bereits seit dem 24.3.1939.
Lipski ließ verlauten, jede weitere Verfolgung dieser gemeinsam ausdiskutierten Pläne bedeute KRIEG MIT POLEN. (a.a.O., S. 162)
Klar, daß damit das dt.-poln. Abkommen von 1934 durch Polen gebrochen war.
Am 14.4.1939 mischte sich Roosevelt in die Diskussion ein und verlangte von Italien und Deutschland, nicht aber von den Westmächten, Zusicherungen.
Während unter Hoover noch eine gute Zusammenarbeit gegeben war, änderte sich das schlagartig mit der Amtsübernahme durch Roosevelt am 4.1.1933. Daß der amerikanische Botschafter in Berlin, William Dodd, ein erklärter Deutschenfeind war, nun ja....wen wunderts aus heutiger Sicht.
Die Quarantänerede von Roosevelt war bereits 1937, zwar vorrangig gegen Japan, aber auch gegen Italien (Abessinien) und völlig unberechtigt ebenso gegen Deutschland. Klar, daß er von Rußland keinen Ton sagte.
1938 legte Roosevelt ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm auf, der hatte ja 10Mio++ Arbeitslose im Land. Roosevelt brach auch die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland ab (Mitte Nov. 38).
Kriegstreiber Roosevelt.......wie nicht zuletzt der polnische Botschafter in Washington, Graf Jerzy Potocki, zu berichten wußte.......Entschluß Roosevelts, am kommenden Kriege nicht von Anfang an teilzunehmen, ihn aber zu beenden.....(Frankreich und England müßten zuerst losschlagen)
(a.a.O., S. 165)
Für Tempranillo speziell: Der polnische Botschafter in Paris berichtet im Februar 1939, die USA verfügen England gegenüber über verschiedene und ungeheuer bedeutsame Zwangsmittel, die angewendet werden sollen, um etwaige Kompromißtendenzen Englands zu schwächen. (a.a.O, S.166)
Diese Unterlagen wurden vom IMT in Nürnberg übrigens nicht zugelassen.......hüstl......
Also: England muß den Krieg beginnen, findet aber selber keinen Grund - die USA springen dann bei, aber erst muß durch den Beistandspakt mit Polen ein Kriegsgrund dem Volk verklickert werden....obwohl Polen weiß, daß die Alliierten zu spät kommen werden....Polen verpflichtete sich, gegenüber deutschen Forderungen bewaffneten Widerstand zu leisten!
Die USA und England wollten 1939 den Krieg gegen Deutschland.
Dazu auch zustimmend: Charles Callan Tansill, Back door to war, Chicago 1952.
Bullitt, Botschafter in Paris, drängte auf die Demütigung Deutschlands. Weder F noch UK hätten Polen zum Kriegsgegenstand gemacht, wenn nicht Washington darauf gedrängt hätte (US-Kriegsminister Forrestal im Tagebuch mit Botschafter Kennedy am 27.12.1945)
Chamberlain habe gesagt, daß ZITAT Amerika und das Weltjudentum England in den Krieg gezwungen hätten ZITAT ENDE (a.a.O., S. 168, Tagebucheintrag)
Übrigens trat beim russischen Einmarsch nach Polen am 18.9.1939 der UK-PL-Beistandspakt NICHT in kraft, das hatte ausschließlich Geltung für einen ggf. deutschen Angriff.
Tja. (Quelle: brit. Unterstaatssekretär Austen Butler am 19.10.1939)
Man stelle sich vor, statt des Danziger Korridors hätte die englische Regierung ein Abkommen mit Irland, und Irland würde sich an Deutschland wenden...undenkbar, gell....
Bereits im Mai 1939 sprachen Stimmen in Polen vom Marsch nach Berlin.
Hier jetzt ein zeitlich bedingter Unterbruch - Fortsetzung folgt.
Mir ist klar, daß die Anhänger und Steigbügelhalter der H-Industrie alles als belanglos verwerfen wollen. Aber ich denke, ein jeder soll sich mal, auch angesichts der aktuellen Ereignisse um Kuweit/Irak/Israel/Iran seine eigenen Gedanken machen.
Zu Polen hab ich noch jede Menge Material.
Beste Grüße vom Baldur
<center></center>
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André
31.08.2006, 08:28
@ Baldur der Ketzer
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Re: Da gibt es noch ein erstklassig dokumentiertes Buch |
-->von Johanne Rogalla von Bieberstein
Jüdischer Bolschewismus - Mythos und Realität
In den Formulierungen zu Recht sehr vorsichtig, um Pauschalurteile zu vermeiden. Die Fakten sind aber klar und bis ins Einzelne dokumentiert. Deshalb wird der Mann ja auch so gut wie möglich totgeschwiegen und verunglimpft.
2002, Edition Antaios, www.edition antaios.de
isbn 3-935063-14-8
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weissgarnix
31.08.2006, 11:00
@ Baldur der Ketzer
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Re: Einige unliebsame Gedanken zum Kriegsausbruch 2.WK, Teil 2 |
-->Hi,
also das Chamberlain das Zitat"Die Amerikaner und die Juden haben mich in den Krieg gezwungen" getätigt haben soll, ist mehr als zweifelhaft. Es war der frühere US-Botschafter Kennedy, der das zwar behauptete, Beleg gibt es dafür aber überhaupt keinen.
Aber egal: die Faktenschilderung entspricht mM nach im wesentlichen den Tatsachen, selbst das Ribbentrop den Ausgleich mit Frankreich und England im Sinn gehabt haben soll, halte ich für zutreffend (das glaube ich zum Teil sogar für Hitler selbst).
NUR: die Engländer und die Tschechen mögen dieses, die Polen jenes und die Amerikaner wieder was ganz was anderes getan haben, den Krieg hat nun mal der gute Herr H. begonnen. Was soll man da dran groß diskutieren? Oder worauf willst du sonst hinaus, auf irgendeine Art von"Gerechtigkeit"?
Ich halte es für geradezu lächerlich und grotesk, mit welcher Selbstverständlichkeit hier die Anliegen der"Deutschen in Danzig" oder der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei behandelt werden. Das soll einen Krieg rechtfertigen? Soll also Ã-sterreich den Italienern heute noch den Krieg erklären, wegen Südtirol? Oder Slowenien den Ã-sterreichern? Oder Holland den Belgiern? Oder Frankreich den Spaniern? oder Dänemark den Deutschen? oder alles obige, nur umgekehrt?
Hitler hatte ohne Zweifel Problem mit Versailles, das verneint doch heute kein vernünftiger Mensch mehr. Nur waren es nicht DIE Probleme, die hier ständig mit Versailles in Verbindung gebracht werden. Ob nun der polnische Korridor und Danzig heim ins Deutsche Reich gefallen wären, hätte nichts an den 132 Mrd Reparationszahlungen und der völlig gekappten Rohstoffversorgung geändert, die ihn nun tatsächlich juckten. Im Kontext Versailles waren das geradzu Lappalien, wie Hitler es des öfteren auch selbst bezeichnete.
Was den Morgenthau-Plan betrifft: man sollte vielleicht mal erwähnen, dass ihn die Amis nicht nur selbst aufgedeckt und veröffentlicht, sondern nach dem Krieg auch aus dem Verkehr gezogen haben (das genaue Gegenteil, der Marshall-Plan wurde bekanntlich umgesetzt). Extremisten gab's wohl auf allen Seiten, OK, und Morgenthau kultivierte für sich wohl einen ähnlichen Deutschenhass, wie in die Nazis bezüglich der Juden pflegten. Aber so what, das ist maximal eine Fußnote in der Geschichte, wie sie sich tatsächlich abgespielt hat.
>Hallo,
>weiter gehts mit Indizien, die aufzeigen, daß das deutsche Reich oft oder meist nur reagierte, statt zu agieren oder agitieren, wie es den Siegern und ihren Schreiberlingslakaien besser passen würde....
>nachfolgend ein paar Zusammenfassungen aus: Zwischen London und Moskau, Erinnerungen und letzte Aufzeichnungen, Joachim von Ribbentrop, Druffel 1961. Von Ribbentrop war zunächst Botschafter in London und später Reichsaußenminister, wurde nach dem Nürnberger IMT gehenkt.
>Ribbentrop betont nochmals explizit, er habe es als seine Lebensaufgabe gesehen, eine Verständigung mit Frankreich und England herbeizuführen, was ja nicht geglaubt wird - verweist in der Vorgeschichte auf die heute völlig unbeachtete Tatsache, daß Spanien bei einem Mißerfolg Francos zu einem bolschewistischen Vorposten in Europa geworden wäre, mit nachfolgend wahrscheinlichem Fall Frankreichs an den Kommunismus, und dann Deutschland...usw.
>Hitler führte 1935 die allgemeine Wehrpflicht ein, nachdem Frankreich dies zuvor getan hatte.
>Er beschreibt die ablehnende, voreingenommene Rolle von Lord Robert Vansittart (Permanent Secretary im engl. Außenministerium), über den man als Hasser alles deutschen einen eigenen Beitrag schreiben müßte, und der die britische Kriegshetze-Politik neben anderen wie Churchill oder Duff Cooper maßgeblich trug.
>Er beschreibt Hitlers Bemühungen zur Revidierung der Versailler Diktate auf friedlichem, diplomatischem Wege, die eigentlich allesamt abgelehnt wurden (abgesehen vom Flottenabkommen). Der Völkerbund wurde zum Instrument der Verewigung Versailles, zum Instrument des Niederhaltens der Verlierer, eine Revision war nicht vorgesehen.
>Ribbentrop erkennt die verborgenen (sekundären?) jüdischen, freimaurerischen, kirchlichen und gewerkschaftlichen sowie US-Ostküsten-Einflüsse auf die englische Außenpolitik, meint aber, das Hauptschwergewicht lag klar auf der (primären) balance of power in Europa, die England nicht tangiert sehen wollte. (Anm. Baldur: Darüber könnte man aus heutiger Sicht sicher streiten.)
>Bereits 1935/36 ergab sich eine blockierende Feindseligkeit der Briten gegenüber Deutschland. Auch damals war die britische Presse genauso aggressiv und pöbelhaft, wie heute. bereits 1934 schrieb Neville Chamberlain (Tagebucheintrag 6.6.34, in: keith Feiling: The Life of Neville Chamberlain, London, 1946): wir können uns nicht auf Feindseligkeiten mit Japan und Deutschland vorbereiten, das letztere ist das problem, auf das wir uns konzentrieren müssen.....
>Bei allen Verhandlungen erwies sich stets England als der größte, hemmende Gegner.
>Frankreich brach den Locarno-Vertrag durch das Beistandsabkommen mit Rußland, worauf Hitler sich zur Rheinland-Wiederbesetzung entschloß. Natürlich wurde das dt. Reich im Völkerbund dafür verurteilt, Frankreich natürlich nicht. Man erinnere ich - Einschub Baldur - an die peinlichen Geplänkel der heutigen UNO.
>Churchill sagte v.Ribbentrop in London offen, daß Deutschland wieder zerschlagen werde, wenn es zu mächtig würde. (aa.O., S. 97). Hitlers Politik nach 1935/36 war kein Grund, sondern die Folge der Vansittardschen antideutschen Ablehnungspolitik, in jedem Falle grundsätzlich hart gegen alles Deutsche zu bleiben, egal, wieso.
>Der Weg in den 2.Weltkrieg war also 1935/36 bereits vorgezeichnet. Durch England.
>Hitler gelang es nicht, England in den Antikominternpakt mit Italien und Japan einzubeziehen, wie er es gerne wollte. Klar, England wollte keine kommunistische Gefahr sehen. Kurz später hatte man mit ihr ja gegen Deutschland paktiert......die Feinde meines Feindes.....
>Seitens der Alliierten wurde behauptet, Deutschland habe die Sudetenkrise selbst geschürt, verhinderte aber die Vorlage der Lageberichte der zuständigen Sektion für Minderheiten des Völkerbundsekretariats in Genf - warum wohl?
>Die Unterdrückung der Deutschen in der Tschechoslowakei war zweifellos vorhanden, Konrad Henlein wurde zur vorsichtigen Behutsamkeit ermahnt, dennoch kam es zur volkspolitischen Rechtlosmachung der (Sudeten-) Deutschen. Es wurde die sogenannte Wochenendkrise postuliert, indem die Tschechen behaupteten, Deutschland hätte (gegen sie) mobil gemacht, was frei erfunden war, nur, um Druck auf die Wahlen auszuüben. Diese Erklärung, es sei nicht mobil gemacht worden, nahmen die Tschechen als Zurückweichen Deutschlands auf. Wen wunderts, daß Adolf dann, aber erst darauf hin, wirklich mobil machte? (28.5.38)
>Die Sudetendeutschen verlangten Selbstverwaltung. Die Prager Regierung verhängte daraufhin das Standrecht in den deutschen Gebieten.
>England plante da bereits den kommenden Krieg und spielte auf Zeit und Hinhaltetaktik, weil es mit der Rüstung noch im Verzug war, im August 1938 verlautete, man müsse die britische Luftwaffe in sechs Monaten in Ordnung haben.....(a.a.O., s.140, unter Bezugnahme auf ein Gespräch mit Rene Massigli (F).
>Über die unkoordinierte, eigenständige Konspiration von Weizsäckers im Außenministerium mit England müßte man einen weiteren Beitrag verfassen.
>Nach dem Treffen Hitlers und Chamberlains im September 1938 machte die Tschechoslowakei mobil....
>Zum Münchner Abkommen gab es noch ein Zusatzprotokoll zwischen Chamberlain und Hitler, das den Flottenvertrag fortschrieb. Als Symbol, nie wieder Krieg gegeneinander führen zu wollen, sondern Konsultationen zu suchen.....
>Anmerkung Baldur: wieso gibt es den 130er StGB? Wieso sind die Heß-Akten dicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag? Wenn doch nix zu verbergen ist, hüstl......
>Drei Tage nach dem Münchner Abkommen drehte sich Chamberlain und verkündete die Aufrüstung um jeden Preis. (a.a.O., S. 146). England zielte auf die Einkreisung Deutschlands unter Einbeziehung Frankreichs und der USA.
>Die Kriegspsychose in England gab es schon VOR der Eingliederung der tschechischen Gebiete.
>Auf den Zerfall der Tschechei einzugehen, den drohenden Einmarsch der Ungarn (in die Karpatho-Ukraine), den kompromißlosen Druck Polens, auf die Schutzherrschaft über Tisos Slowakei, würde zu weit führen. Die Errichtung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren verlief unter einvernehmlicher Absprache mit dem tschechischen Präsidenten Hacha.
>Daß russiche Flieger auf tschechischen Flughäfen eingetroffen waren und die CZ als Flugzeugmutterschiff aus Sicht des frz. Luftfahrtministers Pierre Cot galt, sei nur am Rande erwähnt.
>Einkreisung eben. Natürlich frei erfunden und alles unwahr, das.
>Chamberlain gestand zu, dies sei kein Bruch des Münchner Abkommens gewesen, da die CZ von innen her zerfallen war - zwei Tage später stellte er das auf den Kopf (Birminghamer Rede).
>Zu Polen: Polen unterlag Minderheitenschutz-Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrag (28.6.1919), hat diese aber systematisch gebrochen (Entdeutschungsmaßnahmen). Auch durch das Abkommen zwischen D und PL von 1934 änderte sich daran nichts. Wie Pilsudski sagte, es gäbe eben eine tausend Jahre alte Deutschfeindlichkeit.....
>1934 kündigte Polen die Zusammenarbeit mit dem Völkerbund betreffend den Minderheitenschutzverpflichtungen. Frankreich und England als Garantiemächte störte das nicht.
>Hitler deutete Marschall Pilsudski gegenüber an, er könne sich einen analogen Verzicht wie zu Südtirol vorstellen. Auch bekam Polen das Olsagebiet.
>Daß Polen damals Briefmarken herausbrachte, die Danzig als polnische Stadt zeigten, mag uns an den israelischen ECU erinnern - oder wars der Euro?
>Es gab zwischen Beck (poln. AM), dem Botschafter Lipski, und v.Ribbentrop ein gutes Einvernehmen, allerdings gab es Einflußnahmen des amerikanischen Botschafters Bullitt, pers. Freund Roosevelts, auf Frankreich, das Desinteresse im Osten wieder aufzugeben, und sich wieder einzumischen.)
>Interessant dürften die Erinnerungen Becks sein, die er 1952 in der Schweiz zu Papier brachte (Dernier-Rapport), die aber nirgends Beachtung fanden - wieso wohl?
>Ansattt nach Polen zurückzufahren, fuhr Beck am 21.3.1939 nach.....London......woraus ein polnisch-englisches Bündnis entstehen sollte. Lipski lehnte alle angebahnten Vorschläge und Planungen daraufhin ab.
>Insofern gab es die englische Garantie nicht erst seit 31.3., sondern bereits seit dem 24.3.1939.
>Lipski ließ verlauten, jede weitere Verfolgung dieser gemeinsam ausdiskutierten Pläne bedeute KRIEG MIT POLEN. (a.a.O., S. 162)
>Klar, daß damit das dt.-poln. Abkommen von 1934 durch Polen gebrochen war.
>Am 14.4.1939 mischte sich Roosevelt in die Diskussion ein und verlangte von Italien und Deutschland, nicht aber von den Westmächten, Zusicherungen.
>Während unter Hoover noch eine gute Zusammenarbeit gegeben war, änderte sich das schlagartig mit der Amtsübernahme durch Roosevelt am 4.1.1933. Daß der amerikanische Botschafter in Berlin, William Dodd, ein erklärter Deutschenfeind war, nun ja....wen wunderts aus heutiger Sicht.
>Die Quarantänerede von Roosevelt war bereits 1937, zwar vorrangig gegen Japan, aber auch gegen Italien (Abessinien) und völlig unberechtigt ebenso gegen Deutschland. Klar, daß er von Rußland keinen Ton sagte.
>1938 legte Roosevelt ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm auf, der hatte ja 10Mio++ Arbeitslose im Land. Roosevelt brach auch die diplomatischen Beziehungen mit Deutschland ab (Mitte Nov. 38).
>Kriegstreiber Roosevelt.......wie nicht zuletzt der polnische Botschafter in Washington, Graf Jerzy Potocki, zu berichten wußte.......Entschluß Roosevelts, am kommenden Kriege nicht von Anfang an teilzunehmen, ihn aber zu beenden.....(Frankreich und England müßten zuerst losschlagen)
>(a.a.O., S. 165)
>Für Tempranillo speziell: Der polnische Botschafter in Paris berichtet im Februar 1939, die USA verfügen England gegenüber über verschiedene und ungeheuer bedeutsame Zwangsmittel, die angewendet werden sollen, um etwaige Kompromißtendenzen Englands zu schwächen. (a.a.O, S.166)
>Diese Unterlagen wurden vom IMT in Nürnberg übrigens nicht zugelassen.......hüstl......
>Also: England muß den Krieg beginnen, findet aber selber keinen Grund - die USA springen dann bei, aber erst muß durch den Beistandspakt mit Polen ein Kriegsgrund dem Volk verklickert werden....obwohl Polen weiß, daß die Alliierten zu spät kommen werden....Polen verpflichtete sich, gegenüber deutschen Forderungen bewaffneten Widerstand zu leisten!
>Die USA und England wollten 1939 den Krieg gegen Deutschland.
>Dazu auch zustimmend: Charles Callan Tansill, Back door to war, Chicago 1952.
>Bullitt, Botschafter in Paris, drängte auf die Demütigung Deutschlands. Weder F noch UK hätten Polen zum Kriegsgegenstand gemacht, wenn nicht Washington darauf gedrängt hätte (US-Kriegsminister Forrestal im Tagebuch mit Botschafter Kennedy am 27.12.1945)
>Chamberlain habe gesagt, daß ZITAT Amerika und das Weltjudentum England in den Krieg gezwungen hätten ZITAT ENDE (a.a.O., S. 168, Tagebucheintrag)
>Übrigens trat beim russischen Einmarsch nach Polen am 18.9.1939 der UK-PL-Beistandspakt NICHT in kraft, das hatte ausschließlich Geltung für einen ggf. deutschen Angriff.
>Tja. (Quelle: brit. Unterstaatssekretär Austen Butler am 19.10.1939)
>Man stelle sich vor, statt des Danziger Korridors hätte die englische Regierung ein Abkommen mit Irland, und Irland würde sich an Deutschland wenden...undenkbar, gell....
>Bereits im Mai 1939 sprachen Stimmen in Polen vom Marsch nach Berlin.
>Hier jetzt ein zeitlich bedingter Unterbruch - Fortsetzung folgt.
>Mir ist klar, daß die Anhänger und Steigbügelhalter der H-Industrie alles als belanglos verwerfen wollen. Aber ich denke, ein jeder soll sich mal, auch angesichts der aktuellen Ereignisse um Kuweit/Irak/Israel/Iran seine eigenen Gedanken machen.
>Zu Polen hab ich noch jede Menge Material.
>Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
31.08.2006, 11:10
@ Baldur der Ketzer
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Re: Einige unliebsame Gedanken zum Kriegsausbruch 2.WK, Teil 3 |
-->Hallo,
und die Rolle Stalins?
Auf dem 18. Parteitag äußerte Stalin am 10.3.1939, er wolle Rußland nicht durch Kriegshetzer in einen Konflikt hineinziehen lassen, die gewöhnt seien, von anderen die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. (v.Ribbentrop, a.a.O., S. 171 Fußnote).
Lt. Potocki-Bericht vom 21.11.1938 wünschte sich der Roosevelt-Vertraute, Botschafter Bullitt, einen Krieg zwischen Rußland und Deutschland, denn erst dann würden die *demokratischen* Staaten Deutschland attackieren und es zur Kapitulation zwingen....
Als von Ribbentrop zu Gesprächen (für einen gegenseitigen Nichtangriffspakt) nach Moskau reiste (23.8.39), wußte er von keinerlei Angriffsplänen Deutschlands gegen Polen. Stalin betonte, seine Rede vom 10.3. habe er bewußt so gehalten, um seinen Verständigungswillen mit Deutschland anzudeuten. England war geschockt über die Verständigung zwischen D und der UdSSR (Erinnerungen Ernst von Weizsäckers). Gleichzeitig aber versuchten die englischen und franzöischen Militärmissionen, eine Militärallianz mit Rußland zu schmieden.
In die Phase der Grenzzwischenfälle und des erhöhten polnischen Drucks auf Danzig Ende August 39 fiel ein Brief des britischen Premierministers an Hitler, der vom Botschafter Henderson überbracht wurde, wonach ein kriegerischer Konflikt zwischen D und PL England auf den Plan rufen würde.
Interessant ist, daß England im folgenden auf eine Vollmacht der polnischen Regierung zu Verhandlungen mit Deutschland bezug nahm, die es allerdings nie veröffentlichte, auch im Nürnberger IMT wurde die Vorlage abgelehnt. Wieso wohl? Man darf getrost annehmen, daß Polen eben nicht mehr verhandeln wollte und keine Vollmacht gab.
Hitler stimmte erneuten Verhandlungen mit Polen unter Vermittlung Englands am 29.8.39 nochmals zu. Allerdings wurde diese Bereitschaft seitens Englands nicht sofort nach Polen weitergeleitet, sondern verzögert. Der brit. Botschafter in Warschau wurde zwar informiert, sollte aber mit einer Weitergabe an Polen warten, bis er weitere Instruktionen erhalte. Welche diese waren, ist bis heute unbekannt.
Am 30.August wurde die polnische Generalmobilmachung angeordnet. Dies natürlich im krassen Widerspruch zur angeblichen Verhandlungsbereitschaft Polens.
England verzögerte weiter und hoffte wohl auf die Verschwörung, um die deutsche Regierung zu stürzen (siehe die dubiose Rolle Ernst von Weizsäckers als Opponent zu von Ribbentrop und die Aussage des zeugen Gisevius im Nürnberger IMT).
Hitler wartete auf das (nicht erfolgte) Eintreffen eines polnischen Unterhändlers. Als nichts passierte, ließ er die deutschen Lösungsvorschläge im Rundfunkt veröffentlichen. Die sofortige Erwiderung des Warschauer Rundfunks war eine offene Provokation (unverschämter Vorschlag, entrüstete Zurückweisung von Verhandlungen). Die Antwort der Warschauer Regierung seien militärische Anordnungen.
Hitler versuchte sogar über den über Göring ins Spiel gebrachten Schweden Dahlerus, zu einer Verständigung mit England bzw. Polen zu kommen, was ebenfalls zu keinen Resultaten führte. England wollte den Krieg.
England intrigierte - wahrheitswidrig - der polnische Außenminister Beck sei in Berlin unerwünscht, weil man Angst vor einer Verständigung in letzter Minute hatte. (a.a.O., S. 200).
Botschafter Lipski war offenbar über deutsche Oppositionskreise informiert und war der Meinung, daß bei kriegsbeginn in Deutschland ein Militärputsch ausbrechen, Adolf Hitler beseitigt, und die polnische Armee in spätestens 6 Wochen in Berlin sein werde. (a.a.O., S. 201, Sitzungsprotokolle IMT BAnd IX, Seite 521).
Die deutsche Verschwörergruppe hatte England beschworen, fest zu bleiben, dann gäbe es Krieg, die Armee werde Hitler den gehorsam kündigen und England könne dann gemeinsam mit ihr den Nationalsozialismus und Hitler beseitigen.
Sogar Mussolini machte noch einen Vorschlag zu einer rettenden Konferenz über die Revision der versailler Verträge, was allerdings wiederum an England scheiterte.
Am 3.9.39 erhielt Deutschland die Kriegserklärung Frankreichs und Englands, nachdem am 1.9.39 deutsche Truppen nach Polen einrückten, um die Danziger Frage und die anderen Streitpunkte eben so zu klären.
Tatsache ist, Deutschland hat Frankreich und England nicht den Krieg erklärt, es war genau anders herum.
Es soll nicht verschwiegen werden, daß von Ribbentrop eine jüdisch-bolschewistische Weltbedrohung oder eine Verbindung zur jüdischen US-Ostküste nicht sah, und die Rolle Kaganowitschs (MInister für Transportwesen) als bedeutungslos erachtete. Dies stand im Gegensatz zur Aufassung von Hitler.
So, wie Deutschland Dänemark (einvernehmlich) besetzte, um einer feindlichen Besetzung zuvorzukommen, tat dies England bzw. die USA gleichermaßen mit Island und Grönland. Das allerdings war OK, seitens Deutschland war es das selbstverständlich nicht. Zweierlei Maß eben überall.
Im Nürnberger Tribunal wurde ferner - durch Akten des frz. Generalstabs - belegt, daß eine englisch-französische Offensive über belgisches und holländisches Gebiet gegen das Ruhrgebiet dteailliert vorbereitet wurde, der Hitler dann bekanntlich zuvor kam, nachdem NL und B ihre Neutralität durch diese Zusamenarbeit verletzt hatten. Auch die Besetzung Griechenlands und Jugoslawiens (das vor dem Putsch durch Simowitsch, dem Dreimächtepakt beigetreten war) erfolgte aufgrund des bevorstehenden Einmarsches Englands dort.
Die Handlungen Rußlands in Finland, im Baltikum, in Rumänien, sie sind keiner geschichtlichen Erwähnung wert. Es zählt allein für immer und ewig deutsches, grundsätzlich verbrecherisches Handeln.
Auf den Konflikt mit Rußland einzugehen und Roosevelts Provokationen (Schießbefehl auf deutsche U-Boote, Aufrüstung Englands, usw.), muß einer Fortsetzung vorbehalten sein.
Wie kriegsbereit die USA waren, zeigt der Tagebuch-Eintrag vom Kriegsminister Stimson vom 15.11.41, das Hauptproblem sei, wie die USA Japan dahin manövrieren könnten, den ersten Schuß abzugeben, ohne, daß die USA selbst dabei in zu große Gefahr käme.....
Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
31.08.2006, 11:22
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachfrage zum Münchner Abkommen |
-->Hallo Baldur,
Du hast ein bewundernswertes Talent, einem die Wissenslücken aufzuzeigen und sie gleichzeitig zu schließen. Gesetzt den Fall, ich wäre ein Staatsheini, irgendwo in einem Ministerium, einer Partei, Staatsbürgerlichen Vereinigung, vielleicht sogar einer historischen Forschungsstelle und würde solche Beiträge lesen, in mir würde sich alles hell empören: ich würde mich im Forum anmelden und den revisionistischen Schmierer coram publico als Dummschwätzer entlarven.
Kann doch nicht so schwer sein, die Wahrheit steht in jedem Schulbuch, und wenn's mal klemmt, kann man sich gerne an Prof. Dr. Knopp wenden.
Ich glaube nicht, daß Knopp vor dieser Aufgabe kapitulieren würde, wie es amerikanische Rabbiner und Universitätsdozenten gemacht haben, die kommentarlos den Hörer aufgelegt haben, als sie beantworten hätten sollen, wie das schlechthin"Unfaßbare und Offenkundige" sich in Praxi ereignet haben soll (nachzulesen in einem englischsprachigen Forum).
>Chamberlain gestand zu, dies sei kein Bruch des Münchner Abkommens gewesen, da die CZ von innen her zerfallen war - zwei Tage später stellte er das auf den Kopf (Birminghamer Rede).
Hast Du was in petto, wo und wie Chamberlain den Einmarsch in die Tschechoslowakei als mit dem Münchner Abkommen vereinbar bezeichnet hat? Ich müßte jetzt nachschlagen, aber ich meine mich zu erinnern, daß dieser Punkt beim IMT und der Zuweisung der Alleinschuld nicht unwichtig gewesen ist.
Die Tagebücher von US-Minister-Forrestaal sollen, wie es gelegentlich raschelt, erst in Ausügen veröffentlicht worden sein, und er selbst hat ein eigenartiges Ende gefunden. Kurz bevor er aus dem Krankenhaus entlassen worden wäre, überwältigt ihn ein depressiver Schub, er öffnet das Fenster... uuuuund... nein, er hatte keinen Fallschirm umgeschnallt.
Wer dem System gefährlich wird oder werden könnte, mußte schon immer damit rechnen, daß man ihm eher früher als später vom Freudenbecher des Herrn zu kosten gibt. War da nicht was mit dem NPD-Abgeordneten Uwe Leichsenring. Der soll gestern in einen LKW reingefahren sein. Der Mann war halt ein wenig schwermütig, weil er sein hartes Los als Parlamentarier nicht mehr ertragen konnte.
So wie ihm geht es doch den meisten Politikern, weshalb ja auch so viele"plötzlich und unerwartet aus der Mitte des Lebens und unserer Fraktion...". Und wie's der Teufel will sind es immer die Falschen, oder Richtigen, nein, andersrum, oder doch nicht?
Tempranillo
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Baldur der Ketzer
31.08.2006, 11:24
@ weissgarnix
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Re: Einige unliebsame Gedanken zum Kriegsausbruch 2.WK, Teil 2 |
-->Hallo, weissgarnix,
>also das Chamberlain das Zitat"Die Amerikaner und die Juden haben mich in den Krieg gezwungen" getätigt haben soll, ist mehr als zweifelhaft. Es war der frühere US-Botschafter Kennedy, der das zwar behauptete, Beleg gibt es dafür aber überhaupt keinen.
welchen Anlaß hast Du, an Kennedy zu zweifeln? Seine Aussage ist doch Beleg genug. Bei anderen sogenannten Belegen, die in Dein Weltbild passen, bist Du nicht gerade zimperlich.
>Ich halte es für geradezu lächerlich und grotesk, mit welcher Selbstverständlichkeit hier die Anliegen der"Deutschen in Danzig" oder der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei behandelt werden.
Das ist deine Auffassung, die sei Dir unbenommen. Im Kontext der aktuellen amerikanischen Kriegstreiberei ist ein Rückblick auf damalige Verhältnisse durchaus angebracht. wenn Du zu anderen Schlußfolgerungen kommst, wieso nicht - aber überlasse es jedem, diese Meinung selbst zu bilden, auch anhand einer revisionistischen Perspektive.
>Was den Morgenthau-Plan betrifft: man sollte vielleicht mal erwähnen, dass ihn die Amis nicht nur selbst aufgedeckt und veröffentlicht, sondern nach dem Krieg auch aus dem Verkehr gezogen haben
ja, klar, er hatte seinen Zweck ja teilweise bereits erfüllt, Deutschland war als Konkurrent weg vom Fenster und lag zerteilt in Schutt und Asche.
Daß der Marshall-Plan später kam, hat doch mit der Wirkung des Morgenthau-Hirns rein gar nichts zu tun.
Du implizierst hier praktisch eine rückwirkende Aufhebung des Morgenthau-Planes, nur unterschlägst Du, daß die Wirkungen (Hetze, Krieg, Zerstörung) sich zuvor austobten und vollendete Tatsachen geschaffen hatten.
>>Aber so what, das ist maximal eine Fußnote in der Geschichte, wie sie sich tatsächlich abgespielt hat.
Eine analoge Meinungsäußerung von Jean-Marie LePen bezogen auf den aus seiner Sicht nicht allzu maßgeblichen Genozid brachte ihm eine Verurteilung ein, es ist also der Maßstab der Siegermächte, was man als Fußnote betrachten darf und was nicht. Auch das ist Ansichtssache.
Was für Dich belanglose Lappalien sind, sind für andere die Triebfedern und eigentlichen Hintergründe.
Ansichtssache eben.
Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
31.08.2006, 11:38
@ weissgarnix
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Re: Morgenthau-Plan wurde im Potsdamer Abkommen verwirklicht (o.Text) |
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VictorX
31.08.2006, 11:38
@ weissgarnix
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Zum Thema Polen mal hier reinschauen |
-->Man sollte ja immer so viel Meinungen wie möglich hören, oder? ;-)
<ul> ~ http://www.jrbooksonline.com/HTML-docs/Loeser%20booklet%202%20deutsch.htm</ul>
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weissgarnix
31.08.2006, 12:06
@ Tempranillo
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quatsch...Re: Morgenthau-Plan wurde im Potsdamer Abkommen verwirklicht (o.Text) |
-->... dann wäre Deutschland heute ein Agrar-Staat und nicht Industrie-Exportweltmeister
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Tempranillo
31.08.2006, 13:57
@ weissgarnix
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Re: Morgenthau selbst sagt, sein Plan sei Bestandteil des Potsdamer Abkommen |
-->Die Notwendigkeit, das herkömmliche Geschichtsbild einer Revision zu unterziehen, scheint größer als ich dachte.
Der Morgenthau-Plan
Im November 1947 schrieb er (Morgenthau) im Anschluß an eine Reise durch Nachkriegsdeutschland:
"Viel ist über den so genannten Morgenthau-Plan für Deutschland geredet und geschrieben worden, von seinen ersten Anfängen bis zu dem Moment, als er nicht mehr auf Einzelpersonen angewendet wurde. Dann wurde er Teil des Potsdamer Abkommens" ( James Bacque, Der geplante Tod, S. 165; Henry Morgenthau Jr., in: New York Post, 24. 11. 1947, mit Dank an Prof. Ralph Raico, College der State University of New York in Buffalo).
Die Ergebnisse der"Potsdamer Konferenz" wurden in einem später häufig als Potsdamer Abkommen oder"Potsdamer Kommuniqué" bezeichneten Protokoll festgehalten.
Zu den wichtigsten Beschlüssen zählen die Legitimierung des"geordneten und humanen Transfers" deutscher"Bevölkerungsteile" Polens, der Tschechoslowakei und Ungarn und die Stellung der ostdeutschen Gebiete (östlich der Oder-Neiße-Linie) unter die vorläufige Verwaltung Polens. Die Grenze zwischen Polen und Deutschland sollte einem Friedensvertrag mit Deutschland vorbehalten bleiben.
Damit ist klar, daß Vertreibung und deutsche Teilung (auch) auf das Konto des ehrenwerten Herrn Morgenthau gehen. Wundert man sich, weshalb nach- und aufrechnen strengesten verboten ist?
Daß Deutschland kein Agrar-Staat geworden ist, lag zuallerletzt daran, daß bei Roosevelt, Truman und Morgenthau auf einmal Humanität eingekehrt wäre. Die wahre Ursache für das deutsche Wirtschaftswunder war der Kalte Krieg und Josef Stalin. Stalin hat sich dem Baruch-Plan - Errichtung einer Weltregierung, s. Bavendamm - verweigert, wodurch die BRD zum Frontstaat wurde, den man als herausgefressenes Musterkind des Westens prächtig gegen den Osten instrumentalisieren konnte.
Daß der sauer erschwitzte Wohlstand systematisch, und zwar vom Westen ausgehend (Versailles ohne Krieg) kaputt gemacht wird, seit die BRDDR nicht mehr das Frontschwein abgeben muß, sollte als Bestätigung ausreichen.
Tempranillo
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Tempranillo
31.08.2006, 14:12
@ Baldur der Ketzer
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Re: Samuel Huntington:"USA haben zwei WKs gegen D-Land geführt" |
-->Hallo Baldur,
darüber bin ich gerade gestolpert. Die Fundsache paßt perfekt zu dem, was Brzesinski sagt:
"Mehr als zwei Jahrunderte lang haben die USA den Versuch untenommen, das Entstehen einer dominierenden Macht in Europa zu verhindern. Fast hundert Jahre lang, seit der Politik der"offenen Tür" gegenüber China, haben sie das gleiche in Asien versucht. Zur Erreichung dieser Ziele haben die USA zwei Weltkriege und einen kalten Krieg gegen das kaiserliche Deutschland, Nazi-Deutschland, das kaiserliche Japan, die Sowjetunion und das kommunistische China geführt" (Samuel P. Huntington"Kampf der Kulturen).
Tempranillo
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- Elli -
31.08.2006, 15:19
@ Baldur der Ketzer
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Re: --- in Baldurs Sammlung (o.Text) |
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Baldur der Ketzer
31.08.2006, 15:38
@ weissgarnix
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Re: Kriegsrechtfertigung - wie ist das aktuell mit Israel? |
-->Hallo, weissgarnix,
zu Polen komme ich erst später, nur kurz vorab, die Geschichte beginnt doch nicht erst 1939, sondern bereits bei der polnischen Besatzung der deutschen Ostgebiete, von rund zwei Millionen Deutschen wurde eine Million außer Landes gequält, der Haß auf die Deutschen wuchs kontinuierlich, samt der Übergriffe.
Was hätte denn Israel damals gemacht? Bis 1939 gewartet? sicher nicht.
Trotz Abstimmungssieges wurde Oberschlesien mit Gewalt entrissen, ein militärischer Einfall in ganz Schlesien war geplant (1931). Hitler bestand auf dem Selbstbestimmungsrecht der deutschen Minderheiten im Rahmen von Volksabstimmungen.
Ich werde bei Gelegenheit eine Liste der polnischen Provokationen kurz vor Kriegsbeginn auflisten, nur, damit man mal einen Eindruck davon bekommt, worum es ging - das waren keine bloßen Meinungsverschiedenheiten.
Ggf. mal googeln unter Bromberger Blutsonntag, wobei natürlich die ersten Treffer sauber von der abwiegelnden, verharmlosenden H-Industrie belegt sind. Etwas weiter unten wirds dann informativer (wintersonnenwende).
Morgenthau wird schon im Februar 1933 im Fortland-Journal zitiert, die USA seien in den Abschnitt des Zweiten Weltkriegs eingetreten. Im Februar 1933.
>Ich halte es für geradezu lächerlich und grotesk, mit welcher Selbstverständlichkeit hier die Anliegen der"Deutschen in Danzig" oder der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei behandelt werden. Das soll einen Krieg rechtfertigen? Soll also Ã-sterreich den Italienern heute noch den Krieg erklären, wegen Südtirol? Oder Slowenien den Ã-sterreichern? Oder Holland den Belgiern? Oder Frankreich den Spaniern? oder Dänemark den Deutschen? oder alles obige, nur umgekehrt?
Der Krieg wurde von England und Frankreich erklärt, weil er her mußte.
Im Übrigen, und das weißt Du ganz genau, sind die heutigen europäischen Verhältnisse mit der damaligen Situation auch nicht mal im Ansatz vergleichbar. Mach Dich bitte nicht unglaubwürdig. Hab ich wohl einen Tabubereich bei Dir erwischt, über den nachzudenken, Dir unangenehm ist?
Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
31.08.2006, 16:05
@ Tempranillo
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Re: Morgenthau wurde verwirklicht, jetzt kommt der Baruchs Weltregierung |
-->Hallo,
>Daß Deutschland kein Agrar-Staat geworden ist, lag zuallerletzt daran, daß bei Roosevelt, Truman und Morgenthau auf einmal Humanität eingekehrt wäre. Die wahre Ursache für das deutsche Wirtschaftswunder war der Kalte Krieg und Josef Stalin. Stalin hat sich dem Baruch-Plan - Errichtung einer Weltregierung, s. Bavendamm - verweigert, wodurch die BRD zum Frontstaat wurde, den man als herausgefressenes Musterkind des Westens prächtig gegen den Osten instrumentalisieren konnte.
Bernard M. Baruchs und Roosevelts Plan einer Weltregierung scheint nach dem Zusammenbruch der UdSSR wieder kräftig Fahrt aufzunehmen. Wie bei Bavendamm nachzulesen ist, war die Kreation der Vereinten Nation eines der primären Kriegsziele Roosevelts.
Die UN sind nicht etwa ein friedlicher Round-Table-Club, eine nichtsnutzige Quatschbude oder ein Kaffeekränzchen bemooster Honoratioren und Honoratiösen, der blaubehelmte Verein treibt brutale Machtpolitik und zwingt souveräne Staaten dazu, Soldaten in Kriegsgebiete zu schicken.
Damit maßt sich die UNO an, eine Art supranationaler Weltregierung zu sein, also exakt das, was auch im Baruch-Plan vorgesegen gewesen ist.
Unter dem Blickwinkel, wie nationale und vom Volk gewählte Regierungen von übernationalen Institutionen zum Hampelmann und Büttel amerikanischer Interessen gemacht werden, bitte ich, folgende Absätze aus der aktuellen Ausgabe der Jungen Freiheit zu lesen:
"Die Vorgeschichte des Zuwanderungsgesetzes weist allerdings in eine ganz andere Richtung. Zwar fallen auch bei uns Gesetze noch nicht vom Himmel, aber die Initiative dazu kommt doch immer häufiger von hoch oben.
Die Gesetzgebungsarbeit in Berlin dürfte heute zu 90 Prozent in der „Umsetzung“ oder „Absegnung“ von Empfehlungen und Richtlinien bestehen, die von supranationalen Gremien oder Konferenzen ausgebrütet wurden.
So ging zum Beispiel die Green-Card-Initiative, die uns als Idee der Regierung Schröder verkauft wurde, auf eine Anregung der Bevölkerungsabteilung der Vereinten Nationen zurück, die den europäischen Staaten schon im Jahr 1999 empfahl, ihre Arbeitsmärkte für 40 Millionen arbeitslose indische und pakistanische Techniker zu öffnen..."
Tempranillo
<ul> ~ Zufälle gibt es</ul>
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weissgarnix
31.08.2006, 16:17
@ Baldur der Ketzer
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Re: Kriegsrechtfertigung - wie ist das aktuell mit Israel? |
-->>Hallo, weissgarnix,
>zu Polen komme ich erst später, nur kurz vorab, die Geschichte beginnt doch nicht erst 1939, sondern bereits bei der polnischen Besatzung der deutschen Ostgebiete, von rund zwei Millionen Deutschen wurde eine Million außer Landes gequält, der Haß auf die Deutschen wuchs kontinuierlich, samt der Übergriffe.
>Was hätte denn Israel damals gemacht? Bis 1939 gewartet? sicher nicht.
>Trotz Abstimmungssieges wurde Oberschlesien mit Gewalt entrissen, ein militärischer Einfall in ganz Schlesien war geplant (1931). Hitler bestand auf dem Selbstbestimmungsrecht der deutschen Minderheiten im Rahmen von Volksabstimmungen.
Das mag ja alles so sein. Fakt ist nur: er hatte völkerrechtlich auf nichts zu"bestehen", er konnte höchstens versuchen, ein diplomatisches Entgegenkommen zu erzielen.
>Ich werde bei Gelegenheit eine Liste der polnischen Provokationen kurz vor Kriegsbeginn auflisten, nur, damit man mal einen Eindruck davon bekommt, worum es ging - das waren keine bloßen Meinungsverschiedenheiten.
polnische Provokationen? sorry, du meinst wohl"innerpolnische Angelegenheiten"... das mag alles bitter und gegenüber der deutschen Minderheit ein Verbrechen seitens der Polen gewesen sein, aber es konnte keinen Kriegsgrund zwischen Deutschland und Polen hervorrufen.
>Ggf. mal googeln unter Bromberger Blutsonntag, wobei natürlich die ersten Treffer sauber von der abwiegelnden, verharmlosenden H-Industrie belegt sind. Etwas weiter unten wirds dann informativer (wintersonnenwende).
>Morgenthau wird schon im Februar 1933 im Fortland-Journal zitiert, die USA seien in den Abschnitt des Zweiten Weltkriegs eingetreten. Im Februar 1933.
Morgenthau war bestimmt sehr special. Und das Roosevelt eine übergeordnete Agenda hatte, glaube ich auch. Aber trotzdem haben wir mit dem Schiessen begonnen, das ist nun leider ein Faktum. Der Morgenthau-Plan hätte sich vor allem nach einem Krieg verheerend für Deutschland ausgewirkt, nicht während des Krieges. Dass er nicht zur Anwendung kam, zeigt mir, dass die Amis nicht ganz so deutschland-gehässig waren, wie das allenthalben hier behauptet wird.
>>Ich halte es für geradezu lächerlich und grotesk, mit welcher Selbstverständlichkeit hier die Anliegen der"Deutschen in Danzig" oder der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei behandelt werden. Das soll einen Krieg rechtfertigen? Soll also Ã-sterreich den Italienern heute noch den Krieg erklären, wegen Südtirol? Oder Slowenien den Ã-sterreichern? Oder Holland den Belgiern? Oder Frankreich den Spaniern? oder Dänemark den Deutschen? oder alles obige, nur umgekehrt?
>Der Krieg wurde von England und Frankreich erklärt, weil er her mußte.
Er wurde von England und Frankreich erklärt, weil Hitler Polen angriff. Dass die dabei aber einen übergeordneten Hintergedanken gehabt haben werden, denke ich auch. Nur weil die Polen so nette Kerle sind haben die sich bestimmt nicht auf ein solches Abenteuer eingelassen. Wenn du willst, können wir es gerne so formulieren: dem GröFaZ ist in Polen eine Falle gestellt worden, in die er hineingetappt ist, wie ein Dreijähriger... das ist zwar ein bisschen zu schwarz-weiss um damit einen mainstream Historiker-Preis zu gewinnen, aber grosso modo fine by me.
>Im Übrigen, und das weißt Du ganz genau, sind die heutigen europäischen Verhältnisse mit der damaligen Situation auch nicht mal im Ansatz vergleichbar. Mach Dich bitte nicht unglaubwürdig. Hab ich wohl einen Tabubereich bei Dir erwischt, über den nachzudenken, Dir unangenehm ist?
nein, ich wollte hier nur denjenigen, die dauernd was von wegen Versailles erzählen, damit sagen, dass sie eventuell die richtige Diagnose stellen, aber zur falschen Therapie kommen. Der Angriff auf Polen half Hitler in puncto Versailles keinen Millimeter weiter.
>Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
31.08.2006, 16:23
@ weissgarnix
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Re: Wenn schon, denn schon |
-->>polnische Provokationen? sorry, du meinst wohl"innerpolnische Angelegenheiten"... das mag alles bitter und gegenüber der deutschen Minderheit ein Verbrechen seitens der Polen gewesen sein, aber es konnte keinen Kriegsgrund zwischen Deutschland und Polen hervorrufen.
Gut, wenn schon, denn schon:
Deiner Logik zufolge müssen wir den Holocaust als innerdeutsche Angelegenheit betrachten, die niemals jemanden außerhalb unserer Landesgrenzen etwas anzugehen hatte oder hat?
Tempranillo
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weissgarnix
31.08.2006, 17:03
@ Tempranillo
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Re: Morgenthau selbst sagt, sein Plan sei Bestandteil des Potsdamer Abkommen |
-->>Die Notwendigkeit, das herkömmliche Geschichtsbild einer Revision zu unterziehen, scheint größer als ich dachte.
von mir aus, nachdem hier jeder frei seine Meinung sagen kann, und dabei auch noch den allergrößten Unsinn verzapfen darf, warum also auch nicht das.
>Der Morgenthau-Plan
>Im November 1947 schrieb er (Morgenthau) im Anschluß an eine Reise durch Nachkriegsdeutschland:
>"Viel ist über den so genannten Morgenthau-Plan für Deutschland geredet und geschrieben worden, von seinen ersten Anfängen bis zu dem Moment, als er nicht mehr auf Einzelpersonen angewendet wurde. Dann wurde er Teil des Potsdamer Abkommens" ( James Bacque, Der geplante Tod, S. 165; Henry Morgenthau Jr., in: New York Post, 24. 11. 1947, mit Dank an Prof. Ralph Raico, College der State University of New York in Buffalo).
Ja und komischerweise können sich bei den Tarifverhandlungen immer beide Seiten mit"ihren Forderungen durchsetzen", und politische Wahlniederlagen werden im Nachhinein immer"zum Sieg", etcetc, und was es halt sonst noch so alles an kognitiven Dissonanzen für Loser aller couleurs gibt... Wenn man also Morgenthau in einem Interview nun fragt"konnten sie sich mit ihren Plänen durchsetzen", nachdem er kurz davor von der internationalen Politik geshreddert wurde... na was wird er dann als fanatischer Deutschlandhasser wohl zur Antwort geben?
Morgenthau war bereits am 16. September 1944 hinsichtlich seines Plans für Nachkriegsdeutschland völlig desavouiert, und eine Woche später - nach öffentlichem Bekanntwerden des Plans und entsprechender Proteste - durfte sich auch Roosevelt davon verabschieden.
>Die Ergebnisse der"Potsdamer Konferenz" wurden in einem später häufig als Potsdamer Abkommen oder"Potsdamer Kommuniqué" bezeichneten Protokoll festgehalten.
>Zu den wichtigsten Beschlüssen zählen die Legitimierung des"geordneten und humanen Transfers" deutscher"Bevölkerungsteile" Polens, der Tschechoslowakei und Ungarn und die Stellung der ostdeutschen Gebiete (östlich der Oder-Neiße-Linie) unter die vorläufige Verwaltung Polens. Die Grenze zwischen Polen und Deutschland sollte einem Friedensvertrag mit Deutschland vorbehalten bleiben.
>Damit ist klar, daß Vertreibung und deutsche Teilung (auch) auf das Konto des ehrenwerten Herrn Morgenthau gehen. Wundert man sich, weshalb nach- und aufrechnen strengesten verboten ist?
Aber tschuldige mal, das sind doch absolute Petitessen. Du solltest dir vielleicht mal vergegenwärtigen, WAS die Kerninhalte des Morgenthau-Plans gewesen wären, und das mit dem danach praktizierten Marshall-Plan vergleichen. Deutschland hätte 20 Jahr und länger nur noch aus Zuckerrüben und Maisfeldern bestanden, alles andere wäre verlustig gegangen ("internationalisiert", wie es der gute Herr Morgenthau so fein formulierte). Wer gibt denn da einen feuchten Keks auf ein paar hunderttausend Vertriebene und Zwangsumgesiedelte?
>Daß Deutschland kein Agrar-Staat geworden ist, lag zuallerletzt daran, daß bei Roosevelt, Truman und Morgenthau auf einmal Humanität eingekehrt wäre.
Roosevelt war zum entscheidenden Zeitpunkt bekanntlich bereits an ruhigeren Gefilden, und Morgenthau selbst durfte unmittelbar nach Trumans Amtsantritt"seinen Rücktritt" einreichen.
> Die wahre Ursache für das deutsche Wirtschaftswunder war der Kalte Krieg und Josef Stalin.
aha. Marshallplan, ERP-Mittel, schon mal was gehört? die kamen also von Stalin? war mir neu.
>Stalin hat sich dem Baruch-Plan - Errichtung einer Weltregierung, s. Bavendamm -
bei Bavendamm wirst du so einen Unsinn von"Weltregierung" nicht finden, außer du hast ihn ganz gründlich misverstanden. Bavendamm behauptet die Entwicklung des UN-Sicherheitsrates mit USA, GB, China und Russland als ständige Mitglieder aus der ursprünglichen WW2-Koalition, und noch weiter zurückgehend aus Völkerbundsatzung und Versailles, als ein Produkt von Roosevelts Bestreben einen"Weltpolizisten" bestehend aus diesen 4 Mächten zu installieren. Bavendamms Kernthese ist der"fiktionale Friedensbegriff", d.h. das Interventionsrecht dieses"Weltpolizisten" (heute: der UN), gegen nationale Kriegstreiber vorzugehen. Nicht mehr und nicht weniger. Eine"Welregierung" wirst du bei Bavendamm nicht finden, und dass Stalin sehr wohl beim"Weltpolizisten" mitspielen wollte und den ständigen Sitz im Sicherheitsrat annahm, darf als bekannt vorausgesetzt werden
>verweigert, wodurch die BRD zum Frontstaat wurde, den man als herausgefressenes Musterkind des Westens prächtig gegen den Osten instrumentalisieren konnte.
>Daß der sauer erschwitzte Wohlstand systematisch, und zwar vom Westen ausgehend (Versailles ohne Krieg) kaputt gemacht wird, seit die BRDDR nicht mehr das Frontschwein abgeben muß, sollte als Bestätigung ausreichen.
tut er das? war mir nicht bekannt, dass der Wohlstand"kaputtgemacht wird", noch dazu systematisch...
>Tempranillo
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weissgarnix
31.08.2006, 17:16
@ Tempranillo
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Re: Wenn schon, denn schon |
-->>>polnische Provokationen? sorry, du meinst wohl"innerpolnische Angelegenheiten"... das mag alles bitter und gegenüber der deutschen Minderheit ein Verbrechen seitens der Polen gewesen sein, aber es konnte keinen Kriegsgrund zwischen Deutschland und Polen hervorrufen.
>Gut, wenn schon, denn schon:
>Deiner Logik zufolge müssen wir den Holocaust als innerdeutsche Angelegenheit betrachten, die niemals jemanden außerhalb unserer Landesgrenzen etwas anzugehen hatte oder hat?
meiner Logik zufolge? Lies oben nochmal nach, was ich geschrieben habe: das war wohl ein Verbrechen gegenüber den Deutschen in Polen, konnte aber kein Kriegsgrund zwischen Polen und Deutschland sein.
wäre mir neu, dass der"Holocaust" direkt was mit dem 2. Weltkrieg zu tun gehabt hätte...
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Baldur der Ketzer
31.08.2006, 20:28
@ weissgarnix
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Re: Morgenthau ein gescheiterter Kasperl? Nicht doch |
-->Hallo, weissgarnix,
>von mir aus, nachdem hier jeder frei seine Meinung sagen kann, und dabei auch noch den allergrößten Unsinn verzapfen darf, warum also auch nicht das.
wie gut, daß Du hier der Hüter des Wissens und der Wahrheit bist, sonst kämen wir ja vielleicht sogar ins Dickicht, oder den Dschungel, oder sogar aufs Glatteis?
>Aber tschuldige mal, das sind doch absolute Petitessen....Wer gibt denn da einen feuchten Keks auf ein paar hunderttausend Vertriebene und Zwangsumgesiedelte?
Ach so, ich dachte, Du hättest sowas wie ethische Prinzipien. OK, lieber durch Ilja Ehrenburg aufgehetzte Horden vergewaltigt und mit Syphilis infiziert, als tot, ist ja nicht so schlimm, gell, und, Vertreibung, was ist das schon, die Leut sind ja nicht mit Zyklon B geduscht worden.....sei mal froh, daß das Internet insoweit Anonymität herstellt, ich würde nicht so abfällig über das Schicksal hunderttausender Opfer hinweggehen...jaaaaa, ich weiß, Ehrenburg hat mit Morgenthau nur den Glauben / seine ethnische Abkunft gemeinsam, aber das reicht mir ausnahmsweise einmal.
>aha. Marshallplan, ERP-Mittel, schon mal was gehört? die kamen also von Stalin? war mir neu.
Dieses Manöver ist Dir nicht geglückt, denn die Tatsache, daß sich die US-Führung letztlich für den Marshallplan (für ganz! Europa) entschied, und nicht für die vollständige Umsetzung des Morgenthauplans, macht letzteren ja nicht ungeschehen oder bedeutungslos. Stell Dir mal vor, Steinbrück würde ähnliches absondern wie Morgenthau, man würde es durchaus für die regierungsamtliche Auffassung halten......und Morgenthau vergiftete jahrelang die Situation, er war auch nicht alleine, wie Du weißt.
Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
31.08.2006, 21:37
@ weissgarnix
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Re: Kerninhalte und andere Kleinigkeiten |
-->>Aber tschuldige mal, das sind doch absolute Petitessen. Du solltest dir vielleicht mal vergegenwärtigen, WAS die Kerninhalte des Morgenthau-Plans gewesen wären, und das mit dem danach praktizierten Marshall-Plan vergleichen. Deutschland hätte 20 Jahr und länger nur noch aus Zuckerrüben und Maisfeldern bestanden, alles andere wäre verlustig gegangen ("internationalisiert", wie es der gute Herr Morgenthau so fein formulierte).
Wenn Du meinst, die in jeder Weise völkerrechtswidrige Abtretung deutscher Gebiete, die Aufteilung des Landes und die Vertreibung mit 1,2,3,4,5 oder gar 6 Millionen Toten seien"absolute Petitessen" - bitte, nicht jeder hat den gleichen Geschmack und vertritt die selben ethischen Prinzipien. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Doch, folgendes, in aller Kürze: Die 6 Millionen Vertreibungstoten werden bei Konrad Adenauer erwähnt; steht irgendwo bei J. Bacque.
Reicht das nicht an Kerninhalten?
Brauchst Du die genaue Seitenangabe aus dem Morgenthau-Tagebuch, wo Du die 13 Punkte nachlesen kannst und noch ein paar knackige Details mehr?
Bitte,
Morgenthau-Tagebuch, S. 178-184.
Ziff. 2: Teilung Deutschlands und Gebietsabtretungen
Ziff. 5: Alliierte Kontrolle und Oberaufsicht über Bildung und Medien
Das Aushungern Deutschlands ist, wie Du anmerkst, in der Tat nicht, oder nur teilweise während der unmittelbaren Nachkriegszeit erfolgt.
Ich zitiere James Bacque, Der geplante Tod, S. 255):
>>"Diejenigen, die das Massensterben der Nachkriegszeit auf dem Gewissen haben, werden auch von General a.D. Richard Steinbach benannt, 1945 Stabschef von General Ben Lear, dem stellvertretenden Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa unter General Eisenhower.
"Daran schuld war der Morgenthau-Plan... Morgenthau machte seinen angestauten Gefühlen gegenüber Deutschland Luft, indem er diese Männer hungern ließ...Anstatt nationale Belange der USA zu fördern, führte er einen Rachefeldzug. Natürlich war auch Präsident Roosevelt, der seinen Plan billigte, mitverantwortlich."<<
Des weiteren ist ein großer Teil des Morgenthau-Plans war in die Direktive JCS 1067 eingegangen, dem Geiste wie dem Buchstaben nach. Das war weitgehend das Werk der drei dem Morgenthau-Komitee angehörenden Vertreter des Finanzministeriums, Harry Dexter White, Frank Coe und Harry Glasser.
Die Weisung, die sie entworfen hatten, JCS 1067, schrieb Eisenhower die Politik vor, die er gegenüber jeder deutschen Institution einzuschlagen haben werde. Dort heißt es mehr als aufschlußreich,"Deutschland wird nicht besetzt zum Zweck der Befreiung, sondern als besiegte Feindnation.
Ziff. 14 der Direktive, die bis heute nicht aufgehoben wurde - welche Parallele zu den UN-Feindstaatenklauseln - leitet die alliierte Re-education ein:
"Ein gemeinsames System der Kontrolle über die deutsche Erziehung und ein positives Programm der Umorientierung ist zu errichten..."
Den durchschlagenden Erfolg von Ziff. 14 der Direktive 1067 wirst Du hoffentlich nicht in Abrede stellen.
Zum Marshall-Plan:
Im Rahmen des sogenannten Marshallplans wurden nach Westdeutschland als Kredit in den Jahren 1949 bis 1952 1,4 Mrd.$ im Gegenwert von rund 6,4 Mrd. DM gegeben. Andere westeuropäische Länder erhielten schon ab 1947 weit mehr und als Geschenk, ganz Europa rund 12 Mrd. $. Nur Deutschland mußte die Gelder zurückzahlen. Dieser Kredit an Westdeutschland wurde aufgrund des Londoner Schuldenabkommens vom 12. Februar 1953 mit Zins und Tilgung bis 1962 in Höhe von 13 Mrd. DM zurückgezahlt.
Und jetzt halten wir mal dagegen, was sie aus Deutschland alles rausgeholt haben:
<ul> ~ Der Marshall-Plan-Schwindel</ul>
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weissgarnix
02.09.2006, 14:05
@ Baldur der Ketzer
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Re: Morgenthau ein gescheiterter Kasperl? Nicht doch |
-->>wie gut, daß Du hier der Hüter des Wissens und der Wahrheit bist, sonst kämen wir ja vielleicht sogar ins Dickicht, oder den Dschungel, oder sogar aufs Glatteis?
wir kochen alle mit demselben Wasser. wer auf offensichtliches hinweist, dem sollte man jedoch nicht Besserwissertum unterstellen.
>Ach so, ich dachte, Du hättest sowas wie ethische Prinzipien. OK, lieber
zuviel der Ehre. Ich habe vielleicht moralische Prinzipien oder vielleicht auch nicht, wir diskutieren aber hier nicht Ethik, sondern Geschichte. Um genau zu sein: Staatsgeschichte, was es aufgrund der politischen Einflußnahme auf die Geschichtsschreibung von allen Seiten schon schwierig genug macht. Da müssen wir nicht auch noch solch hinderliche Dinge wie"ethische Prinzipien" heranziehen.
Oder, wie Mahatma Gandhi so schön sagte:"die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt."
>durch Ilja Ehrenburg aufgehetzte Horden vergewaltigt und mit Syphilis infiziert, als tot, ist ja nicht so schlimm, gell, und, Vertreibung, was ist das schon, die Leut sind ja nicht mit Zyklon B geduscht worden.....
Die Pest macht die Cholera nicht sympathischer. Wenn wir Ehrenburg diskutieren wollen, fein, dann diskutieren wir eben Ehrenburg. Wenn wir jedoch Morgenthau diskutieren wollen, dann sollten wir bei Morgenthau bleiben.
>sei mal froh, daß das Internet insoweit Anonymität herstellt, ich würde nicht so abfällig über das Schicksal hunderttausender Opfer hinweggehen...
ich sehe nicht über deren tragisches Schicksal hinweg, und schon gar nicht abfällig, ich sehe das tatsächlich Geschehene aber in Kontrast zu dem, was nach Morgenthau geschehen hätte können.
>jaaaaa, ich weiß, Ehrenburg hat mit Morgenthau nur den Glauben / seine ethnische Abkunft gemeinsam, aber das reicht mir ausnahmsweise einmal.
schön für dich.
>>aha. Marshallplan, ERP-Mittel, schon mal was gehört? die kamen also von Stalin? war mir neu.
>Dieses Manöver ist Dir nicht geglückt,
welches Manöver? dass ich schlicht die Fakten erwähne, ohne auch nur den geringsten Zusatz?
>denn die Tatsache, daß sich die US-Führung letztlich für den Marshallplan (für ganz! Europa) entschied, und nicht für die vollständige Umsetzung des Morgenthauplans, macht letzteren ja nicht ungeschehen oder bedeutungslos.
es macht ihn schlicht irrelevant für die Geschichtsschreibung. Morgenthau war zweifellos ein fanatischer Deutschlandhasser, hätte Roosevelt nicht seinen Schlaganfall gehabt, wäre das ganze vielleicht ein spannendes Kapitel gewesen. War aber nicht. Was Morgenthau alles gedacht und gesagt hat ist interessant für seine Biographen und deren Leser.
>Stell Dir mal vor, Steinbrück würde ähnliches absondern wie Morgenthau, man würde es durchaus für die regierungsamtliche Auffassung halten
Aber geh: gerade in Deutschland sehen wir doch tagtäglich, wie irgendein Politiker, sogar Minister oder gar Kanzler, irgendwas absondert, um tags darauf zu hören, das wäre eine"Einzelmeinung" oder nicht die"Regierungslinie" oder nicht"Bestandteil des Koalitionsvertrages".
>......und Morgenthau vergiftete jahrelang die Situation, er war auch nicht alleine, wie Du weißt.
das habe ich auch nie bestritten. Aber dass seine Ideen nach dem Krieg irgendwelchen praktischen Niederschlag gefunden hätten, bezweifle ich total. (Nota bene: vor und während des Krieges is a different story: Roosevelts Quarantäne-Politik war ziemlich eindeutig von Morgenthau beeinflusst...)
>Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
02.09.2006, 15:00
@ weissgarnix
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Re: Engl. Wikipedia: Morgenthau = Deutschlands Teilung und Amputation (m.L.) (o.Text) |
-->
<ul> ~ Keine Folgen für die Nachkriegszeit? Man beachte die Landkarte</ul>
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weissgarnix
02.09.2006, 16:29
@ Tempranillo
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Re: Engl. Wikipedia: Morgenthau = Deutschlands Teilung und Amputation (m.L.) (o.Text) |
-->ja, und? wurde das vielleicht auch nur annähernd umgesetzt? speziell im Hinblick auf die"International Zone", soll heissen die vollständige De-Industrialisierung Deutschlands?
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Tempranillo
02.09.2006, 17:24
@ weissgarnix
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Re: Sind 6 MillionenTote plus deutsche Teilung plus Mauer nichts? |
-->>ja, und? wurde das vielleicht auch nur annähernd umgesetzt? speziell im Hinblick auf die"International Zone", soll heissen die vollständige De-Industrialisierung Deutschlands?
Hat Deutschland keine Gebiete verloren, gab es keine Mauer und keine, vielleicht sagar 6 Millionen Vertreibungs-Toten und Hungertote (Rheinwiesen) obendrauf, was alles zusammen das Werk von Morgenthau gewesen ist, wie er selber zugubt?
Gab es etwa keine Reeducationm, alliierte Oberaufsicht über Bildungswesen und Medien, was dem Anschein nach bis heute andauert?
Die Internationalisierung der an Rhein, Ruhr und Saar gelegenen deutschen Industrie ist doch ebenfalls verwirklicht worden (Montanunion).
Überhaupt spricht vieles dafür, daß der Morgenthau-Plan in einem viel weiteren Sinn Realität geworden ist, als Du meinst. Es ist ja nicht nur die deutsche Schwerindustrie internationalisiert worden, sondern das Land insgesamt, das dabei ist, von überstaatlichen Organisationen (EU, UNO etc.) restlos zerstört, sprich, aufgelöst zu werden.
Sogar Militärseinsätze und Teilnahme an Kriegen werden Deutschland von außen vorgeschrieben, wohin das Geld der Steuerzahler verblasen wird, ja ohnehin.
Die Internationalisierung Deutschlands und seine Unterwerfung unter fremde Interessen ist eine totale! Darin besteht der Endsieg Henry C. Morgenthaus, und dafür haben er Roosevelt, Baruch und Co. mehr Leute krepieren lassen, als Hitler und Himmler jemals in die Gaskanmmern hätten treiben können.
Die Deindistrialisierung, auf der Du herumreitest, war doch nur ein Teil von Morgenthaus viehhischen Absichten.
So wie Du vorgehst, könnte jeder daher kommen und sagen, den Holocaust habe es gar nicht gegeben, weil der nur zum Teil umgesetzt worden ist und über 5 Millionen überlebt haben. Nur wandert man in dem Fall ziemlich schnell hinter Schloß und Riegel.
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weissgarnix
02.09.2006, 23:07
@ Tempranillo
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Re: Sind 6 MillionenTote plus deutsche Teilung plus Mauer nichts? |
-->Jaja, ganz fürchterlich. All das hätten wir uns zweifellos ersparen können, wenn wir den Krieg nicht angefangen hätten, wie wäre es zur Abwechslung mal mit dieser simplen Feststellung? Niemand hat Hitler gezwungen, das Münchner Abkommen zu verletzen und in Polen einzumarschieren, ergo sollen sich die, die darunter zu leiden hatten, mal schön bei ihm beschweren und nirgendwo anders. Sich Hitlers Feldzüge schön zu reden, und 2 Sekunden später zu jammern, dass die Sieger dann ihr Ding durchgezogen haben, zeugt schon von einer recht merkwürdigen Chuzpe.
>>ja, und? wurde das vielleicht auch nur annähernd umgesetzt? speziell im Hinblick auf die"International Zone", soll heissen die vollständige De-Industrialisierung Deutschlands?
>Hat Deutschland keine Gebiete verloren, gab es keine Mauer und keine, vielleicht sagar 6 Millionen Vertreibungs-Toten und Hungertote (Rheinwiesen) obendrauf, was alles zusammen das Werk von Morgenthau gewesen ist, wie er selber zugubt?
>Gab es etwa keine Reeducationm, alliierte Oberaufsicht über Bildungswesen und Medien, was dem Anschein nach bis heute andauert?
>Die Internationalisierung der an Rhein, Ruhr und Saar gelegenen deutschen Industrie ist doch ebenfalls verwirklicht worden (Montanunion).
>Überhaupt spricht vieles dafür, daß der Morgenthau-Plan in einem viel weiteren Sinn Realität geworden ist, als Du meinst. Es ist ja nicht nur die deutsche Schwerindustrie internationalisiert worden, sondern das Land insgesamt, das dabei ist, von überstaatlichen Organisationen (EU, UNO etc.) restlos zerstört, sprich, aufgelöst zu werden.
>Sogar Militärseinsätze und Teilnahme an Kriegen werden Deutschland von außen vorgeschrieben, wohin das Geld der Steuerzahler verblasen wird, ja ohnehin.
>Die Internationalisierung Deutschlands und seine Unterwerfung unter fremde Interessen ist eine totale! Darin besteht der Endsieg Henry C. Morgenthaus, und dafür haben er Roosevelt, Baruch und Co. mehr Leute krepieren lassen, als Hitler und Himmler jemals in die Gaskanmmern hätten treiben können.
>Die Deindistrialisierung, auf der Du herumreitest, war doch nur ein Teil von Morgenthaus viehhischen Absichten.
>So wie Du vorgehst, könnte jeder daher kommen und sagen, den Holocaust habe es gar nicht gegeben, weil der nur zum Teil umgesetzt worden ist und über 5 Millionen überlebt haben. Nur wandert man in dem Fall ziemlich schnell hinter Schloß und Riegel.
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Baldur der Ketzer
02.09.2006, 23:29
@ weissgarnix
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Re: wenn das Wörtchen wenn nicht wär, - genau das ist doch der Punkt |
-->>Jaja, ganz fürchterlich. All das hätten wir uns zweifellos ersparen können, wenn wir den Krieg nicht angefangen hätten, wie wäre es zur Abwechslung mal mit dieser simplen Feststellung? Niemand hat Hitler gezwungen, das Münchner Abkommen zu verletzen und in Polen einzumarschieren
....dann hätt der Jagdhund nicht gerade dann seinen Haufen gesetzt, als der Hase an ihm vorbeihoppelte...oder so. Und hätt den Hasen erwischt. So aber, tja, pech....
Im Ernst: das ist doch der kernpunkt unserer gesamten Diskussion.
Ich fasse mal zusammen:
1) Deine Ansicht (?):
hätt der Adolf stillgehalten, hätte es keinen WK2 gegeben, Friede, Freude, Eierkuchen. Bis auf Theresienstadt und Co. für die, die er nicht dabei haben wollte.
2) die revisionistische Ansicht: der Einmarsch nach Polen war doch nur der willkommene Anlaß, aber doch nicht der Grund für den WK2. Siehe zum Thema Roosevelt extra nochmals, Der Zerbrochene Mythos, von Hamilton Fish.
Dann wäre der Krieg nicht im September 39 losgegangen, sondern halt im November, oder im Frühjahr 1940. Krieg gegen Deutschland hätte es in jedem Falle gegeben, und zwar, weil die treibenden Kräfte und Köpfe der Alliierten ihn aus wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Gründen dringend brauchten.
Siehe Israel und die zwei angeblich entführten Soldaten, die einen gigantischen Schaden rechtfertigen sollen - auch das war doch nur das Feigenblatt, der Anlaß, aber doch nicht die dahinterstehende Planung und strategische Motivation. Darum aber gehts doch.
Der 2.Weltkrieg fand meiner Neinung nach deswegen statt, weil die Alliierten einen gefährlichen Macht- & Wirtschaftskonkurrenten niederhalten wollten.
Belege von Churchill und Roosevelt gibts genügend, von den anderen Strippenziehern gar nicht zu reden.
Da hätte sich der Adolf auch teeren und federn lassen, und mit der Federboa um den Hals in Stöckelschuhen im Schwulenclub in London herumhüpfen können - die Alliierten wollten den Krieg, und sie bekamen ihn, weil sie ihn so oder so bekommen hätten - die USA waren noch keine Kriegspartei, als sie auf deutsche U-Boote schossen.......die sich aber aufgrund einer Anweisung nicht provozieren lassen durften.
Nur, wer diese Sicht der Dinge für abwegig hält, wird sich auch von zig Belegen dazu nicht überzeugen lassen.
Allerdings bleibt es müßig, zu spekulieren, was denn gewesen wäre, wenn usw. nicht. Die GeCHichte nahm nun mal den bekannten Verlauf. Und gerade wiederholt sie sich, aber diesmal dürfen sie es ja, weil diesmal sind es ja die Guhten......so lange sie nicht verloren am Boden liegen.
Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
02.09.2006, 23:31
@ weissgarnix
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Re: Eine Streitfrage hätten wir jetzt geklärt |
-->>Jaja, ganz fürchterlich. All das hätten wir uns zweifellos ersparen können, wenn wir den Krieg nicht angefangen hätten, wie wäre es zur Abwechslung mal mit dieser simplen Feststellung? Niemand hat Hitler gezwungen, das Münchner Abkommen zu verletzen und in Polen einzumarschieren, ergo sollen sich die, die darunter zu leiden hatten, mal schön bei ihm beschweren und nirgendwo anders. Sich Hitlers Feldzüge schön zu reden, und 2 Sekunden später zu jammern, dass die Sieger dann ihr Ding durchgezogen haben, zeugt schon von einer recht merkwürdigen Chuzpe.
Dann sind wir uns endlich einig, daß der Morgenthau-Plan eben doch verwirklich worden ist! Die Sieger haben halt"ihr Ding durchgezogen", wie Du völlig richtig anmerkst.
Es ist mir eine besondere Freude, in dieser wichtigen Frage unsere Übereinstimmung festzuhalten.
Auf das Thema Kriegsschuld und Bruch des Münchner Abkommens möchte ich jetzt nicht eingehen; in diesem Thread ging es darum, was die USA mit dem besiegten Deutschland vorgehabt haben.
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weissgarnix
02.09.2006, 23:48
@ Tempranillo
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Re: Eine Streitfrage hätten wir jetzt geklärt |
-->Die Sieger haben den Morgenthau-Plan selbstverständlich nicht durchgezogen. Die Sieger haben eine ihnen genehme Nachkriegsordnung durchgezogen, die Elemente von dem enthielt, was du vorhin angesprochen hast. Meiner Meinung nach ist das nach wie vor was grundsätzlich anderes als der Morgenthau Plan.
>>Jaja, ganz fürchterlich. All das hätten wir uns zweifellos ersparen können, wenn wir den Krieg nicht angefangen hätten, wie wäre es zur Abwechslung mal mit dieser simplen Feststellung? Niemand hat Hitler gezwungen, das Münchner Abkommen zu verletzen und in Polen einzumarschieren, ergo sollen sich die, die darunter zu leiden hatten, mal schön bei ihm beschweren und nirgendwo anders. Sich Hitlers Feldzüge schön zu reden, und 2 Sekunden später zu jammern, dass die Sieger dann ihr Ding durchgezogen haben, zeugt schon von einer recht merkwürdigen Chuzpe.
>Dann sind wir uns endlich einig, daß der Morgenthau-Plan eben doch verwirklich worden ist! Die Sieger haben halt"ihr Ding durchgezogen", wie Du völlig richtig anmerkst.
>Es ist mir eine besondere Freude, in dieser wichtigen Frage unsere Übereinstimmung festzuhalten.
>Auf das Thema Kriegsschuld und Bruch des Münchner Abkommens möchte ich jetzt nicht eingehen; in diesem Thread ging es darum, was die USA mit dem besiegten Deutschland vorgehabt haben.
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Tempranillo
02.09.2006, 23:49
@ Baldur der Ketzer
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Re: Deutschland hat den 2. WK angefangen. Es darf gelacht werden |
-->Hallo Baldur,
schau mal:
1918 Finnisch-Russischer Krieg
1918-1919 Polen - Weißrussland, Ukraine, Russland
1918-1919 Serbien-Montenegro
1918-1920 Frankreich-Syrien
1919 Polnisch-Ukrainischer Krieg
1919 3. Britisch-Afghanischer Krieg
1919 Ungarische Kriege
1919-1922 Irischer Unabhängigkeitskrieg
1919 Britisch-Punjab
1919-1922/23 Griechisch-Türkischer Krieg
1920-1921 England-Irak
1920 Litauen-Polen
1920-1932 Italien-Senussi
1920-1921 Russisch-Polnischer Krieg
1921-1922 England-Moptahs, Indien
1923 Frankreich: Marokko
1923 Japan-Korea
1925-1927 Französischer Drusen-Krieg, Syrien
1926-1927 Holland-Java
1929 Chinesisch-Russischer Grenzkrieg
1929-1933 Frankreich-Marokko (
1930-1931 Frankreich-Vietnam
1931-1933 Japanisch-Chinesischer Krieg
1932 Peru-Kolumbien
1932-1935 Chaco-Krieg
1933 Kurden-Irak
1935-36 Italienisch-Äthiopischer Krieg
1936-1937 Chinesisch-Mongolischer Krieg
1936-1938 England-Hindus (bd)
1936-1939 Spanischer Bürgerkrieg
1937-1941 Französisch-Thailändischer Krieg
1937-1941/45 Japanisch-Chinesischer Krieg
1939 Russisch-Japanischer Grenzkrieg
1939 Deutschland marschiert in Polen ein
1939-1940 Russisch-Finnischer Krieg
1941 Französisch-Thailändischer Krieg
1941 Peruanisch-Ecuadorianischer Krieg
1944-1945 England: Griech. Bürgerkrieg (bd)
1945 Frankreich-Algerien
1945 Frankreich-Libanon, Syrien
1945-1946/49 Indonesischer Unabhängigkeiskrieg
1945-1954 Französischer Indochinakrieg
1947 China-Taiwan
1948-1949 Israelischer Unabhängigkeitskrieg
1950-1953 Koreakrieg
usw. usf.
Selbstverständlich hat Deutschland den Zweiten WK alleinschuldig losgebrochen.
Tempranillo
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weissgarnix
03.09.2006, 00:08
@ Baldur der Ketzer
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Re: wenn das Wörtchen wenn nicht wär, - genau das ist doch der Punkt |
-->>....dann hätt der Jagdhund nicht gerade dann seinen Haufen gesetzt, als der Hase an ihm vorbeihoppelte...oder so. Und hätt den Hasen erwischt. So aber, tja, pech....
man sollte den Jagdhund erschiessen und sich einen neuen anschaffen
>Im Ernst: das ist doch der kernpunkt unserer gesamten Diskussion.
>Ich fasse mal zusammen:
>1) Deine Ansicht (?):
>hätt der Adolf stillgehalten, hätte es keinen WK2 gegeben, Friede, Freude, Eierkuchen. Bis auf Theresienstadt und Co. für die, die er nicht dabei haben wollte.
falsch. Ich sage bloss, das Hitler den Krieg begonnen hat. Das ist die klassische Geschichtsschreibung. Was gewesen wäre, wenn nicht, ist nicht Teil meiner Betrachtungen. Darüber läßt sich lediglich spekulieren.
>2) die revisionistische Ansicht: der Einmarsch nach Polen war doch nur der willkommene Anlaß, aber doch nicht der Grund für den WK2. Siehe zum Thema Roosevelt extra nochmals, Der Zerbrochene Mythos, von Hamilton Fish.
>Dann wäre der Krieg nicht im September 39 losgegangen, sondern halt im November, oder im Frühjahr 1940. Krieg gegen Deutschland hätte es in jedem Falle gegeben, und zwar, weil die treibenden Kräfte und Köpfe der Alliierten ihn aus wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Gründen dringend brauchten.
Das ist aber nicht Geschichte, sondern weitestgehend Spekulation. Ein andere spekulative These könnte lauten, dass Deutschland sowohl an die Rest-Tschechoslowakei als auch an den polnischen Korridor über kurz oder lang friedlich gelangen hätte können. Oder Stalin hätte vor Deutschland in Polen einmarschieren, die Polen dann Hitler um Hilfe bitten und er sich als großzügiger"Retter in der Not" präsentieren können. Wer weiss das schon.
>Siehe Israel und die zwei angeblich entführten Soldaten, die einen gigantischen Schaden rechtfertigen sollen - auch das war doch nur das Feigenblatt, der Anlaß, aber doch nicht die dahinterstehende Planung und strategische Motivation. Darum aber gehts doch.
>Der 2.Weltkrieg fand meiner Neinung nach deswegen statt, weil die Alliierten einen gefährlichen Macht- & Wirtschaftskonkurrenten niederhalten wollten.
deine Meinung.
>Belege von Churchill und Roosevelt gibts genügend, von den anderen Strippenziehern gar nicht zu reden.
>Da hätte sich der Adolf auch teeren und federn lassen, und mit der Federboa um den Hals in Stöckelschuhen im Schwulenclub in London herumhüpfen können - die Alliierten wollten den Krieg, und sie bekamen ihn, weil sie ihn so oder so bekommen hätten - die USA waren noch keine Kriegspartei, als sie auf deutsche U-Boote schossen.......die sich aber aufgrund einer Anweisung nicht provozieren lassen durften.
>Nur, wer diese Sicht der Dinge für abwegig hält, wird sich auch von zig Belegen dazu nicht überzeugen lassen.
Sprich ich und... die gesamte Welt??? - bis auf die paar Auserwählten, die nereus, Baldurs, Tempranillos und Tassies?... hmm, wenn das so ist, dann halte ich es glaube ich besser mit der gesamten Welt, das scheint mir die bessere Wette.
>Allerdings bleibt es müßig, zu spekulieren, was denn gewesen wäre, wenn usw. nicht. Die GeCHichte nahm nun mal den bekannten Verlauf. Und gerade wiederholt sie sich, aber diesmal dürfen sie es ja, weil diesmal sind es ja die Guhten......so lange sie nicht verloren am Boden liegen.
oh, späte Einsicht spricht aus des Meisters Worten... da müßte ich ja mein Statement ein paar Sätze weiter oben ja fast wieder zurücknehmen... na, sei's drum, hier gebe ich dir unumwunden recht: es ist müßig zu spekulieren, die Geschichte nam nun mal einen einzigen Verlauf, und der war: der Jagdhund hat seinen Haufen gemacht, und Adolf lies gegen die Polen blank ziehen...
>Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
03.09.2006, 17:48
@ Tempranillo
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Re: Nachfrage zum Münchner Abkommen |
-->Hallo, Tempranillo,
hier der relevante Text: Zwischen London und Moskau, Joachim von Ribbentrop, Erinnerungen und letzte Aufzeichnungen, 1961, S. 151 f.:
...(bezugnehmend auf ein Gespräch zwischen Hitler und von Ribbentrop über die Notwendigkeit der Besetzung von Böhmen und Mähren.....)
Die erste englische Reaktion auf die Prager Ereignisse schien ihm (A.H.) zunächst recht zu geben; sie konnte vom deutschen Standpunkt aus als positiv bezeichnet werden: Chamberlain erklärte am 15.März im Unterhaus sachlich richtig, daß kein bruch des Münchner abkommens vorliege. Die britische Regierung sei nicht mehr an ihre der Teschechoslowakei gegenüber abgegebene Verpflichtung gebunden, weil **der Staat, dessen Grenzen wir zu garantieren beabsichtigten, von innen her zerbrach und so ein Ende fand.**
Diese Haltung Chamberlains war befriedigend. Im Gegensatz dazu nahm allerdings der englische Außenminister Lord Halifax bei der Notifizierung des Prager Abkommens durch den deutschen Botschafter von Dirksen von vorneherein eine ablehnende Haltung ein.
Zwei Tage nach seiner Unterhausrede hat dann auch Chamberlain unter dem Einfluß der Opposition die zuerst gezeigte, ruhige und abwartende Haltung aufgegeben und seine Einstellung völlig verändert. Das kam in seiner bekannten Rede in Birmingham deutlich zum Ausdruck.
Am 18.März wurde nunmehr von der britischen und französischen Regierung gegen die **Unrechtmäßigkeit des deutschen Vorgehens** Protest erhoben, obwohl der britische Premierminister drei Tage vorher im Unterhaus festgestellt hatte, daß kein Bruch des Münchner Abkommens vorliege!
Die Proteste wurden von der Reichsregierung zurückgewiesen. England und Frankreich riefen ihre Botschafter zur Berichterstattung zurück, die deutsche Regierung antwortete mit gleichen Schritten.
Ähnliches steht bei A. von Ribbentrop, Deutsch-Englische Geheimverbindungen, britische Dokumente der Jahre 1938 und 1939 im Lichte der Kriegsschuldfrage, Verlag der deutschen Hochschullehrerzeitung, 1967, Seite 246:
....wer weiß heute, ohne die englischen Akten zu kennen, daß sich die britische Regierung am 14.März 1939 mit der bevorstehenden Vereinbarung zwischen Hitler und Hacha ausdrücklich einverstanden erklärt und ihre Zustimmung der deutschen Regierung offiziell mitgeteilt hat, wobei sie sich auf das Gutachten ihres Foreign Office stützte?
Auch Chamberlain sagte am folgenden Tage im Unterhaus, daß kein Bruch des Münchner Abkommens vorliege, und daß die britische Regierung nicht mehr an ihre Verpflichtungen gegenüber der Tschechoslowakei gebunden sei, wobei er erklärte:
Unserer Ansicht nach hat sich die Lage von Grund aus geändert, seit der slowakische Landtag die Unabhängigkeit der Slowakei erklärt hat. Die Erklärung hatte die Wirkung, daß der Staat, dessen Grenzen wir zu garantieren beabsichtigten, von innen her zerbrach und so sein Ende fand. Demgemäß hat die Sachlage...die wir schon immer als nur vorübergehend ansahen, nun aufgehört zu bestehen, und Seiner Majestät Regierung kann sich infolgedessen nicht mehr länger an die Verpflichtungen gebunden halten .
(mit Verweis auf Hohlfeld, Bd.5, Dok. 8, S.24 (Dr. Johannes Hohlfeld, Dokumente der Deutschen Politik und Geschichte, 1933-1945, i-V, Berlin-München 1951)
ich zitiere weiter aus A.v.Ribbentrop, S. 246:
Halifax sprach am gleichen Tage, dem 15.März 1939, im Oberhaus im gleichen Sinne, nämlich, daß durch das innere Auseinanderfallen dem Staate ein Ende gemacht wurde, dessen Grenzen zu garantieren wir planten....Seiner Majestät Regierung kann sich deshalb nicht länger durch jene Verpflichtung gebunden erachten .
(unter Verweis auf: Schulthess, Europäischer Geschichtskalender 1939, München 1949, S. 323)
Halifax ging sogar noch weiter und äußerte sich gegenüber dem französischen Botschafter Corbin dahin, daß er in den Prager Ereignissen einen ausgleichenden Vorteil sah, welcher die etwas peinliche Verpflichtung einer Garantie, in die wir und die Franzosen verwickelt waren, zu einem natürlichen Ende gebracht hat . (unter Verweis auf DBFP IV, Dok. 280, = Documents on British Foreign Policy, 1919-1939, London 1950/54, Third Series, Vol. I-VIII )
Alles sauber belegt.
Bitte entschuldige die zeitliche Verspätung, mußte das erst aus dem Fundus kramen.
Beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
03.09.2006, 18:28
@ Baldur der Ketzer
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Re: @Baldur: Großes Dankeschön! |
-->
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