-->Hi, nach der Erklärung von Godmode zum aktuellen Geschehen ist ja alles ganz nooormaaaaaal:

1) Warum reagiert der Markt gerade jetzt auf bekannte Verwerfungen des US Immobiliensektors?
2) Warum greift die EZB ein und was bedeutet dieser Eingriff?

Wenn man es erst einmal verstanden hat, ist alles einleuchtend. Der Kommentator hat sich informiert und versucht sein Verständnis der Lage und der Fakten in einfachen Worten an Sie zu vermitteln.
zu 1) Der Markt reagiert erst jetzt auf längst bekannte Verwerfungen des US Immobiliensektors, weil die Unternehmen mit Schieflagen erst jetzt aus fiskalischen Gründen, die bis dato"nur" vorhandenen Buchverluste als echte Verluste abrechnen müssen. Als es nur Buchverluste waren, also vor dem Termin der steuerlichen Abrechnung, konnten die Verursacher der Buchverluste noch darauf hoffen, dass sich die Buchverluste bis zum steuerlichen Abrechnungstermin verringern oder in Gewinne wandeln. Dies hätte geschehen können, wenn bspw. a) die US Immobilienpreise steigen oder b) die auf Immobilien lastenden Kreditzinsen sinken. Diese Hoffnung war ggf. berechtigt, aber sie trat in beiden Fällen nicht ein. Daher werden die Buchverluste nun zu bekannt gemachten realen Abschreibungen in Milliardenhöhe. Dies bringt uns zur Frage 2.
zu 2) Muss also eine Bank aus abrechnungstechnischen Zwängen die Buchverluste aus Immobiliengeschäften als echte Verluste verbuchen, kann sie das ggf. in Zahlungsschwierigkeiten bringen, zumindest entsteht bei einigen Banken der Verdacht, dass andere Banken bestimmte Kredite möglicherweise nicht zurückzahlen können. Diese Art von kurzfristigen Krediten gewähren sich Banken gegenseitig im GELDMARKT. Und da kommt nun die EZB ins Spiel! Da Banken aktuell untereinander, aus Mangel an Wissen bezüglich der finanziellen Lage anderer Banken, eine Vertrauenskrise haben (Ursache Hypothekenkrise), somit die kurz laufenden Kredite von 3-4 Tagen nicht mehr"flüssig" zustande kamen in der letzten Woche, sprang die EZB ihrerseits als Geldgeber ein und gab allen anfragenden Banken diese genannten kurz laufenden Kredite (am Geldmarkt wohlgemerkt, nicht aber primär um direkt Aktien zu stützen), damit die Banken ihrerseits ihre normalen Finanzgeschäfte fortführen könne, ohne dass der Markt gefahr läuft bezüglich der Liquidität"auszutrocknen".
Nicht mehr und nicht weniger ist geschehen. Also eine nützliche und notwendige Tat der EZB. Dies ist ihre Aufgabe.

Fazit: Die ANGST ist beim Menschen stärker ausgeprägt spürbar als die GIER. Nach der ANGST kommt im Prinzip nur noch die PANIK. Alle 3 Emotionen veranlassen den Menschen zu irrrationalen Handlungen und sind am Aktienmarkt, im Gegensatz zum realen Leben, wenig hilfreich. Vergessen Sie nie: Die Börse unterscheidet sich vom realen Leben wesentlich! Alles was Sie sich im realen Leben über Jahre und Jahrzehnte angelernt haben, ist an der Börse wenig bis gar nichts wert, nicht anwendbar und führt in die Irre!

Nun ja, die werden es wissen.

Eddie

-->>Da Banken aktuell untereinander, aus Mangel an Wissen bezüglich der finanziellen Lage anderer Banken, eine Vertrauenskrise haben (Ursache Hypothekenkrise), somit die kurz laufenden Kredite von 3-4 Tagen nicht mehr"flüssig" zustande kamen in der letzten Woche, sprang die EZB ihrerseits als Geldgeber ein und gab allen anfragenden Banken diese genannten kurz laufenden Kredite (am Geldmarkt wohlgemerkt, nicht aber primär um direkt Aktien zu stützen), damit die Banken ihrerseits ihre normalen Finanzgeschäfte fortführen könne, ohne dass der Markt gefahr läuft bezüglich der Liquidität"auszutrocknen".


Hat die EZB hier wirklich Kredite an die GB vergeben? Ist es nicht vielmehr so, daß die EZB von den GB Anleihen als Sicherheiten angenommen und dafür täglich zurückzalhbares Giralguthaben auf den EZB-Konten der GB eingeräumt hat? Das ist doch nur eine Fristenverschiebung (M3 -->M1) und keine Kreditvergabe...


fragt sich Sorrento

-->>Hat die EZB hier wirklich Kredite an die GB vergeben? Ist es nicht vielmehr so, daß die EZB von den GB Anleihen als Sicherheiten angenommen und dafür täglich zurückzalhbares Giralguthaben auf den EZB-Konten der GB eingeräumt hat? Das ist doch nur eine Fristenverschiebung (M3 -->M1) und keine Kreditvergabe...
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>fragt sich Sorrento

Ja, Zentralbanken vergeben niemals Kredit. Sie wandeln bereits existierende Schuldtiteln in „gesetzliches Zahlungsmittel“.

-->Nein, Kredite hat sie keine vergeben, deshalb sind die ganzen Titelseiten der letzten Tage wonach die EZB zusätzliches Geld in den Markt gepumpt hätte, ziemlicher Kokolores.

Man muß eines wissen: diese"Schnelltender" gehören zu den"Offenmarktgeschäften" der EZB, und die werden ausschliesslich von ihr initiiert, mit einem Kreis von Geschäftsbanken, den sie bestimmt... auf diese Weise kann schwerlich Kredit vergeben werden. Kredit müssen nachgefragt werden.

Dennoch war die eigentliche Idee, dass nur die Institute davon Gebrauch machen, die es wirklich nötig haben. Man kann geteilter Ansicht sein, ob das in den letzten Tagen tatsächlich der Fall war, oder ob da einige Banken mal schnell ein"Goodie" mitgenommen haben.

Vgl. zB die Vorgehensweise der Bank of England im Vergleich zu FED und EZB: die haben dort noch nicht mal mit den Ohrläppchen gewackelt, selbst als die Sterling Geldmarktsätze genau denselben Jump vollführt haben, wie Dollar und Euro. Warum? Weil es dort nix"für lau abzuholen" gab. Stattdessen meinte die BOE gestern lapidar:"Jeder, der's nötig hat, kann kommen und sich unbegrenzt Sterling zu 6,75% abholen". Diese 6,75% sind aber volle 100Bpts über der Benchmark-rate. Entsprechend"undramatisch" verlief die ganze Chose daher in UK...

Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

und deshalb, lieber dottore: die FED-Boys mögen das ja ganz schön schlau hingetackert haben, aber die wahren Großmeister des Genres sitzen nach wie vor in der Threadneedle Street.





>>Da Banken aktuell untereinander, aus Mangel an Wissen bezüglich der finanziellen Lage anderer Banken, eine Vertrauenskrise haben (Ursache Hypothekenkrise), somit die kurz laufenden Kredite von 3-4 Tagen nicht mehr"flüssig" zustande kamen in der letzten Woche, sprang die EZB ihrerseits als Geldgeber ein und gab allen anfragenden Banken diese genannten kurz laufenden Kredite (am Geldmarkt wohlgemerkt, nicht aber primär um direkt Aktien zu stützen), damit die Banken ihrerseits ihre normalen Finanzgeschäfte fortführen könne, ohne dass der Markt gefahr läuft bezüglich der Liquidität"auszutrocknen".
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>Hat die EZB hier wirklich Kredite an die GB vergeben? Ist es nicht vielmehr so, daß die EZB von den GB Anleihen als Sicherheiten angenommen und dafür täglich zurückzalhbares Giralguthaben auf den EZB-Konten der GB eingeräumt hat? Das ist doch nur eine Fristenverschiebung (M3 -->M1) und keine Kreditvergabe...
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>fragt sich Sorrento

-->... ich muß mich da im Detail leicht korrigieren. Man soll ja immer vorher erst lieber nachlesen, bevor man da einfach mal so Texte in die Welt setzt:

also: so ein Tender ist eine Offenmarktoperation, das sagte ich schon. Zudem macht die EZB sowas in Form einer sogenannten"reverse transaction". So, und entgegen dem, was ich vor 90 Sekunden noch dachte, ist es so, dass es die EZB tatsächlich den ausführenden nationalen Notenbanken (also zB der Buba) überläßt, ob die rechtlich gesehen Papiere ankaufen (mit fester Rückkaufverpflichtung) ODER ob die das als Kreditgeschäft mit extrem kurzer Laufzeit und einer Hereinnahme der entsprechenden Wertpapiere als Sicherheit abwickeln. Man könnte also vermuten, dass zumindest ein Teil dieser Tender tatsächlich als kurzlaufende Kredite vergeben wurde. Ist aber mM nach echt nur eine Frage der Kosmetik, weil wo ist realiter der Unterschied?



>Nein, Kredite hat sie keine vergeben, deshalb sind die ganzen Titelseiten der letzten Tage wonach die EZB zusätzliches Geld in den Markt gepumpt hätte, ziemlicher Kokolores.
>Man muß eines wissen: diese"Schnelltender" gehören zu den"Offenmarktgeschäften" der EZB, und die werden ausschliesslich von ihr initiiert, mit einem Kreis von Geschäftsbanken, den sie bestimmt... auf diese Weise kann schwerlich Kredit vergeben werden. Kredit müssen nachgefragt werden.
>Dennoch war die eigentliche Idee, dass nur die Institute davon Gebrauch machen, die es wirklich nötig haben. Man kann geteilter Ansicht sein, ob das in den letzten Tagen tatsächlich der Fall war, oder ob da einige Banken mal schnell ein"Goodie" mitgenommen haben.
>Vgl. zB die Vorgehensweise der Bank of England im Vergleich zu FED und EZB: die haben dort noch nicht mal mit den Ohrläppchen gewackelt, selbst als die Sterling Geldmarktsätze genau denselben Jump vollführt haben, wie Dollar und Euro. Warum? Weil es dort nix"für lau abzuholen" gab. Stattdessen meinte die BOE gestern lapidar:"Jeder, der's nötig hat, kann kommen und sich unbegrenzt Sterling zu 6,75% abholen". Diese 6,75% sind aber volle 100Bpts über der Benchmark-rate. Entsprechend"undramatisch" verlief die ganze Chose daher in UK...
>Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
>und deshalb, lieber dottore: die FED-Boys mögen das ja ganz schön schlau hingetackert haben, aber die wahren Großmeister des Genres sitzen nach wie vor in der Threadneedle Street.
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>>>Da Banken aktuell untereinander, aus Mangel an Wissen bezüglich der finanziellen Lage anderer Banken, eine Vertrauenskrise haben (Ursache Hypothekenkrise), somit die kurz laufenden Kredite von 3-4 Tagen nicht mehr"flüssig" zustande kamen in der letzten Woche, sprang die EZB ihrerseits als Geldgeber ein und gab allen anfragenden Banken diese genannten kurz laufenden Kredite (am Geldmarkt wohlgemerkt, nicht aber primär um direkt Aktien zu stützen), damit die Banken ihrerseits ihre normalen Finanzgeschäfte fortführen könne, ohne dass der Markt gefahr läuft bezüglich der Liquidität"auszutrocknen".
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>>Hat die EZB hier wirklich Kredite an die GB vergeben? Ist es nicht vielmehr so, daß die EZB von den GB Anleihen als Sicherheiten angenommen und dafür täglich zurückzalhbares Giralguthaben auf den EZB-Konten der GB eingeräumt hat? Das ist doch nur eine Fristenverschiebung (M3 -->M1) und keine Kreditvergabe...
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>>fragt sich Sorrento

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