Aleph
09.08.2007, 16:50 |
Sehr lesenswert. Von Euklid (Ketzerforum) ausgegraben! (o.Text) Thread gesperrt |
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<ul> ~ Komenatr zur PISA-Studie</ul>
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prinz_eisenherz
09.08.2007, 18:26
@ Aleph
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Das Jammern kommt zwanzig Jahre zu spät. |
-->Hallo Aleph,
ich bin ein Verfechter der praktischen Überprüfbarkeit von theoretischen Modellen, oder von krampfhaften Relativierungen. Ich selbst habe noch einmal, drei Jahre lang, von 1995 bis 1998 als Lehrer an der Feuerwehrschule unterrichtet. Alle Schüler dort haben vorher, bei einigen hundert Bewerbern, einen Auslesetest zu bestehen. Die besten zwanzig, manchmal vierzig pro Einstellungstermin bleiben dann übrig. Alle haben mindesten die Mittlere Reife.
> Die Einstellung zum Lernen eines neuen Berufes unter diesen Auserwählten war abscheulich.
> Die Krankenquote, die Eintagsfliegen, an Tagen wo die Herren Eliteschüler sich selbst das Recht herausgenommen hatten, daß es wegen der Unterrichtsthemen ein eher ruhiger Tag werden würde, die Zahl dieser Ausfalltage sprachen Bände, wenn man sich die Monatsanwesenheiten mal im Überblick angesehen hatte.
> Die Klausuren waren eher Standart, teilweise schon bekannt. Wenn dann nicht mindestens die Zielnote erreicht wurde, dann gab es ein ekelhaften Ringen mit vielen Schülern um eine bessere Note, so wie sie es von der allgemeinbildenden Schule her kannten.
> Die Rechtschreibfehler in den Klausuren waren unfaßbar, die Anzahl und die Art der Fehler. Groß- und Kleinschreibung, wie sie gerade Lust dazu hatten es zu schreiben.
> Die Handschrift in den Klausuren, die Lesbarkeit, eine Ansammlung von Häßlichkeit, bis zur Unlesbarkeit, für den der die Arbeiten korrigieren mußte, für Außenstehende, aber für den Schreibenden selbst, wenn man ihm im nachhinein seinen eigenen Text zum Vorlesen gab und er diesen, sein Gekrakel, selbst nicht mehr lesen konnte. Schlechtes Gewissen deswegen? Scham? Kein Spur davon.
> Die Fähigkeiten einen techn. Vorgang mit den passenden Wörtern schriftlich zu erfassen, das Ausdrucksvermögen, so daß es auch ein Fremder verstehen kann, Mondfinsternis.
> Rechenaufgaben, Prozentrechnung, einfache Gleichungen umformen, aus der Frage heraus anwenden, was für ein Katastrophe.
Das alles und noch viel mehr, gepaart mit einer Stumpfsinnigkeit und Unbelehrbarkeit, mit übelstem Betragen und Geschwätzigkeit, das mir selbst die Lust verging mich dort jeden Tag weiter nur noch zu ärgern.
Andere Ausbilder, die es auch so empfanden, die schalteten einfach auf „Unterrichten nach Vorschrift“. Zu mehr, als nur den Stoff zu vermitteln, damit plagten sich die nicht mehr ab, zum Wohle ihres Nervenkostüms. Das berichten aber auch älter gewordene Lehrer(Innen) an den allgemeinbildenden Schulen.
Das allerdings war mit viel zu wenig und somit habe ich es sein gelassen. Genauso wie sich viele Ausbilder in der Industrie über vergleichbare, hirnlose Rotzlöffel beklagen, die ihnen als Lehrlinge vorgesetzt werden und die später als sog. Facharbeiter, durch Unverschämtheiten und Unfähigkeit glänzen. Bei der letzten Autoreparatur wieder einmal selbst von mir so erlebt. Nicht erzogen vom Elternhaus. Die Schule hat keine Auslese getroffen. Dort Leistungsanforderung auf niedrigem Niveau. Und so kommen die dann, zwanzig Jahre alt und älter, zu dir in die Erwachsenenausbildung. Ich und viele andere sind nicht mehr bereit zu versuchen, die Versäumnisse von zwanzig Jahren fehlender Erziehung davor auszubügeln.
Pisa, die Interpretation, ob so oder so, das ist die Theorie. Aber die Praxis bestätigt die Aussagen zu Pisa in jeder Hinsicht.
Hinweis:
Ich habe den Unterschied als so markant empfunden, weil ich in der Zeit von 1980 bis 1986 das erste mal in der Funktion als Ausbilder tätig war. Damals hatte es sehr viel Freude bereitet. Nicht weil die Schüler besonders folgsam waren, sondern weil sie ein Unterrichten auf Augenhöhe mit dem Lehrer noch zu schätzen wußten. Man hat sich gegenseitig respektiert.
Meine Klagen sind nicht dem geschuldet wegen einiger Absolventen mit anatolischem Emigrantenhintergrund. Die waren fast alle schon in den Ausleseverfahren hängen geblieben. Aber nicht weil sie kein richtiges Deutsch sprechen konnten, sondern weil sie jeweils Hitler, Nationalsozialismus und Holocaust mit einem" ü"geschrieben hatten. Die übertreffen das Anspruchsdenken der reinrassigen Beutegermanen noch um Längen.
Das alles wäre vielleicht noch zu ertragen, wenn Deutschland nicht auf gut ausgebildete Facharbeiter, fähige Ingenieure, innovative Wissenschaftlern angewiesen wäre. Wenn D. noch etwas anderes in der Hinterhand als Pfand hätte seinen Wohlstand zu halten und zu mehren. Dem ist aber nicht so.
bis denne
eisenherz
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Aleph
09.08.2007, 18:45
@ prinz_eisenherz
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Re: Das Jammern kommt zwanzig Jahre zu spät. |
-->Hallo Euklid,
die wesentlichen Punkte in dieser Studie oder Stellungnahme sind für mich:
a) die fehlende Differenzierung der Schüler nach dem Hintergrund der Eltern (z. B. Migration)
b) der Einfluss der visuellen Medien auf die Kinder
c) die fehlende Erziehung der Kinder duch ihre Eltern
d) die psycho-soziologische Vernebelung der Fakten durch sogenannte Fachleute
e) die Amerikanisierung von Sprache und Kultur
Was du aus eigenen Erfahrungen berichtest, sind Folgen dieser Punkte. Man sollte sie daher nicht allein den Lehrern und unserem Schulsystem anlasten.
Gruß Aleph
>Hallo Aleph,
>ich bin ein Verfechter der praktischen Überprüfbarkeit von theoretischen Modellen, oder von krampfhaften Relativierungen. Ich selbst habe noch einmal, drei Jahre lang, von 1995 bis 1998 als Lehrer an der Feuerwehrschule unterrichtet. Alle Schüler dort haben vorher, bei einigen hundert Bewerbern, einen Auslesetest zu bestehen. Die besten zwanzig, manchmal vierzig pro Einstellungstermin bleiben dann übrig. Alle haben mindesten die Mittlere Reife.
>> Die Einstellung zum Lernen eines neuen Berufes unter diesen Auserwählten war abscheulich.
>> Die Krankenquote, die Eintagsfliegen, an Tagen wo die Herren Eliteschüler sich selbst das Recht herausgenommen hatten, daß es wegen der Unterrichtsthemen ein eher ruhiger Tag werden würde, die Zahl dieser Ausfalltage sprachen Bände, wenn man sich die Monatsanwesenheiten mal im Überblick angesehen hatte.
>> Die Klausuren waren eher Standart, teilweise schon bekannt. Wenn dann nicht mindestens die Zielnote erreicht wurde, dann gab es ein ekelhaften Ringen mit vielen Schülern um eine bessere Note, so wie sie es von der allgemeinbildenden Schule her kannten.
>> Die Rechtschreibfehler in den Klausuren waren unfaßbar, die Anzahl und die Art der Fehler. Groß- und Kleinschreibung, wie sie gerade Lust dazu hatten es zu schreiben.
>> Die Handschrift in den Klausuren, die Lesbarkeit, eine Ansammlung von Häßlichkeit, bis zur Unlesbarkeit, für den der die Arbeiten korrigieren mußte, für Außenstehende, aber für den Schreibenden selbst, wenn man ihm im nachhinein seinen eigenen Text zum Vorlesen gab und er diesen, sein Gekrakel, selbst nicht mehr lesen konnte. Schlechtes Gewissen deswegen? Scham? Kein Spur davon.
>> Die Fähigkeiten einen techn. Vorgang mit den passenden Wörtern schriftlich zu erfassen, das Ausdrucksvermögen, so daß es auch ein Fremder verstehen kann, Mondfinsternis.
>> Rechenaufgaben, Prozentrechnung, einfache Gleichungen umformen, aus der Frage heraus anwenden, was für ein Katastrophe.
>Das alles und noch viel mehr, gepaart mit einer Stumpfsinnigkeit und Unbelehrbarkeit, mit übelstem Betragen und Geschwätzigkeit, das mir selbst die Lust verging mich dort jeden Tag weiter nur noch zu ärgern.
>Andere Ausbilder, die es auch so empfanden, die schalteten einfach auf „Unterrichten nach Vorschrift“. Zu mehr, als nur den Stoff zu vermitteln, damit plagten sich die nicht mehr ab, zum Wohle ihres Nervenkostüms. Das berichten aber auch älter gewordene Lehrer(Innen) an den allgemeinbildenden Schulen.
>Das allerdings war mit viel zu wenig und somit habe ich es sein gelassen. Genauso wie sich viele Ausbilder in der Industrie über vergleichbare, hirnlose Rotzlöffel beklagen, die ihnen als Lehrlinge vorgesetzt werden und die später als sog. Facharbeiter, durch Unverschämtheiten und Unfähigkeit glänzen. Bei der letzten Autoreparatur wieder einmal selbst von mir so erlebt. Nicht erzogen vom Elternhaus. Die Schule hat keine Auslese getroffen. Dort Leistungsanforderung auf niedrigem Niveau. Und so kommen die dann, zwanzig Jahre alt und älter, zu dir in die Erwachsenenausbildung. Ich und viele andere sind nicht mehr bereit zu versuchen, die Versäumnisse von zwanzig Jahren fehlender Erziehung davor auszubügeln.
>Pisa, die Interpretation, ob so oder so, das ist die Theorie. Aber die Praxis bestätigt die Aussagen zu Pisa in jeder Hinsicht.
>Hinweis:
>Ich habe den Unterschied als so markant empfunden, weil ich in der Zeit von 1980 bis 1986 das erste mal in der Funktion als Ausbilder tätig war. Damals hatte es sehr viel Freude bereitet. Nicht weil die Schüler besonders folgsam waren, sondern weil sie ein Unterrichten auf Augenhöhe mit dem Lehrer noch zu schätzen wußten. Man hat sich gegenseitig respektiert.
>Meine Klagen sind nicht dem geschuldet wegen einiger Absolventen mit anatolischem Emigrantenhintergrund. Die waren fast alle schon in den Ausleseverfahren hängen geblieben. Aber nicht weil sie kein richtiges Deutsch sprechen konnten, sondern weil sie jeweils Hitler, Nationalsozialismus und Holocaust mit einem" ü"geschrieben hatten. Die übertreffen das Anspruchsdenken der reinrassigen Beutegermanen noch um Längen.
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>Das alles wäre vielleicht noch zu ertragen, wenn Deutschland nicht auf gut ausgebildete Facharbeiter, fähige Ingenieure, innovative Wissenschaftlern angewiesen wäre. Wenn D. noch etwas anderes in der Hinterhand als Pfand hätte seinen Wohlstand zu halten und zu mehren. Dem ist aber nicht so.
>bis denne
>eisenherz
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prinz_eisenherz
09.08.2007, 19:31
@ Aleph
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Re: Das Jammern kommt zwanzig Jahre zu spät. |
-->Hallo Aleph,
## die wesentlichen Punkte in dieser Studie oder Stellungnahme sind für mich:
a) die fehlende Differenzierung der Schüler nach dem Hintergrund der Eltern (z. B. Migration)
b) der Einfluß der visuellen Medien auf die Kinder
c) die fehlende Erziehung der Kinder durch ihre Eltern
d) die psycho-soziologische Vernebelung der Fakten durch sogenannte Fachleute
e) die Amerikanisierung von Sprache und Kultur
Was du aus eigenen Erfahrungen berichtest, sind Folgen dieser Punkte. Man sollte sie daher nicht allein den Lehrern und unserem Schulsystem anlasten.##
Stimmt alles. Besser kann ich es auch nicht formulieren. Hier werden Gründe genannt von Schülermengen, die mal eine eigenständige ist, mal eine Untermenge, mal ein Obermenge, eine Tüte Tutti Frutti, ein Gemisch, zusammengerührt und geschüttelt, nicht mehr zu trennen und somit unauflösbar.
Auch das hatten kritische Geister, solche die sich nicht den Heilsbringern der 68ziger - Besserwisser unterordnen wollten schnell erkannt, die Gründe von oben. Alle diese wurden abgebügelt, verdrängt, verlacht, als ewig Gestrige abgeschoben. Beispiel waren die ersten kritischen Vergleiche zwischen den Leistungen der Schüler in den Mittel- und Oberstufenzentren, den Gesamtschulen, mit dem Können der Schüler aus der dreistufigen Schulform. Die Vergleiche konnten noch so eindeutig zu Gunsten der alten Schulform ausfallen, die neuen Schulen wurden kräftig weiter errichtet und verteidig, schon vor mehr als zwanzig Jahren.
Dann gibt es da doch einen „Rechtsradikalen“, den Jörg Haider aus Ã-sterreich. Vor vielen Jahren, als er noch ab und an zu Diskussionen eingeladen wurde. Wie sind die über den dort hergefallen, weil er als Landeshauptmann von Kärnten, in den Schulen, für Einwanderer solche Klassen einführte, die nur aus diesen Gruppen bestanden. In denen intensiv Deutsch geschult wurde und erst dann, wenn diese Vorrausetzung stimmte, erst dann wurden diese Kinder in die normalen Klassen eingeschleust. Was für einen Aufstand gab es wegen dieser angeblichen Diskriminierung, wo doch die Schüler aus anderen Ländern, angeblich eine solch großartige Bereicherung für die einheimischen Schüler sein konnten. Pragmatische Lösungen haben gegen eine Idiologie nie eine Chance.
bis denne
eisenherz
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Aleph
09.08.2007, 20:07
@ prinz_eisenherz
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Re: Das Jammern kommt zwanzig Jahre zu spät. |
-->Hallo Prinz,
>Stimmt alles. Besser kann ich es auch nicht formulieren. Hier werden Gründe genannt von Schülermengen, die mal eine eigenständige ist, mal eine Untermenge, mal ein Obermenge, eine Tüte Tutti Frutti, ein Gemisch, zusammengerührt und geschüttelt, nicht mehr zu trennen und somit unauflösbar.
>Auch das hatten kritische Geister, solche die sich nicht den Heilsbringern der 68ziger - Besserwisser unterordnen wollten schnell erkannt, die Gründe von oben. Alle diese wurden abgebügelt, verdrängt, verlacht, als ewig Gestrige abgeschoben. Beispiel waren die ersten kritischen Vergleiche zwischen den Leistungen der Schüler in den Mittel- und Oberstufenzentren, den Gesamtschulen, mit dem Können der Schüler aus der dreistufigen Schulform. Die Vergleiche konnten noch so eindeutig zu Gunsten der alten Schulform ausfallen, die neuen Schulen wurden kräftig weiter errichtet und verteidig, schon vor mehr als zwanzig Jahren.
>Dann gibt es da doch einen „Rechtsradikalen“, den Jörg Haider aus Ã-sterreich. Vor vielen Jahren, als er noch ab und an zu Diskussionen eingeladen wurde. Wie sind die über den dort hergefallen, weil er als Landeshauptmann von Kärnten, in den Schulen, für Einwanderer solche Klassen einführte, die nur aus diesen Gruppen bestanden. In denen intensiv Deutsch geschult wurde und erst dann, wenn diese Vorrausetzung stimmte, erst dann wurden diese Kinder in die normalen Klassen eingeschleust. Was für einen Aufstand gab es wegen dieser angeblichen Diskriminierung, wo doch die Schüler aus anderen Ländern, angeblich eine solch großartige Bereicherung für die einheimischen Schüler sein konnten. Pragmatische Lösungen haben gegen eine Idiologie nie eine Chance.
>bis denne
>eisenherz
Könnte es sein, ohne mich auf das Gebiet von Verschwörungstheorien begeben zu wollen, dass diese Entwicklung bzgl. der Erziehung und Ausbildung unserer Kinder gewollt ist? Sind unsere Bildungspolitiker wirklich so dumm? Ich kann´s mir nicht vorstellen. Ich habe den Eindruck, dahinter verbirgt sich ein teuflisches System (Materialismus pur).
Gemäß den Vorgaben für den Rundfunkrat hat der Rundfunk und das Fernsehen einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Spätestens seit Zulassung der freien Sender (RTL, SAT1 usw.) kann ich diesen Auftrag auch bei den öffentlich Rechtlichen nicht mehr erkennen.
Ich kann mich noch gut an die"guten alten" Zeiten erinnern, als ich gebannt am Radio den Schulfunk hörte, z.B. Neues aus Waldhagen. Gibt´s überhaupt noch die Sesam-Straße im Fernsehen? Die konnte teilweise mit dem Schulfunk mithalten, war aber zu verspielt. Was ist aus der Sendung mit der Maus geworden?
Gruß Aleph
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prinz_eisenherz
09.08.2007, 21:43
@ Aleph
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Verschwörung? Das gibt die Verantworung nur weiter, wie die schlechten Schulden |
-->Hallo Aleph,
## Könnte es sein, ohne mich auf das Gebiet von Verschwörungstheorien begeben zu wollen, dass diese Entwicklung bzgl. der Erziehung und Ausbildung unserer Kinder gewollt ist? Sind unsere Bildungspolitiker wirklich so dumm? Ich kann´s mir nicht vorstellen. Ich habe den Eindruck, dahinter verbirgt sich ein teuflisches System (Materialismus pur)##
Es ist so, bei uns allen, das wir das, was um uns herum passiert nicht objektiv erfassen können, wir müssen es, jeder auf seine Art, irgendwie interpretieren. Wir legen uns ein Erklärungsmuster zurecht. Ich selbst sehe diesen, deinen geheimen Plan nicht, der dazu führt, eine Heer an dummen, leicht zu lenkenden Menschen zu erschaffen. Was soll dabei der besondere Grund sein?
Es ist eher so, das alle Lebewesen, haben sie erst einmal die grundlegenden Sicherheitsbedürfnisse erreicht, wenn sie sich darüber hinaus weiter entwickeln, nicht die bekannten Methoden der modernen Wissenschaft anwenden, ihren Verstand zu benutzen, bei einem Schritt in die neue Richtung, überprüfen ob sich diese bewährt, bei einem Irrtum die zu verwerfen, bei einem Erfolg diese anzuwenden, so agieren wir Menschen eben nicht. Wir lassen uns von Wünschen, vom Ergeiz, von Gier, von Neid, vom schnellen Erfolg, einem unstillbaren Bedürfnis nach Anerkennung führen, um jeden Preis, auch wenn wir bald bemerken, das unser Weg ein Irrtum ist. Diese Triebe mit Hilfe des Verstandes zu erfüllen, das machen wir schon, aber dabei lenken unsere Instinkte den Verstand und nicht umgekehrt. Das ist leider so.
Und wir neigen dazu, in unsere persönliche Interpretation des Weltgetriebes, oder in der von außen anerzogenen, solange die sich ergebenden Widersprüche hinein zu zwingen, solange bis es nicht mehr anders geht. Die Weltanschauung von der Erde als einer Scheibe, mit der Bewegung aller Himmelskörper um die Erde herum, die hat auch einige tausend Jahre als richtig gegolten, obwohl viele Beobachtungen nur noch mit kunstvollen Hilfsinterpretationen dieses Weltbild erklären konnten.
Und bitte laß uns zur Verschwörung einfach mal über den abendländischen Tellerrand sehen, dann stellen wir fest, das in vielen asiatischen Ländern die Bildung faktisch immer noch einen hohen Stellenwert hat, ohne die Auswüchse wir hier bei uns im Abendland. Diese vielen Länder und die sicher noch hinzu kommenden afrikanischen Länder, wie sind die mit einer globalen Weltverschwörung zur Verdummung in Einklang zu bringen? Auch das gelingt nur, wenn man diese Theorie mehrere Purzelbäume nacheinander schlagen lassen würde, um sie analog dem Beispiel von oben einzupassen.
Also, so wird das nix, zumal diese Erklärung uns selbst als die Verursacher und auch die Wissenden darum auf eine stille Art durch die Hintertür aus der Eigenverantwortung entläßt. Und das ist ebenso falsch, wenn es überhaupt einen Weg auf die richtige Spur zurück gibt, wie die kunstvollen Modelle zur Sternenbewegung um die Erde. Diese Theorie schafft eine gewisse Erleichterung, weil wir uns einreden können, das wir von einer geheimnisvollen, übermächtigen Gruppierung zu unserem falschen Handeln gezwungen werden, wir somit unschuldig sind. Aber das sind wir nicht. Wir sind auch in diesem Fall die Ursache des Ablaufes und müssen offen den Wirkungen ins Gesicht sehen, erst dann ist mit einer Besinnung zu rechnen.
bis denne
eisenherz
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