Elmarion
28.12.2006, 12:22 |
Mediales Loblied auf den Euro Thread gesperrt |
-->Mein Leserbrief dazu:
Loblied auf den Euro
Der Euro ist genau wie der Dollar und zuvor die D-Mark eine Kreditwährung. Eine Euro Banknote ist ein bunt bedruckter Schuldschein der Zentralbank, der von der Zentralbank gegen Zinsen verliehen wird. Dieses Geld ist nach Abschaffung der Goldstandards in den 70er Jahren durch Nichts gedeckt als durch Schulden und durch das Vertrauen in die Rückzahlung dieser Schulden.
Jeder der sich näher mit bereits bestehenden und zukünftig zu erwartenden Zahlungsverpflichtungen der europäischen Staaten befasst, wird erahnen, dass die notwendigen Summen niemals aufgebracht werden können. Im Gegenteil, der Anteil der Zinszahlungen an den Etats steigt ständig, bis das System am Ende kippt. Diese Entwicklung ist zwangsläufig! Wenn den Menschen klar wäre, was das für den Wert der Währung bedeutet, würden sie diese schon heute fallen lassen wie eine heiße Kartoffel. Die medialen Loblieder auf den Euro tragen deshalb dazu bei, die Frist der Währung zu verlängern. Der Absturz am Ende wird dadurch jedoch umso heftiger.
Weil wir offensichtlich Grenzen erreicht haben, was die Verschuldung und den Umfang der Sozialsysteme angeht, werden Reformen angemahnt. Ohne drastische Reformen zerbrechen die Systeme - dies wird zu Recht festgestellt. Doch durch drastische Reformen wird auch der zur Währungsstabilisierung notwendige Kredit-Kreislauf abgewürgt. Es stimmt, dass wir sparen müssen und Kosten senken sollten. Es stimmt allerdings auch, dass Autos keine Autos kaufen. Es stimmt nach Keynes, dass der Staat in Schwächephasen als Ersatznachfrager Schulden aufnehmen und investieren sollte um Deflation zu verhindern. Es stimmt aber auch, dass uns die Schulden und die Zinsen bald erdrücken. Die Quadratur des Kreises kann nicht gelingen. Der Fehler liegt im Kredit-Geld-System. Das Aufeinanderfolgen von Deflation und Inflation ist vor dem zweiten Weltkrieg schon einmal ähnlich abgelaufen. Wir sind jetzt noch dabei, die Fallhöhe zu vergrößern. Die Risse im System sind unübersehbar. Eines Tages wird alles ganz schnell gehen.
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Stagflati
28.12.2006, 13:46
@ Elmarion
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Re: Niedrige Realzinsen mit leichter Infla lösen das Problem |
-->Das Problem des Weiterbestehens der jetzigen Papierwährungen ist lösbar: Es muss nur für einen niedrigen Realzins bei gleichzeitg leichter Inflation gesorgt werden. So, wie wir es in den letzten Jahren hatten.
Die leichte Inflation führt zu Steuermehreinnahmen des Staates (da das inflationär gestiegene Bruttosozialprodukt bei gleicher Steuerquote mehr Steuern abwirft) und gleichzeitig zur Entwertung der bereits aufgelaufenen Schulden (die durch die eingetretene Infla real weniger wert sind).
Durch die Steuermehreinnahmen bleibt der Zinsendienst bedienbar, während sich gleichzeitig die vorhandenen Schulden real reduzieren. Bei z.B. 2% Inflation p.a. entschuldet sich das Land ebenfalls um real 2% jährlich. Das ist eine Entschuldung von real 20 Milliarden pro Billion Schulden (die nominal gleich hoch bleiben)!
Und nicht zu vergessen: Der Staat verdient auch an den Zinseinnahmen seiner Bürger weiter mit: Zinseinnahmen sind zu versteuerndes Einkommen. Die erneute, radikale Reduzierung des Sparerfreibetrages in Deutschland ab 2007 und die erfolgte"Steuerharmonisierung" innerhalb der Eurozone (Quellensteuer auf"anonyme" Zinseinkünfte jetzt auch in Luxemburg und der Schweiz) ermöglichen dem deutschen Staat zusätzliche Mehreinnahmen durch die Zinseinkünfte seiner Bürger. Somit zahlt sich der Bürger seine Zinsen zumindest in Höhe der darauf abzuführenden Einkommensteuer (plus Soli) sozusagen aus der eigenen Tasche.
Und wenn dann noch ein klein wenig reales Wirtschaftswachstum dazukommt, das ebenfalls zu Steurmehreineahmen des Staates führt, was soll da noch passieren?!
Eine LEICHTE Inflation ist sehr gut systemverträglich, da sie nicht zu Fluchtbewegungen der Geldeigner führt, z.B. ins Gold.
Ideal systemstabilisierend wäre natürlich ein ganz leicht negativer Realzins (z.B. 2 % Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen bei 2,5 % Infla p.a.).
Vermieden werden muss auf jeden Fall eine Deflation, da sie die vorhandenen Schulden real erhöht und den Zinsdienst für den Fall erschwert, dass die Zinsen nicht ebenfalls mit den Preisen zusammen runtergehen.
Diesmal IST möglicherweise wirklich alles anders. Es kann nix mehr passieren. Das System wird von der Politik, den Notenbanken und den großen Investoren perfekt ausgesteuert. Vorübergehende Panikattacken und Teilcrashs der Märkte werden sofort einfach mit Liquidität zugeschüttet (wie bisher), so dass es nicht zum ganz großen Armageddon-BigBang kommen kann.
So weit die Theorie. Die Praxis werden wir ja (hoffentlich) erleben.
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igelei
28.12.2006, 13:59
@ Stagflati
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LOL: niedrige Infla? Geh mal einfach einkaufen und glaube weiter der Statistik |
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prinz_eisenherz
28.12.2006, 14:35
@ igelei
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Doch, die Rolex,mein roter Maserati und die bestellte Cessna,so billig wie nie:) (o.Text) |
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Elmarion
28.12.2006, 16:21
@ Stagflati
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Re: Niedrige Realzinsen mit leichter Infla lösen das Problem - bis zum dickn End |
-->Why do booms, historically, continue for several years? What delays the reversion process? The answer is that as a boom begins to peter out from an injection of credit expansion, the banks inject a further dose. In short, the only way to avert the onset of the depression-adjustment process is to continue inflating money and credit. For only continual doses of new money on the credit market will keep the boom going and the new stages profitable. Furthermore, only ever increasing doses can step up the boom, can lower interest rates further, and expand the production structure, for as prices rise, more money and more money will be needed to perform the same amount of work…
But it is clear that prolonging the boom by ever larger doses of credit expansion will have only one result: to make the inevitably ensuing depression longer and more grueling. The larger the scope of malinvestment and error in the boom, the greater and longer the task of readjustment in the depression.
The way to prevent a depression, then, is simple: avoid starting a boom.[
<ul> ~ Quelle</ul>
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