-->wenn auch durch eine russische Brille.
Auf der Suche nach einem Hoffnungspol
Russland und die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit als ein möglicher Gegenpol zur amerikanischen Dominanz.
MOSKAU, 27. September (von Leonid Iwaschow - für RIA Novosti).
Die Menschheit lebt in der Erwartung von etwas global Unangenehmem.
Unsere Akademie für geopolitische Probleme beobachtet aufmerksam die heutigen Prozesse in der Welt, analysiert diese und zieht bestimmte Schlüsse daraus. Man kann sagen, dass sich die menschliche Zivilisation im Zustand einer Systemkrise befindet. Diese Krise ist in erster Linie vom Verlust der moralischen Stützen verursacht. Philosophische Ideen über die Zukunft - genauer, über die neue Weltordnung - bleiben aus.
Bedauerlicherweise muss festgestellt werden, dass heute nicht gerade Ideen dominieren, die der Entwicklung gelten. Die reichsten Menschen der Welt und die reichsten transnationalen Gesellschaften bestimmten heute den Verlauf der globalen Entwicklung. Als Gott gilt für sie der Gewinn. Instrumenten für dessen Erlangung sind nicht nur Dollars, sondern auch militärische Stärke, Provokationen, Geheimoperationen usw.
Eine gewisse menschenfeindliche Moral, die Papst Johannes II. als die Kultur des Todes bezeichnet hat, wird zu einer Tendenz. Extremer Individualismus und Streben nach eigenem Nutzen und Erfolg - selbst auf dem unmoralischsten Wege, wenn es sein muss - zerstören das menschliche Wesen.
Auch eine Zerstörung der völkerrechtlichen Normen, insbesondere in den zwischenstaatlichen Beziehungen, muss konstatiert werden. Diese sind bekanntlich nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Zeit der Parität entstanden, als die Welt eine ernsthafte Alternative in der Gestalt des sozialistischen Systems bekommen hat. Die Epoche des politischen und des militärischen Gleichgewichts hatte ihre Existenz eben dem"sozialistischen Lager" zu verdanken. Dies waren ohne Übertreibung"marktwirtschaftliche Beziehungen" in der Politik: Man konnte nach Belieben den liberalkapitalistischen oder den sozialistischen Entwicklungsweg wählen. Heute besteht diese Wahl praktisch nicht mehr.
Das ist eine weitere überaus gefährliche Tendenz, weil das Völkerrechtssystem einen jeden Staat geschützt hat. Indessen ist die USA-Politik in vieler Hinsicht auf die Entstehung einer Atmosphäre des Chaos und später auf eine Steuerung dieses Chaos in eigenem Interesse gerichtet. Auf der heutigen Landkarte ist ein großes Netz potentieller Konflikte leicht zu sehen. Die meisten dieser Konflikte, die mitunter per Knopfdruck entstehen, sind lenkbar.
Die amerikanische Spionagegemeinschaft hat sich im Grunde genommen auf neue Doktrinen umgestellt. Dank diesen haben die Geheimdienste das Recht, einen präventiven Krieg bis hin zum Sturz von Staatschefs, bis hin zur Änderung der politischen Regimes in allen Staaten der Welt zu führen, die eine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen bzw. in Zukunft darstellen können. Das heißt, dass ein Geheimkrieg gegen einen jeden Staat offiziell sanktioniert ist. Nach diesen Szenarien entwickeln sich mitunter dramatische Ereignisse, die Millionen von Einwohnern in Angstzustand versetzen und das Leben ganzer Metropolen lahm legen. In solchen Situationen werden Menschen zu Geiseln von einem anonymen bösen Willen und müssen ein für sie unverständliches Spiel mitspielen.
Das Gefährlichste dabei ist, dass die Welt keine Stabilität erlangen kann. Nicht nur aus der Physik, sondern auch aus der Geschichte der Menschheit ist aber bekannt, dass für eine Stabilität auf dem Planeten Erde zumindest zwei Stützen erforderlich sind. Sobald eine Parität entsteht, ist eine Vereinbarung möglich. Es ist viel schlimmer, wenn nur ein Pol dominiert, insbesondere ein solcher wie die USA.
Natürlich muss man sich dabei nicht einbilden, dass ein amerikanischer Farmer nur an eine Welteroberung denkt. Natürlich kümmert sich eine Mehrheit der Bevölkerung wie auch überall um völlig andere Dinge. Das Kapital aber, in erster Linie das Ã-l- und das Militärindustriekapital, das von der Bush-Administration vertreten ist, schläft natürlich nicht. Saudi-Arabien, Kuweit und die Ã-lfelder des Irak und die iranische Hochebene werden bereits jetzt von den USA weitgehend kontrolliert. Sollten zwei Drittel des globalen Ã-lmeridians unter den USA-Einfluss geraten, werden die anderen Länder bei bestem Wunsch nichts entgegensetzen können.
Nicht zufällig steht es in der (US-) nationalen Sicherheitsstrategie - und das ist bereits zu einem Tenor der Politik, in erster Linie gegenüber Russland und China, geworden: Keine Entstehung eines Staates zuzulassen, der fähig wäre, die USA in welcher Sphäre auch immer herauszufordern. Dabei haben die Amerikaner praktisch in allen Regionen Eindämmungsstrukturen aufgebaut und beobachten alle und jeden, die die USA-Interessen auf welche Weise auch immer gefährden könnten.
Dennoch gibt es immer noch Staaten, die außerhalb der Kontrolle liegen. In einem in China gebilligten Entwicklungsprogramm bis zum Jahr 2019 ist ein eindeutiges Ziel gesetzt worden - die Supermacht Nummer eins zu werden, die den Amerikanern in nichts nachsteht. Dabei deklarieren die Chinesen die Erlangung einer militärischen Überlegenheit oder einer dominanten Stellung in der Wirtschaft als ihre Ziele nicht. Sie gehen einen anderen Weg, indem sie beispielsweise die Wirtschaft Südostasiens schrittweise unter ihre Kontrolle nehmen.
In Malaysia, Indonesien und anderen Ländern der Region machen die Chinesen bereits mindestens zehn bis elf Prozent der Bevölkerung aus. Sie kontrollieren dort nicht nur den Handel, sondern entwickeln auch die Produktion und kontrollieren inzwischen bis zu 80 Prozent der Wirtschaften dieser Staaten. Die latente wirtschaftliche und ethnische Expansion ist für sie ein Weg zur Welteroberung. Soll man davor Angst haben? Zweifellos wird China in wirtschaftlicher Hinsicht immer stärker und baut seine Verteidigung aktiv auf. Es kann wirklich gefährlich werden - oder auch nicht, wenn in der Welt eine gewisse wirtschaftliche Harmonie und ein Kräftegleichgewicht entstehen. Welche Variante ist wahrscheinlicher? Vieles hängt hier von anderen geopolitischen Akteuren ab. Sollte es den US-Amerikanern gelingen, alle Ã-lressourcen unter ihre Kontrolle zu stellen, indem sie Iran attackieren, so wird das indirekt auch ein Schlag gegen China. Dieses wird ohne Ã-lprodukte einfach ersticken. In einer solchen Situation werden die USA selbst China zu bestimmten aktiven Handlungen provozieren.
Für Russland wird das Thema China ebenfalls aktuell. Es ist offensichtlich, dass Kontakte mit China in allen Bereichen unterstützt werden müssen. Man muss China stets im Auge behalten. Die beim Zusammenwirken entstehenden Probleme sollen natürlich nicht auf militärischem, sondern auf wirtschaftlichem Wege gelöst werden. So sollte der russische Ã-lexport nicht in vollem Umfang nach Westen gehen, ein Teil davon könnte an China geliefert werden. Das Gleiche gilt auch für Gaslieferungen. In der Forstwirtschaft sollten Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden. Es gibt, mit einem Wort, genügend Möglichkeiten für eine produktive Kooperation. Jedenfalls darf China nicht in eine Isolation geraten.
Die rechtzeitig entstandene Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit China ein starkes geopolitisches Bündnis zu bilden. Das SOZ-Projekt bekommt heutzutage eine reale Gestalt. Es ist nicht auszuschließen, dass auf diese Weise ein alternativer Pol entsteht. Dieser ist äußert notwendig, damit die Welt auf zwei Beinen steht, und damit eine solche Kraft entsteht, die fähig wäre, mit den amerikanischen Cowboys auf gleicher Ebene zu sprechen.
Faktisch entsteht eine Chance, ein Block von vier Kulturen zu bilden, deren Traditionswerte uns nah sind. Dies sind die eurasische und die orthodox-slawische Kulturwelt, zu denen sich der Islam (Kasachstan, Kirgisien usw.) sowie die chinesische Kultur gesellen werden. Hier ist eine Zusammenarbeit sowohl auf geistiger Ebene als auch im strategischen Kontext möglich. Dies soll überhaupt nicht dazu dienen, um den Westen in Schach zu halten. Der Welt muss eine Entwicklungsalternative angeboten werden. Ich schließe nicht aus, dass wir in der SOZ eine Art Schutzwall bekommen, hinter der ein eigener Wirtschaftsmarkt und ein eigener Bankensektor entstehen werden. In diesem System würden sowohl die UNO-Charta als auch ein eigenes System der kollektiven Sicherheit gelten.
Die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit dient in bedeutendem Maße einer Verringerung der internationalen Spannungen. Dabei haben wir die SOZ nie als eine Alternative zur Nato betrachtet. Niemand hat vor, einen Militärblock zu bilden - allein schon weil es unmöglich ist, das fundamentalistische Iran und Indien, das gewissermaßen ein Gegenpol zu China und Russland darstellt, in ein und derselben Militärorganisation zu haben. Im Osten muss ein kollektives Sicherheitssystem mit einer besonderen, orientalischen Spezifik aufgebaut werden.
Russland gehört in der heutigen Welt eine besondere Rolle. Bekanntlich hat ein jeder größerer Staat der Welt eine geopolitische Idee und eine Mission. Russlands Mission war und bleibt unverändert - Gerechtigkeit und Frieden zu verbreiten sowie ein Kräftegleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Heute ist Russlands Mission noch klarer zu sehen: Zu versuchen, die Beziehungen zwischen einzelnen Kulturen zu harmonisieren und keinen Zivilisations-Clash zuzulassen. Die Welt wartet darauf, wer ihr eine neue Lebensphilosophie anbieten würde. Russland ist in der Lage, das zu tun.
Unser Autor Generaloberst Leonid Iwaschow ist Vizepräsident der Akademie für geopolitische Probleme.
<ul> ~ http://de.rian.ru/analysis/20060927/54319508.html</ul>
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-->Zu sehen, wie die Welt eben auch wahrgenommen werden kann. Die russische Brille ist allemal interessanter als dieses 3-Minuten-Endlosband, welches wir im Westen seit Jahren zu hören bekommen.
- Russland und die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit als ein möglicher Gegenpol zur amerikanischen Dominanz.
Zusammenarbeit bis man's alleine stemmen kann, oder glaubt zu können.
- Diese Krise ist in erster Linie vom Verlust der moralischen Stützen verursacht.
Der Mensch als Masse sucht seit je Moral in (Ersatz-) Religion, die aber ist letztlich dogmatisch, ergo unflexibel, nicht anpassungsfähig. Als moralische Stützen werden weder Taliban, Mullahs, Patriachen, Papst, Jesus Camps, Kapitalismus noch Sozialismus dienlich sein. Am Ende stehen stets mehrere Dogmen feindselig gegenüber.
- Philosophische Ideen über die Zukunft - genauer, über die neue Weltordnung - bleiben aus.
Die grossen Würfe der Philosophie sind Vergangenheit. Sollte noch was zu verkünden sein, wird es nicht gefördert. Es sind ausreichend alternative Angebote im Umlauf, abseits von Ideen / Ideologien.
ZB. Wellen, oder zB. Evolution als selbstregulierendes System, in regelmässigen Abständen wird selektioniert, sei es nur durch kriegerische Selbstselektion. Soziale Evolution, kulturelle Evolution, religiöse Evolution, ökonomische Evolution, etc. etc.
Nicht zu vergessen die zeitlose Knülleridee Religion, da stehen die Schäfchen und ihre Hirten ganz besonders drauf, einfach, billig, GUT.
- Extremer Individualismus und Streben nach eigenem Nutzen und Erfolg - selbst auf dem unmoralischsten Wege, wenn es sein muss - zerstören das menschliche Wesen.
Das menschliche Wesen, als Zustand weit entfernt vom hehren Wunsch, Ist versus Soll. Ich nehme an auch hier gilt Normalverteilung der Eigenschaften. Jene Eigenschaften, die überleben und sich vermehren sind Basis der nächsten Momentaufnahme. Es ist alles in Bewegung.
- Auch eine Zerstörung der völkerrechtlichen Normen, insbesondere in den zwischenstaatlichen Beziehungen, muss konstatiert werden.
Genauer: Die Offenbarung von Papiertigern, welche umso weniger Gültigkeit haben, je mächtiger der Delinquent.
- Dies waren ohne Übertreibung"marktwirtschaftliche Beziehungen" in der Politik: Man konnte nach Belieben den liberalkapitalistischen oder den sozialistischen Entwicklungsweg wählen. Heute besteht diese Wahl praktisch nicht mehr.
Das ist eine weitere überaus gefährliche Tendenz, weil das Völkerrechtssystem einen jeden Staat geschützt hat.
Ich habe das so erlebt: die Staaten entschieden sich für die eine oder andere Seite, von denen sie jeweils geschützt und militärisch aufgerüstet wurden. Völkerrecht diente im Bedarfsfalls als gefühlsduseliger Vorwand. Es war eine Phase krimineller Politenergie, die sich in völkerrechtlich gepflegten Diktaturen manifestierte, die bis heute überlebten oder ersetzt wurden. (ZB: Washington auf der Suche nach Ersatz für Schosshund Saddam. Saudi-Arabien wie gehabt. Iran ging in die Hose, Mullahs als nicht genehme Tyrannen.)
- Indessen ist die USA-Politik in vieler Hinsicht auf die Entstehung einer Atmosphäre des Chaos und später auf eine Steuerung dieses Chaos in eigenem Interesse gerichtet.
US-Realpolitik hat noch nie anders funktioniert als per Chaos die lokalen Potentaten gegeneinander auszuspielen. Die Kalten Krieger haben ziemlich bald umgestellt auf die Formel"entdecke die Möglichkeiten". Revolverhelden im Wilden (Nahen / Mittleren) Osten, Hummer statt Pferde, Sandneger statt Indianer.
- Auf der heutigen Landkarte ist ein großes Netz potentieller Konflikte leicht zu sehen. Die meisten dieser Konflikte, die mitunter per Knopfdruck entstehen, sind lenkbar.
Konflikte sind seit je bis zu einer gewissen Eintretenswahrscheinlichkeit lenkbar (vgl. Rohrkrepierer Iran), auch während eines duopolistischen Systems. Jetzt ist gerade eine monopolistische Übergangsphase am Wirken, mit allen Nachteilen (Freiheiten) eines Monopols. Danach wird wieder ein Duopol herrschen, vielleicht vorübergehend sogar ein Oligopol. Der Autor mit seinen Worten:
- Das Gefährlichste dabei ist, dass die Welt keine Stabilität erlangen kann. Nicht nur aus der Physik, sondern auch aus der Geschichte der Menschheit ist aber bekannt, dass für eine Stabilität auf dem Planeten Erde zumindest zwei Stützen erforderlich sind. Sobald eine Parität entsteht, ist eine Vereinbarung möglich. Es ist viel schlimmer, wenn nur ein Pol dominiert, insbesondere ein solcher wie die USA.
Das ist die Begründung, warum vernünftige Zeitgenossen im Irakkrieg niemals eine Beruhigung der Situation gesehen haben, sondern das Gegenteil davon.
-... steht es in der (US-) nationalen Sicherheitsstrategie.... Keine Entstehung eines Staates zuzulassen, der fähig wäre, die USA in welcher Sphäre auch immer herauszufordern.
Das wird ihnen nicht gelingen, weil immer mindestens 2 Bewegungen laufen, die sich gegenseitig verstärken. Zerstörung von aussen und Zerstörung von innen. Den asiatischen Megamarkt haben die USA schon verloren, die Chinesen sitzen überall am Hebel, massgebliche Minderheiten trimmen die jeweiligen Systeme. Auch Indien wird sich auf lange Sicht nicht einbinden lassen und Europa wird sich neu orientieren müssen. Nicht zu vergessen, Südamerika, da weiss kein Mensch, ob da nicht doch mal noch eine Macht draus wird, die sich aus Selbstschutz gegen die USA wird stellen müssen.
- Dabei deklarieren die Chinesen die Erlangung einer militärischen Überlegenheit oder einer dominanten Stellung in der Wirtschaft als ihre Ziele nicht. Sie gehen einen anderen Weg, indem sie beispielsweise die Wirtschaft Südostasiens schrittweise unter ihre Kontrolle nehmen.
Dagegen können die USA nicht ankommen, es sei denn, sie schaffen es, den ganzen fernen Osten in Brand zu setzen und schliesslich als lachende Dritte zu ernten. Ein asiatischer Hitler, Garant für solches Treiben, ist bislang nicht auszumachen. Indes, ohne direkte Marktkontrolle nützt auch der tiefste Ã-lsee nur beschränkt, die US-Ã-lbarone wollen schliesslich Kasse machen. Die USA sind gefangen im eigenen Wachstumsdilemma. Sollte der Druck zunehmen, werden die potentiellen Volkswirtschaften nur gezwungen, alternative Energiequellen zu forcieren und treiben damit die USA weiter ins Hintertreffen. Schlimmer noch, ganz Asien würde den USA als Markt entzogen:
- In Malaysia, Indonesien und anderen Ländern der Region machen die Chinesen bereits mindestens zehn bis elf Prozent der Bevölkerung aus. Sie kontrollieren dort nicht nur den Handel, sondern entwickeln auch die Produktion und kontrollieren inzwischen bis zu 80 Prozent der Wirtschaften dieser Staaten.
Eben!!! Wo wollen die USA denn überhaupt noch verkaufen? In Burundi?
- Sollte es den US-Amerikanern gelingen, alle Ã-lressourcen unter ihre Kontrolle zu stellen, indem sie Iran attackieren, so wird das indirekt auch ein Schlag gegen China. Dieses wird ohne Ã-lprodukte einfach ersticken.
Ohne Ã-lprodukte hiesse, den Weltölmarkt schlagartig zusammenbrechen lassen. Die Auswirkungen auf die Innenpolitik der USA reichen von"mir doch wurscht" bis Bürgerkrieg.
- In einer solchen Situation werden die USA selbst China zu bestimmten aktiven Handlungen provozieren.
Das denke ich nicht, die Atommacht China hat ganz andere Druckmittel zur Hand als irgendein Wüstenstaat. Seeblockaden durch die USA können heute mittels verheerenden Antischiffs-Raketen aufgelöst werden, man braucht keine schlagkräftige Flotte mehr dazu, die Zeiten von Captain Iglu und Kanonenscharmützel sind definitiv vorbei. Ein paar Treffer und die fliegenden Deppen wären versenkt, Herzstück des US-Terrors. Die USA sind sehr verwundbar geworden, nur hat das noch keiner getestet. Russland wird zwangsläufig Partei für China ergreifen müssen, offen oder unausgesprochen:
-... Probleme sollen natürlich nicht auf militärischem, sondern auf wirtschaftlichem Wege gelöst werden. So sollte der russische Ã-lexport nicht in vollem Umfang nach Westen gehen, ein Teil davon könnte an China geliefert werden. Das Gleiche gilt auch für Gaslieferungen. In der Forstwirtschaft sollten Gemeinschaftsunternehmen gegründet werden. Es gibt, mit einem Wort, genügend Möglichkeiten für eine produktive Kooperation. Jedenfalls darf China nicht in eine Isolation geraten.
Die Signale an die Ukraine waren auch Signale nach Brüssel. Sollten sich die Europäer weiter an NATO-Abenteuern zuhanden USA aufgeilen, ist man jederzeit bereit, die Lieferungen umzuleiten. Abnehmer gibt es genug.
- Dies soll überhaupt nicht dazu dienen, um den Westen in Schach zu halten.
Zu nichts anderem wird es dienen!
- Ich schließe nicht aus, dass wir in der SOZ eine Art Schutzwall bekommen, hinter der ein eigener Wirtschaftsmarkt und ein eigener Bankensektor entstehen werden.
Das wäre sehr zu wünschen.
- In diesem System würden sowohl die UNO-Charta als auch ein eigenes System der kollektiven Sicherheit gelten.
Die UNO ist tot, besonders lebendig war sie eh nie, ergo wird man selbst schauen müssen.
- Niemand hat vor, einen Militärblock zu bilden - allein schon weil es unmöglich ist, das fundamentalistische Iran und Indien, das gewissermaßen ein Gegenpol zu China und Russland darstellt, in ein und derselben Militärorganisation zu haben.
Gerade weil das so ist, dürften die USA nicht in bekannter Manier wüten. Aber sie tun es.
Die Amis auf Kurs
kosh
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