fridolin
16.03.2007, 17:09 |
Immo-Krise in Spanien? Thread gesperrt |
-->Hallo,
bei Heise/Telepolis findet sich der folgende Artikel - http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24865/1.html - über die Immo-Krise in den USA und ein mögliches"Überschwappen" nach Europa, insbesondere Spanien:
Seit Jahren warnen Finanzinstitutionen am Beispiel Spanien vor einem sich anbahnenden Immobiliencrash. Das liegt vor allem an der"überdurchschnittlich hohen Verschuldung" der spanischen Haushalte, die über dem EU-Durchschnitt liegt. Die Haushalte werden"verletzlicher", weil die Einkommen der Familien nicht mit der Verschuldung Schritt hielten.
[...]
Obwohl die Haushalte in anderen EU-Ländern zum Teil höher als in Spanien verschuldet sind, wird die Lage hier nun besonders gefährlich. Wie am subprime market in den USA werden die Zinsen der Kredite in Spanien fast ausschließlich variabel vergeben. Zumeist sind sie an den Euribor gebunden. Das ist der Zinssatz, den europäische Banken voneinander beim Handel von Einlagen mit festgelegter Laufzeit verlangen. Trotz der Warnungen schauen die Regierungen, ob konservativ oder sozialistisch, seit Jahren tatenlos zu, wie Banken Rekordgewinne schreiben, während sich die Bürger inzwischen zum Teil für das gesamte Leben verschulden.
[...]
Die Folgen eines Immobiliencrashs wären in Spanien deutlich heftiger als in den USA, denn ein Drittel der gesamten Wirtschaft hängt vom völlig aufgeblähten Bausektor ab. Viele Häuser werden gebaut, die niemand braucht und nur der Spekulation dienen, während Jugendliche keinen bezahlbaren Wohnraum finden. In den letzten Jahren wurden in Spanien jährlich mehr Wohnungen gebaut als in Frankreich, Deutschland und Italien zusammen. Bei einem Crash würde die Wirtschaft gemeinsam mit ihrer großen Stütze in eine tiefe Krise stürzen. Spätestens die Expansionswellen dieses Crashs werden in Europa deutlich spürbar sein.
Das ist ja nun nicht unbedingt ein Fachblatt für Wirtschaftsfragen, und ich würde mich deshalb mal interessieren, was die landeskundigen Experten hier zu der ganzen Sache und den dazu vorgetragenen Argumenten meinen. Ist das alles realistisch, oder übertreibt da einer in Unkenntnis der örtlichen Situation?
Danke und Gruß.
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kosh
16.03.2007, 18:10
@ fridolin
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Bedingt landeskundig |
-->Hallo fridolin
Wir waren im Februar für 3 Wochen in Andalusien. Schon auf dem Weg dorthin via Barcelona-Madrid fiel uns die enorme Bautätigkeit auf. Ich habe mich schon während des Fahrens gefragt, ob die nun alle aus 10-Nasen-pro-2-Zimmer-Wohnungen ausbrechen und sich über das Land verstreuen. Dieser Trend war auch in Andalusien zu beobachten, Cordoba, Sevilla, Jerez, Malaga, Granada und nicht nur dort, auch auf dem Land, nur dass man dort eher durch die Dörfer geschleust wird als aussenrum, wo gebaut wird. Unsere Fahrt an Marbella vorbei, ein Häusermeer ohne Ende. Eigentlich ist die ganze Küste verbaut, wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, selbst an steilen Hanglagen wird gepappt was das Zeug hält, nicht bloss kleine Immos, nein ganze Überbauungen bringen die Spanier dort unter.
Strassenverhältnisse waren top, z.B. von Granada in die Sierra Nevada führt eine Rennbahn direkt ins Skigebiet. In den abgelegensten Winkeln des Landes werden beste Verbindungen durch die Landschaft gepflügt. Selbst dann, wenn die Verkehrsströme ziemlich dünn sind. Ehemalige Kurvenstrecken werden aufgegeben, stattdessen wird grosszügig durch die Landschaft gepflügt. Baustellen für Hochgeschwindigkeitszüge noch und nöcher, wobei dort aufgrund der erforderlichen Geschwindigkeiten noch stärker gepflügt werden muss, Hügel im Weg, kein Problem, Kerbe rein oder Loch durch, basta. Auf der anderen Seite etwas zu hoch raus, kein Problem, Viadukt her. Direkt von der Autobahn sieht es ziemlich beeindruckend aus. Auch fertige Strecken haben wir reichlich gesehen, nur Züge leider nie.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Spanier wollen nicht wachsen, sondern explodieren.
Nebenbei bemerkt, einen vollen Stausee habe ich nirgends entdecken können, im Gegenteil. Die Immobilienkrise könnte also gerade in wasserarmen Gebieten von der Versorgungsseite her kippen, unabhängig von der Kreditlage. Ich weiss nicht, wie Spanien all diese Immobilien mit leeren Wasserspeichern versorgen will.
Mit eigenen Augen gesehen und gestern darüber gelesen: zwischen Sevilla und Huelva beim Nationalpark Donana 60km2 Erdbeer-Plastiktunnels mit künstlicher Bewässerung (legale und illegale Brunnen). Der Grundwasserspiegel ist in den letzten Jahrzehnten von 7m auf 30m abgesoffen, damit Europa auch im Winter nicht verhungern muss.
Übrigens, wir haben den Aufenthalt sehr genossen und können den Winter in Andalusien wärmstens empfehlen. Sehr wenig Touristen, fast alle Sehenswürdigkeiten geöffnet, Hotelreservationen praktisch überflüssig, tagsüber angenehme Temperaturen (aus mitteleuropäischer Sicht), wenn man Pech hat regnet's halt, was soll's, man kann nicht alles haben.
Grüsse
kosh
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manolo
16.03.2007, 19:37
@ kosh
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Re: landeskundig-aber eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen |
-->guten Abend,
...dem nachfolgendem aus 2006 hier habe ich nicht viel Neues hinzuzufügen...
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/359529.htm
...außer, daß sich in der Zwischenzeit die durchschnittlichen"Verkaufsdauer-Zeiten" im letzten Jahr bspw. für fette Villen >800.000 € von 4,5 auf 7,5 Monaten und die von Appartements > 300.000 € von 3,5 auf 5 Monate erhöht haben sollen.
Die Preise hätten je nach Region teils um 2,5 Prozent nachgegeben (Hochhausapp./Großstadtrandlagen)und teils bis um knapp 5 Prozent weitere Steigerungen erfahren (First-Class-Lagen/v.a. im Winterziel Andalusien) und erstmals seien vermehrt Chinesen unter den Nachfragern, besonders im bevorzugten Raum Marbella, man höre und staune, trotz aller Skandale.
Auch bei mir (Altea/Costa Blanca) kann ich keine spürbar nachgebenden Preise für gute Lagen erkennen. Allerdings ausgesprocher, dahingehauener 2b-Müll in 3c-Schei...lagen läßt sich nun n i c h t mehr verkaufen. Die Käufer sind nicht mehr da. Das stimmt wohl. Aber da sind ja wohl durchgenkallte und raffgierige Promoter selbst schuld. Hoffentlich gehen sie alle den Bach runter. Aber auch hier: Wen kümmert es? Der Markt wird es richten, wie immer und überall.
Schönen Abend noch und schönen Crash und dann halt schönere, für Kaufwillige zusammenbrechende Preise. Uns kümmert es nicht, wir wollen ja nicht weg.
man.
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Cujo
16.03.2007, 19:51
@ fridolin
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Re: schwierig |
-->>Hallo,
>bei Heise/Telepolis findet sich der folgende Artikel - http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24865/1.html - über die Immo-Krise in den USA und ein mögliches"Überschwappen" nach Europa, insbesondere Spanien: >
>Seit Jahren warnen Finanzinstitutionen am Beispiel Spanien vor einem sich anbahnenden Immobiliencrash. Das liegt vor allem an der"überdurchschnittlich hohen Verschuldung" der spanischen Haushalte, die über dem EU-Durchschnitt liegt. Die Haushalte werden"verletzlicher", weil die Einkommen der Familien nicht mit der Verschuldung Schritt hielten.
>[...]
>Obwohl die Haushalte in anderen EU-Ländern zum Teil höher als in Spanien verschuldet sind, wird die Lage hier nun besonders gefährlich. Wie am subprime market in den USA werden die Zinsen der Kredite in Spanien fast ausschließlich variabel vergeben. Zumeist sind sie an den Euribor gebunden. Das ist der Zinssatz, den europäische Banken voneinander beim Handel von Einlagen mit festgelegter Laufzeit verlangen. Trotz der Warnungen schauen die Regierungen, ob konservativ oder sozialistisch, seit Jahren tatenlos zu, wie Banken Rekordgewinne schreiben, während sich die Bürger inzwischen zum Teil für das gesamte Leben verschulden.
>[...]
>Die Folgen eines Immobiliencrashs wären in Spanien deutlich heftiger als in den USA, denn ein Drittel der gesamten Wirtschaft hängt vom völlig aufgeblähten Bausektor ab. Viele Häuser werden gebaut, die niemand braucht und nur der Spekulation dienen, während Jugendliche keinen bezahlbaren Wohnraum finden. In den letzten Jahren wurden in Spanien jährlich mehr Wohnungen gebaut als in Frankreich, Deutschland und Italien zusammen. Bei einem Crash würde die Wirtschaft gemeinsam mit ihrer großen Stütze in eine tiefe Krise stürzen. Spätestens die Expansionswellen dieses Crashs werden in Europa deutlich spürbar sein.
>Das ist ja nun nicht unbedingt ein Fachblatt für Wirtschaftsfragen, und ich würde mich deshalb mal interessieren, was die landeskundigen Experten hier zu der ganzen Sache und den dazu vorgetragenen Argumenten meinen. Ist das alles realistisch, oder übertreibt da einer in Unkenntnis der örtlichen Situation?
>Danke und Gruß.
------------
Die Charts sehen nicht wirklich"crashig" aus. Fundamental eher düster. Aber da sind wir wieder bei den"siamesischen" Zwillingen"Elliott" und"Funnies":
http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=chart&hist=6m&sSym=FRE-H.NYS
http://aktien.onvista.de/snapshot.html?ID_OSI=8196354&PERIOD=5#chart
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kosh
16.03.2007, 21:28
@ manolo
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Re: landeskundig-aber eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen |
-->Hallo Manolo
Also erst mal Folgendes zum Link den Du mir angegeben hast: Wer immer von Blutbädern redet, ich nicht. Um mich Deinem...
> Na und? Wen soll das anfechten?
... adäquat anzuschliessen, mir ist das eigentlich wurscht, ich wohn ja nicht dort unten.
Die Schweiz hat über den Daumen gepeilt in den 90ern eine 10 Jahre dauernde Immokrise durchgemacht, als da mal die Immos an sich als waren und nicht zu vernachlässigen, die Bauwirtschaft, die eine regelrechte Schrumpfkur durchgemacht hat. Es geht ja auch in Spanien nicht nur um die Immos, sondern eben auch um den Bausektor.
aus http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24865/1.html
-... ein Drittel der gesamten Wirtschaft hängt vom völlig aufgeblähten Bausektor ab.
Die letzte Zahl an die ich mich erinnere war 10% für die Schweiz, als Richtwert dürfte das auch für Spanien hinkommen. Wenn da mal der Geldhahn zugedreht wird, dann kommt die Krise von 2 Seiten.
Ich bin mal gespannt, was die Bauknechte noch alles bauen sollen, damit ihnen die Beschäftigung nicht ausgeht, an Fantasie scheint's nicht zu fehlen. Im Grunde können sie soviel zukleistern wie sie wollen, nur beim Tempo wäre ich etwas vorsichtiger, die ganze Ware muss nicht nur gebaut, sondern auch gewartet werden, von einer Truppe, die nicht mal eben aus dem Boden gestampft werden kann. Erstens dauert es eine Weile, bis die rezente Immoschwemme in die Jahre kommt, noch dazu quasi synchron, und zudem kann das teurer werden als einem lieb ist, auch davon kann die Schweiz ein Lied singen. Bis man in ein halbwegs verträgliches Gleichgewicht schlittert, vergehen Jahrzehnte und Spanien steht diesbezüglich erst am Anfang.
Ich habe ausserdem versucht, eine 3. Seite anzuführen, und notabene, ich rede nicht von Blutbad, sondern von Krise, so wie Du es in Deine Worte gefasst hast:
> Das ist aber doch auf jedem Markt so, der Schwankungen unterworfen ist.
Eben, und wenn's runter geht, dann ist der allgemeine Begriff dafür Krise. Wenn wir heute keine Beispiele aus dieser Branche haben, darf ich vielleicht zur spanischen Fischereiwirtschaft abstechen, dort kennt man den Begriff auch, und um nichts anderes ging es bei der Frage von @fridolin, um eine Krise. Vielleicht jammern Spanier im Schnitt weniger, um ihre Pfründen werden sie sich dennoch nicht so einfach bringen lassen.
Nicht dass ich landeskundig wäre, ich hab es sogar in die Überschrift genommen, bedingt, damit sich niemand bemüssigt fühlt, mir auf den Zahn zu fühlen. Ist halt meine persönliche Erfahrung, wie zB. auch dass in Hotels für gewöhnlich ein Wassersparbitte (als Flehen möchte ich es vorläufig nicht bezeichnen, insbesondere da mir nicht bekannt ist, ob das zum Pflichtenheft gehört) für Touristen angebracht war. Wenn ich mir die Versorgung angucke, die bis dato hauptsächlich mit Grund- und Stauwasser von statten geht, offiziell, ergänzt um die Fluss-im-Norden-für-gebeutelten-Süden-anzapfen-Debatte, dann liegt schon klar auf dem Tisch, wohin die Reise geht. Das Problem ist bekannt, auch den Spaniern, bin gespannt, wie das gelöst werden will. Immerhin kleckert Spanien bei der Windkraft, warum nicht auch woanders. Wenn's jedoch anders kommt, so kommt, Spanien hat schon mal ein Vorzeigeobjekt, die einzige Wüste Europas: Heute basteln wir eine Wüste. Faszinierend, wenn man per Auto durchfährt, aber leben möchte ich dort nicht freiwillig.
>... eigentlich bin ich es satt, es zum xten mal zu wiederholen
Nun, wenn ich es vorsichtig formulieren darf, es klingt auch leicht gesättigt. Nicht dass man sich deswegen gleich"antiiberisch" anhören müsste, noch sind wir nicht so weit, ist aber schon auffällig.
> Auch bei mir (Altea/Costa Blanca) kann ich keine spürbar nachgebenden Preise für gute Lagen erkennen.
Gute Lagen waren auch in der Schweiz nur selten ein Problem, sie sind auch eher selten und für eine Krise nicht massgeblich.
> Schönen Abend noch und schönen Crash und dann halt schönere, für Kaufwillige zusammenbrechende Preise. Uns kümmert es nicht, wir wollen ja nicht weg.
Wie mir scheint kümmert es manche doch mehr als sie vorgeben.
Grüsse
kosh
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Zeitgenosse
17.03.2007, 01:12
@ kosh
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Re: Ich hängs mal hier an |
-->Hallo kosh
Dieses Thema liegt mir aus ganz persönlichen Gründen auch am Herzen, weshalb ich auch" Ich hängs mal hier an" schreibe.
Die grundsätzliche Debate geht ja um die seit Jahren diskutierte Immobilienblase, hierbei tauchen dann immer Länder auf wie USA,Spanien,China usw., wo ich ja nur die Artikel der diversen Zeitzschriften ersteimal zur Kenntnis nehmen kann.
Insoweit bin ich ja schon dankbar, das Leute die Vorort leben hier Stellung beziehen.
In meinen Bekanntenkreis gibts es da nur vier Leute, die in Spanien ein Haus
besitzen, wobei ich von zweien weiß, daß sie ihr Haus in Spanien bereits mit
ordentlichen Gewinn hätten verkaufen können.
Statt dessen verkauften sie ihr Haus in Deutschland, nach bis zu vier Jahren Leerstand, mit deutlich reduzierten Preisen,und zusätzlichen Schönheitsarbeiten.
Gut ihr Ziel ist es ja, dauerhaft in Spanien zu verweilen.Allerdings verbleiben ihre finanzellen Wurzeln in Deutschland.
Ja, soweit ich Imformiert bin, sind die Objekte in Spanien bezahlt.
Allerdings sind die Gewerbe und Mietobjekte hier noch ordentlich mit Hyphotehken belegt, das wird wohl auch mit der Steuerabschreibung zusammenhängen.
Die anderen beiden Bekannten haben dort eben nur ihr Ferienhäuschen,
ganz sicher auch Bar bezahlt.
Der eine verkauft alle paar Jahre mit Gewinn, und vergrößert sich so,
bei null Mehraufwand, ist halt vom Fach.
Soweit so gut, persönlich kann ich aber nur die Lage Vorort wirklich einschätzen.(Grenze östliches Ruhrgebiet zum Sauerland)
Und jetzt geh ich mal Stichpunktmäßig vor weil die gesammelten Eindrücke
doch nicht ganz den mir bekannten Presseberichten entsprechen.
° Kunde: 120 Wohneinheiten verkauft in 2004 ( 100 % vermietet ), in 2007
20 % Leerstand.(Schlechte Lage, Gemeinde 15.000 Einwohner )
° Kunde: Villa ordentliche Lage gebaut in 2000/2001,Grundstück 700.000 DM
Baukosten 2.000.000 DM. Zwangsversteigert 2006 für 357.000 €.
° Kunde: Innenstadtlage 7 Wohneinheiten, Leerstand derzeit 3
(Gemeinde 30.000 Einwohner )
° Bekannter: Betreut Einkaufscenter in 25 km entfernter Stadt(150.000 Einwohner) Ertragszahlen seit Jahren rückläufig,Objekt wird berreits von
der Bank verwaltet. Vergrößerung des Objekts wird jetzt als Ausweg geplant.
25 km in entgegengesetzter Richtung wird ein großes Einkaufscenter geplant,
obwohl die Innenstadt beireits erhebliche Gewerbliche Leerstände aufweist.
° Vorort:Leerstände in sozialen Brennpunkt 60%, Arbeitersiedlungen ca. 20%.
Hohes Angebot an Einfamilien/Zweifamilien Häusern, auch in der näheren Umgebung.
dies könnte ich noch ausgiebig weiterführen, worauf ich allerdings hinnaus will, ist einfach das bei einer anhaltenden Wirtschaftlichen verschlechterrung,die Immowelt auch hier nicht gerade Gesund scheint.
Das ist wohl gemerkt meine Meinung, aber ich komm nicht drum rum.
Mit freundlihen Gruß M W
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Cujo
17.03.2007, 10:03
@ Zeitgenosse
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Re: Ich hängs mal hier an |
-->>Hallo kosh
>Dieses Thema liegt mir aus ganz persönlichen Gründen auch am Herzen, weshalb ich auch" Ich hängs mal hier an" schreibe.
>Die grundsätzliche Debate geht ja um die seit Jahren diskutierte Immobilienblase, hierbei tauchen dann immer Länder auf wie USA,Spanien,China usw., wo ich ja nur die Artikel der diversen Zeitzschriften ersteimal zur Kenntnis nehmen kann.
>Insoweit bin ich ja schon dankbar, das Leute die Vorort leben hier Stellung beziehen.
>In meinen Bekanntenkreis gibts es da nur vier Leute, die in Spanien ein Haus
>besitzen, wobei ich von zweien weiß, daß sie ihr Haus in Spanien bereits mit
>ordentlichen Gewinn hätten verkaufen können.
>Statt dessen verkauften sie ihr Haus in Deutschland, nach bis zu vier Jahren Leerstand, mit deutlich reduzierten Preisen,und zusätzlichen Schönheitsarbeiten.
>Gut ihr Ziel ist es ja, dauerhaft in Spanien zu verweilen.Allerdings verbleiben ihre finanzellen Wurzeln in Deutschland.
>Ja, soweit ich Imformiert bin, sind die Objekte in Spanien bezahlt.
>Allerdings sind die Gewerbe und Mietobjekte hier noch ordentlich mit Hyphotehken belegt, das wird wohl auch mit der Steuerabschreibung zusammenhängen.
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Moin,
Immobilien im Süden sind doch hauptsächlich für Leute interessant, die entweder so reich sind, dass sie nicht mehr Arbeiten müssen oder für wohlhabende Rentner. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Das ist genau die Zielgruppe d e r Nordeuropäer, für die Immos im Süden in Frage kommen. Tatsache ist, daß auch in diesen südlichen Ländern Arbeitsplätze rar gesät sind und das Geld nicht an Bäumen wächst.
Bis auf das sonnige (teilweise recht dürreartige, wie Kosh vor Ort feststellt) Wetter ist in diesen Ländern aber überhaupt nichts besser als in Deutschland. Angefangen mit der Infrastruktur über das Lohnniveau und die ärztliche Versorgung, kein Kindergeld, kein Kindergartengeld etc. ist man in diesen Ländern als Arbeitnehmer klar im Nachteil. Hier sind es gerade die nördlichen Länder Skandinaviens, wo in dieser Hinsicht mehr geboten wird, als in Deutschland.
Insofern ist der Preisanstieg der Südimmos ganz klar auf Spekulation denn auf tatsächlich Zuwanderung zurückzuführen. (Da gibt's aber sicherlich genaue Zahlen). Die Nachfrage der Rentner aus Deutschland wird auf Grund von sich verstärkender Altersarmut rapide nachlassen. Die Erben werden wegen der sich zur Zeit verschlechternden Konjunktur in Deutschland eher verkaufen wollen, als ein im Unterhalt teures Objekt in Spanien oder Südfrankreich zu besitzen, welches sie einmal pro Jahr für einen Monat während der Ferien bewohnen könnten.
Das gilt natürlich analog für alle Nordländer aus denen die Nachfrage nach Südimmos kommt um dem"Scheißregenwetter" zu entkommen. Tja, der Mensch geht halt notgedrungen eher dorhin, wo er Lohn und Brot hat statt in der Sonne zu verhungern. Südimmos sind und werden"bis in alle Ewigkeit" eines bleiben: ein Luxus für Menschen die wohlhabend genug sind, es sich Leisten zu können.
Als solche wird es auch immer eine gewisse Nachfrage geben. Die wird aber, so glaube ich, wegen zunehmender Altersarmut und schlechter Konjunktur mittelfristig rapide abnehmen und sich weniger auf den Gesamtmarkt auswirken.
Zur Not kann man aber auch das Immobilienfachblatt"Die WELT" befragen:
Furcht vor dem nächsten Crash (2) (Die WELT)
Der Ausblick für gewerbliche Immobilien ist nicht minder trist: Europaweit hat die Angst vor einem Flop dem Existenzgründer-Boom den Garaus gemacht. Die Jahre, in denen Firmen nicht wussten, wohin mit ihren Angestellten, sind längst vorbei.
Die Angst vor einer Immobilienblase steigt und steigt.
"Die Leerstände werden mindestens bis zum Ende des kommenden Jahres weitersteigen", warnt Douglas Holoch, Deutschland-Chef des weltgrößten Immobilienunternehmens Jones Lang LaSalle. Und Kunden, die sich für neue Büroflächen interessieren, gebe es nur selten. Holoch:"Die Mietnachfrage geht auch in den kommenden Monaten weiter zurück."
Der Mietspiegel fällt und fällt. Selbst neue Häuser sind für weniger als 20 Euro pro Quadratmeter zu haben. Vor drei Jahren noch wurden 50 Euro und mehr erzielt.
Die Immobilienpreise fallen laut Holoch aber noch nicht:"Weil die Investoren mit nachhaltigen Mieten kalkulieren, steht ein Wertberichtigungsbedarf zurzeit nicht an." Die Branche hofft auf bessere Zeiten und weiß, dass das eine Zitterpartie ist. Immobilenmärkte sind Spätzünder im konjunkturellen Verlauf. Und je länger der Aufschwung auf sich warten lässt, desto mehr fürchten sie eine Abwärtsspirale auf Grund des erhöhten Preisdrucks.
Die Stimmung unter den Immobilienprofis ist spürbar schlecht. Selbst die Allgemeine Deutsche Direktbank (DiBa) in Frankfurt warnte jetzt vor den Gefahren des Immobilienbooms. Die Geldschwemme, so die Banker, berge für offene Fonds immerhin"auch Gefahren".
Im Ausland sehen die Profis noch Potenzial. In Deutschland allerdings nicht:"Von den 25 boomenden Immobilienstandorten liegen nur fünf in Europa", stellt Jones-Lang-LaSalle-Direktor Holoch fest."Deutschland kommt bei den boomenden Standorten schon gar nicht mehr vor."
"Das Einstiegsniveau in Deutschland ist viel zu hoch", sagt auch Thomas Beyerle, Immobilienexperte der Dresdner Bank. Die Rückkehr auf Normalwerte stehe bevor.
Auch der private Wohnungsmarkt kommt zunehmend unter Druck."Die Entwicklung setzte bereits in den neunziger Jahren ein", sagt Peter-Georg Wagner, Leiter Marktforschung beim Branchenverband RDM. Vor allem beim Verkauf von Wohnimmobilien in unattraktiven Lagen müssten die Eigentümer"Verluste realisieren".
Die Faustregel"Ein Haus für immer" gelte nicht mehr:"Wir stellen verstärkt einen Trend zu Lebensabschnittsimmobilien fest."
Immobilien-Bubble? Gefahr für die Weltwirtschaft? Bei der Bundesbank versucht man zu beruhigen."Wir beobachten die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt seit längerer Zeit", sagt Vorstand Franz-Christoph Zeitler. Die Gefahr einer gefährlichen Immobilienblase hält er für"gering". Allerdings: Einzelfälle schließt auch der Notenbanker nicht aus.
Robert Shiller von der renommierten Yale-Universität in New Haven, USA, ist da skeptischer:
"Wenn die Immobilienpreise deutlich sinken, schließe ich negative Auswirkungen auf die Wirtschaft nicht aus", sagt er. Vor allem in den USA sieht der Ã-konom dafür Potenzial."Es besteht das Risiko einer deutlichen Rezession, weil es durch sinkende Immobilienpreise zu einem negativen Wohlstandseffekt kommt", sagt Shiller. Fällt die Stimmung in den USA, werde auch Europa von dieser Entwicklung angesteckt."Die Chance, dass das bereits im kommenden Jahr geschieht, liegt bei weniger als 50 Prozent." Auch nicht richtig beruhigend.
Artikel erschienen am 15. Jun 2005
Gruß
Cujo
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certina
17.03.2007, 19:42
@ kosh
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Re:@kosh...datt Wasser von Koelle iss juuut |
-->>Nicht dass ich landeskundig wäre, ich hab es sogar in die Überschrift genommen, bedingt, damit sich niemand bemüssigt fühlt, mir auf den Zahn zu fühlen. Ist halt meine persönliche Erfahrung, wie zB. auch dass in Hotels für gewöhnlich ein Wassersparbitte (als Flehen möchte ich es vorläufig nicht bezeichnen, insbesondere da mir nicht bekannt ist, ob das zum Pflichtenheft gehört) für Touristen angebracht war. Wenn ich mir die Versorgung angucke, die bis dato hauptsächlich mit Grund- und Stauwasser von statten geht, offiziell, ergänzt um die Fluss-im-Norden-für-gebeutelten-Süden-anzapfen-Debatte, dann liegt schon klar auf dem Tisch, wohin die Reise geht. Das Problem ist bekannt, auch den Spaniern, bin gespannt, wie das gelöst werden will. Immerhin kleckert Spanien bei der Windkraft, warum nicht auch woanders. h mehr als sie vorgeben.
>Grüsse
>kosh
hi kosh,
tun se ja auch, bzw. sind se ja (notgedrungen) dabei zu klotzen - wenn du Trinkwasserbeschaffungs-Aktionen meinst.
1. die (rote)andalusische Landesregierung hat kuestenweit weitere 12 (!) Meerwasserentsalzungsanlagen in Planung/in Auftrag gegeben. Sie haben gelernt, dass sie nicht nur auf Regenwasser-Auffangstauseen bauen koenne, die nun mal leer bleiben, wenn es nicht regnet. Haben se mitgekriegt...
Es dauert halt eben immer alles etwas manana-manana-maessig im nun doch nicht mehr janz soooo ganz hinterwaelderischen Suedeuropa. Auch"die" wissen inzwischen, dass sie auch bei der Wasser-Infrastruktur nachlegen muessen, denn inzwischen wissen sie auch, dass halt mehr Einwohner auch Mehrwasser brauchen und auch kein Meerwasser sooooo trinken koennen...
Und keine Sorge: Die Boomregion Marbella hatte ueberhaupt nie ein Problem - der korrupte und teils groessenwahnsinnige Ex-Buergermeister Gil y Gil (tot) war besser als sein Ruf. Es hatte zumindest die"Baustelle Wasser" als einer der Wenigen weit und breit im Soll-Plan-Griff:
1. Der u.a. a u c h Quell-gespeiste Stausee"La Concepción", 3 km noerdlich der City in den Bergen eingebettet, sorgt alleine fuer 3/5 der Trinkwassser-Versorgung. Der ist nach dem Winter, der ein paar Tage gedauert hat, randvoll, so voll, dass er sogar abgelassen werden musste. Das Volumen reicht aus, um die vogenannte Quote zu erfuellen.
2. Es gibt zudem die modernste Meerwasseraufbereitsangsanlage, (die selbst im Boom-Monat Augsut nicht ausgelastet war), und die man sich jahrelang (!) erlauben konnte (wegen Kompetenzgerangel ausser Betrieb zu lassen.
3. Es gibt inzwischen ein w e i t e r e s modernstes Gross-Klaerwerk.
4. Es gibt in dieser Regenwasser-raren Region zudem mehr, ja richtige Quellen als man glauben mag. So beziehen die Urbanisationen, wo auch elli wohnt, 50 Prozent des Trinkwassers, also das, was da aus dem Kran kommt, aus eigenen (!) Brunnen! Nur den Rest mischt der"Wasserversorger Aquasol" hinzu.
5. Die wasserfressenden vier Dutzend Golfplaetze duerfen seit 3 Jahren und unter Schliessungsandrohung kein Trinkwasser (nur noch Brauchwasser) mehr zum Rasensprengen nutzen. Man hoere und staune....hat zwar was laenger gedauert, aber...ich hab's ja betont. Man lernt dazu.
Der Unsinns-Quatschplan der"Runterleitung" des Ebro-Wassers in den Sueden, den du ansprachst, ist dagegen inzwischen endgueltig in der Schublade begraben worden. Ach, und uebrigens - die touristischen Almeria-Wuesten (noch die einzigen in Europa...) sollen tatsaechlich n i c h t bewaessert werden. Diese Bauplaetze braucht man wirklich nicht....
Ja man sieht, selbst diese spanischen Ex-Fischerdorftrottel aus dem letzten Jahrhundert lernen irgenwann auch mal dazu... und inzwischen kommt auch da das Wasser aus dem Kran...
Ich hoffe, ich konnnte dich ein wenig beruhigen und hoffe, dass du trotz deiner Bedenken eine angenehme Reise hattest.
Und du wirst hoffentlich auch registriert haben haben:
Nicht einmal e i n e n (1) Kilometer landeinwaerts faengt das fast menschenlaeere, kaum bediedelte andalusische Hinterland an. Und du findest vielleicht alle 30-50 Kilometer mal ein kleines, weisses Kaff. Sonst nichts ausser wild-herber Natur.
Und ich bin neulich mal wieder durch Zuerich und auch Koeln und Hamburg gefahren.
Au-weia, oh Mann-o-Mann, watt stehen da fuer riesige Haeuser - Meere mit ein paar kahlen Baeumen und blaetterlosen Staeuchern drumerherum auf allerengstem Raum. Und das Ruhrgebiet erst und Berlin und Muenchen und Frakfurt...Das habe ich ja wohl wirklich nicht fuer moeglich gehalten...soviele Haeuser auf einem Haufen.
Verzeih' mir diese kleine ironische Anmerkung.
Wo halt viele Leute hin wollen, da sind nun mal immer ein paar Hauser mehr, als direkt nebenan, wo (kaum) keiner hin will...
adios und tschuess
G.C.
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