dottore
22.11.2006, 13:30 |
PE - das KSK des Kapitalismus Thread gesperrt |
-->Hi,
die PEler ruhen nie!
Gerade hat BC Partners das Kaufangebot der australischen Macquarie-Bank für Techem von 44 auf 52 gelupft. Beifall von allen Seiten und großes Kursplus auf über 54.
BCP hat inzwischen in Europa 60 Geschäfte im Umfang von 43 Mrd Euro abgewickelt. In den nächsten 5 Jahren will man 15 bis 20 weitere EUROler (AGs) krallen, dabei 15 Mrd spendieren (Gelder, die ihrerseits bei ihnen hereinbranden, das entsprechende Leveraging versteht sich von selbst).
Derweil ruhen die Australier auch nicht, die zwar als „Bank“ firmieren aber dieselben Geschäfte betreiben wie die reinen PEler. Ihnen wurde heute das Gerücht unterschoben, sie wollten Quantas kapern. Was die LH-Aktie entsprechend lupfte.
Jetzt mal zum Grundsätzlichen:
1. Die bisher übliche Kausalkette, Anleger kaufen Aktien direkt oder indirekt über Fonds hat sich erledigt. Die können nur am Kursgewinn selbst partizipieren.
2. Treiber im Spiel werden mehr und mehr die PEler. Die Gewinne dabei sind erheblich höher, weil sie ihr EK per Leveraging hebeln und ihren „Anlegern“ entsprechend höhere Gewinne einspielen oder zumindest verhaißen können.
3. Letztlich läuft das - über Umwegen, bei denen sich die Zwischenfinanzierer die Pfoten fett machen (Banken usw.) - also nicht mehr wie"früher", als Anleger ihre Papiere beliehen und so zu hebeln versuchten.
4. Im Kern aber ist die Methode dieselbe geblieben, nur ist sie a) komplett unübersichtlich und b) komplett unreguliert (keine Börsenaufsicht o.ä. kann etwas zur Hebelung im"freien Bereich" sagen oder gar eingreifen).
5. So nährt die Hausse die Hausse. Wie lange das funktioniert, weiß niemand. Kein Unternehmen der Welt ist mehr gegen Angriffe von PElern gefeit, zumal, wenn diese sich zusammenschließen, man denke an ein Kombi von KKR (zuletzt Linde Stapler), Blackstone, BCP usw.
6. Dass es kein gutes Ende nehmen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber es gibt Hochämter, die erheblich länger dauern, als jemals gedacht, von Papstmessen ganz zu schweigen.
Das Dumme ist nun, den Anlegern kann man in die Karten gucken (Orderbuch, IB-Smalltalk). Fondsmanger geben, eitel wie sie sind, (etwa über Bloomberg) regelmäßig in etwa an, was ihre"Strategie" ist. Von PElern erfährt man keinen Mucks. Das sind kleine Truppen, quasi das KSK des Kapitalismus.
[img][/img]
Was sie an Bewaffnung haben (= Geld"vermögender Privatanleger") entzieht sich aller Kenntnis. Was sie auf ihren Hompages publizieren, mag stimmen oder nicht.
Die letzten verfügbaren Publikationen haben langen Bart wie diese BIZ-Analyse (die Fed hat sich aus diesem Thema, ausweislich dessen, was zu PE dort zu finden ist, praktisch seit 4 Jahren verabschiedet):
hier
oder sind mit im internationalen Vergleich lächerlich geringen Zahlen bestückt:
<a href=http://www.bvk-ev.de/bvk.php/cat/86/aid/253>hier</a>
Die US-Gesetze wie Gramm-Leach-Bliley (GLB von 2000) sagen zwar eine Menge über Financial Holding Companies
<a href=http://www.federalreserve.gov/generalinfo/fhc/>Liste</a>
aber dort finden wir keine PEler. Außerdem ist der Sinn des GLB der Schutz von Depositaren und von Versicherten. Die Finanzierung der PE-Geschäfte ist aber nur kurzfristig (man schaue sich diese"Fonds-Modelle" nochmals auf der FSA-Seite an) und die Kredite werden ohnehin rasch an den Markt weitergegeben, womit jeder, der diese zeichnet, auf eigenes Risiko handelt und nicht unter die Kategorie der schützenswerten"Kleinanleger" fällt. Überdies haben wir in diesem Segment die CDS, von denen bereits ausführlich die Rede war.
Fed-Governor Kevin M. Warsh hat an der NYSE gerade (21. 11.) ein Statement abgeliefert, das haarscharf am Problem vorbeigeht, da es als"asset prices" offizielle Notierungen nimmt, mit denen die PEler nach Abschluss ihrer Deals nichts am Hut haben. Immerhin sind diese Sätze, die Banken als solche betreffend, bemerkenswert:
"Asset prices, however, will reflect risks only if uninsured creditors perceive that they are at risk of loss. Thus, investors should understand that the resolution procedure for bank failures does not require that all uninsured creditors be made whole. Rather, resolution requires only that uninsured creditors be made no worse off than they would have been if the bank had been liquidated in the marketplace.
The ten largest U.S. banking organizations fund less than half their worldwide banking assets with deposits--insured, uninsured, and foreign. Thus, the role for market discipline is substantial: Uninsured creditors must do their own homework because protecting them is not the bank supervisor's job."
<a href=http://www.federalreserve.gov/boarddocs/speeches/2006/20061121/default.htm>Ganze Rede</a>
Die Geschäfte und deren Umfang der PEler bleibt eine"dark matter", von der man nur weiß, dass sie sich - wie immer wieder zu lesen -"explosionsartig" ausbreitet.
Tröstlich erscheint einstweilen nur, dass sich alle Aktivitäten letztlich auf die Gewinne richten, worauf auch Warsh hingewiesen hat:
"Profits--the critical underpinning of all markets..."
Bei den Profits geht’s letztlich um ihre Steigerung. Woraus mal ganz bescheiden formuliert werden könnte:
Solange diese steigen (oder eine Steigerung als möglich oder aussichtsreicht erscheint), geht die Aufblähung der dark matter weiter. Dabei gilt, dass die PE-Aktivitäten überproportional zum Gewinnwachstum zunehmen, weil dies mehr Spielraum fürs Leveragen öffnet.
Was geschieht, sobald die Gewinne stagnieren oder sich gar senken, kann nur vermutet werden. Dabei spricht einiges dafür, dass es anschließend zur Implosion bzw. einem Meltdown kommt. Aber vielleicht schmiert die Weltkonjunktur auch nie mehr ab und die amerikanische schon garnicht?
Gern will ich versuchen, mehr zu eruieren. Mit meinem traditionellen Latein bin ich am Ende. Höre ich Kurse und/oder Preise höre ich leider nur noch weißes Rauschen. Aber vielleicht gibt’s neue Hörhilfen? Wäre nett, wenn mich jemand informieren könnte.
Gruß!
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weissgarnix
22.11.2006, 13:57
@ dottore
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Re: PE - das KSK des Kapitalismus |
-->ja, sehr imposant. die Frage ist nur, ob die Investoren der PEs, also hauptsächlich Institutionelle wie Pensionsfonds und Versicherungen, da unterm Strich wirklich noch so viel verdienen, weil die nämlich justament die Hauptakteure einer anderen Anlagekategorie sind, die unter PE zunehmend leidet: Corporate Bonds. Für einige High-Alpha-Bondspieler wird das zunehmend ein Problem, zumal sich der auf PE-Buyouts fast immer einstellende"Credit event" mal nicht einfach so durch CDS absichern läßt (nämlich dann nicht, wenn man den"Credit" des betreffenden Unternehmens mochte und genau da long gehen wollte).
>Hi,
>die PEler ruhen nie!
>Gerade hat BC Partners das Kaufangebot der australischen Macquarie-Bank für Techem von 44 auf 52 gelupft. Beifall von allen Seiten und großes Kursplus auf über 54.
>BCP hat inzwischen in Europa 60 Geschäfte im Umfang von 43 Mrd Euro abgewickelt. In den nächsten 5 Jahren will man 15 bis 20 weitere EUROler (AGs) krallen, dabei 15 Mrd spendieren (Gelder, die ihrerseits bei ihnen hereinbranden, das entsprechende Leveraging versteht sich von selbst).
>Derweil ruhen die Australier auch nicht, die zwar als „Bank“ firmieren aber dieselben Geschäfte betreiben wie die reinen PEler. Ihnen wurde heute das Gerücht unterschoben, sie wollten Quantas kapern. Was die LH-Aktie entsprechend lupfte.
>Jetzt mal zum Grundsätzlichen:
>1. Die bisher übliche Kausalkette, Anleger kaufen Aktien direkt oder indirekt über Fonds hat sich erledigt. Die können nur am Kursgewinn selbst partizipieren.
>2. Treiber im Spiel werden mehr und mehr die PEler. Die Gewinne dabei sind erheblich höher, weil sie ihr EK per Leveraging hebeln und ihren „Anlegern“ entsprechend höhere Gewinne einspielen oder zumindest verhaißen können.
>3. Letztlich läuft das - über Umwegen, bei denen sich die Zwischenfinanzierer die Pfoten fett machen (Banken usw.) - also nicht mehr wie"früher", als Anleger ihre Papiere beliehen und so zu hebeln versuchten.
>4. Im Kern aber ist die Methode dieselbe geblieben, nur ist sie a) komplett unübersichtlich und b) komplett unreguliert (keine Börsenaufsicht o.ä. kann etwas zur Hebelung im"freien Bereich" sagen oder gar eingreifen).
>5. So nährt die Hausse die Hausse. Wie lange das funktioniert, weiß niemand. Kein Unternehmen der Welt ist mehr gegen Angriffe von PElern gefeit, zumal, wenn diese sich zusammenschließen, man denke an ein Kombi von KKR (zuletzt Linde Stapler), Blackstone, BCP usw.
>6. Dass es kein gutes Ende nehmen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber es gibt Hochämter, die erheblich länger dauern, als jemals gedacht, von Papstmessen ganz zu schweigen.
>Das Dumme ist nun, den Anlegern kann man in die Karten gucken (Orderbuch, IB-Smalltalk). Fondsmanger geben, eitel wie sie sind, (etwa über Bloomberg) regelmäßig in etwa an, was ihre"Strategie" ist. Von PElern erfährt man keinen Mucks. Das sind kleine Truppen, quasi das KSK des Kapitalismus.
>[img][/img]
>Was sie an Bewaffnung haben (= Geld"vermögender Privatanleger") entzieht sich aller Kenntnis. Was sie auf ihren Hompages publizieren, mag stimmen oder nicht.
>Die letzten verfügbaren Publikationen haben langen Bart wie diese BIZ-Analyse (die Fed hat sich aus diesem Thema, ausweislich dessen, was zu PE dort zu finden ist, praktisch seit 4 Jahren verabschiedet):
>hier
>oder sind mit im internationalen Vergleich lächerlich geringen Zahlen bestückt:
><a href=http://www.bvk-ev.de/bvk.php/cat/86/aid/253>hier</a>
>Die US-Gesetze wie Gramm-Leach-Bliley (GLB von 2000) sagen zwar eine Menge über Financial Holding Companies
><a href=http://www.federalreserve.gov/generalinfo/fhc/>Liste</a>
>aber dort finden wir keine PEler. Außerdem ist der Sinn des GLB der Schutz von Depositaren und von Versicherten. Die Finanzierung der PE-Geschäfte ist aber nur kurzfristig (man schaue sich diese"Fonds-Modelle" nochmals auf der FSA-Seite an) und die Kredite werden ohnehin rasch an den Markt weitergegeben, womit jeder, der diese zeichnet, auf eigenes Risiko handelt und nicht unter die Kategorie der schützenswerten"Kleinanleger" fällt. Überdies haben wir in diesem Segment die CDS, von denen bereits ausführlich die Rede war.
>Fed-Governor Kevin M. Warsh hat an der NYSE gerade (21. 11.) ein Statement abgeliefert, das haarscharf am Problem vorbeigeht, da es als"asset prices" offizielle Notierungen nimmt, mit denen die PEler nach Abschluss ihrer Deals nichts am Hut haben. Immerhin sind diese Sätze, die Banken als solche betreffend, bemerkenswert:
>"Asset prices, however, will reflect risks only if uninsured creditors perceive that they are at risk of loss. Thus, investors should understand that the resolution procedure for bank failures does not require that all uninsured creditors be made whole. Rather, resolution requires only that uninsured creditors be made no worse off than they would have been if the bank had been liquidated in the marketplace.
>The ten largest U.S. banking organizations fund less than half their worldwide banking assets with deposits--insured, uninsured, and foreign. Thus, the role for market discipline is substantial: Uninsured creditors must do their own homework because protecting them is not the bank supervisor's job."
><a href=http://www.federalreserve.gov/boarddocs/speeches/2006/20061121/default.htm>Ganze Rede</a>
>Die Geschäfte und deren Umfang der PEler bleibt eine"dark matter", von der man nur weiß, dass sie sich - wie immer wieder zu lesen -"explosionsartig" ausbreitet.
>Tröstlich erscheint einstweilen nur, dass sich alle Aktivitäten letztlich auf die Gewinne richten, worauf auch Warsh hingewiesen hat:
>"Profits--the critical underpinning of all markets..."
>Bei den Profits geht’s letztlich um ihre Steigerung. Woraus mal ganz bescheiden formuliert werden könnte:
>Solange diese steigen (oder eine Steigerung als möglich oder aussichtsreicht erscheint), geht die Aufblähung der dark matter weiter. Dabei gilt, dass die PE-Aktivitäten überproportional zum Gewinnwachstum zunehmen, weil dies mehr Spielraum fürs Leveragen öffnet.
>Was geschieht, sobald die Gewinne stagnieren oder sich gar senken, kann nur vermutet werden. Dabei spricht einiges dafür, dass es anschließend zur Implosion bzw. einem Meltdown kommt. Aber vielleicht schmiert die Weltkonjunktur auch nie mehr ab und die amerikanische schon garnicht?
>Gern will ich versuchen, mehr zu eruieren. Mit meinem traditionellen Latein bin ich am Ende. Höre ich Kurse und/oder Preise höre ich leider nur noch weißes Rauschen. Aber vielleicht gibt’s neue Hörhilfen? Wäre nett, wenn mich jemand informieren könnte.
>Gruß!
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Golden Boy
22.11.2006, 15:26
@ dottore
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Weltkonjunktur |
-->Hi dottore,
danke für den sehr interessanten Beitrag.
Du schreibst:
" Was geschieht, sobald die Gewinne stagnieren oder sich gar senken, kann nur vermutet werden. Dabei spricht einiges dafür, dass es anschließend zur Implosion bzw. einem Meltdown kommt. Aber vielleicht schmiert die Weltkonjunktur auch nie mehr ab und die amerikanische schon garnicht?"
Dieser letzte Satz ist wahrscheinlich ironisch gemeint. Aber könnte er nicht die Wirklichkeit trefflich wiedergeben? Warum muß die Weltkonjunktur denn abstürzen? Nur weil fast alles kreditfinanziert wird?
Ich glaube, daß sich das System von selbst am Laufen hält. Durch die Globalisierung ist die Welt von einer Kugel zur Scheibe geworden. Für das Kapital ist es noch nie so einfach gewesen, ein passendes Investment zu finden. Für den einfachen Bürger ist es wohl dadurch schwieriger geworden, am Wohlstand teilzuhaben. Das wird das große Problem der Zukunft sein, wenn wir auf die 20:80 Gesellschaft zusteuern.
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SchlauFuchs
22.11.2006, 17:15
@ Golden Boy
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Re: Weltkonjunktur |
-->> Für den einfachen Bürger ist es wohl dadurch schwieriger geworden, am Wohlstand teilzuhaben. Das wird das große Problem der Zukunft sein, wenn wir auf die 20:80 Gesellschaft zusteuern.
Wir sind bereits eine 95:5-Gesellschaft. Wär schön wenn wir wieder auf 80:20 zusteuern würden.
In einer UNO-Studie wurde 1996 bekannt gegeben, daß weltweit die 358 reichsten Milliardäre fast die Hälfte des Welteinkommens besitzen. Würde man statt des Einkommens das Vermögen berücksichtigen, wäre der Gegensatz noch viel größer.
<ul> ~ Quelle</ul>
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dottore
22.11.2006, 18:15
@ Golden Boy
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Re: Weltkonjunktur |
-->Hi Golden Boy,
>>" Was geschieht, sobald die Gewinne stagnieren oder sich gar senken, kann nur vermutet werden. Dabei spricht einiges dafür, dass es anschließend zur Implosion bzw. einem Meltdown kommt. Aber vielleicht schmiert die Weltkonjunktur auch nie mehr ab und die amerikanische schon garnicht?"
>
>Dieser letzte Satz ist wahrscheinlich ironisch gemeint. Aber könnte er nicht die Wirklichkeit trefflich wiedergeben? Warum muß die Weltkonjunktur denn abstürzen? Nur weil fast alles kreditfinanziert wird?
Noch nicht fast alles. Aber immer mehr von allem.
>Ich glaube, daß sich das System von selbst am Laufen hält.
Das Laufrad wird aber immer größer.
>Durch die Globalisierung ist die Welt von einer Kugel zur Scheibe geworden.
Ja, interessantes Buch von Thomas Friedman. Nur mit Döntjes allein ("Einen Haarschnitt können Sie nicht exportieren") ist es noch nicht getan.
>Für das Kapital ist es noch nie so einfach gewesen, ein passendes Investment zu finden.
Am Passendsten: Je höher geleveragt wird. Auf-Passen sollte man da schon.
>Für den einfachen Bürger ist es wohl dadurch schwieriger geworden, am Wohlstand teilzuhaben.
Was ihn zunehmend nervös macht.
>Das wird das große Problem der Zukunft sein, wenn wir auf die 20:80 Gesellschaft zusteuern.
Vor allem, wenn die 80 (oder weniger) kaum reale Kaufkraftsteigerungen erleben. Wie gut es dann um die Gewinne stehen wird, bleibt abzuwarten. Auch der reine Finanzsektor kann nicht ewig prosperieren, wenn's in der"wirklichen" Wirtschaft harzt.
Gruß!
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dottore
22.11.2006, 19:02
@ dottore
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Re: Zusatz: AN in der EU |
-->Hi,
die EU (der Sozialkommissar) vermeldet:
Nur noch 40 % aller Beschäftigten haben einen Vollzeit-Job. Rest muss Teilzeit, doppelt, usw. malochen.
Das gibt's in den USA schon längst, doch nun trägt das auch zur Äufnung der Arm/Reich-Schere in dieser Weltgegend bei.
Dieses immer härtere Gestrample ist nicht gut. Macht beide Wirtschaften (USA/EU) auch anfälliger.
Jetzt noch der"Vorschlag" der Frau Kanzlerin, mit dem Investivlohn voran zu machen (Beschlussvorlage nächster CDU-Parteitag). Das hätte bei Dax 2500 gefordert werden sollen.
So erscheint es wie ein böses Zeichen: Gewinne ---> max! Kurse ---> max! Und wie leicht könnte die Kiste drehen?
Was dann?
Trotzdem schönen Abendgruß!
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weissgarnix
22.11.2006, 19:31
@ dottore
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Re: Zusatz: AN in der EU |
-->Hi,
interessant, dass du die Merkel-Idee mit dem Investivlohn bringst. Ich habe das heute morgen auch gelesen, und mußte spontan an das Schrödersche"Bürgerrecht auf Aktienzuteilung bei Börsengängen" aus 1999 oder so denken. Wenige Monate später war die Hausse vorbei... ein Kontraindikator?
>Hi,
>die EU (der Sozialkommissar) vermeldet:
>Nur noch 40 % aller Beschäftigten haben einen Vollzeit-Job. Rest muss Teilzeit, doppelt, usw. malochen.
>Das gibt's in den USA schon längst, doch nun trägt das auch zur Äufnung der Arm/Reich-Schere in dieser Weltgegend bei.
>Dieses immer härtere Gestrample ist nicht gut. Macht beide Wirtschaften (USA/EU) auch anfälliger.
>Jetzt noch der"Vorschlag" der Frau Kanzlerin, mit dem Investivlohn voran zu machen (Beschlussvorlage nächster CDU-Parteitag). Das hätte bei Dax 2500 gefordert werden sollen.
>So erscheint es wie ein böses Zeichen: Gewinne ---> max! Kurse ---> max! Und wie leicht könnte die Kiste drehen?
>Was dann?
>Trotzdem schönen Abendgruß!
|
André
22.11.2006, 19:43
@ dottore
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Re: Weltkonjunktur kippt, wenn... |
-->nicht so sehr die endogenen Faktoren und Risiken, die Du sehr ausführlich darstellst, übersättigt zurückschlagen werden, sondern wenn nahe dem Sättigungszeitpunkt
exogene Faktoren aus der Politik (Wahnsinnskrieg mit partiellen Preisexplosionen) und oder der Umwelt (Vulkanausbruch, Reaktorunglück und Missernten) auftreten werden.
Aller Erfahrung nach werden diese exogenen Faktoren wieder auftreten, so wie es auch in der Vergangenheit zumeist (wenn auch nicht immer) der Fall war.
(Exogene Faktoren bieten den Verantwortlichen zusätzlich wunderbare Exculpationsmöglichkeiten und sind deshalb sehr beliebt. Ferner - zumindest in der Vergangenheit - boten Zusammenbrüche auch den überlebenden Grossinvestoren die Chance, das Vermögensverhältnis noch mehr zu ihren Gunsten zu verschieben).
Ich persönlich wäre nicht überrascht (und doch bestürtzt) wenn der Beginn bereits im 2. Hj 07 läge.
Gruss
und wünsche steife Ohren!
André
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