certina
25.09.2006, 09:36 |
Studie:Auch Deutsche arbeiten mehr als tarifgefordert+haben zweitmeisten Urlaub Thread gesperrt |
--><font size="4">Deutsche arbeiten mehr als im Tarif gefordert </font>
Der Schnitt liegt bei plus 4,6 Stunden in der Woche - ohne Zuschläge für die Mehrarbeit.
Beim Urlaub liegen die Bundesbürger im Europavergleich an zweiter Stelle.
In allen 25 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) arbeiten die Beschäftigten deutlich länger als in den Tarifverträgen vereinbart. In vielen Ländern wird sogar die gesetzlich erlaubte Arbeitszeit überschritten. Dies ist das Ergebnis einer neuen Arbeitszeitstudie des EU-Forschungsinstituts European Industrial Relations Observatory (EIRO) aus Dublin.
Am stärksten würden die Arbeitnehmer in Deutschland und den Niederlanden von den tariflichen Arbeitszeiten abweichen: Sie arbeiteten im Durchschnitt - ohne Zuschläge - pro Woche 4,6 Stunden länger als vereinbart. Faktisch arbeiten die Beschäftigten in den alten EU 15-Staaten 40,8 Stunden in der Woche, in den zehn neuen Beitrittsländern aus Mittel- und Osteuropa liege die reale durchschnittliche Arbeitszeit bei 41,9 Stunden.
In neun Ländern der EU - vier alten und fünf neuen Mitgliedsstaaten - arbeiteten die Beschäftigten sogar länger als gesetzlich erlaubt sei. Spitzenreiter seien Lettland (3,7 Stunden) und Slowenien (3,3 Stunden).
Die tariflichen Arbeitszeiten bewegten sich zwischen 40 (Bulgarien, Griechenland) und 35 (Frankreich) Wochenstunden. Deutschland liegte mit 37,7 Wochenstunden im Mittelfeld.
Bemerkenswert: Die westdeutschen Metallarbeiter arbeiten laut EIRO mit 35 Wochenstunden mit Abstand am wenigsten. Zum Vergleich: Allein in acht europäischen Staaten würden die Metaller 40 Stunden in der Woche arbeiten.
Große Unterschiede gäbe es in Europa mit Blick auf die Urlaubszeiten. In Schweden bezahlten die Arbeitgeber 33 Urlaubstage, in Zypern und Slowenien hingegen nur 20 Tage. Deutschland liege mit 30 bezahlten Urlaubstagen zusammen mit Dänemark an zweiter Stelle. Durchschnittlich haben die EU-Beschäftigten 25,5 Urlaubstage im Jahr. Die Deutschen haben also fast eine ganze Arbeitswoche mehr Urlaub als der Durchschnitt der Europäer. Die Feiertage eingeschlossen, verfügten die Deutschen sogar über 39 bezahlte freie Tage (EU-Durchschnitt: 33,4 Tage).
Dies mache sich auch bei den geleisteten Arbeitsstunden je Arbeitnehmer bemerkbar, die die entscheidende volkswirtschaftliche Größe darstellten. Jeder Arbeitnehmer in Deutschland leiste im Jahr 1666 Arbeitsstunden - das sind pro Person 82 Stunden weniger als der europäische Durchschnitt (1748 Arbeitsstunden).
Nach Angaben des EU-Forschungsinstituts herrschen auch bei den geleisteten Arbeitsstunden gravierende Unterschiede. So arbeiten die Beschäftigten in Frankreich 1568 Stunden im Jahr - das sind rund 20 Prozent weniger als beim Spitzenreiter Ungarn (1872 Arbeitsstunden).
|
Inge
25.09.2006, 14:21
@ certina
|
Re: Studie:Auch Deutsche arbeiten mehr als tarifgefordert+haben zweitmeisten Urlaub |
-->Die Deutschen sind so verzweifelt, daß sie in Massen ihr eigenes Land verlassen, weil sie ihre Diskriminierung, ihre Chancenlosigkeit nicht mehr ertragen können."Nichts wie weg. Jeder 7. Doktorant verlässt das Land.
Deutschland registriert höchste Auswanderungszahl seit 1950. Ostdeutsche Arbeitslose, hochbegabte Wissenschaftler und Herzspezialisten haben derzeit ein gemeinsames Ziel: sie wollen weg aus Deutschland. Noch nie in den vergangenen 50 Jahren haben so viele Deutsche ihrem Heimatland den Rücken gekehrt wie 2005.... Insgesamt verließen nach den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes 145.000 Deutsche die Bundesrepublik.... Ins Land kamen 707.000 Menschen." (SZ, 7.7.2006, S. 1)
|
Baldur der Ketzer
25.09.2006, 20:05
@ certina
|
Re: Deutsche arbeiten...dazu eigene Erfahrung |
-->Hallo,
habe gestern mit einer Bekannten gesprochen (Raum Berlin), in ihrem Umfeld gibt es jemanden, der die Entscheidung, Kündigung oder Weiterarbeiten für halben (!) Lohn, in Richtung bleiben und nur noch die Hälfte kriegen beantwortet hat.
Krass.
AAAAber: war heute in Affistanien und wollte in einem renommierten Fachgeschäft einen etwas beratungsbedürftigen Artikel kaufen. Nichts allzu spezielles, aber halt a bisserl Ahnung von Tuten und Blasen hätts gebraucht.
Nix los, ich der einzige Kunde, der Verkaufsfuzzy, ein optischer Endfuffzicher/Anfangssechziger, gibt sich beschäftigt, könnte als Beamter sofort durchgehen. Ich warte so locker 5 Minuten oder länger, auf einmal kömmter.
Ich stelle meine Frage, er: ääääääähhhhh, das sei nicht sein Interessensgebiet, da wisse er nix drüber.
ich frage, wieso er dann in dieser Abteilung arbeitet, wer es denn sonst wisse - im übrigen sollte er als Mitarbeiter nicht an Interessensgebieten kleben, sondern sich für Umsatz interessieren. Er guckt wie ein Lämmergeier bei Finsternis und - nix. Ääääähhhh, ein stummer Stoiber, quasi, sozusagen, äh.
Ich bitte ihn, halt in der Firma nachzufragen. Es dauert fünf oder 10 Minuten (er telefoniert zwischendurch langatmig mit einem anderen Kunden), bis er mir eine offensichtlich falsche Information liefert.
Ich weise ihn auf die Diskrepanz zu den Verkaufsunterlagen hin. Er: guckt wie zwei Lämmergeier im Regen.
Ich schlage vor, noch einen anderen Mitarbeiter zu kontaktieren, er braucht wieder 5 - 10 Minuten. Ergebnis: die Anfangsinfo war verkehrt, meine Info war richtig, er weiss immer noch nix, vor lauter Termindruck und Zeithetze sollte man ihn bei irgendwelchen Blitzmeisterschaften Berner Beamter anmelden, er wäre Favorit auf den Titel.....aber der Artikel ist nicht da.
Ob er ihn denn bestellen soll?
Nein, ich hab genug, gehe.
Lasse an der Kasse mein Unverständnis durchblicken, die Kassiererin hat den Überblick, bittet mich zu bleiben, und holt den Chef. Schwupps, isser da.
Gut, ich schildere den Vorfall, der Lämmergeier ist diesmal flink und sympathisch, aber genauso von den Socken, und dann platzt die Eiterblase:
der Gutste ist 26 Jahre im Betrieb, wird in 2 Jahren eh in Rente gehen, und ist de facto unkündbar.
So eine Oberpfeife würde bei mir nicht mal die Klos putzen. Doch, merke, er kann ein unfähiger Arsch sein, wie er will, er hat Rechte. Die Firma schreibt, wie nach dem Gespräch zu vermuten ist, rote Zahlen, der Chef rudert und bemüht sich, ist ein netter kerl, aber bei solch einem Oberkoffer in der Fachabteilung wird mich dort niemand mehr sehen - was der Chef absolut verstehen kann und bedauernd entgegennimmt.
Vielleicht möchte ich ja in zwei Jahren wieder vorbeischauen, dann hätte sich das Problem erledigt.....ich bin offenbar nicht der einzige, der mit diesem Faultier kollidiert ist. Aber seine Spezln und Gleichaltrigen Stammkunden haben sich dran gewöhnt, sind wahrscheinlich die identischen Dackeln.
I.O. - Fazit? Die Lage ist in (Süd-) Deutschland noch weeeeeiiiiiiit vom roten Bereich entfernt. Es ist noch massig Suppe da und Platz für Errungenschaften.
Und, wer selber bemüht ist, braucht angesichts solcher Marktteilnehmer keine Angst haben, sich durchzusetzen.
Deutsche arbeiten, aber Deutsche drücken sich auch, und wieder andere Deutsche wären besser im Altenheim aufgehoben, als Firmenabläufe zu stören. Doch die sind unloswerdbar, wenn sie nicht selber die senile Schnauze vollkriegen.
Hoffnungslos.
Beste Grüße vom Baldur
|
Nachtigel
25.09.2006, 23:17
@ Baldur der Ketzer
|
Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung |
-->Hi Baldur,
ooch, des gibt´s hier auch. Hier meine jüngsten Erfahrungen:
Seit Ende Juli habe ich zählebig im einschlägigen Fachgeschäft vor Ort hier nach einem bestimmten (aber nicht ungewöhnlichen) Artikel nachgefragt.
Nun es war noch nicht Gefahr im Verzug, deswegen keine unbedingte Eile.
Zudem kenne ich die Chefin persönlich, und eine Angestellte wohnt quasi um die Ecke.
Die wurde auch zufällig jeweils im Geschäft kontaktiert.
Nun, der gewünschte Artikel war nicht vorrätig und musste bestellt werden.
Jetzt gab es bei den Vorsprachen diverse Hindernisse:
- gerade ausverkauft und wird neu bestellt
- noch nicht eingetroffen
- keine Ahnung wo verblieben - wahrscheinlich an falsche Filiale geliefert
- Chefin hat Probleme, ihr wurde ohne Grund und Ankündigung Kontokorrent gekündigt; im Vertrauen: es sieht nicht gut aus (krrhhhh!)
- dauert noch ´ne Weile, andere Ware muß erst abverkauft werden, keine Ahnung wann wir wieder mal was bestellen
Nun ergab sich, dass beim ca. fünften Male die Chefin persönlich anwesend war.
„Was??? Habe nie was von einer derartigen Bestellung gehört! Natürlich liefern wir prompt individuelle Bestellungen aus. Leider hat mir die Mitarbeiterin davon keinerlei Kenntnis gegeben. Wenn ich das gewusst hätte, wäre das Dilemma längst erledigt. Kann mich nur entschuldigen. Wenden sie sich beim nächsten Mal
bitte persönlich nur an mich!“.
Nun hatte ich bereits innerlich bei dem Geschäft gekündigt. „Tut mir leid, meine Geduld hat auch Grenzen. Für die Zukunft wollte ich eigentlich ihr Geschäft meiden.“
Postwendend hatte ich das Gewünschte binnen zwei Tagen!!!
Andere Baustelle!
In unserem Haushalt wurde ein Ersatzartikel (wegen Verschleiß) kurzfristig erforderlich. Ein einziges Telefonat genügte!
Innerhalb fünf Kalendertagen (!) wurde das Gewünschte per Post nachweislich über drei verschiedene Instanzen ausgeliefert.
Toll, und es geht doch!!!
Mein -liches Dankeschön an Miele, Imperial und den äußerst zuverlässigen niederbayrischen Küchen-Hersteller!
LG n8igel
|
Milly
26.09.2006, 00:04
@ Nachtigel
|
Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung |
-->>- gerade ausverkauft und wird neu bestellt
>- noch nicht eingetroffen
>- keine Ahnung wo verblieben - wahrscheinlich an falsche Filiale geliefert
>- Chefin hat Probleme, ihr wurde ohne Grund und Ankündigung Kontokorrent gekündigt; im Vertrauen: es sieht nicht gut aus
>- dauert noch ´ne Weile, andere Ware muß erst abverkauft werden, keine Ahnung wann wir wieder mal was bestellen
Hallo Nachtigel,
diese betriebswirtschaftlichen und artverwandten Gründe gibt es tatsächlich und haben nichts damit zu tun, daß Unternehmer/Mitarbeiter"unmotiviert" seien.
Jeder Bestellvorgang verursacht Kosten, und zwar überwiegend Einmalkosten (Verwaltung, Porto etc.) unabhängig von der Bestellmenge. Häufig braucht es auch eine Mindestbestellmenge, um Rabatt und/oder besseren Rabatt zu kriegen. Wenn dann von 10 Positionen von einem Lieferanten noch 9 überreichlich am Lager sind und nur eine alle, zählt tatsächlich das Argument"der Rest muß erst abverkauft werden".
Es kommt auch tatsächlich vor, daß der Einzelhändler umgehend bestellt, aber beim Zwischen- bzw. Großhändler"Engpaß" ist. Bekanntlich gibt's nirgendwo unbegrenzte Liquidität, und genau das ist der eigentliche Grund für diverse Lücken in der Lagerwirtschaft. Schließlich, ein wackeliger Lieferantenkredit hat ebensowenig mit Unlust oder innerer Kündigung zu tun - auch hier das allfällige Liquiditätsproblem auf allen Ebenen (Hersteller, Zwischenhändler, Einzelhändler), und das alles wird durch die wegbrechende Kundenkaufkraft noch verschärft.
All die von Dir aufgezählten Zwecklügen hab' ich auch schon meiner Kundschaft erzählt , schlicht weil es pragmatischer ist, als langwierige Ausführungen über betriebswirtschaftliche Logistik/Kalkulation samt eines Vortrages über Debitismus zu halten.
Natürlich kann, wenn es sein"muß", jeder Artikel auch rucki-zucki besorgt werden. Macht man aber nur, wenn einem ein Kunde wirklich wichtig ist. Von der Brutto-Handelsspanne kannst Du zumindest erhöhte Portokosten (für Einzeldisposition, macht ggf. Direktbestellung bei einem ausländischen Hersteller nötig) abziehen, von den hochgepushten Kosten für Arbeitszeit sowie Deckungsbeiträge für Miete/Nebenkosten/Bürokratie in Absurdien ganz zu schweigen. Sprich, da verdienste weniger als nix dran.
Unmotiviert wirste schnell, wenn Du ein volles Lager mit schönen und im Schaufenster bewunderten Waren hast, aber keine oder nur viel zu wenige entsprechend kaufkräftige Kunden. Die Kunden wollen natürlich alles parat haben, aber nix kaufen. Das ist die erste Folge des Liquimangels, der Liquimangel auf Unternehmerseite sorgt dann für die Lücken in der Lagerhaltungskette.
|
Worldwatcher
26.09.2006, 00:56
@ Baldur der Ketzer
|
Re: @ Baldur mal ne Frage... und einige stellungsnehmende Aussagen |
-->Hallo Ketzer,
kannst Du Dir vorstellen das es auch Vorgesetzte mit Entscheidungs- und Weisungsbefugnis gibt die eine solche Eigenschaften haben? Hast Du schon in einem Betrieb unter solchen Strippenzieher gearbeitet?
Es ist sicher nicht richtig das man einen Mann der ein solches Erscheinungsbild an der Teke abgibt dort belässt, aber ein Chef der sich da als hilflos darstellt hat wohl das gleiche Format wie sein Angestellter. Es ist allemal billiger den Mann notfalls Akten abstauben zu lassen als ihn als abschreckendes Beispiel auf den Kundenkreis weiter wirken zu lassen, egal wieviel Schutzrechte der Mann hat.
Hier stinkt der Fisch vom Kopf her und sonst nichts.
Es gilt immer noch"wer seinen Kram nicht kramt, der wird vom Kram gekramt."
Gruss Ww
und noch was:
Gerade heute abend gab es vom SWR eine Reportage:"betrifft" über die kriminellen Machenschaften der Arbeitsagentur und der kontrollierenden Politik, ist die gleiche Schose, überall weltfremdes Wunschdenken, realitätferne Maßnahmen und akademische Vätterlesswirtschaft. Vernichtende Gutachten des Bundesrechnungshof werden von den Betroffenen in Giftschränke verschlossen die Staatanwaltschaften machen gnädig die Augen zu. An sowas scheinst Du Dich nicht rann zu trauen, aber pauschal auf Arbeitnehmern herumhacken das liegt Dir offensichtlich. Wenn du wert Drauf legts ernst genommen zu werden, kommst du ins Land zurück und änderst was, nur mit den dir sympatisch erscheinenden"Haudrauf's" wird das nicht gelingen die -isten auszuhebeln.
Mir ist die von Dir als wünschenwert angedeutete Idiologie"flink wie Windhunde,zäh wie..." durchaus aus über 50 jähriger eigener Erfahrung in der Familie bestens bekannt, und selbst wenn hier im Lande alles in Fetzen zerissen wird, Sozialisten egal welcher Coleur werden jeden passiven und aktiven Widerstand erfahren zu dem ich im Chaos fähig sein werde.
Eines ist sicher offene Rechungen werden hier in diesem Leben beglichen und nicht im Jenseits.
Glaub mir, ich weiss wovon ich rede und schreibe, ich habe sowohl abhängig gearbeitet als auch eigene Unternehmungen im In- und Ausland gehabt.
Glücklicherweise ist es mir immer gelungen den Zeitpunkt der optimalen Liquidation von Unternehmensaktivitäten zu erkennen, denn wer arbeitet schon gerne als Don Quichote bei vollem Vermögensrisiko und einer solchen Kaotenregierungsmafia.
|
nereus
26.09.2006, 07:43
@ Milly
|
Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly |
-->Hallo Milly!
Dein Beitrag tat mal richtig gut.
Du schreibst: Die Kunden wollen natürlich alles parat haben, aber nix kaufen. Das ist die erste Folge des Liquimangels, der Liquimangel auf Unternehmerseite sorgt dann für die Lücken in der Lagerhaltungskette.
Schön, dass jetzt auch mal die permanent meckernde Gegenseite unter Beschuß genommen wurde.
Damit meine ich jetzt nicht Nachtigel persönlich, sondern die"generelle Unzufriedenheit" der nichtkaufenden Masse.
Viele Leute lassen ihre kleinen oder größeren Reparaturen und Anfertigungen SCHWARZ machen.
Auf meine Frage, warum denn der Handwerker X oder die Firma Y nicht beauftragt wurden, wird mir geantwortet:"Der/die ist/sind ja viel zu teuer."
Wird dann aber doch mal VERSTEUERT eingekauft, angeschafft oder angefertigt, dann wollen sie absolute Topqualität, freundlichste Bedienung, maximalen Service und die Neuerwerbung wird dann mit der Lupe abgescannt, ob nicht doch irgendwo ein mikroskopischer Mangel zu entdecken sei.
Da kriege ich soooooo einen Hals, was aber nun nicht bedeuten soll, daß man sich jeden Dreck andrehen lassen muß.
Es gilt eben immer noch die alte, aber selten ausgeprochene Grundregel der Handel- und Gewerbetreibenden.
Das Nervigste am Kundengeschäft sind meistens die Kunden.
mfG
nereus
|
Cujo
26.09.2006, 09:31
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Deutsche arbeiten...der Fisch stinkt zuerst am Kopf |
-->Moin,
ein interessanter sehr emotionaler Bericht von Dir.
Nur ein oder zwei kurze Anmerkungen zu Deinem"ntten Kerl, Herrn Chef".
Zum erstem: Wer ist eigentlich der unfähige Arsch? Ich meine eindeutig der Chef, denn er setzt einen Mann an eine Position auf die dieser nicht vorbereitet wurde!
Dadurch setzt der Chef seine Fachabteilung in ein schleches Licht, Kunden werden vergrault und somit kann es nicht verwundern wenn der Laden rote Zahlen schreibt.
Also ich würde den Chef, der eine unfähige Oberpfeife ist hochkantig rauswerfen.
Merke: Der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst!
Nach meiner Meinung eine total falsche Beurteilung der geschllderten Situation.
Zum zweiten: Mir persönlich ist ein anständiger ehrenwerter Kloputzer angenehmer als ein überheblicher vermeintlich gebildeter Zeitgenosse der vor lauter Vornehmheit neben die Toilette schei...
Übrigens schlechte Beratung ist nach meiner Erfahrung unabhängig vom Lebensalter des Beraters!
Gruß
Cujo
|
Kicker
26.09.2006, 11:42
@ Baldur der Ketzer
|
50% gehalt - 100% arbeit - gab's auch früher schon |
-->ein Bekannter von mir (jahrgang 1960) ist Physiker und der hat Ende 80-er Jahre nach einem guten Studienabschluss auch eine halbe Stelle angeboten bekommen - allerdings mit der Bedingung, dass er 100% arbeitet:-(
Er hat dann die Branche gewechselt und gemeint:"Studiere bloss nicht"
>habe gestern mit einer Bekannten gesprochen (Raum Berlin), in ihrem Umfeld gibt es jemanden, der die Entscheidung, Kündigung oder Weiterarbeiten für halben (!) Lohn, in Richtung bleiben und nur noch die Hälfte kriegen beantwortet hat.
|
certina
26.09.2006, 11:42
@ nereus
|
Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung - Milly/nereus |
-->>Hallo Milly!
>Dein Beitrag tat mal richtig gut.
>Du schreibst: Die Kunden wollen natürlich alles parat haben, aber nix kaufen. Das ist die erste Folge des Liquimangels, der Liquimangel auf Unternehmerseite sorgt dann für die Lücken in der Lagerhaltungskette.
>Schön, dass jetzt auch mal die permanent meckernde Gegenseite unter Beschuß genommen wurde.
>Damit meine ich jetzt nicht Nachtigel persönlich, sondern die"generelle Unzufriedenheit" der nichtkaufenden Masse.
>Viele Leute lassen ihre kleinen oder größeren Reparaturen und Anfertigungen SCHWARZ machen.
>Auf meine Frage, warum denn der Handwerker X oder die Firma Y nicht beauftragt wurden, wird mir geantwortet:"Der/die ist/sind ja viel zu teuer."
>Wird dann aber doch mal VERSTEUERT eingekauft, angeschafft oder angefertigt, dann wollen sie absolute Topqualität, freundlichste Bedienung, maximalen Service und die Neuerwerbung wird dann mit der Lupe abgescannt, ob nicht doch irgendwo ein mikroskopischer Mangel zu entdecken sei.
>Da kriege ich soooooo einen Hals, was aber nun nicht bedeuten soll, daß man sich jeden Dreck andrehen lassen muß.
>Es gilt eben immer noch die alte, aber selten ausgeprochene Grundregel der Handel- und Gewerbetreibenden.
>Das Nervigste am Kundengeschäft sind meistens die Kunden.
>mfG
>nereus
hi,
...und die a l l e r nervigsten sind
meistens die d e u t s c h e n Kunden.
Haben mir wenigstens unlaengst diesmal zur Abwechselung tschechische Handelstreibende im Grenzgebiet zum Bayerischen Waldes bekundet, wo taeglich, und vor allem jetzt im Herbst, ganze Heerscharen deutscher Rentner einfallen, und vielfach dauernoergelnd und meckernd noch Rabatte auf das ohnehin Bruchteile kostenden Warenangebot mittels"Geiz-ist-Geil-Manie" erfeilschen wollen.
Wir haben in einem schoenen Restaurant in Domazlice (Taus)zu Mittag gegessen: Wir (4 Pers.) hatten 3 Wasser, 3 Bier, 1 Glas Wein sowie dreimal Mittagessen von der Tafel (3 kl. Frikadellen, Kartoffeln, Sosse, Gemuese/alles durchaus schmackhaft) und einmal eine Art Schinkeneierpfannkuchen mit Riesensalat gegessen - alles zusammen fuer 13 Euro!!!
Auf bundesrepubklikanischer Seite waeren wir fuer die Getraenke schon mit den 13 Euro nicht ausgekommen.
Wie die das machen - mir ist es nicht klar? Beim PLUS habe ich mal ansatzweise ein paar Preise verglichen - sooooooo grosse Unterschiede habe ich unter Zeitnot nicht feststellen koennen.
Und in dem schoenen Biergarten, am Nebentisch, haben doch tatsaeschlich vier Ossi-Rentner (das war unueberhoerbar) mit der bemitleidenswerten Kelllnerin unverfroren und lautstark bei diesen Winz-Preisen um einen fetten Nachlass (!!!) gefeilscht, weil sie doch schon das dritte Mal essen gekommen waeren.
Sowas habe ich ja ueberhaupt noch nicht erlebt. Zunaechst war ich ob der Frechheit fasziniert und dann dachte ich an die Probe fuer ein Theaterstueck.....Dann aber sind mir bald die Frikadellen wieder hoch gekommen und ich konnte nicht anders: Ich habe die vier Kotzbrocken dann zur Beendigung des unwuerdigen und peinlichen Schauspiels vor der gesamten Kneipe derartig lautstark polternd zusammengefalten, dass denen kein Hut mehr passte und die dort sicher nicht mehr aufkreuzen.
Dem Wirt/Kellnerin hatte ich fuer den nun durch mich zu erwartenden moeglichen Umsatzausfall dieses Ekel-Quartetts einen ahnsehnlichen"Ausgleich" erstattet.
****Uebrigens"drieben" frische Steinpilze, das Kilo 11-13 Euro - in der bayerischen Kreisstadt Cham/Koetzing 39-41 Euro (gleichen Ursprungs!!).
tschuess
G.C.
|
Milly
26.09.2006, 12:36
@ certina
|
Re: Ignoranz/Gleichgültigkeit./. innere Kündigung |
-->Hallo Cerina,
wie „die“ das machen?
Ganz einfach, sie müssen halt (noch! - die EU wird das schon noch ändern ) nicht bei jedem Handgriff eine wildgewordene Umverteilungsbürokratie mit durchfüttern. Kalkulier’ mal im Westen: Lohn, Lohnnebenkosten, Buchführungspflichten, Steuerberaterkosten, Berufsgenossenschaft, Krankheitstage, Rückstellungen für Arbeitsgerichtsprozesse ; nebenbei Miete und in der Gastronomie auch Gema+GEZ.
Das kommt alles daher, daß hier bei jeder Aktion - incl. Trinkgeldgeben - der Staat seine Griffel drin hat, und keineswegs nur mit den Abgabenlasten, sondern auch mit den damit verbundenen bürokratischen Lasten.
Gleichzeitig wird die Kaufkraft der Bürger immer mehr beschnitten; immer weitere potentielle Kundenkreise fallen aus, weil sie Geld nur für das Allernotwendigste haben. Folge: Die Deckungsbeiträge für die Fixkosten (Miete, Kredite) müssen durch immer weniger „gute“ (noch solvente) Kunden abgedeckt werden.
Laffer läßt grüßen - man sieht es ja auch beim Ã-ffentlichen Personennahverkehr; da die Busse immer leerer werden, steigen die Fahrpreise immer weiter, die Busse werden noch leerer...
Im Endeffekt ergibt sich dieser Teufelskreis vor allem daraus, daß man dem Volk das erwirtschaftete Geld nicht läßt, sondern immer mehr davon immer unsinniger verbrät (mit den U-Booten für Israel als Extrembeispiel, aber auch natürlich den vielen unproduktiven Systemzecken).
Folge, als Arbeitnehmer wollen die Leute (brutto zumindest, siehe ständige Lohnnebenkostenerhöhung) immer mehr, und als Kunden werden sie zugleich immer geiziger. Wohin das hinführen soll? - Seltsamerweise wird nicht mal die Frage gestellt, geschweige denn eine Antwort gegeben. Es ginge theoretisch nur die Flucht nach vorne (Hochtechnologie, ständig 20 Jahre Vorsprung vor dem Osten), aber das würde bildungsmäßig ein geistiges „Elitevolk“ zur Vorbedingung haben, und nicht Pisa & Multikulti.
|
Baldur der Ketzer
26.09.2006, 15:07
@ Cujo
|
Re: Deutsche arbeiten...der Fisch stinkt zuerst am Kopf |
-->Hallo, Cujo,
soweit ich es mitbekommen habe, ist das ein neuer Chef, der erst seit kurzem die Verantwortung für diese offenbar defizitäre Filiale trägt.
Die Tatsache, daß die Kassiererin meinen nebensatz als Anlaß nahm, gleich den Chef zu holen, zeigt mir, daß da durchaus ein frischer Wind weht, daß die sich bemühen, mögliche Fehler zu finden und abzustellen.
Der Knaller ist offenbar schon seit 26 Jahren in diser Firma, in dieser Filiale angestellt. Jetzt kann man lange lamentieren, daß vielleicht ich ungewöhnlich aggressiv gewesen sei (nein, ich hatte Zeit und war gut drauf), daß er ja bisher auch für die Mehrzahl der Kunden akzeptable gewesen sein mußte, usw.
Zugestanden. Es ist ein Laden, der Marktführerschaft beansprucht, und eine andere Filiale davon glänzte schon seit vielen Jahren mit arroganten, zweifelhaften Mitarbeitern. Bloß scheinbar konnten die sich das leisten, Fassade macht oft blind, ich kann da die zuvor gemachten Bemerkungen (Kunden wertschätzen guten Service oft nicht und rennen zum Billichheimer oder lassen sich blenden von Aufmachung und bekannten Namen).
Da ich viele Jahre nicht mehr dort war, war dieser Eindruck für mich offenbar ungewohnt und schockierend.
Ich denke, es war ja gar nicht seine Unkenntnis, was meine Reaktion hervorrief, sondern die absolute Angepisstheit, die Schnoddrigkeit, mit der ihm alles wurscht war in einem offensichtlich völlig leeren Laden in teurer Innenstadtlage. Anstatt zu sagen, oh, da kenne ich mich nicht aus, ich frage mal nach, war ihm alles zuviel, er machte nur das, worum ich ihn als Kunde selber gebeten hatte (rufen sie bitte mal in der Werkstatt an, rufen sie doch dann in der Zentrale an......).
Das ganze dauerte an die 20 Minuten, nur das Trauerspiel, also nicht das Umsehen vorher und das Gespräch mit Cheffe später eingeschlossen.
Warum ich überhaupt dort war? Mußte schnell und unkompliziert was besorgen und es war sowohl in der Nähe, als auch zu erwarten, daß es vorrätig war.
Fazit: er kann sich seit 25 Jahren dort halten, obwohl er sich mit Sachen nicht auskennt, die durchaus im Kernbereich seiner betreuten Abteilung liegen. Ich vermute, er hat viel Stammkunden, die mentalitätsmäßig ihm ähnlich sind. Warum auch nicht, aber objektiv gesehen, ist so jemand als Ansprechpartner im Laden für jedermann deplaziert.
>Zum erstem: Wer ist eigentlich der unfähige Arsch? Ich meine eindeutig der Chef, denn er setzt einen Mann an eine Position auf die dieser nicht vorbereitet wurde!
Nee, nee, der Chef sucht ja gezielt nach Gründen, wieso da was schief lief, und als ich den Namen des Mitarbeiters nannte, setze er eine Sorgenmiene auf, der weiß schon, wo die Probleme liegen, zumal er ja neu ist, also nicht betriebsblind ist.
Aber sofort im Anschluß daran ließ er seine völlige Hoffnungslosigkeit durchblicken, er hat bezüglich dieses Typen resigniert, er kann nichts tun, außer ihn rauszuschmeißen, und das darf er eben nicht.
Und für eine fristlose Kündigung reichen die Beobachtungen nicht, weil er ja nichts klaut oder Kunden ungebührlich behandelt - nein, er ist nur menschlich und fachlich inkompetent, wenn es sich nicht um bekannte Altkunden seiner Generation handelt.
Bessere Vorbereitung, der ist sich doch mit seinen 26 Jahren in der Firma viel *sicherer* als ein Neudazugekommener, der ist therapieresistent, sieht sicher nur noch seine Rente.
>Dadurch setzt der Chef seine Fachabteilung in ein schleches Licht, Kunden werden vergrault und somit kann es nicht verwundern wenn der Laden rote Zahlen schreibt.
>Also ich würde den Chef, der eine unfähige Oberpfeife ist hochkantig rauswerfen.
Er dankte mir dafür, daß ich ihm die Situation geschildert habe, ich bat ihn, das zuvor dabeistehende Lehrmädchen unabhängig zu befragen, wie sie alles mitbekommen hatte, der weiß, daß das ein Schwachmat ist, aber es sind ihm die Hände gebunden, es hilft nur entfernen, und das verbietet sich.
Das ist ja das, was ich ausdrücken wollte, im Wildwasser des Tagesgeschäfts reißt ein Ruderverweigerer den Rest auch mit rein, wenns dumm kommt. Aber man muß ihn mit durchziehen, ohne, daß man SAnktionen ergreifen kann. Das ist doch echt daneben.
>Merke: Der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst!
Zugestanden, ich hab ja auch gewußt, daß bei denen Hochnäsigkeit und Überlegensheitsdünkel seit jeher seuchenhaft durch die Kundenberater wabert, mit etlichen löblichen Ausnahmen, sonst wäre ich gar nicht hingegangen.
Wer zuläßt, daß solche Pfeifen überhaupt 26 Jahre mit im Boot mitschwimmen, hat die Situation mit verschuldet. Einverstanden.
Aber jetzt haben sie es gemerkt und wollen etwas tun, aber das dürfen sie jetzt auch nicht. Ist vielleicht auch gerecht so, daß mit großer Zeitverzögerung sich alles rächt.
Erinnert mich übrigens sehr an Mercedes früher, da war das nicht anders.
>Nach meiner Meinung eine total falsche Beurteilung der geschllderten Situation.
Was die Ursachen anbetrifft, schließe ich mich gerne Deiner Kritik an, aber was die mögliche abhilfe anbetrifft, bleiben denen dort die Hände gesetzlich gebunden - der Chef kännte ja die Kündigung nicht thematisiert, wenn er sich nicht zuvor schon damit befaßt hätte.
>
>Zum zweiten: Mir persönlich ist ein anständiger ehrenwerter Kloputzer angenehmer als ein überheblicher vermeintlich gebildeter Zeitgenosse der vor lauter Vornehmheit neben die Toilette schei...
Auch da bin ich mit Dir einer Meinung, ich hätte besser sagen sollen, den Gehweg fegen etc., weil es mir auf die Trivialität der Tätigkeit ankam, nicht auf einen unterschwelligen, abwertenden Aspekt, der so mit hereingekommen ist.
Ich hab mich während meiner Studienzeit öfters mal mit dem Reinigungspersonal an der Uni unterhalten, was ich da zu hören bekam, betreffend Toilettensituation, manchmal auch zu sehen, war unglaublich, wobei man allerdings einen Fremdzugang ebenfalls annehmen mußte, es gibt ja keine Eingangskontrollen - unabhängig davon faßte man sich schon an den Kopf..........
>Übrigens schlechte Beratung ist nach meiner Erfahrung unabhängig vom Lebensalter des Beraters!
Eben, deswegen war ich so frustriert, ein alter Knabe, der seit 26 Jahren nichts anderes tut, als in dieser Abteilung zu sitzen, hätte es seit 26 Jahren wissen müssen....
Beste Grüße vom Baldur
|
Cujo
28.09.2006, 08:34
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Deutsche arbeiten...der Fisch stinkt zuerst am Kopf/ @ Baldur |
-->>Hallo, Cujo,
>soweit ich es mitbekommen habe, ist das ein neuer Chef, der erst seit kurzem die Verantwortung für diese offenbar defizitäre Filiale trägt.
>Die Tatsache, daß die Kassiererin meinen nebensatz als Anlaß nahm, gleich den Chef zu holen, zeigt mir, daß da durchaus ein frischer Wind weht, daß die sich bemühen, mögliche Fehler zu finden und abzustellen.
>Der Knaller ist offenbar schon seit 26 Jahren in diser Firma, in dieser Filiale angestellt. Jetzt kann man lange lamentieren, daß vielleicht ich ungewöhnlich aggressiv gewesen sei (nein, ich hatte Zeit und war gut drauf), daß er ja bisher auch für die Mehrzahl der Kunden akzeptable gewesen sein mußte, usw.
>Zugestanden. Es ist ein Laden, der Marktführerschaft beansprucht, und eine andere Filiale davon glänzte schon seit vielen Jahren mit arroganten, zweifelhaften Mitarbeitern. Bloß scheinbar konnten die sich das leisten, Fassade macht oft blind, ich kann da die zuvor gemachten Bemerkungen (Kunden wertschätzen guten Service oft nicht und rennen zum Billichheimer oder lassen sich blenden von Aufmachung und bekannten Namen).
>Da ich viele Jahre nicht mehr dort war, war dieser Eindruck für mich offenbar ungewohnt und schockierend.
>Ich denke, es war ja gar nicht seine Unkenntnis, was meine Reaktion hervorrief, sondern die absolute Angepisstheit, die Schnoddrigkeit, mit der ihm alles wurscht war in einem offensichtlich völlig leeren Laden in teurer Innenstadtlage. Anstatt zu sagen, oh, da kenne ich mich nicht aus, ich frage mal nach, war ihm alles zuviel, er machte nur das, worum ich ihn als Kunde selber gebeten hatte (rufen sie bitte mal in der Werkstatt an, rufen sie doch dann in der Zentrale an......).
>Das ganze dauerte an die 20 Minuten, nur das Trauerspiel, also nicht das Umsehen vorher und das Gespräch mit Cheffe später eingeschlossen.
>Warum ich überhaupt dort war? Mußte schnell und unkompliziert was besorgen und es war sowohl in der Nähe, als auch zu erwarten, daß es vorrätig war.
>Fazit: er kann sich seit 25 Jahren dort halten, obwohl er sich mit Sachen nicht auskennt, die durchaus im Kernbereich seiner betreuten Abteilung liegen. Ich vermute, er hat viel Stammkunden, die mentalitätsmäßig ihm ähnlich sind. Warum auch nicht, aber objektiv gesehen, ist so jemand als Ansprechpartner im Laden für jedermann deplaziert.
>
>>Zum erstem: Wer ist eigentlich der unfähige Arsch? Ich meine eindeutig der Chef, denn er setzt einen Mann an eine Position auf die dieser nicht vorbereitet wurde!
>Nee, nee, der Chef sucht ja gezielt nach Gründen, wieso da was schief lief, und als ich den Namen des Mitarbeiters nannte, setze er eine Sorgenmiene auf, der weiß schon, wo die Probleme liegen, zumal er ja neu ist, also nicht betriebsblind ist.
>Aber sofort im Anschluß daran ließ er seine völlige Hoffnungslosigkeit durchblicken, er hat bezüglich dieses Typen resigniert, er kann nichts tun, außer ihn rauszuschmeißen, und das darf er eben nicht.
>Und für eine fristlose Kündigung reichen die Beobachtungen nicht, weil er ja nichts klaut oder Kunden ungebührlich behandelt - nein, er ist nur menschlich und fachlich inkompetent, wenn es sich nicht um bekannte Altkunden seiner Generation handelt.
>Bessere Vorbereitung, der ist sich doch mit seinen 26 Jahren in der Firma viel *sicherer* als ein Neudazugekommener, der ist therapieresistent, sieht sicher nur noch seine Rente.
>>Dadurch setzt der Chef seine Fachabteilung in ein schleches Licht, Kunden werden vergrault und somit kann es nicht verwundern wenn der Laden rote Zahlen schreibt.
>>Also ich würde den Chef, der eine unfähige Oberpfeife ist hochkantig rauswerfen.
>Er dankte mir dafür, daß ich ihm die Situation geschildert habe, ich bat ihn, das zuvor dabeistehende Lehrmädchen unabhängig zu befragen, wie sie alles mitbekommen hatte, der weiß, daß das ein Schwachmat ist, aber es sind ihm die Hände gebunden, es hilft nur entfernen, und das verbietet sich.
>Das ist ja das, was ich ausdrücken wollte, im Wildwasser des Tagesgeschäfts reißt ein Ruderverweigerer den Rest auch mit rein, wenns dumm kommt. Aber man muß ihn mit durchziehen, ohne, daß man SAnktionen ergreifen kann. Das ist doch echt daneben.
>
>>Merke: Der Fisch stinkt immer am Kopf zuerst!
>Zugestanden, ich hab ja auch gewußt, daß bei denen Hochnäsigkeit und Überlegensheitsdünkel seit jeher seuchenhaft durch die Kundenberater wabert, mit etlichen löblichen Ausnahmen, sonst wäre ich gar nicht hingegangen.
>Wer zuläßt, daß solche Pfeifen überhaupt 26 Jahre mit im Boot mitschwimmen, hat die Situation mit verschuldet. Einverstanden.
>Aber jetzt haben sie es gemerkt und wollen etwas tun, aber das dürfen sie jetzt auch nicht. Ist vielleicht auch gerecht so, daß mit großer Zeitverzögerung sich alles rächt.
>Erinnert mich übrigens sehr an Mercedes früher, da war das nicht anders.
>
>>Nach meiner Meinung eine total falsche Beurteilung der geschllderten Situation.
>Was die Ursachen anbetrifft, schließe ich mich gerne Deiner Kritik an, aber was die mögliche abhilfe anbetrifft, bleiben denen dort die Hände gesetzlich gebunden - der Chef kännte ja die Kündigung nicht thematisiert, wenn er sich nicht zuvor schon damit befaßt hätte.
>
>>
>>Zum zweiten: Mir persönlich ist ein anständiger ehrenwerter Kloputzer angenehmer als ein überheblicher vermeintlich gebildeter Zeitgenosse der vor lauter Vornehmheit neben die Toilette schei...
>
>Auch da bin ich mit Dir einer Meinung, ich hätte besser sagen sollen, den Gehweg fegen etc., weil es mir auf die Trivialität der Tätigkeit ankam, nicht auf einen unterschwelligen, abwertenden Aspekt, der so mit hereingekommen ist.
>Ich hab mich während meiner Studienzeit öfters mal mit dem Reinigungspersonal an der Uni unterhalten, was ich da zu hören bekam, betreffend Toilettensituation, manchmal auch zu sehen, war unglaublich, wobei man allerdings einen Fremdzugang ebenfalls annehmen mußte, es gibt ja keine Eingangskontrollen - unabhängig davon faßte man sich schon an den Kopf..........
>
>>Übrigens schlechte Beratung ist nach meiner Erfahrung unabhängig vom Lebensalter des Beraters!
>Eben, deswegen war ich so frustriert, ein alter Knabe, der seit 26 Jahren nichts anderes tut, als in dieser Abteilung zu sitzen, hätte es seit 26 Jahren wissen müssen....
>Beste Grüße vom Baldur
------------
Moigäähn Baldur,
danke für die ausführliche Antwort.
Für mich ist noch schwerer die Situation zu beurteilen kenne ja nur Deine Schilderungen, die ich nicht in Zweifel ziehe. Eine Stellungnahme des Angeklagten ist wohl nicht zu bekommen. Sehr bedauerlich! Da Du viele Jahre nicht in dem Laden warst, kannst Du sicher nicht nachvollziehen was in der Zwischenzeit dort abging, die vermuteten roten Zahlen lassen einiges erahnen. Schon gar nicht wie sich der Mitarbeiter verhalten hat oder ob und wann er sein Verhalten änderte.
Mir bekannte Berichte aus dem Bereich Einzelhandel geben folgendes Bild;
Ein großer Kaufhauskonzern verringerte sein Verkaufspersonal aus Kostengründen soweit dass zu verkaufsschwächeren Zeiten ein(e) Verkäufer/in
drei Fachabteilungen betreuen sollte. Zusätzlich wurde noch erwartet das angelieferte Ware auszupacken, zu kontrollieren, sortieren, etikettieren und in Verkaufsregalen einordnen sei. Zu verkaufsstärkeren Zeiten wurde die Anzahl des
Verkaufspersonals auf zwei erhöht. Es spielte dabei keine Rolle um welche Art von Warengruppen es sich dabei handelte. Lagen z.B. Buchabteilung, Haushaltswaren und Sportartikelbereich nebeneinander so waren diese zu betreuen, mit einer entsprechenden Qualität der Beratung, kann man sich ja wohl vorstellen. Motto:Ein Verkäufer - schlecht bezahlt, Ausbildung na ja, notwendiges Übel, Kostenfaktor den können wir überall hinstellen macht eh keinen Unterschied.
Kommt man auf die Idee von einem Rechtsanwalt zu verlangen ad hoc einen neuen Kunststoff zu entwickeln? Von einem Chemiker eine Blinddarmoperation durchzuführen?
Nun zu dem von Dir teilweise mit Recht gescholtenen Verkäufer.
Es ist ja nicht leicht für einen Verkäufer zu erraten, ob ein Kunde angesprochen werden möchte oder nicht. Ich ziehe es meistens vor mich in Ruhe umzusehen und bei Bedarf einen Verkäufer anzusprechen.
Hatte er nicht auch darauf hingewiesen, dass der Bereich in dem er eingesetzt wurde nicht sein Interessengebiet bzm. Fachgebiet sei. Zugegeben der Bursche hat sich außerordentlich unprofessionell (saublöd) verhalten. Die Frage ist nur warum? 26 Jahre kann man so einen Stil nicht erfolgreich durchhalten.
Für mich ist der ´´Chef´´ immer noch unfähig! Erst kurzzeitig in dem Laden gibt er den Mitarbeiter schon auf. Was hat er getan? Mal ein Gespräch geführt um das Problem abzuklären? Frage: Wo präsentiert sich so ein Geschäft eigentlich? In den Vorstandsetagen, Direktorenzimmern, Abteilungsleiterräumen? Wo ist der point of sale? So ein Verkäufer gehört in der Verfassung nicht in den Verkaufsbereich der vergrault die Kunden. Der muß back stage eingesetzt oder filialübergreifend umgesetzt werden. Was aber macht der Chef? Rollt mit den Augen!
Keine Ahnung von Mitarbeiterführung. Statt in einem maroden Laden, in dem die Stimmung bestimmt nicht sonderlich gut ist, die Mannschaft positiv zu motivieren macht er in einem Gespräch mit einem Kunden noch Mitarbeiter nieder. Da *freut* sich die gesamte Belegschaft und ist mit Begeisterung bei der Sache. Dem Kunden wird bestätigt er befindet sich in einem Scheißladen. Der kommt nie wieder und macht auch noch Negativwerbung!
Besser wäre es m.E. gewesen dem Kunden zu sagen Herrn X, guter Mann in seinem Fachbereich, mußten wir aus personellen Gründen hier fachbereichsfremd einsetzen aber wir arbeiten daran die personelle Situation zu verbessern. Dadurch
hangelt er sich etwas am Problem vorbei. Die Belegschaft stellt fest *Prima Chef* der steht zu uns da ziehen wir mit am Strang. Der Kunde sagt sich halb besänftigt: *Na die tun was um die Qualität zu steigern, denen können wir ja noch einmal eine Chance geben.*
Noch eine Bermerkung: Billichheimer und schlechter Service sind mir lieber als
teure Marktführer mit arrogante, zweifelhaften Mitarbeitern und schlechtem Service. Den Kostenunterschied lasse dann lieber ich in meiner Geldbörse!
Die arroganten Verkäufer in den vermeintlich besseren Geschäften kenne ich auch zur Genüge. Habe mir noch zu DM-Zeiten extra zur Einkaufstour von der Bank ein paar 1000 DM Scheine geben lassen, bin dann mit gepflegter etwas über Durchschnitt liegender Kleidung in Läden der schon sehr gehobenen Preisklasse marschiert, wurde dort taxiert und auch zu den Ständen mit Sonderangeboten geleitet, habe meine Auswahl getroffen, Ware einpacken lassen,die 1000 DM Scheine zur Bezahlung auf den Tresen gelegt und die plötzlich aufgerissenen Augen sowie die spontan autretenden Schluckbeschwerden der Verkäufer/innen mit einem inneren Lächeln zur Kenntnis genommen. Beim Verlassen der Läden wurden dann die Türen für mich aufgerissen und ich wurde mit einer Verbeugung verabschiedet. Wollte nur zeigen *Leute geht nicht nach Äusserlichkeiten*.
Gruß
Cujo
|
- Elli -
28.09.2006, 11:37
@ Cujo
|
Re: @Cujo |
-->zum 17. Mal: Bitte den vorherigen Text löschen.
|
Cujo
28.09.2006, 12:43
@ - Elli -
|
Re: @Cujo |
-->>zum 17. Mal: Bitte den vorherigen Text löschen.
Hallo,
wollte ich eigentlich auch. Ich bin nur immer im Zwiespalt, ob ich ihn im Gesamtzusammenhang stehen lasse oder punktuell Passagen beantworte. Hier erschien es mir sinnvoller ihn im gesamtem zu beantworten und daher stehen zu lassen.
Gruß
Cujo
|