Und hier wieder ein in das System passender Beitrag des Handelsblattes (Freitag, S. 52), den ich kurz frei wiedergeben möchte:
Goldman Sachs sieht für 2001 einen POG zwischen 260 und 290$. Der vom schwächeren Dollar ausgehende Auftriebseffekt werde durch die Verlangsamung der US-Wirtschaft und den anhaltenden Angebotsdruck ausgeglichen, sagt Gold Field Mineral Services.
J.: Zu bemerken ist, daß GFMS eine für die Investmentbanken und großen Hedger arbeitende Organisation ist. Nicht zu verwechseln mit dem World Gold Council (WGC), das wirklich die Interessen der Goldproduzenten und -anleger vertritt.
Weiter: Nur bei einer sanften Landung der US-Wirtschaft sei damit zu rechnen, daß sich die Goldnachfrage in den USA stabilisiere, sonst droht Rutsch unter 260$. Bisher hätten die Einbrüche an den Weltbörsen und der schwächere Dollar noch zu keiner gesteigerten Nachfrage der Privatanleger geführt.
J.:Wozu auch dieser Artikel beiträgt.
Weiterhin wird darauf verwiesen, daß Privatanleger in 2000 282t Gold verkauften und sich die Zentralbanken von 491t trennten. Freudestrahlend heißt es weiter: „ auch in diesem Jahr dürften die Zentralbanken die Verkäufe auf historisch hohem Niveau“ fortsetzten.
J.:Wenn sie schon kein Niveau im herkömmlichen Sinne haben, dann wenigstens welches im Verschleudern unseres Volksvermögens.
Es wird aber bemerkt, daß sich ein Wandel im Verhalten der Produzenten zeigt, die 2000 14t des Edelmetalles gekauft haben, verglichen mit 506t Terminverkäufen in 1999. Jedoch sei der hohe Contango (Future über Kassapreis) verlockend, bald wieder mehr zu verkaufen.
J.: Die Produzenten scheinen dumm zu sein. Wollen sie sich mit dieser Politik endgültig ihr Grab schaufeln oder gibt es vielleicht doch einen Grund, Gold jetzt zu kaufen? Für das HB offensichtlich nicht.
2000 lieferten die Minen 2570 t Gold, etwas weniger als 1999. 2001 sollen die Kapazitäten aber ausgebaut werden. Die Cash-Kosten verringerten sich auf 191 $ je Unze. Die Schmuckindustrie verzeichnete einen leichten Anstieg der Nachfrage, die Elektronikindustrie zweistellige Zuwächse. Lediglich für 90 t wurden weniger Münzen abgesetzt. Insgesamt belief sich die Nachfrage auf 3743 t.
J.: Die riesige Lücke von 1173, was fast 50% der Jahresproduktion ausmacht, scheint kein Grund zu sein, auch nur irgend etwas positives für den Goldpreis zu sehen. Es stellt sich die Frage, wer das fehlende Gold geliefert hat, wenn Private und Banken zusammen nur 773 t verkauften und die Minen selber 14 t kauften. Es fehlen also anhand der Zahlen des GFMC 400 t, die irgendein Hexenmeister herbeigezaubert haben muß.
Alles in allem die typische Stimmungsmache, über die ich mich nicht mehr aufrege.
Gruß
Jan
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