H.P.
06.01.2007, 12:36 |
An die" Deflationisten"! Thread gesperrt |
-->
Hallo!
Die deflationisten führen ins treffen,das es bei gleichbleibenden oder sinkenden
Löhnen keine Inflation geben kann (speziell Herr Hannich vertritt diese Meinung
wehement).Woher soll Inflation kommen, wenn immer breitere Bevölkerungsschichten ärmer werden,so und ähnlich die Argumentation der"Deflationisten".
Meiner Meinung nach wird dabei völlig außer Acht gelassen, das die Erfahrung ganz
anders aussieht.Nähmlich je ärmer eine Volkswirtschaft ist, desto größer die Inflation.Siehe einige Beispiele aus der Vergangenheit und auch Gegenwart wie Türkei,Argentinien,ehemalige Ostblockstaaten,Simbabwe usw.Jamaika derzeit 13% jährliche Inflationsrate,außer sehr viel"Armut" habe ich nicht viel gesehen.
Wie gesagt nur meine Meinung und Beoabchtung,um anregende Beiträge wird gebeten.
Gruß
H.P.
|
Burning_Heart
06.01.2007, 13:57
@ H.P.
|
Löhne sind nicht inflawirksam. |
-->>
>Hallo!
>Die deflationisten führen ins treffen,das es bei gleichbleibenden oder sinkenden
>Löhnen keine Inflation geben kann (speziell Herr Hannich vertritt diese Meinung
>wehement).Woher soll Inflation kommen, wenn immer breitere Bevölkerungsschichten ärmer werden,so und ähnlich die Argumentation der"Deflationisten".
>Meiner Meinung nach wird dabei völlig außer Acht gelassen, das die Erfahrung ganz
>anders aussieht.Nähmlich je ärmer eine Volkswirtschaft ist, desto größer die Inflation.Siehe einige Beispiele aus der Vergangenheit und auch Gegenwart wie Türkei,Argentinien,ehemalige Ostblockstaaten,Simbabwe usw.Jamaika derzeit 13% jährliche Inflationsrate,außer sehr viel"Armut" habe ich nicht viel gesehen.
>Wie gesagt nur meine Meinung und Beoabchtung,um anregende Beiträge wird gebeten.
>Gruß
>H.P.
Hi
Ich glaubte auch lange an die Gleichung: Fallende Löhne = keine Infla möglich.
Steigende oder fallende Löhne haben aber wenig bis gar nichts mit Infla zu tun.
In USA z.b. brauchen die Arbeiter mehrere Jobs, weil die Löhne seit jahrzehnten nicht mehr angehoben wurden. Trotzdem gab es Infla.
Der Grund dafür ist, daß Löhne nicht inflationär wirken.
Infla ist wenn neue Kredite investiert werden. Geld aber, das als ( höherer ) Lohn ausgezahlt wird, ist kein Geld aus neuen Krediten sondern altes Geld das bereits inflationiert hat, bevor der Lohnzahler es als Gewinn einnahm und als Lohn auszahlte.
Kaufe ich mit einem neuen Kredit ein Auto, dann entsteht Infla.
Kauft mir einer am nächsten Tag das Auto mit GESPARTEM GELD ab, entsteht nicht nochmal Infla, sondern es handelt sich dann um einen Tausch.
Kauft mir aber einer am nächsten Tag das Auto mit einem NEUEN KREDIT ab, entsteht noch mehr Infla.
Kredite wirken inflationär, Löhne nicht. Bei stagnieren oder fallen Löhnen sind die Leute sogar eher gezwungen Kredite aufzunehmen als wenn die Kassen voll sind. Deshalb müsste es logisch betrachtet Infla mehr bei fallenden als bei steigenden Löhnen geben.
Tja, so kann man sich irren.
|
Tarantoga
06.01.2007, 15:41
@ Burning_Heart
|
Re: Löhne sind nicht inflawirksam. |
-->>Ich glaubte auch lange an die Gleichung: Fallende Löhne = keine Infla möglich.
>Steigende oder fallende Löhne haben aber wenig bis gar nichts mit Infla zu tun.
>In USA z.b. brauchen die Arbeiter mehrere Jobs, weil die Löhne seit jahrzehnten nicht mehr angehoben wurden. Trotzdem gab es Infla.
>Der Grund dafür ist, daß Löhne nicht inflationär wirken.
>Infla ist wenn neue Kredite investiert werden. Geld aber, das als ( höherer ) Lohn ausgezahlt wird, ist kein Geld aus neuen Krediten sondern altes Geld das bereits inflationiert hat, bevor der Lohnzahler es als Gewinn einnahm und als Lohn auszahlte.
>Kaufe ich mit einem neuen Kredit ein Auto, dann entsteht Infla.
>Kauft mir einer am nächsten Tag das Auto mit GESPARTEM GELD ab, entsteht nicht nochmal Infla, sondern es handelt sich dann um einen Tausch.
>Kauft mir aber einer am nächsten Tag das Auto mit einem NEUEN KREDIT ab, entsteht noch mehr Infla.
>Kredite wirken inflationär, Löhne nicht. Bei stagnieren oder fallen Löhnen sind die Leute sogar eher gezwungen Kredite aufzunehmen als wenn die Kassen voll sind. Deshalb müsste es logisch betrachtet Infla mehr bei fallenden als bei steigenden Löhnen geben.
>Tja, so kann man sich irren.
Wobei es so ist, dass bei einem privatwirtschaftlichen Kredit mit Rückzahlung die Rückzahlung dann die Deflation ist, die die Inflation zuvor wieder beseitigt. Bei vielen neuen Krediten und Rückzahlungen gleicht sich das über die Zeit halbwegs aus. Ganz anders ist es dagegen bei Staaten (die nie tilgen) und bei Großkonzernen (deren Schuldenberge zumeist beständig wachsen), hier findet die"kleine" Deflation nie statt und der Inflationseffekt kann sich voll entfalten.
Die Situation bei fallenden Löhnen trotz Inflation ist das Paradies der Kapitalisten: Das Geld inflationiert, aber die Marktpreise der meisten Güter bleiben relativ stabil, weil die Geldentwertung nie breite Käuferschichten erreicht. Die vielgelobte Situation spätestens seid den 90ern mit niedrigen Zinsen etc. ist daher ein Gelddrucken für die Reichen.
|
GutWettertrader
06.01.2007, 16:59
@ Tarantoga
|
Hartz IV kurbelt die Wirtschaft an |
-->
mit 200 € pro Monat
<ul> ~ http://www.jungewelt.de/2007/01-05/042.php</ul>
|
Burning_Heart
06.01.2007, 22:24
@ Tarantoga
|
Re: Löhne sind nicht inflawirksam. |
-->Hi
>Wobei es so ist, dass bei einem privatwirtschaftlichen Kredit mit Rückzahlung die Rückzahlung dann die Deflation ist, die die Inflation zuvor wieder beseitigt.
Richtig. Keine Defla ohne vorherige Infla.
>Bei vielen neuen Krediten und Rückzahlungen gleicht sich das über die Zeit halbwegs aus.
Insgesamt ist es wie z.b. bei den Aktien die Advance/Decline Ratio. Alle steigenden minus alle fallenden Aktien. Oder alle Kreditnahmen minus alle Kreditbegleichungen.
>Ganz anders ist es dagegen bei Staaten (die nie tilgen) und bei Großkonzernen (deren Schuldenberge zumeist beständig wachsen), hier findet die"kleine" Deflation nie statt und der Inflationseffekt kann sich voll entfalten.
Der Staat nimmt auch keine neuen Kredite und erzeugt darum auch keine Infla. Er bietet Anleihen an, die Wohlhabende kaufen. Dieses Geld hatte bereits inflationiert.
Großkonzerne können auf mehreren Wegen an Geld kommen.
Durch Aktien- oder Anleihenemission. Keine Infla.
Durch Kreditnahme. 100% Infla.
>Die Situation bei fallenden Löhnen trotz Inflation ist das Paradies der Kapitalisten: Das Geld inflationiert, aber die Marktpreise der meisten Güter bleiben relativ stabil, weil die Geldentwertung nie breite Käuferschichten erreicht. Die vielgelobte Situation spätestens seid den 90ern mit niedrigen Zinsen etc. ist daher ein Gelddrucken für die Reichen.
Ich würde eher sagen Defla ist das Paradies der Reichen. Das Geld unterm Kopfkissen bekommt immer mehr Kaufkraft ohne das man sich anstrengen muss. Infla hingegen zwingt zum investieren ( zumindest aufs Sparkonto investieren um +- Null zu bleiben ) da Geld an Wert verliert.
|
Zeitgenosse
07.01.2007, 04:13
@ H.P.
|
Re: An die" Deflationisten"! |
-->Hallo!
Deflation oder Inflation?
Die Syntome, von Günter Hannichs"Deflation", sind allen Orts anzutreffen.
Wobei sich die Situation von steigenden Preisen zu sinkenden Einkommen, ja
"Stagflation" nennt.
Das Wissen um das gigantischen Buchgeldvolumen, erlaubt ja nur die logische Schlussfolgerung"Inflation".
Papiergeld ist in diesen Mengen technisch nicht realisierbar, zumindest nicht mit den bekannten Noten. Paul C. Martin hatte dazu rechnerisch schon Anfang 1980, die gesamte Weltproduktion für Jahre ausgelastet.
Nach Helmut Creutz hat sich das Volumen des Geldes zum Volumen der real produtzierten Güter und Dienstleistungen, im Verhältnis 30:4 entwickelt.
(Fand ich ganz Interesant unter www.INWO.de bzw. www.INWO.ch )
Wobei gehortete Geldbestände nicht per se zu Inflation führen.
Die Formel für Inflation lautet wohl: Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit=Preisniveau x real Pruduktion.
Nur der Teil der Geldbestände, den die Wirtschaftssubjekte in einer betrachteten Periode gegen Waren und Dienstleistungen tauschen, stellt
den Inflations/Deflations Impuls dar.
Für Deutschland erstellt das Statstische Bundesamt, über einen Warenkorb
für einen 2,3 Personenhaushalt, die Inflationsrate.Die Zusammenstellung
des Warenkorbes wird jahrlich angepasst, an das geänderte Konsumverhalten.
(Oder an das gewünschte Ergebnis??? )
!!! <font color=#FF0000></font>Der Wirtschaftsbereich wie Preise für Finanzgüter,Aktien und Imobilien werden nicht berücksichtigt.<font color=#FF0000></font>
Ja und damit die Nummer nicht zu einfach wird, kommt ja das Kreditwesen noch
dazu.
Da ich leider erst vor kurzen auf dieses Forum gestossen bin, hatte ich
im Archiv den Beitrag von dotore aus 2000 (glaube ich ) gelesen.
Wo er schrieb, das wir uns in Richtung Hyperinflation bewegen
mit der möglichen Zwischenstation Stagflation.(Volltreffer)
Jedoch wenn ich die letzten Beiträge richtig interpretiere, geht er von einer
Implosion des Kreditwesen aus, also"Deflation".
Mit freundlien Gruß MW
PS: Ich weiß auch nicht wie dieser Film ausgeht!
Grundsätzliches vielleicht Hier:
<ul> ~ http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/kennedy/</ul>
|
monopoly
07.01.2007, 10:10
@ GutWettertrader
|
Re: 200E /Monat krass In Holland 7,50E /Std Mindestlohn |
-->>mit 200 € pro Monat
7,50 /Std gilt dort für die poln. Arbeiter in den Fleisch und Gemüsefabriken Zeitarbeiter. Da biste dann schon nach drei Arbeitstagen bei deinem MonatsHartz4 da werden die Polen dort ganz schnell von deutschen vedrängt.
In BRD gibts noch kein Mindestlohn
|
Burning_Heart
07.01.2007, 14:00
@ Zeitgenosse
|
Re: An die" Deflationisten"! |
-->>Hallo!
Hi
>Deflation oder Inflation?
>Die Syntome, von Günter Hannichs"Deflation", sind allen Orts anzutreffen.
>Wobei sich die Situation von steigenden Preisen zu sinkenden Einkommen, ja
>"Stagflation" nennt.
Bei Stagflationen sollte man den Grund seiner Entstehung kennen.
Wenn nämlich Auto und Fernseher kaputt sind, mein Gehalt aber nicht zur Neuanschaffung reicht, dann muss ich Kredit benutzen und auf Raten zahlen.
Da gab es in den letzten Jahren auch einen Boom.
Folge: Preise steigen durch die neuen Kredite, was sie bei Käufen nur mit Löhnen nicht getan hätten da diese Geld schon vor langer Zeit inflationiert hat.
Bei wenig Gehalt nehme ich auch eher den 30 jährigen Hauskaufkredit als den günstigeren 10 jährigen.
>Das Wissen um das gigantischen Buchgeldvolumen, erlaubt ja nur die logische Schlussfolgerung"Inflation".
Absolut nein.
Alles Geld oder Buchgeld ist bereits investiert und hat Infla erzeugt.
Klar ist das meiste Geld nur virtuell vorhanden, aber es hat trotzdem, genau wie echtes Papiergeld, bereits inflationiert.
Mehr als einmal geht nicht, sonst steigen Preise durch jeden Tausch.
Es gibt einen Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn/Verlust.
Geld welches einer in Cash im Tresor hortet, hat bei seinem Abzug aus dem"Umlauf" eine kleine Defla erzeugt. Die Preise sind also gefallen.
Wenn er nach 20 Jahren dieses Geld in Waren, Aktien, Weltreise investiert, dann hebt er die vormalige von ihm persönlich erzeugte Defla wieder auf und Preis ist wieder Null. Wohlgemerkt Null und nicht Plus ( Infla ).
>Papiergeld ist in diesen Mengen technisch nicht realisierbar, zumindest nicht mit den bekannten Noten. Paul C. Martin hatte dazu rechnerisch schon Anfang 1980, die gesamte Weltproduktion für Jahre ausgelastet.
Ob wir genug Bäume haben ist ne andere Baustelle ; )
>Nach Helmut Creutz hat sich das Volumen des Geldes zum Volumen der real produtzierten Güter und Dienstleistungen, im Verhältnis 30:4 entwickelt.
>(Fand ich ganz Interesant unter www.INWO.de bzw. www.INWO.ch )
>Wobei gehortete Geldbestände nicht per se zu Inflation führen.
Überhaupt nicht. Infla entsteht nur, wenn zusätzliche Kredite investiert werden.
Bei gehorteten Geldbeständen entsteht bei deren Abzug aus dem Markt Defla und bei Zurückinvestition Deflaaufhebung. Wenn der ursprüngliche Kreditnehmer dieses Geldes seinen Kredit zurück zahlt, ist echte Defla und dieses Geld aus dem Verkehr gezogen.
>Die Formel für Inflation lautet wohl: Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit=Preisniveau x real Pruduktion.
Nein. Die Inflarate ist gleich Kreditmenge minus temporäre Geldhorter.
>Nur der Teil der Geldbestände, den die Wirtschaftssubjekte in einer betrachteten Periode gegen Waren und Dienstleistungen tauschen, stellt
>den Inflations/Deflations Impuls dar.
Kredite werden üblicherweise genommen um sie sofort zu investieren, da permanent Zinskosten anfallen.
Werden nun Kredite investiert, dann steigen logischerweise die Preise.
Wird dieser Kredit wieder aus dem Markt genommen um ihn zu begleichen, dann verringert sich die Infla wieder dem entsprechend.
>Für Deutschland erstellt das Statstische Bundesamt, über einen Warenkorb
>für einen 2,3 Personenhaushalt, die Inflationsrate.Die Zusammenstellung
>des Warenkorbes wird jahrlich angepasst, an das geänderte Konsumverhalten.
>(Oder an das gewünschte Ergebnis??? )
>!!! <font color=#FF0000></font>Der Wirtschaftsbereich wie Preise für Finanzgüter,Aktien und Imobilien werden nicht berücksichtigt.<font color=#FF0000></font>
>Ja und damit die Nummer nicht zu einfach wird, kommt ja das Kreditwesen noch
>dazu.
>Da ich leider erst vor kurzen auf dieses Forum gestossen bin, hatte ich
>im Archiv den Beitrag von dotore aus 2000 (glaube ich ) gelesen.
>Wo er schrieb, das wir uns in Richtung Hyperinflation bewegen
>mit der möglichen Zwischenstation Stagflation.(Volltreffer)
>Jedoch wenn ich die letzten Beiträge richtig interpretiere, geht er von einer
>Implosion des Kreditwesen aus, also"Deflation".
>
>Mit freundlien Gruß MW
>PS: Ich weiß auch nicht wie dieser Film ausgeht! > Grundsätzliches vielleicht Hier:
Infla entsteht ausschliesslich durch Kredite. So wird Geld überhaupt erst geboren. Wenn noch mehr Leute Kredit nehmen, steigen die Preise weiter.
Das hat zur Folge:
Wer Geld hortet hat Verlust.
Wer Geld auf dem Sparkonto hat, kommt Breakeven dabei weg.
Wer investiert und weitere es ihm nachmachen, entsteht für den, der als erstes investierte die meiste Rendite.
Das alles führt zu einer Kreditmanie.
Wer wartet verliert.
Wenn irgendwann alle bis zur persönlichen Kreditlinie investiert sind und der Warenkorbpreis sich um einige 1000% gesteigert hat, ist keine weitere Preissteigerung mehr möglich.
Da an den Märkten nun keine Rendite mehr erzielbar ist, werden langsam die offenen und teuren Kredite beglichen.
Geld fliesst aus den Waren zurück in den Schredder.
Folge:
Preise deflationieren/ es wird alles billiger.
Keiner investiert mehr, sondern wartet bis es noch billiger wird.
Ausserdem ist nun Geldhorten lukrativ.
Wer wartet gewinnt.
Erst entstand eine sich selbst nährende Kreditmanie, dann der Kater in Form von Defla.
P.S.
Wenn du die Inflationsrate voraus sagen willst, dann musst du nur den Chart der vergebenen Kredite anschauen ( Grafiken von Marsch ). Mit einigen Wochen Vorlauf macht der genau die selben Bewegungen wie der Warenpreisindex.
Das ist doch sehr verdächtig.
|
- Elli -
07.01.2007, 19:04
@ Burning_Heart
|
Re: An die" Deflationisten"! / sehr schön dargestellt! (o.Text) |
-->
|
Zeitgenosse
08.01.2007, 04:18
@ Burning_Heart
|
Re: Danke! für" Wissenswerte Korrektur"! (o.Text) |
-->
|