Jochen
23.01.2001, 21:44 |
Nochmal '68er, Fischer, Trittin usw. Thread gesperrt |
Hallo,
zu den heißen Diskussionen heute möcht ich auch noch meinen Senf dazugeben:
1. Ich vermute, daß die Angriffe gegen die Fischers... auch gezielt von Leuten aus dem Umfeld derselben stammen. Motiv: Rache, Ärger über die Arroganz.
2. Was wichtiger ist: Es geht hier m.E. um Geschichtsdeutung. Die Argumentation der Altlinken verläuft kurz gesagt so (wie eigentlich immer von Linken):
Damals haben wir Mist gebaut, o.k. manche haben es übertrieben, aber die Ziele, ja die..., die lassen wir uns nicht nehmen. Das könnte man eventuell akzeptieren (abgesehen von der unerträglichen Arroganz dieser Fatzkes), aber erstens: Es spricht nicht für den Verstand, wenn man seine Ziele, seine Ideale ungeprüft läßt, wenn es voll daneben geht. Es dämmert diesen Leuten nicht, daß die Gewalt ihrer Ideologie inhärent sein könnte (mindestens sollte man sich dies fragen, z.B. nach Lektüre des""Schwarzbuchs des Kommunismus" o.ä.). Übrigens ein Tip: man mache sich die Mühe, die Pamphlete dieser Zeit zu lesen. Daß mit so einem abstrusen Schwachsinn die Republik in Aufruhr versetzt werden konnte, zeigt die Schwäche der sogenannten Konservativen. Ich empfehle, mal den Oberguru Dutschke zu lesen, habe Tränen gelacht...
'68 in ihrem Sinne zu deuten ist zweitens das Ziel: '68 als"Aufbruch","Demokratie wagen" und dergleichen mehr. Denn dieses Bild ist in den letzten Jahren doch stark verblichen. Die hedonistischen, egoistischen, arroganten und intoleranten Züge dieser Bewegung sind wieder mehr ins Bewußtsein der Ã-ffentlichkeit gedrungen. Mir sagten viele, die die 50er, 60er und 70er erlebt haben, daß die 50er/60er viel offenere, interessantere Zeiten gewesen seien.
Die Fischers, Trittins haben m.E. ein Problem: einerseits kämpften sie gegen einen"Schweinestaat", andererseits müssen sie sich heute fragen lassen, gegen was sie eigentlich kämpften, wenn sie damals Unrecht hatten? Denn die angebliche Befreiung wäre dann logischerweise falsch.
Es ist auch eine Unverfrorenheit sondergleichen, den"Widerstand" '68 mit dem vo '33 zu vergleichen. In einer Extremsituation zu widerstehen, davor habe ich Achtung, aber was soll '68 so schlimm gewesen sein, daß man Mollis und Steine werfen mußte?
3. Ach ja, die Linke und die"Aufklärungsarbeit über den Faschismus". Dazu sollte man wissen, daß der Nationalsozialismus eher kein Interesse bei den linken Aufklärern fand, da untersuchte man doch lieber den Faschismus"hier und heute", die BRD als"restaurierter Nationalsozialismus" usw. BTW, Auschwitz paßte so gar nicht in das Theoriegebäude der Linken.
Für mich als"Spätgeborenen" stellen sich zu dieser Zeit zwei Fragen, die eventuell auch heute von Bedeutung sind:
1. Wie konnte eine kleine Gruppe (die Mehrzahl der Studenten stand dem Ganzen eher ablehnend gegenüber) praktisch den Staat umkrempeln, und das sozusagen"auf dem Rechtswege" (wem sagen die berüchtigten"Hessischen Rahmenrichtlinien zur gymnasialen Oberstufe noch etwas)? Erklärung: Kleine, glaubensfeste Gruppen beeinflussen die schweigende Mehrheit?
2. Warum haben die Konservativen so gnadenlos versagt? Warum waren die Erhards, Barzels usw. unfähig, das bestehende System mit Überzeugung und guten Argumenten zu verteidigen? Ist die kapitalistische Idee so unattraktiv, gibts dafür keine Argumente?
Gruß
Jochen
So, genuch getippt...
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black elk
23.01.2001, 22:27
@ Jochen
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Mit Abstand bester Artikel über die Thematik bisher! Wirklich gut Jochen! |
Hi Jochen,
das trifft den Nagel auf den Kopf. Ein paar Gedanken habe ich dazu noch. An der Uni sind bei den AStA-Wahlen fast nur die linken Reaktionäre aktiv, das Interessante ist aber die innere Zerstrittenheit der vielfältigen linken Gruppierungen. Nach außer bekäpfen sie irgendeinen imaginären Feind der ihnen beim Jointrauchen so eingefallen ist, aber innerlich und untereinander zerfleischen sie sich wie die Wölfe! Obwohl an der Uni HH fast immer absolute Mehrheit, kriegen sie einfach keine Koalition auf die Reihe. Das zeigt worum es bei den linken Kräuter-Krautern wirklich geht: Um Egoismus, Geltungsdrang, Dominanzstreben und Rechthaberei. Mehr nicht.
Trifft vielleicht nicht ganz so den Punkt, aber als wir auf Ibiza waren (die Drogeninsel schlechthin..) gab es im 'Pascha', das ist eine In-Disco eine 70er Jahre Hippie Party. Wir tun uns das natürlich an, waren auch ein paar Outfits und ein paar Leute aus der Zeit da, Renaissance der Gefühle.. das ganze war ein einziges psychedelisches Gedröhne und wir dachten alle, die 70er müssen eine absolute Scheißzeit gewesen sein, jedenfalls wenn man bekifft in der Kommune rum hing und Bullen aufgeklatscht hat. Häuser besetzen die einem nicht gehören und die anderen dafür arbeiten zu lassen ist natürlich cool, allerdings hatte man die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht. Die Zwangssanierung kam und die Kommunde wieder auf den Weg der Rechtschaffenheit zurückgebracht, ein paar sind natürlich auch auf der Strecke geblieben. Aber ein bißchen Schwund ist überall.
*Überigens: Ein wichtiges Merkmal der Linken ist das Propagieren, die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben! Das einzige Argument gegen den 'Rest', wir sind intellektuell und ihr anderen seid alle dumm. Diese Argumentationsschiene hört man immer wieder bei Themen wie Rassismus, Stammtisch, Bonzentum,.. Nun die alternative Szene hat sich schon immer für besonders clever gehalten, aber wer sich nach außen für besonders schlau herauskehrt, bei dem würde ich eher das Gegenteil vermuten. Das gilt besonders für Leute, die meinen immer um tausend Ecken denken zu müssen und deren postings man immer 2x lesen muß, um mal einen Gedanken aufgreifen zu können.
Guten Abend,
black elk
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Georg
23.01.2001, 22:31
@ Jochen
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Re: |
Anlass, Ursache und Treibmittel
Anlass waren die gleichtzeitig in USA bis CSSR stattfindenden Demonstrationen, die aber tlw. andere Ziele hatten, Ursache die fehlende oder ungenügende Vergangenheitsbewältigung, das demokratische System, welches wirklich gewachsen ist, und zu Anfang eine Herrschaft der"Weisen" war (Adenauer, Erhard, -nur der Anfang der"Liste") erschien nur als notwendige unselige Weiterführung der Geschichte, vielleicht war es tlw. so, die Reaktionen (Strassenschlachten) aber aus heutiger Sicht nicht angemessen.
Das Treibmittel war eine sich verändernde Kultur im Ggs. der 50er/frühen 60er (Mainstream) (z.B. kann man ohne weiteres einen Spielfilm einer dieser beiden Zeitabschnitte zuordnen)
Ist mir auch gerade so eingefallen:-)
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nereus
23.01.2001, 22:41
@ Jochen
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Re: Nochmal '68er, Fischer, Trittin usw. |
Hallo Jochen!
Leider kann ich Deine Fragen nicht beantworten da ich in D-Ost aufgewachsen bin.
Wir haben uns zwar die Nachrichten ohne Ende reingezogen, aber das ist mit dem Erleben der Realität nicht vergleichbar.
Du schreibst:"Übrigens ein Tip: man mache sich die Mühe, die Pamphlete dieser Zeit zu lesen. Daß mit so einem abstrusen Schwachsinn die Republik in Aufruhr versetzt werden konnte, zeigt die Schwäche der sogenannten Konservativen. Ich empfehle, mal den Oberguru Dutschke zu lesen, habe Tränen gelacht..."
Dein Hinweis diese Texte zu lesen ist sehr gut. Man sollte zumindest wissen worüber man redet.
Das Du heute darüber lachst ist auch okay.
Aber man sollte die Dinge von damals nicht unbedingt durch die Brille von heute sehen. Das haut einfach nicht hin.
"Mir sagten viele, die die 50er, 60er und 70er erlebt haben, daß die 50er/60er viel offenere, interessantere Zeiten gewesen seien."
Das kann schon sein. Aber da waren die Umstände eben anders.
Und vielleicht ist da auch ein wenig der verklärte Blick in die Vergangenheit dabei.
Das fällt mir sehr oft auf. Früher war alles besser.
Obwohl die Gehälter heute am höchsten sind, das Auto das schnellste, die Wohnung oder das Haus besser denn je eingerichtet...
Irgendwas scheint zu fehlen, aber was???
Übrigens, ich habe den D.Stockman zu fast zwei Dritteln durch.
Es ist wirklich der Hammer wie die Pfründe gesichert wurden.
Die Politik ist ein wunderlich Ding.
Stockmann verfolgte einerseits kategorisch sein Ziel, hatte aber andererseits dennoch das Herz auf dem rechten Fleck.
Aber etwas hat mich schon gewundert. Die Verteidigungsausgaben wurden dramatisch erhöht, alles andere wurde gekürzt oder besser es wurde versucht zu kürzen.
Stockmann hat sich bis zur Seite 263 auch nicht sonderlich geäußert dazu.
Warum eigentlich?
Aber vielleicht kommt das ja noch.
mfG
nereus
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black elk
23.01.2001, 23:30
@ black elk
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Die 70er waren vor allem eine friedliche, intensive Zeit |
das möchte ich noch loswerden.
Anfang der 70er war mein Haar schulterlang, ich bin mit meinen Eltern viel rumgereist. Vont Italien bis Schweden, meist im Wohnwagen und davor im Zelt. Man hat sich sein Essen selbst geangelt, vom Boot aus und man hat mit den Hunden in der Natur gespielt. Ich kann mich an tagelange Wanderungen in Schweden auf dem Fjäll erinnern, mit Beeren und Pilze sammeln, Forellen angeln und einfach die Reichhaltigkeit der Natur genießen. Es war ein unbeschwerte und sehr intensiv erlebte Zeit, ich meine die schönste in meinem Leben.
Was hat dann bitteschön solche paranoiden, schwachsinnigen 68er dazu gebracht auf Gewalt und Umsturz zu setzen? Statt den Frieden zu genießen, Molotow Cocktails auf Polizisten, Bomben legen und Straßenschlachten. Das war der Bodensatz der Gesellschaft.
black elk
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Odin1000
23.01.2001, 23:38
@ Jochen
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Re: Nochmal '68er, Fischer, als Anmerkung |
Einen Guten Abend
aus Schwaben
Das Fischerchen kommt aus dem Schwabenlande. Er wurde von uns nicht vergessen.
Kenne jemand der hatte mit Fischers Mutter zusammen gearbeitet. Diese Person erzählte, das die Mutter sich immer viel Sorgen um den Joska macht. Der sei zu viel bei den Terroristen.
Na das ist auch Geschichte.
Aber warum nicht. Ein Saulus zu Paulus 2000 Jahre später. Die TATEN zählen in der Geschichte.
Gruß Odin
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Toro
24.01.2001, 00:33
@ Jochen
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Frei nach Hegel..mkT |
Rebellen wird es immer wieder geben. Spießer auch (dies beweißen die jüngsten Board-Beiträge). Kampf der Gegensätze. Schluß.
So ist das Leben. Wer das nicht begriffen hat, der tut mir leid.
Es gibt keine konstante, gemütliche, Spießer-gerechte Gesellschaft. Ab und zu muß es eben kanllen. Und wenn meine Kinder gegen mich rebellieren, dann werde ich dies wohl akzeptieren müssen.
Aber warum muß der Umgang mit der Geschichte in Deutschland so eintönig und einseitig sein? Man ziehe Vergleiche zu anderen europäischen Ländern. So verbissen wie ihr, reagiert keiner auf die Vergangenheit.
Bleibt cool. Ihr verpasst sonst das Leben. Und wenn es euch danach ist, Steine zu schmeißen, dann tut es doch. Verteidigt euch, bevor ihr aufgefressen werdet.
Nix Forellen angeln. Das kann man auch nicht endlos machen.
Die 68-er haben diese Gersellschaft veränder und liberalisiert. Punkt. Schluß.
Keine Diskussion. Und hört jetzt auf, alles zu glauben was Opas und Omas euch erzählen. Da draußen, da gibt's sowas wie Leben.
PS: Morgen gibt es Indikatoren im Abo-Bereich. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, daß es seit dem leztzten Update keine nenneswerten Veränderungen gibt. kurzfristige Besserung bringt noch keine Heilung.
Toro
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Uwe
24.01.2001, 08:52
@ Toro
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Re: Frei nach Hegel..mkT... off topic zum Titel (zum P.S. Linkhinweis) |
Toro:[i]PS: Morgen gibt es Indikatoren im Abo-Bereich. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, daß es seit dem leztzten Update keine nenneswerten Veränderungen gibt. kurzfristige Besserung bringt noch keine Heilung.[/i]
Vielleicht ist der Hinweis auf die Seite Home of Stock Technical Analysis Java Chart Stock Pick Daily Report (InvesterTech) schon bekannt?
[img][/img]
Zu den Zahlen ein Hinweis auf:
Arms-Index und Adv/Dec-Zahlenquellen
Gruß
Uwe
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Spirit of JürgenG
24.01.2001, 08:53
@ Toro
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Mojn Toro |
>Rebellen wird es immer wieder geben. Spießer auch (dies beweißen die jüngsten Board-Beiträge). Kampf der Gegensätze. Schluß.
>So ist das Leben. Wer das nicht begriffen hat, der tut mir leid.
>Es gibt keine konstante, gemütliche, Spießer-gerechte Gesellschaft. Ab und zu muß es eben kanllen. Und wenn meine Kinder gegen mich rebellieren, dann werde ich dies wohl akzeptieren müssen.
>Aber warum muß der Umgang mit der Geschichte in Deutschland so eintönig und einseitig sein? Man ziehe Vergleiche zu anderen europäischen Ländern. So verbissen wie ihr, reagiert keiner auf die Vergangenheit.
>Bleibt cool. Ihr verpasst sonst das Leben. Und wenn es euch danach ist, Steine zu schmeißen, dann tut es doch. Verteidigt euch, bevor ihr aufgefressen werdet.
>Nix Forellen angeln. Das kann man auch nicht endlos machen.
>Die 68-er haben diese Gersellschaft veränder und liberalisiert. Punkt. Schluß.
>Keine Diskussion. Und hört jetzt auf, alles zu glauben was Opas und Omas euch erzählen. Da draußen, da gibt's sowas wie Leben.
>PS: Morgen gibt es Indikatoren im Abo-Bereich. Vorab möchte ich jedoch darauf hinweisen, daß es seit dem leztzten Update keine nenneswerten Veränderungen gibt. kurzfristige Besserung bringt noch keine Heilung.
>Toro
Netter Text. Und nicht so anstrengend, wie das andere Zeug:-) Unterschreib mal wieder jeden einzelnen Punkt (bis auf die Indikatoren ;-)
Gruss Juergen
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cheticamp
24.01.2001, 09:26
@ Toro
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Welch pseudo-philosophisches Geschwätz, Toro |
Was ist, wenn die Leute denen nach Steinewerfen zumute ist (und die du aufforderst das dann auch zu tun), die Steine nach dir werfen würden???
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Spirit of JürgenG
24.01.2001, 10:11
@ cheticamp
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Re |
>Was ist, wenn die Leute denen nach Steinewerfen zumute ist (und die du aufforderst das dann auch zu tun), die Steine nach dir werfen würden???
Du meinst so wie Du es tust? Virtuell und Wortform zwar, aber nichtsdestotrotz heftige Kaliber.
Viel Spass noch beim Agressionreinfressen, Toro hat recht, es gibt wichtigeres als diese pseudointellektuelle Diskussion hier.
PS Toro:"So verbissen wie ihr, reagiert keiner auf die Vergangenheit"
ZDF-Politbarometer (letzte Woche):
Beliebtester Politiker Deutschlands: Joschka Fischer
Gerademal 9% der Bevölkerung halten die Sache für einen Rücktrittsgrund.
Gruss Juergen
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black elk
24.01.2001, 11:13
@ Spirit of JürgenG
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Re: Re |
>ZDF-Politbarometer (letzte Woche): > Beliebtester Politiker Deutschlands: Joschka Fischer > Gerademal 9% der Bevölkerung halten die Sache für einen Rücktrittsgrund.
>Gruss Juergen
Hi,
also vom Joschka kann man viel lernen, Wendehalsigkeit, Kompromißlosigkeit, hart zu sich selbst und gegen andere zu sein, besonders brutal und gewaltbereit sein wenn es die Situation erfordert, jede Schwäche des anderen ausnutzen,..
Also ich habe viel ihm gelernt und wende das auch täglich an.
black elk
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Spirit of JürgenG
24.01.2001, 11:29
@ black elk
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Re: Re |
>>ZDF-Politbarometer (letzte Woche):
>> Beliebtester Politiker Deutschlands: Joschka Fischer
>> Gerademal 9% der Bevölkerung halten die Sache für einen Rücktrittsgrund.
>>Gruss Juergen
>Hi,
>also vom Joschka kann man viel lernen, Wendehalsigkeit, Kompromißlosigkeit, hart zu sich selbst und gegen andere zu sein, besonders brutal und gewaltbereit sein wenn es die Situation erfordert, jede Schwäche des anderen ausnutzen,..
>Also ich habe viel ihm gelernt und wende das auch täglich an.
>black elk
Du wirst immer verbissener. Schade eigentlich.
Gruss Juergen
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black elk
24.01.2001, 11:42
@ Spirit of JürgenG
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Re: Re |
>>>ZDF-Politbarometer (letzte Woche):
>Du wirst immer verbissener. Schade eigentlich.
>Gruss Juergen
Aber Spirit,
ich sitze hier und freue mich über meine Gewinne! Und wenn du noch 10mal diesen Blödsinn wiederholst wird es dadurch auch nicht richtig.
Ihr Linken seid euch selbst doch das größte Problem.
Einen schönen Tag wünscht,
black elk
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Jochen
24.01.2001, 13:39
@ Toro
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Re: Frei nach Hegel..mkT |
Hi Toro,
>Rebellen wird es immer wieder geben. Spießer auch (dies beweißen die jüngsten Board-Beiträge). Kampf der Gegensätze. Schluß.
>So ist das Leben. Wer das nicht begriffen hat, der tut mir leid.
>Es gibt keine konstante, gemütliche, Spießer-gerechte Gesellschaft. Ab und zu muß es eben kanllen. Und wenn meine Kinder gegen mich rebellieren, dann werde ich dies wohl akzeptieren müssen.
>Aber warum muß der Umgang mit der Geschichte in Deutschland so eintönig und einseitig sein? Man ziehe Vergleiche zu anderen europäischen Ländern. So verbissen wie ihr, reagiert keiner auf die Vergangenheit.
>Bleibt cool. Ihr verpasst sonst das Leben. Und wenn es euch danach ist, Steine zu schmeißen, dann tut es doch. Verteidigt euch, bevor ihr aufgefressen werdet.
>Nix Forellen angeln. Das kann man auch nicht endlos machen.
>Die 68-er haben diese Gersellschaft verändert
Da stimme ich dir zu.
> und liberalisiert.
Hier nicht:-)
> Punkt. Schluß. Keine Diskussion. Und hört jetzt auf, alles zu glauben was Opas und Omas euch erzählen. Da draußen, da gibt's sowas wie Leben.
Mir gehts einfach darum: Wenn Fehler begangen wurden, so sollte man aus ihnen lernen. Nur so kann es Fortschritt geben. Und ohne Diskussion geht das leider nicht.
Wenn das verkrampft rüberkommt, dann liegt das hoffentlich an meiner Schreibe und nicht am Inhalt.
Grüßle
Jochen
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Euklid (RL)
24.01.2001, 19:24
@ Toro
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Ich war dabei 1968 |
Da ich noch nicht an BSE leide kann ich mich exakt erinnern. Unsere Professoren hatten nach der Rezession 66/67 wahnsinnig viel zu tun in ihren Büros. Daher waren sie froh, daß wir auf die Straße gingen und drohten durch die Blume jeden durchfallen zu lassen, der sich hier noch im Semester meldet. Im Prinzip haben wir gegen den Wohlstand demonstriert (gegen was sonst). Da ich verstanden hatte ging ich nach der zweitägigen Demonstration auf der Straße arbeiten und Kohle verdienen für mein Studium. Das wars. So habe ich das erlebt.
Euklid (RL)
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Jochen
24.01.2001, 19:27
@ nereus
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Re: Nochmal '68er, Fischer, Trittin usw. |
Hi nereus,
>Du schreibst:"Übrigens ein Tip: man mache sich die Mühe, die Pamphlete dieser Zeit zu lesen. Daß mit so einem abstrusen Schwachsinn die Republik in Aufruhr versetzt werden konnte, zeigt die Schwäche der sogenannten Konservativen. Ich empfehle, mal den Oberguru Dutschke zu lesen, habe Tränen gelacht..."
>Dein Hinweis diese Texte zu lesen ist sehr gut. Man sollte zumindest wissen worüber man redet.
Oh, bei Bedarf kann ich Zitate reinstellen. Das zu lesen ist reine Zeitverschwendung.
>Das Du heute darüber lachst ist auch okay.
>Aber man sollte die Dinge von damals nicht unbedingt durch die Brille von heute sehen. Das haut einfach nicht hin.
Klar, nur war es m.E. in D Konsens, daß '68 die Gesellschaft liberalisiert hat. Diese Sicht hat sich erst in den letzten Jahren gewandelt.
>Und vielleicht ist da auch ein wenig der verklärte Blick in die Vergangenheit dabei.
>Das fällt mir sehr oft auf. Früher war alles besser.
Ich war in den 50ern noch das Weiße im Auge eines Milchmannes:-)), kann also keinen verklärten Blick drauf haben. Es geht nicht um Verklären, Schönreden, sondern darum, wie es gewesen...
>Übrigens, ich habe den D.Stockman zu fast zwei Dritteln durch.
>Es ist wirklich der Hammer wie die Pfründe gesichert wurden.
>Die Politik ist ein wunderlich Ding.
>Stockmann verfolgte einerseits kategorisch sein Ziel, hatte aber andererseits dennoch das Herz auf dem rechten Fleck.
>Aber etwas hat mich schon gewundert. Die Verteidigungsausgaben wurden dramatisch erhöht, alles andere wurde gekürzt oder besser es wurde versucht zu kürzen.
>Stockmann hat sich bis zur Seite 263 auch nicht sonderlich geäußert dazu.
>Warum eigentlich?
>Aber vielleicht kommt das ja noch.
Freut mich, wenns dir gefällt.
Ganz einfach: Das Credo der Republikaner war ein starker, aber schlanker Staat. Und zur Stärke gehört auch, daß man sein Land notfalls mit Gewalt verteidigen muß, oder zumindest dem Gegner signalisieren: Wir verteidigen uns!
Gruß
Jochen
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Spirit of JürgenG
25.01.2001, 10:13
@ Euklid (RL)
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:-) |
>Da ich noch nicht an BSE leide kann ich mich exakt erinnern. Unsere Professoren hatten nach der Rezession 66/67 wahnsinnig viel zu tun in ihren Büros. Daher waren sie froh, daß wir auf die Straße gingen und drohten durch die Blume jeden durchfallen zu lassen, der sich hier noch im Semester meldet. Im Prinzip haben wir gegen den Wohlstand demonstriert (gegen was sonst). Da ich verstanden hatte ging ich nach der zweitägigen Demonstration auf der Straße arbeiten und Kohle verdienen für mein Studium. Das wars. So habe ich das erlebt.
>Euklid (RL)
Lustige Interpretation:-)
Übrigens kommt es mir hier manchmal so vor, als würden wir hier ebenfalls gegen den Wohlstand demonstrieren.
Gruss Juergen
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