- Elli -
22.03.2007, 13:41 |
KlimaThread gesperrt |
-->"Die Menschen stoßen pro Jahr etwa 25 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus", so Buchwitz."Aus natürlichen Quellen kommen dagegen fast 400 Milliarden Tonnen pro Jahr."
<ul> ~ Spiegel</ul>
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chiquito
22.03.2007, 17:23
@ - Elli -
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Re: Klima - ruhig weiter lesen |
-->Hallo,
Dein Zitat: >"Die Menschen stoßen pro Jahr etwa 25 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus", so Buchwitz."Aus natürlichen Quellen kommen dagegen fast 400 Milliarden Tonnen pro Jahr.">
Wenn man weiter liest, heißt es:
´Im natürlichen Kohlenstoff-Kreislauf werden gewaltige Mengen von Kohlendioxid umgesetzt."Allerdings speichert die Biosphäre jedes Jahr ein wenig mehr CO2, als sie später wieder abgibt", sagt Buchwitz.`
Also: Kreislauf! Das heißt: Die 400 Mrd Kohlendioxyd, die jährlich beispielsweise durch natürliches Verrotten von Biomasse freigesetzt werden, werden jedes Jahr auch wieder durch Pflanzenwachsstum gebunden.
Grüße
ch.
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Zardoz
22.03.2007, 17:46
@ chiquito
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Re: Klima - ruhig weiter lesen |
-->>Also: Kreislauf! Das heißt: Die 400 Mrd Kohlendioxyd, die jährlich beispielsweise durch natürliches Verrotten von Biomasse freigesetzt werden, werden jedes Jahr auch wieder durch Pflanzenwachsstum gebunden.
Nicht so ganz. So ist ein großer Teil CO2 in den Ozeanen gebunden. Deren Aufnahmefähigkeit wiederum hängt von der Wassertemperatur ab: Je wärmer, desto geringer. Erwärmen sich also die Ozeane (wie in den letzten Jahrzehnten geschehen), so geben sie CO2 frei. Unter anderem deshalb ist es nicht ganz unwichtig, ob es zuerst mehr CO2 in der Atmosphäre oder zuerst eine Erwärmung der Ozeane gab.
Nice week,
Zardoz
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Nullmark
22.03.2007, 19:27
@ Zardoz
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Re: Klima - ruhig weiter lesen |
-->>>Also: Kreislauf! Das heißt: Die 400 Mrd Kohlendioxyd, die jährlich beispielsweise durch natürliches Verrotten von Biomasse freigesetzt werden, werden jedes Jahr auch wieder durch Pflanzenwachsstum gebunden.
>Nicht so ganz. So ist ein großer Teil CO2 in den Ozeanen gebunden. Deren Aufnahmefähigkeit wiederum hängt von der Wassertemperatur ab: Je wärmer, desto geringer. Erwärmen sich also die Ozeane (wie in den letzten Jahrzehnten geschehen), so geben sie CO2 frei. Unter anderem deshalb ist es nicht ganz unwichtig, ob es zuerst mehr CO2 in der Atmosphäre oder zuerst eine Erwärmung der Ozeane gab.
>Nice week,
>Zardoz
Buchwitz sagt aber:"Allerdings speichert die Biosphäre jedes Jahr ein wenig mehr CO2, als sie später wieder abgibt", sagt Buchwitz.
Ist die Frage, welche Definition von"BIOSPHÄRE" Buchwitz nun gewählt hat:
Die Definition nach Murawski oder nach Mason & Moore oder noch eine andere.
Nach Buchwitz dürfte die Bindung des Überschusses durch eine die Forcierung des Pflanzenwachstums erfolgen. Ob dies tatsächlich so ist oder ob noch weiter Mechanismen aktiv sind, ist Spekulation - es sei denn, Buchwitz kann seine These beweisen.
Das der CO2-Ausgasungsprozess der Ozeane zu 100% reversibel ist, ist ebenso wahrscheinlich wegen der großen Wasseroberfläche im Verhältnis zu den geringen Mengen CO2, um die es sich handelt. Das dabei die Temperaturdifferenzen des Wassers der Meere und die lokal unterschiedlichen CO2-Konzentration und der tägliche und jahreszeitliche Verlauf aufgrund des Wettergeschehens eine entscheidene Rolle spielen, wird bei der der Betrachtung der Mittel- und Durchschnittswerte gerne übersehen. Aus diesen Werten wird aber das Klima gemacht. Falsche Schlussfolgerunge liegen auf der Hand.
Das ist nunmal so. Heutzutage und beim CO2 besonders.
Ãœber den Wasserdampf redet keiner.
0,-
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kosh
22.03.2007, 19:51
@ Zardoz
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Re: Klima - ruhig weiter lesen - Zardoz |
-->Guten Abend
Du schreibst:
> Unter anderem deshalb ist es nicht ganz unwichtig, ob es zuerst mehr CO2 in der Atmosphäre oder zuerst eine Erwärmung der Ozeane gab.
Ich meine: Für die Theorie ja, aber für die Praxis? Konkret, welchen Einfluss hat die Reihenfolge auf die Eigenschaft von CO2 als Treibhausgas und insofern auf unsere Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Temperaturerhöhung?
aus http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/377465.htm
>
1. Sonnenfleckenzunahme
-> 2. Temperaturzunahme
-> 3. CO2-Zunahme
-> 4. Temperaturzunahme
-> 5. zurück auf Feld 3, bis dass der positive Rückkopplungseffekt (je mehr desto mehr) durchbrochen und in sein Gegenteil verkehrt wird (je weniger desto weniger, also wiederum positiver Rückkopplungseffekt).
Egal was zuerst war, oder ob's überhaupt die Sonnenflecken oder eine Kombination von mehreren Faktoren waren, ab Punkt drei sitzen alle im gleichen Boot. Sarkastisch ausgedrückt, wollen wir Sonnenflecken regulieren oder den anthopogenen CO2-Ausstoss senken, um wenigstens unseren eigenen Temperaturbeitrag zu reduzieren?
Grüsse
kosh
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Zardoz
22.03.2007, 20:35
@ kosh
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Re: Klima - ruhig weiter lesen - Zardoz |
-->>Konkret, welchen Einfluss hat die Reihenfolge auf die Eigenschaft von CO2 als Treibhausgas und insofern auf unsere Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Temperaturerhöhung?
Konkret wird der Unterschied, sobald es um die Konsequenzen einer möglichen Klimaänderung geht. Es macht nämlich schon einen großen Unterschied, ob ich Aufwand treibe, CO2 zu verringern, oder ob ich mich mit dem gleichen Aufwand auf steigende Temperaturen vorbereite.
>Egal was zuerst war, oder ob's überhaupt die Sonnenflecken oder eine Kombination von mehreren Faktoren waren, ab Punkt drei sitzen alle im gleichen Boot. Sarkastisch ausgedrückt, wollen wir Sonnenflecken regulieren oder den anthopogenen CO2-Ausstoss senken, um wenigstens unseren eigenen Temperaturbeitrag zu reduzieren?
Wir sollten die wirtschaftliche und technologische Entwicklung in den Industrieländern, besonders aber in der sogenannten dritten Welt, beschleunigen. Nur das setzt die innovativen Kräfte frei, die dem Menschen auch bisher schon die Anpassung an unterschiedlichste Lebensräume und vor allem Klimata ermöglicht haben.
Nice week,
Zardoz
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Zardoz
22.03.2007, 20:44
@ Nullmark
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Re: Klima - ruhig weiter lesen |
-->>Das ist nunmal so. Heutzutage und beim CO2 besonders.
>Ãœber den Wasserdampf redet keiner.
Die Menschen haben sich nicht deshalb so gut auf diesem Planeten entwickelt, weil sie das"Klima" jeweils ihren Bedürfnissen angepasst haben. Sondern weil sie selber so ungeheuer anpassungsfähig sind. Allein das ist ein Grund für mich, sehr optimistisch in die Zukunft zu sehen - meine Zukunft und die meiner Kinder.
Nice week,
Zardoz
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kosh
22.03.2007, 21:49
@ Zardoz
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Interessant |
-->> Es macht nämlich schon einen großen Unterschied, ob ich Aufwand treibe, CO2 zu verringern, oder ob ich mich mit dem gleichen Aufwand auf steigende Temperaturen vorbereite.
Diesen konkreten Vorschlag lese ich jetzt zum ersten Mal. Warum auch nicht. Ich habe da einen ergänzenden Vorschlag: Die Ã-konomie des Überflusses produziert mehrheitlich Waren, die niemand braucht. Warum nicht die Nachfrage nach CO2-armen (generell ressourcenschonenden) Technologien fördern, wenn es rein volkswirtschaftlich eigentlich keine Rolle spielt, was produziert wird? Wenn's dann doch nicht das CO2 gewesen ist, was soll's, und wenn doch hätten wir 2 Fliegen auf einen Schlag.
> Wir sollten die wirtschaftliche und technologische Entwicklung in den Industrieländern, besonders aber in der sogenannten dritten Welt, beschleunigen. Nur das setzt die innovativen Kräfte frei, die dem Menschen auch bisher schon die Anpassung an unterschiedlichste Lebensräume und vor allem Klimata ermöglicht haben.
So sehr ich diesen Vorschlag begrüsse, noch kann ich mir nicht vorstellen, dass dabei nicht weitere Tierarten zu reinen Ausstellungsobjekten verkommen. Gerade erst ist so gut wie sicher eine Flussdelphinart ausgestorben, der Baji. Notabene in einem Staat, dessen technologische Entwicklung gerade erst beschleunigt wurde.
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesischer_Flussdelfin
> Der Chinesische Flussdelfin wird...
... bzw. wurde - was auch immer - nu iss er hin. Er hat seine Chance gehabt, vielleicht machen die Chinesen mehr draus.
Einen schönen Abend
kosh
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Nullmark
22.03.2007, 22:01
@ kosh
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Re: Klima - ruhig weiter lesen - dasinmerdabei |
-->...Sarkastisch ausgedrückt, wollen wir Sonnenflecken regulieren oder den anthopogenen CO2-Ausstoss senken, um wenigstens unseren eigenen Temperaturbeitrag zu reduzieren?
Da sin mer dabei - das is primaha
Der arbeitenden Mensch nimmt in Form von Nahrung eine Energiemenge zu sich, die er zusammen mit dem atmosphärischen Sauerstoff u. a. zu täglich rund 2 kg CO2 veratmet.
Wenn er ruhig und langsam atmet, verteilen sich diese 2 kg CO2 bei rund 60 Atemzüge pro Minute auf etwa 0,023 Gramm pro Atemzug.
Wenn nun jeder Mensch endlich mal für wenigstens 4 Atemzüge pro Stunde die Luft anhalten würde, ergäbe dies eine CO2-Einsparung pro Mensch und Lunge von ca. 132 Gramm pro Tag - Also reichlich 48 Kilogramm pro Jahr.
Dies ist eine ganze Menge und sei auch ein ganz persönlicher Beitrag.
Auf knapp 6 Milliarden Menschen gerechnet, sind das immerhin 290 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.
Bis zum Jahre 2050 sind das etwa 12,5 Milliarden Tonnen CO2.
Eingespart alleine durch Schnauze ähh Luft anhalten.
Linke Seite der Bilanz 12,5 Milliarden eingespart --- rechte Seite der Bilanz???????
Habe ich mich verrechnet oder gar die Seiten vertauscht?
Nicht so schlimm. Andere rechnen mit viel bunteren Ziffern und Folgen und Annahmen und unterstellen noch ganz ander Dinge als Fakten.
Dabei wäre es vielleicht besser, erst garnicht mit den vielen Nullen zu rechnen.
Und Luft anhalten bringt eh nichts - wegen der Bilanz.
Wenn die einen wegen ihrer persönlichen Bilanz eben die Klappe halten wollen oder müssen - haben folglich die anderen tiefer durchzuatmen,
sonst geht das nie und nimmer auf, sondern alles drunter und drüber!
Ãœber ein nicht gewolltes das Ergebnis braucht man sich dann nicht zu wundern.
Aha!
Soso.
Nunja - wir wissen zwar nicht, was wir wollen. Aber das wollen wir mit ganzer Macht!
Yeep!
Un da sin mer dabei.
weil, das is primaha.
0,-
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Nullmark
22.03.2007, 22:52
@ kosh
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Re: Interessant |
-->...
>...Diesen konkreten Vorschlag lese ich jetzt zum ersten Mal. Warum auch nicht. Ich habe da einen ergänzenden Vorschlag: Die Ã-konomie des Überflusses produziert mehrheitlich Waren, die niemand braucht. Warum nicht die Nachfrage nach CO2-armen (generell ressourcenschonenden) Technologien fördern, wenn es rein volkswirtschaftlich eigentlich keine Rolle spielt, was produziert wird? Wenn's dann doch nicht das CO2 gewesen ist, was soll's, und wenn doch hätten wir 2 Fliegen auf einen Schlag...
Dies wäre n. m. E. der richtige und vorallem auch machbare Weg.
Allerdings bedarf es daazu entweder einer tatsächlichen menschheitsbedrohenden Situation und/oder tiefgreifender gesellschafticher Anpassungsprozesse.
Bis dahin steht dem jedoch die gesellschaftlich dezidierte Produktionsweise mit ihrer einzigartigen Triebkraft entgegen, dem Streben nach Maximalprofit.
>...So sehr ich diesen Vorschlag begrüsse, noch kann ich mir nicht vorstellen, dass dabei nicht weitere Tierarten zu reinen Ausstellungsobjekten verkommen....
Man kann nicht alles haben, nicht auf einmal und schon gar nicht, wenn man kritisch auf den Pfad der Entwicklung des Menschen zurückblickt. Wenn er alle diese, aus heutiger Sicht als Fehler zu kategorisierenden historischen Entscheidungen nicht getroffen hätte, wäre er im Heute nicht angekommen.
Es hat auch dem Menschen bisher nicht geschadet und sie können auch nichts dafür, das Wildpferd, Mammut, Säbelzahntiger, die Dinos und anderes Kriech-, Schwimm- und Flugzeuchs die Kurve der Evolution im Zuge der historischen Klimaveränderungen nicht gekriegt haben.
Dies ist zwar bedauerlich, aber ich weigere mich der existierenden, mehr oder weniger entwickelten menschlichen Zivilisation dafür die ausschließliche Schuld zuzuweisen, für Entwicklungen, die die Natur auf ihre Weise reguliert hat.
Das der heutige Menschen hier bestimmte Vorgänge beschleunigt hat, steht außer Zweifel und ist keine Frage.
Aber er ist Gottseidank nicht mächtig genug, um an diesem Rad zu drehen - auch wenn er sich das einbildet.
Je eher er das begreift, desto sicherer wird er sich auch einem Klimawandel anpassen - genauso wie die Generationen lange vor der heutigen.
Und wenn er dazu nicht bereit ist oder eben nicht geeignet, wird er ebenso untergehen, wie Wildpferd, Mammut und Säbelzahntiger.
0,-
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zureich
23.03.2007, 05:44
@ kosh
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Re: Klima - ruhig weiter lesen - Zardoz |
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>Ich meine: Für die Theorie ja, aber für die Praxis? Konkret, welchen Einfluss hat die Reihenfolge auf die Eigenschaft von CO2 als Treibhausgas und insofern auf unsere Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Temperaturerhöhung?
Einflüsse können dadurch unterschieden werden, ob sie eine Entwicklung auslösen oder aufrechterhalten. Bei der Analyse komplexer multikausaler Systeme, deren Subsysteme, Feedbackschlaufen, Eigendynamik etc., kann einem diese Sicht vor voreiligen Schlüssen bewahren - und dazu führen, dass keine Aussagen mehr getroffen werden oder, falls es doch dazukommt, schwer verständlich sind. In diesem Sinne...
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zureich
23.03.2007, 05:57
@ kosh
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Re: Interessant |
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>> Wir sollten die wirtschaftliche und technologische Entwicklung in den Industrieländern, besonders aber in der sogenannten dritten Welt, beschleunigen. Nur das setzt die innovativen Kräfte frei, die dem Menschen auch bisher schon die Anpassung an unterschiedlichste Lebensräume und vor allem Klimata ermöglicht haben.
>So sehr ich diesen Vorschlag begrüsse, noch kann ich mir nicht vorstellen, dass dabei nicht weitere Tierarten zu reinen Ausstellungsobjekten verkommen. Gerade erst ist so gut wie sicher eine Flussdelphinart ausgestorben, der Baji. Notabene in einem Staat, dessen technologische Entwicklung gerade erst beschleunigt wurde.
Der Zusammenhang zwischen Grad an Industrialisierung/Wohlstand/GDP und Umeltverschmutzung, -zerstörung etc. ist U-förmig. Ganz arme oder reiche Volkswirtschaften funktionieren umweltschonender als mittelmässig Industrialisierte oder sich industrialiesierenden Systeme. (Kuznet's curve).
Dies trifft eher auf die Verunreinigung von Flüssen oder Natur zu weniger auf die Luftreinhaltung. Kosten der Luftverunreinigung lassen sich leichter externalisieren, da der Dreck zum Nachbar geblasen wird.
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