Golden Boy
19.09.2006, 01:52 |
Also ich hab der NPD meine Stimme gegeben... Thread gesperrt |
-->und das ging offenbar sehr leicht. Der Mann war gestern auf sat1 zu sehen. Die Begründung: der Wagen der NPD fuhr an ihm vorbei und rief zur Stimmabgabe auf. So einfach kann Wahlwerbung sein.
Die Wahlergebnisse in MV und Berlin zeigen zwei Trends:
a) die zunehmende Zersplitterung der Parteien. Das, wovon die zwei großen Volksparteien nicht zu träumen wagten, ist als Trend schon jetzt zu erkennen. Die Menschen haben das Gefühl, daß ihre Interessen nicht mehr wahrgenommen werden, weshalb sie ihre Stimme speziellen Parteien geben. Wohlwissend, daß diese es niemals zu einer Mehrheit schaffen werden. Die Regierenden haben zwei Möglichkeiten, diesem Trend zu begegnen.
Sie ändern das Wahlrecht, was ich für den falschen Weg halte. Oder sie lassen Volksentscheide zu, damit die Wähler endlich wieder das Gefühl bekommen, an der Politik aktiv mitwirken zu können.
b) die zunehmende Radikalisierung speziell in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit. Sollte das Merkel wirklich vorgehabt haben, bei Hartz-IV eine generelle 30%-Senkung durchzuführen, dann kann sie sich das nun abschminken. Es ist erwiesen, daß arme Menschen am schnellsten radikalisiert werden. Eine Senkung der ALG II-Leistung um 30 % würde die Betroffenen noch ärmer machen. Dann würde die NPD vielleicht sogar bald im Bundestag sitzen. Dies gilt es zu verhindern. Nicht, weil dem Merkel die Bedürftigen so am Herzen liegen. Man stelle sich nur ein weiteres Erstarken der Rechten vor. Die Wirkung auf das Ausland wäre fatal. Die vielen unangenehmen Fragen. Sehr, sehr unangenehm.
Man hat das Potential der Rechten bislang unterschätzt. Aber auch den Unmut in der armen Bevölkerung. Vielleicht führt das zum Umdenken. Aber kann man wirklich so schnell Arbeitsplätze schaffen. Und sind es die Arbeitsplätze allein? Ich glaube, sie sind es dann, wenn es sich nicht um diese gekünstelte Arbeit nach 1-Euro-Job-Manier handelt. Es geht nur auf den ersten Blick um die Arbeit. Die Menschen sehnen sich danach, endlich wieder ernst genommen zu werden. Sie wollen integriert sein. Das ist man aber nur mit echter Arbeit. Ein-Euro-Jobs schaffen keine Würde, weil sie in dem Bewußtsein ausgeführt werden, man sei der letzte Dreck. Künstliche Arbeit eben, geschaffen von Bürokraten.
Da bleibt noch viel zu tun...
Und scheinbar will das Merkel es noch nicht einsehen, denn sie sieht
<ul> ~ keine Alternative</ul>
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Nachtigel
19.09.2006, 08:48
@ Golden Boy
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NPD-Wähler sind jung, männlich und ungebildet |
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Hi GoldenBoy,
also das Mergel hat doch gestern in den Nachrichten tatsächlich mit hängender Wangenpartie verkündet,
..."SPD und CDU sind jetzt gleichstarke Parteien und das ist ein Erfolg....."
Danach wurde tatsächlich weggeblendet und ich weiß nun nicht, wessen Erfolg das sei, denn sie da meint.
Nachfolgender Artikel bedient das alte, gängige Klischee, wie im Titel vorgegeben.
Soweit ich hier bei uns das beurteilen kann,
* gehen 18 bis 24-jährige kaum wählen
* sind NPD-Wähler jetzt vor allem ca. 40 bis 70-jährige aus dem ausgeblutetem Mittelstand (und deren unmittelbaren familiären Umfeld), und keinesfalls nur"jung, männlich und ungebildet."
LG n8igel
PS.: obiges Harmonie-Foto paßt natürlich nicht so ganz zum Text, kam mir aber gerade zwischen die Finger.
NPD-Wähler sind jung, männlich und ungebildet
Tagesgespräch. Das gute Abschneiden der Rechtsextremisten ist kein kurzfristiges Phänomen, sagt Frank Decker.
Wer hat in Mecklenburg-Vorpommern NPD gewählt?
In der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist die NPD mit 17 Prozent der Wählerstimmen am erfolgreichsten gewesen. In Sachsen waren es 2004 in dieser Altersgruppe sogar 24 Prozent. Die NPD ist zudem überwiegend eine Männer- und Unterschichtenpartei. Sie wird gewählt von Arbeitern und besonders von Arbeitslosen, die weder von der Sozialdemokratie noch von der Linkspartei erreicht werden.
Was erwarten die NPD-Wähler von den Rechtsextremisten?
Ich denke, dass sich die Wähler über die Politikfähigkeit der NPD überhaupt keine Illusionen machen. Sie wählen sie, um den etablierten Parteien den größtmöglichen Denkzettel zu erteilen. Es stört sie auch nicht, dass die NPD unter den rechtsextremen Parteien die unsäglichste ist. Wenn die NPD nicht kandidiert hätte, wären diese Wähler wahrscheinlich zu Hause geblieben. Insofern hat diese Partei sogar zu einer Mobilisierung der Wählerschaft beigetragen.
In Ihren Augen sind die NPD-Wähler also Protestwähler?
Man darf diese These nicht überstrapazieren. Denn in dem Begriff schwingt die These mit, dass diese Wähler zurückkehren, wenn sich die Protestgründe erledigt haben. Da wäre ich sehr vorsichtig. Viele soziale Probleme lassen sich speziell in Ostdeutschland nicht von heute auf morgen beseitigen. Aber wo ein sozialer Nährboden ist, muss dieser auch beackert werden. Das ist der NPD gut gelungen, auch dank ihrer kommunalen Verankerung. Das geschieht im Rahmen einer Strategie, die längerfristig angelegt ist. Die etablierten Parteien haben das viel zu spät erkannt. Ein Teil der Wähler hat im Übrigen nicht nur aus Protest für die NPD gestimmt, sondern auch seine latent rechtsextremistische Gesinnung zum Ausdruck gebracht.
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<ul> ~ NPD-Wähler sind jung, männlich und ungebildet</ul>
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ManfredF
19.09.2006, 09:13
@ Nachtigel
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'jung' - ich fühle mich geschmeichelt ;-) (o.Text) |
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Golden Boy
19.09.2006, 11:06
@ Nachtigel
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Völlig richtig! |
-->Hi Nachtigel,
ich teile Deine Besorgnis, daß es sich beim Wahlerfolg der Rechten nicht um eine vorübergehende Erscheinung handelt.
Die Politik hat die armen Menschen nicht ernst genommen, sie werden bald die Rechnung dafür bezahlen müssen. Pastörs war gestern medienwirksam tätig. Er referierte über den Abtreibungsgrund Nr. 1 unter den Frauen im Osten: Armut und Hoffnungslosigkeit. Das war sogar dem Nachrichtensprecher sehr unangenehm. Wenn die NPD versucht, auf normalem Wege Bewegung in die Politik zu bringen, dann bin ich mit ihrem guten Abschneiden einverstanden. Natürlich hat sie viele Schlägertypen im Rücken, aber vergeßt mal nicht die Punker und andere seltsame Gestalten im Schlepptau der linken Parteien. Da sind bestimmt viele drunter, die den Stalin gerne zurückhätten.
Ich glaube, daß die etablierten Parteien eine Klientel nicht bedienen wollen: die Armen. Diese werden aber immer stärker. Und sie lassen sich nicht einfach so abschreiben wie in den USA. Sicher, die Alkoholnummer funktioniert ganz gut. Aber nicht alle lassen sich betäuben. Und dann wählen die halt so lange NPD, bis ihre Sorgen von etablierten Parteien ernst genommen werden. Bei der ausgeprägten Fähigkeit zur bloßen Reaktion, werden unsere Schmalspurpolitiker dann früher oder später im Bundestag damit zu tun bekommen - dessen bin ich mir fast sicher. Und mit"Ich bin schwul, und das ist gut so!" läßt sich unter Armen nicht für Stimmung sorgen. Die sind da eher etwas konservativ. Die interessiert kein Partytyp, der auf der Weltbühne zeigen könnte, wie aufgeschlossen und hip Deutschland geworden ist. Nein, die hauen dem in die Fresse, weil er in ihren Augen ein verkommenes Subjekt ist. Dem könnte Wowereit nur begegnen, wenn er sich wirklich um die Schaffung von Arbeitsplätzen kümmern würde. Aber liegen ihm diese Menschen wirklich am Herzen? Wohl nicht. Ich glaube, daß er sie verachtet, weil sie ihn nicht als Schwulen akzeptieren wollen. Er denkt, daß sie nicht weltoffen und kleinbürgerlich sind. Solchen Leuten hilft man nicht, man verachtet sie.
Die Merkel sollte es richten, weil sie eine Frau ist und deshalb ein besserer Mensch.
Vielleicht soll es der Wowereit richten, weil er schwul ist und damit ein noch besserer Mensch.
Versagen werden beide.
Viele Grüße
Golden Boy
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Cujo
19.09.2006, 11:33
@ Golden Boy
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Re: Völlig richtig! |
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>Vielleicht soll es der Wowereit richten, weil er schwul ist und damit ein noch besserer Mensch.
Der Champagner-Schlürfer wußte bei einer Befragung noch nicht einmal wann WK 2 angefangen hat. Der wird's richten.
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Gewinnmitnehmer
19.09.2006, 11:49
@ Golden Boy
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Nazis in Sorge |
-->Nazis in Sorge
Vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am morgigen Sonntag zittern nun selbst Anhänger der NPD vor einem Erfolg ihrer Partei, plant diese doch, nach der Machtübernahme im Land viele Rechte zu beschneiden.
Quelle: titanic
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XERXES
19.09.2006, 12:49
@ Cujo
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Re: Völlig richtig! |
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>>Vielleicht soll es der Wowereit richten, weil er schwul ist und damit ein noch besserer Mensch.
>Der Champagner-Schlürfer wußte bei einer Befragung noch nicht einmal wann WK 2 angefangen hat. Der wird's richten.<img
Spricht für ihn
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- Elli -
19.09.2006, 18:49
@ Golden Boy
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Re: NPD / dann verbieten wir sie eben...... |
-->Nach dem Einzug der NPD in den Schweriner Landtag sind erneut Forderungen nach einem Verbot der rechtsextremen Partei laut geworden. Ein erstes Verbotsverfahren war 2003 vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert, nachdem bekannt geworden war, dass zwischen 1997 und 2002 mindestens 30 V-Leute der Verfassungsschutzämter von Bund und Ländern in Vorstandsgremien der NPD saßen.
<ul> ~ mehr</ul>
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Cujo
19.09.2006, 19:14
@ - Elli -
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Re: NPD / dann verbieten wir sie eben...... |
-->>Nach dem Einzug der NPD in den Schweriner Landtag sind erneut Forderungen nach einem Verbot der rechtsextremen Partei laut geworden. Ein erstes Verbotsverfahren war 2003 vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert, nachdem bekannt geworden war, dass zwischen 1997 und 2002 mindestens 30 V-Leute der Verfassungsschutzämter von Bund und Ländern in Vorstandsgremien der NPD saßen.
Demokratie in Aktion...
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Nachtigel
19.09.2006, 19:19
@ - Elli -
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Hoffentlich muß der Jurist nicht den Möllemann machen ;-(( |
-->>Nach dem Einzug der NPD in den Schweriner Landtag sind erneut Forderungen nach einem Verbot der rechtsextremen Partei laut geworden. Ein erstes Verbotsverfahren war 2003 vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert, nachdem bekannt geworden war, dass zwischen 1997 und 2002 mindestens 30 V-Leute der Verfassungsschutzämter von Bund und Ländern in Vorstandsgremien der NPD saßen.
NPD-Geschäftsführer verlässt Dresden
Dresden - Die rechtsextreme NPD installiert mit Peter Marx (49) einen führenden Funktionär in Schwerin. Der bisherige Geschäftsführer der NPD-Landtagsfraktion von Sachsen wechselt in gleicher Eigenschaft ins Parlament von Mecklenburg-Vorpommern. Ziel sei der Aufbau eines funktionierenden Apparats, sagte Marx am Dienstag. Schwerin habe bereits eine „Wunschliste“ nach Dresden übermittelt.
Mit Stefan Rochow geht ein weiterer Mitarbeiter der Fraktion in den Norden. Die Kollegen in Dresden sieht Marx nach zweijähriger Amtszeit „voll arbeits- und handlungsfähig“............
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<ul> ~ Der Jurist gehört zu den führenden Köpfen der Rechtsextremen in Deutschland</ul>
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Dieter
19.09.2006, 22:15
@ Golden Boy
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wieso rechtsextrem? |
-->Vor 1-2 Jahren hatte ich mal das Parteiprogramm der NPD überflogen und hatte dabei den Eindruck, daß diese Partei extrem ausgerichtet ist, nach meinem Verständnis aber nicht rechtsextrem sondern linksextrem.
An linken Partein im Meck-Pomm-Landtag sehe ich folglich die PDS und die NPD.
Die PDS international sozialistisch und die NPD national sozialistisch aber beide irgendwie ähnlich.
Aber was sind schon Begriffe wie"Links" und"Rechts" wert.
Gruß Dieter
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