R.Deutsch
13.01.2001, 00:05 |
Zweites"Wochenendgespräch" Thread gesperrt |
Hallo Geldfreunde,
vielleicht ist ein"Wochenendgespräch" mit einem bestimmten Themenschwerpunkt (etwa wie letzte Woche - Gold jetzt kaufen-oder warten?) ein ganz nützliches Format, weil man sich unabhängig von Tagesereignissen tiefer auf ein bestimmtes Thema konzentrieren kann.
Ich möchte als Thema diesmal vorschlagen: Ein neuer Freiheitskampf?
Klingt vielleicht etwas pathetisch, aber sei`s drum - was ist damit gemeint?
In Amerika gibt es eine relativ starke Bewegung, die den Kampf gegen fiat money als eine Art neuen Freiheitskampf begreift. Die Macht, welche das Volk unterdrückt, hat eine neue Form - nicht mehr die Feudalherren oder Könige früherer Jahre, sondern heute sind es die Herren des Geldes. Staat und Banken beherrschen gemeinsam das Volk über das Geldsystem und plündern es, über das Geld, aus. Alan Greenspan hat diesen Mechanismus in seinem berühmten Aufsatz"Gold und wirtschaftliche Freiheit" klipp und klar beschrieben.
Ein großer Teil dieser"Freiheitskämpfer" ist überraschenderweise stark christlich motiviert - zumindest war das für mich überraschend. Ich weiß nicht aus welcher Ecke das kommt (Presbyterianer oder so) ich verstehe zu wenig davon. Aber irgendwie macht das Sinn - sind doch Viele im 18. Und 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert um ihre Freiheit - auch Glaubensfreiheit - zu bewahren und irgendwie scheint dieser Freiheitswille, der schließlich zur Unabhängigkeitserklärung und zur amerikanischen Verfassung geführt hat, dort noch lebendiger zu sein, als bei uns. Wir sind offenbar in viel stärkerem Maße staatsgläubige Untertanen.
Wie dem auch sei, der Kampf gegen fiat money wird dort (zum Teil) als regelrechter neuer Unabhängigkeitskrieg begriffen und vielleicht ist da was dran. Vielleicht ist das die Revolution, die unsere Generation vollbringen kann, wieder vorbereitet von Aufklärung, ähnlich wie die französiche Revolution und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Dieses Forum ist gewiss auch eine kleine Keimzelle dieser neuen"Aufklärung".
Ich glaube, die Meinung ist weit verbreitet, daß wenn unser Geldsystem scheitern sollte, eine Reform von oben erfolgen müsse ( Zentralbanken, IWF, eine Weltbank oder so). Aber eine Reform von oben ist nicht zu erwarten, weil sie immer gegen die Interessen dieser"Reformer" wäre. Eine solche Reform muß wieder von unten kommen, ganz in dem Sinne wie Hayek, Wolfram Engels und übrigens auch der neue Nobelpreisträger Mundell dies fordern. Es gibt starke Indizien dafür, daß auch Alan Greenspan so denkt (er war ja früher selbst einmal einer dieser"Freiheitskämpfer"). Greenspan hat sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, daß man die zahlreichen Ansätze zu Internetgeld und zu einer Reprivatisierung des Geldes nicht bekämpfen sollte, mit dem libertären Argument, man wisse nicht, wozu es gut sei, es könnten durchaus damit Entwicklungen eingeleitet werden, die letztlich allen helfen.
Aber diese Reform von unten muß auch betrieben werden. Bis jetzt werden, auch hier im Forum, ja immer nur Messer gewetzt, aber geschnitten wird nicht. (von den Gesellfritzen mal abgesehen, die ja wirklich auch praktisch sehr aktiv sind, aber leider in die falsche Richtung schneiden - nämlich hin zu neuem Staatsgeld).
Ich finde es z.B. recht ernüchternd, daß bisher nicht ein Einziger bereit war, etwa mein Buch über e-gold mit Gold oder Silber zu kaufen, obwohl es so etwa 40% billiger ist. Einmal 50 oder 100 DM an e-gold zu überweisen und anschliesend 30,- DM in Form von Gold oder Silber für das Buch über das Internet zu übertragen, ist ja nun wirklich kein halsbrecheriches Experiment. Oder Jükü könnte sein Abonnement ja ohne weiteres auch über e-gold bezahlen lassen. E-gold ist der Versuch, wieder privates gedecktes Geld zu installieren, aber kaum jemand hier ist bereit, dieses bescheidene Experiment auch nur zu wagen. Warum eigentlich? Sind wir so ängstlich oder so bequem? Könnte es sein, daß wir im Unterbewußtsein das Gefühl haben, etwas Verbotenes zu tun, wenn wir Geld ins Ausland überweisen oder die Geldhoheit des Staates untergraben?
Oder nehmen wir die Gata. Die Anstrengungen, die Reg Howe oder Bill Murphy da unternehmen sind wirklich bemerkenswert, aber alle schauen nur süffisant zu, wie diese Männer um unsere Freiheit kämpfen. Der Prozess gegen die mächtigsten Geldherren dieser Welt kostet. Aber ich glaube niemand in Deutschland unterstützt diesen Prozess wirklich mit Geld. Man liest das genüßlich im Spiegel und denkt sich, na ja, das bringt nichts, die Klage wird abgewiesen. So nach dem Motto, um sich frei zu fühlen, gibt es ein einfaches Mittel - nicht an den Ketten rütteln.
Schönes Wochenende
R.Deutsch
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jagg
13.01.2001, 00:19
@ R.Deutsch
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Dein Grossartiger Beitrag trifft in mein Herz, |
... aber leider bin ich nicht besonders schreibstark,
deshalb hier nur nochmals der Link auf Verns
latest essay...
http://www.aros.net/~vlyon/tfme/5tfme08.htm
Wer immer in diese Richtung neigt kann, oder bitte
möge oder bitte soll alle die TFME essays von
Vern Lyon lesen... wer das sucht(e) den wird das
erquicken.
Gruss...
(bitte bei Referenzen auf meine person
den 'Namen'"Jorg" verwenden
... Jorg
....................................................
>Hallo Geldfreunde,
>vielleicht ist ein"Wochenendgespräch" mit einem bestimmten Themenschwerpunkt (etwa wie letzte Woche - Gold jetzt kaufen-oder warten?) ein ganz nützliches Format, weil man sich unabhängig von Tagesereignissen tiefer auf ein bestimmtes Thema konzentrieren kann.
>Ich möchte als Thema diesmal vorschlagen: Ein neuer Freiheitskampf?
>Klingt vielleicht etwas pathetisch, aber sei`s drum - was ist damit gemeint?
>In Amerika gibt es eine relativ starke Bewegung, die den Kampf gegen fiat money als eine Art neuen Freiheitskampf begreift. Die Macht, welche das Volk unterdrückt, hat eine neue Form - nicht mehr die Feudalherren oder Könige früherer Jahre, sondern heute sind es die Herren des Geldes. Staat und Banken beherrschen gemeinsam das Volk über das Geldsystem und plündern es, über das Geld, aus. Alan Greenspan hat diesen Mechanismus in seinem berühmten Aufsatz"Gold und wirtschaftliche Freiheit" klipp und klar beschrieben.
>Ein großer Teil dieser"Freiheitskämpfer" ist überraschenderweise stark christlich motiviert - zumindest war das für mich überraschend. Ich weiß nicht aus welcher Ecke das kommt (Presbyterianer oder so) ich verstehe zu wenig davon. Aber irgendwie macht das Sinn - sind doch Viele im 18. Und 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert um ihre Freiheit - auch Glaubensfreiheit - zu bewahren und irgendwie scheint dieser Freiheitswille, der schließlich zur Unabhängigkeitserklärung und zur amerikanischen Verfassung geführt hat, dort noch lebendiger zu sein, als bei uns. Wir sind offenbar in viel stärkerem Maße staatsgläubige Untertanen.
>Wie dem auch sei, der Kampf gegen fiat money wird dort (zum Teil) als regelrechter neuer Unabhängigkeitskrieg begriffen und vielleicht ist da was dran. Vielleicht ist das die Revolution, die unsere Generation vollbringen kann, wieder vorbereitet von Aufklärung, ähnlich wie die französiche Revolution und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Dieses Forum ist gewiss auch eine kleine Keimzelle dieser neuen"Aufklärung".
>Ich glaube, die Meinung ist weit verbreitet, daß wenn unser Geldsystem scheitern sollte, eine Reform von oben erfolgen müsse ( Zentralbanken, IWF, eine Weltbank oder so). Aber eine Reform von oben ist nicht zu erwarten, weil sie immer gegen die Interessen dieser"Reformer" wäre. Eine solche Reform muß wieder von unten kommen, ganz in dem Sinne wie Hayek, Wolfram Engels und übrigens auch der neue Nobelpreisträger Mundell dies fordern. Es gibt starke Indizien dafür, daß auch Alan Greenspan so denkt (er war ja früher selbst einmal einer dieser"Freiheitskämpfer"). Greenspan hat sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, daß man die zahlreichen Ansätze zu Internetgeld und zu einer Reprivatisierung des Geldes nicht bekämpfen sollte, mit dem libertären Argument, man wisse nicht, wozu es gut sei, es könnten durchaus damit Entwicklungen eingeleitet werden, die letztlich allen helfen.
>Aber diese Reform von unten muß auch betrieben werden. Bis jetzt werden, auch hier im Forum, ja immer nur Messer gewetzt, aber geschnitten wird nicht. (von den Gesellfritzen mal abgesehen, die ja wirklich auch praktisch sehr aktiv sind, aber leider in die falsche Richtung schneiden - nämlich hin zu neuem Staatsgeld).
>Ich finde es z.B. recht ernüchternd, daß bisher nicht ein Einziger bereit war, etwa mein Buch über e-gold mit Gold oder Silber zu kaufen, obwohl es so etwa 40% billiger ist. Einmal 50 oder 100 DM an e-gold zu überweisen und anschliesend 30,- DM in Form von Gold oder Silber für das Buch über das Internet zu übertragen, ist ja nun wirklich kein halsbrecheriches Experiment. Oder Jükü könnte sein Abonnement ja ohne weiteres auch über e-gold bezahlen lassen. E-gold ist der Versuch, wieder privates gedecktes Geld zu installieren, aber kaum jemand hier ist bereit, dieses bescheidene Experiment auch nur zu wagen. Warum eigentlich? Sind wir so ängstlich oder so bequem? Könnte es sein, daß wir im Unterbewußtsein das Gefühl haben, etwas Verbotenes zu tun, wenn wir Geld ins Ausland überweisen oder die Geldhoheit des Staates untergraben?
>Oder nehmen wir die Gata. Die Anstrengungen, die Reg Howe oder Bill Murphy da unternehmen sind wirklich bemerkenswert, aber alle schauen nur süffisant zu, wie diese Männer um unsere Freiheit kämpfen. Der Prozess gegen die mächtigsten Geldherren dieser Welt kostet. Aber ich glaube niemand in Deutschland unterstützt diesen Prozess wirklich mit Geld. Man liest das genüßlich im Spiegel und denkt sich, na ja, das bringt nichts, die Klage wird abgewiesen. So nach dem Motto, um sich frei zu fühlen, gibt es ein einfaches Mittel - nicht an den Ketten rütteln.
>Schönes Wochenende
>R.Deutsch
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BossCube
13.01.2001, 00:19
@ R.Deutsch
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Re: Zweites"Wochenendgespräch" |
>Hallo Geldfreunde,
>vielleicht ist ein"Wochenendgespräch" mit einem bestimmten Themenschwerpunkt (etwa wie letzte Woche - Gold jetzt kaufen-oder warten?) ein ganz nützliches Format, weil man sich unabhängig von Tagesereignissen tiefer auf ein bestimmtes Thema konzentrieren kann.
>Ich möchte als Thema diesmal vorschlagen: Ein neuer Freiheitskampf?
>Klingt vielleicht etwas pathetisch, aber sei`s drum - was ist damit gemeint?
>In Amerika gibt es eine relativ starke Bewegung, die den Kampf gegen fiat money als eine Art neuen Freiheitskampf begreift. Die Macht, welche das Volk unterdrückt, hat eine neue Form - nicht mehr die Feudalherren oder Könige früherer Jahre, sondern heute sind es die Herren des Geldes. Staat und Banken beherrschen gemeinsam das Volk über das Geldsystem und plündern es, über das Geld, aus. Alan Greenspan hat diesen Mechanismus in seinem berühmten Aufsatz"Gold und wirtschaftliche Freiheit" klipp und klar beschrieben.
>Ein großer Teil dieser"Freiheitskämpfer" ist überraschenderweise stark christlich motiviert - zumindest war das für mich überraschend. Ich weiß nicht aus welcher Ecke das kommt (Presbyterianer oder so) ich verstehe zu wenig davon. Aber irgendwie macht das Sinn - sind doch Viele im 18. Und 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert um ihre Freiheit - auch Glaubensfreiheit - zu bewahren und irgendwie scheint dieser Freiheitswille, der schließlich zur Unabhängigkeitserklärung und zur amerikanischen Verfassung geführt hat, dort noch lebendiger zu sein, als bei uns. Wir sind offenbar in viel stärkerem Maße staatsgläubige Untertanen.
>Wie dem auch sei, der Kampf gegen fiat money wird dort (zum Teil) als regelrechter neuer Unabhängigkeitskrieg begriffen und vielleicht ist da was dran. Vielleicht ist das die Revolution, die unsere Generation vollbringen kann, wieder vorbereitet von Aufklärung, ähnlich wie die französiche Revolution und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Dieses Forum ist gewiss auch eine kleine Keimzelle dieser neuen"Aufklärung".
>Ich glaube, die Meinung ist weit verbreitet, daß wenn unser Geldsystem scheitern sollte, eine Reform von oben erfolgen müsse ( Zentralbanken, IWF, eine Weltbank oder so). Aber eine Reform von oben ist nicht zu erwarten, weil sie immer gegen die Interessen dieser"Reformer" wäre. Eine solche Reform muß wieder von unten kommen, ganz in dem Sinne wie Hayek, Wolfram Engels und übrigens auch der neue Nobelpreisträger Mundell dies fordern. Es gibt starke Indizien dafür, daß auch Alan Greenspan so denkt (er war ja früher selbst einmal einer dieser"Freiheitskämpfer"). Greenspan hat sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, daß man die zahlreichen Ansätze zu Internetgeld und zu einer Reprivatisierung des Geldes nicht bekämpfen sollte, mit dem libertären Argument, man wisse nicht, wozu es gut sei, es könnten durchaus damit Entwicklungen eingeleitet werden, die letztlich allen helfen.
>Aber diese Reform von unten muß auch betrieben werden. Bis jetzt werden, auch hier im Forum, ja immer nur Messer gewetzt, aber geschnitten wird nicht. (von den Gesellfritzen mal abgesehen, die ja wirklich auch praktisch sehr aktiv sind, aber leider in die falsche Richtung schneiden - nämlich hin zu neuem Staatsgeld).
>Ich finde es z.B. recht ernüchternd, daß bisher nicht ein Einziger bereit war, etwa mein Buch über e-gold mit Gold oder Silber zu kaufen, obwohl es so etwa 40% billiger ist. Einmal 50 oder 100 DM an e-gold zu überweisen und anschliesend 30,- DM in Form von Gold oder Silber für das Buch über das Internet zu übertragen, ist ja nun wirklich kein halsbrecheriches Experiment. Oder Jükü könnte sein Abonnement ja ohne weiteres auch über e-gold bezahlen lassen. E-gold ist der Versuch, wieder privates gedecktes Geld zu installieren, aber kaum jemand hier ist bereit, dieses bescheidene Experiment auch nur zu wagen. Warum eigentlich? Sind wir so ängstlich oder so bequem? Könnte es sein, daß wir im Unterbewußtsein das Gefühl haben, etwas Verbotenes zu tun, wenn wir Geld ins Ausland überweisen oder die Geldhoheit des Staates untergraben?
>Oder nehmen wir die Gata. Die Anstrengungen, die Reg Howe oder Bill Murphy da unternehmen sind wirklich bemerkenswert, aber alle schauen nur süffisant zu, wie diese Männer um unsere Freiheit kämpfen. Der Prozess gegen die mächtigsten Geldherren dieser Welt kostet. Aber ich glaube niemand in Deutschland unterstützt diesen Prozess wirklich mit Geld. Man liest das genüßlich im Spiegel und denkt sich, na ja, das bringt nichts, die Klage wird abgewiesen. So nach dem Motto, um sich frei zu fühlen, gibt es ein einfaches Mittel - nicht an den Ketten rütteln.
>Schönes Wochenende
>R.Deutsch
Hallo Herr Deutsch,
was E-Gold angeht, so bin ich deshalb so kritisch, weil Martin Siegel in einer der letzten Ausgaben des Goldbriefes davon abgeraten hat, dort ein Konto zu eröffnung. Ehrlich gesagt ist mir die Funktionsweise auch immer noch nicht ganz klar. Die Internetseite ist in dieser Hinsicht nicht übermäßig hilfreich.
Um auf den Staat zu kommen: Der Staat ist ein durch und durch korrumpierter und die Bürger ausplünderndes Subjekt geworden. Fände sich bei uns eine Bewegung, die"von unten" etwas gegen das Geldsystem unternehmen will, so bin ich und viele andere nicht abgeneigt.
GATA würde ich auch gern unterstützen und die Goldanleger in unserem Forum mit Sicherheit auch. Wir sollten GATA kontaktieren und bitten, hier ein Konto einzurichten. Es kommt uns ja allen zugute und dafür müssen wir was tun, klar.
Gruß
Jan
p.s. Dottore schrieb neulich, daß es sein könnte, daß die Metalle in der Deflation auch deutlich fallen, weil die Leute für Papiergeld verkaufen müßten.
Wozu verkaufen? Eine Waage und breite Schichten der Bevölkerung, die Edelmetall wieder akzeptieren, genügt, um Gold wieder zu Geld zu machen. Warum nicht mit 20 Mark oder dem Eagle bezahlen? Ich brauche dafür keine Euro-Fetzen.
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Kleinanleger
13.01.2001, 10:40
@ R.Deutsch
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Warum immer gegen den Staat? |
Ihr glaubt doch bitte nicht im Ernst das privates Geld langfristig stabiler als das jetzige sein wird. Politiker werden immer noch gewählt, Konzernchefs aber nur von wenigen Profiteuren bestimmt. Diese Leute sollen dann für das Gemeinwohl sorgen? Nein, deren Geld würde nur solange stabil sein wie es Ihnen genug Profit einbringt. Und der anfängliche Wettbewerb der Privaten, in meinen Augen der einzige Grund der Stabilität, würde nach einiger Zeit Absprachen und Monopolen weichen.
Ich meine es gibt keine Alternative zu Staat und unabhängiger Notenbank. Auch wenn man vieles besser machen muss!
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
der Kleinanleger
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R.Deutsch
13.01.2001, 11:24
@ BossCube
|
Re: Zweites"Wochenendgespräch" |
Hallo Jan,
Du schreibst:
"was E-Gold angeht, so bin ich deshalb so kritisch, weil Martin Siegel in einer der letzten Ausgaben des Goldbriefes
davon abgeraten hat, dort ein Konto zu eröffnung. Ehrlich gesagt ist mir die Funktionsweise auch immer noch nicht ganz
klar. Die Internetseite ist in dieser Hinsicht nicht übermäßig hilfreich."
warum rät Siegel von e-gold ab, was sind seine Argumente? Im Prinzip funktioniert es sehr simpel. Du schickst fiat money hin und verwandelst es in Gold, Silber Platin oder Münzen (ist übrigens die billigste Art Silber zu kaufen). Übers Netz bezahlen kannst Du allerdings nur an Leute die auch ein e-gold Konto haben. Wenn Du an jemand bezahlen willst, der kein Konto hat, musst Du von e-gold einen Scheck dorthin schicken lassen. Du kannst Dir natürlich auch selbst wieder einen Scheck in fiat money schicken lassen, zu Lasten Deines Kontos.
Fände sich bei uns eine Bewegung, die"von unten" etwas gegen das Geldsystem unternehmen will, so bin ich und viele andere nicht abgeneigt.
na also, das ist doch schon mal was - wenn ihr wenigstens nicht abgeneigt seit.: -)
GATA würde ich auch gern unterstützen und die Goldanleger in unserem Forum mit Sicherheit auch. Wir sollten GATA
kontaktieren und bitten, hier ein Konto einzurichten. Es kommt uns ja allen zugute und dafür müssen wir was tun, klar.
ich muss mich selbst an die Nase fassen, habe auch noch nichts überwiesen. Allerdings habe ich den Infodienst abboniert (so 90,- Dollar p.a.) Kann ich übrigens nur empfehlen - gute Artikel und außerdem bekommt man fast jeden Tag e-mail (gut für Leute die unter e-mail Mangel leiden!). Konto hier ist eine gute Idee, aber mit e-gold wäre es einfacher Gata nimmt e-gold. Übrigens, wenn die mit ihrer Klage durchkommen, können wir alle unsere Edelmetallverluste bei der Deutschen Bank wieder abholen (wenn es die dann noch gibt)
Gruß
Reinhard
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R.Deutsch
13.01.2001, 11:35
@ Kleinanleger
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Re: Danke lieber Kleinanleger |
Besser kann man die ganze Misere gar nicht auf den Punkt bringen. Jetzt gehe ich erst mal mit schwerem Herzen bei dem schönen Wetter spazieren.
Gruß
R.Deutsch
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Diogenes
13.01.2001, 13:21
@ R.Deutsch
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Re: Zweites"Wochenendgespräch" - Christliche Motivation: |
Hallo Goldbugs,
>Ein großer Teil dieser"Freiheitskämpfer" ist überraschenderweise stark christlich motiviert - zumindest war das für mich überraschend.
Überrascht mich weniger:
1. Der Mensch soll volles Maß und ehrliches Gewicht verwenden - Wert gegen Wert geben. Bei den Zetteln erhält der erste (Staat) etwas für nichts und der letzte in der Reihe schaut durch die Finger. Das ist Betrug/Diebstahl und die sind in allen Religionen verboten, sie zerstören das Vertrauen und zersetzen derart die Gemeinschaft.
2. Der Mensch soll nicht Wucher treiben (= vom Schuldner Konditionen verlangen, die dieser nicht erfüllen kann). Einen sehr weiser Rat, da es sonst zu extremen sozialen Ungleichgewichten kommt.
3. Das Jubeljahr, in dem Schulden erlassen werden. damit wird das Finanzsystem friedlich und planvoll wieder auf Null gesetzt. Auf diese Art wird der Zinseszinseffekt unterbrochen, der sonst das System sprengen würde.
4. Das Almosen geben. Dies hilft die eigene Habgier zu zügeln, und erinnert daran, daß Geld nicht das Wichtigste im Lebenist. Eine Schulung in Sachen Menschlichkeit. Wir hingegen scheinen es vorzuziehen diese Verantwortung auf den Staat zu schieben und kommen daher auch nicht in den Genuß dieser Schulung.
>Wir sind offenbar in viel stärkerem Maße staatsgläubige Untertanen.
Die die damals ausgewandert sind, waren meist die, die bei uns vom Staat verfolgt wurden. Die die dageblieben sind waren staatskonforme,"gute" Bürger.
Nur so als Denkanstoß gedacht.
Gruß
Diogenes
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R.Deutsch
13.01.2001, 13:26
@ R.Deutsch
|
Gata Abbonement |
Hier mal ein Beispiel, welche Art Information man von Gata für die 90 Dollar in die mailbox bekommt. (es kommt nur ein summary, den Rest muß man mit Passwort von der Seite holen) Straightforward, clearcut, no nonsense information.
Dr. Neville Bennett
n.bennett@hist.canterbury.ac.nz
January 11, 2001
Stock Options
A secretary with seven years service at Microsoft is a multi-millionaire, thanks to that company's
generous employee stock option scheme.
Some 65,000 of Microsoft's former and current employees are millionaires because of this form of
compensation. Stockholders have done very badly in comparison. Their dividends are derisory, and
their share's value has fallen in the last year from US$119 to $43.
Indeed new evidence has come to light which shows that Microsoft, and several other market
leaders, would never have made a profit at all if employee stock options were counted as a cost on
the balance sheet.
Research by London consulting firm Smithers and Co. reveals that of the largest 100 US companies,
11 would have no net corporate earnings if stock options were an employee cost. These companies
include Microsoft, Cisco, Dell, Intel, Texas Instruments, Hewlett-Packard, Bristol-Myars Squibb, Eli
Lilley, Monsanto, and Time-Warner.
Another 13 companies would have seen their profit halved if stock options were regarded as a cost:
these include such well-known corporates Chase Manhattan, Coca Cola. Gillette, Merrill Lynch,
Sun, and Walt Disney.
While the data is somewhat dated (1996-7) the general point remains broadly valid as the FASB
(Federal Accounting Standards Board) regulatory authority has not seriously modified its policy on
the handling of stock options.
An immediate implication of this accounting practice is to make price/earning ratios look much
better than they would be under different regimes. P/E's benefit when corporations are able to
ignore what can be a substantial cost.
Smithey and Co. are indeed deeply concerned by the real cost of stock options, and they use the
phrase"mortgaging the future" to draw attention to its scale and potential risk.
They list 14 major corporates whose option allocations are greater than 25% of their shares
outstanding; including Microsoft and other"new economy" leaders, but also almost all of the big
names in finance.
This practice seems unsustainable. For example Lehman Brothers in 1996-7 allegedly granted share
options to the value of 10.08% of its weighted average shares outstanding on a fully diluted basis.
The percentage for some other companies was Bankers Trust (8.8%), Merrill Lynch (6.8%), and
Dell (5.7%).
An evaluation of American stock option practice is somewhat problematic as the economics
profession, if judged by research literature, regards stock options as beneficial for they provide
incentives to employees to improve their firms performance.
A paper by B. Hall in the Quarterly Journal of Economics is typical: Hall finds a strong relationship
between a firms performance and the level of CEO compensation, and"This relationship is
generated almost entirely by changes in the value of CEO holdings of stock and stock options".
So, for Hall, stock and stock options seem to be not only effective incentives but are also better than
salary. I searched a database of economic literature published in 2000, and found almost no anxiety
about stock options. The 350 academic studies were overwhelmingly concerned about the problem of
setting a fair price. Taxation is also an issue.
Some writers praised boards which had reset exercise prices after market prices had gone
underwater.
In short, economist did not seem at all concerned about non-employee shareholders' dividends.
An exception was a paper by Fenn and Liang for the Federal Reserve that indicated how
managements which owned stock options, used their influence to encourage their boards to use
profits to buy back shares rather than increase dividends.
Managers with stock options consider that share prices respond better to share repurchases than
increased dividend payments.
It must be concluded that the large profits being generated by the most innovative firms are not
being passed on to their stockholders, as was the case in"old capitalism". Indeed, one prominent
feature of the new economy is that profits are often passed primarily to employee shareholders.
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BossCube
13.01.2001, 15:30
@ R.Deutsch
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Zu Microsoft und Cisco: www.billparish.com oT. |
>Hier mal ein Beispiel, welche Art Information man von Gata für die 90 Dollar in die mailbox bekommt. (es kommt nur ein summary, den Rest muß man mit Passwort von der Seite holen) Straightforward, clearcut, no nonsense information. > > > > Dr. Neville Bennett > n.bennett@hist.canterbury.ac.nz > January 11, 2001 > Stock Options > A secretary with seven years service at Microsoft is a multi-millionaire, thanks to that company's > generous employee stock option scheme. > Some 65,000 of Microsoft's former and current employees are millionaires because of this form of > compensation. Stockholders have done very badly in comparison. Their dividends are derisory, and > their share's value has fallen in the last year from US$119 to $43. > Indeed new evidence has come to light which shows that Microsoft, and several other market > leaders, would never have made a profit at all if employee stock options were counted as a cost on > the balance sheet. > Research by London consulting firm Smithers and Co. reveals that of the largest 100 US companies, > 11 would have no net corporate earnings if stock options were an employee cost. These companies > include Microsoft, Cisco, Dell, Intel, Texas Instruments, Hewlett-Packard, Bristol-Myars Squibb, Eli > Lilley, Monsanto, and Time-Warner. > Another 13 companies would have seen their profit halved if stock options were regarded as a cost: > these include such well-known corporates Chase Manhattan, Coca Cola. Gillette, Merrill Lynch, > Sun, and Walt Disney. > While the data is somewhat dated (1996-7) the general point remains broadly valid as the FASB > (Federal Accounting Standards Board) regulatory authority has not seriously modified its policy on > the handling of stock options. > An immediate implication of this accounting practice is to make price/earning ratios look much > better than they would be under different regimes. P/E's benefit when corporations are able to > ignore what can be a substantial cost. > Smithey and Co. are indeed deeply concerned by the real cost of stock options, and they use the > phrase"mortgaging the future" to draw attention to its scale and potential risk. > They list 14 major corporates whose option allocations are greater than 25% of their shares > outstanding; including Microsoft and other"new economy" leaders, but also almost all of the big > names in finance. > This practice seems unsustainable. For example Lehman Brothers in 1996-7 allegedly granted share > options to the value of 10.08% of its weighted average shares outstanding on a fully diluted basis. > The percentage for some other companies was Bankers Trust (8.8%), Merrill Lynch (6.8%), and > Dell (5.7%). > An evaluation of American stock option practice is somewhat problematic as the economics > profession, if judged by research literature, regards stock options as beneficial for they provide > incentives to employees to improve their firms performance. > A paper by B. Hall in the Quarterly Journal of Economics is typical: Hall finds a strong relationship > between a firms performance and the level of CEO compensation, and"This relationship is > generated almost entirely by changes in the value of CEO holdings of stock and stock options". > So, for Hall, stock and stock options seem to be not only effective incentives but are also better than > salary. I searched a database of economic literature published in 2000, and found almost no anxiety > about stock options. The 350 academic studies were overwhelmingly concerned about the problem of > setting a fair price. Taxation is also an issue. > Some writers praised boards which had reset exercise prices after market prices had gone > underwater. > In short, economist did not seem at all concerned about non-employee shareholders' dividends. > An exception was a paper by Fenn and Liang for the Federal Reserve that indicated how > managements which owned stock options, used their influence to encourage their boards to use > profits to buy back shares rather than increase dividends. > Managers with stock options consider that share prices respond better to share repurchases than > increased dividend payments. > It must be concluded that the large profits being generated by the most innovative firms are not > being passed on to their stockholders, as was the case in"old capitalism". Indeed, one prominent > feature of the new economy is that profits are often passed primarily to employee shareholders.
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Baldur der Ketzer
13.01.2001, 19:24
@ Kleinanleger
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Re: Warum immer gegen den Staat? |
Hallo, Kleinanleger,
mit dem Staat isses wie beim Sozialismus/Kommunismus.
Alles gehört allen, keiner bereichert sich am anderen, jeder schafft für das Keullektiv und freut sich, daß er für die Hand in den Mund malochen darf.
Das funktioniert sogar - im Kloster.
Nur in der realen Welt läuft es nicht - warum?
Wenn nicht jemand mit eigenem Interesse dahintersteht, gehts empirisch seit Jahrtausenden belegt den Bach runter.
Staat = Beliebigkeit der Optimierungsfunktion der Regierenden
Was wir brauchen, ist eben NICHT STaat, also Beliebigkeit und im Zweifel KEIN Verantwortlicher, was wir vielmehr brauchen, ist, Verantwortlichkeit zu übernehmen, und unter dieser Knute gute Arbeit zu leisten.
Schlechte Arbeit wird im leben bestraft, es sei denn, der Staat tritt auf.
Dann wirds belohnt oder geduldet, alimentiert, vergessen, entschuldigt.
Nur Privatverantwortung sichert gutes Wirtschaften.
Meint ein ewig Gestriger Baldur
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Josef
13.01.2001, 20:21
@ Baldur der Ketzer
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Re: Baldur: Wie recht du hast!! (sagt ein Widder) |
>Hallo, Kleinanleger,
>mit dem Staat isses wie beim Sozialismus/Kommunismus.
>Alles gehört allen, keiner bereichert sich am anderen, jeder schafft für das Keullektiv und freut sich, daß er für die Hand in den Mund malochen darf.
>Das funktioniert sogar - im Kloster.
>Nur in der realen Welt läuft es nicht - warum?
>Wenn nicht jemand mit eigenem Interesse dahintersteht, gehts empirisch seit Jahrtausenden belegt den Bach runter.
>Staat = Beliebigkeit der Optimierungsfunktion der Regierenden
>Was wir brauchen, ist eben NICHT STaat, also Beliebigkeit und im Zweifel KEIN Verantwortlicher, was wir vielmehr brauchen, ist, Verantwortlichkeit zu übernehmen, und unter dieser Knute gute Arbeit zu leisten.
>Schlechte Arbeit wird im leben bestraft, es sei denn, der Staat tritt auf.
>Dann wirds belohnt oder geduldet, alimentiert, vergessen, entschuldigt.
>Nur Privatverantwortung sichert gutes Wirtschaften.
>Meint ein ewig Gestriger Baldur
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nereus
13.01.2001, 20:26
@ Baldur der Ketzer
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Re: Warum immer gegen den Staat? |
Hallo Baldur!
Neunzigprozentige Zustimmung für Deine Zeilen.
Die restliche zehn hebe ich mir doch noch für den Staat auf.
So ganz ohne geht es sicher nicht.
Aber die richtige Mischung zu finden ist mehr als schwierig.
Sonst gäbe es vielleicht schon was in dieser Richtung.
Bei den theoretischen Gedankengebäuden, die am ersten Tag ihrer praktischen Bewährung in die Knie gehen, habe ich auch heftigste Probleme.
mfG
nereus
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Kleinanleger
14.01.2001, 11:27
@ Baldur der Ketzer
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Privatverantwortung! keine Privatisierung der Macht! |
Hallo Baldur,
„Nur Privatverantwortung sichert gutes Wirtschaften.“ Damit hast Du vollkommen Recht.
Jeder der Entscheidungen trifft, muss sie verantworten und gegenüber den Betroffenen begründen können.
Nur, Deine privaten Entscheidungsträger. Wem gegenüber sollen die sich den verantwortlich fühlen? Und wäre es nicht denkbar, dass auch Politiker Verantwortung übernehmen?
Weiter schriebst Du „Wenn nicht jemand mit eigenem Interesse dahintersteht, gehts empirisch seit Jahrtausenden belegt den Bach runter.“ Was für ein langfristiges Interesse sollen den Private an einem stabilen Geld haben, was der Staat nicht hat? Beide sind verschuldet. Die Personen an der Spitze werden regelmäßig ausgetauscht, beide mit sehr guten Abfindungen.
Nein Baldur die Privatisierung ist kein Allheilmittel. Wir haben es immer mit Menschen zu tun, die mehr oder wenig egoistische Ziele verfolgen.
Mir ist schon klar, vieles muss verändert werden aber bei gesamtgesellschaftlichen Aufgaben ist privater Eigennutz, mit den daraus entstehenden Interessenkonflikten, vielleicht doch nicht das richtige.
Liebe Sonntagsgrüße von einem Kleinanleger der sich nicht vorstellen kann, dass private Interessen und Allgemeinwohl immer unter einen Hut zu bringen sind.
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