-->Berner FDP-Nationalrat Schneider-Ammann mobilisiert
Landsgemeinde gegen «Heuschrecken»
VON GEORGES WÜTHRICH
28.02.2007 | 00:50:23
LANGENTHAL BE - Er geht in die Offensive! Der Langenthaler Unternehmer Johann N. Schneider-Ammann (55) ruft zur Landsgemeinde gegen ausländische Finanzhaie, die unsere Maschinenindustrie untergraben.
25. Juni 1940: General Guisan schenkt der Schweiz auf dem Rütli neuen Mut zum Widerstand.
Fast auf den Tag 67 Jahre später: Am 28. Juni 2007 will der Langenthaler FDP-Nationalrat seinen eigenen «Rütli-Rapport» durchführen.
Schneider-Ammann ruft seine Mitglieder als Präsident des Branchenverbandes Swissmem in die Zürcher Maag-Halle. Tenuevorschrift: sommerlich, bequem und ohne Krawatte.
Tenor: mehr Kraft, mehr Muskeln, mehr Selbstbewusstsein für eine Branche, die gut im Schuss ist - und deshalb immer anfälliger für ausländische «Heuschrecken» wird.
Der Swissmem-Boss ist im Kampf gegen das Raidertum auch auf der politischen Bühne erfolgreich. Im Eilzugstempo sollen schon in der Märzsession, spätestens aber im Sommer, schärfere Offenlegungspflichten im Börsengesetz verankert werden.
Bereits ab 3 Prozent müssen künftig Beteiligungen offengelegt werden, nicht erst ab 5 Prozent wie heute. «Wir verhindern damit, dass man sich an unsere Firmen anschleichen kann», so Schneider-Ammann.
In der Maag-Halle geht es an seinem Industrietag mehr um die Symbolik:
Respekt für die Schweizer Industrie mit ihren beeindruckenden Leistungen.
Anerkennung der 400´000 Beschäftigten.
Bewunderung für das weltweite Image als Exportbranche.
Typisch Schneider-Ammann: Er spricht nicht nur von den Topmanagern, er anerkennt die Leistung Hunderttausender Büezer, die im Übergwändli harte Arbeit verrichten. Der politische Unternehmer verwendet immer das Bild einer Pyramide. Den Sockel bilden die Werktätigen, sagte er am Montagabend in einem viel beachteten Referat bei der Credit Suisse.
Für seine Landsgemeinde hat Schneider-Ammann Topkräfte als Referenten verpflichtet: Neben Bundesrat Hans-Rudolf Merz Topshots wie den luxemburgischen Finanzminister Luc Frieden und, um den Stier bei den Hörnern zu packen, Putins ersten Wirtschaftsberater Arkadi Dworkowitsch.
Quelle: Tageszeitung Blick, Zürich.
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