eesti
01.12.2006, 20:37 |
Anfrage zu Goldverleihungen Thread gesperrt |
-->Hallo,
überall liest man (in den Bilanzen...), daß die europäischen Notenbanken erhebliche Bestände ihrer Goldreserven verliehen haben.
Wer leiht sich das Zeugs langfristig, wo doch jeder Schafskopf sehen kann, daß das Gold nach der langen Durststrecke wieder"trendy" ist?
Das sind ja keine Pfennigbeträge, um die es hier geht. Welche Bank läß es zu, daß ihre Mitarbeiter so lange so deutlich"Murks" fabrizieren und Geld vernichten, denn zurück gekauft muß ja immer zu erheblich höheren Kursen werden.
Gruß
LR
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Student
01.12.2006, 21:35
@ eesti
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Re: Anfrage zu Goldverleihungen |
-->Hallo LR!
>Welche Bank läß es zu, daß ihre Mitarbeiter so lange so deutlich"Murks" fabrizieren und Geld vernichten, denn zurück gekauft muß ja immer zu erheblich höheren Kursen werden.
Ich erlaube mir eine Gegenfrage:
Welche Bank läßt es zu, daß ihre Mitarbeiter ein Pfand an die ZB verkaufen, um es dann teurer zurückzukaufen?
Pure Geldvernichtung?
Die Zeit bitte nicht vergessen. In der Zeit zwischen Ankauf/Verkauf bzw. Ausleihung/Rückgabe kann einiges geschehen, sodaß solche Geschäfte trotzdem zur Zufriedenheit aller gemacht werden.
Lieben Gruß
Hardy
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Milly
01.12.2006, 22:39
@ eesti
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Re: Anfrage zu Goldverleihungen |
-->Hallo eesti,
nun ja... wie bringt man, als Zentralbank, Gold auf den Markt, zwecks Preis"intervention", ohne es offiziell zu verkaufen? Denn verkaufen darf man ja nur bestimmte Quoten, außerdem möchte man weiter in seinen Büchern (überhöhte) Goldbestände stehen haben.
Also gibt man es den Bullionbanken, zum Preis von Nullkommanix (oder Nullkommaeins) Zinsen, und sagt denen, nun verkauft es mal schön am Markt, und wir buchen dafür einen Gold-Schuldschein in unsere Bilanzen ein (die berüchtigten"Gold und Goldforderungen" ).
Nun, daß das"geliehene" Gold jemals zurückgegeben wird, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie daß Staatsschulden zurückgezahlt werden.
Ganz davon abgesehen, der"Rückkauf" des"verliehenen" Goldes würde den POG explodieren lassen.
Für die Banken, die das gelbe Zeuchs leihen, lohnt es sich zumindest solange, wie sie mit dem am Markt vereinnahmten Geld (für das verkaufte Gold, daß ihnen nicht gehört) mehr Rendite erzielen, als der Goldpreis zeigt. Denn die Goldleihzinsen sind ja praktisch zu vernachlässigen.
Ok, das war zuletzt nicht mehr der Fall. Die Zentralbanker wissen aber, wenn sie ihr Gold zurückfordern würden, steigt a) der POG, gehen b) die Ausleihebanken pleite oder kommen zumindest in große Schwierigkeiten.
Also wird das Manipulationsgeschäft bis zum St.-Nimmerleinstag, beispielsweise nach der nächsten depressiven Deflation, fortgeschrieben.
Nicht jedes Geschäft ist ein Nullsummenspiel, bei dem (letztlich) der eine verliert, was der andere gewinnt. Mitunter sind auch Manipulationskollaborateure zum beiderseitigen Nutzen (und zum Schaden der Allgemeinheit) am Werk.
Ansonsten mal Ferdinand Lips lesen!
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MI
02.12.2006, 10:51
@ eesti
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Re: 20 Jahre Goldbaisse |
-->>Hallo,
>überall liest man (in den Bilanzen...), daß die europäischen Notenbanken erhebliche Bestände ihrer Goldreserven verliehen haben.
>Wer leiht sich das Zeugs langfristig, wo doch jeder Schafskopf sehen kann, daß das Gold nach der langen Durststrecke wieder"trendy" ist?
Wie unten angegeben, steht dazu sehr viel bei Lips zu lesen ("Die Goldverschwörung"). Das mit den Ausleihen geht noch auf die Zeit der Goldbaisse zurück."Damals" war es noch ein gutes Geschäft, Gold an short-Spekulaten zu verleihen. Die Banken kassierten Zinsen, die shorties verkauften das Gold leer und kauften es zu einem späteren Zeitpunkt billiger wieder zurück.
Also ganz einfache Baisse-Spekuliererei. Seit die Baisse auf Hausse gedreht hat, hat sich das geändert. Alle offen Positionen am Ende der Baisse, sind natürlich/vermutlich (großteils, Zahlen werden ja nicht genannt) immer noch offen. Und bei dem POG derzeit ist es vermutlich (wie ebenfalls unten erwähnt) gar nicht mehr möglich, das Gold zurückzukaufen, ohne daß die ein oder andere Bullionbank (bzw. shorti) pleite geht.
Auch hier wird also die Abrechnung auf den St.-Nimmerleinstag verschoben. Und je mehr der POG steigt, desto schlimmer wirds. Soweit mehr Verständnis der Hintergründe.
Grüße,
MI
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- Elli -
02.12.2006, 12:51
@ MI
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Re: 20 Jahre Goldbaisse/ langsam...... |
-->>Und bei dem POG derzeit ist es vermutlich (wie ebenfalls unten erwähnt) gar nicht mehr möglich, das Gold zurückzukaufen, ohne daß die ein oder andere Bullionbank (bzw. shorti) pleite geht.
>Auch hier wird also die Abrechnung auf den St.-Nimmerleinstag verschoben.
Verbindlichkeiten werden jederzeit aktuell bewertet (Bilanzierungsvorschriften), das Realisieren wäre für die Pleite nicht nötig; Verschieben bringt nichts.
M. a. W.: Die Aussage oben ist - sorry - Käse. |
Milly
02.12.2006, 13:08
@ - Elli -
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Re: 20 Jahre Goldbaisse/ langsam...... |
-->Hallo Elli,
daß überall alles korrekt und zu zeitnahen Werten verbucht werden würde, wäre mir ehrlich gesagt neu
Angefangen bei den Goldbeständen der Zentralbanken, die teils zum Einkaufspreis von anno dazumal drinstehen, in den Bilanzen. Warum wohl? Weil das der Preis ist, den man beim Einlösen des Verleihgutscheins gerade eben noch realisieren kann?
Weiter über Liegenschaften (ok, da ist der Marktpreis nicht immer so ohne weiteres zu ermitteln) zu irgendwelchen überhöhten oder überniedrigten Buchwerten, je nachdem .
Und daß mit jedem Ausreißer des POG stündlich alles neu bewertet wird, bis jemand ruft,"Hurra wir sind pleite", glaube ich am allerwenigsten.
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Hasso
02.12.2006, 16:54
@ - Elli -
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Re: 20 Jahre Goldbaisse/ langsam...... |
-->>Verbindlichkeiten werden jederzeit aktuell bewertet (Bilanzierungsvorschriften), das Realisieren wäre für die Pleite nicht nötig; Verschieben bringt nichts.
>M. a. W.: Die Aussage oben ist - sorry - Käse.
Hallo Elli,
ach ja, es werden immer alle Verbindlichkeiten aktuell genau nach den Vorschriften bewertet??
Auch bei Enron, GM, Ford, Deutsche Telekom, Bundesrepublik Deutschland, USA.......und so weiter und so fort.......???
Ich brauche bloss das Handelsblatt aufzuschlagen und schon steht ein neuer"grosser Name" drin, der nicht ordentlich bilanziert hat.
Sorry, aber Lehrbuchtheorie hilft bei solchen Fragen nicht wirklich weiter!
Gruss Hasso
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oekognom
02.12.2006, 20:50
@ - Elli -
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Re: 20 Jahre Goldbaisse/ langsam...... |
-->>>Und bei dem POG derzeit ist es vermutlich (wie ebenfalls unten erwähnt) gar nicht mehr möglich, das Gold zurückzukaufen, ohne daß die ein oder andere Bullionbank (bzw. shorti) pleite geht.
>>Auch hier wird also die Abrechnung auf den St.-Nimmerleinstag verschoben.
>Verbindlichkeiten werden jederzeit aktuell bewertet (Bilanzierungsvorschriften), das Realisieren wäre für die Pleite nicht nötig; Verschieben bringt nichts.
>M. a. W.: Die Aussage oben ist - sorry - Käse.
Jaja, und Forderungen und physische Bestände dürfen nicht zu einer Position zusammengefaßt werden. Für Letztere ist im übrigen eine jährliche Inventur vorgeschrieben. Und für Pensionen und sonstige Versprechen müssen Rückstellungen in angemessener Höhe gebildet werden. Eigenbelege für Betriebsratsmätressen ("im Sinne des Unternehmens ausgegeben") sind unzulässig. Und so weiter...
Kann man, wenn laufend Grund- und Menschenrechte beschnitten werden (Unverletzlichkeit der Wohnung, Vertragsfreiheit, Folterverbot...), noch darauf hoffen, daß jeder Buchhalter - und die ihn kontrollierenden KPMG- oder PWC-Praktikanten bzw. die BaFin - auch immer die geheiligten Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung einhält?
<font color=#008000>oekognom</font>
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- Elli -
02.12.2006, 22:03
@ oekognom
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Re: 20 Jahre Goldbaisse/ langsam...... |
-->>>>Und bei dem POG derzeit ist es vermutlich (wie ebenfalls unten erwähnt) gar nicht mehr möglich, das Gold zurückzukaufen, ohne daß die ein oder andere Bullionbank (bzw. shorti) pleite geht.
>>>Auch hier wird also die Abrechnung auf den St.-Nimmerleinstag verschoben.
>>Verbindlichkeiten werden jederzeit aktuell bewertet (Bilanzierungsvorschriften), das Realisieren wäre für die Pleite nicht nötig; Verschieben bringt nichts.
>>M. a. W.: Die Aussage oben ist - sorry - Käse.
>Jaja, und Forderungen und physische Bestände dürfen nicht zu einer Position zusammengefaßt werden. Für Letztere ist im übrigen eine jährliche Inventur vorgeschrieben.
><font color=#008000>oekognom</font>
Nochmals: Langsam.
Wir sprechen über private Banken, nicht über ZBs.
Es will doch wohl keiner erzählen, dass SÄMTLICHE Bullionbanken SEIT JAHREN ihre Verbindlichkeiten nicht bewerten und dass ALLE Wirtschaftsprüfer das decken - oder?
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oekognom
04.12.2006, 00:53
@ - Elli -
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Re: 20 Jahre Goldbaisse/ langsam...... |
-->>>>>Und bei dem POG derzeit ist es vermutlich (wie ebenfalls unten erwähnt) gar nicht mehr möglich, das Gold zurückzukaufen, ohne daß die ein oder andere Bullionbank (bzw. shorti) pleite geht.
>>>>Auch hier wird also die Abrechnung auf den St.-Nimmerleinstag verschoben.
>>>Verbindlichkeiten werden jederzeit aktuell bewertet (Bilanzierungsvorschriften), das Realisieren wäre für die Pleite nicht nötig; Verschieben bringt nichts.
>>>M. a. W.: Die Aussage oben ist - sorry - Käse.
>>Jaja, und Forderungen und physische Bestände dürfen nicht zu einer Position zusammengefaßt werden. Für Letztere ist im übrigen eine jährliche Inventur vorgeschrieben.
>><font color=#008000>oekognom</font>
>Nochmals: Langsam.
>Wir sprechen über private Banken, nicht über ZBs.
>Es will doch wohl keiner erzählen, dass SÄMTLICHE Bullionbanken SEIT JAHREN ihre Verbindlichkeiten nicht bewerten und dass ALLE Wirtschaftsprüfer das decken - oder?
Häßliche kleine Positionen verschiebt man dorthin, wo sie niemand sieht. Zumindest stellt man sie nicht in die eigene Konzernbilanz. Denn solange die Zinsen fließen und die ZBs die Ausleihgeschäfte bis zum Sankt Nimmerleinstag verlängern, merkt es keiner.
Oder wäre die Sache mit Heros aufgeflogen, wenn sich die mutmaßlichen Übeltäter nicht ganz so schamlos bedient hätten und die Zahlungen nur ein klein wenig verzögert worden wären?
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