prinz_eisenherz
22.08.2007, 08:53 |
Wie heißt dieses Wirtschaftsmodell? Die Löhne fallen und die Preise steigen. Thread gesperrt |
-->Hallo,
unten nur als Beispiel, zwei Meldungen von vielen, täglich werden neue verkündet, Preisteigerungen auf breiter Front, aber nicht etwa bei Luxusgütern, sondern bei den Waren, die man als unendberliche Grundversorgung, als Massengüter einstuft, wie Lebensmittel, wie die Energie, wie Mieten und gleichzeitig wird an allen Fronten darum gerungen möglichst hohe Lohnkürzungen! durchzusetzen, Arbeizszeitverlängerungen zu fordern, Massenentlassungen anzudrohen und zu vollziehen, Zulagen zu streichen.
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Die letzten Infos vom Forenmeister:
21.06.07 (Thema Reallöhne)
Telekommitarbeiter einigen sich auf einen Rückgang der Gehälter um 6,5 %. Gleichzeitig verlängert sich die Arbeitszeit von 34 auf 38 Stunden. Insgesamt verringert sich die Bezahlung damit um etwa 18 %.
06.08.07
Nettorenten fallen zwischen 1999 und 2006 um 10,5 % von 883 auf 790 Euro.
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Diese beiden fest verbundenen Seiten in der Wirtschaft, links massive Preissteigerungen dort wo es weh tut und auf der rechten Seite gleichzeitig der Abbau der Reallöhne. Von den"Reallöhnen" der vielen Arbeitslosen gar nicht erst zu schreiben. Hat Deutschland das jemals nach dem großen Vaterländischen Krieg erlebt, das Preisteigerungen mit dem Absenken der Löhne beantwortet werden? Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern.
Was ist das? Ist das Inflation? Ist das Deflation? Ist das, weil es dafür kein Modell gibt, ist das einfach nur nix?
bis denne
eisenherz
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Taktiker
22.08.2007, 09:24
@ prinz_eisenherz
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Phantasie, denn das trifft nicht die Realität |
-->Ich erinnere nur daran, dass dieses von Dir beschriebene Szenario von Euklid vor 5 Jahren an die Wand gemalt wurde,... und nicht eintrat!
Preise für Verbrauchsgüter zogen NICHT an, sondern gingen in den Keller!
Was wir jetzt sehen, sind lediglich Preisoffensiven, aber keine Preisbildungsprozesse am Markt. Verständlicherweise versuchen Kartelle von Händlern höhere Margen zu erzielen. Wer sagt, dass diese auf Dauer so bezahlt werden? Autolistenpreise steigen seit Jahren -> private Neuwagenkäufe dampfen ein -> realisierte Preise fallen.
Kennwort: Preisdiversifizierung! Für ein und dieselben phys. Güter sind versch. Leute versch. Preise zu zahlen bereit. Um den max. Ertrag abzuschöpfen, muß man zu versch. Preisen anbieten. Bei vielen alltägl. Gütern ist der Premiumpreis gleich dem Listen-,Normalpreis. Der Anbieter kann das Produkt ja nicht anders attributieren (z.B. Glas Sekt anbieten für Kauf einer Tüte Müllermilch zum Premiumpreis). Aber kein Anbieter kann es sich leisten, auf die Discountsegmente zu verzichten. Somit sind Preisoffensiven eher Versuche, die Preisdifferenzierung stärker zu DEHNEN. Und trotzdem wird man gute Schrippen für 5 cent und ne Butter für 80 Cents finden. Man muß nur etwas sorgfältiger hingucken als bisher.
Gleiches, Berliner, gilt für die Kultur. Du kannst Tickets verdammt teuer ziehen, aber wenn de' genau weißt, wo, wie, wann, zahlst Du garantiert die Hälfte oder weniger als Dein"vollzahlender" Touristen-Sitznachbar. Bei vielen Dienstleistungen, Konsumgütern, Lebensmitteln zahlen wir -das ist heute 2007 längst ersichtlich- gleich viel oder weniger als in den 80ern.
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beni
22.08.2007, 09:49
@ prinz_eisenherz
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Soziale Marktwirtschaft (o.Text) |
-->
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Milly
22.08.2007, 09:58
@ prinz_eisenherz
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Stagflation dank kostentreibender Bürokratiebubble (Brüssel, Antidingens o.T.) (o.Text) |
-->
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ottoasta
22.08.2007, 10:17
@ Taktiker
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Re: Phantasie, von dir! |
-->Dann gehst du sicher nicht einkaufen, für den tägl. Bedarf! Ich schon und ich führe ein Haushaltsbuch (Exceltabelle) wo alles (!) eingetragen wird, spaltenweise nach Art getrennt. Ich sehe jedenfalls, dass das Leben erheblich teurer wurde gegenüber von vor 5 oder gar 10 Jahren!
Das was ich heute in meinem Einkaufskorb habe und mit 50 EUR bezahle kontne ich vor 6 Jahren noch für 50 DM kaufen! Gleiche Qualität!
Deine Butter für 80ct kannste vergessen. Auch die im Naturkostladen für 1,19! Vergleich mal die mit der für 2.29! Ein Unterschied in der Qualität, wie Tag und nacht. Natürlich kannste billigst einkaufen. Mit entsprechender Qualität! Ich lege grossen Wert auf gesunde und gute (!), schmackhafte Ernährung. Das bekommst du heute nicht mehr für ein 'Butterbrot'!
Komm erst mal in mein Alter, falls du dich billig ernährst. Dann lass mal einen Check beim Kardiologen machen, mit allem drum und dran. Da wirst du dich wundern! Carotis zu, Arteria abdominalis zu, Hb1C Wert zu hoch usw.
Habe ich alles nicht, kostet hat ein wenig mehr!
Gruss
Otto
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 11:01
@ Taktiker
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Schön, schön gehen wir zur Realität über, ich bin bereit. |
-->Hallo Taktiker,
## Ich erinnere nur daran, dass dieses von Dir beschriebene Szenario von Euklid vor 5 Jahren an die Wand gemalt wurde,... und nicht eintrat! ##
Na gut, aber vor fünf Jahren war der Rückgang der Reallöhne kaum denkbar. Auch ich beziehe mich nur auf die Daten, die von verschiedenen Seiten durchgereicht werden und was ich um mich herum erlebe. Jetzt jedoch sind die permanenten Versuche die Löhne der tatsächlichen Inflationsrate nicht anpassen zu wollen, sondern ohne Scham direkt, oder über versteckte Kürzungen die Preissteigerungen von der Lohnentwicklung abzukoppeln, unübersehbar.
Und da kann mir einer erzählen was er will, in meinem Einkaufsradius haben viele Preise erst einmal schon nach der Währungsumstellung massiv zugenommen und konnten auch dauerhaft durchgesetzt werden. Zum Zweiten haben nun, warum auch immer, selbst die Billigläden wie Lidl und Aldi bei vielen Lebensmitteln die Preise deutlich erhöht. Und noch ist nicht zu erkennen, das Kaufzurückhaltung der Kunden, sofern überhaupt möglich, eine Korrektur dieser Versuche auslöst. Ich meine die immer wieder genannte gefühlte Preissteigerungsrate pro Jahr von 7% ist eine realistische Aussage.
## Preise für Verbrauchsgüter zogen NICHT an, sondern gingen in den Keller!##
Aber hallo Taktiker, ich habe mir seit drei Jahren wieder angewöhnt die angegeben Europreise in DM umzurechnen und wenn ich dann verschiedenen Teile von Allerweltsartikel in der Hand halte und mir den Preis von denen in DM vergegenwärtige, dann verstehe ich wirklich die Welt nicht mehr. Zumal viele Artikel, mögen sie auch im Preis stabil sein, die haben eine solche grottenschlechte Qualität bekommen, die darfst du nicht von weiten ansehen, um das sie nicht schon ohne Gebrauch in ihre Einzelteile zerfallen. Bis zu den Einschränkungen im Service, im Dienstleistungsbereich, bei dem permanent Versucht die halbe Arbeit dem Kunden zuzuschieben, das geschieht unmerkbar ist aber trotzdem Realität.
## Was wir jetzt sehen, sind lediglich Preisoffensiven, aber keine Preisbildungsprozesse am Markt. Verständlicherweise versuchen Kartelle von Händlern höhere Margen zu erzielen. Wer sagt, dass diese auf Dauer so bezahlt werden? ##
Stimmt, Preiserhöhungen anzukündigen und diese dann auch durchsetzen zu können das sind zweierlei paar Schuhe und bis vor kurzen habe ich auch darauf immer noch spekuliert, daß dieses Mechanismus seine heilsame Wirkung entfaltet. Sicher bin ich mir dabei überhaupt nicht mehr. Auch das habe ich manchmal Euklid geantwortet, auf deinen Hinweis von oben, hohe Preise, bei fallenden Löhnen, wie sollen die funktionieren, wenn diese Preise keiner mehr bezahlen kann? Die Realität ist, das es sich um Preiserhöhungen von annähernd unverzichtbaren Massenartikeln handelt, bei denen man nicht ausweichen, oder auf Verzicht umschalten kann. Das ist die bittere Realität. Für die preiswerteste H - Milch die Presisuchmaschine anzuwerfen, wer das macht oder vorschlägt, der muss eine Stunde zuvor schlechten, billigen Stoff geraucht haben.
## Aber kein Anbieter kann es sich leisten, auf die Discountsegmente zu verzichten. ##
Siehe oben, die Discounter waren zumindest diesmal und auch von denen so angekündigt, mit deutlichen Preiserhöhungen dabei. Wenn ich über diese Anbieter den Luxuspreisen nicht mehr ausweichen kann, bei weniger Geld im Sack, bei wem den sonst?
## Somit sind Preisoffensiven eher Versuche, die Preisdifferenzierung stärker zu DEHNEN. Und trotzdem wird man gute Schrippen für 5 cent und ne Butter für 80 Cents finden. Man muß nur etwas sorgfältiger hingucken als bisher.##
Mensch Taktiker, klar wenn ich den ganzen Tag Zeit habe und genügend Geld für Benzin, dann finde ich sicher irgendwo in der Großstadt noch einen Laden der ein Einzelprodukt wie die Schrippe für einen Groschen anbietet. Aber jetzt mal wieder zurück in die Realität.
Jeder hat dort wo er wohnt einen zumutbaren Einkaufsradius, Beispielsweise 10 Kilometer und das schon mit dem Auto gerechnet. Ab da ist es mit dem PKW, dem besten Sonderangebot im Einzelhandel hinterher zu jagen, das ist aufgrund der Einssatzes von Zeit und Kraftstoff immer eine Rechnung mit Verlust. Alle Geschäfte sind zur Mischkalkulation übergegangen und wissen, daß der eine billige Artikel mit dem teuren anderen Artikel ausgeglichen wird.
Zur Klarheit, ich schreibe nur von Massenartikel, von Lebensmitteln, von Energie, von Wasser, ich beschwere mich nicht bei Großinvestitionen wie Hauskauf, Auto - Luxusmarke XYZ oder ähnliche Einmalanschaffungen. Genauso wie ich Euklid geschrieben habe zu seien vorhergesagten Miet- und Immopreissteigerungen, daß die bei weniger Geld in den Taschen der mögliche Kunden, nicht durchsetzbar sind, und das behaupte ich immer noch.
Klar, deine Taktik berücksichtigt, finde ich jederzeit billige Häuser in der Lüneburger Heide, in Ostfriesland oder MC Pommern. Wollen wir uns über den Nutzen dieser Objekte beide wirklich den Kopf zerbrechen? Ein solches Objekt in der Einöde würde ich mir nicht schenken lassen. Dort wohnen will ich nicht und das Objekt permanent zu unterhalten ohne es zu nutzen schon gar nicht. Das haben bald viele Begeisterte herausgefunden und versuchen nun händeringend den Absprung. ohne finanziellen Verlust, in die Großstadt zurück zu finden. Wer es so mag und es sich leisten kann, bitte schön.
## Gleiches, Berliner, gilt für die Kultur. Du kannst Tickets verdammt teuer ziehen, aber wenn de' genau weißt, wo, wie, wann, zahlst Du garantiert die Hälfte oder weniger als Dein"vollzahlender" Touristen-Sitznachbar. ##
Stimmt, aber auch hierbei verweise ich auf meine Bemerkungen von oben. Kaum einer ist so veranlagt und nicht jeder hat genügend Zeit und Ausdauer dafür bei deinen hier genannten Kultursonderpreisen sich in die Zeit der Jäger und Sammler zu versetzen. Ein wenig mehr soll mir das Leben schon noch bieten, als jeden Montag die Tageszeitungen nach Sondernageboten in Berlin, eine recht große Flächenstadt, zu untersuchen, um mich zwei Tage in der Woche von Hermsdorf nach Zehlendorf und von Spandau nach Hellersdorf als Preistiger zu betätigen. Obwohl ich auch daran Spaß habe, aber irgendwann ist es wirklich kein Vergnügen mehr, sondern eher eine teure Vollzeitbeschäftigung.
## Bei vielen Dienstleistungen, Konsumgütern, Lebensmitteln zahlen wir -das ist heute 2007 längst ersichtlich- gleich viel oder weniger als in den 80ern.##
Welche du meinst weiß ich nicht. Aber meine letzte TÜV - Untersuchung, einschließlich der notwendigen Vorarbeiten dazu, die waren teurer als jemals zuvor, jedenfalls hier in Berlin. In einem solchen Fall, das gönne ich mir, weiche auch ich auf Angebote aus dem „Mafiamilieu“ aus. Dienstleistungen, besonders die des Staates, die sind teurer als jemals zuvor und werden kontinuierlich angehoben. Die Gebührenschraube nach oben für jeden Handschlag von Behörden, die ich vermeidlich schon mit meinen Streuen bezahlt habe, ist am rotieren, bei fallenden Reallöhnen in der Stadt Berlin.
bis denne
eisenherz
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Taktiker
22.08.2007, 11:29
@ ottoasta
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Nein, Realität. Listenpreise sind Theorie |
-->Miete: Zahlen weniger als vor 10 Jahren, mit besserer Wohnung
Sogar Strom, Wasser und Heizung haben wir trotz Preissteigerungen im Griff, da in allen 3 Punkten gute Einspartechniken, so gut wie ohne Komfortverlust.
Frisör: Waschen+Schneiden für 10,- das kostete vor 20 Jahren sogar mehr
Theater, Kultur: Bonusaktionen nutzen. Damit komme ich in Opern und in die besten Theater der Stadt
Restaurants: wieder: Bonusaktionen, war vor 10 Jahren nicht billiger!
Haushalt, Gebrauchsartikel: sogar dramatisch billiger als vor 10 Jahren, oft auch mit wesentlich mehr Komfort als damals, also potenzierte Deflation
Kleidung: nicht teurer als vor 10 Jahren. Würde sogar sagen: billiger als vor 20 Jahren. Auch hier gilt: schlau kaufen. Was Du für 100,- kaufst, kaufe ich in derselben Quali für 50,-
Lebensmittel: Von wegen krank werden bei günstigen Lebensmitteln. was ist das denn für ein Unsinn?! Eiweiß ist Eiweiß, Kohlehydrate sind Kohlehydrate, Fett ist Fett. Dass der ganze Biokram gesünder sein soll, ist ja eine Schimäre. Wir haben oft genug Urlaub aufm Bauernhof gemacht und da stand schräg ggü der Biobauernhof, mit denselben Wiesen, Kühen, Schweinen. Nur eben mit Biosiegel... wofür er schöne Lizenzgebühren abdrücken muß, um dann höher kassieren zu dürfen. Eine reine Etikettensache. Gesund ernähren hat kaum was mit dem Preis zu tun, sondern mit der richtigen Nahrungsauswahl. Die ungesunde Ernährung der sogenannten"Unterschicht" rührt nicht von Lidl, Aldi & co, sondern von zu vielen Fertiggerichten, McDoof und Pizzafraß. Klar sieht ein Blumenkohl aus dem KaDeWe anders aus als der, welcher meistens bei Lidl liegt. Trotzdem bleibst ein Blumenkohl.
Richtig ist, dass Obst und Gemüse zuletzt ein wenig im Preis anzogen, aber über den Monat sind das ein paar wenige Euro mehr. Absolut lächerlich, das als Infla zu bezeichnen. Jede Statistik widerspricht Dir: In den 50ern gingen irgendwas um die 30% des Monatseinkommens für Lebensmittel drauf. Heute soll das bei 10-15% liegen, genaue Zahlen bitte ausgoogeln, jedenfalls ist der Unterschied DEUTLICH
Dass heute dafür mehr für Auto, Technologie, Energie bezahlt werden, ist die Kehrseite. Aber diese Kosten/Preise sind größtenteils nicht marktinduziert, sondern administrativ gesteuert bzw. rühren bei Technikdingen von neuen Anwendungen her. Luxushobby, Add-on, jedenfalls nichts lebensessenzielles.
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 11:31
@ ottoasta
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Immer weiter mit der Realität |
-->Hallo ottoasta,
die reinen Preissteigerungen, die du zu recht anprangerst, die gab es immer, insbesondere in Zeiten, wo eine Inflationsrate von 7% auch noch als eine solche so benannt wurde und keine verschlungene Tricks zur Hilfe genommen wurden, um uns 2 % vorzutäuschen. Das war mit ein Grund, in Zeiten der ersten Großen Koalition, die Zeit vom Schiller und Strauß, degegen etwas zu unternehmen. Das sehe ich viel gelassener als du. Denn es standen diesen Preissteigerungsraten auch dementsprechend hohe Lohnabschlüsse gegenüber, Lohnsteigerungen bis in den zweistelligen Bereich hinein. Und das ist heute aus meiner Sicht das Problem.
Ansonsten war es gut, mal deine Buchführung lesen zu dürfen, wirklich interessant. So exakt gehe ich damit lange nicht um.
bis denne
eisenherz
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Taktiker
22.08.2007, 12:00
@ prinz_eisenherz
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Re: Schön, schön gehen wir zur Realität über, ich bin bereit. |
-->>Stimmt, aber auch hierbei verweise ich auf meine Bemerkungen von oben. Kaum einer ist so veranlagt und nicht jeder hat genügend Zeit und Ausdauer dafür bei deinen hier genannten Kultursonderpreisen sich in die Zeit der Jäger und Sammler zu versetzen.
Und hier, behaupte ich, ist eben die Organisationsintelligenz mehr gefragt. Als Verbraucher MUSST Du heute sowas wie eine"Einkaufslogistik" entwickeln. Dass mit möglichst wenig Aufwand abzufackeln, ist die neue Kunst. Nicht anders als bei Dienstleistungen wird die Adhoc-Leistung teurer. Umso flexibler die eigene Position ist, desto billiger wird man einkaufen. Das heißt: Lagermöglichkeiten, weniger, dafür größere Einkäufe. So wie der Ami schon in den 70ern: einmal alle 3 Wochen den Pickup hinten voll laden und solange autark sein. Nur das Nötigste, Frischezeug, wird adhoc gekauft. Wege optimieren hilft auch, das ohne höhere Spritkosten zu schaffen. Gerade hier in der großen Stadt ist das doch überhaupt kein Problem. Mit meinem Flatrate-U-Bahnticket komme ich überall hin und nehme dort was mit, wo es SICH ANBIETET. Gerade bei dieser Anbietervielfalt hier gibt es immer Preisbrecher.
Ich würde nicht sagen, dass man sich dabei aufraucht. Okay, ich habe auch keine 3 Kinder, sondern nur eines. Und soviel futtern tun wir drei nun nicht, dass wir Preismaschinen nach H-Milch durchforsten müssen.
Ein wenig mehr soll mir das Leben schon noch bieten, als jeden Montag die Tageszeitungen nach Sondernageboten in Berlin, eine recht große Flächenstadt, zu untersuchen, um mich zwei Tage in der Woche von Hermsdorf nach Zehlendorf und von Spandau nach Hellersdorf als Preistiger zu betätigen. Obwohl ich auch daran Spaß habe, aber irgendwann ist es wirklich kein Vergnügen mehr, sondern eher eine teure Vollzeitbeschäftigung.
Die richtige Balance muß jeder für sich selbst finden. Es gibt Wenig-/Garnichtverdiener, die sicher ne Menge Aufwand da rein stecken müssen und nie auch nur ein T-Shirt zum Normalpreis kaufen würden. Aber die haben da sicher auch ne Menge Routine drin. Als der Saturn im EuropaCenter früh um 6:00 mit paar Sonderangeboten neu öffnete, standen sie zu tausenden im Morgengrauen vor der Türe... und schleppten das Zeugs nur so raus. Die haben alle nicht viel Asche, aber da sind sie echte Raubtiere. Kaufen 3 XBoxen für 255 und verkloppen sie noch am selben Tag über Ebay.
>Welche du meinst weiß ich nicht. Aber meine letzte TÜV - Untersuchung, einschließlich der notwendigen Vorarbeiten dazu, die waren teurer als jemals zuvor
Fürs Auto sollte man heute einen Mechaniker seines Vertrauens haben. Gerade in Berlin gibts da viele des Polnischen mächtige Leute. TÜV: Auch hier bitte Angebote scannen: Stop+Go und ATU hatten bzgl. HU/AU zuletzt paar Aktionen, wo die Preise im Rahmen blieben. Ansonsten gilt: HU-Kosten sind nicht marktinduziert. Die haben da ja ein schönes Monopol. Dürfte jeder halbwegs zertifizierte Schrauber die Plaketten verteilen, sähe es anders aus.
Allgemein gilt: Die Preislandschaft ist viel, viel unübersichtlicher als vor 20 Jahren. Man kann viele Leistungen durch Verhandlungstalent und Tücke auch preislich deutlich günstiger haben. Wer nicht feilscht, scannt, intellgent konsumiert, zahlt Irrsinnspreise. Mein Vater ist so einer. Der lebt da mental noch in den 80ern:"Das kostet eben soviel wie es kostet". Und zahlt überall Traumpreise, ein dankbarer Kunde. Ich fass mir da immer an den Kopf. Tja, und für solche Kunden gibts dann Listenpreise,...oder Bioläden.
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 12:35
@ Milly
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Gaube ich nicht, weil.... |
-->Guten Tag Milly,
gestatte mir meinen Unglauben zu deinem Argument mal an einem Beispiel, ein eher harmloses aus der Realität zu widerlegen. Nur so gelingt es einem einfachen Menschen wir ich einer, die Wirklichkeit einigermaßen zu erfassen.
Du hast einen PC mit einer Soundkarte. Deine aktiven Lautsprecher stehen ca. 2,00 m davon entfernt, in einem Regal und nur dort und nicht auf deinem übervollen Schreibtisch sollen sie auch stehen, müssen diese stehen. Nun ist aber dummerweise das Anschlusskabel an diesen Lautsprechern nur 1,5m lang, es fehlt somit ein Stück Länge zu deiner Soundkarte.
Was ist zu tun?
Nicht schwer zu erraten, ein kleiner Besuch in einem Kaufhaus in deiner Nähe ist von nöten, dort ein solches Verlängerungskabel in einer Blisterpackung, 2.00 m lang geschnappt, die 6,00 Euro bezahlt und zufrieden zum Ausgang geschlendert. Drei Meter vor dem Ausgang, langsam wieder zu Besinnung gelangt, wirst du den Verdacht nicht los, das bei einem Preis von 6,00 Euro, für ein Kabel welches irgendwo in China für ein paar Cent gefertigt wurde, das du mit den 12,00 DM!!! für das Kabel den gesamten Konzern mitgekauft hast, denn du erinnerst dich, ich erinnere mich, das vor ein paar Jahren diese Kabel mal 2,00 DM!!! maximal gekostet hat, ein Massenartikel, ein Billigartikel.
Also gehst du wütend zurück, gibst das Kabel zurück, holst dir dein Geld wieder. Nun also machst du dich mit deinem Auto auf den Weg durch die Stadt- die Taktikervariante - zu den wenigen verbliebenden Elektronikfachgeschäfte, wo man so ein Teil auch ohne Blisterpackung noch für 2,00 Euro bekommen kann. Ins Auto, von Berlin/ Lichterfelde, 25 Kilometer bis nach Berlin / Schöneberg, hin und zurück zusammen 50 Kilometer, in der Erwatung für dieses Teil dort viel weniger zu bezahlen.
Und nun, ich bin sicher dich richtig einzuschätzen, kannst du dir bitte die tatsächliche Preisersparnis, die Benzinkosen und den Zeitaufwand eingerechnet, bitte selber ausrechnen. Du merkst worauf ich mit diesem Beispiel hinaus will?
Als letzte Variante gehst du zu Ebay, die Lieferzeiten mal unberücksichtig. Dort, oh welche Freude, bietet jemand das Kabel für nur 1 Euro an, schnell anklicken, den Sofortkauf, und dann erst schauen. Und beim zweitenmal hinsehen kannst du dort nicht mehr übersehen, für das Porto für dein gekauftes Kabel, welches man im Brief verschicken kann, berechnet der Händler 5,00 Euro. Der Kaufpreis von 1 Euro plus die 5,00 Euro Versand? Muss ich weiter schreiben?
Und mit dieser Torheit und vielem anderen mehr, dahinter soll Brüssel mit seiner Bürokratie stecken? Merkst du nun, warum ich so ungläubig bin?
bis denne
eisenherz
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 13:12
@ Taktiker
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@ Taktiker, die geschickten Einzelkämpfer wie du, die sind nicht die Zielgruppe |
-->denn, so wie du es beschreibst und wie ich auch manchmal durch die Stadt pirsche, das ist sicher ein Weg einigen von den Preislawinen ein wenig auszuweichen, keine Frage.
Aber, du schilderst es sehr anschaulich selber, welche Vorüberlegungen, welche Abschätzungen und welche Informationskanäle man haben muss, um so überhaupt vorgehen zu können. Auch hierbei steht bei den Kalkulationsungeheuern bei den Einzelhandelskonzernen die Masse der Kunden im Brennpunkt ihrer Überlegungen. Diejenigen, die es aus Verstandesgründen nie schaffen werden. Diejenigen, denen die Informationen fehlen. Diejenigen, die einen solchen Großeinkauf wie der von dir vorgeschlagene schon von der Lagerfläche her betrachtet, in ihrer 75 qm großen Wohnung, nicht bewältigen können, kurz, die Masse muss sich, ob sie will oder nicht, unterwerfen.
Und Einkaufskojoten, so wie du einer, die kennen die Konzerne sicher auch, aber die werden stillschweigend akzeptiert, die sind in den Kalkulationen enthalten, denn was als einfache Zahl an Gewinn am Ende des Jahres dabei herauskommt, das entscheidet über Erfolg oder Niederlage bei denen und bei dir.
bis denne
eisenherz
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nereus
22.08.2007, 13:22
@ Taktiker
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Re: Nein, Realität. Listenpreise sind Theorie - Taktiker |
-->Hallo Taktiker!
Du schreibst: Miete: Zahlen weniger als vor 10 Jahren, mit besserer Wohnung
Sogar Strom, Wasser und Heizung haben wir trotz Preissteigerungen im Griff, da in allen 3 Punkten gute Einspartechniken, so gut wie ohne Komfortverlust.
Es geht doch nicht um den Haushalt „Taktiker & Family“, der alle möglichen Einsparpotentiale nutzt und Dauerkunde bei -www.geizhals.de- ist.
Frisör: Waschen+Schneiden für 10,- das kostete vor 20 Jahren sogar mehr
Nein, die Frisörkosten sind selbstverständlich gestiegen und nicht nur die.
Schau mal da rein, da steht es schwarz auf weiß.
Tages- und Wochenzeitungen oder Rundfunkgebühren haben ebenfalls deutlich angezogen.
Bitte schön: http://finanzen.aol.de/Verbrauchertipps/Preisentwicklung-Medien-Dienstleistungen-986516426-3.html
Theater, Kultur: Bonusaktionen nutzen. Damit komme ich in Opern und in die besten Theater der Stadt
Das ist nicht gemeint, sondern der Normalpreis.
Selbstverständlich sind auch Kino- und Konzertkarten teurer geworden.
Nicht jeder kann nach jedem Schnäppchen Ausschau halten.
Restaurants: wieder: Bonusaktionen, war vor 10 Jahren nicht billiger!
Jetzt hört’s aber auf.
Die DM-Preise der Restaurants und Kneipen sind nahezu komplett auf EUR umgestellt worden.
Wo gehst Du denn, bitteschön, essen?
Haushalt, Gebrauchsartikel: sogar dramatisch billiger als vor 10 Jahren, oft auch mit wesentlich mehr Komfort als damals, also potenzierte Deflation.
Was heißt hier dramatisch billiger?
Einiges ist billiger geworden, manches gleich geblieben und Klamotten haben sehr wohl und manchmal deutlich angezogen.
Jedesmal die Ramschpreise heranzuziehen, kann es doch wohl nicht sein, oder?
Die Jeans für 65 DM (1990) kostet heute 75 Euronen.
Diese Tabelle scheint Deine These zwar zu beweisen.. http://finanzen.aol.de/Verbrauchertipps/Preisentwicklung-Gebrauchsguetern-Energie-986516426-2.html.. aber hier werden auch mal Äpfel mit Birnen verglichen.
Waschmaschine, Fernseher und Benzin stehen in der gleichen Liste.
Dabei ist man sich nicht zu blöd auf nur einen Liter abzustellen.
Jetzt rechnen wir das mal fix und überschlägig durch.
Eine Waschmaschine und ein Fernseher halten mindestens 5 Jahre.
D.h. in 5 Jahren arbeitet man für eine Waschmaschine 41:28 h (2004) und für einen Fernseher 39:10 h (2004).
5 Minuten soll man für einen Liter arbeiten müssen.
In meinen Tank passen 65 Liter. Den muß ich im Schnitt alle 2 Wochen auffüllen, weil ich oft beruflich unterwegs bin.
Für Pendler dürfte das gleiche gelten.
65 Liter bedeuten demnach 325 Minuten Arbeitsaufwand oder 5:25 Stunden.
1990 benötigte man dafür nur 4:20 Stunden.
Das bedeutet eine Differenz je Tankfüllung von 1:05 h.
Kein Mensch tankt nur einen Liter, außer vielleicht ein Statistiker beim IdW Köln.
Bei zehnmal Tanken kämen wir auf einen Mehraufwand von 10 Stunden und 50 Minuten.
Das wäre, auf ein Jahr bezogen, 26 x Volltanken.
Nehmen wir nur 22 Füllungen an (wegen Urlaub, Krankheit u.a.) dann kommen wir auf ca. 24 h Mehrarbeit pro Jahr und in 5 Jahren auf etwa 120 h Mehraufwand.
Bei der Waschmaschine konnte man ca. 12 Stunden einsparen und beim TV ca. 40 h.
Beim Tanken hatte man jedoch einen Verlust von mindestens 120 h.
Will sagen: Das „Minütchen“ in der Statistik ist fast schon arglistige Täuschung, weil man auf den ersten Blick eben nur die Zahl zur Kenntnis nimmt.
Kleidung: nicht teurer als vor 10 Jahren. Würde sogar sagen: billiger als vor 20 Jahren. Auch hier gilt: schlau kaufen. Was Du für 100,- kaufst, kaufe ich in derselben Quali für 50,-
Du kannst diese Dinge vielleicht in einem allgemeinen Ratgeber zum besten geben, aber nicht erklären, daß die Lebenshaltung insgesamt preiswerter geworden wäre.
Die Lebensmittel sind im Schnitt konstant geblieben, wenn wir jetzt mal von den kürzlichen Steigerungen bei Milch- und Brotpreisen absehen.
Einiges ist wirklich billiger geworden, das stimmt, siehe hier: http://finanzen.aol.de/Verbrauchertipps/Preisentwicklung-Lebensmitteln-986516426-1.html
Aber die lauen Zahlen sagen ohne entsprechende Verbrauchsmengen (siehe das Sprit-Beispiel) überhaupt nichts aus.
mfG
nereus
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offthspc
22.08.2007, 13:31
@ Taktiker
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Dazu: Apfelexperiment |
-->2 Äpfel gleicher Sorte in einem Plastiksack in einem nicht gekühltem Raum, wegen der potentiellen Geruchsbelästigung unter einem sonnengeschütztem Vordach.
Als Test aufgehängt da mir der linke Apfel beim Einkauf etwas suspekt in seiner Haptik vorkam.
Links: Aus dem Obstregal eines (im mittlerem Preissegment angesiedelten) Supermarktes. Also kein Billigfraß sondern Niveau Mittelstand. Während einer beruflichen Autofahrt mal schnell eingekauft.
Rechts: Aus meinem Garten und zu 100% Bio.
Dauer des Experiments bislang: 4 Wochen.
Ergebnis:
[img][/img]
Rechts: Braun, matschig, Insekten haben sich darauf angesiedelt. Kleinere Maden tummeln sich auf der Oberfläche. Vermutlich Fruchtfliegen o.ä.
Links, von kleineren Runzeln abgesehen keine Veränderungen, druckfest, keine Verfärbungen.
Keine Ansiedelung von Insekten.
Hätte ich mir vor 4 Wochen beide Äpfel einverleibt.
Welcher wäre wohl gesünder für mich gewesen bzw. welcher dieser beiden Äpfel wäre teurer gewesen.
Der offensichtlich irgendwie konservierte links aus dem Supermarkt oder der nicht konservierte rechts aus dem Bioladen (falls der Apfel dort tatsächlich BIO ist)?
Von einer Geschmacksprobe nehme ich natürlich Abstand, das Experiment wird natürlich fortgesetzt.
Kleines Detail am Rande.
Sobald einer meiner Äpfel (ich spritze Äpfel und Birnen nie, nur Pfirsiche etc. im Frühjahr mit Kupfer gegen Kreiselkrankheit) im Winterlager zu faulen beginnt springt dies sofort auf die nächsten Äpfel über.
Diese beiden Exemplare hier liegen seit einem Monat Seite an Seite und nichts passiert.
Mittlerweile denke ich schon daran eine Neuauflage zu starten.
Mein Bioapfel vs. dem billigstem kaufbaren Discounterapfel.
mfG
offthspc
Bitte habt Verständnis wenn ich diesen Beitrag auch in anderes Forum stellen.
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 14:13
@ offthspc
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Wie bekannt, die Äpfel fallen nicht weit vom Pflücker |
-->Hallo offthspc,
oder anders geschrieben, jeder Apfel schmeckt so gut, ist so haltbar, so lagerfähig, sieht so aus, wie sein Besitzer, wie der, der den gepflückt hat. Ist bei Hunden und deren verdammte Ähnlichkeit mit ihren Besitzern ebenso. Oder hast du schon mal eine jahrelange Zweierbeziehung zwischen Hund und Mensch erlebt, bei der beide von weitem wirklich auseinander zu halten waren? Selbst das Merkmal, das derjenige, der die Leine in der Hand hat, das der Mensch sein muss, da wäre ich mir nicht so sicher, ob das in jedem Falle stimmt.
Alles Spaß, weg damit.
Da ich selber Kleingartenbesitzer bin und auch noch einen letzten Apfelbaum im Garten habe, die beiden anderen sind in den seligen Apfelhimmel entschwunden, möchte ich dich bei deinem interessanten Experiment darauf hinweisen, bitte die Sorten zu beachten, die du miteinander vergleichst. Wenn ich den wohlschmeckenden Augustapfel - ein Apfelmuss von dem, da schlägst du lang hin - wenn ich den nur kurze Zeit lagere, dann fängt auch der an sich in seine Bestandteile aufzulösen, genauer, er wird von unseren Mitgeschöpfen, den Würmern, den Viren, den Bakterien aufgelöst. Holst du dir aus dem Geschäft eine der lagerfähigen Sorten, dann bleiben auch die, trocken und kühl verstaut, lange Zeit als Äpfel zu erkennen.
bis denne
eisenherz
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Taktiker
22.08.2007, 15:48
@ prinz_eisenherz
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Re: Gaube ich nicht, weil.... |
-->>Als letzte Variante gehst du zu Ebay, die Lieferzeiten mal unberücksichtig. Dort, oh welche Freude, bietet jemand das Kabel für nur 1 Euro an, schnell anklicken, den Sofortkauf, und dann erst schauen. Und beim zweitenmal hinsehen kannst du dort nicht mehr übersehen, für das Porto für dein gekauftes Kabel, welches man im Brief verschicken kann, berechnet der Händler 5,00 Euro.
...oder kaufst gleich mal alle Kabel, welche halbwegs Sinn machen und hast schon einen besseren Schnitt... oder kaufst bei nem regionalen Anbieter und holst es bei Gelegenheit selbst ab. In Berlin mit der U-Bahn, deren Monatskarte sich ohnehin rechnet. Für jeden Kikifax quer durch die Stadt mit dem Auto zu jetten, rechnet sich natürlich nicht. Heute genauso wenig wie vor 10 Jahren.
Das mit den Kabeln ist ein fieses Beispiel. Die Kaufhauspreise sind tatsächlich kriminell. Kommt daher, dass jedes Lieschen Müller sowas mal braucht und damit erpressbar ist. Wenn ich sowas über ebay ordere, dann immer in sinnvoller Sammelbestellung. Oft gibts auch faire Anbieter bzw. private Seller, welche solche Kleinteile in normaler Post zum Centpreis verschicken. Wer suchet, der findet.
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offthspc
22.08.2007, 16:20
@ prinz_eisenherz
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Re: Wie bekannt, die Äpfel fallen nicht weit vom Pflücker |
-->>wenn ich den nur kurze Zeit lagere, dann fängt auch der an sich in seine Bestandteile aufzulösen, genauer, er wird von unseren Mitgeschöpfen, den Würmern, den Viren, den Bakterien aufgelöst. Holst du dir aus dem Geschäft eine der lagerfähigen Sorten, dann bleiben auch die, trocken und kühl verstaut, lange Zeit als Äpfel zu erkennen.
Danke für den Rat.
Es handelt sich im Bild mit hoher Wahrscheinlichkeit um 2 Exemplare der Sorte Elstar.
Ein typischer Winter und Lagerapfel und beide (der rechte sicher) stammen aus einem kühlem Keller.
Beide dürften zur selben Zeit vorigen Herbst den Baum verlassen haben und bei beiden wurde die *Kühlkette* am selben Tag unterbrochen, beim linkem Apfel sogar früher da er ja einen halben Tag auf dem Beifahrersitz mitreisen durfte.
Bevor er mit seinem Bio-Kollegen eingetütet wurde da die Haptik eher seltsam war.
Das Äpfel höchst unterschiedliche Charakteristiken bzgl. Reifezeit und Lagerdauer haben ist mir als Besitzer von 46 (oder sinds 50) Obstbäumen bekannt.
Etliche Medaillen in Gold bis Bronze für meinen, wie ihr Deutschen sagt *Appelwoi* kullern auch noch irgendwo rum und in der Pension wird Schnaps gebrannt. Derzeit leider keine Zeit dazu. Darum habe ich auch so ca. 30 verschiedene Apfelsorten und nur die persönlichen Lieblinge (Violetter Nathling, Geflammter Kardinal etc.) existieren in mehrfacher Ausführung.
Einen Golden Delicious oder Kronprinz Rudolf bekomme ich sowieso rund ums Jahr im Supermarkt und ich habe mich da mehr auf die alten Sorten (in Kooperation mit einer alteingesessenen Baumschule) konzentriert.
Übrigens habe ich vor kurzem erstmalig die ersten Früchte eines kreiselkrankheitresistenten Pfirsiches abgeerntet und bin hellauf begeistert.
Das Ding wird ein Renner auf dem Markt (auch wenn ich persönlich da nicht groß profitiere sondern nur Versuchskaninchen bin).
Dafür erhält man dann wieder mal eine besondere alte Sorte.
Ich persönlich sehe meinen Baumwahn als *long* Option auf stark steigende Preise für *echtes* Obst und Gemüse.
mfG
offthspc
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 16:52
@ offthspc
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Frage an den Kupferexperten... |
-->## Das Äpfel höchst unterschiedliche Charakteristiken bzgl. Reifezeit und Lagerdauer haben ist mir als Besitzer von 46 (oder sind es 50) Obstbäumen bekannt.##
Hallo offthspc,
Mensch eye, weeste aber ooch, will`ste mich testen? Hätt`ste aber och gleich dazu schreiben können, dis mit deiner Obstplantage.
Und ich blamiere mich bis auf die Knochen mit meinem Kleingärtner - Halbwissen. Setzen und schämen.
Mal noch eine andere Frage, in diesem Frühjahr hat sich mein noch kleiner Mirabellenbaum auch die Kräuselkrankheit eingefangen. Natürlich war es da schon zu spät für eine Vorbeugung, weil ich die Krankheit nicht kannte und weil die ersten Blattriebe schon ausgebildet waren. Das vorbeugende Spritzen mit der von dir genannten Kupferlösung gegen diesen Pilz, auf die anschwellenden Knospen, ist das in meinem Fall zu empfehlen? Ich verwende ungern Chemie in meinem kleinen Amateurgarten.
Als schon die Krankheit ausgebrochen war habe ich einen Tipp aus dem Internet ausprobiert, es war ja eh schon zu spät, und habe den Baum mit einer leichten Essiglösung geduscht, zwei mal innerhalb von drei Wochen. Ich meine es hatte geholfen. Die ersten Blattriebe oben, die waren zwar hin, aber die Krankheit ging nicht weiter und eine kleine Zahl an Früchten hat der Baum denn doch noch produziert. Gebe mal bitte deine Erfahrungen weiter.
Danke
eisenherz
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offthspc
22.08.2007, 21:41
@ prinz_eisenherz
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Re: Frage an den Kupferexperten... |
-->>Das vorbeugende Spritzen mit der von dir genannten Kupferlösung gegen diesen Pilz, auf die anschwellenden Knospen, ist das in meinem Fall zu empfehlen? Ich verwende ungern Chemie in meinem kleinen Amateurgarten.
Ich auch nicht, aber gegen Kreisel hilft nur Kupfer, zeitig im Frühjahr.
Nun ist es nicht so daß der Baum deßwegen zwangsläufig eingeht oder der Geschmack der Früchte (wohl aber die Optik!!) darunter leidet wenn man nicht spritzt (ich habe es dieses Jahr auch übersehen da einfach alles sehr bald ins Kraut schoß)
>Als schon die Krankheit ausgebrochen war habe ich einen Tipp aus dem Internet ausprobiert, es war ja eh schon zu spät, und habe den Baum mit einer leichten Essiglösung geduscht, zwei mal innerhalb von drei Wochen. Ich meine es hatte geholfen. Die ersten Blattriebe oben, die waren zwar hin, aber die Krankheit ging nicht weiter und eine kleine Zahl an Früchten hat der Baum denn doch noch produziert. Gebe mal bitte deine Erfahrungen weiter.
Nur die Harten kommen in den Garten.
Von meinen 3 buschartigen Marillen, den 2 Halbstammigen Pfirsichen (u.ä. Steinobst) haben alle überlebt auch wenn ich (wie oben angeführt) dieses Jahr kein Kupfer gespritzt habe.
War kein schöner Anblick aber hat zumindest net geschadet.
Essigdusche habe ich noch nicht probiert, bislang bin ich mit Brennesselsud (gegen Blattläuse) und Kupfer ausgekommen.
Die Baumscheibe halte ich mit RoundUp frei (sieht sonst ungepflegt aus) und gegen Wühlmäuse hilft am Besten eine Gardena Bewässerungsanlage.
Regelmäßig eine Hand Vollkorn zu den Bäumen (besonders im Frühjahr), einmal im Jahr einen radikalen Schnitt (das Hackgut wandert dann wieder auf die Baumscheiben), Stämme einzäunen wegen der Rehe und Hasen und wo dies nicht geht (Buschwerk) im Winter mit Tieröl getränkte Lappen aufhängen.
Recht viel mehr ist nicht dahinter.
Einzig der Feuerbrand könnte lokal zu einem Problem werden, wenn dieser weiter fortschreitet wird wohl oder übel der Rückgriff auf Antibiotika nicht zu vermeiden sein (und das Thema Bio auch in meinem Garten ad acta gelegt).
Derzeit sind diese Antibiotika noch verboten aber wenn diese Seuche noch weiter um sich greift ist deren Anwendung sicher.
Hier ist eine über Jahrhunderte gewachsene Landschaft (nennt sich darum auch *Mostviertel*) bedroht.
mfG
offthspc
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prinz_eisenherz
22.08.2007, 21:51
@ offthspc
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Danke, verstanden (o.Text) |
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Milly
09.09.2007, 00:45
@ prinz_eisenherz
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Tief aus dem Archiv - Verkaufen ist eine (teure) Dienstleistung) |
-->Hallo Prinz,
gestatte mir noch geschwind eine späte Antwort auf den „Kabelsalat“.
Klar, das sind in der Herstellung alles Pfennigteile.
Die zuverlässige Bevorratung (incl. Lagerdisposition, Bestellungen etc.) sowie den Verkauf von Kleinst- und Billigteilen betrachte ich als eine Dienstleistung.
In die Preiskalkulation gehen vor allem Löhne, Mieten, Nebenkosten (Energie! - oder gehst Du gern in ein unbeheiztes und unbeleuchtetes Kaufhaus ) ein, teils auch Werbung.
Und da bist Du den staatlichen Preistreibern schon ein kleines Stückchen näher! Wie vor allem die Dienstleistungen immer teurer werden, weil genau dort eben die Bürokratiebubble nicht durch technische Rationalisierung aufgefangen werden kann.
Denn Du weißt, wo ein Verkäufer ist, ist auch eine Lohnbuchhaltung, ein Betriebsrat, ein Antidiskriminierungsbeauftragter , ein Jurist etc; natürlich auch ein Werkschützer und Kantinenmitarbeiter. Nichts zuletzt die Werbung verteuert sich durch die Gesetzesbürokratie, weil Du vor Abfassung eines jeden Werbeflyers einen Juristen brauchst, ob das Ding auch abmahn- und antidiskriminierungssicher ist, bevor sich gar noch ein"Mohrenkopf" in den Katalog einschleicht .
Die großzügigen Verbraucherrechte incl. Umtausch tragen natürlich auch ihr Scherflein zur Preiskalkulation ein.
Ob das Teil in China zwei oder drei Cent mehr oder weniger kostet, ist in der Tat irrelevant. Zigmal mehr kostet es, daß Dir der Verkäufer genau zuhört und ggf. berät, was Du brauchst, und dann ggf. ins Lager rennt (1 Euro die Minute ist die absolute Mindestkalkulation incl. aller Lohnneben- und -verwaltungskosten; und die Leerzeit, wo der Verkäufer auf Kundschaft wartet, kommt hinzu).
Gruß, Milly
PS: Und das (teure) Porto beim Versand ist halt auch... Dienstleistung
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prinz_eisenherz
09.09.2007, 09:04
@ Milly
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Brüssel ist der Täter! Das war doch deine Klage? |
-->Schönen Sonntag Milly,
ich meine, du hast meine Antwort gründlich mißverstanden.
Wie das jeweilige Geschäft, ob groß oder klein, ob Waren oder Dienstleistungen, wie dabei grundsätzlich der Endpreis gefunden, der dem Kunden angeboten wird, das war nicht meine kritische Betrachtung. Der wird sicher zwangläufig so gefunden, wie du es beschrieben hast, mit den eigenen Unkosten einkalkuliert, der sich ergebenden Gewinnspanne, auf den freien Markt, bei funktionierender Konkurrenz. Das ist die absolute Betachtung zur Preisgestaltung nach den Regeln der Betriebswirtschaft, gelehrt auf den Hochschulen.
Ich meine den Vergleich, somit relativ, der Preise vor der Währungsumstellung DM gegen Euro und danach, bei den Massenartikeln des täglichen Bedarfes im Haushalt, in der Freizeit, beim Hobby, im Garten e. t. c, dort, wo man nur schwer oder gar nicht auf andere Alternativen ausweichen kann.
Beinahe schon vom ersten Tag an - Brüssel hatte zu der Zeit noch gar nichts damit zu tun - waren hierbei Preissteigerungen im zweistelligen Bereich zu erkennen. Bei einer Gewürzdose Pfeffer wurde schon eine Woche später der DM - Preis mit dem Europreis, 1: 1 überklebt, ein Aufschlag von 100%. Zweifellos waren die gewohnten Preise in DM, kurz vor der Umstellung, auch kalkulierte Preise, so wie du es beschreibst und die waren dazu auch noch so realistisch berechnet, daß die bekannten Einzelhandelskonzerne jedes Jahr den Umsatz und den Gewinn steigen konnten, vor dem Jahr 2000 - auch mit der Bürokratie in Brüssel. Somit kann es für den sehr viel höheren, neuen Preis in Euro keine zwingende Erklärung in dem von dir genannten Sinn geben außer der, das der Wettbewerb bei diesen Artikeln ausgeschaltet ist, sich monopolartige Strukturen breit gemacht haben, die Konzerne mit fadenscheinigen Begründungen jeden noch so unglaubwürdigen Anlaß hernehmen die Preise noch einmal drastisch herauf zu setzen und sie können diese auch durchsetzen und halten. Besonders ätzend bei den Energiepreisen zu beobachten. Was vorher umfassend erst bei den Haushaltsartikel gemacht wurde, wird nun langsam, aber immer schneller, auch bei den Lebensmitteln versucht und auch geschafft. Die Preise für Massenartikel, auch in diesem Bereich, steigen unaufhörlich, werden in Größenordnungen angehoben, da hätte es zu DM - Zeiten eine kleine Verbraucherrevolution gegeben.
Dieses was ich hier zusammenfasse bezieht sich nicht auf Nischenbereiche, wo kleine, innovative Selbständige durchaus noch nach den alten Regeln der Kaufmannskunst kalkulieren und arbeiten. Ich spreche von den mehr oder weniger unentbehrlichen Alltagsprodukten und dem auffallend fehlendem Regulativ des Kapitalismus, der Wirtschaftskampf. In meiner Gegend gibt es keinen selbständigen Bäcker mehr, nicht einen kleinen Lebensmittelhändler, nur noch den großen Konzernen angeschlossene Subunternehmen, Teile einer großen Handelskette.
Hinzu kommt, das es nicht nur die umfassenden Preiserhöhungen, teilweise bis zu 100% gegeben hat, zweistellig in jedem Fall, sondern viele Firmen lassen in den sog. Billiglohnländer produzieren, aus dem einfachen Grund, weil dort die Herstellungskosten und die Einkaufspreise noch ein gutes Stück tiefer liegen als hier in Deutschland. Dieser Kalkulationsvorteil, oft genug noch verbunden mit einer verdeckten Reduzierung der Menge des Produkte, wurde niemals an die Kunden weiter gegeben.
Diese ungewöhnliche Preissteigerungen, daß alles führt aus meiner Sicht zu einer Inflationsrate die weit über den angebenden 2% liegt, aber ohne Lohnanpassungen und ohne das mir, bei einer konservativen Geldanlage, dieser Geldwertverlust über höhere Zinsen ausgeglichen wird.
Kurzum, ich stelle hier nur mal die Zahlen der Metro rein, von einem Jahr, und bitte richte deinen Blick auf den Vergleich Umsatz gegen Gewinn. Das ist ein Grund, warum ich aus der Haut fahren kann, wenn in den Medien vom angsteinflössenden Umsatzeinbruch!! bei den großen Einzelhandelkonzernen gesprochen wird. Angesichts der oben genannten Zusammenhänge, verbunden mit einem massivern Personalabbau, der totalen Reduzierung von teurem Fachpersonal, da schaue ich bei sinkenden Umsätzen nur noch auf den Gewinn der hier genanten Bereiche und stelle fast, daß der sich oft genug mehr als 10% Jahr um Jahr steigert und das inzwischen auch eine Gewinnsteigerung von mehr als 10% pro Jahr den Aktionären, in den Geschäftsberichten, als das unbedingte angepeilte Ziel für das nächste Jahr genannt wird, an dem sich - was für eine Perversität - an dem der Erfolg oder der Mißerfolg der Konzernleitung gemessen wird.
Wozu das führt, das ist im Augenbglick, grell angeleuchtet, die Gier nach Gewinn um jeden Preis, bei den faulen Krediten bei den Banken, den Versicherungen und den Fonds zu sehen, die alle wie betäubt durch die Gegend torkeln und wo die Großen Spieler gerade versuchen den kleineren und mittleren Unternehmen den schwarzen Peter unter zu schieben, einschließlich dem Steuerzahler, und Brüssel kann dabei nur, hilflos in den Seilen hängend, zuschauen.
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2006
Bei einem Umsatzplus von 7,5 Prozent auf rund 60 Milliarden Euro kletterte das operative Ergebnis (Ebit) um 14 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro. Vorstandschef Hans-Joachim Körber sprach vom wachstumsstärksten Geschäftsjahr seit 1998.
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bis denne
eisenherz
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