Golden Boy
29.09.2006, 14:07 |
Bei den Holländern ist das Gesundheitssystem vorbildlich... Thread gesperrt |
-->Die Niederlande haben seit dem 1. Januar 2006 ein neues, weitgehend privates Gesundheitssystem; das alte gesetzliche wurde faktisch abgeschafft. Das neue System bringt eine finanzielle Mehrbelastung der Bevölkerung, eine schlechtere medizinische Versorgung und macht die Gesundheit zu einer Frage des Einkommens. Kernpunkte sind die Privatisierung der gesetzlichen Krankenkassen und die Einführung einer Kopfpauschale.
Das Merkel sieht bestimmt keine Alternative...
<ul> ~ DAS Vorbild für Deutschland!</ul>
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Zardoz
29.09.2006, 15:05
@ Golden Boy
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Denn merke: |
-->Nur der Staatsmonopolkapitalismus kann es dem Bürger so richtig gut und billig besorgen... wer wollte der IV. Internationale da schon widersprechen?
Nice weekend,
Zardoz
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prinz_eisenherz
29.09.2006, 16:15
@ Golden Boy
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Ein Schnellkurs in Tagespolitik gefällig? |
-->Hallo Golden Boy,
## Das Merkel sieht bestimmt keine Alternative.##
Bitte mal die Zeitungen der letzen zwei Monate lesen.
Die Krankenministerin heißt ULLA SCHMIDT, Schmidt mit einem T, auch Porno - Ulla genannt.
Und die jetzige Regierung ringt insgesamt darum, mit getarntem Heranschleichen, die privaten Krankenversicherungen unter die staatliche Kontrolle zu bringen. Dazu die wenigen gesetzlichen Kassen, die BKK`s und die Ersatzkassen, alle zu einer großen staatliche Krankenkasse zu vereinen. Zumindest was die Zwangsaufnahme von Mitgliedern betrifft, die Einahmen aus Beiträge und die Verteilung der finanziellen Zuwendungen an die Beteiligten im Gesundheitskombinat. Zu den Beteiligten gehören auch, man höre und staune, die Kranken.
Das ist das genaue Gegenteil von dem was in den Niederlanden gemacht wurde.
bis denne
eisenherz
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Kasi
29.09.2006, 18:12
@ Zardoz
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Denn Merke: Was der Sozi sagt, machen wir besser gleich mal andersrum |
-->>Nur der Staatsmonopolkapitalismus kann es dem Bürger so richtig gut und billig besorgen... wer wollte der IV. Internationale da schon widersprechen?
Und was willst du damit sagen? Daß das Beispiel nicht stimmt oder daß man allein privatisieren sollte weil die Sozis dagegen sind?? Daß Staat immer böse ist und Privatwirtschaft immer gut?
Ist es nicht ein bischen komisch, daß davon gesprochen wird, daß die Versorgung nach privatisierung teurer UND schlechter wird? und gibt es genau diesen Effekt nicht bei diversen anderen Privatisierungen auch? Warum also nicht einfach die Führung unter staatlicher Kontrolle optimieren als das Porzellan zu zerschmeissen und neues zu kaufen.... soweit man es sich mit finanziellem Polster privat leisten kann?? Es gibt einen Haufen Leute, die auch hier die Privatisierung forcieren wollen und daher finde ich es mehr als wichtig, daß auf die Fuckups der neoliberalen Theorie in der Praxis hingewiesen wird. Es kann nicht angehen, daß diese Idioten ihre Theorien an der Bevölkerung wie an Laborratten testen und wenns das Gegenteil von den Prophezeiungen bringt nicht mal den Mumm haben ihre Fehler zuzugeben, sondern wieder die Schuld auf andere schieben.
Kasi
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LenzHannover
29.09.2006, 18:59
@ Golden Boy
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Viele reisen zu den Holländern, weil es besser und preiswerter ist |
-->Deutsche kommen dort generell erst einmal auf Isolierstation wegen Krankenhausbakterien, die dort richtig bekämpft werden.
Ärzte werden effektiver eingesetzt, 1 Anästhesist & div. Helfer für mehrere Pat.
Fachärzte gibt es nur in Krankenhäusern, was deutlich Geld spart.
Insgesamt werden auch deutlich weniger Ärzte beschäftigt.
Wenn die Druiden hier weniger Papiermüll produzieren würde, würden wir Geld sparen und die hätte auch mehr Praxis im Job.
Unser Schei...system wird von jedem beeinflußt, nur nicht von denen, die es bezahlen .
Kränker sind die Holländer wohl nicht.
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Golden Boy
29.09.2006, 20:12
@ prinz_eisenherz
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Da mußte ich doch aufmerkeln... |
-->Und genau diese Strategie steht doch in krassem Widerspruch zur EU. Denn:"Die Europäische Union drängt vehement auf die vollständige Marktorientierung und Privatisierung aller Dienstleistungssektoren, darunter auch Gesundheit und Bildung." Wie kann das sein, das unser Merkel genau das Gegenteil von dem macht, was die EU fordert? Gut, das war ironisch gemeint. Aber Fakt ist doch, daß hinter der forcierten Privatisierung mächtige Interessenverbände stecken, die gerne einen schnellen Euro verdienen wollen. Warum haben die im Mutterland des Lobbyismus so gar keine Macht? Ist die Strategie von das Merkel vielleicht hinterrücks, will heißen: zuerst in die eine Richtung, dann in die andere?
Mir merkelt, da braut sich was zusammen...
Heiliger Müntefering, beschütze uns!
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Zardoz
30.09.2006, 01:02
@ Kasi
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Ach ja, der tugendhafte Staat |
-->Moin Kasi,
dummerweise gibt es da die einen, die lassen Ärzte allenfalls an sich heran, wenn es denn überhaupt nicht mehr anders geht. Und es gibt andere, die glauben nicht mal dann, daß sie gesund sind, wenn ihr Arzt es ihnen wöchentlich bestätigt.
Und ebenso vielfältig wie diese unterschiedlichen Anforderungen wären die möglichen versicherungstechnischen Lösungen. Wenn man es denn zuließe...
Aber Du hast schon recht, einfacher ist es allemal, den Staat machen zu lassen. Allerdings hat dieser Luxus dann auch seinen Preis.
Nice weekend,
Zardoz
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Kasi
30.09.2006, 19:09
@ Zardoz
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Niemand sagt,der Staat sei tugendhaft... die Privatwirtschaft nur auch nicht... |
-->Phänomenal...
>Allerdings hat dieser Luxus dann auch seinen Preis.
Du liest offensichtlich nicht mal, daß der offenbar relativ ist. Das ist genau der Grund meines Postings gewesen, daß permanent gesagt wird die Dinge würden günstiger, was dann nicht der Fall ist, zumal in diesen Rechnungen auch gesamtgesellschaftliche Folgekosten an anderen Ecken schön unter den Tisch fallen gelassen werden. Wer ist also schuld dran, daß die großartige Markthand in Holland nicht funktioniert wie im Lehrbuch?
Und zu deinem Punkt mit den zum Arzt rennern... das ist gesellschaftlich anerzogen und wenn jemandem daran liegen würde das zu ändern, warum wird dann nicht gegen die"Hier'n Pillchen, da'n Pillchen"-Masche angegangen und auf mehr und mehr Vorsorge-Untersuchungen gepocht? Meine Erfahrungen mit Ärzten reichen mir, ausser Pillen verschrieben war bei den meisten nicht viel und bei meinen mageren Erfahrungen war schon genug Pfusch dabei.
Kasi
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Zardoz
01.10.2006, 01:36
@ Kasi
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Oh Dilemma... |
-->In der Privatwirtschaft erwarte ich auch keine Tugendhaftigkeit, sondern lediglich Konkurrenz. Bei einem staatlichen Zwangsangebot fürchte ich allerdings auf Tugendhaftigkeit bestehen zu müssen.
>Du liest offensichtlich nicht mal, daß der offenbar relativ ist. Das ist genau der Grund meines Postings gewesen, daß permanent gesagt wird die Dinge würden günstiger, was dann nicht der Fall ist,
Dann empfehle ich, mal die Quelle zu wechseln, aus der Du Dein Wissen schöpfst.
>zumal in diesen Rechnungen auch gesamtgesellschaftliche Folgekosten an anderen Ecken schön unter den Tisch fallen gelassen werden.
Was sind denn"gesamtgesellschaftliche Folgekosten"? Und wie berechnet man die?
>Wer ist also schuld dran, daß die großartige Markthand in Holland nicht funktioniert wie im Lehrbuch?
Vermutlich die IV. Internationale.
>Und zu deinem Punkt mit den zum Arzt rennern... das ist gesellschaftlich anerzogen und wenn jemandem daran liegen würde das zu ändern, warum wird dann nicht gegen die"Hier'n Pillchen, da'n Pillchen"-Masche angegangen und auf mehr und mehr Vorsorge-Untersuchungen gepocht?
Weißt Du eigentlich selbst was Du willst?"Mehr und mehr Vorsorgeuntersuchungen" - aber gleichzeitig weniger Arztbesuche.
>Meine Erfahrungen mit Ärzten reichen mir, ausser Pillen verschrieben war bei den meisten nicht viel und bei meinen mageren Erfahrungen war schon genug Pfusch dabei.
Wer soll denn dann die"mehr und mehr Vorsorgeuntersuchungen" durchführen? Ein Bürokrat? Ein Medizinmann?
Nice weekend,
Zardoz
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Kasi
02.10.2006, 12:37
@ Zardoz
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Der Markt machts |
-->>In der Privatwirtschaft erwarte ich auch keine Tugendhaftigkeit, sondern lediglich Konkurrenz. Bei einem staatlichen Zwangsangebot fürchte ich allerdings auf Tugendhaftigkeit bestehen zu müssen.
Oha, Tugendhaftigkeit erwartest du vom Staat. Was genau ist denn das eigentlich, Tugendhaftigkeit? Und nochmal... wenn du von einem Privatunternehmen NICHTS anderes erwartest ausser Konkurrenz, dann ist dein Bild der Wirtschaft einseitig und kurzsichtig aber diese 01 Binärlogik scheint ja Zeitgeist zu sein.
>Dann empfehle ich, mal die Quelle zu wechseln, aus der Du Dein Wissen schöpfst.
Noch mal oha... welche Beispiele haben denn im großen Stil bewiesen daß es geht? Komm mir nicht mit der Telekommunikation, da spielen jawohl ein paar mehr Faktoren rein. Was ist denn mit der Post, mit Wasserversorgung in England und allenthalben, mit der Bahn in U.S.A. und bald auch hier,mit dem Gesundheitssystem in Holland und den U.S.A.? Auch hier bist du scheinbar so einseitig und vor allem einzeilig und pseudo-elitär, zumindest empfinde ich den Satz genau so.
>Was sind denn"gesamtgesellschaftliche Folgekosten"? Und wie berechnet man die?
Nun stell dich nicht dumm. Wirtschaften hat Folgen, es werden Resourcen, Infrastruktur und Menschen verbrannt. Umweltverschmutzung (siehe China), gesellschaftliche zersetzung siehe USA und auch ganz klar Deutschland. Du kannst jemanden der Millionen von Menschen mit einer Ware oder Dienstleistung erreicht nicht von der Verantwortung freisprechen, die sein Wirtschaften nach sich zieht. An sich sollte das auch normaler Menschenverstand sein, daß man Menschen so behandelt wie man selbst behandelt werden will, daß man seine Umwelt schonend ausraubt etc. Aber wenn ich Sätze wie deine weiter oben lese scheint es vorbei zu sein damit. Der Siemens-Herr ist das gleiche Beispiel.... jetzt knickt er ein, der Markt, die Aktionäre... nix hat die Sache eingerenkt, nur öffentlicher Druck. Die Gesellschaft sollte diesen Druck beibehalten, denn wir sind alle Kunden, Aktionäre oder Steuerzahler die diesen Drecksladen wie andere subventionieren. Der Staat mit Gesetzen die nur zum schein erlassen werden versagt da zugegebenerweise öfter. Ich bin kein Staatsfanatiker sondern will Problemlösungen und da hilft einseitigkeit von keiner Seite.
>>Wer ist also schuld dran, daß die großartige Markthand in Holland nicht funktioniert wie im Lehrbuch?
>Vermutlich die IV. Internationale.
Heil Markt, führe uns in die Freiheit. Wenn Markt ungleich gut, dann Staat gleich schuld, merke Staat = Sozis, also Staat = schlecht. So klar ist diene Aussage leider nicht, da du noch ein"vermutlich" drin hast und scheinbar die göttliche Allwissenheit des Marktfetisch nicht durchgetankt.
>>Und zu deinem Punkt mit den zum Arzt rennern... das ist gesellschaftlich anerzogen und wenn jemandem daran liegen würde das zu ändern, warum wird dann nicht gegen die"Hier'n Pillchen, da'n Pillchen"-Masche angegangen und auf mehr und mehr Vorsorge-Untersuchungen gepocht?
>Weißt Du eigentlich selbst was Du willst?"Mehr und mehr Vorsorgeuntersuchungen" - aber gleichzeitig weniger Arztbesuche.
Ja, ein ansetzen bei den ineffektiven Strukturen im System und nicht an der Brieftasche des Patienten. Auch hier trägt niemand der Kostenverursacher die Folgekosten. Sinnlose Pillen, Ärztepfusch und die Folgen... Menschen die haufenweise krank erklärt werden damit der Markt auch stetig wächst, scheinbar nur noch psychisch Kranke um einen herum. Ärzte jammern gern über unmündige Patienten aber sie haben sie jahrelang dazu erzogen mit dem"Pille und gut"-Schema und mit der Lüge daß psychische Selbstschutzabläufe und einfache Kommunikationsdefizite Krankheiten sind. Auch die Vorsorge-Sache ist genau das... Umsatz generieren. Das ist Markt und der wird von Lobbies ins System reingeschrieben in dieser Expertokratie. Auch hier sind die Gründe der Probleme vielfältig und haben wohl kaum nur mit dem Staat oder den verblödeten Versicherten zu tun.
>Wer soll denn dann die"mehr und mehr Vorsorgeuntersuchungen" durchführen? Ein Bürokrat? Ein Medizinmann?
Was soll die Frage? Natürlich ein Arzt, der sich den Zusatzumsatz durch Experteneinflüsterung und Panikgenerierung über neue Zivilisationskrankheiten hart durch seine Lobbies erarbeitet hat.
Kasi
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Zardoz
02.10.2006, 17:54
@ Kasi
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So ist es. (o.Text) |
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