-->Was für ein Eigentor, die gestrige Entscheidung des BVG zur Berlin-Unterstützung!

Dieser rot-rote Senat hatte geschafft, was rotgrüne, schwarzgelbe und schwarzrote Senate nicht schafften: Bürokratieabbau, große Einsparungen und erstmals seit langem wieder ein ausgeglichener Haushalt. Dass wir 60 Mrd Schulden haben (gut, der Titel lautet ja nicht gegen mich persönlich), liegt eben auch daran, dass man unbedingt Banken stützen muß, die ihren honnorigen Pleitefonds-Kunden (die meistens nicht in BER sitzen) weiter brav ihre 8% p.a. Rendite zahlen wollen.

Sei es wie es sei. Das Signal von gestern ist: Das Sparen lohnt sich nicht. Jetzt können wir also aus dem Vollen schöpfen, was uns bei zugesagten Bundesgeldern nicht möglich gewesen wäre. Wowereit wird als erstes die Kitas kostenfrei machen und auch ansonsten nicht mhr knausrig sein. Wenn wir also offiziell nicht"notleidend" sind, dann können wir das ja gern mal herbeiführen. Ausgeben, dass die Schwarte kracht!

-->und ich würde es richtig gut finden, wenn man an Berlin ein Exempel ausprobiert, mit wie wenig Geld man die Bevölkerung durchbringen kann und welche Konflikte sich daraus ergeben.

Irgend jemand sollte schon Vorreiter sein, wieso nicht die Stadt die so sexy ist.
Oder kommt dann die schrumplige Haut wieder durch, wenn das Geld für Schonheits-Op´s fehlt.

Gruß Dieter

-->>und ich würde es richtig gut finden, wenn man an Berlin ein Exempel

es ist immer gut, sich seinen Frust befreiend von der Seele abzugrollen, Dieter.
Aber mal im Ernst und in der Sache:

Wären die Mittel gewährt worden, DANN wäre das sowas wie selbstverordnete Zwangsverwaltung gewesen. Kein müder Cent hätte verpraßt werden können. So aber hat die lokale Politik einen Freibrief. Die 60 Mrd sind eh durch nichts wegzusparen. Selbst der Verkauf aller landeseigenen Wohnungen wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Jetzt werden die Schulden erst so richtig explodieren. Und Geschenke werden verteilt. Vielleicht sogar unter einen großen Koalition mit Junior Pflüger. Mir egal, aber so sollte es kommen. Die Sparankündigung von Finanzsenator Sarrazin war nur eine erste pflichtbewußte Reaktion. Unter Pflüger als Junior wird Sarrazin ausgewechselt und politisch umgelenkt.

Man sagte ja:"Ihr seid nicht notleidend genug!" Das klingt wie eine Einladung:"Kommt noch mal vorbei, wenns wirklich soweit ist."

> ausprobiert, mit wie wenig Geld man die Bevölkerung durchbringen kann

Wie meinen? Hartz ist Bundesgesetz. Der Berliner Hartzer wird nie weniger bekommen als ein bayerischer Hartzer. Und (prozentual) mehr Steuern als Du werde ich auch nicht zahlen. Und die Kitas werden bald die günstigsten in ganz Deutschland sein *G*."Du" zahlst so oder so.

> und welche Konflikte sich daraus ergeben

welche sollten? Wie kürzlich ermittelt sind WIR die größten Genießer Deutschlands *hehehe* Uns jehts rischtisch jut. Und was am Ende fehlt, das wird eben auf Kredit gemacht. Der Ami machts vor, dass man jeden Schuldenstand per Fingerschnippen nochmal verdoppeln kann. Wer so sexy ist, kann arm nie werden, oder?!

>Irgend jemand sollte schon Vorreiter sein, wieso nicht die Stadt die so sexy ist

Vergiß es. Ein Berliner läßt sich nie verdrießen, nie! Auch wenn der Neid in der Provinz noch so blüht.

>Oder kommt dann die schrumplige Haut wieder durch, wenn das Geld für Schonheits-Op´s fehlt.

Wie Du weißt, wird weiter kräftig verschönert. Das prächtige Bodemuseum wurde gerade eröffnet und an der Museumsinsel wird milliardenschwer Bundesknete verbaut. Und weiter wirds gehen. An privaten Investitionen zumindest kosmetischer Natur herrscht eh kein Mangel. Es wird fleißig gebaut und aufgemöbelt. Da verfällt eher die Provinz weiter. Und erwarte von einem Berliner kein Mitleid, wenn er ständig von der Provinzbevölkerung angefeindet wird. Das ist sowohl der Ost- wie der Westberliner aus den Teilungsjahren gewohnt, jeder auf seiner Seite. Dagegen sind wir immun:"Icke icke bin Berlina, wer mir haut, den hau ick wieda."

Gruß vom Taktiker aus der auf ewig unverwüstlichen Hauptstadt.
Merke: Sexy nimmt sich immer, was es braucht.

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-->Hallo Dieter,
was soll sich dann ändern?
Die Anspruchshaltung, die Forderungen von allen Seiten nach Subventionen, aber natürlich nicht die Bereitschaft Steuern zu bezahlen?
Wird deswegen das übergroße Berliner Parlament auf ein Normalmaß zurückgenommen?
Werden die vielen kleinen und großen sog. Kulturschaffenden auf die eigenen Füße gestellt?
Wird dann endlich die Länderfusion vollzogen zwischen Brandenburg und Berlin, aber nicht so, das zwei zu große Parlamente zusammengeworfen werden, sondern so, das eines davon tatsächlich total geschlossen wird?
Wird dann endlich der Flughafen Berlin/ Schönefeld gebaut?
Kurz, das alles und noch viel mehr, dazu werden dann die Entscheidungen getroffen, an die sich der Berliner Senat nicht herantraut? Aus dem Grund, weil er erst einmal von allen Seiten Prügel bezieht. Der Bestimmer, der dann von allen Interessengruppen und Sumpfblüten in der Stadt, einschließlich der Medien, als fleischgewordener Eisberg fertig gemacht wird, alles Entscheidungen die die Wiederwahl in Frage stellen.
Den Bürgermeister, die Zwangsverwaltung, die möchte ich sehen, die ihrer jeweiligen Partei den Niedergang in den Umfrageergebnissen beschert und dann standhaft bleibt. Glaubst du das mit deinen Vorschlag wirklich? Nicht wirklich, oder?

Beispiel gefällig, wie die Medien in der Stadt mit diesem peinlichen Vorgang umgehen, wie dieser Tritt in den Arsch zum „ Event „ zur Spaßveranstaltung umfunktioniert wird?

Die TAZ von gestern.
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Berlin: arm. Aber sexy
Das Verfassungsgericht findet Berlin"sexy, weil es so arm gar nicht ist". Mit dieser Begründung lehnen die Karlsruher Richter zusätzliche Finanzhilfen des Bundes für die Hauptstadt ab. Jetzt muss Bürgermeister Klaus Wowereit, von dem der Slogan"Arm, aber sexy!" stammt, noch radikaler sparen.
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Daraufhin habe ich mit die Begründung des Bundesverfassungsgericht mal angesehen. Es konnte gar nicht sein, und es war auch nicht so, das in der Urteilsbegründung vom BVG etwas von sexy steht. Da steht was von Verlotterung, von Unfähigkeit, von Blödheit, natürlich auch nicht wortwörtlich, aber von sexy steht da jedenfalls nichts, zumindest hat mir die Wort - Suchfunktion, die ich über den Text des Urteils habe laufen lassen kein sexy angezeigt. Siehste, so sehen die Seilschaften in Berlin diese Tracht Prügel vom Gericht, als Sexualvorspiel. Und da meinst du, das hierbei die Zwangsverwaltung etwas ändert? Wohl kaum.

bis denne
eisenherz