sensortimecom
13.11.2006, 22:02 |
Bätzing (SPD) will Deutschen die Beruhigungsmittel wegnehmen. Ärzte sind schuld Thread gesperrt |
-->Nach ihrer Ansicht sind 1 Million süchtig nach Beruhigungsmittel.
"Als eine Ursache des Problems nennt Renate Walter-Hamann vom Caritasverband den Trend, dass"Menschen Lebensprobleme chemisch regeln". Unter anderem seien Ärzte an dieser Entwicklung beteiligt, da sie"häufig zu lange und in zu hoher Dosierung" Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel verschrieben, sagte Walter-Hamann. Problematisch seien vor allem die so genannten Benzodiazepine, die unter anderem angst- und krampflösend, beruhigend und schlaffördernd wirken..."
Weiters sagt eine Studie:"Potenz- und Haarwuchsmittel, Stimmungsaufheller wie Johanniskraut oder auch Medikamente, die zu verringerter Fettaufnahme aus der Nahrung führen, bereiten den Boden für die Einnahme stärkerer Mittel.."
----------------------
[b]Also. jetzt sage ich auch wieder mal ein Wörtchen dazu:
Nachdem den Menschen hier alles genommen worden ist, was ihnen noch irgendwie Lebensfreude brachte, nachdem Mobbing und Stress ungeheuerliche Formen angenommen haben, nachdem Hartz-IV die Menschen in unerträgliche Existenzängste zwängt, nachdem in Mitteleuropa die Luft nicht mehr zum Atmen, das Essen nicht mehr zum Kotzen und der Kot nicht mehr zum Scheissen ist, soll sich jetzt auch noch die Verordnung von Medikamenten gestoppt werden. Am besten ganz, weil ja eh zu teuer und kaum noch von den Kassen finanzierbar. Natürlich soll sich auch jede Selbstmedikation aufhören. Weil ja, wie uns diese Oberklugscheisser glaubhaft versichern, sogar die Einnahme von Johanniskraut eine Vorstufe zur Drogensucht darstellt... Übrigens, von den jugendlichen Drogenabhängigen, den Haschern, Fixern und Dealern aller Art, ist natürlich aus"political correctness" nicht die Rede. Die kriegen auch weiterhin ihr Zeugs. Wenns sein muss, gratis. Sonst zünden sie womöglich noch Autos an...
Heute wieder langsam in Fahrt kommend,
mit Grüßen
Erich B.
siehe
<ul> ~ http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,448193,00.html</ul>
|
Herb
13.11.2006, 22:55
@ sensortimecom
|
Re: Bätzing (SPD) will Deutschen die Beruhigungsmittel wegnehmen. Ärzte sind schuld |
-->>Nach ihrer Ansicht sind 1 Million süchtig nach Beruhigungsmittel.
wenn es wirklich so schlimm ist, dann sollte man was dagegen unternehmen finde ich.. die Menschen muessen versuchen ihre Probleme in den Griff zu kriegen statt den leichten Weg zu gehen und sie mittels medikamente/alkohol/drogen zu verdraengen
sollte die Politik dabei zusehen?
aber ich stimme deiner Aussage ueber die Lebensqualitaet auf jeden Fall zu
es ist heutzutag fuer keinen mehr einfach
|
Worldwatcher
14.11.2006, 06:16
@ Herb
|
Re: Wieviel Pillen werden denn im Bundestag geschluckt? |
-->Hallo,
die Betriebsblindheit die dort für manches herrscht lässt sich doch ohne Chemieeinsatz überhaupt nicht darstellen.
Die schwer verdauenden Volksvertreter mit Ihren 17 Stunden-tagen werden ohne entsprechende Medikamente der entgegengesetzten Wirkungsrichtung das auch nicht durchstehen. Da ist es kein Wunder, daß das was dabei raus kommt, die Qualität hat, die so oft beklagt wird. Es sind Ergebnisse einer permanenten Überforderung der Systeme.
Die Zeilen die hier heute schreibe hätte ich vor Jahren noch nicht geschrieben, einfach weil es wesendlich aufwendiger gewesen wäre sie zu veröffentlichen. Nur
muss es denn so weiter gehen, daß durch rapid Prototyping und fast Manufakturing bei Losgrösse 1 Menschen zu Untertanen gepresst werden.
Es gibt die Regel:... und macht euch die Erde untertan,... da steht nicht geschrieben, beutet euch selbst und andere noch mehr aus...
Vielleicht sollte das Wettbewerbsprinzip auf ein sinnvolles Maß zurückgeschnitten dem Konsensprinzip etwas Platz machen, wenn alle möglichst schnell und sofort durch das Tor wollen wird sowieso keiner durchkommen. Das gilt im kleinen wie in der globalen Welt, es wird sich auch durch noch so masiven Einsatz von Medizin nicht ändern lassen.
Wenn ich an den Einsatz von Chemie im Schulalltag denke so will man dort die Kinderprobleme auch oft chemisch regeln, das ist ein Frevel der nur noch durch physischen Mord übertroffen wird.
Da werden den Kindern schon elementare Rechte gestohlen, ohne die sie keine Chance haben sich sinnvoll zu entwickeln. Primärer Zweck dieses Missbrauchs ist, die Lerngeschwindigkeit des Indiviums an das kaputte System anzupassen, statt das System so zu verändern, daß der Lernvorgang naturgegeben mit dem erforderlichen Zeitaufwand zum richtigen Zeitpunkt startend ablaufen kann.
Das schulischen Lernen ist heute mehr denn je nur noch ein kleiner Teil des täglichen Lernangebotes daß in der Phase der höchsten Aufnahmebereitschaft im Leben konsumiert werden muss. auch hier ist eine justage des Verhältnis von Wettbewerb/Konsens erforderlich.
Überforderte Lehrer werden es mit noch so viel Aufwand nicht schaffen,
im Wettbewerb mit professionell verbreiteten Infomationsangeboten Erster zu sein.
Nützliche Bildung und Wissen werden aber auch zukünftig nicht in chemischer Form konsumierbar sein, sondern nur bei Einhaltung von naturgegebenen Regeln vom Organismus selbst erzeugt werden können. Dazu wird genügend Zeit benötigt.
Gruss Ww
|
Spartakus
14.11.2006, 11:50
@ Herb
|
Das Problem ist vielschichtig |
-->>wenn es wirklich so schlimm ist, dann sollte man was dagegen unternehmen finde ich.. die Menschen muessen versuchen ihre Probleme in den Griff zu kriegen statt den leichten Weg zu gehen und sie mittels medikamente/alkohol/drogen zu verdraengen
Das ist vollkommen richtig, ändert aber nichts an der derzeitigen Problematik. Aktuell sind nach der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen zwischen 1,4-1,9 Mio. Menschen medikamentenabhängig. Den vermutlich größten Anteil dürften daran die Benzodiazepine haben, im Volksmund auch Valium genannt. Der Benzodiazepinentzug gehört zu den schwersten bekannten Entzügen. Härter als Alkohol, Heroin oder Kokain. Hier kann man das Ganze mal aus Betroffenensicht nachlesen:
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/erfahrber/erfbenzodiazepine.html
Von heute auf morgen zu sagen, so: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt und alle Süchtigen auf Entzug zu setzen, käme einem Genozid gleich. Meine Ex-Schwiegermutter ist übrigens während eines 'kalten' Lexotanilentzuges zu Hause gestorben. Hier liegt auch ein weiteres Problem dieser Droge, betroffen sind in der Regel keine Junkies, Drogenfreaks oder sonstige"eigenverantwortliche" Personen, sondern Hausfrauen, Müttern, Menschen die diese Droge vom Arzt verschrieben bekamen und der Tatsache, dass diese Droge lange Jahre maßlos unterschätzt wurde.
Der Haken ist nur, vergleichbar mit der Alkoholproblematik, man kann diese große Zahl Menschen nicht adäquat therapieren. Eine Medikamententherapie gehört zu den langwierigsten und schwierigsten Therapien überhaupt, allein der Entzug kann Monate dauern. Nicht zu vergessen, selbst wenn es eine 100%ige Methode gäbe und sie vielleicht auch noch bezahlbar wäre, die Betroffenen sind in der Regel eben keine"Außenseiter", sondern stehen trotz ihrer Sucht voll im Leben. Und sind in der Mehrzahl Frauen. D.H. man muß die Zahl der unmittelbar Betroffenen, vermutlich mit 3 oder 4 Multiplizieren, wenn die Mutter 2'er Kinder für mehrere Monate in einer Therapie verschwindet, dann hat das natürlich gravierende Auswirkungen auf die Familie.
|
sensortimecom
15.11.2006, 13:28
@ Spartakus
|
Re: Das Problem ist vielschichtig |
-->>>wenn es wirklich so schlimm ist, dann sollte man was dagegen unternehmen finde ich.. die Menschen muessen versuchen ihre Probleme in den Griff zu kriegen statt den leichten Weg zu gehen und sie mittels medikamente/alkohol/drogen zu verdraengen
Nochmal: WIE bitte sollen Millionen von gestressten, durch Mobbing und Hetze bis an den Rand des Selbstmords getriebenen Menschen"ihre Probleme in den Griff kriegen", während man gleichzeitig jede Art von"Stoff" verbietet? (Nicht dass ich harte Drogen befürworte, ganz im Gegenteil!). WAS sollen Mediziner diesen Leuten bieten, WAS sollen sie ihnen erklären, WIE sollen sie ihnen helfen?
>Das ist vollkommen richtig, ändert aber nichts an der derzeitigen Problematik. Aktuell sind nach der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen zwischen 1,4-1,9 Mio. Menschen medikamentenabhängig. Den vermutlich größten Anteil dürften daran die Benzodiazepine haben, im Volksmund auch Valium genannt. Der Benzodiazepinentzug gehört zu den schwersten bekannten Entzügen. Härter als Alkohol, Heroin oder Kokain.
Okay, erstens redest du von der VERGANGENHEIT. Benzodiazepine sind zum Unterschied zu 1970, 1980, nur mehr schwer erhältlich, es gibt stregste Beschränkungen, und wen jemand 1 Tablette zum Schlafengehen nimmt (damit er nicht kollabiert und in der Klinik landet!), so ist davon noch keiner süchtig geworden!
Meine Ex-Schwiegermutter ist übrigens während eines 'kalten' Lexotanilentzuges zu Hause gestorben. Hier liegt auch ein weiteres Problem dieser Droge, betroffen sind in der Regel keine Junkies, Drogenfreaks oder sonstige"eigenverantwortliche" Personen, sondern Hausfrauen, Müttern, Menschen die diese Droge vom Arzt verschrieben bekamen und der Tatsache, dass diese Droge lange Jahre maßlos unterschätzt wurde.
Ach so. Soll also statt Benzodiazepine besser Haschisch verschrieben werden? Da kommt man leichtet weg davon, und kosten tuts auch nicht soviel. Nun, wäre auch eine Möglichkeit;-)
Nach ihrer Ansicht sind 1 Million süchtig nach Beruhigungsmittel.
Noch einmal: Diese Leute haben Benzodiazepine in einer Zeit genommen (und zwar Unmengen; oft haben sie auch andere Drogen konsumiert) die das reinste"Golden Age" gegen die Gegenwart war. Die Leutchen hatten davon keinen blassen Schimmer, und glaubten an die bevorstehende Weltrevolution, wonach dann Milch und Honig fließt... Welche Aussichten auf Besserung haben sie jetzt bitte, wo es 100x so dick kommt? Wo sie auch noch mit 65 Jahren einem Fulltime-Job nachgehen müssen, weil die Rente in weiter Ferne ist? Sie dürften ja nach einer von Fr. Bätzing in Auftrag gegebenen Studie sogar Johanniskraut nur mit Vorsicht genießen. Könnte ja zu härteren Mitteln führen;-)
E. B.
|