Albrecht
14.10.2006, 18:27 |
Klartext zur Globalisierung Thread gesperrt |
-->Bohrende Fragen:
Um die folgenden Fragen schlagen Politiker und Medien einen weiten Bogen. Warum bloß?
1. Wie kann es sein, dass vor der Globalisierung (vor 1980) die Reallöhne im Durchschnitt um 5 % pro Jahr stiegen, seit Beginn der eigentlichen Globalisierung (Abbau der Zollgrenzen) die Reallöhne sinken?
2. Wie kann es sein, dass wir vor der Globalisierung und vor der EU in der BRD meistens eine Vollbeschäftigung hatten, es danach aber zur unüberwindbaren Massenarbeitslosigkeit kam?
3. Wie kann es sein, dass nicht eine einzige der vielen Gesetzesänderungen und neoliberalen Reformen seit 1980 wirklich gegriffen hat?
4. Wie kann es sein, dass der immense technische Fortschritt seit 1980 nicht mehr zur Verbesserung des Lebensstandards beitrug?
5. Wie kann es sein, dass die etwa 70prozentige Produktivitätssteigerung seit 1980 für die Bevölkerung unseres Landes keine positiven Auswirkungen hatte?
6. Falls es in Deutschland am 1. 1. 2005 immer noch über vier Millionen Arbeitslose gibt, wenn der Staat bis dato die Verschuldung nicht in den Griff bekommt und wenn die Reallöhne auch weiterhin nicht steigen - darf dann der Wähler vielleicht hoffen, dass endlich einmal über den Nutzen der EU, über den Euro, die Globalisierung und die Folgen des grenzenlosen Freihandels nachgedacht wird? Oder stehen diese Themen erst bei sechs oder acht Millionen Arbeitslosen und völligem Staatsbankrott an?
Alles nur Teilschritte auf die NWO!?
Gruß
Albrecht
<ul> ~ Globalisierung</ul>
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Inge
14.10.2006, 20:54
@ Albrecht
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Re: Klartext zur Globalisierung |
-->>Der Michel hat sich die Zipfelmütze tief über die Augen gezogen.
DU SOLLT NICHT MERKEN!
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Burning_Heart
14.10.2006, 21:17
@ Albrecht
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Re: Klartext zur Globalisierung |
-->Hi
>Bohrende Fragen:
>Um die folgenden Fragen schlagen Politiker und Medien einen weiten Bogen. Warum bloß?
>1. Wie kann es sein, dass vor der Globalisierung (vor 1980) die Reallöhne im Durchschnitt um 5 % pro Jahr stiegen, seit Beginn der eigentlichen Globalisierung (Abbau der Zollgrenzen) die Reallöhne sinken?
Unsere inflabedingten zu hohen Löhne wurden durch niedrigere ersetzt.
>2. Wie kann es sein, dass wir vor der Globalisierung und vor der EU in der BRD meistens eine Vollbeschäftigung hatten, es danach aber zur unüberwindbaren Massenarbeitslosigkeit kam?
Outsourcing, Automatisierung, Staatsschulden.
>3. Wie kann es sein, dass nicht eine einzige der vielen Gesetzesänderungen und neoliberalen Reformen seit 1980 wirklich gegriffen hat?
Weil Politiker nur gute Miene zum bösen Spiel der Großkapitalisten machen.
Und die wollen niedrige Löhne.
>4. Wie kann es sein, dass der immense technische Fortschritt seit 1980 nicht mehr zur Verbesserung des Lebensstandards beitrug?
Wenn teuere durch billige Arbeiter ersetzt werden, sinken hier die Löhne und steigt die Arbeitslosigkeit. Wenn darum das Geld immer weniger reicht, dann sinkt der Lebensstandard.
>5. Wie kann es sein, dass die etwa 70prozentige Produktivitätssteigerung seit 1980 für die Bevölkerung unseres Landes keine positiven Auswirkungen hatte?
Vor allem weil die Abgaben so stark gestiegen sind.
Unsere Maschinen und Know-how sind so hoch im Vergleich zu damals, daß wir theoretisch nur noch zwei Tage die Woche arbeiten müssten um genug für ein angenehmes Leben zu produzieren. Statt dessen ist der Stress gestiegen. Arbeiter sind kein Teil mehr der Firma sondern Kostenfaktoren die ausgebeutet werden.
Ausserdem kommt hinzu, daß man ab einem gewissen Level nicht glücklicher werden kann. 1980 gab es keine Videogeräte oder PCs, und Autos/Maschinen waren schlechter, aber das Glücklichlevel war schon überschritten. Darum können wir erfinden was wir wollen, besser wirds nicht mehr. Es gab mal eine Reportage von einer Familie die auf der Müllhalde lebte und sich von Abfall ernährte. Geheizt wurde die Hütte mit qualmenden Plastiktüten. Lebenserwartung war dort so 40 Jahre und trotzdem waren die glücklich und heulten nicht rum sondern lachten. Die wussten nicht, wie die in der 1. Welt leben und konnten deshalb auch nicht traurig sein über das was ihnen entgeht.
>6. Falls es in Deutschland am 1. 1. 2005 immer noch über vier Millionen Arbeitslose gibt, wenn der Staat bis dato die Verschuldung nicht in den Griff bekommt und wenn die Reallöhne auch weiterhin nicht steigen - darf dann der Wähler vielleicht hoffen, dass endlich einmal über den Nutzen der EU, über den Euro, die Globalisierung und die Folgen des grenzenlosen Freihandels nachgedacht wird? Oder stehen diese Themen erst bei sechs oder acht Millionen Arbeitslosen und völligem Staatsbankrott an?
>Alles nur Teilschritte auf die NWO!?
Die Industrie sagt wo es lang geht und die wollen die Löhne senken, weil jeder nur an seine Firma denkt. Kommt ein Politiker auf die Idee da was gegen zu tun, geht er mit Betonschuhen schwimmen.
Es gibt zwei Wege. Einmal, die Grenze aufmachen und Verlust von Arbeitsplätzen akzeptieren, oder die Grenze zu und Zoll auf Importe bis die Löhne der Anderen auf unserem Niveau sind.
Für uns hier im Paradies ist die Zweite Lösung besser, aber dann springen eine Menge Leute über die Klinge, die sich jetzt noch knapp über Wasser halten können.
>Gruß
>Albrecht
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prinz_eisenherz
14.10.2006, 21:21
@ Albrecht
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Klartext zur Globalisierung. Wo? |
-->Hallo Albrecht,
## Um die folgenden Fragen schlagen Politiker und Medien einen weiten Bogen. Warum bloß?##
Finde ich überhaupt nicht. Darüber wird doch gebetsmühlenartig jeden Tag von den Politikern und von den Medien gesprochen. Was du sicher meinst ist, das diese Leute nicht die richtige Analyse der Globalisierung betreiben, somit zu falschen Antworten kommen, solche bei denen sich bei dir Nackenhaare hochstellen und somit auch keine Gegenmaßnahmen, oder die falschen Entscheidungen getroffen werden. Ist es so?
Und die Gründe für deine geschriebenen Folgen, die liegen doch auf der Hand und die kannst du dir eigentlich selbst beantworten. Ich meine so beantworten, ohne nicht gleich in ein Glaubenskrieg zu verfallen. Ich nenne mal einige:
Die Verlagerung der Produktionsstätten in Länder, wo die Firmen mit Steuergeschenke beglückt werden.
Die Verlagerung von Massenarbeitsplätze in Länder, wo die dort Tätigen für einen Bruchteil des Stundenlohn arbeiten, als es hier in Deutschland immer noch Standart ist.
Die unverkennbare Monopolisierung von Schlüsselindustrien und beileibe nicht nur die Energie, sondern auch die Ernährung und das Wasser, der Massenartikelproduktion, mit den Folgen jeder Monopolisierung, der fehlenden Konkurrenz, die Option die Preise anzuheben bis zur Schmerzgrenze und noch darüber hinaus. Die sozialen Opfer dabei werden den einzelnen Staaten mit ihren mehr oder weniger gut ausgebauten Sozialsystemen überlassen. Jegliche Massenproduktion zu Nahrung und Kleidung verdichtet sich immer mehr auf wenige große Kombinate, mit globaler Vernetzungen, die versuchen den höchst möglichen Preis, für immer weniger Qualität und Menge zu erzielen.
Beispiel:
Die Firma Grohe. Mit Spitzenprodukte für den Sanitärbereich aus Deutschland. Aufgekauft, ausgesaugt und ausgelagert, nach Thailand, ein Werk zugmindest. Anhand dieser Produktion konnte man letztens im TV bestaunen, wie der deutsche Spezialist, hier in Deutschland, dem aus Thailand angereisten Multiplikator alle seine Arbeitsgänge zeigen musste. Der hat sie gefilmt, hat sich alles aufgeschrieben, geübt und nimmt sie mit ins neue Werk, mit nach Thailand. Anhand dieser Schulung war aber auch zu sehen, das ein solcher Arbeitsplatz keineswegs mehr den hochqualifizierten Facharbeiter erfordert, denn die Arbeitsgänge sind soweit automatisiert, das ein schnell Angelernter es ebenso schafft. Und dieser strenge, gradlinige Zuschnitt aller Arbeiten, mit massiver Unterstützung von Robotern und einer guten Software, das macht den hochbezahlten Spezialisten aus Deutschland überflüssig, zumindest rechtfertigt diese Arbeit in den Augen der Geschäftsleitung nicht seinen Stundenlohn.
Fazit:
Die Verlagerung solcher Massenfertigungen in andere Länder geht recht schnell.
Die menschlichen Fähigkeiten in der Produktion sind eher Routinearbeiten.
Das Lohnniveau in den anderen Ländern ist niedrig.
Die Sozialabgabe und die sonstigen Steuergeschenke sind hoch.
Ich will mich nicht lange in seitenlange Betrachtungen verlieren und erinnere mich mal an meine verschütteten Kenntnis des Marxismus. An die Geschichte der Klassen der Klassenkämpfe, als das wichtigste Navigationssystem der Geschichtbetrachtung aus der Sicht des Marxismus. Da ist es nun so, grob auf den Punkt gebracht, das immer genau die Klasse, in deren Händen sich zunehmend das meiste Geld ansammelt, die wichtigsten Produktionsmittel, die Ausbeutung der Rohstoffe, das immer genau diese Gruppe sich zunehmend versuchen die Politik, die Entscheidungen der Politiker, die gesellschaftlichen, die moralischen Werte, die Gesetzgebung, das alles und noch viel mehr in ihrem Sinne, zu ihrem Nutzen, unter den Nagel zu reißen. Nicht direkt, aber mit verdeckten Erpressungen, mit Bestechung, mit kleinen bürgerkriegsähnlichen Drohungen, mit angedeuteter Destabilisierung. Und wenn eben die Macht von einigen wenigen mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung, Stichwort Finanzströme, Geldverlagerung, global, zur Gewinnmaximierung handelt, handeln muss, dann wird es auch einen globalen Machtahnspruch dieser Mächtigen geben, mit Auswirkungen, die wir als Globalisierung beschreiben, immer höher, immer weiter, immer schneller.
Das ist gerade im Zusammenhang mit der Dopingproblematik, am Beispiel der Börsenhändler in London, auf Arte, sehr beindruckend gezeigt worden. Mit zwanzig Jahren im Börsensaal angefangen. Bis dreißig schaffen er, oder sie es, 12 bis 14 Stunden am Bildschirm annähernd simultan die Aufträge abzuwickeln. Der erste schwere Patzer passiert und weg mit ihm, wenn er es bis dahin nicht geschafft hat eine Führungsposition zu ergattern. Die am meisten gebrauchten Leistungssteigerungsmittel dort sind, für den Börsensaal das Kokain, die Tranquilizer und für die Entspannung in der wenigen Freizit der exzessive Alkoholkonsum in dieser Gruppe. Überall werden die natürlichen Grenzen der menschlichen Möglichkeiten versucht mit unbiologischen Hilfsmitteln zu überschreiten. Im Sport, beim Sex und im Geldhandel, in der Wirtschaft. Ein beschauliches Nachdenken, ein Planen ist dabei nicht mehr möglich.
Wer soll das, wie, aufhalten?
bis denne
eisenherz
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Hasso
15.10.2006, 10:06
@ Albrecht
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Re: Die Ursache g emäß Meinhard Miegel |
-->Hallo Albrecht,
auf Deine bohrenden Fragen gibt es eine einfache Antwort.........so stammt aber nicht von mir, sondern ich gebe die Antwort von Prof. Meinhard Miegel verkürzt wieder (sie entspricht aber auch meiner Meinung):
Warum verdient in Busfahrer in Bremen mehr als ein Busfahrer in Afrika?
Er fährt seinen Bus unter dem schützenden Zelt einer High-Tech-Industrie, die auf dem Weltmarkt faktisch jeden Preis für ihre Produkte nehmen kann.
So weit, so gut........ Deutschland hatte 1980 rund 15 weltweit führende Industriezweige, die konkurrenzlos waren aufgrund der Top-Produkte! Stellen wir uns dieses Land als ein Zirkuszelt vor mit 15 dicken mächtigen Zeltstützen....unter diesem Zelt kann der Busfahrer gemütlich für ein schönes Gehalt busfahren.....
Leider hat Deutschland es versäumt, massiv in Bildung zu investieren, um diesen schönen Vorsprung auf den Weltmärkten zu halten..... schaue Dir doch nur mal eine ganz normale, total verlotterte deutsche Schule oder Uni an!
Das Resultat: Unser Vorsprung ging verloren.........wir sind nur noch in etwa 1-2 Industrien unangefochtener Weltmarkführer (heute eigentlich nur noch Maschinenbau......und eventuell Medizintechnik). Ja, unser schönes Zirkuszeit ist sehr windschief geworden..........es hat nur noch ein bis zwei kräftige Stützen........und es flattert und bieg sich im rauhen Wind des Weltmarktes...... und die Löhne sinken.........der arme Busfahrer in Bremen ist bald schutzlos.......
Das ist die Ursache.....versagt haben auch die Eltern, die es nicht mehr schafften, ihre Kinder entsprechend zu fördern.... und natürlich unsere drittklassigen Politiker, die diese Zusammenhänge nicht verstehen!
Gruss
Hasso
>Bohrende Fragen:
>Um die folgenden Fragen schlagen Politiker und Medien einen weiten Bogen. Warum bloß?
>1. Wie kann es sein, dass vor der Globalisierung (vor 1980) die Reallöhne im Durchschnitt um 5 % pro Jahr stiegen, seit Beginn der eigentlichen Globalisierung (Abbau der Zollgrenzen) die Reallöhne sinken?
>2. Wie kann es sein, dass wir vor der Globalisierung und vor der EU in der BRD meistens eine Vollbeschäftigung hatten, es danach aber zur unüberwindbaren Massenarbeitslosigkeit kam?
>3. Wie kann es sein, dass nicht eine einzige der vielen Gesetzesänderungen und neoliberalen Reformen seit 1980 wirklich gegriffen hat?
>4. Wie kann es sein, dass der immense technische Fortschritt seit 1980 nicht mehr zur Verbesserung des Lebensstandards beitrug?
>5. Wie kann es sein, dass die etwa 70prozentige Produktivitätssteigerung seit 1980 für die Bevölkerung unseres Landes keine positiven Auswirkungen hatte?
>6. Falls es in Deutschland am 1. 1. 2005 immer noch über vier Millionen Arbeitslose gibt, wenn der Staat bis dato die Verschuldung nicht in den Griff bekommt und wenn die Reallöhne auch weiterhin nicht steigen - darf dann der Wähler vielleicht hoffen, dass endlich einmal über den Nutzen der EU, über den Euro, die Globalisierung und die Folgen des grenzenlosen Freihandels nachgedacht wird? Oder stehen diese Themen erst bei sechs oder acht Millionen Arbeitslosen und völligem Staatsbankrott an?
>Alles nur Teilschritte auf die NWO!?
>Gruß
>Albrecht
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fridolin
15.10.2006, 11:29
@ Hasso
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Quelle? |
-->>Hallo Albrecht,
>auf Deine bohrenden Fragen gibt es eine einfache Antwort.........so stammt aber nicht von mir, sondern ich gebe die Antwort von Prof. Meinhard Miegel verkürzt wieder (sie entspricht aber auch meiner Meinung):
>Warum verdient in Busfahrer in Bremen mehr als ein Busfahrer in Afrika?
>Er fährt seinen Bus unter dem schützenden Zelt einer High-Tech-Industrie, die auf dem Weltmarkt faktisch jeden Preis für ihre Produkte nehmen kann.
>So weit, so gut........ Deutschland hatte 1980 rund 15 weltweit führende Industriezweige, die konkurrenzlos waren aufgrund der Top-Produkte! Stellen wir uns dieses Land als ein Zirkuszelt vor mit 15 dicken mächtigen Zeltstützen....unter diesem Zelt kann der Busfahrer gemütlich für ein schönes Gehalt busfahren.....
>Leider hat Deutschland es versäumt, massiv in Bildung zu investieren, um diesen schönen Vorsprung auf den Weltmärkten zu halten..... schaue Dir doch nur mal eine ganz normale, total verlotterte deutsche Schule oder Uni an!
>Das Resultat: Unser Vorsprung ging verloren.........wir sind nur noch in etwa 1-2 Industrien unangefochtener Weltmarkführer (heute eigentlich nur noch Maschinenbau......und eventuell Medizintechnik). Ja, unser schönes Zirkuszeit ist sehr windschief geworden..........es hat nur noch ein bis zwei kräftige Stützen........und es flattert und bieg sich im rauhen Wind des Weltmarktes...... und die Löhne sinken.........der arme Busfahrer in Bremen ist bald schutzlos.......
>Das ist die Ursache.....versagt haben auch die Eltern, die es nicht mehr schafften, ihre Kinder entsprechend zu fördern.... und natürlich unsere drittklassigen Politiker, die diese Zusammenhänge nicht verstehen!
<font color=#0000FF>Hallo,
was ist die genaue Quelle für diese Zitate? Ich vermute laut Internetsuche das Buch von Meinhard Miegel"Epochenwende - Gewinnt der Westen die Zukunft?".
Ist das richtig?
Danke und Gruß.
</font>
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Vanitas
15.10.2006, 11:35
@ prinz_eisenherz
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Danke für diesen Text, @Prinz |
-->Mit ruhigen Worten und einem treffenden Beispiel hast Du die ganze Malaise mit der Globalisierung trefflich umrissen, so ähnlich ging mir das auch schon im Kopf herum.
Selbst ohne Anleihen beim Marxismus nehmen zu müsen, fällt auf, dass mit diesen vormals schleichenden, jetzt längst galappierenden internationalistischen Gleichmachungs-, Abhängigkeits- und Verelendungspraktiken nur noch einer einzigen Klientel Profit in die Taschen gespielt wird und das sind die....!
Ich glaube pessimistischerweise, dass diese ganze unheilvolle Entwicklung erst dann wieder gestoppt werden kann, wenn das individuelle (Über)leben auch bei uns wieder auf die ganz harten Essentials zurück gestutzt werden wird, sprich das tägliche Brot und Wasser, so es bis dahin nicht auch schon monopolisiert worden ist. Davor kann es einem nur grauen, aber anders kommen wir niemals aus dem immer schneller drehenden Make-Money-Hamster-Laufrädchen heraus. Vielleicht soll das ja auch dann so kommen, organisiertes Chaos also zum Zwecke der Übernahme der Weltherrschaft.
Am 17.10. werde ich jedenfalls meinen geistigen Beamstrahl auf die positive und friedliche Entwicklung der Menschheit richten.
Gruß Vanitas
>Hallo Albrecht,
>## Um die folgenden Fragen schlagen Politiker und Medien einen weiten Bogen. Warum bloß?##
>Finde ich überhaupt nicht. Darüber wird doch gebetsmühlenartig jeden Tag von den Politikern und von den Medien gesprochen. Was du sicher meinst ist, das diese Leute nicht die richtige Analyse der Globalisierung betreiben, somit zu falschen Antworten kommen, solche bei denen sich bei dir Nackenhaare hochstellen und somit auch keine Gegenmaßnahmen, oder die falschen Entscheidungen getroffen werden. Ist es so?
>Und die Gründe für deine geschriebenen Folgen, die liegen doch auf der Hand und die kannst du dir eigentlich selbst beantworten. Ich meine so beantworten, ohne nicht gleich in ein Glaubenskrieg zu verfallen. Ich nenne mal einige:
>Die Verlagerung der Produktionsstätten in Länder, wo die Firmen mit Steuergeschenke beglückt werden.
>Die Verlagerung von Massenarbeitsplätze in Länder, wo die dort Tätigen für einen Bruchteil des Stundenlohn arbeiten, als es hier in Deutschland immer noch Standart ist.
>Die unverkennbare Monopolisierung von Schlüsselindustrien und beileibe nicht nur die Energie, sondern auch die Ernährung und das Wasser, der Massenartikelproduktion, mit den Folgen jeder Monopolisierung, der fehlenden Konkurrenz, die Option die Preise anzuheben bis zur Schmerzgrenze und noch darüber hinaus. Die sozialen Opfer dabei werden den einzelnen Staaten mit ihren mehr oder weniger gut ausgebauten Sozialsystemen überlassen. Jegliche Massenproduktion zu Nahrung und Kleidung verdichtet sich immer mehr auf wenige große Kombinate, mit globaler Vernetzungen, die versuchen den höchst möglichen Preis, für immer weniger Qualität und Menge zu erzielen.
>Beispiel:
>Die Firma Grohe. Mit Spitzenprodukte für den Sanitärbereich aus Deutschland. Aufgekauft, ausgesaugt und ausgelagert, nach Thailand, ein Werk zugmindest. Anhand dieser Produktion konnte man letztens im TV bestaunen, wie der deutsche Spezialist, hier in Deutschland, dem aus Thailand angereisten Multiplikator alle seine Arbeitsgänge zeigen musste. Der hat sie gefilmt, hat sich alles aufgeschrieben, geübt und nimmt sie mit ins neue Werk, mit nach Thailand. Anhand dieser Schulung war aber auch zu sehen, das ein solcher Arbeitsplatz keineswegs mehr den hochqualifizierten Facharbeiter erfordert, denn die Arbeitsgänge sind soweit automatisiert, das ein schnell Angelernter es ebenso schafft. Und dieser strenge, gradlinige Zuschnitt aller Arbeiten, mit massiver Unterstützung von Robotern und einer guten Software, das macht den hochbezahlten Spezialisten aus Deutschland überflüssig, zumindest rechtfertigt diese Arbeit in den Augen der Geschäftsleitung nicht seinen Stundenlohn.
>Fazit:
>Die Verlagerung solcher Massenfertigungen in andere Länder geht recht schnell.
>Die menschlichen Fähigkeiten in der Produktion sind eher Routinearbeiten.
>Das Lohnniveau in den anderen Ländern ist niedrig.
>Die Sozialabgabe und die sonstigen Steuergeschenke sind hoch.
>Ich will mich nicht lange in seitenlange Betrachtungen verlieren und erinnere mich mal an meine verschütteten Kenntnis des Marxismus. An die Geschichte der Klassen der Klassenkämpfe, als das wichtigste Navigationssystem der Geschichtbetrachtung aus der Sicht des Marxismus. Da ist es nun so, grob auf den Punkt gebracht, das immer genau die Klasse, in deren Händen sich zunehmend das meiste Geld ansammelt, die wichtigsten Produktionsmittel, die Ausbeutung der Rohstoffe, das immer genau diese Gruppe sich zunehmend versuchen die Politik, die Entscheidungen der Politiker, die gesellschaftlichen, die moralischen Werte, die Gesetzgebung, das alles und noch viel mehr in ihrem Sinne, zu ihrem Nutzen, unter den Nagel zu reißen. Nicht direkt, aber mit verdeckten Erpressungen, mit Bestechung, mit kleinen bürgerkriegsähnlichen Drohungen, mit angedeuteter Destabilisierung. Und wenn eben die Macht von einigen wenigen mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung, Stichwort Finanzströme, Geldverlagerung, global, zur Gewinnmaximierung handelt, handeln muss, dann wird es auch einen globalen Machtahnspruch dieser Mächtigen geben, mit Auswirkungen, die wir als Globalisierung beschreiben, immer höher, immer weiter, immer schneller.
>Das ist gerade im Zusammenhang mit der Dopingproblematik, am Beispiel der Börsenhändler in London, auf Arte, sehr beindruckend gezeigt worden. Mit zwanzig Jahren im Börsensaal angefangen. Bis dreißig schaffen er, oder sie es, 12 bis 14 Stunden am Bildschirm annähernd simultan die Aufträge abzuwickeln. Der erste schwere Patzer passiert und weg mit ihm, wenn er es bis dahin nicht geschafft hat eine Führungsposition zu ergattern. Die am meisten gebrauchten Leistungssteigerungsmittel dort sind, für den Börsensaal das Kokain, die Tranquilizer und für die Entspannung in der wenigen Freizit der exzessive Alkoholkonsum in dieser Gruppe. Überall werden die natürlichen Grenzen der menschlichen Möglichkeiten versucht mit unbiologischen Hilfsmitteln zu überschreiten. Im Sport, beim Sex und im Geldhandel, in der Wirtschaft. Ein beschauliches Nachdenken, ein Planen ist dabei nicht mehr möglich.
>Wer soll das, wie, aufhalten?
>bis denne
>eisenherz
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Emerald
15.10.2006, 12:22
@ prinz_eisenherz
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Re: Beispiel Grohe |
-->an dieser 'Heuschrecken-Transaktion' kann jeder Bürger selbst beispielhaft
ersehen, bzw. erleben, was es mit Finanz-Investoren auf sich hat.
Der Familien-Clan wurde von bescheuerten Banken und Minderheits-Aktionären, vermutlich, in diesen Akt der Selbstaufgabe beraten.
Was übrig blieb ist ein Logo und vielleicht noch eine steuerbegünstigte
Holding irgendwo im Alpen-Raum, alles andere ging nach Uebersee, wohl-
verstanden nach mehrmaligem"Handwechsel" und Zwischen-Abzockereien in
Milliardenhöhe.
Emerald.
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Hasso
15.10.2006, 12:30
@ fridolin
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Re: Quelle? |
-->Hallo Fridolin,
habe mal genau meine Quelle nachgeschaut:
Prof. Dr. Meinhard Miegel"Verdrängte Wirklichkeiten - Die Lebenswelt der Deutschen". Vortrag anlässlich des 74. Deutschen Archivtages am 1.10.2003 in Chemnitz.
Ich habe aber nur aus dem Kopf zitiert......sinngemäß stimmt es aber.
De Artikel findest Du sicher im Internet......und Albrecht findet dort Antworten auf seine Fragen.
Gruss von
Hasso
>>Hallo Albrecht,
>>auf Deine bohrenden Fragen gibt es eine einfache Antwort.........so stammt aber nicht von mir, sondern ich gebe die Antwort von Prof. Meinhard Miegel verkürzt wieder (sie entspricht aber auch meiner Meinung):
>>Warum verdient in Busfahrer in Bremen mehr als ein Busfahrer in Afrika?
>>Er fährt seinen Bus unter dem schützenden Zelt einer High-Tech-Industrie, die auf dem Weltmarkt faktisch jeden Preis für ihre Produkte nehmen kann.
>>So weit, so gut........ Deutschland hatte 1980 rund 15 weltweit führende Industriezweige, die konkurrenzlos waren aufgrund der Top-Produkte! Stellen wir uns dieses Land als ein Zirkuszelt vor mit 15 dicken mächtigen Zeltstützen....unter diesem Zelt kann der Busfahrer gemütlich für ein schönes Gehalt busfahren.....
>>Leider hat Deutschland es versäumt, massiv in Bildung zu investieren, um diesen schönen Vorsprung auf den Weltmärkten zu halten..... schaue Dir doch nur mal eine ganz normale, total verlotterte deutsche Schule oder Uni an!
>>Das Resultat: Unser Vorsprung ging verloren.........wir sind nur noch in etwa 1-2 Industrien unangefochtener Weltmarkführer (heute eigentlich nur noch Maschinenbau......und eventuell Medizintechnik). Ja, unser schönes Zirkuszeit ist sehr windschief geworden..........es hat nur noch ein bis zwei kräftige Stützen........und es flattert und bieg sich im rauhen Wind des Weltmarktes...... und die Löhne sinken.........der arme Busfahrer in Bremen ist bald schutzlos.......
>>Das ist die Ursache.....versagt haben auch die Eltern, die es nicht mehr schafften, ihre Kinder entsprechend zu fördern.... und natürlich unsere drittklassigen Politiker, die diese Zusammenhänge nicht verstehen!
>
><font color=#0000FF>Hallo,
>was ist die genaue Quelle für diese Zitate? Ich vermute laut Internetsuche das Buch von Meinhard Miegel"Epochenwende - Gewinnt der Westen die Zukunft?".
>Ist das richtig?
>Danke und Gruß. > </font>
|
offthspc
15.10.2006, 12:30
@ Hasso
|
Die Ursache liegt woanders. |
-->Ich habe meinen Einreichplan zurückerhalten.
Dieser, von einem Profi gezeichnete Plan fiel leider einem besonders genau und langsam arbeitendem Mitglied unserer Beamtenschaft in die Hände.
Der Zeichner macht übrigens so 4 Einreichpläne in der Woche... also der versteht schon sein Geschäft und hat auch mir schon etliche Pläne erstellt, ohne Schwierigkeiten bislang.
Der Zeichner schüttelt ob der Anmerkungen des Beamten nur mehr den Kopf.
Es fehlt zum Beispiel die Angabe Seehöhe über Adria-Niveau im Plan.
Das ist ja immens wichtig.
Für eine Garage.
Kurz:
Ich sch.... auf das gemauerte Werk welches die örtlich ansässige Baufirma samt hiesigen Arbeitern wohl für etliche Zeit beschäftigt hätte und werde mir, vollkommen legal natürlich, eine Planenhalle auf die Wiese stellen.
Ich versuche gerade auf alibaba.com einen günstigen Anbieter zu finden der die Plane auch in Wunschfarben liefert.
Kein dezentes Grün.
Ich denke da, aus Trotz, wahlweise an ein schweinchenrosa oder ein gummientengelb.
Und das ist das Problem das wir haben.
Einen Haufen unnützer Fresser die auf Teufel komm raus ihre gutdotierten und mit allen Annehmlichkeiten ausgestatteten Bürostuhl gegen Stellenabbau im öffentlichem Dienst verteidigen müssen und mit allen Mitteln versuchen die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit zu beweisen.
Und sei es mittels Drangsalierung ihrer Kunden.
Nein, das ist Hopfen und Malz verloren.
Das wird nichts mehr.
Einziges Ziel das einem noch bleibt.
Möglichst viel Geld zusammenraffen und dann nichts wie weg.
Das sage ich mit noch nicht einmal 30 Lenzen.
Viele meiner Altersgenossen denken mittlerweile ebenso.
mfG
offthspc
|
Doomsday
15.10.2006, 17:20
@ Inge
|
Re: Stieglitz zur Globalisierung |
-->
Vielleicht interessierts jemanden.
Schönen Restsonntag.
<ul> ~ (Lü)Stern ;-)</ul>
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TESLA
15.10.2006, 20:14
@ fridolin
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Die deformierte Gesellschaft heißt der Schinken - Plfichtlektüre... |
-->... als Diskussionsgrundlage.
Selten in meinem Leben ein Buch gelesen, was es so auf den Punkt bringt.
Natürlich gibt es immer ein paar Stellen die man besser machen könnte.
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TESLA
15.10.2006, 20:23
@ prinz_eisenherz
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Auch wenn ich die Botschaft verstehe - Grohe ist ein schlechtes Beispiel |
-->Grohe ist ein schlechtes Beispiel. Es gibt nämlich 2!!!!!!!!!!!
Und wie das halt mit Brüdern so ist...
... beim einen geht es nicht. Beim anderen geht es...
Hier mal ein kleiner Einblick:
Kaum 50 Kilometer von Lahr entfernt, in Schiltach, hat die Firma Hansgrohe ihren Sitz. Die Gründer beider Firmen waren Brüder, die 1937 getrennte Wege gingen. Das Ergebnis nach fast 70 Jahren ist verblüffend. Auch Hansgrohe ist weltweit erfolgreich mit teuren Designerarmaturen. Auch dieses Unternehmen stellt in Deutschland fast 80 Prozent seiner Produkte her und exportiert im gleichen Umfang. Und auch Hansgrohe gehört zu zwei Dritteln einem US-Konzern. Allerdings ist der Käufer „ein industrieller Investor“, erklärt Richard Grohe, Marketing-Chef und Enkel des Gründers. Der habe die deutschen Wasserhähne und Brausen in sein Produktprogramm integriert. Das Management blieb bei den Familieneigentümern. Über die Lohnkosten mit Billiganbietern zu konkurrieren, „schadet langfristig der Marke“, meint der junge Grohe. Die Firma brauche qualifizierte Leute, „das Risiko, die zu verlieren“, sei zu groß. Darum bleibe die Firma in Deutschland. „Design- und Innovationsführerschaft ist die Alternative“, sagt er selbstbewusst.
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prinz_eisenherz
15.10.2006, 22:17
@ TESLA
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Grohe ist ein schlechtes Beispiel. Leider ist mir kein besseres eingefallen.:)) |
-->Guten Abend TESLA,
danke für den Einblick.
Im Zusammenhang mit meiner Antwort fiel nur der Firmenname einfach so spontan ein, weil es wenige Tage vorher im TV eine recht lange Berichterstattung zu den bekannten Käufern gab, die Firmen, aktuell in Deutschland, kaufen wie Metallschrott und das mit Geld von Banken, also mit Schulden, mit der Absicht die Firma durch gezielte Eingriffe effektiver, rationeller, auch mit Personalentlassungen, für den nächsten Käufer interessant zu machen, der dann die Firma zu einem viel höheren Preis, als dritter Besitzer in kurzer Zeitfolge hintereinander, erwirbt, aber nur um dann das gleiche Spiel weiter zu betreiben.
Im Film wurden die Werke von Grohe (Sanitärartikel) in Deutschland vorgestellt, eines davon in Brandenburg, welches tatsächlich geschlossen werden sollte und als Ersatz wurde ein Werk dazu, parallel zur Fertigung in Brandenburg, errichtet, eingeweiht in Thailand und mit den dortigen Politikern triumphal gefeiert. Der Knaller dabei waren natürlich die niedrigeren Lohnkosten, der Nähe des asiatischen Marktes, die Steuererleichterungen und die minimalen Nebenkosten was Sozialversicherung, Rentenabgabe und Krankenkasse betrifft.
Was mich schon gewundert hat war, wenn man schon den Ausverkauf von traditionellen deutschen Firmen wie im Film beklagt, warum man sich nicht den deutschen Erstbesitzer vor die Kamera geholt hat, um zu zeigen, was ihn dazu gebracht hat die Firma zu verkaufen.
Aber, ich weiß auch nicht annähernd wohin die Reise dabei geht, bei der Globalisierung, denn warum sollen die ansonsten als Rohstofflieferanten, als Werkbank benutzen asiatischen Länder nicht auch ein größeres Stück vom Kuchen anstreben? Ich meine schon.
Perönliche Bemerkung:
Wenn ich nur daran denke, wenn meine angeheitatete, koranische Verwandschaft erzählem, wie die Leute in Korea selbst, rackern, lernen und schuften, um besser als wir zu sein. Nur mal die Schulen dort als Beispiel, nicht die Schulgebäude, sondern der unglaublich hohe Druck von den Eltern, der auf ihre Kinder ausgeübt wird mit Bestleistungen die Schule zu bestehen. Es ist fazinierend und erschreckend zugleich.
Noch meine jetzt etwa 40jährige koreanische Schwägerin wurde in ihrer Schulzeit von ihrem Vater halb zu Tode geprügelt, wenn sie mal mit einer zwei in einer Klausur nach Hause kam, wenn sie nicht ihre Oma versteckt, beschützt hätte. Naja, schön ist das nicht, aber so wird es dort eben immer wieder gemacht. Zum Glück immer weniger.
Wir sollten uns in Deutschland mal daran erinnern, das unsere erfolgreiche Industrialisierung, die Eroberung von Weltmärkten, ganz zum Anfang, sicher auch nicht mit Samthandschuhen stattgefunden hat.
bis denne
eisenherz
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